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U.S. Marshal Bill Logan
Band 92
Der Tod mischt die Karten
Western von Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.
Über den Autor
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt - eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.
Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie "Texas-Marshal" und zahlreiche andere Romane.
Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie "Der Kopfgeldjäger". Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
Staub wallte dicht. Das Muhen der Kühe und das Brüllen der Stiere erfüllte die Luft. Horn klapperte. John Hunter und seine Männer verteilten die tausend Longhorns auf drei Corrals. Gegen Mittag waren sie in Amarillo angekommen. Sie wollten bis zum Morgen des übernächsten Tages in der Stadt bleiben, um sich ein wenig von den Strapazen zu erholen, die hinter ihnen lagen.
Nachdem die Gatter geschlossen waren, brachten John Hunter und seine fünf Cowboys die Pferde in die Fence und nahmen den Tieren Sättel und Zaumzeug ab. Die Pferde liefen zum Tränketrog. Die Cowboys nahmen ihre Satteltaschen und Gewehre und begaben sich zum Boardinghouse.
Es war ein schicksalhafter Tag. Der Tod stand bereits hinter John Hunter und streckte die Knochenfaust nach ihm aus. Hätte Hunter es ahnen können, hätte er wohl einen großen Bogen um Amarillo gemacht. Seine letzten Stunden waren angebrochen …
Die Sonne ging unter. Der Himmel im Westen hatte sich rot verfärbt. Die Schatten waren verblasst. Es wurde grau und die Natur begann ihre Farben zu verlieren. John Hunter und seine Reiter hatten gebadet und waren frisch rasiert. Sie gingen in ein Speiserestaurant, um zu Abend zu essen. Hunter war zufrieden. Sie kamen von Ozona herauf und hinter ihnen lagen die Staked Plains. Wasserloses Steppenland, in dem die Gefahr überall lauerte und der Tod allgegenwärtig war, in dem nur Klapperschlangen und Präriehunde anzutreffen waren. Sie hatten trotz aller Unbilden kaum Rinder verloren. Ihr Ziel war Dodge City. Die tausend Rinder sollten genug Erlös bringen, um die Johnson Creek Ranch zu sanieren. Vor zwei Jahren hatte die Maul- und Klauenseuche Hunters Herden drastisch dezimiert und die Ranch stand vor dem wirtschaftlichen Ruin.
Das Titelbild schuf Steve Mayer
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Veröffentlichungsjahr: 2018
Copyright
Der Tod mischt die Karten
Wer ist Pete Hackett?
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Bathranor Books, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
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Der Tod mischt die Karten
Western von Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.
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Staub wallte dicht. Das Muhen der Kühe und das Brüllen der Stiere erfüllte die Luft. Horn klapperte. John Hunter und seine Männer verteilten die tausend Longhorns auf drei Corrals. Gegen Mittag waren sie in Amarillo angekommen. Sie wollten bis zum Morgen des übernächsten Tages in der Stadt bleiben, um sich ein wenig von den Strapazen zu erholen, die hinter ihnen lagen.
Nachdem die Gatter geschlossen waren, brachten John Hunter und seine fünf Cowboys die Pferde in die Fence und nahmen den Tieren Sättel und Zaumzeug ab. Die Pferde liefen zum Tränketrog. Die Cowboys nahmen ihre Satteltaschen und Gewehre und begaben sich zum Boardinghouse.
Es war ein schicksalhafter Tag. Der Tod stand bereits hinter John Hunter und streckte die Knochenfaust nach ihm aus. Hätte Hunter es ahnen können, hätte er wohl einen großen Bogen um Amarillo gemacht. Seine letzten Stunden waren angebrochen …
Die Sonne ging unter. Der Himmel im Westen hatte sich rot verfärbt. Die Schatten waren verblasst. Es wurde grau und die Natur begann ihre Farben zu verlieren. John Hunter und seine Reiter hatten gebadet und waren frisch rasiert. Sie gingen in ein Speiserestaurant, um zu Abend zu essen. Hunter war zufrieden. Sie kamen von Ozona herauf und hinter ihnen lagen die Staked Plains. Wasserloses Steppenland, in dem die Gefahr überall lauerte und der Tod allgegenwärtig war, in dem nur Klapperschlangen und Präriehunde anzutreffen waren. Sie hatten trotz aller Unbilden kaum Rinder verloren. Ihr Ziel war Dodge City. Die tausend Rinder sollten genug Erlös bringen, um die Johnson Creek Ranch zu sanieren. Vor zwei Jahren hatte die Maul- und Klauenseuche Hunters Herden drastisch dezimiert und die Ranch stand vor dem wirtschaftlichen Ruin. Außerdem hatte John Hunter viel Geld am Spieltisch verloren …
Die Dunkelheit nahm zu. In der Stadt wurden die Lichter angezündet. Das Purpurrot am Westhimmel hatte sich in dunkles Violett verwandelt. Der Abendstern funkelte. Ein Star saß auf dem Dach der City Hall und zwitscherte. Die Stimmung in der Stadt war friedvoll.
