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Im Physio-Code® möchte Jutta Streng ein neues Übungsprogramm mit mehr als 40 Übungen vorstellen in dem sie die moderne Faszientherapie mit der bestbewährten traditionell chinesischen Medizin auf den Punkt bringt. Akupunkturpunkte werden zu Physiopressurpunkten und damit übungstauglich für Training sowie für Therapie und auch Resilienz. Die Natur des Menschen gerät dabei wieder in den Fokus und führt zu einer neuen Menschlichkeit. Therapieinteressierte erwerben für ihre Klientel eine Erweiterung ihres Therapie-Portfolios und Bewegungsmotivierte erlernen sich selbst zu helfen, bei kleineren und größeren Störfeldern im eigenen Körper.
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Seitenzahl: 334
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Dieses Buch ist meinen Eltern und Großeltern gewidmet. Ich empfinde sie heute noch ganz nah, wenn ich sie brauche. Sie haben mir eine Großzahl von Talenten mitgegeben, die ich mit ihrer Unterstützung täglich weiter ausbaue.
Sie alle haben mich eine hingebungsvolle Selbstverständlichkeit für alles Familiäre spüren lassen, und mich gelehrt mit dem Herzen zu denken und zu handeln. Sie vermittelten mir ein Feingespür für die Natur und das damit verbundene Urvertrauen in sie.
In der Verschmelzung all dieser Anlagen sehe ich die Wurzeln meiner erfolgreichen Entwicklung.
Abbildungsverzeichnis
Verzeichnis der Fotos
Tabellenverzeichnis
Verzeichnis der Zeichnungen
Stimmen zum Physio-Code
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Ein paar Worte vorweg
1. Der Physio-Code
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1.1 Die fünf Ebenen des Seins
1.2 Bewegung mit Berührung
1.3 Studienlage
2. Moderne Faszienlehre
2.1 Entwicklung der Faszienlehre
2.2 Aufbau der Faszien
2.3 Faszien als Speicher- und Kommunikationssystem
2.4 Bestehende Techniken zur Faszientherapie
2.5 Ziele in der Faszientherapie
3. Das Qi
3.1 Definition des Qi
3.2 Unsere Qi-Wellen im äußeren Flow
3.3 Unsere Qi-Wellen im inneren Flow
3.4 Mit der TCM das äußere und innere Qi verbinden
3.5 Der Mensch im Rhythmus der Natur
4. Die TCM – Theoretisches Grundwissen für den Physio-Code
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4.1 Yin und Yang in Harmonie bringen
4.2 Die fünf Elemente mit Qi versorgen
4.3 Die Organuhr nutzen
4.4 Das Meridian- und Netzgefäßsystem verstehen
4.4.1 Die acht außerordentlichen Gefäße (Wundermeridiane)
4.4.2 Die 12 Hauptmeridiane
4.5 Das Erde-Element ins Zentrum rücken
5. Den Physio-Code
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praktisch entschlüsseln
5.1 Die richtige Technik
5.2 Physio-Code
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-Schlüssel A: Die Wundermeridiane öffnen
5.3 Physio-Code
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-Schlüssel B: Die Organe erreichen
5.3.1 Die Elemente mit ihrer Organfunktion kennenlernen und ausbalancieren
5.3.1.1 Metall
5.3.1.2 Wasser
5.3.1.3 Holz, Wind
5.3.1.4 Feuer
5.3.1.5 Erde
5.3.2 Resümee zum Schlüssel B: Die Organe erreichen
5.4 Physio-Code
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-Schlüssel C: Das sportliche Workin mit der Rolle
5.4.1 Fünf Yin-Übungen
5.4.2 Fünf Yang-Übungen
5.4.3 Resumee zum sportlichen Workin mit der Rolle
5.5 Physio-Code
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-Schlüssel D: Das Immunsystem stärken
5.5.1 Physio-Code
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-Übung 1 für das Immunsystem: Das Bauchkreisen
5.5.1 Physio-Code
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-Übung 2 für das Immunsystem: Unterarmpressur
5.5.3 Physio-Code
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-Übung 3 für das Immunsystem: Beinpressur mit Fuß
5.5.4 Physio-Code
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-Übung 4 für das Immunsystem: Rückenpressur
5.5.5 Resümee zur Stärkung des Immunsystems
6. Bekömmlich nähren statt nur zu essen
Glossar
Anmerkungen und Quellenangaben
Danksagung
Anhang: VAS-Fragebogen
Abbildung 1: Die fünf Ebenen des Seins
Abbildung 2: Die fünf Ebenen für Training, Heilung und Resilienz
Abbildung 3: Die taoistische Vorstellung von Langlebigkeit
Abbildung 4: Der Traum vom langen Leben als westliches Modell von Langlebigkeit
Abbildung 5: Die fünf Elemente für Training, Heilung und Resilienz
Abbildung 6: Moderne Darstellung der fünf Elemente für Training, Heilung und Resilienz
Abbildung 7: Therapeutische Berührungswirkung aus westlicher Sicht
Abbildung 8: Therapeutische Berührungswirkung aus östlicher Sicht
Abbildung 9: Ergebnis für das Yoga im Vergleich zur Rückenschule bei Nackenschmerzen
Abbildung 10: Universität Los Angeles, Ergebnis der Studie für Yoga versus Aerobics 2013
Abbildung 11: Zusammensetzung der Bindegewebe/Faszien
Abbildung 12: Das Tensegrity Modell als schematisches Modell der Faszien
Abbildung 13: Das Tensegrity Modell der Faszienketten am menschlichen Körper
Abbildung 14: „Ripple-Effekt” oder „overflow“
Abbildung 15: Querschnitt durch den Nervus ischiadicus
Abbildung 16: Schematisch dargestellter Koronalschnitt durch die Fascia thoracolumbalis
Abbildung 17: Die fünf Ebenen des Seins in der aufgegliederten Monade, hier für ein Lauftraining
Abbildung 18: Die Monade, Tàijí Tú
Abbildung 19: Die Säulen der Wirkkraft der TCM
Abbildung 20: Die taoistische Monade als Symbol für die älteste TCM-Lehre zur Harmonie von Yin und Yang
Abbildung 21: Die fünf Elemente bzw. fünf Wandlungsphasen
Abbildung 22: Die fünf Elemente mit den nach innen (Yin) und außen (Yang) gekoppelten Meridianen
Abbildung 23: Die fünf Geschmäcker
Abbildung 24: Der Energiestern. Der Energiefluss der Organe, auch Organuhr genannt, während 24 Stunden...
