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Der erste Teile einer Liebesgeschichte. Diese leidenschaftliche Liebesgeschichte ist fast ein ungelesener Liebesbrief. So bleibe ich mit dir verbunden. Beim Schreiben scheint die Zeit eine Ewigkeit gedauert zu haben, aber nun scheint alles viel zu schnell vorbei gewesen zu sein.
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Veröffentlichungsjahr: 2016
Der verbotene Liebhaber
Eine erotische Kurzgeschichte von C. Aylwin
Eigentlich sollte man seinem Herzen folgen, oder auch nicht…
40, nur eine Zahl möchte man meinen, aber auch wenn man der Zahl keine Bedeutung schenkt, folgt eine unterbewusste Inventur von dem, was man bis dato erreicht hat.
Die Lebensmitte ist ein unsicheres Gelände. Ich war bis dahin überzeugt, mit meinem Leben zufrieden zu sein.
Ich hatte die große Liebe geheiratet. Hatte zwei gesunde Kinder, eine eigene Wohnung, Katze; Hund. Was wünscht man sich sonst noch, werden alle denken.
Ich kann es nicht beantworten. Midlifecrisis? Nein, die haben doch nur Männer, das konnte nicht sein. Offensichtlich machte sich aber Unzufriedenheit breit.
Ich hatte das Gefühl, zu nichts mehr in der Lage zu sein.
Vielleicht war es auch die Tatsache, dass sich der Winter näherte und ich Kälte verabscheue, vielleicht auch nicht.
Die unaufhaltsame Krankheit meiner Mutter?
Das unaufhaltsame selbständiger und größer werden meiner Kinder?
Ich war nicht mehr jung und noch nicht alt.
Fing aber an, mich an Sachen und Dinge zu erinnern, die unwiederbringlich verloren waren.
Fing an zu begreifen, dass das Leben zerbrechlich ist.
Dass die Zeit wie Sand zwischen den Fingern zerronnen war.
Die Kinder hatten Probleme in der Schule, die ich nicht lösen konnte.
Ich fühlte mich orientierungslos, hätte am liebsten alles hingeworfen. War es leid, mich mit immer den selben Problemen herumschlagen zu müssen, fühlte mich damit allein gelassen.
Ich war mit meinem Lebensstil unzufrieden; die Tätigkeiten und Menschen, die bislang mein Leben ausgefüllt hatten, wurden meinen Erwartungen nicht mehr gerecht.
Mein Mann kam genervt und todmüde von der Arbeit nach Hause - ich konnte ihm nicht helfen, nicht zur Seite stehen. Nicht einmal dazu war ich in der Lage.
Wenn ich in den Spiegel blickte, sah ich nur das negative. Die Rollen um meine Taille, die ersten Falten…..
Alles was wichtig erschienen war, war es nicht mehr.
Mein Leben schien mir eine einzige Frage zu sein. Alles erdrückte mich; Tränen schossen mir immer wieder in die Augen, ohne dass ich den Grund dafür kannte.
Ich hätte mich eigentlich gar nicht beklagen dürfen, trotzdem war da diese Leere, die ich mir nicht erklären konnte.
Ich funktionierte zwar wie gewohnt, kümmerte mich um Haus und Familie, putzte, kochte, arbeitete, half bei den Hausaufgaben. Keiner bemerkte wie chaotisch es in mir aussah. Ich spielte meine Rolle als Ehefrau, Mutter, Hausfrau, Freundin usw. brav weiter.
Um mich abzureagieren fing ich an mit meinem Hund mehr und mehr zu laufen.
Versuchte abzunehmen, damit mich mein Mann wieder als Frau wahrnahm. Aber das alles ohne Erfolg.
Ich fühlte mich unvollkommen, war für meinen Mann nicht mehr reizvoll, erregte seine Lust nicht mehr. Ich lag nachts wach und grübelte. Scheinbar genügte ich seinen Ansprüchen nicht mehr. Also war ich unvollkommen.
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Es war Winter, die Jahreszeit, welche ich am wenigsten mag. Die melancholischste des Jahres, grau, kalt, dunkel, leer.
Alles Eigenschaften die meine Gemütslage bestens widerspiegelten.
Ich suchte Antworten, ohne mir Fragen zu stellen. Am liebsten wäre ich vor mir selbst geflohen. Die Abende waren lang, ich fand keine Ruhe im Bett, die Kinder schliefen, mein Mann auch - erschöpft auf dem Sofa. Jeden Abend.
Zu erst fing ich an viel zu lesen. Aber ich fand keine Antworten auf meine unbekannten Fragen in den Büchern. Ich hatte den Eindruck, dass all meine Bemühungen meine Familie glücklich zu machen, keine Früchte trugen.
Mann gereizt, mein älterer Sohn mitten in der Pubertät und zickig, der jüngere immer auf Konfrontation aus.
Ich war überflüssig. Bekam nichts mehr auf die Reihe.
Drehte mich immer wieder im Kreis.
Meine bis dahin geglaubten Freunde waren mit ihren eigenen Problemen so beschäftigt, dass sie nie wirklich Zeit hatten, mir Gehör zu schenken.
Meine beste Freundin war weggezogen, wir hörten uns zwar einmal wöchentlich per Telefon, aber sie hatte immer nur knapp Zeit für mich. Friseurtermine, Maniküre und Wellnesstermine gingen vor.