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Liegt ein Fluch auf dem deutschen Volk, der es immer wieder in die Falle von Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie und Rechtsextremismus treibt? Mit dieser Fragestellung beschäftigt sich der Autor aus verschiedenen Aspekten heraus. Er sah sich oft mit diesem Thema in seinen Auslandsaufenthalten konfrontiert und hat die Sicht von außen auf das heutige Deutschland in seiner Analyse berücksichtigt. Da ist zunächst die Rolle der deutschen Identität, abgeleitet aus seiner Vergangenheit mit allen Höhen und Tiefen, eingebettet in die europäische Gemeinschaft, aber auch verunsichert durch die aktuellen Probleme der Migration und Integration von benötigten ausländischen Arbeitskräften sowie von Flüchtlingen. Der deutsche Nationalstaat seit Bismarck und dem preußisch geprägten Kaiserreich hat nach Meinung des Autors die kulturelle und soziale Vielfalt und Reichtum des deutschen Volkes reduziert. Deutschland hat seit 1870 bis heute zwei Weltkriege verursacht, hat seinen Nachbarn unermessliches Leid gebracht, hat unvorstellbare Gräueltaten verübt. Mit immerhin 70 Millionen Toten aus den beiden Kriegen, der Zerstörung des deutschen Nationalstaats, der Vertreibung und der Teilung Deutschlands hat es einen hohen Preis gezahlt. Deutschland hat aber auch zweimal die Chance zur Wiederaufnahme in die Staatengemeinschaft erhalten und genutzt, einmal mit der Weimarer Republik nach dem verlorenen 1. Weltkrieg und dann mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland nach dem 2. Weltkrieg - und sogar eine dritte Chance mit der Wiedervereinigung. Deutschland müsste mit all diesen Erfahrungen stark und selbstbewusst genug sein, um dauerhaft eine demokratische Entwicklung zu nehmen und gegen Angriffe vor allem von wiedererstarkenden rechtsradikalen und rassistischen Bevölkerungsgruppen zu verteidigen. Die Entwicklung der letzten Jahre und Monate lassen den neutralen Beobachter daran zweifeln.
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Seitenzahl: 1277
Veröffentlichungsjahr: 2020
Dieses Buch ist allen Mahnern und einsamen Rufern gewidmet, denen das Wohlergehen unserer Gesellschaft am Herzen liegt. Jeder kritische Geist ist einsam und gehört zu einer Minderheit. Die Minderheit von heute kann jedoch die Mehrheit von morgen sein.
Dieses Buch ist auch meiner Frau Marlene gewidmet für ihre kritischen und klugen Ratschläge, die mich in meinem Leben begleitet und die stets eine gute Ratgeberin ist.
Bonn, im November 2020
Michael Ghanem
„Die Gedanken sind frei“
Die DeutschenEinverfluchtes Volk?
© 2020 Michael Ghanem
Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
978-3-347-18364-3
(Paperback)
978-3-347-18365-0
(Hardcover)
978-3-347-18366-7
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Über den Autor: Michael Ghanem
https://michael-ghanem.de/
https://die-gedanken-sind-frei.org/
Jahrgang 1949, Studium zum Wirtschaftsingenieur, Studium der Volkswirtschaft, Soziologie, Politikwissenschaft, Philosophie und Ethik, arbeitete viele Jahre bei einer internationalen Organisation, davon fünf Jahre weltweit in Wasserprojekten, sowie einer europäischen Organisation und in mehreren internationalen Beratungsunternehmen.
Bonn, im Januar 2020
Er ist Autor von mehreren Werken, u.a.
