Detektei Anton: Achtung Gift! - Petra Schwarzkopf - E-Book

Detektei Anton: Achtung Gift! E-Book

Petra Schwarzkopf

0,0

Beschreibung

In Brehl sterben plötzlich Vögel und Katzen. Die Ursache ist schnell klar: Jemand hat Giftköder ausgelegt! Auch Caruso, Onkel Antons geliebter Riesenschnauzer, scheint davon gefressen zu haben. Doch wer hat es auf die Tiere abgesehen und warum? Nicht nur der Wilderer, der in Bauer Langenhagens Revier sein Unwesen treibt, kommt als Täter infrage. Es dauert, bis die Detektive einzelne Verdächtige von der Liste streichen können. Zu dumm, dass Silas ausgerechnet jetzt nicht klar denken kann ...

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 234

Veröffentlichungsjahr: 2025

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Petra Schwarzkopf

Detektei Anton – Achtung, Gift!

Band 5

Best.-Nr. 275533 (E-Book)

ISBN 978-3-98963-533-3 (E-Book)

Alle Bibelverse wurden zitiert nach:

Schlachter-Übersetzung – Version 2000

© 2000 Genfer Bibelgesellschaft

1. Auflage (E-Book)

© 2025 Christliche Verlagsgesellschaft mbH

Am Güterbahnhof 26 | 35683 Dillenburg

[email protected]

Satz und Umschlaggestaltung: Christliche Verlagsgesellschaft mbH

Bildquellen: © Unsplash.com/sergei-a (Covermotiv)

© freepik.com (Holzschild, Bilderrahmen, Kalender),

freepik/macrovector (Fingerabdruck, Kopf, Tasche),

freepik/rawpixel.com (Pfeil), freepik/rocketpixel (Linien),

freepik/kstudio (Schleife)

Wenn Sie Rechtschreib- oder Zeichensetzungsfehler entdeckt haben, können Sie uns gern kontaktieren: [email protected]

1. Es geht RUND

2. Der barmherzige Samariter

3. Der Ernstfall

4. In eigener Sache

5. Der ganz normale Wahnsinn

6. Dreck-weg-Tag

7. Die Jägerin

8. Unter Verdacht

9. Sherlock und Watson

10. Ermittlungen am Mittwoch

11. Onkel Anton weiß von nichts

12. Indizien

13. Umweltsünden

14. Benno

15. Dicke Luft

16. Erwischt

17. Im Wald und auf der Heide

18. Ende gut, alles gut?

Nachwort

… ist der Onkel von Silas und Rahel und speziell begabt. Er hat ein partiell fotografisches Gedächtnis, kennt sich mit Pflanzen und Pilzen aus und ist brutal ehrlich. Außerdem besitzt Anton einen Schwerbehindertenausweis, aber eigentlich ist er nur schwer in Ordnung.

Alter:

Das kommt darauf an:40 Jahre von außen, 8 Jahre von innen

Haarfarbe:

dunkelbraun

Beruf:

Gärtnergehilfe bei den Caritas-Werkstätten

Hobbys:

Borussia Dortmund, Holz hacken, sägen und verkaufen und sein Mini-Auto, den Ellenator, fahren

Beste Freunde:

Hund Caruso und ein paar Kumpels aus der Werkstatt

… ist die kleine Schwester von Silas und hat einen feinen Sinn für Details. Obwohl sie ihre Umwelt besonders aufmerksam wahrnimmt, bekommt sie vom Unterricht in der Schule manchmal nichts mit. Sie fürchtet sich vor Langeweile und möchte niemals so verrückt werden wie die anderen Mitglieder ihrer Familie.

Alter:

14 Jahre

Haarfarbe:

braun

Berufswunsch:

Polizistin

Hobbys:

Schwimmen, Nervenkitzel

Beste Freundin:

Sophia Mombauer

… ist der große Bruder von Rahel und nur etwas zu klein für sein Gewicht. Er hat Angst, dass er für immer ein paar Zentimeter kleiner bleibt als seine Schwester. Seine Haarfarbe nennt er erdbeerblond, und er trägt seine Sommersprossen mit Stolz.

Alter:

14 Jahre

Haarfarbe:

blond mit rötlichem Schimmer

Berufswunsch:

Dolmetscher oder Krankenpfleger, Rahel behauptet: Pastor oder Lehrer

Hobbys:

Fremdsprachen, Erste Hilfe, Fast Food und möglichst wenig Sport, außerdem Klarinette spielen

Bester Freund:

Ronny Till

… ist der Freund und Klassenkamerad von Silas. Er lebt allein mit seiner Mutter, trägt seine Haare lang und hat eine feste Zahnspange. Ronny ernährt sich gerne von Fast Food und liebt T-Shirts mit coolen Sprüchen. Er versucht ständig, Geld zu verdienen, vielleicht, weil er nicht gerade viel davon hat.

