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Elara, ein schüchterner Junge mit einer besonderen Gabe für Naturmagie, lebt im friedlichen Dorf Grünwald. Seine Fähigkeiten sind unkontrollierbar, bis er von der Elfe Lyra entdeckt und zur geheimen Akademie der Silberblätter gebracht wird. Dort lernt er, seine Magie zu beherrschen und findet Freunde in Lena, Kael und Rin. Doch eine grosse Gefahr droht Eldoria: Der Kristall der Wahrheit, das Herz des Landes, ist zerbrochen. Die vier Freunde müssen sich auf eine gefährliche Reise begeben, um die verlorenen Fragmente des Kristalls zu finden und sie am Alten Altar der Heilung zusammenzufügen, um Eldoria vor den Dunklen Mächten zu retten.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Elara lebte in einem kleinen Dorf namens Grünwald, eingebettet in einem Tal, umgeben von sanften, bewaldeten Hügeln und einem Fluss, dessen Wasser klar wie Glas war. Es war ein friedliches Leben, das von den Rhythmen der Natur bestimmt wurde. Die Tage vergingen mit einfachen Aufgaben: Kräuter sammeln, Beeren pflücken und den älteren Dorfbewohnern bei der Ernte helfen. Elara war elf Jahre alt, schlank und von eher zarter Gestalt, aber seine Augen, so grün wie die tiefsten Wälder, sprühten vor einer stillen Intensität. Er war ein Einzelgänger, der die Gesellschaft von Büchern und der Natur der Gesellschaft von anderen Kindern vorzog. Während die anderen Kinder im Dorf fangen spielten oder sich um die besten Plätze am Fluss stritten, sass Elara oft allein am Rand des Waldes und beobachtete die Vögel, die in den Bäumen nisteten, oder lauschte dem Flüstern des Windes, das ihm Geschichten zu erzählen schien.
Elara war anders. Das wusste er, und das wussten auch die anderen. Er besass eine merkwürdige Fähigkeit, Dinge zu spüren, die andere nicht bemerkten. Manchmal, wenn er eine Pflanze berührte, spürte er ihre Lebensenergie, als ob sie ihm ihre Geheimnisse zuflüstern würde. Wenn er einen Baum berührte, konnte er das langsame, tiefe Pochen seines Lebens fühlen. Und manchmal, in den stillsten Nächten, hörte er ein leises Summen in der Luft, ein Geräusch, das niemand anderes zu hören schien. Es war eine Art Magie, die in ihm schlummerte, eine Magie, die er nicht verstand, aber die ihn faszinierte und gleichzeitig auch etwas beunruhigte. Er hatte versucht, mit seiner Mutter darüber zu sprechen, aber sie hatte nur den Kopf geschüttelt und gesagt: „Das ist nur deine Fantasie, mein Kind.“ Doch Elara wusste, dass es mehr war als das.
Seine Fähigkeiten waren nicht immer einfach zu kontrollieren. Manchmal, wenn er wütend oder ängstlich war, geschahen seltsame Dinge. Einmal, als ihn ein paar ältere Jungen im Dorf hänselten, weil er so still und anders war, schien der Baum hinter ihm plötzlich zu wachsen und seine Äste bedrohlich über die Jungen zu schwingen. Die Jungen waren erschrocken davongelaufen, und Elara hatte selbst nicht gewusst, wie das geschehen war. Ein anderes Mal, als er sehr traurig war, weil sein geliebtes Kätzchen verschwunden war, blühten die Blumen in seinem kleinen Garten plötzlich mit einer unnatürlichen Geschwindigkeit auf, nur um dann genauso schnell zu welken. Solche Vorfälle verängstigten Elara und liessen ihn noch mehr in sich zurückziehen. Er hatte Angst vor dieser unkontrollierbaren Kraft in ihm, die er nicht verstand.
Eines Tages, als Elara wie so oft durch den Wald streifte, entdeckte er einen kleinen, versteckten Wasserfall. Das Wasser rauschte sanft über moosbewachsene Steine und sammelte sich in einem kristallklaren Becken. Es war ein Ort von unberührter Schönheit, ein wahrer Ruhepol. Als Elara seine Hand in das kühle Wasser tauchte, spürte er eine ungewöhnliche Energie.
Es war eine Art von Kribbeln, das sich von seinen Fingerspitzen ausbreitete und durch seinen ganzen Körper strömte. Er sah, wie das Wasser um seine Hand herum leicht zu schimmern begann, als ob winzige Lichtpartikel darin tanzten.
Plötzlich, aus dem Nichts, materialisierte sich vor ihm eine Gestalt. Sie war gross und schlank, gekleidet in lange, grüne Roben, die mit goldenen Stickereien verziert waren. Ihr Gesicht war alt und weise, mit tiefen Falten um die Augen, aber ihre Augen strahlten eine unglaubliche Güte und ein tiefes Wissen aus. Ihr Haar war lang und silbern, und in ihrer Hand hielt sie einen kunstvoll geschnitzten Holzstab. Sie war eine Elfe, so wie Elara sie nur aus alten Legenden kannte.
Elara war nicht ängstlich. Er spürte eine tiefe Ruhe und Vertrautheit, die von der Gestalt ausging. Es war, als ob er sie schon sein ganzes Leben lang gekannt hätte.
Die Elfe lächelte sanft. Ihre Stimme war melodisch und klang wie das sanfte Rauschen eines Blätterwindes. „Ich habe auf dich gewartet, Elara.“
Elara war überrascht. „Sie kennen meinen Namen? Wer sind Sie?“
„Mein Name ist Lyra“, sagte die Elfe. „Und ich bin hier, um dir Antworten zu geben. Antworten auf die Fragen, die in deinem Herzen schlummern. Antworten auf die Magie, die in dir lebt.“
Elara spürte, wie sein Herz schneller schlug. Endlich! Endlich jemand, der ihn verstand. Jemand, der ihm nicht sagte, es sei nur seine Fantasie.
„Die Magie in mir?“, fragte Elara.
Lyra nickte. „Ja, Elara. Du bist ein Kind des Alten Blutes. Du trägst die Gabe der Naturmagie in dir, eine Gabe, die nur selten erwacht. Aber sie ist mächtig. Und du musst lernen, sie zu beherrschen. Denn eine grosse Gefahr droht Eldoria, und du bist ein Teil ihrer Rettung.“
Elara war überwältigt. Er, der schüchterne Junge aus Grünwald, sollte eine wichtige Rolle in der Rettung eines ganzen Landes spielen? Es war unglaublich. Doch er spürte, dass Lyras Worte die Wahrheit enthielten. Er war bereit, Lyra zu folgen, wohin auch immer sie ihn führen würde.