„ich denke oft…. an die Rue du Docteur Gustave Rioblanc – Versunkene Insel der Toleranz”
„Ansätze zu einer Antifragilitäts-Ökonomie“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 1: Angela Merkel – Eine Zwischenbilanz“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 2: Politisches System – Quo vadis?“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 3: Gesellschaft - Bilanz und Ausblick
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 4: Deutsche Wirtschaft- Quo vadis?“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 5: Innere Sicherheit- Quo vadis?“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 6: Justiz- Quo vadis?“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 7: Gesundheit- Quo vadis? Band A, B und C“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 8: Armut, Alter, Pflege - Quo vadis?“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 9: Bauen und Vermieten in Deutschland - Nein danke“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 10: Bildung in Deutschland“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 11: Der Niedergang der Medien“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 12: Literatur – Quo vadis - Teil A“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 13: Entwicklungspolitik – Quo vadis - Teil A“
„Eine Chance für die Demokratie“
„Deutsche Identität – Quo vadis?
„Sprüche und Weisheiten“
„Nichtwähler sind auch Wähler“
„AKK – Nein Danke!“
„Afrika zwischen Fluch und Segen Teil 1: Wasser“
„Deutschlands Titanic – Die Berliner Republik“
„Ein kleiner Fürst und eine kleine blaue Sirene“
„21 Tage in einer Klinik voller Narren“
„Im Würgegriff von Bevölkerungsbombe, Armut, Ernährung Teil 1“
„Im Würgegriff von Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie, Rechtsradikalismus, Faschismus, Teil 1“
„Im Würgegriff der politischen Parteien, Teil 1“
„Die Macht des Wortes“
“Im Würgegriff des Finanzsektors, Teil 1”
”Im Würgegriff von Migration und Integration“
„Weltmacht Wasser, Teil 1“
„Herr vergib ihnen nicht! Denn sie wissen was sie tun!“
„Verfallssymptome Deutschlands – Müssen wir uns das gefallen lassen?“
„Deutsche identität und Heimat – Quo vadis?