Nachdem sie gegessen hatten, gingen sie in den Cristal Palace, Amarillos nobelsten Saloon. Die Theke war aus poliertem Holz, von der Decke hingen Kristalllüster, die Treppe zum Obergeschoss war mit einem dicken, roten Teppich ausgelegt. Es ging hier dezent und gesittet zu. Grölende und johlende Cowboys wurden hier nicht geduldet. Die sechs Männer setzten sich an einen der runden Tische, und als ein Kellner kam, bestellten sie Bier. Der Saloon war um diese Zeit noch nicht sehr gefüllt. An verschiedenen Tischen saßen Männer. An einem Tisch wurde gepokert. Es gab eine Bühne, vor der ein roter Samtvorhang hing. Unterhalb der Bühne stand ein Klavier. Ein Plakat, das an einen Flügel der Schwingtür geheftet war, verkündete, dass ab acht Uhr die bekannte Sängerin und Tänzerin Fee Vanderbildt auftreten würde.
Am Pokertisch saßen vier Männer. Einer von ihnen warf seine Karten in die Tischmitte, schob sein Geld ein und erhob sich. Seine Miene war düster. Er wandte sich ab und ging zum Tresen. Das Spiel ging weiter.
»Ich wage ein Spielchen«, sagte John Hunter, nachdem der Kellner das Bier gebracht und die Männer einen durstigen Schluck genommen hatten. Hunter stemmte sich am Tisch in die Höhe.
»Ich weiß, dass du an keinem Spieltisch vorbeikommst, John«, murmelte Morgan Hatfield, der Vormann Hunters. »Ich hoffe, dass du weißt, wenn Zeit ist, wieder auszusteigen.«
Ein Schatten lief über Hunters Gesicht. »Hat dich Joanna zu meinem Aufpasser ernannt?«, fragte er grollend und etwas unwirsch.
Hatfield verzog den Mund. »Du selbst weißt am besten, wohin dich deine Spielsucht gebracht hat, John.«
»Überlasse es nur mir selbst, Morgan«, knurrte Hunter. Dann grinste er. »Vielleicht gewinne ich. Das ist ja wohl nicht auszuschließen.«
Hatfield schwieg.
Hunter ging zum Spieltisch.
»Ja«, murmelte Hatfield, »Joanna hat mich gebeten, auf ihn Acht zu geben. Wenn er Karten in den Händen hat, ist er nicht mehr er selbst. Er schiebt es zwar immer auf die Maul- und Klauenseuche, in Wirklichkeit aber hat er mit seiner verdammten Spielleidenschaft die Johnson Creek Ranch in dieses Dilemma gebracht. Aber er ist der Boss. Ich kann es ihm nicht verbieten, sich an den Spieltisch zu setzen. Leider …«
Währenddessen hatte John Hunter den Spieltisch erreicht. »Was dagegen einzuwenden, wenn ich einsteige?«
Die drei Männer sahen ihn an. Ein dunkelhaariger Mann von etwa fünfunddreißig Jahren, der einen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd trug, wies auf den freien Stuhl. »Sie sind willkommen, Mister. Setzen Sie sich.«
»Mein Name ist Hunter – John Hunter.« Der Rancher stellte sein Bier auf den Tisch und ließ sich nieder.