Abbildung 25: Das traditionelle Sechs-Schichten-Modell
Abbildung 26: Das Zentralisierungs-Modell nach der „kosmologischen Sequenz“
Abbildung 27: Die acht Wundermeridiane als Paarverbindung
Abbildung 28: Der erste Wundermeridian: Das Konzeptionsgefäß (Ren Mai)
Abbildung 29: Der zweite Wundermeridian: Das Yin-Fersengefäß (Yin Qiao Mai)
Abbildung 30: Der dritte Wundermeridian: Das Gouverneurgefäß oder Lenkergefäß (Du Mai)
Abbildung 31: Der vierte Wundermeridian: Das Yang-Fersengefäß (Yang Qiao Mai)
Abbildung 32: Der fünfte Wundermeridian: Das Durchdringungsgefäß (Chong Mai)
Abbildung 33: Der sechste Wundermeridian: Das Yin-Verbindungsgefäßes (Yin Wei Mai)
Abbildung 34: Der siebte Wundermeridian: Das Gürtelgefäß (Dai Mai)
Abbildung 35: Der achte Wundermeridian: Das Yang-Verbindungsgefäß (Yang Wei Mai)
Abbildung 36: Der Physio-Code® bringt die Organe in Balance
Abbildung 37: Das Zusammenspiel der Lunge mit den anderen Organen
Abbildung 38: Lunge-Hauptmeridian
Abbildung 39: Dickdarm-Hauptmeridian
Abbildung 40: Das Zusammenspiel der Nieren mit den anderen Organen
Abbildung 41: Nieren-Hauptmeridian
Abbildung 42: Blase-Hauptmeridian
Abbildung 43: Das Zusammenspiel der Leber mit den anderen Organen
Abbildung 44: Leber-Hauptmeridian
Abbildung 45: Gallenblase-Hauptmeridian
Abbildung 46: Das Zusammenspiel des Herzens mit den anderen Organen
Abbildung 47: Herz-Hauptmeridian
Abbildung 48: Dünndarm-Hauptmeridian
Abbildung 49: Perikard-Hauptmeridian
Abbildung 50: Dreifach-Erwärmer-Hauptmeridian
Abbildung 51: Das Zusammenspiel der Milz mit den anderen Organen
Abbildung 52: Milz-Hauptmeridian
Abbildung 53: Magen-Hauptmeridian
Abbildung 54: Blutzuckerwert
Abbildung 55: Alle fünf Elemente in harmonischem Einklang miteinander
Abbildung 56: Alle Organe und Elemente mit dem Physio-Code® in Harmonie bringen
Abbildung 57: Das Üben mit der PP-Rolle im Physio-Code® harmonisiert alle fünf Elemente/Ebenen
Abbildung 58: Im Sinne der Physio-Codes® optimierte Trainingsziele
Abbildung 59: Physiopressur „Bauchkreisen“ X1: Ren Mai 9; X2: Magen 25 beide Seiten; X3: Ren Mai 12
Abbildung 60: „Grippe-Mix“
Abbildung 61: Form und Lage der Leber im menschlichen Körper
Abbildung 62: Die Leber und ihr Einfluss auf die anderen Organe
Abbildung 63: Die Funktionen der Leber
Abbildung 64: Wiederholung der Abb. 6 Moderne Darstellung der fünf Organe/Elemente/Ebenen
Abbildung 65: Erreichte Resilienz durch den Physio-Code®
Foto 1: Pranasiegel für die Brust- bzw. Rippenatmung
Foto 2: Pranasiegel für die Bauchatmung
Foto 3: Physiopressur liegend Lunge 7
Foto 4: Physiopressur sitzend Lunge 7
Foto 5: Lokalisation der Physiopressur am Fuß Niere 6
Foto 6: Durchführung der Physiopressur Niere 6
Foto 7: Lokalisation von Dünndarm 3, mit Hand an der Tischkante
Foto 8: Ausgangsstellung Sitz oder Stand Dünndarm 3
Foto 9: Lokalisation der Physiopressur Blase 62
Foto 10: Durchführung der Physiopressur Blase 62
Foto 11: Lokalisation der Physiopressur Milz 4
Foto 12: Durchführung der Physiopressur Milz 4
Foto 13: Lokalisation der Physiopressur Perikard 6 (Mittelfinger)
Foto 14: Durchführung der Physiopressur Perikard 6
Foto 15: Lokalisation der Physiopressur Gallenblase 41
Foto 16: Durchführung der Physiopressur Gallenblase 41
Foto 17: Lokalisation der Physiopressur Dreifach Erwärmer 5 (DE 5)
Foto 18: Durchführung der Physiopressur DE 5
Foto 19: Durchführung der Physiopressur für das Lungen-Qi Du Mai 12 bis Du Mai 6, Blase 13 bis Blase 20
Foto 20: Ausgangsstellung der Physiopressur für das Nieren-Qi am PP-Punkt Niere 3
Foto 21: Durchführung der Physiopressur für das Nieren-Qi, Niere 3, beide Seiten
Foto 22: Durchführung der Physiopressur für das Leber-Qi. Leber 2, Leber 3 (!) und Niere 1
Foto 23: Lokalistation der Physiopressur für das Leber-Qi. Leber 2, Leber 3 (!) und Niere 1
Foto 24: Ausgangsstellung und Durchführung der Physiopressur Magen 36 (!)
Foto 25: Lokalisation der Physiopressur Magen 36 (!)
Foto 26: Ausgangsstellung und Durchführeung der Physiopresssur Mi 6 (!)
Foto 27: Lokalisation des PP-Punktes Milz 6 (!)
Foto 28: Yin 1 Physiopressur Niere 1 und Milz 4 „Fußsohlen rollen, beidbeinig“
Foto 29: Lokalisation der Yin 1 Physiopressur Ni 1 und Mi 4 „Fußsohlen rollen, beidbeinig“
Foto 30: Yin 2 Physiopressur Milz 10 „Meer des Blutes am Knie“
Foto 31: Yin 3 Physiopressur Ren Mai 17 „Qi verteilen am Brustbein“
Foto 32: Yin 4 Physiopressur am PP-Punkt Yintang „Das Dritte Auge rollen“
Foto 33: Yin 5 Physiopressur Herz 5 „Das Herzpäckchen“
Foto 34: Lokalisation der Yin 5 Physiopressur He 5 „Das Herzpäckchen“
Foto 35: Yang 1 Physiopressur Blase 60 und Gallenblase 20 „Berg und Tal“
Foto 36: Yang 1 Physiopressur Gb 30 und Bl 60 „Berg und Tal“ von roll 1. und roll 2
Foto 37: Yang 1 Physiopressur Gb 30 und Bl 60 Durchführung roll 2
Foto 38: Ausgangsstellung der Yang 2 Physiopressur Gb 34 „Das Sehnen-Qi“
Foto 39: Yang 2 Physiopressur Gb 34 „Das Sehnen-Qi“
Foto 40: Ausgangsstellung der Yang 3 Physiopressur DE 21, Gb 2 und Dü 19 „Das Ohrenglühen“
Foto 41: Yang 3 Physiopressur DE 21, Gb 2 und Dü 19 „Das Ohrenglühen“.
Foto 42: Yang 4 Physiopressur Du 15, Du 16; Bl 10 und Gb 20 „Windpunkte“
Foto 43: Yang 4 Physiopressur Du 15, Du 16; Bl 10 und Gb 20 „Windpunkte“ mit Kopfdrehung nach links
Foto 44: Yang 4 Physiopressur Du 15, Du 16; Bl 10 und Gb 20 „Windpunkte“ mit Kopfdrehung nach rechts..
Foto 45: Ausgangsstellung der Yang 5 Physiopressur Bl 57 „Spasmolyse“
Foto 46: Yang 5 Physiopressur Bl 57 „Spasmolyse“
Foto 47: Lokalisation der Physiopressur Ren 9 X1 „Bauchkreisen“
Foto 48: Physiopressur Ren 9 X1 „Bauchkreisen“
Foto 49: Lokalisation der Physiopressur Ma 25 X2
Foto 50: Physiopressur Ma 25 X2 „Bauchkreisen“
Foto 51: Lokalisation der Physiopressur Ren 12 X3 „Bauchkreisen“
Foto 52: Physiopressur Ren 12 X3 „Bauchkreisen“
Foto 53: Ausgangsstellung für die „Unterarmpressur“ Di 4, Lu 7, SJ 6, Di 11
Foto 54: Lokalisation und Durchführung der „Unterarmpressur“ Di 4 (!)