Alter:

15 Jahre

Haarfarbe:

schwarz

Berufswunsch:

reicher Informatiker

Hobbys:

Computer und Sport

Bester Freund:

Silas Schmickler

… ist die beste Freundin von Rahel Schmickler, aber im Gegensatz zu ihr schafft sie es, auch im größten Dreck immer sauber zu bleiben. Sophia nennt ihre Mutter Maman, denn sie stammt aus Burundi, und da spricht man Französisch.

Alter:

14 Jahre

Haarfarbe:

so dunkelbraun, dass man es für schwarz halten könnte, wenn man kein Friseur ist

Berufswunsch:

keine Ahnung, aber auf keinen Fall Chemikerin!

Hobbys:

Zeit mit den anderen Detektiven verbringen, Ballett, afrikanisch kochen und bunte Kleider nähen

Beste Freundin:

Rahel Schmickler

… ist Onkel Antons Riesenschnauzer und kann wunderschön jaulen, wenn er jemanden singen hört. Leider klingt er nicht ganz so gut wie sein Namensvetter, der italienische Tenor Enrico Caruso (der ziemlich genau vor 100 Jahren starb).

Alter:

4 Jahre

Fellfarbe:

schwarz

Beruf:

Schutz- und Führhund, Suchtmittelspürhund

Hobbys:

nach Fressbarem suchen, im Wald herumstromern und Fangen spielen

Beste Freunde:

Onkel Anton und Opa Peter

Lieblingsfeinde:

Katzen, egal, welche

ES GEHT RUND

Silas Schmickler starrte auf die beiden Autos. Oder besser gesagt auf das, was von ihnen nach dem Zusammenprall noch übrig war. Rechts von ihm stand ein zerknautschter Polo. Seine Karosserie war übel verzogen, die Fahrertür lag einsam auf der Straße, und die Kofferraumhaube sah aus wie Mamas Faltenrock. Sie hatte sogar die gleiche Farbe: dunkelblau. Der silberne Audi zu seiner Linken dagegen wirkte fast heil, doch in ein paar Minuten würde ihn das Feuer in einen schrottreifen Blechhaufen verwandelt haben. Zwei Türen standen offen, und hohe Flammen schlugen aus dem Innenraum. Silas konnte die Hitze deutlich auf dem Gesicht spüren, und seine trockenen Augen fingen an zu brennen. Wo waren die Menschen, die in dem Wagen gesessen hatten? Der Junge klimperte mit den Augenlidern, als müsste er aus einem bösen Traum aufwachen. Aber das Bild und die Hitze blieben. Das Feuer war Wirklichkeit. Über dem Auto verwandelte es sich in beißenden, schwarzen Rauch, der wie ein giftiger Pilz in der Luft schwebte, ehe ihn der kühle Eifelwind in alle Richtungen auseinandertrieb. Der Qualm reizte die Schleimhäute in Nase und Lunge. Silas hustete. Plötzlich liefen drei Männer in Uniform und mit weißen Helmen auf die Unglücksstelle zu. Der Junge wollte zurückweichen, um ihnen Platz zu machen, aber sein Körper gehorchte ihm nicht. Die Beine verweigerten den Befehl und rührten sich nicht vom Fleck. Stattdessen starrte Silas wie hypnotisiert auf das rot-weiße Einsatzfahrzeug, das hinter den Unfallwagen zum Stehen gekommen war. Eine Sirene hatte er nicht gehört, aber er konnte das Blaulicht sehen, das seltsam verloren vor sich hin blinkte.

„Weg da!“, schrie einer der Feuerwehrmänner und schob den Jungen unsanft zur Seite, um mit dem Schlauch vorbeizukommen.

„Hilfe!“, kreischte eine Frau.

Ihre Stimme gellte in Silas’ Ohren. Jetzt wimmerte jemand neben ihm, und überall rannten Menschen herum. Es stank nach Diesel und Benzin. Silas hatte immer noch Schwierigkeiten zu atmen. Der Hustenreiz ließ nicht nach.

Ja, ich muss etwas tun!, dachte Silas. Ich muss helfen!

Doch auf einmal hatte er vergessen, was er im Erste-Hilfe-Kurs gelernt hatte. Die Festplatte in seinem Kopf war gelöscht, der Rechner abgestürzt. Seine Arme baumelten hilflos von seinen Schultern, und die Füße da unten am Ende seiner Beine schienen jemand anderem zu gehören. Ein zweiter Feuerwehrmann rempelte ihn an, als er sich mit einem Kanister in der Hand an ihm vorbeizwängte. Silas verlor fast das Gleichgewicht, fing sich aber gerade noch. Da hörte er seinen Namen.

