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Hier nun die Fortsetzung. Die Fortsetzung eines geplagten Lebens, aus dem ich versuche zu entfliehen. Noch immer auf Sinnsuche, noch immer auf Suche nach Resilienz, Ehre, Ruhe und Frieden. Ich lernte, von meinen Lesern, von Freunden und Vorbildern. Praktiken, Sport und viele weitere Hilfsmittel auf dem Weg zu mir selbst. Das Leben jedoch, stets stürmisch und unruhig. Finde ich den Weg zu mir, finde ich all das wonach ich so lange suchte oder wird mich die Vergangenheit einholen?
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Seitenzahl: 193
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Der Weg zu mir, durch euch!
Band 2
Desillusioniert auf dem Weg zu Frieden, Harmonie und Liebe
Impressum
Texte: © 2025 Copyright by Ron Wolf
Umschlag:© 2025 Copyright by Ron Wolf
Verantwortlich
für den Inhalt:Ron Wolf
Druck:epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin
Ich widme auch dieses Buch:
Jinx, meiner wahren großen Liebe.
Nun war es soweit, ich begann mit der Arbeit vor der ich mich seit Jahren drückte. Ich begann damit mein Leben aufzuräumen, viele Dinge aufzuarbeiten, mich endlich der Wahrheit zu stellen und ebenso aufzuhören mein eigener und größter Feind zu sein.
Wie ich es bereits in dem ersten Teil meiner Buchreihe versprochen habe, soll diese Buchreihe sich von anderen Werken der Selbstfindung unterscheiden.
Es ist eine Art der Biografie, eine Art eines Geständnisses und ebenso kommt nach dem interaktiven ersten Band nun der zweite Band, der sich verstärkt damit beschäftigt wie sich mein Leben entwickelte und eben wie ich es endlich geschafft habe, mich all jenem zu stellen, was mich all die Jahre belastete, bremste und fast selbst vernichtete.
Auch mit diesem nun zweiten Band meiner Buchreihe, möchte ich keine der genannten Personen diskreditieren, ebenso sind die Namen erneut verfälscht, um eben genau dies zu verhindern. Bei all meinen Darstellungen vertrete ich meine eigene Ansicht, die natürlich auch immer von eigenen Denkmustern und eigenen Ansichten geprägt ist.
Ebenso ist dieses Werk weder politisch, noch menschenverachtend, noch in irgendeiner Form radikal oder politisiert.
Mein Werk stellt lediglich mich und meinen Lebensweg dar und nun endlich, die Zeit in der ich so sehr zu mir gefunden habe, so sehr den Dingen nah bin, den ich immer nah sein wollte.
Ich freue mich wirklich aufrichtig darüber, nun endlich meinen Lebensweg weiterhin verschriftlichen zu können und hoffe weiterhin, dass die Dinge, die nun mir halfen und helfen, möglichst all jenen helfen, die ansonsten keine Hilfe bekommen können oder wollen. In meinen Augen sind psychische- und physische Behandlungsmöglichkeiten unseres Gesundheitswesens, leider weder sehr weit erforscht, noch wirklich ausgereift und somit versuchen sich immer mehr Menschen selbst zu helfen. So wie nun auch ich selbst.
Ebenso möchte ich erneut erwähnen, dass dieser nun zweite Teil, sich eher mit meinem weiteren Lebensweg und vor allem jenen Dingen beschäftigt, die mir halfen und die es mir ermöglichten mich selbst all den Dingen zu stellen, vor denen ich mich all die Jahre eher versteckte. Ich versuche nun hier, euch all jene Wege aufzuzeigen, die ich gegangen bin, so dass diese, im besten Fall, auch euch helfen. Ich werde euch, soweit es mir möglich ist, all jene Übungen erklären und erläutern, die ich nutze, um nun endlich meine Hindernisse zu überwinden.
Es soll den Weg zeigen, der mir erneut zu altem Charisma verhalf, der mir half die physischen- und psychischen Ziele zu erreichen, die ich immer für unmöglich hielt. Ein Weg, der mich wieder sozialisierte. Ich schaffte es selbst, trotz eines eher geringen „sozialen Akkus“, mich mit so vielen Menschen anzufreunden und endlich wieder am Leben teilnehmen zu können.