„I know we can! Eine Chance für Deutschland“
„Im Würgegriff der Staatsverschuldung, Teil 1 und Teil 2“
„50 Jahre Leben in Deutschland – Ein Irrtum? Ein Schicksal“
„Eine Straße ohne Seele“
„Ist Deutschland auf Sand gebaut?“
„Leonidas der Große – Ich bin ein Mensch“
„Vier Millionen entrechtete Deutsche“
„Der Teich des Teufels – ein Märchen“
„Die heutigen Reiter der Apokalypse“
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwor
2. Einführung oder Schreiben über die „Deutschen
3. Die deutsche und die europäische Identitä
3.1 Was bedeutet „deutsche Identität?
3.2 Die Entwicklung der deutschen Identität nach 194
3.3 Das Waterloo der deutschen Identitä
3.4 Ist die deutsche Identität eine glückliche Identität
3.4.1 Vorbemerkun
3.4.2 Den Deutschen traut man alles Gute und Schlechte z
3.4.3 Die heutigen Deutsche
3.4.4 Fazit: Die deutsche Identitä
3.5 Europäische Identitä
3.5.1 Vorwor
3.5.2 Der christlich-jüdische Ursprung Europa
3.5.3 Die griechisch-lateinischen Ursprüng
3.5.4 Bestimmungsfaktoren der europäischen Sprache
3.5.5 Die Philosophie und die Dichtun
3.5.6 Die Schriftstelle
3.5.7 Märchen, Traditionen und Mythe
3.5.8 Die Musi
3.5.9 Die Malere
3.5.10 Technische und wissenschaftliche Entwicklunge
3.5.11 Die Aufklärun
3.5.12 Kriege und Lei
3.5.13 Gesundheit und Soziale System
4. Rassismu
4.1 Institutioneller Rassismu
4.2 Rassismus ohne Rass
5. Bedeutung der katholischen Kirche für den Antisemitismu
6. Antisemitismu
6.1 Überblic
6.2 Holocaus
6.3 Entwicklung des Antisemitismus seit 194
7. Islamophobie
8. Der Nachkriegsrassismu
8.1 Vorbemerkun
8.2 Der Nachkriegsrassismus in der Famili
8.3 Der Nachkriegsrassismus in der Gesellschaf
8.4 Der Nachkriegsrassismus im Beru
8.5 Der Nachkriegsrassismus in der Politi
8.6 Wie lange kann sich Deutschland eine Nazi-Partei leisten
9. Multikulturelle Gesellschaf
10. Parallele Gesellschafte
11. No Go Area
12. Züchten wir moderne Nazis
12.1 Die Antisystem-Bewegung in Deutschlan
12.1.1 Gründe für die Entstehung der „Antisystem-Bewegung
12.1.2 Zur Rolle der Presse und der Medie
12.1.3 Verlust identitärer Merkmale in Bezug auf den Isla
12.1.4 Verlust identitärer Merkmale als Effekt der Globalisierun
12.1.5 Zur importierten Kriminalität und zum Unsicherheitsgefüh
12.1.6 Die „wirtschaftlich Abgehängten
12.1.7 Die Umverteilung der Vermöge
12.1.8 Zu den Gründen für die Entstehung der Bewegun
12.2 Die Zuweisung des wirtschaftlichen, politischen, soziologischen, identitären Niedergangs
13. Wieviele Deutsche werden als Rassisten angesehen
14. Der Nürnberger Prozes
15. Die Bundesrepublik Deutschlan
16. Deutsche Demokratische Republi
17. Berli
18. Berlin als Hauptstadt: das falsche Symbo
19. Die Heimatvertriebene
20. Die deutsche Wiedervereinigun
21. Die NP
22. Aufstieg der AFD/Alternative für Deutschlan
22.1 Die AF
22.2 Alexander Gaulan
22.3 Björn Höck
22.4 Andreas Kalbit
22.5 Beatrix von Storc
22.6 Alice Weidel
22.7 Der Flüge
23. Nazis – und sie haben doch nichts gelern
23.1 Rechtskonservatismu
23.2 Populismu
23.3 Neokonservatismu
23.4 Autonome Nationaliste
23.5 Radikalismu
23.6 Neonazismu
23.7 Enormes Interesse an der Neuauflage von „Mein Kampf
23.8 Bleibt das deutsche Volk für immer ein Nazivolk
23.9 Rechtsextreme Jugendkulturen im heutigen Deutschlan
23.10 Rechtsextremismus im Fussbal
23.11 Finanzierung der rechtsextremen Szen
23.12 Rechtsextremismus in Ostdeutschlan
23.13 Die Pegid
23.14 Was haben die Nazis, was wir nicht haben
24. Rechter Terror und Rassismu
24.1 NS
24.2 Anschlag in Hanau 202
25. Ist die Nazi Ideologie wirklich verarbeitet
26. Versagen der politischen Elite
27. Versagen des Bildungswesen
28. Versagen der Medie
29. Versagen der Famili
30. Versagen der Kirche
31. Sind Rassismus und Nazitum salonfähig
32. Liegt das in den Genen der Deutschen
33. Wo bleibt die Verfassung durch das Volk
34. Wo bleiben die formalen Friedensverträg mit den Nachbarn?
35. Ist die Bundesrepublik Nachfolgerin des Deutschen Reichs