„Silas!“, rief ein Mädchen.

Es war Rahels Stimme! Seine kleine Schwester rief nach ihm. Sie klang schwach und ängstlich und gar nicht so klar wie sonst.

„Silas, hilf mir!“

„Wo bist du?“, rief er zurück und suchte hektisch mit den Augen die Unfallstelle ab. Sie sah nach einem Industriegelände aus. Weiter hinten standen noch mehr Autos, die zersplitterte Scheiben und Scheinwerfer hatten. Einer der Wagen hupte vor sich hin, und vor einem großen Fabrikgebäude standen mehrere Eisenbahnwaggons. Der vorderste war ein Tankwagen und schien den großen Warnschildern nach giftige Stoffe zu transportieren.

Jetzt reiß dich mal zusammen!, befahl Silas sich selbst. Hol tief Luft! Er schloss die Augen etwas länger und versuchte, sich zu beruhigen. So schwer ist das doch nicht. Du kannst nichts falsch machen. Falsch ist nur, gar nichts zu tun, rief er sich in Erinnerung. Der Rettungswagen ist schon da. Das ist gut. Aber es sind zu viele Verletzte für die wenigen Sanitäter. Eine Besatzung allein reicht nicht. Du musst etwas tun. Du kannst etwas tun! Jeder kann etwas tun!

Das Rohr mit dem silbernen Aufsatz, das der eine Feuerwehrmann jetzt in den Händen hielt, verwandelte sich in eine Art Schneekanone und schleuderte weißen Schaum auf den brennenden Audi.

„Silas!“, rief Rahel wieder, und es klang, als habe sie Schmerzen. Endlich! Seine Ohren orteten die Richtung, die Beine rannten los. Hinten, bei den anderen Autos in der Nähe der Waggons, winkte ihm eine blasse Hand. Das musste sie sein, seine Schwester saß in dem roten Mercedes! Doch als er endlich an dem Wagen ankam, rief Rahel nicht mehr. Sie war bewusstlos auf der Rücksitzbank zusammengesackt. Aus einer Wunde an der Stirn lief ihr Blut über das Gesicht. Silas riss die Tür auf und fingerte nach dem Gurt, der Rahels Körper festhielt. Er musste ihn lösen und Rahel vorsichtig aus dem Fahrzeug ziehen.

Mach schon! Schneller, schneller!, spornte er sich selbst an, fand den Verschluss und drückte erleichtert auf den Mechanismus. Der Sicherheitsgurt surrte nach oben. Der Junge packte seine Schwester unter den Armen, und irgendwie gelang es ihm, Rahel aus dem Auto zu befreien und zu Boden gleiten zu lassen. Sie wimmerte leise, und erst jetzt sah er das Bein. Ein großer Glassplitter hatte die Haut kurz über dem Knie durchbohrt und steckte wie ein Messer in ihrem Oberschenkel, einen Finger breit unter dem Saum der Shorts. Silas unterdrückte seinen Brechreiz, und versuchte, sich daran zu erinnern, was er als Ersthelfer weiter zu tun hatte.

Splitter, dachte er, das ist ein Fremdkörper. Darf man nicht entfernen. So weit, so gut. Aber Rahel ist bewusstlos. Wie ist da noch mal die Reihenfolge? Erst Seitenlage, dann den Splitter fixieren und die Wunde verbinden? Oder macht man es umgekehrt? Nein, zuerst die Atemkontrolle, oder?

Irritiert stellte er fest, dass er es vergessen hatte! Nervös sah Silas auf seine Hände, als ob die wüssten, was zu tun war. Aber sie zitterten nur. Er ballte sie zu Fäusten, bis die Knöchel weiß hervortraten, und drückte sie an seine Schläfen. Leider fiel ihm immer noch nichts ein. Stattdessen gaben seine Knie nach. Er ließ sich neben Rahel auf den Boden sinken und merkte, wie er wütend wurde. Das konnte doch nicht wahr sein! Er hatte all das doch unzählige Male geübt, er wusste doch, was zu tun war. Warum ließ ihn sein Gedächtnis auf einmal im Stich?! Die Praxis konnte doch nicht so viel schwerer sein als die Theorie? Der Junge merkte, dass sein Atem viel zu schnell ging. Im Ernst? Ich hyperventiliere?! Das muss jetzt echt nicht auch noch sein. Seine Hände kribbelten leicht, und kalter Schweiß erschien auf seiner Stirn. Was tat man noch mal dagegen?

„Silas?“

Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter. Eine Männerstimme sprach freundlich mit ihm.

„Silas? Ist alles in Ordnung?“, fragte die Stimme.

