Der Verräter von Cambalar: Der Thron von Cambalar 5 - Pete Hackett - E-Book

Der Verräter von Cambalar: Der Thron von Cambalar 5 E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Der Verräter von Cambalar Der Thron von Cambalar 5 von Pete Hackett & Alfred Bekker nach einem Exposé von Alfred Bekker Der Umfang dieses Buchs entspricht 91 Taschenbuchseiten. Als Prinz Thorazan als Nachfolger des greisen Königs proklamiert werden soll, sieht sich Carraq gezwungen seine Identität zu offenbaren. Ghaderich stirbt in diesem Moment, Thorazan bezeichnet Carraq als Verräter und tötet ihn vor aller Augen. Doch Carraq kommt wieder zu sich - und ist unverletzt.

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Der Verräter von Cambalar: Der Thron von Cambalar 5

Alfred Bekker and Pete Hackett

Published by Alfred Bekker, 2021.

Inhaltsverzeichnis

Title Page

Der Verräter von Cambalar

Copyright

Prolog

1

2

3

4

5

6

7

Der Thron von Cambalar: Personen und Orte

Further Reading: Elfen gegen Orks: Die Saga um Ravic

Der Verräter von Cambalar

Der Thron von Cambalar 5

von Pete Hackett & Alfred Bekker

nach einem Exposé von Alfred Bekker

Der Umfang dieses Buchs entspricht 91 Taschenbuchseiten.

Als Prinz Thorazan als Nachfolger des greisen Königs proklamiert werden soll, sieht sich Carraq gezwungen seine Identität zu offenbaren. Ghaderich stirbt in diesem Moment, Thorazan bezeichnet Carraq als Verräter und tötet ihn vor aller Augen. Doch Carraq kommt wieder zu sich – und ist unverletzt.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

nach einem Exposé von Alfred Bekker

COVER: STEVE MAYER nach Motiven von John Martin

© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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Prolog

Die Welt von Cambalar ist sehr trocken und zu vier Fünfteln mit Land bedeckt. Es gibt zwei Binnenmeere, ein großes und ein kleines. Diese sind durch einen Fluss, den sogenannten Strom der Unendlichkeit miteinander verbunden. Er entspringt in einem für irdische Verhältnisse gewaltigen, unbesteigbaren und angeblich bis in die luftlose Dunkelheit des Kosmos emporragenden Gebirges, dessen Gipfel als Sitz der Götter der Unendlichkeit gilt. Von dort aus fließt der ‘Strom der Unendlichkeit’ zunächst in das Große Meer und anschließend in das Kleine Meer. Danach verliert er sich irgendwo in der Unendlichkeit einer steinigen Ödnis und Wüste. (Es gibt extreme Jahreszeiten und starke klimatische Schwankungen: Die Wüste darf man sich nicht wie die Sahara vorstellen, sondern eher wie die Gobi oder die Salzwüste von Utah, in der im Winter Schnee auf den Kakteen liegt.) Niemand weiß, wo der Strom der Unendlichkeit endet, denn die große Ödnis wird von nichtmenschlichen Kreaturen bewohnt, während sich die Menschen um die beiden Meere und die Flussverbindung dazwischen gruppieren.

Und niemand weiß, was jenseits des Gebirges ist. In den Höhenzügen unterhalb der Sphäre der Götter leben asketische Einsiedler-Mönche, die als Heilige gelten, sowie Kreaturen, die angeblich ohne Luft leben können: Geister, Dämonen und Gnome. Es hat diese Wesen aber kaum jemand je gesehen.

In der Wüste leben die Sandlinger - Menschen mit Echseneigenschaften, die offenbar sehr wenig Wasser brauchen. Sie kommen auch zum Handeltreiben in die Menschenreiche - oder zum Plündern. Man sieht nie ihre Gesichter, denn ihre Kleidung lässt kaum mehr als die Augen frei.

Das größte Reich auf dieser Welt ist das Reich von Cambalar. Cambalar ist der Name der Hauptstadt, die auf einer Insel mitten im Großen Meer liegt. Die gesamte Küste dieses Meeres wird von Cambalar beherrscht. Dieses Imperium muss nahezu ständig verteidigt werden: Gegen Barbaren am Rande der Ödnis, die sich manchmal mit den Sandlingern zusammentun oder auch gegen die Freien Städte am Kleinen Meer und das Königreich Tolvanea am Strom der Unendlichkeit.  Die Bewohner Cambalars sind auf die Einfuhren aus ihren Kolonien rund um das Große Meer angewiesen.