36. Sind die Deutschen ein verfluchtes Volk
36.1 Vorbemerkun
36.2 „Bilanz“ Deutschlands bis Bismarck
36.3 Fluch der Geschicht
36.4 Fluch durch den Nationalstaa
36.5 Fluch durch Bismarck und die Hohenzollern
36.6 Fluch des Vertrags von Versaille
36.7 Erste Chance durch die Weimarer Republi
36.8 Irrwitz der Geschichte: Wenn ein österreichischer kleiner Korporal Deutschland in den Wahn führ
36.9 Der Nürnberger Prozes
36.10 Die Teilung Deutschland
36.11 Berlin oder das falsche Symbo
36.12 Die DD
36.13 Die zweite Chanc
36.14 Wiederaufbau Ostdeutschland
36.15 Unzufriedenheit in Ostdeutschland: Es reicht
36.16 Und wieder gibt es Rechtsextrem
36.17 Und wieder gibt es Verschwörungstheorien: Die Reichsbürgerbewegun
37. 20 Jahre wirtschaftliche Stabilitä
38. Sind die Deutschen Extremen zugeneigt
39. Sind die Deutschen ein verfluchtes Volk
40. Was kann man dagegen tun
40.1 Vorbemerkun
40.2 Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit des Rechtsstaate
40.3 Wiederherstellung der Staatskontroll
40.4 Wiederherstellung des Nationalstaates gegen Globalisierun
40.5 Flexibles Europa mit verschiedenen Geschwindigkeiten-Nicht nach deutschen Vorgaben
40.6 Politiker nur auf Zeit – Zuhören Lerne
40.7 Am deutschen Wesen soll die Welt nicht genese
40.8 Politik und Politiker mit Visione
40.9 Gegen die Verrohung der Sprach
40.10 Diskussion und Diskurs zur Rettung der Demokrati
40.11 Politische Bildung als Voraussetzung zur Volljährigkei
40.12 Europa als Wertegemeinschaft stärken
40.13 Die Rechtsparteien unter scharfe Kontrollen
40.14 Regieren durch Spalten und Ausgrenzen: Nein Danke!
40.15 Aufmerksamkeit erlangen durch Opferrolle: Nein Danke
41. Fazi
42. Epilo
43. Literaturverzeichni
1. Vorwort
In diesem Buch befasst sich der Autor vor allem mit den Geißeln der Menschheit wie Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie und der Bedeutung der deutschen Identität für diese Phänomene.
Die Gründe warum diese Erscheinungen eine Rolle in der Geschichte Deutschlands gespielt haben, werden im zweiten Teil des Buches behandelt, das sich auf die Entwicklungen nach dem zweiten Weltkrieg konzentriert.
Diese Ursachen jedoch prägen Deutschland seit dem Mittelalter. Dabei spielt die katholische Kirche eine erhebliche Rolle für die Ausgrenzung von Andersgläubigen und Menschen und für den Rassismus und vor allem den Antisemitismus. Sei es, dass man den Juden nicht die Freiheit zugestanden hat, alle Tätigkeiten auszuüben. Sei es das Verbot der Aufnahme von Juden in den Staatsdienst. Man hat damit die Juden in direkter Weise zum Handel oder zum Geldverleih gezwungen. Als Beispiel dient die Judengasse in Frankfurt oder Sondersteuern wie das Judenregal. Und die Ironie bei der Geschichte ist, dass Jesus Christus ein Jude war.
Die Reduzierung in der öffentlichen Wahrnehmung der deutschen Identität auf eine bestimmte Anzahl von Verhaltensweisen stellt schlicht einfach nicht dar, welche Facetten die Identität hat.
Die deutsche Identität war jedoch auch durch die Entwicklung der Geschichte erheblich manipuliert worden und letztendlich verknüpft mit einer angeblichen Rasse, die diese alleinige Merkmale besitzen würde. Dies war die Geburt des Rassenwahns, der letztendlich über 100 Millionen Menschen das Leben gekostet hat. Dieses Buch soll kein erhobener Zeigefinger sein, sondern lediglich widerspiegeln, was man aus dem Ausland über Deutschland sieht.
Der zweite Teil dieses Buchs befasst sich vor allem mit der Entwicklung in Deutschland nach 1945. Insbesondere ist es dem Autor wichtig festzustellen, dass anscheinend das allgemeine Gewissen und das Vergessen nicht - wie viele meinen - zwei Generationen überdauern, sondern lediglich eine Generation - insbesondere in Deutschland.
Diese Entwicklung ist in Deutschland nicht aus heiterem Himmel gekommen, sondern ist das Ergebnis einer Vielzahl von Fehlentwicklungen und Fehlern der gesellschaftlichen und der politischen Eliten und vor allem auch der Familie.
