Der Kostja-Clan - Teil 2 - Norma Banzi - E-Book

Der Kostja-Clan - Teil 2 E-Book

Norma Banzi

0,0
2,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Angelo Gable weiß, dass seine beiden Freunde Finn und Sean auch eine dunkle Seite haben. Etwas zu wissen oder zu sehen, sind allerdings zwei verschiedene Dinge. Als er sie das erste Mal als Sicherheitskräfte des russischen Milliardärs Dimitri in einer brenzligen Situation erlebt, erschrickt er vor ihnen zu Tode. Ist Angelo stark genug, zwei Männer zu lieben, die gegenüber ihren Feinden keine Gnade zeigen?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Norma Banzi

Der Kostja-Clan - Teil 2

Bildquellen:Depositphotos Gestaltung des Covers:Norma Banzi

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Eins

Zwei

Drei

Vier

Fünf

Sechs

Sieben

Acht

Neun

Zehn

Elf

Zwölf

Dreizehn

Vierzehn

Fünfzehn

Sechzehn

Siebzehn

Achtzehn

Neunzehn

Zwanzig

Einundzwanzig

Zweiundzwanzig

Dreiundzwanzig

Epilog

Ausblick

Social Media

Impressum

Inhalt

Angelo Gable weiß, dass seine beiden Freunde Finn und Sean auch eine dunkle Seite haben. Etwas zu wissen oder zu sehen, sind allerdings zwei verschiedene Dinge. Als er sie das erste Mal als Sicherheitskräfte des russischen Milliardärs Dimitri in einer brenzligen Situation erlebt, erschrickt er vor ihnen zu Tode. Ist Angelo stark genug, zwei Männer zu lieben, die gegenüber ihren Feinden keine Gnade zeigen?

Dieses Buch enthält Spuren von heteroerotischen Anwandlungen.

Eins

- Berlin, auf dem Weg zum Kurfürstendamm -

„Der Ku‘damm ist nicht die hippeste Wohngegend von Berlin, aber wir mögen unser Gebäude trotzdem, nicht wahr, Dima?“ Sascha strahlte seinen Lebensgefährten im Hubschrauber an. Gerade flogen sie über die Großstadt in Richtung Kurfürstendamm und Angelo blickte fasziniert aus dem Fenster, während ihm Sascha entspannt erklärte, wo sie abgesetzt werden würden. Auf einem der Hochhäuser von Charlottenburg. Wow!

„Hätte ich die Immobilie sonst gekauft und umbauen lassen?“, antwortete Dimitri und strich Sascha sanft über den Oberschenkel.

Sascha kicherte. „Wir haben zwei Stockwerke an eine Klinik vermietet, damit wir mit dem Hubschrauber auf dem Dach landen dürfen. Offiziell liefern wir dringend benötigte Blutkonserven für eine Notoperation.“

Angelo runzelte nachdenklich die Stirn. So allmählich begriff er als Assistent von Sascha, wie Milliardäre bestimmte Regeln und Vorschriften locker umschifften, weil sie genug Geld hatten, sich die Umwege leisten zu können. Wenn das Überfliegen einer Großstadt mit einem privaten Helikopter grundsätzlich verboten war, dann suchte ein Mann wie Dimitri eben nach einer Ausnahme im Regelwerk und arrangierte die Situation zu seinem Vorteil.

„Und, tun wir das wirklich?“, fragte Angelo neugierig.

Sascha nickte. „Klar haben wir die Blutlieferung dabei. Ich weiß nur nicht, ob die da unten gerade jemanden operieren.“

„Zu viele Einzelheiten, Alexej!“, grummelte Dimitri.

Sascha zwinkerte Angelo zu. „Er mag nicht, wenn ich seine kleinen Tricks verrate.“

Angelo lächelte Dimitri an und gab ihm einen Daumen hoch. „Schlau eingefädelt, Mr. Vader“, scherzte er. Danach konzentrierte er sich wieder auf den phänomenalen Ausblick. Er war noch nie in einem Hubschrauber geflogen, aber in Begleitung von Sascha und Dimitri gab es viele erste Male. Das erste Mal auf einer Megayacht Urlaub gemacht. Das erste Mal in einem Ferrari gefahren. Das erste Mal in einem Privatflugzeug gereist.

Das erste Mal richtig verliebt – in Sean und Finn, in die beiden jungen Männer, zwischen denen Angelo gerade saß und die bei seinen zaghaftesten Berührungen leider immer noch zusammenzuckten. Es lag nicht an ihm, das wusste er. In ihrer Kindheit waren sie die Gefangenen eines grausamen Mafiabosses gewesen, der sie jahrelang gefoltert hatte, bevor Dimitri sie befreien konnte. Sie vertrauten nur wenigen Menschen. Dimitris Leibwächter hatten ihnen den Spitznamen Eisprinzen verpasst, weil sie sich mit einem Panzer der Unberührbarkeit umgaben. Mit seiner fröhlichen, warmherzigen Art mogelte sich Angelo allerdings geduldig unter ihre Schutzschilde direkt in ihre Herzen hinein und sie hatten ihn sogar gebeten, mit nach Berlin zu kommen.

Angelo liebte seinen Job als Saschas Assistent, den er sich in seiner Auszeit vor dem Studium an Land gezogen hatte. Dazu verholfen hatte ihm die Freundschaft zwischen seinem Onkel Vincent und Dimitri. Viel zu tun gab es nicht. Sascha behandelte ihn eher wie einen Freund oder jüngeren Bruder. In der Öffentlichkeit bewahrte er allerdings etwas Distanz und ließ ein bisschen den Chef raushängen. Mittlerweile hatte Angelo genug private Einblicke in das Leben von Dimitri, Sascha, Finn und Sean gewonnen, um zu erkennen, weshalb er offiziell als Angestellter mitreiste. Der Milliardär und sein Lebensgefährte behielten gerne für sich, wer zu ihren Vertrauenspersonen gehörte. So konnten sie nicht mit diesen Personen emotional erpresst werden. Einen beliebigen Assistenten zu entführen machte weitaus weniger Sinn als den besten Freund eines reichen Mannes. Okay – Saschas bester Freund war Angelo wahrscheinlich nicht, obwohl es sich manchmal so anfühlte. Dafür besaß Sascha zu viele enge Kameraden aus seiner Internatszeit, mit denen er in den Häfen der Mittelmeerstädte oft herumgezogen war. Angelo fungierte dann eher als Angestellter im Hintergrund, der bereit stand, wenn Sascha etwas brauchte. Die in Geld schwimmenden Berufssöhne und –Töchter ignorierten ihn meistens.

„Stell dir einen eigenen Assistenten ein“, hatte Sascha das eine Mal gezischt, als einer seiner Kumpels versuchte, Angelo wie einen Dienstboten zu behandeln, ein weiteres Mal fing sich eine Bikinischönheit einen eiskalten Blick von Finn ein, als sie Angelo ihre Badetasche in die Hand drücken wollte. Angelo trug oft die Einkaufstaschen aus den Boutiquen für Sascha. Aber Sascha reagierte gereizt, wenn jemand anderes Angelo als Packesel betrachtete.