Sie gehörte dem Pastor der SEGE, der selbstständigen evangelischen Gemeinde Eifel, und sie klang besorgt. Silas runzelte die Stirn. Hinter Werner sah er Ronny, seinen Klassenkameraden und Freund. Er führte gerade ein Mädchen von der Unfallstelle an den Straßenrand, das wie Sophia aussah, Rahels beste Freundin. Solche dunkelbraunen Locken hatte er bis jetzt kein zweites Mal gesehen. Und kniete dort nicht Dorkas und verband jemandem die Hand? Natürlich, Dorkas Müller, auch sie kam regelmäßig zum Teenkreis der Gemeinde. Plötzlich bewegte Rahels Körper sich. Ihr Brustkorb vibrierte, und aus ihrer Kehle kam ein Glucksen.

„Silas“, sagte Werner beruhigend. Die Hand auf seiner Schulter rüttelte ihn. „Das ist nur eine Übung. Alles ist gut.“

Jetzt lachte Rahel leise und mit geschlossenen Augen.

„Bleib in deiner Rolle“, ermahnte Werner das Mädchen, und sofort lag Rahel wieder still. Nur ihre Mundwinkel zuckten noch.

„Ja, ich weiß“, sagte Silas. Natürlich. Rahel tut nur so. Sie spielt Theater. Ich bin bei der RUND-Übung in Andernach, wie alle anderen Mitglieder des Teenkreises auch. Aber es sieht alles so echt aus!

RUND, die Abkürzung stand für Realistische Unfall- und Notfalldarstellung. Es handelte sich dabei um eine praktische Übung für Sanitäter, Feuerwehrleute und Ersthelfer. In der Tat war die Darstellung sehr realistisch geraten, für seinen Geschmack etwas zu sehr! Die Theaterschminke hier an Rahels Bein sah wirklich übel aus. Anderes dagegen war tatsächlich real. Das Feuer zum Beispiel, der Rauch und all die Fahrzeuge, das Hupen und die Schreie. Doch die Verletzten waren nur Darsteller. Und was für welche … Mann, Rahel war richtig gut gewesen! Sie hatte offensichtlich Mamas schauspielerisches Talent geerbt. Silas’ Gesicht wurde feuerrot. Er wusste, dass er sich in einer Kulisse befand und die Verletzten verkleidet und geschminkt waren. Wie hatte er trotzdem vergessen können, was zu tun war? Oh, er war sich so sicher gewesen, als er sich für die Rolle des Helfers gemeldet hatte. In Gedanken hatte er schon das Lob gehört, schließlich hatte er mehr Erfahrung als alle anderen! Schon seit einigen Jahren engagierte er sich im Schulsanitätsdienst.

Ich habe versagt! Diese Erkenntnis tat weh. Hochmut kommt vor dem Fall, Silas!, verhöhnte er sich jetzt selbst. Du hattest die Wahl.

Bei der Vorbereitung vor zwei Wochen hatte Werner den Jugendlichen die Entscheidung selbst überlassen. Jeder konnte sich aussuchen, ob er bei diesem besonderen Ausflug des Teenkreises der SEGE als Darsteller oder als Helfer dabei sein wollte. Dumm nur, dass er nicht damit gerechnet hatte, dass alles so echt aussehen würde. Vor allem nicht bei seiner eigenen Schwester.

„Silas?“

„Ja, danke, Werner“, stieß Silas mit Mühe hervor. „Alles gut.“

„Macht einfach weiter“, sagte der Pastor freundlich und zog sich zurück.

Ein Mann mit angegrautem Bart, Sonnenbrille und gemütlichem Bauch sah aufmerksam zu ihm hinüber: Herr Steinmetz, der Leiter der Übung. Silas stöhnte lautlos.

Auch das noch, er hat genau gesehen, wie unfähig ich bin, dachte Silas, und ihm wurde schon wieder flau.

„D… die muss in die S… Seitenlage“, kommandierte eine tiefe Erwachsenenstimme hinter ihm. Sie gehörte einem dunkelhaarigen Mann mit eiförmigem Kopf und Schnäuzer. Mit seiner behaarten Rechten hielt er Silas einen Erste-Hilfe-Kasten entgegen. „H… hab ich aus einem kaputten Auto“, erklärte der Mann.

„Super, danke, Anton“, lobte Silas. „Da bin ich gar nicht drauf gekommen.“

Der Mann grinste breit. Silas’ Onkel Anton nahm auch ab und zu am Teenkreis teil, obwohl er schon 40 Jahre Lebenserfahrung hatte. Aber da er im Inneren für immer ein achtjähriges Kind war, passte er prima in die Jugendgruppe der Gemeinde. Ebenso gut wie Silas, Ronny, Rahel und Sophia. Damit war die ganze Detektei Anton im Teenkreis vertreten, jedenfalls meistens. Nur Caruso, der große schwarze Riesenschnauzer, blieb fast immer zu Hause. Im Moment jagte er wahrscheinlich die Eichhörnchen im familieneigenen Wald der Schmicklers.