Foto 55: Lokalisation und Durchführung der „Unterarmpressur“ Lu 7
Foto 56: Lokalisation und Durchführung der „Unterarmpressur“ SJ 6
Foto 57: Lokalisation und Durchführung der „Unterarmpressur“ Di 11
Foto 58: Lokalisation und Durchführung der „Beinpressur A“ Ma 36
Foto 59: Lokalisation und Durchführung der „Beinpressur A“ Mi 9
Foto 60: Lokalisation und Durchführung der „Fußpressur B“ Ni 3
Foto 61: Lokalisation und Durchführung der „Fußpressur B“ Mi 4
Foto 62: Lokalisation und Durchführung der „Fußpressur B“ Mi 6 (!)
Foto 63: Lokalisation und Durchführung der „Fußpressur C“ Le 3 (!)
Foto 64: Lokalisation und Durchführung der „Fußpressur C“ Ma 44
Foto 65: Lokalisation und Durchführung der „Rückenpressur A“ Du 12 und Bl 13
Foto 66: Lokalisation und Durchführung der „Rückenpressur B“ Blase 20 und Bl 22
Foto 67: Lokalisation und Durchführung der „Rückenpressur C“ Bl 40
Tabelle 1: Die fünf Ebenen des Seins in Erläuterung
Tabelle 2: Die 12 Ma Dan Yang oder Himmel-Stern-Punkte
Tabelle 3: Formen der Prävention
Tabelle 4: Nationale Empfehlungen für Bewegung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2016
Tabelle 5: Die Qi-Formen in der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin)
Tabelle 6 Die Polarität des Qi im Makrokosmos Welt
Tabelle 7: Die Polarität des Qi im Mikrokosmos Mensch/Lebewesen
Tabelle 8: Entsprechungen der fünf Wandlungsphasen
Tabelle 9: Meridian- und Netzgefäßsystem (Jing-Luo)
Tabelle 10: Die vier außerordentlichen Gefäßpaare und ihre Öffner
Tabelle 11: Die acht außerordentlichen Gefäße (Wundermeridiane) mit Öffnern und Ankopplungspunkten.
Tabelle 12: Die 12 Hauptmeridiane
Tabelle 13: Entsprechungen der fünf Elemente/Wandlungsphasen zur Natur im Menschen
Tabelle 14: Unterscheidung von Herz-Blutmangel und Herz-Yin-Mangel
Tabelle 15 Drei Kategorien von Therapieprinzipien bei Virusinfektionen nach Dr. Krinninger
Tabelle 16: Die Säulen der Wirkkraft medizinischen Handelns
Tabelle 17: TCM-Empfehlungen für Ernährung und für deren Zusammenhänge
Zeichnung 1: Das Maß ein Cun entspricht einer Daumenbreite
Zeichnung 2: PP-Punkt Lunge 7: Öffner des Ren Mai und Ankopplungspunkt des Yin Qiao Mai
Zeichnung 3: PP-Punkt Niere 6: Öffner des Yin Qiao Mai und Ankopplungspunkt des Ren Mai
Zeichnung 4: PP-Punkt Dünndarm 3: Öffner des Du Mai und Ankopplungspunkt des Yang Qiao Mai
Zeichnung 5: PP-Punkt Blase 62: Öffner des Yang Qiao Mai und Ankopplungspunkt des Du Mai
Zeichnung 6: PP-Punkt Milz 4: Öffner des Chong Mai und Ankopplungspunkt des Yin Wei Mai
Zeichnung 7: PP-Punkt Perikard 6: Öffner des Yin Wei Mai und Ankopplungspunkt des Chong Mai
Zeichnung 8: PP-Punkt Gallenblase 41: Öffner des Dai Mai und als Ankopplungspunkt des Yang Wei Mai
Zeichnung 9: PP-Punkt DE 5: Öffner des Yang Wei Mai und Ankopplungspunkt für den Dai Mai
Zeichnung 10: Physiopressur Du Mai 12 bis Du Mai 6, Blase 13 bis Blase 20
Zeichnung 11: Physiopressur Niere 3
Zeichnung 12: Physiopressur für das Leber-Qi: Leber 2, Leber 3 (!), Niere 1
Zeichnung 13: Physiopressur Magen 36 (!)
Zeichnung 14: Physiopressur Milz 6 (!)
Zeichnung 15: Yin 1 Physiopressur Niere 1 und Milz 4 „Fußsohlen rollen, beidbeinig“
Zeichnung 16: Yin 2 Physiopressur Milz 10 „Meer des Blutes am Knie“
Zeichnung 17: Yin 3 Physiopressur Ren Mai 17 „Qi verteilen am Brustbein“
Zeichnung 18: Yin 4 Physiopressur Yintang „Das Dritte Auge rollen“
Zeichnung 19: Yin 5 Physiopressur Herz 5 „Das Herzpäckchen“
Zeichnung 20: Yang 1 Physiopressur Gb 30 und Bl 60 (!) „Berg und Tal“
Zeichnung 21: Yang 2 Physiopressur Gb 34 „Das Sehnen-Qi“
Zeichnung 22: Yang 3 Physiopressur SJ 21 oben, Dü 19 Mitte, Gb 2 „Ohrenglühen“
Zeichnung 23: Yang 4 Physiopressur Du 15, Du 16; Bl 10, Gb 20 „Windpunkte“
Zeichnung 24: Yang 5 Physiopressur Bl 57 „Spasmolyse“
Zeichnung 25: „Unterarmpressur“ Di 4 (!), Lu 7, SJ 6, Di 11,
Zeichnung 26: „Beinpressur mit Fuß“ Mi 9, Ma 36 (!); Ni 3, Mi 4, Mi 6 (!); Le 3, Ma 44
Zeichnung 27: „Rückenpressur“ Du 12, Bl 13; Bl 20, Bl 22; Bl 40
Andrea Hermann-Beelitz
Praxisteilhaberin Physioaktiv, Bielefeld; Physiotherapeutin
Seit ungefähr 30 Jahren arbeite ich als Physiotherapeutin und habe mit der östlichen Medizin bisher kaum Berührungen gehabt.
Durch das Lesen Deines Buches wurden mir seit langer Zeit wieder andere Sichtweisen auf die Erkrankungen meiner Patienten vermittelt.
Der Physio-Code® ist für mich als Physiotherapeutin ausgesprochen aufschlussreich und fesselnd, so dass ich gewillt bin, ihn auch in meine tägliche Arbeit zu integrieren. Viele Aussagen in diesem Buch konnte ich sehr gut, zumindest erst einmal theoretisch, beim Lesen umsetzen und mir vorstellen. Auch gibt es für mich einige Anhaltspunkte, die mich an Fälle aus meinem Leben und meiner Umgebung erinnern, bei denen der Physio-Code® sicher sehr wirkungsvoll sein kann.
Der Physio-Code® möchte die westliche und die östliche Medizin, die Physis und die Psyche, die Theorie und die Praxis in Bewegung setzen, aufeinander zugehen lassen und Hand in Hand zu funktionieren wissen. Eine Erweiterung meines persönlichen, westlichen Horizontes hat er allemal bewirkt und ich möchte auch Ihnen und Euch ans Herz legen, eine Reise durch Körper und Geist, durch verschiedene Welten, Aspekte und Eindrücke zu beginnen.
Und an Dich liebe Jutta: mehr davon!