Befanden sie sich ohne die Meute auf der Solaris, dann wurde Angelo von einem Angestellten wieder zu einem Vertrauten.

Finns Hand lag auf Angelos Oberschenkel – ein immenser Fortschritt in ihrer Beziehung. Sean hatte Angelo vor Antritt des Flugs die langen Haare zu einem Zopf geflochten. Das hätte dieser natürlich auch selbst machen können, allerdings fühlte es sich so viel schöner an, wenn Sean von sich aus die Initiative ergriff, um Angelos Nähe zu suchen.

Finn machte Angelo gelegentlich auf das eine oder andere Berliner Wahrzeichen aufmerksam. Angelo fiel auf, dass die Stadt grüner war, als er es sich vorgestellt hatte. Zwischen der Bebauung gab es zahlreiche Grünflächen. Außerdem war Berlin eine Stadt der Innenhöfe. Offenbar kannte sich Finn ziemlich gut mit der Bauhistorie aus und plauderte nach Art eines Reiseführers munter drauflos. Dimitri und Sascha wirkten etwas befremdet über die plötzliche Gesprächigkeit des großen Schweigers. Angelo nahm es als Zeichen dafür, dass Finn sich ihm immer weiter öffnete, und hoffte darauf, bald auch ungezwungene Berührungen mit ihm austauschen zu können – oder mehr. Er mahnte sich wieder einmal zur Geduld. Dachte er jetzt an Sex mit Finn, wurde er hart. Argh! Er spürte schon das bekannte Prickeln in seinen Eiern. Heimlich atmete er mehrmals tief ein und wendete die Peinlichkeit damit ab.

Zugegeben - es war nicht so, dass Angelo an Sexmangel litt. Er pflegte eine Freundschaft mit Extras mit dem Leibwächter Andrej und dessen Lebensgefährten Pierre. Und wenn Sascha gute Laune hatte, erfreute sich dieser an Angelos beeindruckendem Familienerbe in der Körpermitte. Sascha musste aufgrund einer früheren Kieferverletzung auf Deep Throating verzichten, aber was er mit der Zunge anstellte, konnte einen auch um den Verstand bringen.

Als sich der Hubschrauber endlich über dem Kostja-Karrees befand, blieb er in Warteposition und praktisch unbeweglich in der Luft. Das Schrab, Schrab, Schrab der Rotoren fing langsam an, Angelo zu nerven. Er fragte sich, weshalb der Pilot nicht landete. Unten standen drei Leibwächter parat, die Angelo nicht kannte. Ein vierter rannte aus dem Eingang zum Gebäude, joggte einmal im Kreis über das Dach und stellte sich dann an einen sicheren Punkt, damit ihn die Rotoren des Helikopters nicht erwischten. Angelo erkannte Boris, den Chefleibwächter von Dimitri, und murmelte: „Macht es Boris Spaß, im Wind eines Hubschraubers herumzuspazieren?“

Sascha lachte auf. Andrej, der neben dem Piloten saß, teilte mit: „Ich habe Boris in der Leitung. Das Licht in einem der Flure ging nicht. Boris vergewisserte sich, dass es nur eine durchgebrannte Sicherung ist und kein Angriff. Es war nur eine Sicherung. Landen wir, Boss?“

Dimitri schaute Sascha an, der mit den Schultern zuckte.

„Sag Boris, er soll seine Kurve noch mal drehen!“, befahl Dimitri.

Andrej gab den Befehl von Dimitri an Boris weiter. Nun joggte Boris eine Art Dreieck, bevor er zu seiner Ausgangsposition zurückkehrte. Nach einer Kurve sah das irgendwie nicht aus.

„Okay! Gehen wir also runter!“, entschied sich Dimitri und gab dem Piloten ein Zeichen.

„Ist das ein Trick, um zu überprüfen, ob die Luft rein ist?“, fragte Angelo neugierig.

„Jemand, der so viele Feinde hat wie ich, der denkt sich eine Menge Tricks aus“, antwortete Dimitri lediglich mit einem trockenen Ausdruck in der Stimme, während sich der Hubschrauber auf die markierte Landefläche absenkte.

Vom Dach zur Penthousewohnung gelangten sie über die Treppe zum Entree der Wohnung. Onkel Vincents prachtvoller Kronleuchter in seiner Empfangshalle in der Gablestonevilla in LA blendete die Besucher schon fast in seiner Glitzerpracht. Aber Dimitri setzte noch einen drauf. Hier gab es eine gleißende Lichtinstallation an der Decke mit Kaskaden aus vielen tausenden Glaskristallen. Angelo blieb staunend stehen, während Dimitri und Sascha irgendwohin verschwanden. Sean und Finn waren ihm bereits oben abhanden gekommen. Wahrscheinlich checkten sie die Residenz.

Einer der ihm unbekannten Leibwächter trat auf Angelo zu. „Sir, wenn Sie etwas trinken möchten, bedienen Sie sich einfach an der Kaffeemaschine oder am Wasserspender. Mit dem Telefon können Sie sich in der Küche einen Snack bestellen.“

„Äh ja, vielen Dank“, sagte Angelo und der Mann kehrte auf seinen Posten an der Tür zum Dach zurück. Ein Kaffee war eine gute Idee, fand Angelo und machte sich an der Kapselmaschine einen Espresso. Er setzte sich damit auf eine der stylischen, weißen Ledercouches und trank ihn mit Genuss.

„Wo bleibst du denn?“, hörte er von der satinierten Flügelglastür mit der goldblauen, filigranen Bemalung. Sascha winkte ihm zu.

„Ich lasse den Flur auf mich wirken“, antwortete Angelo, lächelte etwas schief, stellte die Tasse auf einem Beistelltisch ab und ging zu Sascha.

Sascha sah sich um, als würde er das Entree zum ersten Mal sehen. „Ja, sieht nett aus, oder?“

„Nett?“, fragte Angelo ungläubig. „Bei all dem Glitzer braucht man eine Sonnenbrille.“

„Russen mögen es so …“

„Protzig?“

Sascha kicherte und nahm es ihm nicht übel. Er legte Angelo einen Arm um die Schultern „Komm, ich zeige dir dein protziges Gästezimmer.“

Auf dem Weg dorthin spazierten sie an einer großen Küche vorbei. Sascha erklärte: „Da am Herd steht Manuela und rührt im Linseneintopf. Dimitri hat ihn sich von ihr gewünscht. Manuela ist die Haushälterin dieser Wohnung.“

Eine Frau um die Vierzig winkte ihnen lächelnd zu.

„Das ist Angelo, mein Assistent!“, rief Sascha.

„Hallo Angelo! Willkommen in Berlin“, rief Manuela in derselben Lautstärke zurück.

Schon ging es weiter und Angelo wollte am liebsten bei jedem einzelnen Gemälde innehalten, das an den Wänden hing, aber Sascha zog ihn mit sich. „Die Kunstsammlung kannst du doch auch später noch ansehen.“

Endlich blieb Sascha vor einer Zimmertür stehen und öffnete sie. Der Raum ähnelte einer der Suiten in Onkel Vincents Gästehaus inklusive Couchecke und riesigem Bett. Dazu hatte sich jemand die Mühe gemacht, Angelo eine Staffelei hinein zu stellen und einen antik anmutenden Schubladenschrank, in dem eine Vielzahl von Farben, Pinseln, Leinwänden und Papier gelagert werden konnte.