Es wäre unmöglich für Cambalar, sich gegen alle Gegner an allen Grenzen auf einmal zu verteidigen. Aber erstens gehen die selten koordiniert vor (und sind untereinander fast immer verfeindet) und zweitens gehören die Könige Cambalars dem Geschlecht der Dwannuach an. Unter ihnen ist die Gabe der Voraussicht weit verbreitet. Die Grenze zwischen tatsächlicher seherischer Begabung und ausgeprägtem strategischen Denken ist dabei fließend. Manche Angehörige des Dwannuach-Adels vermögen zu sehen, was im nächsten Augenblick geschieht, andere sehen bis zu einem Monat weit in die Zukunft, wobei diese Zukunft kein unabänderliches Schicksal darstellt, sondern eher eine wahrscheinliche Möglichkeit.

Diese Fähigkeit ist Voraussetzung, um in Cambalar König sein zu können. Denn der König muss vorhersehen können, wo das Reich als nächstes angegriffen wird. Nur dann kann er seine Truppen rechtzeitig per Schiff an den richtigen Ort schicken und den Angriff abwehren.

Die Existenz des Reiches hängt davon ab, alle wissen dies.

Doch die Dwannuach-Könige von Cambalar regieren keineswegs nur aus eigener Herrlichkeit. Sie sind ihrerseits auf eine Truppe von Kriegern angewiesen, die als die Unsterblichen bezeichnet werden.

Und das sind sie tatsächlich! Durch eine magische Prozedur, die mit der Einnahme eines Tranks verbunden ist (die aber niemand genau kennt, der nicht dazugehört), verändern sich die aufgenommenen Neumitglieder. Sie werden unempfindlich gegen Schmerz und Verwundung. Ihre Kraft und ihre Schnelligkeit nimmt über menschliches Maß zu. Ihre Haut wird weiß und pergamentartig, die Haare schlohweiß oder grau. Nach einiger Zeit sind sie nur noch sehr schwer zu töten, denn ihre Selbstheilungskräfte lassen Verwundungen sofort heilen. Abgetrennte Arme und Beine wachsen innerhalb von Stunden nach. Man muss sie regelrecht zerstückeln oder köpfen, wenn man sie umbringen will.

Ihre Körper altern nicht, ihre Schwertarme kennen keine Müdigkeit.

Man nennt sie die Diener von Tason, dem Totengott - denn ihm opfern sie in einem Ritual ihre Seele, um Unsterblichkeit und (nahezu) Unverwundbarkeit für ihre Leiber zu bekommen. Dieser Schwur wird hoch oben im Gebirge abgelegt, nachdem bei den Neulingen (von denen es nicht viele gibt, da die Verluste bei den Unsterblichen gering sind) die Veränderung bereits so weit fortgeschritten ist, dass ihnen auch die dünne Luft nichts ausmacht. 

Neulinge ersetzen bei den Unsterblichen die wenigen Gefallenen. Sie werden nach bestimmten, geheimen Merkmalen “erwählt”.

Die Unsterblichen werden von  Hochmeister Damlak kommandiert, der enorme Macht ausübt. Auf Grund seines langen Lebens hatte er viel Zeit, ein Netzwerk zu knüpfen, das ihn nach dem König zum mächtigsten Mann des Reiches von Cambalar macht. Und doch ist er auf den König angewiesen, denn ohne dessen Fähigkeit zur Voraussicht wäre Cambalar verloren.

Der König wiederum weiß, dass er auf den Hochmeister angewiesen ist, der das Wissen um die Magie der Unsterblichkeit bewahrt.

Die Götter verbieten es allerdings, dass jemals ein König in den Genuss dieser Unsterblichkeit gelangt. Denn eigentlich sind die Eigenschaften göttlich, die damit verbunden sind. Und der Totengott Tason, der dieses Geheimnis offenbarte, wurde deswegen auch von den anderen Göttern vom Gipfel des Götterberges verbannt und muss dem Mythos nach seitdem im Inneren des Berges leben. Es gibt allerdings dunkle Legenden darüber, dass Dwannuach-Könige sich trotzdem in den Besitz der Unsterblichkeit bringen wollten - mit jeweils katastrophalen Folgen.