Andrea Hermann-Beelitz
Eva Maria Reinert
Physiotherapeutin; examinierte Lehrerin für Sport, Deutsch und Kunst; Fitnesstrainerin, Yogalehrerin; Faszientrainerin und immerwährende Schülerin der Yoga- und Faszienlehre
Was für viele wie ein „Rezeptbuch“ für Physiotherapie, Körpertherapie, und jedes Training und alle im gesundheitsorientierten Bereich Tätigen klingt, darf durchaus so gesehen werden. Denn hier werden Anleitungen gegeben, die ganz praktisch die Essenz aus jahrzehntelangem Forschen, Trainieren, Beobachten, Erfahren und Lehren vermittelt. Mit dem Physio-Code® wird nun erstmals all dieses Wissen auch für alle nutzbar gemacht.
Auch wenn wir räumlich weit voneinander entfernt wohnen und unsere Lebenswege sich auf den ersten Blick unterscheiden, so verbindet uns doch unsere Lebensphilosophie für eine bewegungs- und gesundheitsorientierte Lebensweise und unser Sinn und unsere Liebe für das Kraftelement des Meeres als die berauschend schöne Naturgewalt schlechthin!
Ich hatte das große Glück, als eine der Ersten dieses Buch lesen zu dürfen. Und ich bin überzeugt, dass alle, die neugierig auf dieses Buch geworden sind, nicht nur große Freude am Lesen dieses Werkes haben, sondern auch einen großen Nutzen daraus ziehen – sei es im Selbststudium oder in der Anwendung in der Therapie oder im Gesundheitssportbereich.
Eva Maria Reinert
Dr. Robert Schleip
Humanbiologe und Diplompsychologe; Faszienforscher an der Technischen Universität München und der Universität Ulm (www.fasciaresearch.de, www.somatics.de)
Ganz herzlichen Dank, liebe Fr. Streng, für die Zusendung des Manuskriptes. Ich habe es heute mit großer Hochachtung überflogen und kann Ihnen nur zustimmen, dass Sie darin eine Vielzahl von wertvollen Konzepten sowie neuen Ideen in ein offensichtlich sehr wirksames Anwendungsmodell gebracht haben.
Auf jeden Fall wünsche ich Ihnen eine erfolgreiche internationale Verbreitung Ihrer wertvollen Methode sowie der wesentlichen neuen Gedanken dahinter. Sowie meinen Dank an Sie, für den wichtigen Beitrag, den Sie bereits jetzt zur Verbreitung eines vernetzten und faszialen Denkens im Gesundheitsbereich leisten.
Mit faszialen Grüßen
Robert Schleip
Liebe Leserin, lieber Leser!
Die tägliche Auseinandersetzung mit Krankheit und Gesundheit steht im Spannungsfeld zwischen dem Bewahren von gesunden Anlagen und dem Umgang mit Störfaktoren. Heute rückt an die Stelle von schlichter Krankheits- oder Schmerzbewältigung immer öfter ein erweiterter Ansatz: einer der den Körper als komplexe Einheit ansieht und den Menschen als Teil der Natur begreift und behandelt.
Der Physio-Code® verspricht individuelle Trainingsziele, effektive und nachhaltige Vorsorge, ganzheitliche Heilungsansätze mit dem Ziel einer lebensangepassten Resilienz. Das Thema Resilienz, unsere eigene, gesunde Widerstandskraft, bekommt immer mehr Bedeutung. Schließlich wollen doch alle möglichst lange fit bleiben. Das erspart den Betroffenen wie den Versicherern Zeit und Geld. Davon bin ich als humanistische Naturalistin überzeugt.
Der Physio-Code® richtet sich in erster Linie an Physiotherapeut*innen, bewegungsorientierte Mediziner*-innen und gesundheitsorientierte Fitnesstrainer*innen, weil Sie bereits Training, Heilung und Resilienz vermitteln. Auch TCM-Therapeut*innen dürften Interesse haben, ihr Therapie-Portfolio im Hinblick auf ein Heim-Übungsprogramm für ihre Klientel zu erweitern. Der Physio-Code® verspricht, Akupunkturpunkte, in Eigenübungen integriert, ganz praktisch zu nutzen. Daher dürfen sich ebenso alle bewegungsorientierten Resilienzsuchende angesprochen sehen. Eigenübungen auf Basis des Faszientrainings in Kombination mit fernöstlicher Medizin, diese Vernetzung der beiden Wissenschaftsbereiche, ist für die Therapie wie für den Breitensport Neuland und wird hier meines Erachtens nach mit reichlich Bildmaterial verständlich umgesetzt.
Um den Lesefluss zu fördern, verwende ich im Text die feminine Sprachform von beispielsweise Substantiven wie „die Physiotherapeutin“, auch wenn damit gleichermaßen männliche, diverse oder anders geschlechtlich lebende Personen gemeint sind. Nicht nur für eine neue Leseperspektive präferiere ich diese weibliche Ansprache. Mit Stand von 2021 benennt das statistische Bundesamt im Gesundheitspersonal den Frauenanteil mit 75,6 Prozent, und es ist ja schwerpunktmäßig diese Berufsgruppe, an die sich mein Buch wendet.
Auch werde ich im Weiteren das Wort „Patientin“ vermeiden, obwohl es im Fachjargon üblich ist. Das Wort „Klientin“ trifft es meiner Einschätzung nach wesentlich besser. Die Klientin bekommt Mitbestimmung, Chancen und Pflichten offenbart und somit Eigenverantwortung für Veränderung. Nur so entsteht ein konstruktives und heilsames Miteinander.
Ich wünsche Ihnen nun viel Erfolg bei der Anwendung des Physio-Codes®. Dabei ist es durchaus erwünscht, während des Arbeitens mit dem Physio-Code®, eigene Ideen zu entwickeln. Das Bild, das wir sehen, ist der Zustand des „Status nascendi“ (lat. nasci geboren werden, entstehen). Es ist der Zustand der Entstehung durch eine chemische Reaktion und befindet sich damit im steten Wandel für Veränderung. Bleiben wir also wandlungsfähig. Natürlich.
Ihre Human Naturalistin Jutta Streng
Die in diesem Buch dargestellten Methoden, Verfahren und Anwendungen zu den verschiedenen Themen stellen kein Heilversprechen dar.
Der Physio-Code® ist eine Bewegungstherapie, bei der Akupunkturpunkte mit Hilfsmitteln, aber nicht mit Nadeln, in fließenden Bewegungen aktiviert werden. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass die Verbindung von Körperpunkten mit der Bewegung zusammen zu besseren und nachhaltigeren Ergebnissen führt. Dazu ist ein Grundverständnis der Faszienlehre sowie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) vonnöten, das in den Kapiteln 2 bis 4 vermittelt wird, bevor in Kapitel 5 die konkrete Anwendung beider Theorien mit dem Physio-Code® in der Praxis angeleitet wird. Zugrundeliegend ist bei allem Vorgehen ein Menschenbild, das den Menschen als Naturwesen betrachtet. Damit ist gemeint, dass der Mensch aus Natur besteht, in ihr eingebettet lebt und die kosmischen Einflüsse kennt, begreift und nutzen darf und soll. So verhilft der Physio-Code® neben Prävention und Rehabilitation auch zu einem neuen, vertieften Verständnis des Menschseins. Da es hierzu noch keine spezielle Forschung gibt, erläutere ich im Abschluss zum 1. Kapitel meine eigenen Forschungsansätze, in der Hoffnung, damit möglicherweise auch zu weiterer Forschung anzuregen.
1.1 Die fünf Ebenen des Seins
Abbildung 1: Die fünf Ebenen des Seins. Quelle: Dr. Klinghardt. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des INK-Institutes für Neurobiologie (www.ink.ag).
