Der Kopfgeldjäger Folge 51/52 (Zwei McQuade Western) - Pete Hackett - E-Book

Der Kopfgeldjäger Folge 51/52 (Zwei McQuade Western) E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Zwei Western Abenteuer mit McQuade, dem Kopfgeldjäger. Niemand ist härter als McQuade, der einsame Streiter für das Recht.

Das E-Book Der Kopfgeldjäger Folge 51/52 (Zwei McQuade Western) wird angeboten von CassiopeiaPress und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Western

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Seitenzahl: 101

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Pete Hackett

Der Kopfgeldjäger Folge 51/52 (Zwei McQuade Western)

UUID: 7e75132b-a1fb-4efc-8687-4325abf1ce0f
Dieses eBook wurde mit Write (https://writeapp.io) erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Titel

Impressum

Inhalt

Das Gold der Sierrita-Mountains

Town-Wölfe

Über den Autor

Titel

Der Kopfgeldjäger

Folge 51/52

(Zwei McQuade Western)

Das Gold der Sierrita-Mountains / Town-Wölfe

von Pete Hackett

Impressum

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH

ISBN 9783956172526

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Das Gold der Sierrita-Mountains

Town-Wölfe

Über den Autor

Das Gold der Sierrita-Mountains

McQuade sah die Aasgeier am bewölkten Himmel und parierte den Falben. Er hatte eine Schlucht durchquert und nun lag eine Senke vor ihm, die ringsum von Felsen und Hügelketten begrenzt wurde. Über dem südlichen Rand der Senke schwebten die Aasgeier. Also war dort etwas, das ihre Aufmerksamkeit erregte.

Gray Wolf hatte sich auf die Hinterläufe niedergelassen und witterte mit erhobener Nase in südliche Richtung, aus der ein lauer Wind wehte.

McQuade beschloss, nachzusehen, was die Geier angezogen hatte, und trieb mit einem Schenkeldruck den Falben an. Das Pferd stampfte in die Senke, in der Kreosot und mannshohe Kakteen wuchsen. Der Regen, der am vergangenen Tag niedergegangen war, hatte den Staub von den Blättern der Sträucher gewaschen. Alles mutete satt grün und saftig an. Gray Wolf trottete hinter dem Falben her.

In einer Lücke zwischen zwei steilen Abhängen hatten sich fast ein Dutzend Aasgeier niedergelassen. Einige der großen, hässlichen Vögel stritten sich krächzend und flügelschlagend um Stücke der Beute. Als sich ihnen der Kopfgeldjäger näherte, beobachteten sie ihn misstrauisch.

Es waren drei tote Männer. Die Aasgeier hatten sie schon übel zugerichtet. Der Leichengeruch war fast unerträglich. Fliegen krochen auf den leblosen Körpern herum. Mit erschreckender Deutlichkeit sprang das grässliche Bild dem Texaner in die Augen. Er hatte angehalten. Die Geier ließen sich nicht stören und setzen ihr schauerliches Mahl fort. Der Falbe unter McQuade prustete und tänzelte auf der Stelle. Der penetrante Geruch des Todes ließ das Pferd nervös werden.

McQuade zog den Revolver und schoss zweimal in die Luft. Die trocken dröhnenden Detonationen rollten die Abhänge hinauf und zerflatterten. Einige der Geier hoben wild mit den Fittichen schlagend ab. Zorniges und erschrecktes Krächzen begleitete ihre Flucht. McQuade jagte noch zwei Kugeln aus dem Lauf. Jetzt erhob sich auch der Rest der Aasfresser in die Luft. Einige von ihnen ließen sich nach zehn – zwanzig Schritten wieder auf die Felsen nieder, die aus dem Boden buckelten. Die anderen stiegen höher und höher.

Gray Wolf glitt zu den Leichen hin und beschnupperte sie. McQuade drehte sich der Magen um. Er rammte den Colt ins Holster und saß ab. Die Zügel ließ er einfach zu Boden fallen. Langsam ging er um die leblosen Gestalten herum. Die Aasgeier hatten mit ihren scharfen Schnäbeln bereits das meiste Fleisch von den Gesichtern gerissen. Die Augen waren nur noch leere Höhlen. Große, eingetrocknete Blutflecke auf den Hemden sagten dem Kopfgeldjäger, dass die drei erschossen worden waren. Dass sie von streunenden Apachen ermordet wurden, schloss McQuade aus, denn die Toten besaßen noch ihre Skalps. Und diese heiß begehrten Trophäen hätten die Indianer sicher nicht zurückgelassen.

