Die Blechtrommel von Günter Grass. - Günter Grass - E-Book

Die Blechtrommel von Günter Grass. E-Book

Günter Grass

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Beschreibung

Königs Erläuterungen – Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben In einem Band bieten dir die neuen Königs Erläuterungen alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst. Das spart dir lästiges Recherchieren und kostet weniger Zeit zur Vorbereitung. Alle wichtigen Infos zur Interpretation. - von der ausführlichen Inhaltsangabe über Aufbau, Personenkonstellation, Stil und Sprache bis zu Interpretationsansätzen - plus 4 Abituraufgaben mit Musterlösungen und 2 weitere zum kostenlosen Download . sowohl kurz als auch ausführlich. - Die Schnellübersicht fasst alle wesentlichen Infos zu Werk und Autor und Analyse zusammen. - Die Kapitelzusammenfassungen zeigen dir das Wichtigste eines Kapitels im Überblick – ideal auch zum Wiederholen. - Das Stichwortregister ermöglicht dir schnelles Finden wichtiger Textstellen. . und klar strukturiert. - Ein zweifarbiges Layout hilft dir Wesentliches einfacher und schneller zu erfassen. - Die Randspalte mit Schlüsselbegriffen ermöglichen dir eine bessere Orientierung. - Klar strukturierte Schaubilder verdeutlichen dir wichtige Sachverhalte auf einen Blick. . mit vielen zusätzlichen Infos zum kostenlosen Download.

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KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN

Band 159

Textanalyse und Interpretation zu

Günter Grass

DIE BLECHTROMMEL

Von Rüdiger Bernhardt

Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen

Zitierte Ausgabe: Grass, Günter: Die Blechtrommel. Roman. München: Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv 11821), 182008. Der vorliegende Text entspricht der von Volker Neuhaus und Daniela Hermes herausgegebenen Werkausgabe, Göttingen: Steidl Verlag 1997, Bd. 3, hg. von Volker Neuhaus.

Über den Autor dieser Erläuterung: Prof. Dr. sc. phil. Rüdiger Bernhardt lehrte neuere und neueste deutsche sowie skandinavische Literatur an Universitäten des In- und Auslandes. Er veröffentlichte u. a. Studien zur Literaturgeschichte und zur Antikerezeption, Monografien zu Henrik Ibsen, Gerhart Hauptmann, August Strindberg und Peter Hille, gab die Werke Ibsens, Peter Hilles, Hermann Conradis und anderer sowie zahlreiche Schulbücher heraus. Von 1994 bis 2008 war er Vorsitzender der Gerhart-Hauptmann-Stiftung Kloster auf Hiddensee. 1999 wurde er in die Leibniz-Sozietät gewählt.

Hinweis: Die Rechtschreibung wurde der amtlichen Neuregelung angepasst. Zitate von Grass müssen auf Grund eines Einspruches in der alten Rechtschreibung beibehalten werden.

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52 a UrhG: Die öffentliche Zugänglichmachung eines für den Unterrichtsgebrauch an Schulen bestimmten Werkes ist stets nur mit Einwilligung des Berechtigten zulässig.

2. Auflage 2013

ISBN: 978-3-8044-6976-1

© 2007, 2011 by Bange Verlag GmbH, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelbild: Original-Blechtrommel aus dem Film © picture alliance/dpa

Hinweise zur Bedienung

Inhaltsverzeichnis Das Inhaltsverzeichnis ist vollständig mit dem Inhalt dieses Buches verknüpft. Tippen Sie auf einen Eintrag und Sie gelangen zum entsprechenden Inhalt.

Fußnoten Fußnoten sind im Text in eckigen Klammern mit fortlaufender Nummerierung angegeben. Tippen Sie auf eine Fußnote und Sie gelangen zum entsprechenden Fußnotentext. Tippen Sie im aufgerufenen Fußnotentext auf die Ziffer zu Beginn der Zeile, und Sie gelangen wieder zum Ursprung. Sie können auch die Rücksprungfunktion Ihres ePub-Readers verwenden (sofern verfügbar).