Tatbestand ist jedoch, dass Rassismus und Antisemitismus unter dem Teppich gegärt haben. Die Leugnung, insbesondere durch CDU/CSU und mancher konservativen Kreise, dass Deutschland über Jahrzehnte schon ein Einwanderungsland war, stellt die Grundlage dieser Fehlentwicklung dar. Man sprach immer von Gastarbeitern, es kamen aber Menschen. Und das heißt, dass menschliches Fehlverhalten miteingeschlossen ist. Der Beitrag dieser Gastarbeitergeneration hat dazu geführt, dass Deutschland in relativ wenigen Jahren wieder zu einem prosperierenden Land geworden ist.
Der Aufstieg Deutschlands zu einer Wirtschaftsmacht war in den Augen vieler die Bestätigung dafür, dass das deutsche Volk gegenüber anderen Völker überlegen ist. Dies ist objektiv nicht richtig. Denn für den wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands waren sehr viele Faktoren notwendig. Tatsache ist ja auch, dass bei der Wiedervereinigung ein Teil der Bevölkerung kaum Demokratie gekannt hatte und schon gar nicht die Parteiendemokratie. Tatsache ist jedoch, dass die Überheblichkeit der „Wessis“ gegenüber den „Ossis“ dazu geführt hat, dass die Ossis sehr oft an Minderwertigkeitskomplexen gelitten haben.
Tatsache ist auch, dass man dem beginnenden Antisemitismus und Rassismus sowohl in der Bevölkerung als auch in den Institutionen nicht frühzeitig Einhalt geboten hat.
Festzustellen ist aber, dass die Verarbeitung von Nazitum und Rassismus über alle Gesellschaftsgruppen nie richtig stattgefunden hat. Der Hinweis, dass man im Geschichtsunterricht die Nazizeit behandelt hätte, ist nicht ausreichend, denn die Zusammenhänge und die Gründe wurden nie richtig beleuchtet.
Und es ist Tatsache, dass anscheinend ein Teil der jungen Generation und auch der älteren gar nicht daran interessiert war, der Schuldfrage ehrlich zu begegnen. Es wurden alle möglichen Entschuldigungen gesucht, um das Nazi Regime als eine One-Man-Show - nämlich Hitlers - darzustellen.
Es stellt sich heute die Frage, inwieweit sich in Deutschland eine Entwicklung vollzieht, dass man die innere Sicherheit für einen Teil der Bevölkerung nicht mehr gewährleisten kann. Es kann nicht angehen, dass politische Entwicklungen in der Polizei, in der Justiz und bei der Verwaltung gegenüber angeblichen Deutschen zweiter Klasse bzw. Fremden stattfinden. Ein Viertel der deutschen Bevölkerung ist nun mal ausländischer Herkunft. Im Übrigen war dies auch schon unter Wilhelm II. und sogar bei Friedrich dem Großen der Fall. Dies wird jedoch stets verdrängt oder zu nennen vergessen. Die Frage, inwieweit die deutsche Bevölkerung die Lehre aus der Geschichte gezogen hat, ist äußerst schmerzhaft zu stellen. Jedoch bedarf sie einer ehrlichen Antwort.
Nach 1945 hat lediglich eine Pseudo- Entnazifizierung stattgefunden. Über 15.000 Nazis sind teilweise mithilfe des Vatikans nach Südamerika geflohen. Tatsache ist aber auch, dass die Erziehung während der Jahre von 1945 bis Mitte der sechziger Jahre problematisch in Deutschland war, denn für ein Teil der Jungen und Mädchen war der Vater erst wieder ab 1955 zuhause. Manche überzeugten Nazis sind überhaupt nicht entdeckt worden und haben die Werte weitergegeben. Ein Teil der überzeugten Nazis hat schlicht einfach die Schuldfrage ausgeblendet und versucht, ihren Kindern eine heile Welt vorzumachen und die Gesamtschuld nur auf Hitler zu schieben.
Ein Teil der sogenannten Vertriebenen, die zum Teil auch überzeugte Nazis waren, hat versucht sich reingewaschen und die Schuld für den Verlust der Heimat schlicht einfach auf die Russen zu schieben.