McQuade trug Steine zusammen und häufte sie über die Toten. Mehr konnte er nicht tun. Dann suchte er nach Spuren. Aber der Regen des vergangenen Tages hatte sämtliche Hinweise auf den oder die Mörder, die es möglicherweise gegeben hatte, ausgelöscht.

McQuade ritt weiter. Zurück blieben drei namenlose Gräber.

Am späten Nachmittag erreichte der Kopfgeldjäger den kleinen Ort Twin Buttes. Die Felswüste der Sierrita-Berge lag hinter ihm. Er war stoppelbärtig und schmutzig, seit Tagen hatte er kein richtiges Essen mehr zwischen die Zähne bekommen und in keinem richtigen Bett mehr geschlafen.

Der Ort war eine Ansammlung von Wohnhäusern und Hütten, die ohne jede bauliche Ordnung errichtet worden waren. Zwischen den Häusern dehnten sich große freie Flächen, auf denen Unkraut wucherte oder auf denen unter einer dicken Sand- und Staubschicht jegliche Vegetation erstickt war. Aus einigen Schornsteinen stieg Rauch. Vor den Häusern gab es teilweise Gehsteige aus verwitterten Bohlen. Hinter den Wohn- und Wirtschaftsgebäuden hatten die Bewohner Corrals, Koppeln und Pferche errichtet, in denen einige Pferde, Milchkühe, Ziegen und Schafe weideten.

Ansonsten mutete der Ort wie ausgestorben an. Doch hier und dort zeigten sich hinter den verschmutzten Fensterscheiben die hellen Flecke von Gesichtern, wenn McQuade vorüber ritt. Ein großes, verwittertes Holzschild, das an den Querbalken eines hohen Tores genagelt war, wies dem Kopfgeldjäger den Weg zum Mietstall. Er schwenkte seinen Blick hin und her. Schräg gegenüber war das Hotel, gleich daneben ein Saloon. Etwas außerhalb des Ortes hatten die Bewohner sogar eine kleine Kirche mit einem hölzernen, spitzen Glockenturm errichtet. Drum herum sah McQuade einige Gräber, deren Holzkreuze oder Gedenksteine teilweise schief standen. Die flachen, schmucklosen Grabhügel zeugten davon, dass sich niemand um diese Gräber kümmerte. Auf einigen anderen lagen Blumen. Farbtupfer in einer Umgebung, in der alles trostlos, in der alles grau in grau anmutete.

Der Sand im Hof des Mietstalles war noch feucht. Er knirschte unter den Hufen des Pferdes. Beim Stalltor saß McQuade ab. Im Stall war es düster. Der Tag war trübe, die Sonne war nicht einen Augenblick lang durch die dicke Wolkendecke gedrungen, die den Himmel bedeckte. Die Düsternis entsprach der Stimmung des Texaners, die nach der Entdeckung der drei toten Männer auf den Nullpunkt gesunken war.

Der Stallmann kam aus einem Verschlag, der ihm wahrscheinlich als Aufenthalts- oder Schlafraum diente. Es war ein bärtiger Oldtimer, mittelgroß und dürr, glatzköpfig und mit einem lückenhaften Gebiss ausgestattet. Unter zusammengeschobenen Brauen hervor starrte er Gray Wolf an. „Ist der gefährlich? Hoffentlich macht er mir nicht die Pferde verrückt.“ Seine Stimme klang wie das Krächzen eines kranken Raben.

„Gray Wolf ist harmlos“, versetzte McQuade. „Man darf ihn nur nicht reizen. Ich möchte die Nacht über hier im Ort bleiben und mein Pferd bei Ihnen unterstellen. Haben Sie noch einen Platz?“

„Sicher, Fremder. Sie sehen aus, als hätte sie die Hölle ausgespuckt. Ich habe schon viele Männer gesehen, die so heruntergekommen aussahen. Es handelte sich meistens um Kerle, die vor irgendetwas auf der Flucht waren. Vor was auch immer – es waren Gehetzte.“

„Mein Name ist McQuade. Ich bin vor niemand auf der Flucht.“ Der Kopfgeldjäger holte ein zusammengefaltetes Papier aus der Manteltasche, faltete es auseinander und reichte es dem Stallburschen. „Ist dieser Mann in den vergangenen Tagen in Twin Buttes aufgetaucht?“