Um das Naturwesen Mensch zu verstehen, eignet sich das Modell der fünf Ebenen des Seins (s. Abb. 1) nach Dr. Klinghardt (1) sehr gut. Es ist in Anlehnung an die ayurvedische Philosophie mit den sieben Chakren entstanden. Uns vertrauter sind die 3 Ebenen von Körper, Geist und Seele. Im Schalenmodell nach dem Physiker Burkhard Heim (2) wird das menschliche Dasein sogar auf zwölf Ebenen erweitert. Ob nun drei, fünf, sieben oder zwölf Ebenen des menschlichen Seins, es ist heute schon erforscht, dass von allen Lebewesen Schwingungen ausgehen, die weit über die materielle, sichtbare Körperhülle hinausgehen und von außen, von anderen Lebewesen oder dem Kosmos einwirken. Für den Physio-Code® wird dem Fünf-Ebenen-Modell nach Dr. Klinghardt der Vorzug gegeben, da es ermöglicht, die fünf essenziellen Yin-Organe in Ihrer Funktion für unseren Körper zu verdeutlichen und einzuordnen.
Die fünf Ebenen des Seins bedeuten eine feingliedrige Struktur unserer natürlichen Ganzheit, und sie helfen uns zu verstehen, dass unser Wohlbefinden, unsere Gesundheit und damit unser Bewegungsvermögen, von allen Ebenen, auch von denen außerhalb unseres Körpers, abhängt, nicht nur vom Physischen.
Wir müssen über das Körperliche hinausdenken und -handeln lernen. Die Methode des Physio-Codes® lehrt uns, die Faszien als die stützende und gleichzeitig bewässernde Substanz all unseres Physischen, also der Organe, der Muskeln etc. zu verstehen. Die Faszien bilden die Basis, aber eben nur diese. Über die körperliche Ebene hinaus besitzen wir weitere, gleichwertige Energieebenen. Um uns bekömmlich durch das Leben zu bewegen, nutzen wir diese Strukturen der Lebensenergie: „Alles ist Energie. Gleiche Dich der Frequenz der Realität an, die Du möchtest und Du kreierst diese Realität. Das ist keine Philosophie, das ist Physik“. Albert Einstein (3) beschrieb so die grundlegenden Phänomene der Natur, die weit mehr umfassen als das irdisch Sicht- und Greifbare.
Naturgesetze gelten für alle Lebewesen, also auch für uns Menschen. Mit dem Physio-Code® und seinen verschiedenen Entschlüsselungen setzen wir diese Naturgesetze für unsere Gesundheit ein. Ich verwende den Begriff „Physio“ deswegen nicht mit der heute gängigen Übersetzung „Körper“, sondern gehe zurück zu den Wurzeln: φύσις (physis) kommt aus dem Griechischen und bedeutet Geburt, Natur, Welt. „Natur“ meint dabei unsere natürliche körperliche und charakterliche Beschaffenheit, unsere Anlagen, unser Naturell. Somit ist der Physio-Code® als „Natur-Code“ zu verstehen. Wir werden an und mit unserem Naturell arbeiten.
Es reicht aber nicht nur das Tun, es braucht die Theorie dazu: die geistige Auseinandersetzung mit dieser faszinierenden Methode und mit der Natur im Menschen. Die Physiotherapie, da wird der Name ja zum Naturprogramm, und anverwandte Berufe können damit eine „neue Menschlichkeit“ (4) entwickeln.
Die anatomische Struktur der Faszien in Form der Faszienforschung weist uns den Weg und führt uns direkt zurück zur natürlichen Energie und damit zum Wissen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), die keineswegs mehr als reine Erfahrungsmedizin gilt. Moderne Forschung in diesem Bereich bestätigt die oben beschriebenen Naturphänomene von Schwingungen und Energien am und im Menschen.
Mit den fünf Ebenen des Seins werden sie in unser westliches Verständnis übersetzt (s. Tab.1). Wir erfahren, dass wir aus mehr als nur greif- und sichtbarem „physischem Körper“ bestehen. Wir wollen den Menschen metaphysisch verstehen. Es existieren fünf gleichwertig miteinander wirkende Ebenen. Die zweite Ebene des Seins, der sogenannte elektrische Körper, ist im Physio-Code® von besonderer Bedeutung. Gefühle, Nervensystem, Berührung, Akupunktur etc. zielen genau auf diese Energieebene. Daher werden wir ihr in diesem Buch einen besonderen Stellenwert geben und sie zukünftig statt „Energie Körper“, „die elektromagnetische Ebene“ nennen. Mit der Kombination aus westlicher und östlicher Forschung zielen wir in der Praxis auf einen individuell ausgerichteten Physio-Code® ab, der Bewegung auf der körperlichen Ebene und Berührung auf der elektromagnetischen Ebene eint.
Unsere Erfahrung auf dieser Ebene
Anatomische Bezeichnung/ Konzept
Verwandte Wissenschafts-gebiete
Diagnose-Methode
Medizinische Behandlung und Heilverfahren
Ergänzung der Autorin:
Versorgende Organe aus dem entsprechenden Element
5. Seelen-Ebene
Freude Eins-Sein mit Gott
Geist, Seele Höheres Bewusstsein
Religion Spiritualität
Inneres Wissen Gewahrsein Gewissheit
Selbstheilung Gebet Echte Meditation
Niere: Element Wasser
4. Intuitive Ebene
Symbole Trance Medialer Zustand Träume
„No Mind“ Das Unbewusste
Mathematik Quantenphysik
Radiästhesie, Ruten-gehen, Traumarbeit, Intuition, PK mit Mudras und Symbolen, Familienaufstellung
Hypnotherapie, Schamanismus, Radionik Jungsche Psychother., Schaman. PK, Singen, Hellingers Systemth.
Lunge: Element Metall
3. Mentale Ebene
Glaubenssätze Einstellungen Gedanken Innere Haltung
Verstand (bewusst und unbewusst)
Psychologie Homöopathie
Psychologische Tests Homöopathisches Repertorisieren PK-Diagnostik
Homöopathie Psychotherapie Psycho-Kinesiologie
Herz: Element Feuer
2. Elektromagnetische Ebene
Gefühle Erregtheit Wach-Sein „sich gut fühlen“
Nervensystem Meridiane Chakren Aura
Physiologie Traditionelle chin. Medizin (TCM) Yoga
Thermogramm, EEG, EKG, Kinesiologie, R.A.C., chinesische Pulsmessung, Kirlian-Fotographie, PET-Scan
Körperarbeit/Berührung Akupunktur, Neuralth. Atemtherapie, Emotionale Entspannung, Lachen, Ortswechsel
Leber: Element Holz/Wind
1. Physische Ebene
Sinneswahrnehmung Aktion Bewegung
Struktur (Organe, Knochen, Faszien)) Biochemie
Mechanik Chemie
Körperliche Untersuchung Röntgen-, Labor-untersuchung
Chiropraktik, Operation Krankengymnastik Medikamente/Kräuter Bestrahlung
Milz/Pankreas: Element Erde
Tabelle 1: Die fünf Ebenen des Seins in Erläuterung und Erweiterung. Quelle: Klinghardt. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des INK-Institutes für Neurobiologie (www.ink.ag).