In Ostdeutschland haben sie zu großen Teilen geleugnet, dass überhaupt noch Nazis vorhanden waren, denn die Nazis waren angeblich alle nach Westdeutschland geflohen. Insoweit hat Ostdeutschland keine Akklimatisierung an die Demokratie gekannt wie Westdeutschland - was bis heute ein Problem darstellt.
Es ist daher zu befürchten, dass auch nach dem Krieg nach Feststellung mancher Beobachter sogar 10-12 % der Bevölkerung noch Anhänger des Nazis-Systems oder Rassisten sind.
Dies macht auch vor Abgeordneten und politischen Mandatsträger keinen Halt. Eine Adlige wie Beatrix von Storch - deren Vorfahr Finanzminister bei Hitler war - hat wieder ihr angestammtes Milieu gefunden und hatte sich schon als Studentin für den Rechtskonservatismus entschieden und dort agiert. Ein Vertriebener wie Gauland, dessen Eltern ihre Heimat in Ostpreußen verloren hatten, hatte zuerst Heimat in der CDU gefunden um sich anschließend einer rechtsradikalen Partei anzuschließen. Das gleiche gilt für Björn Höcke, der einer Familie entstammt, die sich als völkisch bezeichnet, und der sich wiederum in völkischen Kreisen umtreibt.
Es ist angesichts der aktuellen politischen Entwicklung in Deutschland umso wichtiger, dass endlich eine Befreiung der Gesellschaft von diesen Gespenstern vorgenommen werden kann.
Der Autor versichert, dass er für das Zustandekommen dieses Buches nicht auf das Wissen und die Kenntnisse seiner beruflichen Tätigkeiten zurückgegriffen hat, sondern vor allem öffentlich zugängliche Quellen genutzt hat.
2. Einführung oder Schreiben über die „Deutschen“
Der Autor wurde beauftragt etwas über die Deutschen zu schreiben und zwar darüber, wie die Deutschen von außen wahrgenommen werden. 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs gibt es im Ausland immer noch ein enormes Rätsel über die Deutschen. Hinzu kommt, dass die neuen Entwicklungen in Deutschland für das Ausland nicht verborgen geblieben sind, sodass sich schon wieder kritische Stimmen mit der Frage erheben, ob die Deutschen „zum dritten Mal anfangen“.
Der Autor, der immerhin seit 1966 in Deutschland lebt, hatte am Anfang Schwierigkeiten das Thema einzugrenzen und plastisch darzustellen. Hinzu kommt, dass ein großer Teil der Leser nicht alle historischen und politischen Grundlagen beherrscht. Deswegen hat sich der Autor entschlossen, durchaus polemisch zu fragen, ob das deutsche Volk aufgrund seiner ganzen Geschichte ein „verfluchtes Volk“ sei. Denn ein Teil des Auslands glaubt langsam, dass ein Fluch über Deutschland liegt.
Hinzu kommt bei vielen Europäern der Glaube, dass die Deutschen zu Extremen neigen. Im Guten wie im Schlechten traut man den Deutschen alles zu. Dies ist eines der hartnäckigen Vorurteile, die immer noch vorhanden sind und mit denen der Autor konfrontiert wird. Mit der Bearbeitung dieser Fragen des Buches unter den Gesichtspunkten von Identität, Rassismus, Nazitum und Antisemitismus und der Geschichte der Deutschen wurde dem Autor sehr vieles klarer. Er stellt sich auch der Frage, ob das deutsche Volk ein verfluchtes Volk ist.
Zur Beantwortung der Frage wird zunächst die Bedeutung der Identität behandelt.
Kein Mensch kann ohne eine Identität leben, denn die Identität ist mit seiner Geburt mehr oder weniger bestimmt. Angefangen mit der Muttersprache, über die seine Mutter in den ersten Monaten die Grundlage für die Sozialisierung bei jedem Baby legt. Mit der Sozialisierung beginnt jedoch die Unterscheidung zwischen dem Ich und den anderen.