1

Der Morgen zog herauf, und ein schwefeliges Gelb über dem östlichen Horizont kündigte den neuen Tag an. Der dichte Morgendunst, der Felsen, Bäume und Sträucher einhüllte, war ein Vorbote der kommenden Hitze. Das Krächzen der Geier, das mit dem ersten Licht des Tages wieder erklang, vermischte sich mit dem getragenen Klang der Hörner, die den Befehl zum Angriff signalisierten. Die cambalarischen Krieger, die Carraq auf den Kampf eingestimmt hatte, erhoben sich aus ihren Deckungen, schlugen mit Schwertern und Äxten gegen ihre Schilde und brüllten in immer neuen Intervallen den Namen des Totengottes: „Tason! – Tason! – Tason ...“

Und dann stürmten sie los, nach wie vor den Namen des Gottes auf den Lippen.

Das Heer, das in der Nacht unter der Führung Prinz Thorazans die Belagerer umstellt hatte, griff ebenfalls an. Von zwei Seiten wurden die Sandlinger und Barbaren in die Zange genommen.

Die räuberischen Banden aus dem Norden, die ins Reich von Cambalar eingefallen waren, um Angst und Schrecken zu verbreiten, hatten sich zusammengeschlossen, um das cambalarische Heer, das das Reich von diesen mordenden, plündernden und brandschatzenden Scharen säubern sollte, zu vernichten.

Es sollte für diese Räuber und Mörder die Stunde der Wahrheit werden. Keine Gefangenen, hatte Thorazan angeordnet. Wenn die Schlacht vorbei sein würde, sollte keiner der Eindringlinge mehr am Leben sein.

Die Krieger, die unter Carraqs Führung den Ausfall wagten, kämpften mit letzter Kraft. Carraq selbst, mit dem Schwert des früheren Hauptmanns der königlichen Leibwache, Shenan Gal, bewaffnet, wütete wie ein Wirbelwind unter den Feinden. Nichts und niemand konnte ihn bremsen, er befand sich wie in einem Rausch. Wer sich ihm in den Weg stellte, wurde mit brachialer Gewalt zur Seite gefegt. Bald war er über und über mit dem Blut seiner Gegner besudelt.

Todesschreie erhoben sich, in sie hinein mischte sich das Brüllen der Kämpfenden, das Klirren der Schwerter, das Krachen der Äxte, wenn sie gegen Schilde donnerten, das Splittern selbiger sowie das Stöhnen und Wimmern der Verwundeten. Gierig sog die ausgetrocknete Erde das vergossene Blut auf. Es gab kein Erbarmen, niemand bettelte um Gnade. Töten, um zu überleben! Das leitete jeden einzelnen der Krieger. Sie kämpften und töteten mit einer Verbissenheit, die an Fanatismus grenzte.

Es wurde hell, und die Schreie wurden weniger, das Stöhnen und Wimmern war nur noch vereinzelt zu vernehmen, der Kampflärm ebbte ab.

Bei Carraq verflog der Rausch, ernüchtert schaute er sich um. Wo er hinschaute, sah er nur die Krieger in den Farben rot und grün, die noch auf den Beinen waren. Das Heer der Sandlinger und Barbaren war vernichtet, mit ihren toten Leibern boten die Krieger den Geiern, Wölfen und Coyoten einen üppig gedeckten Tisch.

Die Hörner bliesen zum Sammeln. Die Krieger verließen das Schlachtfeld und rotteten sich zusammen. Erschöpft sanken sie zu Boden. Ihr Schweiß, vermischt mit dem Blut ihrer Feinde, das in ihren Gesichtern und an ihrer Kleidung haftete, begann zu trocknen.

Carraq saß inmitten der ausgelaugten Männer und verspürte seltsamerweise kaum diesen lähmenden Zustand der totalen Erschöpfung, den seine Gefährten vermittelten.

Er beobachtete in einiger Entfernung Prinz Thorazan, der die Hauptleute um sich versammelt hatte. Auch Hauptmann Gurto befand sich bei der Gruppe.