Mit dem ersten Schlüssel zum Physio-Code® (Schlüssel A) beginnen wir direkt die elektromagnetische Ebene für die Praxis zu verstehen. Wir werden für Kinder, für Personen mit motorischen Einschränkungen oder für eine Selbstanwendung die Öffner der „Acht außerordentlichen Gefäße“ (5), auch Wundermeridiane genannt, kennenlernen. Sie sind die Sammelleitbahnen (Meridiane), über die wir Zugriff zu unserem Inneren haben. Deren Öffner sind klassische Akupunkturpunkte. Wir entnehmen das Wissen der Akupunktur und münden in einer modernen Anwendung der Akupressur. Sie geht weit über eine klassische Akupressur oder eine neuere Triggerpunkt-Anwendung hinaus. Daher nennen wir sie Physiopressur. Es wird für uns der Beginn einer wundervollen Freundschaft zu Physiopressur-Punkten, welche direkten Kontakt herstellen von den uns zur Verfügung stehenden Außenwellen, der kosmischen Lebensenergie oder dem Makrokosmos, zu unserem Mikrokosmos, dem inneren Glück und umgekehrt. Die traditionellen, chinesischen Theorien 1 bis 5 im Kapitel 4 zeigen auf, dass das Wissen darüber nicht neu ist.
Mit dem zweiten Physio-Code® Schlüssel (Schlüssel B) werden wir durch die TCM die fünf wichtigen Speicherorgane in ihrer engen Beziehung zueinander kennenlernen und dadurch ein erstes echtes Trainingsprogramm mit fünf Physiopressur-Übungen praktizieren, das speziell für den Zugang zu unseren inneren Organen geeignet ist. Hierbei gehen wir auf erste Tuchfühlung mit der Physiopressur-Rolle. Diese Anwendung ist neu: Die bewährte Faszienrolle wird punktuell an Akupunkturpunkten der 12 Hauptmeridiane eingesetzt, um einen konkreteren Zugang zum Mikrokosmos zu bekommen, zur Natur der inneren Organe.
Zur Einübung in das Thema gehen wir bei den Entschlüsselungen A und B noch vorsichtig vor. Mit dem Schlüssel C im Physio-Code® eröffnen wir dann auch Möglichkeiten, wie wir sportlichere Aspekte nutzen, um in Balance zu kommen. Hierbei lernen wir, die theoretischen Begriffe der TCM in die Praxis umzusetzen. Mit der Monade (griechisch μονάς, monás Einheit, Einfachheit s. 4.1) erfährt, die dem Leben beinhaltende Gegensätzlichkeit der Dinge, ihren Ursprung. Aus der Monade ergeben sich die in Balance zu bringenden Lebensenergiepole „Yin“ und „Yang“. Diese zwei Grundenergien für Leben, durchleuchten wir in Kapitel 5.3. mit praktischen und sportlichen Physiopressur-Übungen.
Der vierte Schlüssel zum Physio-Code® (Schlüssel D) deckt den konkreten Bedarf für Prävention und Behandlung bei Schwächen des Immunsystems wie beispielsweise einer Covid-19-Infektion auf. Anhand der Komplexität einer Virusinfektion und ihrer Folgen werden wir konkrete Symptome entschlüsseln, welche mithilfe von vier Übungsabfolgen im Physio-Code® auf ziemlich faszinierende Weise behandelt werden können. Dabei ist Heilung nicht ausgeschlossen.
So werden wir hier knapp 50 Physiopressur-Übungen, die wir im Folgenden vereinfacht PP-Übungen nennen, mit mindestens 60 verschiedenen Physiopressur-Punkten kennenlernen, drauffolgend entsprechend PP-Punkte genannt. Dabei werden sich einzelne PP-Punkte in der Lokalität wiederholen. In der Durchführung, mit den entsprechenden Intentionen, unterscheiden sie sich durchaus. Enthalten sind auch die 12 wichtigsten, die traditionsreichen „12 Himmel-Stern-Punkte“ (6) (s. Tab. 2). Wenn Sie sie regelmäßig in Theorie und Praxis für sich nutzen, bleiben Sie beweglich, im wahrsten Sinn. Nicht verzagen: Die restlichen 301 (361 minus 60) Meridianpunkte sowie die ca. 200 traditionell beschriebenen Extrapunkte und viele weitere Akupunkturpunkte müssen nicht alle von so durchschlagender Bedeutung sein und werden auch weiterhin ein Betätigungsfeld in der Akupunktur mit Nadeln sein. Dieses Buch dient als Einstieg in die Physiopressur. Nicht jeder der über 1000 existierenden Akupunkturpunkte in der TCM ist dafür notwendig oder geeignet.
Die 12 Himmel-Stern-Punkte Ma Dan Yang
Kurz-Schreibweise
Deutsche Bezeichnung
Chinesische Bezeichnung
Übersetzung
1
Lu 7
Lunge 7
Lieque
unterbrochene Reihenfolge
2
Di 4 (!)
Dickdarm 4
Hegu
Talverbindung
3
Di 11
Dickdarm 11
Quchi
Gewundener Teich
4
Ma 36 (!)
Magen 36
Zusanli
Drei Meilen des Fußes
5
Ma 44
Magen 44
Neiting
Innerer Hof
6
He 5
Herz5
Tongli
Innere Verbindung
7
Bl 40
Blase 40
Weizhong
Unterstützende Mitte
8
Bl 57
Blase 57
Chengshan
Bergstütze
9
Bl 60 (!)
Blase 60
Kunlun
Kunlun-Gebirge
10
Gb 30
Gallenblase 30
Huantiao
Springender Kreis
11
Gb 34
Gallenblase 34
Yanglingquan
Quelle am Yang-Hügel
12
Le 3 (!)
Leber 3
Taichong
Großes Branden
Tabelle 2: Die 12 Ma Dan Yang oder Himmel-Stern-Punkte. Quelle: Focks, Leitfaden Chinesische Medizin
In Kapitel 1.3 wird die Studienlage des Physio-Codes® erläutert. Bis dahin stellen wir uns hypothetisch vor, wie der Physio-Code® uns dauerhafte ressourcenorientierte Resilienz beschert. So dürfte verständlich sein, dass der Physio-Code® viele Facetten aufzeigt, eine umfängliche Partizipation von Lebensbezügen in allen Lebensphasen der Übenden bekommt und damit zur langfristigen Bewegungsmotivation führt.
Vermittlungsgeschick
Abbildung 2: Die fünf Ebenen für Training, Heilung und Resilienz. Erweitertes Symbol der Monade (s. Abb.18, Kap.4.1)
Was braucht es nun, um den Physio-Code® anzuwenden? Wir brauchen ein Vermittlungsgeschick, eine neue Zielorientierung. Wir wollen zu mehr Schmerz- und Bewegungsfreiheit verhelfen. Generell bedienen wir uns in der Physiotherapie dazu bestimmter Techniken (s. Kap. 1.2.). Zur besseren Abrechnungsfähigkeit spezialisieren wir uns. Diese Spezialisierung ist symptomorientiert, die oft die Vergangenheit und wenig die Chancen der Zukunft beleuchtet. Bisher wird die Klientin ausführlich zu ihrer Anamnese befragt, jedoch wenig zu Ihren Zukunftsplänen. Ein bekanntes Beispiel aus unserer Praxis verhilft zu Erkenntnis. Für manche Menschen ist das Gehen kurzfristig eine scheinbar unüberwindbare Hürde und dennoch ein zu erwartendes Therapieziel. Das wegen seiner Offensichtlichkeit auch formuliert wird. Aber wofür benötigen diese Menschen das Gehen? Klar, wir wissen, dass fast jede Alltagsanforderung an uns das Gehen voraussetzt: Zur Toilette gehen, zur Tür gehen, zu Tisch gehen etc. Gehen ist Normalität. Was aber, wenn die Betroffenen rein motorisch in der Lage wären zu gehen, aber auf der emotionalen (elektromagnetischen) Ebene oder mentalen, intuitiven und seelischen Ebene nicht? Hier hilft eine Orientierung, die sich „nicht auf das Sein der Dinge richtet, sondern auf die Bewegungen der Dinge in ihrem Wechsel.“ (7). Die Betroffenen brauchen nicht nur eine Motivation auf einer dieser Ebenen. Verändern wir in der Physiotherapie etwas an einer Ebene, wandeln sich auch immer alle fünf Ebenen des Seins. Dieser Wechselbeziehung, wollen wir hier eine konkrete Struktur geben. Betreiben wir einen Spaziergang auf allen fünf Ebenen. Transferieren wir sie für unsere Klientel zu den „Fünf Ebenen für Training, Heilung und Resilienz“. Abbildung 2 zeigt, wie das mit dem Physio-Code® umgesetzt wird: Bewegungen, die alle fünf Ebenen berücksichtigen, bringen die erwähnten zwei Pole „Yin“ und „Yang“ – und damit alle Pole des Lebens – in Harmonie. Krankheit kann als Anfang für Gesundheit verstanden werden, Nachsorge als Vorsorge.