Der Stallmann nahm den Steckbrief, drehte ihn herum und studierte ausgiebig das Bild des Banditen, auf dessen Fährte McQuade ritt. Dann schüttelte er den Kopf und krächzte: „Nein. Vor einer Woche kamen zum letzten Mal Fremde in die Stadt. Es handelte sich um einen Mann und eine Frau. Er dürfte so um die dreißig gewesen sein, ein düsterer Typ, der den Revolver ziemlich tief geschnallt trug. Sie war ungefähr Mitte zwanzig und ausgesprochen hübsch. Auch sie kamen aus der Felswildnis. Sie hatten drei ledige Pferde dabei. Der Hombre versuchte, mir die Gäule anzudrehen. Aber ich hatte kein Interesse.“

„Interessant“, murmelte McQuade, nahm dem Oldtimer den Steckbrief aus der Hand, legte ihn zusammen und schob ihn die Manteltasche. „Etwa fünfzehn Meilen weiter westlich stieß ich auf drei tote Männer. Sie dürften seit etwa einer Woche in der Hügellücke gelegen haben. Nannte der Hombre seinen Namen?“

„Die Lady nannte ihn Ryan. Ihr Name war Colette. Sie erkundigten sich bei mir, ob man in Twin Buttes eine Goldgräberausrüstung erwerben könnte.“

„Eine Goldgräberausrüstung?“ Etwas verdutzt starrte McQuade den Stallmann an.

„Sie haben sich nicht verhört, McQuade. Ich habe noch nie von Goldfunden hier in der Gegend gehört. Aber dieser Ryan erkundigte sich, ob er in der Stadt eine Goldgräberausrüstung kaufen könne. Die Satteltaschen, die er mit sich schleppte, schienen ziemlich schwer zu sein. Er hütete sie wie seinen Augapfel. Vielleicht gibt es Gold in den Bergen, und er hat welches gefunden.“

„Ich nehme an, dass dieser Ryan und die Frau Twin Buttes in der Zwischenzeit wieder verlassen haben“, sagte McQuade.

Der Stallmann nickte. „Sie blieben eine Nacht.“

„In welche Richtung haben sie sich gewandt?“

„Sie sind nach Norden geritten. Wahrscheinlich war ihr Ziel Tucson. Dort gibt es mit Sicherheit alles zu kaufen, was man braucht, um Gold aus der Erde oder einem Fluss zu holen.“

*

Am übernächsten Tag befand sich McQuade in Tucson. Es war um die Mitte des Vormittags, als er vor dem Marshal’s Office anhielt und absaß. Er band den Falben an den Hitchrack, nahm das Gewehr aus dem Scabbard und betrat das Office. Am Fenster stand Wes Rafferty, der Town Marshal. Mit Wes Rafferty verband den Kopfgeldjäger eine enge Freundschaft.

„Hi, Wes“, grüßte McQuade.

Im Office roch es nach Pfeifentabak und Bohnerwachs. Der Regulator an der Wand tickte leise, das Pendel aus Messing schwang monoton hin und her.

„Ich habe dich schon kommen sehen, McQuade“, sagte der Marshal, ging hinter seinen Schreibtisch und warf sich auf den Stuhl mit den abgewetzten Armlehnen aus Holz. „Hast du McQuarry erwischt?“

„Nein. Er hat eine Spur gezogen, die kreuz und quer durch die Berge führte. Zuletzt dachte ich, ich könnte ihn in Twin Buttes stellen, aber dort ist er nicht gewesen.“ McQuade zuckte mit den Achseln. „Er wird irgendwo wieder in Erscheinung treten, und dann habe ich wieder den Anfang einer Fährte. – Ich bin in den Sierrita-Mountains auf drei Leichen gestoßen. Etwa zur selben Zeit, zu der sie meiner Meinung nach erschossen wurden, trafen in Twin Buttes ein Mann und eine Frau ein. Er um die dreißig, sie Mitte zwanzig. Sie versuchten im Mietstall in Twin Buttes drei Pferde zu verhökern.“

„Die beiden sind vor einer Woche in Tucson aufgekreuzt“, gab der Town Marshal zu verstehen. „Der Mann heißt Ryan Barber, die Lady Colette Edwards. Cole Baxter hat ihnen die Gäule abgekauft. Barber hat ihm erzählt, dass sie in den Sierrita-Bergen von den Apachen überfallen wurden und dass seine drei Freunde ums Leben kamen.“