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INHALT

1. DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK – SCHNELLÜBERSICHT

2. GÜNTER GRASS: LEBEN UND WERK

2.1 Biografie

2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund

Der Freistaat „Freie Stadt Danzig“ bis zum 1. September 1939

Zweiter Weltkrieg und Heimatverlust

2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken

3. TEXTANALYSE UND -INTERPRETATION

3.1 Entstehung und Quellen

3.2 Inhaltsangabe

1. Buch

2. Buch

3. Buch

3.3 Aufbau

Die verzweigte Handlung auf zwei Ebenen

Die Erzähler und Erzählsituationen

Erster Satz und erstes Wort als Einführung in die Situation

Geometrische Begriffe (Dreieck u. a.) als Strukturelemente

3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken

Figurengruppen machen nationale und soziale Konturen deutlich

Oskar Matzerath, Hauptfigur und Erzähler

Die Mütter (Anna, Agnes, Maria)

Chronologie der Familiengeschichte und Begegnungen Oskars

3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen

3.6 Stil und Sprache

Erzählersprache und Autorsprache

Sprichwörter, Farben

Literarische Verweise

3.7 Interpretationsansätze

Familiengeschichte als Nationalgeschichte

Mythische Parallelen – Odysseus, Jesus, der verlorene Sohn u. a.

Danzig als Interpretationsschwerpunkt

Mütter und Väter

Erzählen in Gegensätzen: Goethe und Rasputin

Anregungen aus der bildenden Kunst

4. REZEPTIONSGESCHICHTE

Der größte Erfolg der deutschen Nachkriegsliteratur

Variationen und Anknüpfungen anderer Autoren

Die Verfilmung (Regie: Volker Schlöndorff)

Handlungsstränge werden in späteren Werken Grass’ fortgeführt

Anerkennung und Verrisse

Der Roman ist bis in die Gegenwart aktuelle Warnliteratur

5. MATERIALIEN

6. PRÜFUNGSAUFGABEN MIT MUSTERLÖSUNGEN

Aufgabe 1 **

Aufgabe 2 *

Aufgabe 3 ***

Aufgabe 4 **

Literatur

Zitierte Ausgaben

Gesamtausgaben

Weitere Werke

Lernhilfen und Kommentare für Schüler

Sekundärliteratur

Verfilmungen

1.DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK – SCHNELLÜBERSICHT

Damit sich jeder Leser in diesem Band sofort zurechtfindet und das für ihn Interessante entdeckt, folgt eine Übersicht.

Im 2. Kapitel wird Günter Grass’ Leben beschrieben und auf den zeitgeschichtlichen Hintergrund verwiesen:

Grass wurde 1927 in Danzig geboren, seit 1919 war Danzig der selbstständige Freistaat „Freie Stadt Danzig“. Am 1. September 1939 ging dieses Staatsgebilde durch den deutschen Überfall auf Polen zu Ende. Grass verlor seine Heimat: 1945 mussten die Familienangehörigen Danzig, wo sie als Kleinbürger in einem Vorort gelebt hatten, verlassen. Grass nahm als Soldat an den letzten Kriegsereignissen teil, lernte nach Zwischenstationen Steinmetz, studierte Malerei und wurde einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.

Sein Hauptwerk Danziger Trilogie (Titel nach John Reddick) wurde mit dem Roman Die Blechtrommel eröffnet, der die Zeit von 1899 bis 1954 umfasst und damit auch Kindheit, Jugend und Ausbildung des Schriftstellers. Endgültiger Heimatverlust ist für die Danziger Trilogie das zentrale Thema.

Die Blechtrommel bedeutete Grass’ Eintritt in die Weltliteratur, obwohl der Roman in Deutschland heftige Auseinandersetzungen auslöste.

Im 3. Kapitel findet der Leser eine Textanalyse und -interpretation.

Die Blechtrommel – Entstehung und Quellen:

Anfänge finden sich 1950 in Gedichten. 1952 erfolgte die Konzentration auf den Zwerg Oskar Matzerath, der Paten, u. a. Laurence Sterne, E. T. A. Hoffmann und Heinrich Heine, hat. Die Tradition des Bildungs-, Erziehungs- und Künstlerromans wurde aufgegriffen und auf den Kopf gestellt, die des pikaresken Romans weitergeführt. 1958 erhielt Grass für den Roman den Preis der Gruppe 47, 1959 erschien der Roman.