„S… Seitenlage, Silas“, wiederholte Anton jetzt noch einmal mit Nachdruck.

„Ja, ich weiß“, sagte sein Neffe seufzend und unterdrückte den Drang, einfach wegzulaufen.

Silas öffnete den Erste-Hilfe-Kasten, nahm drei Verbandpäckchen und eine Wundauflage heraus. Plötzlich wusste er wieder, was er zu tun hatte, und funktionierte reibungslos. Er schnitt die Mullauflage ein Stückchen ein, legte sie dann vorsichtig auf die Wunde und zugleich um den Fremdkörper in Rahels Bein. Das Kunstblut war nun nicht mehr zu sehen. Dann platzierte Silas links und rechts von der Glasscherbe ein noch ungeöffnetes Verbandpäckchen.

„Halt mal bitte, Anton“, bat er seinen Onkel, der ihn verstand und beide Päckchen auf Rahels Oberschenkel festhielt, während Silas den dritten Verband, der noch übrig war, öffnete. Mechanisch begann er, die Päckchen und das Bein zu umwickeln, sodass sich die Glasscherbe zwischen den Polstern nicht mehr bewegen konnte. Zum Schluss klebte er alles ordentlich fest und versorgte schnell die Kopfplatzwunde. Dann breitete er eine Wärmedecke neben Rahel aus und stemmte seine Schwester gekonnt auf die Seite. Er bog ihr den Kopf leicht in den Nacken und ließ ihre Wange auf ihrer eigenen Hand ruhen, sodass Speichel oder Erbrochenes notfalls aus dem Mund herauslaufen könnte. Aber so weit würde wahrscheinlich nicht einmal seine kleine Schwester in ihrer Rolle gehen. Silas deckte Rahel mit den Enden der Decke zu, seufzte noch einmal und sah sich nach weiteren Verletzten um. Ein kleiner Mann mit Glatze kam mit weit aufgerissenen Augen auf ihn zu gehumpelt. Silas eilte ihm entgegen, stützte ihn und führte ihn zu Sophia. Dann versorgte er seine Schürfwunde am Arm. Der Verletzte ließ alles stumm über sich ergehen. Er blickte starr geradeaus.

„He, komm mal hier rüber, Silas!“, rief Ronny ihm zu.

Keuchend hielt der große Junge mit dem langen Zopf jemanden im Rautek-Rettungsgriff vor seiner Brust fest und guckte hinter dem mittlerweile fachkundig gelöschten, nur noch qualmenden Audi hervor. Silas lief zu seinem Freund hinüber. Der leichtgewichtige männliche Verletzte hatte nur noch einen Schuh an. Es würde schmerzhaft werden, wenn Ronny ihn allein aus der Gefahrenzone und über den Asphalt zerrte. Also bückte Silas sich, fasste die Füße und hob sie hoch. Gemeinsam trugen sie den zu Rettenden hinüber ins Gras. Doch als sie ihn gerade abgelegt hatten, nahm Silas aus den Augenwinkeln wahr, dass der kleine Mann mit der Schürfwunde, den er gerade versorgt hatte, plötzlich aufsprang und panisch schreiend davonlief.

Mann, der hat einen Schock, schimpfte Silas mit sich selbst.

Er sprintete hinter dem Verletzten her, um ihn einzufangen, bekam ihn aber nicht zu fassen. Ein Feuerwehrmann hielt den Mann schließlich auf und beruhigte ihn. Silas blieb mit hängenden Armen stehen und schnappte nach Luft. Die erdbeerblonden Haare klebten an seiner Stirn. „Tut mir leid. Dass mit dem was nicht stimmte, hätte ich an dem starren Blick merken müssen“, murmelte er.

Doch der Feuerwehrmann schien ihn gar nicht zu hören. In diesem Moment ertönte ein lautes Signal.

„Übungsende!“, schallte die laute und deutliche Stimme von Herrn Steinmetz über den Platz.

DER BARMHERZIGE SAMARITER

Die Darsteller setzten sich auf und zückten ihre Smartphones, um Selfies von sich zu schießen.

„Steht dir gut, der Kopfverband“, sagte Sophia zu Rahel und lachte. „Solltest du immer tragen.“

„Und erst diese Verletzung hier. Unglaublich, wie die das geschminkt haben.“ Rahel schob ihr Bein vor und hielt es Anton, der im Gras neben ihr saß, kichernd unter die Nase.

„I… I…gitt!“, sagte Anton lachend. „Geh mir weg damit. W… Weg! Bah.“

Silas lachte nicht mit.