Ich bin nicht nur euch dankbar, sondern auch all meinen Wegbegleitern.
Dieser Band, am Rande erwähnt, wird jedoch diesmal frei von jeder Zensur und Änderung durch einen Verlag erfolgen. Nun, bin ich zwar noch immer bei demselben Verlag, bin aber nun vollkommen frei von jeglicher vertragsrechtlichen Zensur und Änderung, da ich die Veröffentlichung, die Inhaltsprüfung, die rechtliche Absicherung und alle weiteren Dinge nun über eigene Stellen bewältigen und finanzieren kann.
Zum Ende hin möchte ich erwähnen, dass wohl einige Leser einen falschen Eindruck meiner Mutter im Hinblick der frühkindlichen Entwicklung und Erziehung erhielten.
Meine Mutter ist eine Dame, die ich sehr schätze, die mir immer beistand, mir so viel Liebe gab, obwohl sie selbst in ihrer Kindheit und späteren Ehe kaum Liebe erhielt.
Meine Mutter, hat damalig alles getan um mir bei der Bewältigung meines schweren Lebensweges zu helfen und leistet bis heute alles um mir zu helfen, soweit es eben in ihr Weltbild und ihre Vorstellung von Loyalität und dem Bild ihrer neuen Familie passt.
Sie ist und bleibt eine gute Mutter und sie hat unglaublich viel dazu beigetragen, dass ich noch lebe und vor allem, dass es mir ermöglicht war zu einer Größe zu wachsen, die ich mir selbst niemals zutraute, die meine „Familie“ mir nicht vergönnt und meine Mutter nun leider nicht erträgt.
Auch wenn es für meine Mutter schwer sein muss, meine charakterliche, physische und psychische Wandlung zu sehen und zu spüren. Sie spürt sie nun, da ich nun nach all den Jahren mehr zu mir stehe und mir, von all den Versagern wie ihrem Mann, nicht mehr einreden lasse ich sei wertlos. Auch ließ ich mich nicht mehr so behandeln wie einst, selbst wenn dies den Bruch mit vielen Personen verursachte.
Die Beziehung zu meiner Mutter erkaltete nun, da ich akzeptierte, dass sie, sowie mein Putativvater, eine neue Familie hatten. Ich akzeptierte diesen Fakt und entwickelte mich auch ohne Familie tagtäglich weiter.
Ebenso erkannte ich die toxischen Muster meiner Mutter und eben auch, dass sie ihrer Familie gegenüber stets Loyalität zeigte, ihrem eigenen Sohn gegenüber nur leider weniger. Da ich jedoch nun wahrlich lernte, was Selbstrespekt bedeutete, lies ich ein jenes Verhalten gegenüber meiner Person nicht mehr zu.
Der Weg zu sich selbst ist einsam, er ist steinig, geprägt von Zweifeln und Rückschritten aber am Ende ein Gefühl des Erfolges, dass mir niemals etwas Anderes, außer meinem Einsatz im Tierschutz, geben konnte.
Mein schlechtes Gewissen trieb mich dazu, nun dies in meinem Vorwort zu erwähnen. Denn ich möchte nicht respektlos über jene Schreiben, die mir so unglaublich viel gaben.
Obwohl ich selbst niemals Loyalität erfahren durfte, weder durch meine Familie noch Freunde, so will ich selbst der Mensch sein, den ich mir so sehr wünsche.
Denn wie sonst kann man Veränderung erzielen, wenn man nicht versucht besser als jene zu sein die man kritisiert?
Wie sonst wird man über sich hinauswachsen, wenn man nicht versucht jeden Tag ein wenig besser zu sein, als jene Person, die man gestern noch war?
Wie sonst kann man sich weiterentwickeln, wenn man nicht versucht ein Mensch zu sein, zu dem man als externer Mensch hinaufsehen würde?
Nun, wie ich es geschafft habe, werdet ihr in der Folge erfahren und ich hoffe erneut, dass es euer Leben bereichern wird und dem einen oder anderen Menschen eventuell helfen wird!