„Wow, danke schön!“ Angelo zog neugierig die Schubladen auf, um zu sehen, ob sie gefüllt waren. Ja! Angelo strahlte.

„Den Schrank haben Seani, Finn und ich gemeinsam ausgesucht, für den Inhalt sorgten die Zwillinge. Ich weiß ja nicht, was da alles so reingehört.“

Angelo nahm Sascha in die Arme und drückte ihm einen feuchten Kuss auf den Mund. „Darf ich mich dafür mit einem Blowjob bei dir bedanken?“

In diesem Moment trat Pierre in das Zimmer. An der Leine führte er die zwei norwegischen Waldkatzen von Sascha.

„Soll ich deine Raubtiere durch die Wohnung führen?“, fragte Pierre, der mit den Katzen in einem Auto vom Flughafen hierher gefahren war. Im Hubschrauber war kein Platz mehr für die Tiere gewesen.

„Ich mach das schon“, entgegnete Sascha, übernahm die Leinen seiner Lieblinge und ging. Mist! Angelo hatte Lust auf Sex und niemand wollte derzeit Abhilfe schaffen. Er hörte ein Geräusch aus dem Nebenraum, dessen Tür nur angelehnt war. Neugierig öffnete er die Tür und entdeckte Finn, der sich gerade die Hände wusch.

„Ist das unser gemeinsames Bad?“

Finn nickte.

„Und euer Zimmer schließt sich gleich diesem Raum an?“

Wieder ein Nicken.

„Darf ich es sehen?“

„Okay!“

Das Zimmer von Finn und Sean ähnelte dem von Angelo inklusive Staffelei und Schubladenschrank. Sean hatte die Lederarmbänder abgelegt, die er normalerweise um die Handgelenke gebunden trug. Obwohl es sich um weiches Leder handelte, reagierte seine Haut in letzter Zeit darauf empfindlich und er quälte sich mit einem Ausschlag herum. Angelo entdeckte die Creme, die Sean benutzte, auf einem Tisch.

„Soll ich dir die Handgelenke einreiben?“, fragte Angelo und lächelte einladend. Sean warf ihm einen ablehnenden Blick zu, was wiederum Finn dazu veranlasste, seine Stirn zu runzeln. Mit einer knappen Neigung seines Kopfes gab er seinem Zwilling zu verstehen, das Angebot gefälligst anzunehmen.

„Also ich will hier keinen Streit unter euch entfachen“, murmelte Angelo und hob beschwichtigend die Hände, weil sich die Brüder gegenseitig anstarrten. Fast hatte Angelo das Gefühl, dass zwischen ihnen ein imaginärer Schneesturm tobte. Sean ruckte mit seinem Körper, als müsse er sich aus einer Erstarrung lösen, drehte sich in Richtung Angelo und fixierte dessen Mund. Die Brüder schauten einem selten in die Augen und wenn, dann nur ganz kurz. „Okay!“, sagte Sean.

„Wirklich?“

Sean nickte.

Angelo wusch sich im Bad die Hände und presste sich danach etwas Creme aus der Tube, die er in den Handflächen verrieb, bevor er sich vor Sean stellte. Auffordernd blickte er den Widerstrebenden an. Langsam streckte Sean seinen rechten Arm in Richtung Angelo und zupfte seinen Ärmel ein klein wenig hoch. Sanft massierte Angelo die Creme ein und Seans Gesichtszüge glätteten sich. Den anderen Arm hielt er Angelo dann viel williger hin. Einmal entkam ihm sogar ein winziges Geräusch, was Angelo selbstbewusst als Ausdruck des Genusses interpretierte. Angelo hütete sich, den Ärmel höher zu schieben, als es für die Behandlung notwendig war. Weder Sean noch Finn wollten, dass er die diversen Narben auf ihrer Haut sah.

Nachdem die Creme auf den Händen und den Handgelenken verteilt war, küsste Angelo jeden Finger von Sean einzeln und Sean sah ihn mit großen Augen an, wehrte sich aber nicht dagegen.

„War doch gar nicht so schlimm, oder?“, raunte Angelo mit weicher Stimme.

Sean schüttelte den Kopf.

„Du auch?“, wandte sich Angelo an Finn.

„Ich habe keinen Ausschlag.“

„Und damit es so bleibt, immer schön einreiben“, beharrte Angelo augenzwinkernd.

Finn starrte auf die Tube, Angelos Hände, seine Handgelenke und schließlich öffnete er die Schnallen seiner Armbänder und ließ sie auf den Tisch fallen.

„Ich mache es dir sanft“, gurrte Angelo und zwinkerte ihm zu. Da errötete Finn doch tatsächlich und warf ihm einen strafenden Blick zu, hielt ihm aber erwartungsvoll seine Arme hin.

Angelo musste aufpassen, bei ihm keine Erektion zu bekommen. Stellte sich Finn ebenfalls vor, dass Angelo ihn auch an anderen Stellen streichelte? Was Angelo natürlich nicht tat, er beschränkte sich wohlweislich auf Finns Hände und Unterarme.

„Wie wär`s mit einer Fußmassage?“, fragte er.

„Meine Füße tun nicht weh!“

„Aber …“

„Nein!“

„Okay, ein anderes Mal!“

„Hm!“, grummelte Finn. Das war immerhin kein Nein mehr. Vielleicht konnte er einen oder beide Zwillinge dazu überreden, wenn sie abends gemeinsam auf dem Bett saßen und einen Film ansahen.

Angelo küsste jetzt Finns Finger und dieser überraschte ihn damit, ihm über die Wange zu streicheln und ihm danach eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu zupfen und hinter das Ohr zu legen.

Sean gesellte sich zu ihnen, löste Angelos Zopf und flocht ihn neu. Angelo schnurrte und genoss die zärtliche Geste. Unverhofft tastete Finn über die Knöpfe von Angelos Oberhemd, so, als würde er überlegen, sie aufzuknöpfen, was er leider nicht tat und Angelo biss sich auf die Zunge, ihn nicht dazu aufzufordern.

Ein Gong erklang. „Ich denke, das Essen ist fertig“, sagte Finn und er klang ein bisschen heiser.

„Okay!“

Zwei

Etwa einen Monat gelang es Angelo, seinen genauen Aufenthaltsort vor seinen Eltern zu verheimlichen. Sie glaubten immer noch, dass er mit seinem Kumpel aus Chicago in Europa unterwegs war und in Jugendherbergen oder preiswerten Hostels übernachtete. Dann holten ihn die Tücken des Informationszeitalters ein.

