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Sie ist neu in dem Blutmagierkult. Sie ist eine Akolythin auf dem Weg, Macht zu sammeln. Doch er ist ein Magus. Mächtig. Und er will sie. Also belegt er sie mit einem Zauber. Und nun ist sie im willig unterworfen.
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Seitenzahl: 23
Veröffentlichungsjahr: 2025
©2025 Yara Scott
c/o Prepon UG
Gutenbergstraße 88
70197 Stuttgart
Covergrafik von: Pexels (Pixabay)
Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:
tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin.
Mein Blick glitt langsam über das Geländer hinweg nach unten. Der Raum war dunkel und nur wenige Kerzen tauchten ihn in einen flackernden Schein. Im Kamin brannte ein Feuer. Es knackte hin und wieder und gab dem Raum die perfekte Stimmung.
Ich mochte es oben auf der Empore zu stehen, in den Büchern zu stöbern, die über Jahrhunderte zusammen getragen wurden, und das bedächtige Treiben unten zu beobachten. Es lag in der Natur der Menschen, dass sie nicht nach oben schauten. Entweder vergaßen sie es oder sie wagten es nicht.
Mein Finger fuhr über eine Seite des Buches, das ich gerade in der Hand hielt. Ich hatte dieses Buch schon oft in der Hand und las es mit am häufigsten. Darin standen nur kleine Zaubertricks. Jene, die die Akolythen schon im ersten Jahr lernten. Doch es waren die einfachen, die Grundlagen, die zu vergessen, einen das Leben kosten konnten.
Vor meinem geistigen Auge zeichnete ich gerade das Symbol, das einen Gegenstand in Flammen aufgehen ließ, als sie den Raum betraten. Die Gruppe neuer Akolythen. In wochenlanger Arbeit hatten sie sich aufopferungsvoll beweisen müssen, dass sie würdig waren, unserem Orden beizutreten. Es waren 13, auf die Zahl genau. Wie es in unserer Ordensordnung stand. Doch was die jungen Dinger nicht wussten, war, dass sich diese Zahl weiterhin in den nächsten Wochen dezimieren würde.
Ich trat einen Schritt weiter zu der Brüstung. Schon bei ihrem Aufnahmeritus hatte ich sie alle genaustens unter die Lupe nehmen können. Es waren immer dieselben Typen. Jedes Jahr.
Da war der Schlaumeier, der schon glaubte, alles zu wissen.
Die Wissbegierige, die kein Wort versäumte und jedes aufschrieb.
Der Streber, der im Vorhinein schon alles versucht hatte zu googeln und vermutlich der beste seines Jahrgangs werden würde.
Der Privilegierte, der nur hier war, weil seine Mutter oder sein Vater in dem Orden war.
Der, der über Leichen ging und vermutlich das Blut nicht nur eines seiner Mitstreiter an den Händen kleben hatte.
Die Ahnungslose, die bis zum jetzigen Moment geglaubt hatte, alles wäre nur ein Spaß.
Der Glückspilz, der die Aufgaben nur bestanden hatte, weil er zufällig zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle war.
Der Verschwörungstheoretiker, der absolut davon überzeugt war, dass er gerade die Weltverschwörung aufdeckte.
Die Ungläubige, die dachte, dass das alles nicht wahr sein konnte.