Die alte Kommode - Valerie le Fiery - kostenlos E-Book

Die alte Kommode E-Book

Valerie le Fiery

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Beschreibung

Was macht man an einem regnerischen Tag, wenn man sich mit seinem Partner gestritten hat? Maike entscheidet sich dafür, den Dachboden aufzuräumen. Während sie noch ihren Gedanken nachhängt, stößt sie beim Sichten des kunterbunten Sammelsuriums auf eine alte Kommode und deren Inhalt. Was sie dort entdeckt, lässt Erinnerungen wach werden und manches in einem anderen Licht erscheinen.  ******************** Der Buchinhalt umfasst ca. 3.200 Wörter

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Valerie le Fiery

Die alte Kommode

Sämtliche Personen und Handlungen in diesem Buch sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind somit rein zufällig und nicht beabsichtigt.BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Die alte Kommode

Gedankenversunken starrte Maike aus dem Fenster. Es regnete Bindfäden, der Himmel war grau und aus der Ferne war sogar Donnergrollen zu hören, ein echtes kleines Novembergewitter eben. Mit den Augen verfolgte sie einen Regentropfen, der ganz langsam von oben nach unten über die Scheibe kullerte, dabei weitere mit sich nahm, schließlich auf den Fensterrahmen traf und verschwand. Auf ihrem Gesicht rollte derweil eine Träne genau wie dieser Tropfen über ihre vom Weinen gerötete Wange und versickerte an ihrem Hals im Rollkragen.

 

Das Wetter passte haargenau zu ihrer Stimmung. In ihr war ebenfalls alles grau und das Donnern hatte es heute zwischen Thomas und ihr auch mal wieder gegeben. Leider nicht nur leise im Hintergrund wie gerade in der Natur. Nein, es war laut geworden, sehr laut … zu laut. Am Ende waren mehrere Teller auf den Fliesen zerschellt, eine Tür wurde voller Wut ins Schloss geknallt und Worte – einmal gesagt – konnten nicht mehr zurückgenommen werden. Das tat weh, denn sie waren dumm gewesen, böse und gemein. Statt Liebe verströmten sie Wut und hatten bis ins Mark getroffen, bei ihr und bei Thomas. Schließlich war er aus dem Haus gestürmt, hinaus in den Regen. Dabei hatte er sogar Jacke und Schirm vergessen. Sie war hier geblieben. Stumm, weinend und traurig.

 

Nach einer Weile hatte sie die Scherben zusammengefegt, sich einen Tee gekocht und anschließend hier ans Fenster gesetzt. Immer wieder kamen die Gedanken an den Streit hoch und sie brachten jedes Mal aufs Neue die Tränen mit, so wie in diesem Augenblick. Wann hatten sie angefangen, einander mit Misstrauen zu begegnen? Oder besser gesagt, seit wann hatte Thomas diese blöde, ungerechtfertigte Eifersucht? Sie hatte ihm nie auch nur den geringsten Anlass gegeben. Wo war ihre Liebe geblieben? War sie wirklich irgendwo im Meer des Alltags in einen derart schweren Sturm geraten, dass sie gekentert war?

 

Energisch wischte sich Maike die letzten Tränen aus dem Gesicht und setzte sich aufrecht hin. Alles Grübeln würde im Moment nichts bringen. Also konnte sie, da das Wetter sie wirklich nicht dazu verleitete, statt nach draußen zu gehen, ebenso gut den Dachboden aufräumen. Eigentlich hatte Thomas das machen wollen, zumindest hatte er das gesagt. Seit mehr als einem halben Jahr war es allerdings bei diesem Versprechen geblieben. Da dieser Tag – und somit wohl ebenfalls das komplette freie Wochenende - nun ohnehin bereits verdorben war, konnte sie ihn auch damit verbringen, alte Klamotten auszumisten, ausrangierte Möbel endgültig zu zerlegen und alles komplett freizumachen. Schließlich wollten sie dort ausbauen, damit ihre Tochter endlich einen ausreichend großen Raum bekäme. Das Kinderzimmer in ihrem eher winzigen Reihenhaus war ziemlich klein und somit für eine fast erwachsene junge Frau recht knapp bemessen. Immerhin hatte ihre Tina nicht nur fast dreihundert Bücher und eine recht umfangreiche Garderobe unterzubringen, nein es sollte auch unbedingt ein großes Bett angeschafft werden. Die üblichen neunzig Zentimeter waren ihr einfach zu schmal.