Dimitri und Sascha gingen nicht in die überfüllten Berliner Clubs, aber hin und wieder essen, ins Theater oder in eine Ausstellung. Auf einer Versteigerung wurden die beiden fotografiert und ihr Bild landete in den internationalen Medien. Angelo war als Saschas Assistent nur im Hintergrund zu sehen, das reichte allerdings, um seine Eltern auf den Plan zu rufen. Sein Vater schrie ihn am Telefon an, sofort nach Hause zu kommen, und als Angelo sich standhaft weigerte, räumten sie ihm doch glatt das Urlaubskonto leer! Jetzt ärgerte sich Angelo mächtig, dass er ihre Kontovollmacht nicht widerrufen hatte, als er volljährig geworden war. Aber wer konnte denn auch so etwas ahnen? Sie verwehrten ihm den Zugang zu seinem eigenen Geld! Damit bekamen sie ihn nicht klein, damit nicht!

Er hatte von Dimitri eine Kreditkarte zur Verfügung gestellt bekommen, die er nur für Saschas Ausgaben verwendete. Nun musste er zu Dimitri und um Gehalt bitten. Er hatte freie Kost und Logis, bei Saschas ausgedehnten Einkaufstouren fielen jedes Mal teure Klamotten, Schuhe und Schmuck für ihn ab, er trug eine wertvolle Armbanduhr, die Dimitri ihm nachträglich zum Geburtstag geschenkt hatte. Sein Praktikum für Dimitri Kostja beinhaltete also einen Gegenwert von etwa zehntausend Dollar im Monat, schätzte Angelo. Aber seit seine Eltern ihm das Urlaubskonto weggenommen hatten, besaß er kein Geld mehr, um sich Zahnpasta oder mal einen Döner zu kaufen, konnte sich keinen Cappuccino in einem Berliner Café leisten, wenn er auf einem Botengang für Sascha unterwegs war. So peinlich sich das auch anfühlte, klein beigeben kam nicht infrage.

Angelo passte Dimitri tagsüber in dessen Geschäftsräumen ab. Die Kostja-Holding teilte sich die Etage mit der Sicherheitsfirma Matunus. Wer zu Dimitri wollte, musste erst durch eine Sicherheitsschleuse. Angelo fand das ein bisschen affig. Immerhin gehörte er zu Dimitris persönlichem Team. Aber selbst dieser unterwarf sich den Bestimmungen, die er wahrscheinlich eigenhändig aufgestellt hatte. Wenn er vollbewaffnet durch den Scanner trat, fragte ihn allerdings keiner der Matunus-Mitarbeiter nach dem, was er so am Leibe trug.

Dimitris Berliner Assistentin, Irina, eine fast schon zu schlanke Deutschrussin mit Wespentaille, servierte Angelo einen russischen Tee und etwas Gebäck, während er im Vorzimmer darauf wartete, zu Dimitri vorgelassen zu werden. Danach setzte sie sich wieder an ihren Schreibtisch und strich mit einem feinen Pinsel Farbe auf ihren bereits vorhandenen Nagellack auf. Vielleicht reparierte sie irgendwelche abgeplatzten Stellen wie Angelos Schwester Nicole. Ob sie derzeit Pause hatte oder zu wenig zu tun? Angelos Mutter hätte bei ihrem Anblick wahrscheinlich mit der Nase gerümpft und Irina hinter vorgehaltener Hand als dumme Pute bezeichnet. Aber Dimitri beschäftigte bestimmt keine dümmlichen Frauen als Assistentinnen. Als das Telefon klingelte, setzte Irina ihr Headset auf und nahm den Anruf an. Angelo rätselte, in welcher Sprache sie sich gerade unterhielt. Es hörte sich jedenfalls asiatisch an. In seiner Fantasie streckte er seiner Mutter die Zunge heraus und gönnte sich danach einen weiteren der leckeren Kekse.

Aus Dimitris Arbeitszimmer trat Andrej. Als er Angelo sah, zwinkerte er ihm zu, bevor er mit den Fingerspitzen auf den Schreibtisch von Irina klopfte, um auf sich aufmerksam zu machen. Irina drückte einen Knopf ihrer Telefonanlage und schaute fragend auf.

„Termin, morgen, 13:00 Uhr“, sagte er knapp. Sie nickte ihm freundlich zu und aktivierte wieder ihr Mikrophon.

Andrej drehte sich zu Angelo um. „Melde dich in meinem Büro, wenn du hier fertig bist.“

„Warum?“

„Weil ich es sage!“ Andrej milderte die Barschheit seiner Worte mit einem sexy Lächeln. „Du kannst jetzt zu Dima rein.“

„Okay!“

Nervös setzte sich Angelo auf den bequemen Stuhl vor Dimitris Designerschreibtisch, während dieser ein Telefonat auf Deutsch führte. Zwischendurch brachte Irina Tee für ihren Arbeitgeber und einen zweiten für Angelo. Das Gespräch dauerte eine gefühlte Ewigkeit, wahrscheinlich nur fünf Minuten, aber das Warten steigerte Angelos Lampenfieber noch. Endlich endete es und Dimitri wies Irina über die Telefonanlage an, keine Anrufe durchzustellen, solange er mit Angelo sprach. Kaum wollte er sich Angelo zuwenden, als sein Handy klingelte. Saschas Klingelton! Für seinen Schatz nahm sich Dimitri immer Zeit und es vergingen weitere quälende Minuten, in denen sich Angelo ans Fenster stellte und den Ausblick auf die Umgebung bewunderte – jedenfalls soweit es ihm mit seiner Nervosität möglich war. Fortwährend ging er im Kopf durch, mit welchen Worten er um ein Gehalt bitten konnte. Die Sache war ihm schrecklich unangenehm. Dabei verpasste er sogar, wie Dimitri seine Plauderei mit Sascha beendete.

„Was ist denn so wichtig, dass du es mir nicht abends in der Küche beim Kochen oder während des Essens sagen kannst?“, fragte Dimitri.

Ups! Eilig setzte sich Angelo auf den Stuhl zurück.

„Ich, ich …“, stotterte er.

„Einmal tief durchatmen und raus mit der Sprache!“

„Meine Eltern haben mein Urlaubskonto geräumt und deshalb bin ich pleite“, platzte Angelo heraus. Er wurde rot. Da legte man sich schöne Argumente zurecht und dann das!

Dimitri hob eine Braue. „Und weshalb haben sie das getan?“

Angelos Wangen röteten sich noch mehr. „Wegen, wegen … des Fotos in der Zeitung … bei der Versteigerung …“

Dimitri wartete demonstrativ. Oh Gott! Musste Angelo es wirklich aussprechen?

„Meinen Eltern gefällt nicht, dass ich, dass ich … mit Ihnen und Sascha reise … Weil weil …“

„… ich schwul bin“, erlöste Dimitri Angelo. „Du kannst deinen persönlichen Lebensbedarf ruhig mit der Kreditkarte decken, die ich dir für Saschas Bedarf ausgehändigt habe“, sagte Dimitri. „Bargeld hebst du dir einfach am Bankautomaten ab.“

„Aber ich … Das ist so nicht richtig … Ich … bin … kein …“

„Wieviel Gehalt willst du haben?“, unterbrach Dimitri das Gestotter ein zweites Mal, mit dem Angelo ihm klarmachen wollte, dass er nicht so wie Gordon war, der es sich auf Kosten von Dimitri in dessen Gefolge bequem machte. Nicht, dass es an Gordons Verhalten irgendetwas auszusetzen gab. Nur war Angelo eben kein … Gespiele. Nachher nahm ihn Dimitri noch mit in sein Bett und der war Angelo echt zu alt. Na gut, er bekam einen Steifen, wenn er Sascha und Dimitri bei Intimitäten beobachtete. Aber Dimitri erinnerte ihn mit seinem unerschütterlichen Selbstbewusstsein und seiner machtvollen Ausstrahlung zu sehr an Onkel Vincent. Das turnte ab.