Prinz Thorazan rief: „Wir haben einen großen Sieg errungen. Nicht nur, dass wir viele unserer Krieger retten konnten, es ist uns gelungen, das Heer der Sandlinger und Barbaren zu vernichten und das Reich endlich von dieser furchtbaren Geisel aus dem Norden zu befreien.“

„Wir mussten einen hohen Preis dafür bezahlen!“, entgegnete Hauptmann Gurto.

„Wie hoch sind unsere Verluste?“, fragte Thorazan. „Haben wir viele Krieger zu beklagen?“

Einer der Hauptleute trat vor: „Bei der heutigen Schlacht haben wir über fünfzig Männer verloren, mein Prinz.“

Erneut meldete sich Hauptmann Gurto zu Wort: „Das sind nicht alle Verluste, Prinz. Während wir vom Feind eingeschlossen waren, ist etwa die Hälfte meiner Männer an Hunger, Durst und einer schleichenden Krankheit gestorben.“

„Was ist das für eine Krankheit?“, wollte Thorazan wissen.

„Fleckfieber“, antwortete Gurto. „Es ist auf die oftmals verunreinigte Nahrung, die wir gezwungen waren, zu essen, und das verschmutzte Wasser, das wir trinken mussten, zurückzuführen. Auf den Spuren der Mörderbanden stießen wir nur auf niedergebrannte Bauernhöfe und Weiler, verdorbene Lebensmittel und durch tote Tiere verseuchtes Wasser. In der Zeit, in der wir hier eingeschlossen waren und das Fleisch unserer Toten aßen und unseren Urin tranken, grassierte die Seuche ganz besonders schlimm.“

Ein anderer der Hauptleute meldete sich zu Wort und rief: „Jener Krieger, der durch die feindliche Linie geschlichen ist, hat es prophezeit.“

„Sprecht ihr von Metaris?“, fragte Thorazan, hellhörig geworden.

„Ja, mein König. Das ist sein Name.“

„Was hat er prophezeit?“, hakte der König nach.

„Dass viele der Krieger, die von den Feinden eingeschlossen waren, verhungert und verdurstet und an einer Seuche zugrunde gegangen sind, und dass die Lebenden das Fleisch ihrer Toten essen.“

„Er hat das Szenarium genauso geschildert, wie es sich tatsächlich zugetragen hat?“, fragte Prinz Thorazan lauernd

„Ja. Der Krieger, dem er von seinem Traum erzählt hat, machte sich einen Spaß daraus und fragte Metaris, ob er – wie die Könige aus dem Geschlecht der Dwannuachs – wohl über die Gabe der Voraussicht verfüge.“

Die Miene des Prinzen verriet plötzlich Unruhe. Seine Augen flackerten. „Lebt der Krieger noch?“, fragte er.

„Ja. Er heißt Paldur.“

„Schafft mir diesen Paldur herbei!“, gebot Prinz Thorazan. „Ich will es aus seinem Mund hören.“

Der Prinz, selbst erschöpft vom langen Marsch und vom Kampf, löste die kleine Versammlung auf.

Es dauerte eine Weile, bis der Krieger Paldur in diesem Durcheinander aus vielen hundert Männern gefunden wurde. Ihm wurde aufgetragen, sich unverzüglich bei Prinz Thorazan zu melden. Paldur, obwohl zu Tode erschöpft, leistete dem Befehl sofort Folge.

Der Prinz wartete in dem Zelt, das man für ihn errichtet hatte, voll Ungeduld auf den Krieger. Paldur kam und verneigte sich vor ihm. „Ihr habt mich zu Euch befohlen, Prinz Thorazan. Womit kann ich Euch dienen?“

Sein Gesicht war von den Strapazen der vergangenen Tage gezeichnet, die Augen waren entzündet. Der Feldzug gegen die Sandlinger und Barbaren schien tatsächlich einen hohen Tribut von den Kriegern gefordert zu haben. Thorazan wurde es in diesen Augenblicken, als der ausgelaugte Krieger vor ihm stand, bewusster denn je.

„Ich will dich deiner verdienten Ruhe nicht allzu lange berauben, mein Freund“, sagte der Prinz, und es klang sehr jovial. „Man hat mir berichtet, dass dir dein Kamerad Metaris von einem Traum erzählt hat. Kannst du die Worte wiederholen, die er gebrauchte?“