„ …und all jene sind Gewinner, die sich ihren dunklen Seiten stellen. Es wird sich eine lange Zeit nicht wie ein Gewinn anfühlen, doch dann eines Tages wirst du merken, dass dein früheres Ich nur noch ein Gedanke an eine längst vergangene Person ist….“
Martin M.
Kapitel 1: Großbrand
So dramatisch sich diese Überschrift nun lesen mag, so passend ist jedoch die Auswahl der Überschrift dieser Zeit in meinen Augen.
Die Zeit, die nach der Veröffentlichung meines ersten Buches folgte, war nichts anderes als ein metaphorischer Großbrand, den ich versuchte mit einem kleinen Eimer zu löschen. Es fühlte sich fast so an, als würde man versuchen einen See zu leeren aber lediglich mit einem Löffel zu schöpfen.
Dennoch schöpfte ich und dies sogar jeden Tag etwas mehr.
Mir war eines jedoch bewusst, ich musste mich nicht nur meinen Problemen stellen, sondern auch all die Dinge, die ich dachte, hinterfragen. Nach all den Jahren der unterbewussten Beeinflussung durch meine unterbewussten Gedankenkonstrukte, nach all den Jahren der Selbstmanipulation, nach all den Jahren des Verhaltens, welches mir eher schadete als es mir half, kam nun die Zeit indem ich all das angehen musste, was mich selbst so verstümmelte.
Doch bedeutet dies nicht nur mir selbst in die Seele zu blicken und mich der unangenehmen Wahrheit zu stellen, sondern es bedeutete auch, dass ich mich mit äußeren Einflüssen beschäftigen musste.
„…Man kann auf unterschiedlichste Weise leben, innerlich und äußerlich. Die Frage ist nur, welches Leben wertvoller ist…“
Erich Maria Remarque
Vorerst aber möchte ich erklären, warum ich nun gerade diese Kapitelüberschrift für diese krisengeplagte Zeit wählte.
Es war eine Zeit, die der Ruhe ähnelte, die vor einem herannahenden Sturm herrscht. Die Ruhe, die vor einem Sturm herrscht, der alles vernichtet und wütet wie kein anderer und dem wiederum diese Ruhe folgt, die man sich so sehr wünscht. Es ist jene Ruhe die schon fast erdrückend wirkt und in der die Menschen beginnen sich einen Überblick über die Zerstörung zu verschaffen um in der Folge mit den Aufräumarbeiten zu beginnen.
So war es auch für mich, denn auf den Sturm der Trennung und des allgemeinen Chaos dieser Zeit, folgte nun eine gewisse Ruhe. Eine Ruhe, die mir aufzeigte was alles in meinem Leben nicht stimmte, was ich angehen musste und was es zu bewältigen gab. Früher noch hätte ich mich eine Zeit erholt und hätte alles weiterhin so angegangen, wie ich es immer tat. Diesmal jedoch war mir bewusst, dass ich mich selbst ändern musste, damit sich alles um mich herum ändern kann.
Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich die Miseren meines Lebens zu großen Teilen selbst verschuldete.
Nur was war denn nun genau am Brennen?
Aufgrund der Zeit in der ich mich dem Schmerz, dem Selbstmitleid und der Ratlosigkeit hingab, blieb so einiges liegen.
Einige Dinge, um die ich mich hätte kümmern sollen, kosteten mich im Nachhinein viel Geld, um eben jene Dinge doch noch beizulegen.
Der Schmerz meiner angeblichen großen Liebe, bei dieser mir nun mittlerweile klar wird, dass sie es niemals war, plagte mich noch einige Zeit, bis ich die vollständige Wahrheit erfuhr. Zu meinem Glück vergaß ich sie schnell und hatte hier, nach einer kurzen Zeit der Trauer, schnell Klarheit, Ersatz und vor allem nun das Wissen, was ich mir in meinem Leben wünsche und was eben nicht.
Eine Erkenntnis, die ich unglaublich wertvoll finde, da Sie mich in dem Verlauf meines weiteren Lebens vor einigen Fehltritten bewahrte und sie mir somit ersparte.