Angelo atmete einmal tief durch. „Ich nahm mir bisher fünfhundert Dollar im Monat von meinem Urlaubskonto.“

„Ich gebe dir tausend. Du bist Sascha ein guter Assistent, Denys eine fähige Hilfe bei den Online-Recherchen. Du verhältst dich diskret und gewandt, hast in Windeseile Russisch gelernt. Vielleicht sollte ich dich fest einstellen?“ Dimitri schaute Angelo fragend an, so, als bräuchte dieser nur einen Piep zu sagen und die Sache wäre geritzt.

„Ich liebe es, bei Ihnen zu sein, aber ich wollte studieren.“

„Kunst und Grafikdesign?“, erkundigte sich Dimitri und zeigte damit mehr Interesse als jemals Angelos Mutter und Vater.

„Das werden meine Eltern bestimmt nicht finanzieren.“ Angelos Magen zog sich noch mehr zusammen. Weshalb mischten sie sich in alles ein und ließen ihn nicht einfach so sein, wie er war?

„Ich überlege, dir ein Stipendium anbieten. Finn und Sean machen gerade ihren Abschluss, deshalb sind wir auch in Berlin. Du könntest also ein Fernstudium in Erwägung ziehen und mit uns reisen. Zeichenunterricht erhältst du weiter von Sean und Finn. Oder, wenn du an eine Universität willst, kannst du dich beispielsweise hier einschreiben, in einer meiner Wohnungen leben und es dir gut gehen lassen.“

„Weshalb sollten Sie das tun, Dagobert Duck?“

Dimitri lachte. „Dagobert ist zwar reich, aber geizig. Ich bin kein Geizkragen. Weil du mich und Sascha zum Lachen bringst, und vor allen Dingen: Du tust Sean und Finn gut.“

„Meine Eltern wären damit nie einverstanden, Dimitri.“

„Weil ich schwul bin?“

„Ja. Es ist nicht Ihre Homosexualität, die meinen Vater so sehr stört. Er hat Angst, ich könnte auch schwul sein oder Sie würden mich auf die böse Seite der Lüsternheit ziehen, Mr. Vader.“

„Und, bist du es?“

Angelo zuckte mit den Schultern. „Ich mag Frauen, ich mag Männer, also bin ich wohl bi, was?“

„Wir wickeln dein Gehalt über die Kreditkarte ab. Du hebst dir jeden Monat deine tausend Dollar ab, umgerechnet in die jeweilige Währung des Landes, in dem wir uns gerade befinden. Für dein Problem mit deinen Eltern wirst du bestimmt eine Lösung finden. Ich würde mich freuen, wenn du mein Stipendium annimmst, aber ich wäre auch nicht enttäuscht, solltest du in die USA zurückkehren. Es ist dein Leben.“

„Danke, Dimitri!“

Dimitri winkte Angelo lächelnd fort, der aufstand und dem Impuls widerstand, Dimitri vor Dankbarkeit spontan um den Hals zu fallen. Mit weichen Knien erreichte er die Tür. Als er sie öffnete, sagte Dimitri noch: „Freilich würden Sascha, Finn und Sean dich vermissen. Aber wir halten uns ja gelegentlich in den USA auf und sie könnten dich besuchen.“

Tief in Gedanken versunken schlenderte Angelo aus der Eingangstür der beiden Firmen und wartete im Flur auf den Lift, als ihm siedendheiß einfiel, dass Andrej ihn sehen wollte. Also drehte er sich auf dem Absatz um und musste die Sicherheitsschleuse noch einmal durchqueren. Das hieß Armbanduhr, Gürtel und Schlüssel erneut ablegen und in die Plastikwanne legen, durch den Scanner treten und auf der anderen Seite seine Sachen wieder entgegennehmen.

„Wo befindet sich Andrejs Büro?“, fragte er die Wache.

„Er teilt sich eines mit Denys“, informierte ihn der massige, bärenhaft wirkende Mann.

„Danke!“

Immerhin durfte sich Angelo allein in den Räumen der beiden Firmen bewegen. Gäste wurden überallhin eskortiert. Die Tür zum Büro war nur angelehnt. Angelo klopfte kurz, trat ein und fand nur Andrej.

„Möchtest du etwas zu trinken?“, erkundigte sich dieser.

„Himmel, nein, ich habe den Bauch voll mit Tee.“

Andrej lachte, schloss eine Schublade auf und holte eine Schusswaffe heraus.

„Das ist eine Glock und mit dieser wirst du heute deine erste Lektion auf dem Schießstand erhalten. In den nächsten Tagen probieren wir aus, mit welcher Waffe du am besten umgehen kannst. Mit der machen wir dich dann richtig vertraut.“

„Äh …!“ Angelo erschauerte.

„Fragen?“

„Ich will keine Waffe mit mir herumtragen.“

„Davon redet auch niemand. Allerdings möchten wir, dass du dir im Notfall nicht in die eigenen Füße schießt. Okay?“

Angelo nickte widerwillig. Andrej legte die Glock auf seinem Schreibtisch ab, trat dicht vor Angelo und biss ihm sanft in die Unterlippe. Augenblicklich öffnete Angelo seinen Mund und ließ Andrejs neckende Zunge ein. Der Kuss war zärtlich und leider viel zu schnell vorbei.

„Erst Waffenkunde, dann Schießstand und wenn du ein eifriger Schüler bist, ficke ich dich später.“

Ein sehnsüchtiges Grollen entkam aus Angelos Mund.

„Habe ich deine Aufmerksamkeit?“, fragte Andrej schmunzelnd.

Angelo nickte beflissen.

Im Lift, auf dem Weg nach unten, wunderte sich Angelo, wo dieser ominöse Schießstand sein könnte und wie lange sie fahren mussten. Er hätte noch einmal auf die Toilette gehen sollen. Im Erdgeschoss des Kostja-Karrees befanden sich öffentliche Toiletten und er bat Andrej: „Ich geh` schnell mal pinkeln.“

„Das kannst du in den Räumen des Schießstands tun.“

„Aber wie lange dauert die Fahrt dorthin? Ich muss jetzt wirklich nötig.“

Andrejs Blick wirkte stoisch und gefährlich. Deshalb zog Angelo es vor zu schweigen und ihn nicht weiter zu nerven. Dann verkniff er es sich eben.

Im Parkhaus ging Andrej an den Fahrzeugen der Matunus vorbei, was Angelo ziemlich verblüffte. „Welches Auto nehmen wir?“, fragte Angelo und hoffte auf den Porsche.

„Wir fahren gar nicht“, antwortete Andrej und stoppte vor einer Tür, die mit einem kompliziert aussehenden System gesichert war. Andrej tippte einen Code in eine Tastatur und legte danach seine Hand auf den Scanner. Die schwere Tür summte und Andrej drückte dagegen. Er winkte Angelo, der sich beeilte, zu ihm aufzuschließen.