Der Physio-Code® unterstützt Therapeutinnen, ein neuartiges, ganzheitliches, harmonisches Training anzuleiten, ermöglicht Heilung und unterstützt Resilienz. Training wird in der Physiotherapie vorausgesetzt, besonders bei angeborenen oder erworbenen Handicaps. Heilung und Resilienz werden der Profession jedoch noch nicht so recht zugesprochen. Wenn sich Heilung durch therapeutische Maßnahmen vollzieht, wird sie gerne angenommen, wird aber nicht erwartet. Resilienz dagegen scheint weit entfernt von Physiotherapie zu existieren. Die Resilienz der heutigen Zeit ist zu einem eigenen Forschungsgebiet erwachsen. Am deutlichsten klar wird sie uns, wenn es um die Langlebigkeit geht. Schauen wir uns die Ideen dazu aus der östlichen und westlichen Philosophie an. „Die taoistische Vorstellung von Langlebigkeit“ (8) (s. Abb. 3) und der „Traum vom langen Leben“ (9) (s. Abb. 4) zeigen die konträren Vorstellungen beider Kulturen. Die taoistische ist in vier gleichwertige Sparten aufgegliedert: Körperschulung, Heilungsschulung, Meditationsschulung und Weisheitsschulung. Der Taoismus ist eine Grundlage für die TCM, die wiederum seit tausenden von Jahren Voraussetzung für Heilung ist. Somit sprechen wir im Physio-Code®, dessen Grundfesten der TCM entspringen, immer auch von Heilungschancen.
Der Taoismus
Abbildung 3: Die taoistische Vorstellung von Langlebigkeit. Quelle: Dohnke. Mit freundlicher Genehmigung (www.tao-hamburg.com)
Es wird dabei auch die Eigenverantwortung für Heilung deutlich, die immer nötig und möglich ist. Sind alle vier Schulungen im Einklang, entsteht Resilienz. Sie ist das Ziel im Taoismus wie im Physio-Code® auch. Der Physio-Code® bildet aus Körperarbeit, Heilungsmethode und Meditation die Basis für eine neue Weisheitsschulung, eine Geistesentwicklung, die jedem Individuum offensteht. Jedes Individuum kann mit dem Grundwissen aus dem Physio-Code® in seinem Sinne, in seinem Geiste die Weisheit erlernen.
Im westlichen Modell der Langlebigkeit sind sieben moderne Forschungsbereiche aufgelistet, welche teilweise bereits heute den Traum vom langen Leben erfüllen. Sie sind zu 100 Prozent struktur- und technologieorientiert und nur durch entsprechende Professionen umsetzbar. Die Longevity-Forschung (engl. longevity Langlebigkeit) macht es möglich. Sie wurde beispielsweise im Winter-Spezial 2021 des DUP-Unternehmermagazins 2021 veröffentlicht. Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zum östlichen Modell liegt in der Positionierung der Verantwortung. Im Taoismus liegt der Hauptfokus auf Eigenverantwortung und im westlichen Modell auf Fremdverantwortung und Technologien. Eigenverantwortung kostet vielleicht Überwindung, anfängliche Anweisung und Selbstvertrauen. Bei den Technologien für die Lebensverlängerung „wird sich der Wert von Firmen, die an der Lebensverlängerung arbeiten, bis 2025 auf 600 Milliarden Dollar verfünffachen“ (10), so die Investmentbank Merrill Lynch.
Abbildung 4: Der Traum vom langen Leben als westliches Modell von Langlebigkeit; Quelle: DUP Unternehmer Magazin 2021
Welche dieser beiden Verantwortungen von Langlebigkeit zieht Sie nun mehr in den Bann? Welcher vertrauen Sie eher? Egal wie Sie sich für sich selbst und Ihre Klientel entscheiden: Wichtig ist, auf technische Innovation nicht zu verzichten und gleichzeitig Raum für Eigenverantwortung zuzulassen. In der Therapie erfahren wir heute schon enorme Verbesserungen der Lebensqualität durch hochspezialisierte Prothesen und Exoskelette etc. und das dürfen wir auch vermitteln: Denn wir spielen eine tragende Rolle in der Entscheidung mit den Betroffenen, wann und wieviel Aufwand für den technologischen Fortschritt investiert werden soll oder/und ab wann selbst etwas getan werden kann. Der Physio-Code® optimiert diese Verantwortung, indem er das medizinisch-therapeutisch notwendige, moderne Hilfsmittel einsetzt und parallel dazu Empfehlungen ausspricht, die eigene Energie des Körpers zur Verbesserung der Lebenssituation zu nutzen. Dabei transformiert er die noch immer gültigen Naturgesetze des traditionellen, taoistischen Verständnisses in die Moderne, für eine zukunftsträchtige, starke Resilienz in der Bevölkerung.
Die Rolle der Klientin im Physio-Code®
Ein glückliches, gesundes und langes Leben wünscht sich wohl jede Klientin. Ihre Rolle dabei ist die Umsetzung der Eigenverantwortung. Sie ist im Regelfall medizinisch, therapeutisch, manchmal auch sportlich unbedarft. Sie ist dennoch neugierig und bereit dafür einiges zu investieren. Sie trägt die Verantwortung für ihren Körper, hat Interesse, Kreativität und Engagement und möchte sich ausprobieren, Veränderung zulassen. Sie ist bereit sich körperlich durch Üben, geistig durch Lernen und seelisch durch Vertrauen zu bewegen. Im notwendigen wie möglichen Rahmen wird auch Zeit und Geld mobilisiert. Ihre Versicherungen können unterstützend wirken. Sie wird über ihre Lebensspanne unterschiedliche Bedürfnisse entwickeln, jedes Alter bedarf Anpassung. Wir werden über Bedürfnisse zu Tageszeiten, Jahreszeiten, Lebensphasen, etc. sprechen. Hier kann der Physio-Code® auf faszinierend natürliche Weise teilhaben, partizipieren. Zum Selbertun fehlt zumindest anfangs das Fachwissen, so bedarf es der Unterstützung einer Mentorin.