In dieser Zeit, in der mir nicht wirklich bewusst war in welcher besagten ich lebte und wohin ich mich entwickeln sollte, entschied ich nach einer Zeit der Rast, nun alles genau zu definieren, was mich plagte und nun diese Probleme ein für alle Mal anzugehen und zu vernichten.
Und so tat ich es nun. Zum ersten Mal in meinem Leben. Mich packte nun endlich und erstmals der Wille eines Menschen, dem es nun endgültig reichte.
Ein Wille, der in mir immer stärker wurde. Ein Wille, der mich zu Dingen trieb, die ich und viele andere um mich herum für unmöglich hielten.
Hört niemals auf jene Dinge, die euch andere Menschen einreden wollen. Haltet euch an eure Prinzipien und geht euren Weg. Diese Stärke und Sturheit bei der Beschreitung eures Weges wird viele Menschen einschüchtern und ängstigen, nur seid ihr nicht auf diesem Planeten um anderen Menschen zu gefallen.
Ihr seid auf diesem Planeten, um eure Stärken und Eigenschaften einzusetzen und jenen zu helfen die weniger davon besitzen, dennoch solltet ihr zuerst euch selbst helfen. Ihr solltet einen tugendhaften Weg beschreiten, euren Werten folgen und immer weiter vom Urteil anderer Menschen Abstand nehmen, denn Meinung besitzen und vertreten sie zahlreich, Verständnis aber nur gegenüber den eigenen Fehlern und Fehltritten.
Dies wird eine Stärke in euch freisetzen, die viele Menschen einschüchtert und euch so, ohne eigenes Zutun, einige Feinde schaffen wird. Feinde, die euch unterbewusst beneiden und euch deswegen als Bedrohung sehen.
Oft sind es Feinde, die sich nicht direkt als Feinde offenbaren, sondern oftmals ein Lächeln in ihrem Gesicht tragen, euch unterbewusst jedoch so beneiden, dass sie versuchen werden euch zu manipulieren.
Denn wenig wird euch so viel Neid und Missgunst einbringen wie Stärke und Selbstbewusstsein.
Aber zurück zu dem Thema dieses Kapitels.
Ich verschriftlichte auf einem Dokument nun alles das, was mich belastete. Alles, was mich belastete, was ich ändern wollte und was ich dachte dagegen machen zu können. Ein wenig erkannte ich in diesem Prinzip eine Art einer betriebswirtschaftlichen Gegenüberstellung und nutzte hier, eigentlich nichts Anderes als das, was ich in meiner schulischen Laufbahn lernte und später in der Ausbildung vertiefte.
Auf einem weiteren Dokument verschriftlichte ich aber im Gegenzug all das, wofür ich dankbar war. Schnell fiel mir hier auf, dass es Tag für Tag mehr wurde.
Ich war im späteren Verlauf meines Lebens sehr dankbar für die Dinge und Wesen um mich herum, leider war es aber nicht immer der Fall. Erst in meiner ersten eigenen Wohnung entdeckte ich, was das Leben wirklich kostet, wie wenig ich eigentlich verdiente und was es bedeutete, einen finanziellen und physischen Haushalt zu führen.
Nun hatte ich es schwarz auf weiß vor mir, dass es sich tatsächlich um einen Großbrand handelte.
Ich hatte mich in den letzten Jahren so sehr selbst aufgegeben, dass mir bewusstwurde, dass der Weg zu mir selbst ein Weg ist, der nun entfernter war, als er es jemals zuvor war.
Auf einem weiteren Dokument notierte ich mir folgende Fragen:
Möchtest du wirklich weiterhin so leben?
Was ist aus dem Ron vergangener Tage geworden?
Wohin soll es nach meinem Dasein als Selbstständiger nun beruflich gehen?
Was erwarte ich eigentlich tatsächlich vom Leben?
Kann ich überhaupt glücklich sein?
Ist ein Leben ohne stetige, qualvolle Zwangsgedanken möglich?
Ist ein Leben mit diesem schweren Geist und diesen ständigen Gedanken überhaupt lebenswert?
Interessiert es mich vielleicht doch zu sehr was andere von mir denken?
Lebe ich wirklich in Freiheit?
Was raubt mir zu viel Energie?
Bin ich vielleicht an all meinem Elend selbst schuld?