„Ihr habt eine eigene Schießanlage hier?“, fragte Angelo verblüfft und schaute sich um.

„Und einen Atombunker“, entgegnete Andrej amüsiert.

„Bitte?“

Andrej lachte. „Er liegt eine Etage unter diesem Bereich. Wenn du möchtest, kann Irina dir eine Privatführung organisieren. Der ist jetzt ein Museum, soll aber angeblich noch voll funktionstüchtig sein. Ich war mal drin. Da würde ich lieber verdampfen, als in so einer Sardinenkiste hausen.“

„Hm“, brummte Angelo und seufzte erleichtert auf, als er das Hinweisschild zu den Toiletten entdeckte.

xxx

Die Schießübungen machten Angelo schon Spaß. Besonders, da Andrej hinter ihm stand und ihm seine Erektion gegen den Po drückte, wenn er Angelos Haltung korrigierte oder ihm ein Gefühl der Sicherheit vermittelte, weil Angelo ausgesprochen zaghaft agierte. Freiwillig würde Angelo niemals eine Schusswaffe anfassen. Dennoch verstand er, weshalb er hier gerade Schießunterricht erhielt – also irgendwie. Zu sehr wollte er sich allerdings nicht damit befassen, dass Dimitri und Sascha gefährdete Personen waren. Lieber vertraute er auf die Fähigkeiten der Sicherheitskräfte.

„Tief durchatmen und konzentrieren“, raunte Andrej ihm über den Kopfhörer ins Ohr, der gleichzeitig dem Schallschutz diente und Andrejs Anweisungen übertrug.

„Mein Schwanz ist hart“, grummelte Angelo und du bist dafür verantwortlich.

„Du musst auch in Stresssituationen mit einer Waffe umgehen können. Soll ich dich drillen wie einen Soldaten oder dir angenehmen Stress bereiten?“, fragte Andrej ironisch.

„Wie werden Soldaten gedrillt?“, wollte Angelo wissen, während er versuchte, die Zielscheibe richtig anzuvisieren.

„Das erkläre ich dir später. Atem anhalten und schießen“, wisperte Andrej. Und Angelo schoss. Dieses Mal traf er wenigstens den Rand des Ziels.

„Erst den Atem anhalten und dann den Abzug drücken“, erklärte Andrej zum x-ten Mal geduldig. Die nächsten Schüsse gelangen Angelo schon besser. Einmal traf er zufällig ins Zentrum der Scheibe und er jubelte. Trocken fragte Andrej: „Hast du dorthin gezielt?“

„Nein!“

Andrej lachte. Sie trainierten etwa eine Stunde, bis Andrej endlich zufrieden war und das Ende der Lektion beschloss. Angelo sicherte die Waffe vorschriftsmäßig und händigte sie Andrej aus, der mit ihr zu einem Tisch ging und ihm zeigte, wie man sie reinigte. „Das nächste Mal tust du es selbst.“

„Okay!“ Angelo zupfte an seinem T-Shirt. „Ich bin durchgeschwitzt.“

„Du kannst oben in meiner Wohnung duschen.“

Angelo strahlte. Nun gab es die richtige Action für die Entspannung in der Körpermitte. Gerade, als sie aufbrechen wollten, traf Boris ein, Dimitris Chefleibwächter. Andrej hielt es für lehrreich, dass Angelo dem Schießtraining von Boris zusah. Wenn Angelo ein Waffennarr gewesen wäre, hätte er bestimmt Freude daran gehabt. Immerhin langweilte er sich nicht wirklich und Boris erklärte ihm gelegentlich etwas. Andrejs strenger Blick sorgte dafür, dass Angelo auch aufpasste, schließlich wollte er in dessen Wohnung mitgenommen werden.

xxx

Nach einer Dusche, einer Runde im Bett mit Andrej, einem kleinen Schläfchen, einer weiteren Runde mit Andrej und seinem Freund Pierre kehrte Angelo in sein eigenes Zimmer in der Hauptwohnung zurück. Er ließ sich ein Bad ein, weil sein Arsch etwas Linderung durch heißes Wasser gebrauchen konnte. Pierre huschte kurz herein und legte ihm augenzwinkernd die Salbe auf einen der Badezimmerschränke, die er Angelo versprochen hatte. Während Angelo einweichte, schaute er auf dem Handy nach Aufträgen von Sascha, was sich als Fehler herausstellte. Seine Mutter setzte ihn per SMS darüber in Kenntnis, dass sie und Pa nach Berlin fliegen würden. Die beiden erwarteten, von ihm aus Tegel abgeholt und in ihr Hotel gebracht zu werden. Für die Rückreise hatten sie drei Tickets gebucht, teilte sie ihm mit. Himmel!

Angelo telefonierte stundenlang mit seinem Cousin Mario und dessen Freund Kyle, versuchte, sich Rat bei Onkel Vincent zu holen, der so gar nicht erstaunt über Angelos Praktikum bei Dimitri war. Orlando war ein guter Zuhörer. Angelo sprach sogar mit Großcousin Nicolas und seinem Lebensgefährten John. Die Entscheidung, ob er sich seinen Eltern widersetzte oder mit ihnen zurück in die USA flog, konnte ihm aber niemand abnehmen.

Angelos Schwester Nicole war ein bisschen neidisch, dass er es sich bei einem Milliardär gutgehen ließ, und war un-be-dingt dafür, Dimitris Angebot anzunehmen. Sie arbeitete sich in den Beruf der Rechtsanwaltsgehilfin ein, besuchte entsprechende Kurse und war damit sehr glücklich, jedenfalls strahlte sie Zufriedenheit aus, als sie berichtete, wie wichtig sie für ihren Chef JJ war. Wahrscheinlich übertrieb sie maßlos. Dennoch freute sich Angelo für sie. Sie lebte noch immer mit Tomaso zusammen, der sich neben der Schauspielschule erste Sporen auf Kleinkunstbühnen verdiente. Die zwei wirkten so schwungvoll, so lebendig, bis über beide Ohren verliebt. Angelo war auch verliebt, allerdings ging es mit Sean und Finn eben nur in winzigen Schritten voran.

Drei

Connor Grant war ein sehr spezieller Mensch. Seine Frau Gina liebte ihn und er bemühte sich, ein guter Vater für seine fünf Kinder zu sein. Die beiden Ältesten enttäuschten ihn allerdings. Nicole wollte trotz ihrer tollen Noten nicht aufs College gehen, Angelo konnte es als Footballprofi weit bringen, es bis ganz nach oben schaffen, trödelte aber im Ausland herum, und jetzt hatte Connor auch noch erfahren müssen, dass Angelo bei diesem schwulen Milliardär Dimitri Kostja herumhing. Er hatte es gewusst! Es war ein Fehler, immer die Einladungen von Vincent anzunehmen, weil seine Frau so sehr an ihrem Bruder hing. Es war komfortabel auf dessen Anwesen in LA und die Kleinen liebten Vincents private Ferienanlage in Frankreich. Urlaub mit fünf Kindern kostete eine Menge Geld und so hatten er und Gina natürlich gerne Vincents Angebot angenommen, die Ferien in Europa zu verbringen. Aber ohne Vincent und seine homosexuellen Freunde würde Angelo jetzt nicht verrücktspielen und wäre wahrscheinlich schon von einem Talentscout entdeckt worden. Als Gina Angelos Bild in der Zeitung erkannte, hatte Connor seinen Sohn selbstverständlich sofort nach Hause zurück beordert. Orientierungsauszeit war abgesagt – Punkt! Und was machte Angelo? Behauptete doch kackfrech, auch so zurechtzukommen, ohne das Geld seiner Eltern.