Inhalt:

Oskar Matzerath, Insasse einer Heil- und Pflegeanstalt, der mit drei Jahren sein Wachstum einstellte, erzählt zwischen 1952 und 1954 sein Leben, das 1924 in Danzig beginnt und ins Nachkriegsdeutschland führt, und auch das von Vorfahren und Verwandten. Die geistige Entwicklung ist für ihn mit drei Jahren abgeschlossen; er verfügt über die märchenhafte Fähigkeit, Glas zu zersingen. Im Zweiten Weltkrieg tritt Oskar in einem Fronttheater auf, wird zum Anführer einer Bande und siedelt mit seiner Geliebten, die auch seine Stiefmutter ist, sowie seinem Sohn, der zugleich sein Stiefbruder ist, von Gdańsk nach Düsseldorf über. Er versucht sich als Steinmetz, als Modell in der Kunstakademie und als Jazzmusiker – und wird durch Schallplatten reich. Oskar, tatsächlich kein Mörder, flieht als vermeintlicher Mörder nach Paris, um sich dort verhaften zu lassen und in eine Anstalt eingewiesen zu werden. An seinem dreißigsten Geburtstag kehrt er gegen seinen Willen in die Gesellschaft zurück.

Chronologie und Schauplätze:

Der Roman handelt von 1899 bis 1954 und spielt vorrangig in der Kaschubei und Danzig, an der Westfront und am Atlantikwall, in Düsseldorf und Paris. Dabei sind zwei Handlungsebenen vorhanden: Oskar erzählt zwischen 1952 und 1954 in der Heil- und Pflegeanstalt, seine Erzählung umfasst rückblickend die Zeit von 1899 bis 1952, konzentriert sich aber auf die Zeit nach 1927, nachdem Oskar sein Wachstum einstellte.

Personen:

Das umfangreiche Personenensemble wird auf Personengruppen konzentriert:

die Familie Matzerath, kaschubisch-deutsch-polnische Kleinbürger;

die Einwohner des Labesweges, ebenfalls Kleinbürger und Handwerker;

die Freunde Oskars sind künstlerisch veranlagte Menschen ohne auffallende soziale Kontur;

Nebengestalten, zu denen auch Krankenschwestern – von Schwester Inge (199) bis zu Schwester Dorothea (637 ff.) – und der Pfleger Bruno gehören;

fantastische und mythische Figuren (z. B. die Schwarze Köchin, Jesus und Satan).

Oskar Matzerath

ist Hauptfigur und Erzähler. Die von ihm verhinderte Objektivierung wird durch weitere Erzähler angestrebt. 1924 geboren, missgestaltet, aber mit der Gabe des Glaszersingens ausgestattet;

hat seine geistige Entwicklung bei der Geburt abgeschlossen, stellt mit drei Jahren sein Wachstum ein,

wird zum prominenten Künstler;

verfügt zeitweise über eine fiktive Biografie als Oskarnello Raguna;

ist „ein Darsteller des Bösen“ (Grass);

organisiert das Geschehen des Romans, d. h. das Erzählte ist das von Oskar preisgegebene Wissen.

Die Mütter

(Anna, Agnes, Maria): drei Namen aus dem Kalender der Heiligen.

Stil und Sprache der Blechtrommel

Die Sprache des Romans ist zuerst die Sprache Oskars, ergänzt durch die eines mehrfach schillernden Erzählers.

Eine Besonderheit der Sprache sind Sprichwörter und stehende Wendungen, die soziale Hintergründe erhellen.

Farben spielen eine besondere Rolle, vom ganz in Weiß gehaltenen Krankenzimmer der Eröffnung bis zur das Ende bestimmenden „Schwarzen Köchin“.

Sprachlichen Kontrast erreicht Grass durch Konfrontationen von Dostojewski, Rasputin und Goethe.

Die sinnliche, lustvolle Sprache des Romans hat ein Vorbild in der Barockliteratur.

Verschiedene Interpretationsansätze:

Die Familiengeschichte der Matzeraths als deutsche Nationalgeschichte

Das Schicksal Oskar Matzeraths als Satyrspiel auf weltliterarische Irrfahrten

Die Danziger Jugend Oskars (und Günter Grass’) fällt zusammen mit Aufstieg und Untergang des deutschen Nationalsozialismus

Grass’ Erfahrungen mit Deutschland machen Schuld und Sühne der Deutschen zum durchgehenden Thema

Oskar Matzerath wird mit seiner individuellen „großen Schuld“ (320) zur Personifizierung der nationalen Schuld der Deutschen

Das Erzählen in Gegensätzen als Erzählmethode

Anregungen aus der bildenden Kunst: Bilder als zusätzliche Illustration

2.GÜNTER GRASS: LEBEN UND WERK

Günther Grass (*16.10.1927) © Cinetext/Bruder

2.1Biografie

JAHR

ORT

EREIGNIS

ALTER

1927

Danzig

Günter Grass wird am Sonntag, dem 16. Oktober, in Danzig-Langfuhr als Kind eines deutschen protestantischen Vaters und einer kaschubischen katholischen Mutter geboren. Er wird katholisch erzogen. Die Eltern haben ein Kolonialwarengeschäft.