Was war es, was ich in all den Jahren in anderen suchte, mir selbst aber zu fehlen schien?
In meinen Augen, war dies der erste Weg zu der Lösung vieler Probleme, diese eben nun für mich genauer zu definieren.
Die Definition meiner Probleme hat diese für mich nun wesentlich verbildlicht, sie wurden greifbarer, dadurch realer und wurden zu dargestellten Problemen, die ich „anpacken“ konnte.
Ebenso half mir die Verschriftlichung auch dabei eben weniger zu denken, da ich nun mehr und mehr wusste was genau mich belastete. Ich räumte die Gedanken von dem Unterbewusstsein in das verschriftlichte Bewusstsein.
Ich musste mir nun somit über einige meiner Probleme selbst erst einmal keine Gedanken mehr machen, sie lagen nun auf dem Papier. Mich erschlich ein erstes Gefühl, ein Gefühl einer Art einer Erleichterung. So als würde man Stück für Stück schwere Gewichte aus einem imaginären Rucksack entladen.
„…Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft…“
Marie von Ebner-Eschenbach
Durch die Definition und Verschriftlichung begann ein Prozess in mir, der mir klar aufzeigte was nun genau mich belastete, wie ich dachte diese Probleme lösen zu können und auch ein Stück was mein Leben der letzten Jahre so erschwerte.
Sicher kann ich sagen, dass sich meine Gedanken der letzten Jahrzehnte stetig gegen mich wandten, mir dadurch viel Energie raubten und mir beruflich und privat einige Türen versperrten.
Meine frühere Problemlösung war eher eine Art einer Flucht. Ich steckte den Kopf in den „Sand“ und versteckte mich vor meinen Problemen. Ich lenkte mich eine Zeit vor dem PC, beim Sport, mit der Literatur, mit Frauen oder beim Schreiben meiner Bücher ab, bis sich etwas in mir änderte.
Zum ersten Mal hatte ich es satt Ausreden zu suchen und dachte eher an Problemlösungen. So wie ein Mensch, der in einer eher chaotischen Wohnung lebt und nun endlich den Drang verspürt dieses Chaos zu beseitigen. Ein Moment, der mir bei dem Verfassen dieser Zeilen erneut ein Gefühl des Stolzes beschert.
Eine Motivation die sich nun auftat, die ich bis heute der Verschriftlichung zu Grunde lege. Als hätte ich einige Teile meines überschweren Geistes abgelegt und mit der Verschriftlichung aus meinem Kopf an das Papier abgegeben.
Ich habe sie greifbarer gemacht und wusste anscheinend nun besser, wie ich diese Gegner meiner selbst bearbeiten und schlussendlich besiegen konnte.
Ich begann, neben all meine verschriftlichten Fragen und Problemen, nun mögliche Lösungen zu definieren. Mit jeder Lösung die ich niederschrieb, fühlte ich mich leichter, ja fast schon ein Stück befreiter.
„…wir dürfen uns nicht durch die begrenzten Vorstellungen anderer Menschen definieren lassen…“
Virginia Satir
Es ist und war ein unglaublicher Moment. Ebenso aber dennoch ein wenig traurig, da mir nun dämmerte, dass ein mehr als schweres Leben nur von einer Person verursacht wurde.
Vielleicht war mein Leben nicht einfach, dennoch hätte es wesentlich angenehmer und einfacher, sowie lebenswerter sein können, wenn ich schon damals eine positivere Denkweise gehabt hätte.
Mir half die klare Definition und Verschriftlichung, sowie die Lösungssuche als ersten Schritt sehr.
Ich empfehle es euch sehr, diesen Schritt ebenfalls zu versuchen. Gerade Menschen die unter starken Zwangsgedanken leiden, sollten es tatsächlich einmal mehrere Wochen oder, wenn möglich sogar, mehrere Monate versuchen.
Glücklicherweise gibt es einige Bücher die sich mit Achtsamkeit und der Persönlichkeitsentwicklung beschäftigen, die gewissen Vorlagen mitliefern. Ich selbst nutzte eine eigene Vorlage, die eher einfach und analytisch gestaltet ist. So war es für meinen Kopf und meine Denkweise einfacher.