Gina hatte eingewandt, ein Großteil des Kontoguthabens stamme von Angelos Ferienjobs. Das war wieder typisch für Gina. Immer versuchte sie, vermittelnd einzugreifen. Zur Not konnte Angelo Jura studieren, das wäre zwar eine Verschwendung seines sportlichen Talents, aber so ein Anwalt in der Familie war ja auch etwas.

Connor widerte es an, sich vorzustellen, dass sein Sohn vielleicht zu diesen Schwulen gehörte, zu diesen Arschfickern. Er musste aus Dimitris Einflussbereich raus, und zwar sofort, bevor sich dieser Spleen noch bei ihm festsetzte. Sollte es nötig sein, schickte Connor ihn eben in eines dieser Umerziehungscamps. Das Infomaterial hatte er sich schon besorgt.

Nachdem sie ihre drei minderjährigen Kinder bei Ginas Schwester Mariella untergebracht hatten, flogen Connor und Gina nach Berlin. Dort wartete eine Limousine mit Chauffeur auf sie. Von Angelo war weit und breit keine Spur. Versteckte er sich etwa hinter Kostja? Das würde ihm auch nichts nutzen. Er kam mit zurück nach Chicago und wenn Connor ihn an den Haaren dorthin ziehen musste.

Dimitri empfing sie in seinen Berliner Geschäftsräumen im Kostja-Karree am Ku‘damm. Dieser gruselige Russe war wieder ganz in Schwarz gekleidet, schwarzer Anzug, schwarzes Hemd, schwarze Krawatte. Seine noch gruseligeren Gefolgsmänner Finn und Sean standen hinter ihm und trugen eisige Mienen zur Schau.

„Wo ist mein Sohn? Ich werde ihn mit nach Hause nehmen und ihm die Mätzchen austreiben“, grollte Connor statt einer Begrüßung. Aus den Augenwinkeln sah er, wie die Vorzimmertusse des Milliardärs mit den langen, auffällig lackierten Fingernägeln seltsam erschrocken schaute. Wahrscheinlich gab ihm sonst niemand kontra, weil er ja so ein reicher und wichtiger Mann war.

Dimitri winkte knapp. Die Frau verschwand und schloss die Tür hinter sich.

Ruhig antwortete Dimitri: „Mätzchen? Angelo lernt fleißig Russisch, er leistet hervorragende Arbeit als Saschas Assistent, ist meinem Sicherheitsdienst bei den Internetrecherchen eine große Hilfe und zeichnet nebenbei noch wunderschöne Bilder.“

„Zeichnen? Ich dachte, den Kinderkram hätte er schon vor Jahren aufgegeben. Mein Sohn soll etwas Anständiges lernen.“ Connor donnerte mit der Faust auf Dimitris Schreibtisch, was diesen nicht im Mindesten zu irritieren schien.

„Grafikdesigner ist ein anständiger Beruf, Mr. Grant. Ihr Sohn könnte für Zeitschriften arbeiten, in der Werbebranche oder sich mit einer Agentur selbstständig machen.“

„Er wird Footballprofi!“

„Oder Anwalt“, warf Gina ein.

„Darf ich Ihnen ein Getränk anbieten, Kaffee, Tee, Mineralwasser, Saft?“

Gina lächelte und wollte etwas sagen, als Connor sie unterbrach: „Wir wollen nicht bewirtet werden. Verraten Sie uns lieber ganz schnell, wo unser Sohn ist, damit wir ihn mit nach Hause nehmen können.“

„Interessiert es Sie eigentlich, was Angelo möchte, Mr. Grant, oder versuchen Sie einfach nur, über ihn Ihre eigenen Träume zu verwirklichen?“

„Sie schwules Arschloch! Ich kenne meinen Sohn seit seiner Geburt und weiß, was für ihn gut ist. Leute wie Ihnen gehören die …“

„… Sagen Sie es nicht oder Sie werden es bereuen wie sonst nichts in Ihrem Leben, Mr. Connor Grant.“ Dimitris Stimme klang scharf wie eine Rasierklinge und selbst ein so polternder Mann wie Connor hielt jetzt inne und schaute sein Gegenüber alarmiert an. Connor trat einen Schritt zurück. Er spürte die Hand seiner Frau an seiner Schulter. Bestimmt versuchte sie nun, zwischen ihm und Dimitri zu vermitteln. Connor war froh, sie dabei zu haben, und schwieg ausnahmsweise. Da hörte er schon die angenehme Stimme Ginas:

„Mr. Kostja! Es tut mir so leid. Mein Mann ist eigentlich ein toleranter Mensch, er versteht sich dem Grunde nach gut mit meinem Bruder Vincent und ist immer fair zu seinen homosexuellen Arbeitskollegen bei der Feuerwehr. Zurzeit überfordern ihn Angelos Vorstellungen vom Leben und ich für meinen Teil muss ebenfalls sagen, dass ich sehr überrascht bin.“

„Ich kann alleine für mich sprechen, Gina!“, behauptete Connor, hielt aber ansonsten die Klappe, denn die beiden jungen Männer mit den Eisaugen wirkten wie Raubtiere, die gerade zum Sprung ansetzen wollten, um ihr Opfer zu zerfleischen. Gruselig!

„Kommen Sie heute Abend um sieben in meine Wohnung zum Essen. Sie befindet sich zwei Etagen über dieser hier. Dort werden Sie dann auch Angelo treffen. Meine Assistentin Irina gibt ihnen eine Visitenkarte mit einer Nummer, die Sie anrufen können, sobald Sie vor dem Lift stehen. Ich schicke jemanden herunter, der Sie abholt.“

„Ich pfeife auf …“

„Wir kommen sehr gerne, Mr. Kostja“, unterbrach Gina Connor eilig.

xxx

Gina hatte ihren Mann offensichtlich zusammengestaucht. Im Penthouse gab er sich manierlich, stellte Dimitri zu seiner Erleichterung fest, nahm sogar den Aperitif an und überhäufte Angelo nicht mit seinen Vorwürfen. Das Personal kümmerte sich vorerst ums Essen, während Dimitri und Sascha Angelo zuliebe etwas gezwungenen Smalltalk mit dessen Eltern betrieben, dabei Krimsekt tranken und kleine Snacks aßen – Käsehäppchen mit dem selbst gebackenen Brot von Manuela. Dimitri hatte sie gebeten, Appetithäppchen für Menschen aus der Mittelschicht zuzubereiten. Die Käsehäppchen waren ihre Version davon und Connor griff zu. Dimitri hätte den Eltern von Angelo auch Kaviar serviert, nur wirkte der brummige Connor nicht so, als würde er solch eine edle Vorspeise genießen können. Auf den Feiern seines Schwagers Vincent hatte er sich eher an den rustikalen Speisen bedient, erinnerte sich Dimitri. Wenn möglich holte Dimitri seine Gesprächspartner dort ab, wo sie standen. Mit Connor und Gina wäre er unter anderen Umständen vielleicht in ein preiswertes Steakhouse gegangen. Da hätten sie sich bestimmt wohler gefühlt als in seiner vor Luxus nur so strotzenden Penthousewohnung. Aber sie wollten nun einmal wissen, wie ihr Sohn bei Dimitri lebte.