„Sehr schön, diese Spezialknete, Sherlock“, sagte Ronny grinsend zu Rahel und zog die Mädchen nacheinander an den Händen hoch. Dann pustete er sich ein paar lange Haare aus dem Gesicht, die sich aus seinem lockeren Zopf gestohlen hatten, und wandte sich an Silas. „Boah, endlich! Ganz schön anstrengend, anderen zu helfen. Das muss ich zugeben. Gut, dass alles vorbei ist, oder?“

Silas stand starr neben seinem Freund. Anstrengend ist wohl kaum das richtige Wort. Katastrophe trifft es besser, dachte er, nickte aber trotzdem. Gemeinsam gingen sie zu Werner Schrober hinüber, um den sich gerade alle Teenies aus der SEGE-Gruppe sammelten. Gabrielle, die Gemeindesekretärin, die den Pastor bei der Jugendarbeit unterstützte, stand schon neben ihm. Die Jugendlichen lachten und schwatzten durcheinander.

„Mann, war das cool!“, freute sich der rothaarige Samuel, der der Jüngste in ihrer Runde war.

„Das Feuer! So was von mega. Und die kaputten Autos …“, begeisterte sich Dorkas.

„Ja, das muss so. Die ganze Szenerie ist mit Absicht verwirrend und beängstigend. Denn die Übung soll bei den Helfern echten Stress erzeugen, damit sie möglichst gut auf den Ernstfall vorbereitet sind“, erklärte Gabrielle, von der die Idee für diese spektakuläre Aktion stammte. Ihr Bruder war in der Freiwilligen Feuerwehr Andernach, und sie half ab und zu ehrenamtlich in der Schminkgruppe mit.

„Ist euch gelungen“, gab Ronny zu.

Leider, dachte Silas, sagte aber immer noch nichts. Er war todmüde und hätte heulen können. Ronny merkte nichts von Silas’ Verstimmung und boxte seinen Freund gutmütig in die Seite.

„Gar nicht so einfach, den barmherzigen Samariter zu spielen, was?“

Silas schüttelte den Kopf. Sophia wunderte sich. Sonst ließ sich Rahels Bruder so ein Stichwort aus der Bibel nicht entgehen, ohne mindestens einen kurzen Kommentar dazu abzugeben. Meist erzählte er sogar die ganze Geschichte. Vor allem, da sie das Gleichnis gerade erst ausführlich im Teenkreis besprochen hatten. Hatte er seine Sprache verloren? Er war doch hier bei so einer Übung ganz in seinem Element. Schließlich wollte er Krankenpfleger oder Arzt werden und wusste schon eine ganze Menge für einen Vierzehnjährigen. Sophia guckte Silas nachdenklich an. Doch der wich ihrem forschenden Blick schnell aus.

„Sollen wir noch aufräumen helfen?“, fragte Ronny Werner.

„Nein, das machen heute die Feuerwehrleute und das Rote Kreuz. Wir sind zusammen mit der DLRG für die körperliche Stärkung zuständig. Hinter der Halle, auf der anderen Seite, ist der Grillplatz. Wir bauen da alles auf und sehen zu, dass das Feuer in Gang kommt.“

„Was meinst du, kann ich diese krasse Glasscherbe behalten?“, fragte Rahel und guckte zu ihrem Bruder. „Möchte Mamas Gesicht sehen, wenn ich so nach Hause kom…me.“

Sie stockte, als sie Silas’ entsetzten Blick bemerkte.

„Die Scherbe musst du leider abgeben“, bedauerte Gabrielle. „Die wird wiederverwertet. Den Rest kannst du behalten.“

„Mama weiß ja zum Glück, wo wir gewesen sind und was wir hier gemacht haben“, murmelte Silas jetzt endlich.

„Das wusstest du ja auch“, zog Rahel ihn auf. „Oder hattest du das vergessen?“

Silas schluckte und schüttelte den Kopf. Seine Schwester erschrak, als sie plötzlich begriff, dass er mit den Tränen kämpfte. „Tut mir leid. Ich und mein loses Mundwerk“, entschuldigte sie sich sofort und versuchte, den Arm um ihn zu legen. Doch ihr Bruder schüttelte ihre Hand ab.

„Schon gut“, behauptete er und folgte langsam dem Pastor der SEGE, der sich schon in Richtung Grillwiese in Bewegung gesetzt hatte.