Ich selbst denke aber, dass es von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist und eine Struktur, die für den einen Menschen sehr geordnet und nachvollziehbar wirkt, kann den anderen überfordern.
Aus diesem Grund füge ich meinen Büchern auch keine Vorlagen der Dokumente bei, die ich anfertigte.
Was dann im Anschluss jedoch etwas schmerzhafter wurde, war die absolute Ehrlichkeit bei der Einschätzung meiner Situation und der weiteren Einschätzung des Schuldigen.
Der Schuldige meines Leides war nämlich kein anderer als der Verfasser dieses Buches, nämlich ich selbst.
„…wenn ich eines möchte bevor ich sterbe ist es, dich endlich glücklich zu sehen mein Sohn…“
Mama
Diese Einsicht ist und war rückblickend in meinen Augen der erste Schritt zu einer Veränderung, einer Besserung und ja, fast schon der erste Schritt zu meiner Genesung.
Ich möchte nun hier nicht zu viel vorwegnehmen aber dieser Punkt, eben der, der Selbstreflektion, Einsicht sowie Akzeptanz meiner eigenen Schwächen und Fehlern, war es dann, der einiges wieder in eine bessere Richtung lenkte.
Wie begann ich nun, aus früherem Trott auszutreten? Wie nun begann ich mich selbst zu reformieren?
Es begann um ehrlich zu sein eher physisch. Jahrelang, ja fast schon Jahrzehnte lang war ich unzufrieden mit meiner Figur und meinem Erscheinungsbild.
Da ich einfach nicht wusste wie ich beginnen sollte, begann ich bei etwas, was mir nicht unbekannt war und das, was mich all die Jahre lang begleitete: Mein körperliches Training.
Anstatt nun genetische Ausreden, Ausreden der Bequemlichkeit oder etwas dergleichen zu suchen, definierte ich konkrete Ziele. Ich erstellte mir einen Trainingsplan, der aber natürlich auch meine Nerven-, Knochen- und Muskelschäden berücksichtigte und begann die härteste Trainingsphase meines Lebens.
Mit jeder Runde die ich boxte, mit jeder Wiederholung die ich tätigte, spürte ich einen Anstieg an Selbstrespekt, Stärke und Disziplin.
Ich bitte euch jedoch, diese Erwähnung nicht zu stark zu bewerten, nicht jeder Mensch muss oder sollte mit dem körperlichen Aspekt beginnen. Ich glaube auch nicht, dass man pauschal sagen kann, dass der physische Aspekt reformiert werden muss. Dennoch hat und hatte der Sport und die Bewegung immer eine Art heilenden und beruhigenden Effekt auf mich.
Außer eben, wenn man den verkaterten Folgetag beachtet, dieser war vor allem zu Beginn von großen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen geprägt.
Ich musste mich selbst jedoch einige Male bremsen, wurde dann jedoch auch durch meinen Körper des Öfteren gebremst. Da ich nun mittlerweile kein junger Mann in den Zwanzigern mehr war und mein Körper in einem Zustand war, der mir sogar eine Anerkennung eines Grad der Behinderung von über fünfzig Prozent einbrachte, merkte ich doch recht schnell wo meine Grenzen lagen.
Das Training ist, in meinen Augen zumindest, ein wichtiger Aspekt, wenn es um die körperliche und vor allem geistige Genesung geht, dennoch ist es eher ein subjektiver Eindruck und auch sicher großflächig meiner Selbstansicht, sowie den Anforderungen an mich selbst geschuldet.
Ebenso sollte beachtet werden, welche körperlichen Begebenheiten, wie zum Beispiel Erkrankungen, Fehstellungen des Endoskeletts usw. ein Mensch bereits vorab besitzt.
Nicht jeder sollte sich von der Gesellschaft dahin drängen lassen, einem gewissen Ideal zu entsprechen, auch wenn der Druck sehr groß ist.
Einer sportlichen Betätigung nachzugehen, die einem Spaß bereitet, hat in meinen Augen einen mehrfachen Effekt auf die geistige und körperliche Gesundheit.