1933– 1944

Danzig

Besuch der Volksschule, 1937 des Real-Gymnasium Conradinum. Seit 1937 im Deutschen Jungvolk (DJ).

6–17

1939

Danzig

1. September: Den Kriegsausbruch betrachtete Grass als das Ende seiner Kindheit.

12

1943/ 1944

Danzig

Luftwaffenhelfer, Reichsarbeitsdienst

17

1944

Dresden

September: Den Marschbefehl zur Waffen-SS verstand Grass, begeistert vom Dritten Reich, als Kommando in eine „Eliteeinheit“ (Zwiebel, 126). Ausbildung zum Panzerschützen auf einem Truppenübungsplatz in Böhmen.

17

1945

Cottbus

Ende Februar: Vereidigung; Verlegung nach Weißwasser. Als Soldat (Panzerschütze) in der Waffen-SS-Division „Jörg von Frundsberg“ am „Kriegsgeschehen“ (Zwiebel, 150) beteiligt, „als Freiheit von der Schule mißverstanden“[1].

18

Marienbad

April: Verwundet, in Meißen und Marienbad medizinisch versorgt.

18

Grafenwöhr

Lazarett

18

Bad Aibling

In der Oberpfalz und in Bayern in amerikanischer Gefangenschaft: besucht einen Kochkurs. Überstellt nach Munster-Lager.

1946– 1947

Köln/Saarland

Landarbeiter, Koppeljunge unter Tage in einem Kali-Bergwerk. Er ist unterwegs in verschiedenen Besatzungszonen. Die Nürnberger Prozesse öffnen ihm die Augen über den Nationalsozialismus, ohne „haltbar Partei zu ergreifen“ (Zwiebel, 256).

19–20

1947

Düsseldorf

Auf Rat Prof. Enselings Lehre als Steinmetz.

20

1948– 1950

Düsseldorf

Studium an der Kunstakademie (Bildhauerei und Grafik; Lehrer: Sepp Mages und Otto Pankok)

21–25

1951– 1952

Italien/ Frankreich/ Lenzburg

Reisen nach Italien und Frankreich Bekanntschaft mit der Schweizer Ballettstudentin Anna Schwarz

24–25

1953– 1956

Berlin

Studium an der Hochschule für Bildende Künste (Schüler Karl Hartungs, der ihn für einen seiner „begabtesten Schüler“ hält.)[2] 18.1.53: Begegnung mit Anna Schwarz in Berlin, Heirat 1954, mit ihr (1957–65) vier Kinder. Tod der Mutter am 24.1.1954

26–29

1955

Erste Veröffentlichungen. 3. Preis in einem Lyrikwettbewerb des Süddeutschen Rundfunks.[3]

28

Berlin

Liest vor der Gruppe 47 erstmals (Lyrik); gewinnt Walter Höllerer zum Freund.

28

1956

Paris

Umzug: Grass besucht Heines Grab, Freundschaft mit Paul Celan

29

Stuttgart

Erste Ausstellung von Plastiken und Grafiken

29

1958

Großholzleute/Allgäu

Preis der Gruppe 47 für Die Blechtrommel

31

Danzig

Reise nach Polen: Grass recherchiert wichtige Orte und Vorgänge.

31

1959

Bremen

Die Blechtrommel erscheint. Der Senat der Stadt Bremen verweigert den von einer Jury zuerkannten Literaturpreis.

32

1960

Berlin

Rückkehr aus Paris, erneut Reise nach Polen. Ab November Arbeit an Katz und Maus.

33

1961

Leipzig

Grass liest am 21. März als Gast Hans Mayers aus Die Blechtrommel im berühmten Hörsaal 40 der Universität. „Es war gut, dass er zu uns gekommen war.“[4] Grass nimmt im Mai am V. Schriftstellerkongress der DDR teil.

34

Neuwied

Begegnung mit Willy Brandt. Beginn des Engagements für die SPD. Gemeinsam mit Wolfdietrich Schnurre protestiert Grass beim Schriftstellerverband der DDR gegen die Schließung der Grenze am 13. August 1961.