Rahel blieb ratlos an seiner Seite. Vor den Geschwistern gingen Ronny und Sophia. Sie unterhielten sich mit Samuel und Dorkas. Den vier Jugendlichen fiel nicht auf, wie schweigsam die Schmickler-Geschwister hinter ihnen herschlichen. Am Picknickplatz angekommen versuchte Silas, sich von seinem Misserfolg abzulenken, indem er fleißig mit Ronny Tische und Bänke aufbaute. Die anderen klebten Papiertischdecken fest und stellten Teller und Gläser an die Plätze. Dann verteilten sie Ketchup, Senf, Limonaden- und Wasserflaschen. Zum Schluss trugen sie die Salate, Brot und Nachtisch aus dem Vereinsheim und platzierten alles auf den beiden breiteren Tischen vor Kopf, die als Buffet dienten. Gabrielle suchte nach Vorlegebesteck. Werner und Herr Steinmetz hatten inzwischen die Würstchen ausgepackt und die Grillzangen gefunden. Als der Übungsplatz aufgeräumt war, zog bereits ein köstlicher Duft durch die Luft. Kurz darauf waren die Würstchen so weit. Dampfend lagen sie auf großen Platten. Die Teenies suchten sich einen Tisch, an dem sie zusammensitzen konnten. Unter den vielen jungen Erwachsenen der Hilfsorganisationen fühlten sie sich wie unerfahrene Küken. Silas kam als Letzter am Tisch an und geriet auf den Platz genau gegenüber von Werner und dem DLRG-Typen. Die beiden etwa gleich alten Männer unterhielten sich angeregt. Offenbar hatte Werner die Geschichte vom barmherzigen Samariter zum Besten gegeben, denn Herr Steinmetz bedankte sich gerade für die Zusammenfassung. Silas hörte den Männern nur mit halbem Ohr zu.

„Ja, natürlich war mir der Name der Geschichte als Redensart geläufig, aber die Details, die sind ja doch eher unbekannt“, gab Herr Steinmetz zu. „Ich hatte ganz vergessen, dass da jemand unter die Räuber gefallen und halb tot liegen gelassen worden war.“ Der Leiter der Übung gönnte sich eine doppelte Portion Gewürzketchup. „Und dass erst der dritte Helfer, der vorbeikommt, dieser Samariter, also, dass erst der Erste Hilfe leistet … Tragisch.“

„Das geht vielen so“, sagte Werner. „Die meisten Menschen heutzutage wissen auch mit den Begriffen Priester, Levit oder Samariter nicht mehr viel anzufangen. Aber ich finde, die jungen Leute sollen ruhig einmal gründlich über die Grundlagen nachdenken, auf denen unsere Gesellschaft aufgebaut ist. Vieles wissen wir einfach nicht mehr richtig zu schätzen.“

Herr Steinmetz nickte. Werner klingt fast wie Papa, dachte Silas seufzend. Herr Schmickler war Rechtsanwalt und verwendete die Begebenheit mit dem barmherzigen Samariter gerne, um den Tatbestand der unterlassenen Hilfeleistung anschaulich zu erklären. Seine Kinder kannten die Geschichte, seit sie drei waren, und Silas wusste natürlich auch, dass mit dem Priester ein jüdischer Geistlicher und mit dem Leviten ein Tempeldiener gemeint war. Beide Männer, die an dem sterbenden Mann einfach vorbeigingen, ohne zu helfen, übten Berufe aus, die in Israel hoch angesehen waren. Oh Mann, wie schlecht hatte er, Silas, über diesen Priester und den Leviten gedacht, die ihrer Pflicht nicht nachgekommen waren, die sogar feige die Straßenseite gewechselt hatten, als sie den Verwundeten sahen. Wie kann man nur?, hatte er sich gefragt und sich selbst natürlich in dem Samariter wiedererkannt, der Mitleid mit dem Verletzen hatte und seine Wunden verband. Er versuchte doch auch, seinem Nächsten zu helfen, wie Mama und Papa und Opa. Aber nie hatte er mit solch einem Blackout gerechnet. Dass er solche Angst haben könnte, einen Fehler zu machen, dass sein Gehirn aussetzte. Vielleicht hatten die beiden Typen, der Priester und der Tempeldiener, auch nur Angst gehabt, genauso wie er. Angst vor den Räubern, die vielleicht noch in der Nähe lauerten, oder Angst, etwas falsch zu machen. Angst, dass man ihnen und ihrer unqualifizierten Hilfe die Schuld geben würde, wenn der Mann starb.

„Silas?“

Er hörte auf, mechanisch in dem fantastischen Kartoffelsalat herumzustochern, und guckte hoch. Werner sprach mit ihm.

„Sei nicht zu streng mit dir, okay? Jeder macht Fehler, das ist normal. Du hast dir Mühe gegeben und versucht, das Gelernte anzuwenden. Das muss nicht immer auf Anhieb klappen. Hab ein bisschen Geduld mit dir. Gott hat sie auch.“

Na super, der Pastor hatte ihn durchschaut. Silas nickte krampfhaft und versuchte, zuversichtlich auszusehen, auch wenn er sich kläglich fühlte.