Die Rolle der Mentorin im Physio-Code®
Wir nennen die Vermittlerin des Physio-Codes® bewusst nicht Trainerin. Therapeutin ist wohl der allgemeine Sprachgebrauch. Mentorin trifft es dennoch besser. „Mentoring“ bedeutet, „informelle Regeln zu vermitteln, in bestehende Netzwerke einzuführen, praktische Tipps zu geben und langfristig die Karriere zu fördern.“
(11). Das ist die Rolle der Mentorin im Physio-Code®. Sie hat dabei die Bedürfnisse der Klientin im Blick und sich, mit Ihrer Berufswahl „Menschen zu bewegen, zu heilen“. Das „Land der Heilkraft“ nennen die Chinesen übrigens unser landschaftlich naturreiches und hierüber heilendes Deutschland. Die Mentorin strebt dazu ebenfalls ein gesundes, langes Leben an und wird damit selbst zur Klientin. Hier gilt es einmal die Wichtigkeit des Physio-Codes® für die Profession darzulegen. Der Bereich der Physiotherapie sei hier beispielhaft für alle medizinischen Assistenzberufe erläutert, die bereits im Sinne des Physio-Codes® über ihre Hände bewegend, unterstützend, heilend und bewahrend, also kreativ arbeiten. Das könnte aber auch Kunstschaffende oder Handwerkerinnen interessieren. Der Krankenstand im Berufsstand der Physiotherapie liegt 2021 mit „4,9 Prozent“ unter dem Gesundheitsbranchendurchschnitt von „5,4 Prozent“ (12). Das sind doch gute Fakten. Glücklich ist, die Physiotherapeutin ist. Woran mag das liegen? Fragen wir die zuständigen Verbände, vermitteln sie leider nicht, dass ein Beruf der Sparte „nichtärztliche Heilberufe“ die angesprochenen fünf Ebenen des (physiotherapeutischen) Seins in Form von Energiearbeit fordert und auch fördert.
Die Mentorin leistet Arbeit mit Energie. Oder einfach ausgedrückt: Sie leistet Hilfe für die Klientin und mittels ihrer Hände auch für sich selbst (s. Kap 1.2). Dem liegt die Weisheit zugrunde, dass die Energie einer anderen als positive Energie im eigenen Körper genutzt werden kann. Das gilt selbst bei negativem Energiepotenzial wie bei Konflikten, akuter Krankheit oder anderen Blockaden. In der Physiotherapie wird also Energietraining betrieben. Dies wird im Therapiealltag nicht so selbstverständlich transportiert wie hier dargestellt. Wir müssen es uns bewusster machen.
So dürfen Sie die fünf Ebenen des Seins verstehen und verwenden. Jegliches Handeln entspringt immer diesen fünf Ebenen und führt zu Training, Heilung und Resilienz über den Austausch von Energie.
Für die praktische, berufsspezifische Unterstützung braucht es Fachkräfte, die dieses Wissen beherrschen und anwenden. Auch oder gerade besonders, wenn ein Hilfsmittel wie die Physiopressur-Rolle als Unterstützung für die kreativen, kosmischen, weisen Hände zum effektiven Einsatz kommen soll. Dazu braucht es aber auch eine gesellschaftliche Akzeptanz, und Unterstützung durch Politik und Medizin. Auch Weiterbildungen für die Mentorinnen müssen gefördert werden.
Die Rolle der Entscheiderinnen aus Medizin und Politik im Physio-Code®
Die Entscheiderinnen aus Medizin und Politik benötigen Forschungsergebnisse für einen breiten Einsatz der Physio-Code®-Therapie. Bis es dazu kommt, kostet es vor allem Zeit. Dennoch können bereits jetzt schon alle etwas tun. Auch Entscheiderinnen können jederzeit zu Klientinnen werden im Prozess zu einem langen, resilienten Leben. „Be-greifen“ wir, endlich!
Die Physio-Code®-Didaktik
Im Vordergrund der Lehre und des Lernens, der Didaktik im Physio-Code®, steht ganz klar, das Mentoring des Urvertrauens in die faszinierende Natur des menschlichen Wesens. „Die Kraft der Natur“ zu spüren, die Veränderung für zunächst den Körper (Ebene eins), den Geist (Ebene drei) und die Seele (Ebene fünf), wahrzunehmen, hat oberste Priorität. Zusätzlich dürfen auch die elektromagnetische Ebene (Ebene zwei) und die Intuitionsebene (Ebene vier) bewusstwerden. Dabei hilft das Wissen über die Meridiane und ihre sie öffnenden, aktivierenden Punkte und ihre Wirkung auf die inneren Organe während körperlicher Aktivität. Es bedarf einer soliden Anatomiegrundlage, um die Klientin abzuholen in ihrer Wahrnehmung. Verfolgen wir mit der Klientin dabei die Prämisse, vom Bekannten zum Unbekannten. Muskeln sind bekannt. Sie sind greifbar und damit begreifbar. Knochen und Gelenke spürbar, besonders wenn der Schmerz präsent ist. Die Körperliche Ebene eins hilft also, um die anderen vier Ebenen klarzumachen. In den medizinischen Heilberufen sind wir durch den Umgang mit Schmerz und seinen Chancen und Möglichkeiten vertraut, Bewegung mit Berührung anzubahnen.
Es muss in unserer hektischen, überhitzten, neuen Welt mit modernen Krankheiten modern gedacht werden. Das Wissen um die Lebensenergie auf allen fünf Ebenen des Seins bringt uns zu den fünf essenziellen Organen aus der TCM-Lehre. Jedes der fünf Zang- oder Speicherorgane steht für eine der fünf Ebenen. In der TCM-Lehre von vor knapp 1500 Jahren (s. Kap. 4.5) stehen die Organe Milz/Pankreas und Magen im Zentrum. Doch jede Zeit hat und braucht ihre eigene Bewegungslehre, Therapie und Medizin. So ist in unserer schnelllebigen Welt ein anderes Organ ins Zentrum gerückt: die Leber. Sie ist bei Bewegung und Berührung immer beteiligt. In unserem Beruf begegnen uns Menschen mit Lebersyndromen, lange bevor Ihnen die Schulmedizin eine Leberstörung diagnostiziert. Auch das muss uns mehr bewusstwerden. Wir dürfen die Funktionen der Leber traditionell chinesisch verstehen, ihr über die elektromagnetische Ebene viel Gutes tun und sie auch über die Ernährung fördern lernen. Da viele von uns zivilisationsbedingt im Überfluss leben, begehen sie viele Ernährungsfehler. Die Ernährungslehre kann also nicht ausgespart werden. Wir widmen daher der Ernährung ein eigenes Kapitel (s. Kap. 6).
Die Leber ist viel mehr als ein Organ mit Entgiftungsfunktion nach Alkoholkonsum oder anderen Drogen. Eine ausgewogene Leberenergie unterstützt als umhüllende Schicht, Milz/Pankreas und Magen in ihrer Funktion, eine Starke Mitte zu bilden (s. Abb. 5 und 6). Zudem vernetzt die Leber-Ebene damit Milz mit Pankreas und Magen mit den anderen drei Ebenen. Dennoch wird das Konzept die Leber in den Fokus der fünf Wandlungsphasen zu stellen, unter den Traditionalistinnen der TCM provokant und revolutionär klingen. Die Anmaßung wird dennoch zur Bereicherung, wenn frau die Traditionen bewahrt. Die Sichtweise bleibt die gleiche, lediglich der Schwerpunkt wird geändert. Die Natur als Grundlage und Ziel, den Menschen im Fokus. Die TCM im Hintergrund und die westliche Medizin im Blick: So entsteht ein moderner, humaner Naturalismus.