Die Zwillinge lungerten in der Nähe herum, unsichtbar für Angelos Eltern, aber Dimitri kannte die dunklen Ecken, die sie als Verstecke bevorzugten. Sie blieben wachsam und wollten weder Angelo noch Dimitri und Sascha mit Connor und Gina allein lassen.

Dimitri übte sich in Langmut. Einerseits hatte er selbst den fröhlichen Angelo gerne um sich, andererseits konnte Sascha einen Vertrauten wie ihn gebrauchen. Alle sonstigen Freunde von Sascha waren reich und manche von ihnen reichlich abgehoben und snobistisch. Viele hatten Sascha in seiner schweren Zeit beigestanden, als er sich nach dem Überfall von seinen Verletzungen erholte. Einige hatten ihn besucht, andere regelmäßige Kurznachrichten geschickt. Grundsätzlich waren sie keine schlechten, völlig gedankenlosen Menschen, die Trust Fund Babys, Saschas alte Internatsfreunde. Dennoch bot Angelo ein wunderbares Gegengewicht zu ihnen. Angelo mochte Sascha um seiner selbst willen und nicht wegen seines Geldes, er liebte die Zwillinge trotz ihrer Narben und stürzte sich freudig ins Luxusleben, ohne dabei das Augenmaß zu verlieren und auszuflippen. Seine Anwesenheit in Dimitris Leben war einfach erfrischend und da konnte er sich schon einmal ein bisschen Mühe geben, ihm den Weg zu ebnen. Außerdem war Gina Vincent Gables Schwester, eine nervige zwar, aber die Schwestern von Verbündeten behandelte man mit Respekt, auch wenn sie aufbrausende Ehemänner hatten.

Das Essen war für acht Uhr angesetzt und eine halbe Stunde vorher bat Gina um die Erlaubnis, Angelos Zimmer zu besichtigen. Normalerweise durften Gäste nicht in die privaten Bereiche der Wohnung. Angelo zuliebe machte Dimitri eine Ausnahme. Boris hob eine Braue, als Angelo seine Eltern an ihm vorbeiführte. Dimitri nickte seinem Chefleibwächter knapp zu. Er sah Boris an, dass ihm die Sache nicht gefiel. Unauffällig folgte er Angelo, während Dimitri und Sascha in die Küche gingen, um nachzusehen, ob Manuela Hilfe brauchte. Natürlich huschten Finn und Sean an ihnen vorbei, um Angelo vor seinen Eltern zu beschützen. Hoffentlich beschützte Boris Gina und Connor im Zweifelsfall vor der Übereifrigkeit der Zwillinge.

xxx

„Ich bin froh, dass du ein eigenes Zimmer hast, Liebling“, sagte Gina, Connor schwieg sich aus und machte ein finsteres Gesicht.

„Dachtest du, ich sei in einem Schlafsaal untergebracht oder müsste in der Küche in der Asche schlafen?“, fragte Angelo augenrollend und mit tropfender Ironie in der Stimme.

„Keine Ahnung. Ich weiß nicht, wie Mr. Kostja sein Personal unterbringt.“

„Wie Onkel Vincent seine Leute.“

„Und wo ist dein Badezimmer?“

„Gleich hinter dieser Tür, ich teile es mir mit Sean und Finn.“

„Die kühl blickenden jungen Männer. Sie machen mir ein bisschen Angst.“

„Sie sind sehr nett, wenn man sie erst einmal näher kennenlernt.“

„Du gehörst doch zum Personal, oder?“

„Was soll ich denn sonst sein, Mom?“, fragte Angelo und starrte seiner Mutter herausfordernd in die Augen.

„Deine Mutter will wissen, ob du dich für den Reichtum, in dem du lebst, prostituierst.“ Connor blickte seinen Sohn ziemlich wütend an.

Angelo hatte wie sein Vater eine Neigung zum Sarkasmus, sie kam allerdings viel seltener hervor als bei Connor und wurde meistens durch den typischen Gable-Charme abgemildert. Reizte man Angelo bis aufs Blut, konnte er aber auch ungefiltert hervorbrechen, so wie jetzt. Wut pochte hinter seiner Stirn und Frustration, weil seine Eltern seinen derzeitigen Lebensstil verurteilten, ihn in die Ecke drängten und sein Leben bei Dimitri und Sascha so durch den Dreck zogen. Er war jung, er war sexuell neugierig und er schämte sich nicht für das, was er wollte. Das ging seine Eltern doch ü-ber-haupt nichts an. Wenn sie glaubten, er würde hier den Callboy geben, dann hatte er die passende Antwort für sie parat: „Na klar, ich lasse mich hier von jedem bumsen, von Dimitri, von Sascha, von Seani und Finn und die Leibwächter dürfen auch alle über mich drüber rutschen.“

Connors Faust schnellte vor und landete in Angelos Gesicht. Angelo prallte gegen die Wand des Flurs und stöhnte, Sean sauste heran, sprang Connor an, nietete den kräftigen Mann um, der wie ein schwerer Sack auf den Boden plumpste. Plötzlich war ein Dolch in Seans Hand und ritzte die Haut von Connors Kehle. Gina schrie verängstigt auf. Ihr Schrei alarmierte Dimitri in der Küche und er eilte herbei. Mit einem Blick erfasste er Angelos aufgeplatzte Lippe.

Boris packte geistesgegenwärtig Finn am Arm, damit dieser sich nicht auch noch ins Geschehen stürzen konnte. Bevor nun Finn in Rage geriet, weil Boris ihn anfasste, übernahm es Sascha, ihn zurückzuhalten, und Boris gab Finn eilig frei. Dimitri stieß einen kräftigen Fluch auf Russisch aus und wandte sich an Connor:

„Mein Pflegeneffe Sean hat einen ausgesprochen stark ausgeprägten Beschützerinstinkt, besonders, wenn es um Personen geht, die er ins Herz geschlossen hat, und Angelo steht seinem Herzen sehr, sehr nah. Sie entschuldigen sich besser bei Angelo, und zwar augenblicklich!“ Dimitris Stimme ließ keinen Widerspruch zu und Connor sagte heiser: „Entschuldige, Angelo!“

„Nimm den Dolch weg, Seani, ganz langsam und vorsichtig. Das ist Angelos Vater.“

„Mr. Grant ist ein böser Mann.“

„Er ist nur durcheinander“, entgegnete Dimitri mit einer sanften Stimme, als würde er mit einem Kind reden.

---ENDE DER LESEPROBE---