Dennoch sollte man sich dazu niemals gezwungen fühlen, egal durch wen oder was. Doch dies ist wesentlich einfacher niedergeschrieben als es dann tatsächlich gelebt ist.
„…Menschen, die immer daran denken, was andere von ihnen halten, wären sehr überrascht, wenn sie wüssten, wie wenig die anderen über sie nachdenken…“
Bertrand Russel
Ich wusste, wenn ich über mich hinauswachsen wollte, musste ich anders und vor allem besser von mir selbst denken, dies wäre besonders dann möglich, wenn ich es endlich einmal schaffen würde, alte Zweifel zu besiegen und mich über mich selbst zu erheben.
Doch es kam anders, zumindest zu Beginn.
In meinem besagten Trainingsplan konzentrierte ich mich auf den gesamten Körper. Ich wollte mich physisch von Kopf bis Fuß reformieren.
Kreuzheben, die Übung, die mich damalig noch weiter schädigte war nun der Dämon, dem ich mich ebenfalls stellte.
In den ersten Wochen wurden meine Schmerzen schlimmer und schlimmer. Ich konnte mich nach dem Training kaum mehr bewegen. Der Tinnitus wurde wesentlich lauter, ich bekam verstärkte Kopfschmerzen, Migräneanfälle und Schwindelanfälle.
Etwas in mir aber hatte sich verändert, während ich früher diese Übung nun weggelassen hätte, da sie mir starke Schmerzen am Folgetag bereiteten, hielt ich nun dennoch daran fest.
Der Tag meiner Trainingspause, der sogenannte Regenerationstag, war entsprechend hart.
In jener Zeit, war die Ibu-Profen einmal wieder mein bester Freund, neben Jinx, die mein Leid mitbekam und nach Kräften versuchte die schmerzenden Stellen, mit ihrer tollen Wärme und ihrem Schnurren zu heilen.
Die Regenerationstage, also die Ruhetage nach einem Trainingstag, nutzte ich aber, wenn es mir gesundheitlich möglich war, auch anders.
Immer wieder dachte ich daran, wie ich früher einmal war und das mein Leben früher, ohne dieses krampfhafte und ständige Denken, wesentlich einfacher, ja gar sogar leichter und unbeschwerter war.
Meine Regenerationstage nutze ich, um meinen Geist zu trainieren. Da ich nicht wusste wie, schaute ich mir Stunden über Stunden an Videomaterial auf diversen Internetplattformen an. Teilweise erstellte ich einige Notizen zu den Videos, öffnete mich mehr und mehr der Meditation und entdeckte, dass die sogenannte Esoterik einige Parallelen zu den Dingen aufwies, die ich in der Quantenphysik verortete.
Auf diese interessanten Erkenntnisse gehe ich aber erst später ein.
Mir wurde klar, dass ich nicht nur meinen Körper erneut stählern musste. Ich musste meinen Körper und meinen Geist stählern und dringend mein Umfeld bereinigen, denn auch dies hat einen enormen Einfluss auf das Leben und dessen Entwicklung.
Ich habe bis heute das Gefühl, dass ich das Training seit dieser Zeit, zum ersten Mal wirklich in allen Bereichen diszipliniert verfolgte. Ich achtete auf meine Essgewohnheiten, auf meinen Schlafrhythmus und vor allem auch wesentlich mehr auf mich selbst.
Ich erhöhte meine Kalorienzufuhr, ebenso wie die Zufuhr an Mineralien und Pflanzenstoffen aller Art. Ich schlief wieder besser, selbst an den Regenerationstagen. Umso mehr ich meinen Körper überlastete, umso mehr gewöhnte er sich dennoch daran.
Meine Rücken- und Kopfschmerzen kamen und gingen, waren an einigen Tagen stärker und an anderen Tagen wiederum kaum existent. Es war schmerztechnisch ebenso, wie es in meinem Leben bisher war, ein stetiges auf und ab.
Schlimm wurde es nur dann, wenn ich entsprechende Ausfallerscheinungen hatte. Das rechte Bein funktionierte teilweise nicht mehr richtig, der rechte Arm war taub und teilweise unbrauchbar.
In diesen Momenten kann ich euch sagen, schätzt man dann die gesunden und „normalen“ Tage wesentlich mehr.