34

1963

Berlin

Aufnahme in die Akademie der Künste Abschluss der Danziger Trilogie mit dem Roman Hundejahre

36

1964

USA

Reise. 1965 Ehrenpromotion durch das Kenyon-College

37

1965

Deutschland

Bundestagswahlkampf für die SPD in 52 Veranstaltungen

38

Darmstadt

Georg-Büchner-Preis

38

Düsseldorf

Am 03. 10. werden am Rheinufer von Mitgliedern des „Evangelischen Jugendbundes für entschiedenes Christentum“ mit Genehmigung des Ordnungsamtes Bücher verbrannt, darunter Bücher von Erich Kästner, Camus und Grass

38

Berlin

Brandanschlag auf Grass’ Wohnung.

38

1966

USA

Tagung der Gruppe 47 in Princeton

39

1967

Israel

Reise

40

Nürnberg

Rede auf dem SPD-Parteitag

40

1968

Meißen

Mai: Im Dom wird das Meißener Tedeum des Komponisten Wolfgang Hufschmidt mit einem „ketzerischen Antitext“ von Günter Grass aufgeführt.

41

Lübeck

28. 9.: Grass stellt die von ihm gegründete „Stiftung zugunsten des Romavolkes“ vor.

41

1968– 1969

Fontane-Preis u. a. Preise Wahlkampfreise für die SPD mit 190 Veranstaltungen

41–42

1970

Warschau

Mit Willy Brandt zur Unterzeichnung des Deutsch-Polnischen Vertrages

43

1971

Tansania/Israel

Reisen nach Tansania und Israel

44

1972

Trennung von seiner Ehefrau Anna Grass

45

Wewelsfleth

Kauf eines Hauses in Schleswig-Holstein

45

Bundestagswahlkampf für die SPD mit 129 Veranstaltungen

45

1973

Israel

Reise mit Willy Brandt

46

1974

Austritt aus der katholischen Kirche

47

1975

Indien

Reise

48

1976

Teilnahme am Bundestagswahlkampf der SPD

49

1978

 Berlin

Stiftung des Alfred-Döblin-Preises „aus einem überschüssigen Teil“ der Buchhonorare[5] Scheidung von Anna Grass Reisen in Asien

51

1979

Cannes

Hohe Auszeichnungen, darunter die Goldene Palme der Filmfestspiele für den Film Die Blechtrommel Eheschließung mit der Hiddenseer Organistin Ute Grunert

52

1982

Eintritt in die SPD

55

1983

Berlin

Präsident der Akademie der Künste

56

1984

Hamburg

Umzug, ohne sich in Hamburg wohlzufühlen

57

1986

Behlendorf

Kauf einer Gründerzeitvilla in Holstein

59

1986– 1987

Indien

Aufenthalt in Kalkutta

59–60

1989

Berlin

Austritt aus der Akademie der Künste wegen deren mangelnder Solidarität mit Salman Rushdie

62

1990

Danzig/Gdańsk

4. Mai: Fahrt „mit einem Marineminenleger zur Westerplatte“ (D, 93), besucht Orte der Danziger Trilogie (Brösen, Oliva usw.)

63

Poznan

Ehrendoktor der Universität

63

Frankfurt/M.

Wintersemester: Gastdozentur für Poetik Schreiben nach Auschwitz

63

1992

Austritt aus der SPD

65

1993

Danzig/Gdańsk

Ehrendoktor der Universität, Ehrenbürger der Stadt

66

1994

Auszeichnungen, darunter der Große Literaturpreis der Bayrischen Akademie der Schönen Künste

67

1996

Auszeichnungen, darunter der dänische Sonning-Preis, der Fallada-Preis, die Hermann-Kesten-Medaille und im Mai der Thomas-Mann-Preis der Stadt Lübeck

69

1997

Göttingen

Februar: Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis für Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung

70

Frankfurt/M.

Oktober: Laudatio auf den Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, Yasar Kemal Angriffe konservativer Kräfte

70

Oklahoma-City

Die Polizei beschlagnahmt Videos der Blechtrommel (Film), die als pornografisch eingestuft wurde. 1999 deshalb 575.000 Dollar Entschädigung.

70

1998

Berlin

10. Mai: Wiederaufnahme in die Akademie der Künste

71

1999

Göttingen

Mein Jahrhundert

72

Oviedo

Als erster nicht-spanischer Autor erhält Grass den Prinz-von-Asturien-Preis für seinen Einsatz für Freiheit und Demokratie.

72

Stockholm

Nobelpreis

72

Lübeck

18. Dezember: I. Internationales Günter-Grass-Kolloquium

72

2000

Hamburg

Theaterfassung Mein Jahrhundert (Regie: Horst Königstein)

73

Bremen

Gründung der Günter-Grass-Stiftung: Sammelt Bild- und Tonbeiträge.