„Das kann ich mir nicht vorstellen“, knurrte McQuade. „Wenn die Apachen die drei getötet hätten, würden sie ihnen die Skalps genommen haben. Die drei Toten waren noch im Besitz ihrer Haare. Außerdem hätte das Pärchen sicherlich keine Zeit gefunden, die Pferde ihrer Freunde mitzunehmen. Die drei waren von Kugeln regelrecht zersiebt worden. Ihre Revolver steckten in den Futteralen. – Barber wollte in Twin Buttes eine Goldgräberausrüstung kaufen.“

„Er hat in Tucson eine Hacke und eine Schaufel erworben, außerdem ein Sieb zum Waschen und noch so ein paar Dinge, die man braucht, um Gold aus dem Boden oder einem Creek zu holen. Mit zwei Packtieren im Schlepptau ist er wieder losgezogen. Colette Edwards ist in Tucson geblieben. Sie arbeitet im Lonesome Rider Saloon als Sängerin.“

„Wo soll es hier in der Gegend Gold geben?“, fragte McQuade. „Von Silbervorkommen habe ich gehört. Aber Gold …“

„Das fragst du mich zuviel“, murmelte der Marshal. „Wirst du länger in Tucson bleiben? Vielleicht solltest du dich in die Badewanne setzen und dir den Bart rasieren. Du siehst aus wie ein Landstreicher.“

„Einige Tage werde ich hier bleiben und mich ausruhen“, murmelte McQuade versonnen, ohne auf die weiteren Worte Wes Raffertys einzugehen. „Kann es sein, dass Barber und seine Freunde in den Bergen Gold gefunden haben und dass Barber die anderen drei umlegte, weil er nicht mit ihnen teilen wollte?“

„Darauf muss ich dir leider die Antwort schuldig bleiben, McQuade.

„Ich will mal mit der Lady sprechen“, murmelte McQuade. „Vielleicht ist die Sache ein Fall für den Sheriff. Mal sehen.“

McQuade mietete sich in Maria Alvarez’ Boardinghouse ein, nachdem er seine Satteltaschen und das Gewehr in einem Spind untergebracht hatte, begab er sich in den Barber Shop, und als er diesen nach mehr als einer Stunde wieder verließ, sah er aus wie aus dem Ei gepellt. Für einen halben Dollar hatte die Frau des Barbiers seine Klamotten ausgebürstet. Seine Haare waren geschnitten, der Bart war abrasiert, Staub und Schweiß waren in der Badewanne zurückgeblieben.

Die Dämmerung schob sich von Osten her ins Land. Vor dem Depot der Butterfield Overland Mail Company stand eine rot lackierte Concord. Soeben wurden die Pferde ausgewechselt. Auf der Main Street war nicht viel los.

McQuade begab sich ins Büro des County Sheriffs. Der County Sheriff selbst war nicht anwesend. Ein Deputy fragte McQuade nach dem Grund seines Besuchs. „Wurde irgendwann in der Vergangenheit von jemand ein Stück Land beansprucht, auf dem Gold gefunden wurde?“

Der Deputy lachte fast belustigt auf. „Es gibt nirgendwo Gold im Pima County. Was soll die Frage, McQuade?“

„Vielleicht doch“, murmelte der Kopfgeldjäger und verabschiedete sich wieder.

Er begab sich in den Lonesome Rider Saloon. In dem Saloon war noch kaum etwas los. Ein drei der runden Tische saßen einige Männer. Hinter der Theke stand ein Keeper, der mit einem weichen Tuch einen Bierkrug polierte. Ein Mann rief: „Hallo, McQuade! War deine Jagd erfolgreich?“

„Leider nein“, antwortete der Texaner und ging zum Schanktisch. „Guten Abend, Tom“, grüßte er den Keeper. „Ich habe gehört, du beschäftigst eine neue Sängerin.“

„Das ist richtig. Colette Edwards! Eine wunderbare Frau. Sie ist nicht nur betörend schön, sie singt auch wie ein Engel.“ Der Keeper warf einen Blick auf die Uhr, die zwischen den Regalen an der Wand hing. „In einer knappen Stunde hat sie den ersten Auftritt heute Abend. Ich empfehle dir, zu bleiben.“

„Ich hätte mit der Lady gerne gesprochen“, gab der Kopfgeldjäger zu verstehen.

„Weshalb?“