Wenn mir das schon in einer Übung passiert, was ist dann, wenn es ernst wird? Kann ich überhaupt daran denken, Krankenpfleger oder Arzt zu werden?, dachte er.

Werner unterdrückte ein Schmunzeln.

„Demut und Respekt vor einer Aufgabe schaden nicht, Silas“, sagte er, und Silas überlegte ernsthaft, ob Werner Gedanken lesen konnte.

„Weißt du noch, was den Samariter vom Priester und Leviten unterschied?“, fragte der Pastor.

„Äh …? Dass er das Richtige getan hat?“

„Ja, natürlich. Aber sein richtiges Tun war nur die Folge.“

„Wovon?“

„Die Folge seiner inneren Haltung. ‚Er hatte Erbarmen’, heißt es in dem Text. Sein Mitgefühl ließ ihn barmherzig handeln. Es war stärker als seine Bedenken oder Ängste. Nur wer kein Mitgefühl hat, scheidet als Krankenpfleger aus.“ Werner schob sich eine Wurstscheibe in den Mund und grinste. „Übrigens auch als Pastor. Jetzt iss mal etwas. Umgerührt hast du den Salat jedenfalls genug.“

Silas musste wider Willen lachen, und tatsächlich ging es ihm kurz darauf mit vollem Magen besser. Er überstand sogar die Nachbesprechung der Übung, bei der jeder sagen konnte, wie er sich gefühlt hatte und was er gut oder schlecht fand, bis Herr Steinmetz ihn persönlich ansprach.

„Silas? Du weißt doch bestimmt, dass die Bewusstlosigkeit die größere Gefahr für den Verletzten ist. Also bringt man ihn zuerst in die Seitenlage, und danach kommt das Verbinden, oder?“

Silas wusste sofort, worum es ging: die Glasscherbe in Rahels Oberschenkel.

„Ja, klar“, murmelte er zerknirscht.

„Warum hast du es dann andersherum gemacht?“

„Ich … ich hab gesagt, die muss in die Seitenlage“, ergänzte Onkel Anton grinsend.

Und ich habe es trotzdem falsch gemacht, dachte Silas

„Das war meine Schuld“, sagte Rahel großzügig. „Ich war aus der Rolle gefallen und habe gelacht.“

„Nein. Das ist keine Entschuldigung“, widersprach Silas seiner Schwester. „Ich weiß das eigentlich. Tut mir leid.“

„Ich werd verrückt! Das muss dir doch nicht leidtun!“, polterte Herr Steinmetz los. „Deswegen machen wir das Ganze doch hier, Silas. Nur Übung macht den Meister. Wenn jeder schon alles könnte, wäre ich ja nutzlos.“ Er lachte dröhnend. „Also, Quatsch, junger Mann. Im Großen und Ganzen hast du es gut gemacht. Klar?“

Herr Steinmetz sah ihn erwartungsvoll an. Silas biss die Zähne zusammen, zog die Mundwinkel hoch und nickte. Zufrieden wandte sich der Übungsleiter nun anderen Teilnehmern zu. Eine halbe Stunde später war auch die Besprechung geschafft. Silas atmete auf.

„Wie kommt ihr nach Hause?“, fragte Werner. „Es ist schon 16 Uhr. Sollen Gabrielle und ich euch auch mitnehmen?“

„Nö, ich bin mit dem Rad hier“, lehnte Ronny ab. Er zog seine gelbe Warnweste über und setzte seinen Helm auf. „Ich brauche noch etwas Bewegung.“

„Und wir vier fahren zusammen mit dem Zug“, erklärte Rahel. „Wir haben alle unser Monatsticket. Sophia schläft heute bei uns. Wir sehen uns morgen im Gottesdienst.“

„Na, dann bis morgen“, sagte Gabrielle.

Samuel und Dorkas folgten ihr und hoben nur die Hand zum Abschied.

„Tsch… Tschö mit ö“, rief Onkel Anton ihnen hinterher.

DER ERNSTFALL

„Wann ist eigentlich unser nächstes Detektei-Treffen?“, fragte Ronny. „Ich komme morgen ja nicht zum Gottesdienst.“

„Montag, wie immer um sechzehn Uhr in unserer Zentrale?“, schlug Sophia vor und zog den Griff an ihrem kleinen Rollkoffer hervor, um ihn besser hinter sich herziehen zu können. „So viele Hausaufgaben wird es hoffentlich nicht geben.“

„Und wenn schon …!“, schnaubte Rahel. „Ich vermisse unseren alten roten Bus im Wald schon. Wir müssen uns wirklich öfter da treffen. Noch ist es warm genug, im Winter können wir das sowieso vergessen. Da frieren wir da draußen fest.“

„Wenn uns nicht einfällt, wie wir das Auto heizen können“, stimmte Sophia ihrer besten Freundin zu.