73

2001

Frankfurt/O.

Viadrina-Preis der Viadrina-Universität

74

Berlin

Herbst: Gemeinsam mit zahlreichen Künstlern veröffentlicht Grass eine Erklärung gegen den Einsatz deutscher Truppen in Afghanistan und gegen einen „Totalitarismus neuer Art“.

74

2002

Halle/S.

Novelle Krebsgang 21. März: Grass hält die Rede zur Gründung einer Nationalstiftung, die er 1973 angeregt hatte: „Gut Ding braucht Weile, heißt eine Schneckenweisheit.“[6]

75

Leipzig

21. März: erstmalige Verleihung des von Grass geschaffenen Bücher-Butts, des Deutschen Bücherpreises (2002–2004)

75

Lübeck

20. Oktober: Eröffnung des Günter-Grass-Hauses, in dem sein Werk (Wort- und Bildkunst) zugänglich gemacht werden soll.

75

2003

Göttingen

Letzte Tänze, Gedichte und Zeichnungen

76

2004

Göttingen

Fünf Jahrzehnte. Ein Werkstattbericht

77

2005

Indien

Erneuter Aufenthalt in Kalkutta und anderen Orten

78

Berlin

Ehrendoktor der FU

78

Lübeck

1. Treffen der „Lübecker Gruppe 05“ nach dem Vorbild der „Gruppe 47“ für jüngere Schriftsteller

78

2006

Lübeck

Grass’ Autobiografie Beim Häuten der Zwiebel enthält u. a. das Bekenntnis, in der Waffen-SS gedient zu haben. Heftige Reaktionen von Kollegen und des Publikums: „Hoch geehrt und heiß umstritten – Günter Grass polarisiert.“[7] Grass erwägt, Deutschland zu verlassen.

79

Chemnitz

15. 12.: Lesung statt der Auszeichnung mit dem Internationalen Brückenpreis (Görlitz und Zgorzelec), den Grass abgelehnt hatte. Grass trägt sich ins Goldene Buch der Stadt ein.

79

Görlitz

Sonderausstellung „Grafiken und Skulpturen“ im Schlesischen Museum“

79

2007

Lübeck

Ausstellung „Der liebe Gott“ Otto Pankok. Ein Lehrer von Günter Grass im Günter-Grass-Haus Der Gedichtband Dummer August erscheint und reagiert auf die Angriffe und Diskriminierungen des Vorjahres. Festakt der Stadt mit dem Bundespräsidenten Horst Köhler. Veranstaltungen und Fernsehsendungen zum 80. Geburtstag.

80

Hiddensee

Grass engagiert sich für die Edition Hiddensee

80

Göttingen

Geburtstagsparty, organisiert vom Verlag Steidl, mit 2000 Gästen

80

Danzig

Konferenz, Ausstellung u. v. a. m. anlässlich des 80. Geburtstages

79

2008

St. Petersburg

Mai: Auf Grass’ Anregung findet ein deutsch-russisches Autorentreffen statt.

81

Göttingen

29. August: Die Box, ein weiteres autobiografisches Buch, erscheint.

81

2009

Göttingen

Januar: Grass’ Tagebuch 1990 erscheint Unterwegs von Deutschland nach Deutschland September: Grass ist für die SPD im Wahlkampf in Ostdeutschland unterwegs.

82

2010

Istanbul

Grass ruft die Türkei auf, die im Ersten Weltkrieg an den Armeniern begangenen Verbrechen anzuerkennen.

83

Berlin

Günter Grass im Visier. Die Stasi-Akte (hg. von Kai Schlüter) erscheint

83

Göttingen

Mit Grimms Wörter. Eine Liebeserklärung schließt Grass seine autobiografische Trilogie ab.

83

2011

Braunschweig

Januar: In der Jakob-Kemenate werden Zeichnungen und Plastiken von Grass ausgestellt. Er trägt sich ins Goldene Buch der Stadt ein und besucht die Jüdische Gemeinde.

84

Göttingen

28. April: Grass und sein Verleger Steidl enthüllen ein von Grass entworfenes Denkmal für die Göttinger Sieben(darunter Jacob und Wilhelm Grimm).

84

2.2Zeitgeschichtlicher Hintergrund

ZUSAMMENFASSUNG

Seit 1919 war Danzig der Freistaat „Freie Stadt Danzig“ und gehörte nicht zum Deutschen Reich. Grass wurde 1927 in Danzig geboren.