»Warlock – James Warlock«, stellte sich der Bursche im dunklen Anzug vor. Er grinste blitzend. »Wir spielen ohne Limit. Bancroft hat schon die Segel gestrichen. Einsatz zehn Dollar. Jede Karte kostet fünf Dollar. Ich hoffe, Sie haben genug Geld.«
»Es wird reichen«, erwiderte John Hunter und legte fünfhundert Dollar auf den Tisch, sein gesamtes Barvermögen. Falls er dieses Geld verlor, würden sie ohne einen Cent in der Tasche die Herde nach Kansas treiben müssen. Am Ende aber sollte Hunter nicht nur die fünfhundert Dollar verloren haben, sondern alles. Das Geld, die Herde – sein Leben. Das Drama nahm seinen Anfang. Der Tod legte gebieterisch seine Hand auf Hunters Schulter …
Warlock mischte die Karten. Dann verteilte er sie. Er arbeitete mit flinken Fingern und Hunter war schnell klar, dass er es mit einem professionellen Spieler zu tun hatte. Aber das schreckte ihn nicht. Sie spielten mit wechselndem Glück. Hunter bestellte sich ein zweites Bier, dann ließ er sich eine Flasche Whisky kommen. Bald war er ziemlich angetrunken. Er hatte etwa hundert Dollar verloren. Doch jetzt bekam er ein Gewinnerblatt. Drei Buben. Er kaufte zwei Karten und bezahlte dafür zehn Dollar. Es waren zwei Achten. Er hatte ein Full House. In seinem Gesicht zuckte kein Muskel. Er schob die fünf Karten zusammen und legte sie mit den Bildern nach unten auf den Tisch. Der Spieler rechts von Hunter setzte zehn Dollar. Hunter erhöhte um zwanzig. Der Spieler zur Linken des Ranchers ging mit und brachte dreißig Dollar, Warlock erhöhte um zwanzig. Der Mann, der rechter Hand des Ranchers saß, stieg aus. Hunter brachte die zwanzig und legte fünfzig drauf. Auch der Spieler an seiner linken Seite stieg aus.
»Ihre fünfzig und hundert«, sagte Warlock und legte das Geld in den Pot.
Geringschätzig zog Hunter die Mundwinkel nach unten. »Hundert drauf«, knurrte er und warf zweihundert Dollar in die Tischmitte.
Sie steigerten, bis Hunters kein Geld mehr hatte. Er begann Rinder zu setzen. Für ein Rind veranschlagten sie zwanzig Dollar. In Dodge zahlte man für ein Rind fünfunddreißig. Aber Hunter war einverstanden. Zuletzt lag ein Schuldschein über hundert Rinder im Pot.
Warlock hatte einen Farbflush.
Hunter zerbiss einen lästerlichen Fluch. »Spielen wir um die hundert Rinder!«, forderte er.
Morgan Hatfield war hinter seinen Boss getreten und sagte: »Du solltest aufhören, John. Schreibe das Geld und die Rinder ab. Es führt zu nichts, wenn du weiterspielst. Du kannst das Glück nicht über das Knie brechen.«
»Lass mich nur machen«, sagte Hunter mit alkoholschwerer Zunge. »Ich weiß genau, was ich tue. Diesen Tisch verlasse ich als Sieger.«
Hatfield presste die Lippen zusammen. Von seinem Gesicht war abzulesen, wie wenig glücklich er über die Entwicklung war. Er spürte das Unheil tief in der Seele.
»Die höhere Karte gewinnt«, stieß Hunter hervor.
»Ich bin dabei«, sagte Warlock und begann, die Karten zu mischen …
*
Es war Mitternacht vorbei, als Hunter aufstand. Er war ziemlich betrunken – und er war seine Herde los. Nach und nach hatte er am Spieltisch die tausend Rinder verloren. Er torkelte aus dem Saloon. Auf dem Vorbau atmete er tief durch. Nur langsam begriff er, dass er alles verspielt hatte. Das Begreifen legte sich wie mit tonnenschwerer Last auf ihn.
Er verließ den Vorbau, wankte zu einem Tränketrog, kniete sich davor nieder und steckte seinen Kopf in das frische Wasser. Prustend zog er ihn wieder heraus. Nach und nach kam die Ernüchterung.
»Was nun?«
Unbemerkt von John Hunter war sein Vormann hinter ihn getreten.