Mit den Unterscheidungen sind jedoch auch die durch die Sozialisierung mitgegebenen Vorurteile verbunden. Die Vorurteile entstanden in Europa in hohem Maß durch die starke Einwirkung der Kirche - und insbesondere der katholischen Kirche - in die Geschichte der Länder.
Die Geschichte der katholischen Kirche bis zum 21. Jahrhundert ist bei genauer Analyse keinesfalls mit Ruhm belegt. Die katholische Kirche hat sich angesichts ihrer Macht in den letzten Jahrhunderten sehr oft kriminell verhalten und stets versucht, die Schwächeren der Gesellschaft als Sündenbock darzustellen, denn sie hatte das Monopol des Glaubens und vor allem das Monopol auf einen Platz im Paradies oder im Himmel bzw. in der Hölle. Sie bestimmte wer nach seinem Tod und nach seinem Glauben die Plätze auswählen konnte, und zwar nur wenn er die uneingeschränkte Macht der Kirche bejahte und ihre kriminellen Machenschaften guthieß. Damit begann, dass der Fremde bei der einheimischen Bevölkerung grundsätzlichen Angst hervorrief, und vor allem wenn er nicht den katholischen Glauben teilte, was bei den Juden der Fall war.
Insoweit ist der Auslöser für Judenhass und Antisemitismus das Verhalten der katholischen Kirche, denn sie predigte, dass die Juden mit der Ursünde belegt seien. Diese Haltung führte dazu, dass die Herrscher in Europa die Juden stets an den Rand der Gesellschaft gedrückt haben. Sie durften weder Handwerker sein noch in den Staatsdienst aufgenommen werden. Ihnen blieb der Handel und sie waren teilweise zu Geldverleih gezwungen. Mit dem Geldverleih jedoch erlangten die Juden eine gewisse Macht, denn die Herrscher Europas waren stets knapp bei Kasse. Diese wirtschaftliche Position führte aber auch zu Anfeindungen und der Haltung „Traue nie einem Juden, denn er verfolgt lediglich seine Interessen“.
Aber da sie anzahlmäßig sehr wenige waren konnte man sie jederzeit physisch vernichten.
Es fragt sich jedoch, ob die Juden jemals von der christlichen, katholischen und evangelischen lutherischen Kirche akzeptiert worden sind, obwohl Jesus Christus ein geborener Jude war. Insoweit sahen die Kirchenoberhäupter die Juden indirekt mit Argwohn an, denn sie befürchteten einen Mitbewerber.
Festgestellt werden muss jedoch die angeborene Angst vor dem Fremden. Dies bildet wiederum die Grundlage von Rassismus in jeglicher Schattierung. Angesichts der Entwicklung Europas mit der Aufklärung des 18. /19. und 20. Jahrhunderts muss man sich fragen, was der Humanismus und Liberalismus in dieser Gesellschaft produziert hat oder gehörte diese Tugend lediglich einem ganz kleinen Teil der Eliten?
Mit Rassismus und Antisemitismus erwuchs am Ende des 20. Jahrhunderts jedoch auch eine zweite Erscheinung des Rassismus: die Islamophobie, die nichts anderes ist als auch der Hass gegen sogenannte semitische Rassen. Der Islam - und dabei insbesondere der saudi-arabische Islam - machte der sogenannten aufgeklärten Welt Angst und produzierte eine Ablehnung, denn die Auslegung dieser Religion aus dem Mittelalter unterdrückt jeglichen Freigeist, die Gleichberechtigung der Frauen, kritisches Denken.
Es wird daher im folgenden versucht, die Zusammenhänge zwischen Identität, Rassismus, der Rolle der Kirche bei der Entstehung des Antisemitismus sowie der Islamophobie darzustellen und die Wirkung in der deutschen Gesellschaft zu beschreiben.
4. Rassismus
Rassismus ist ein weltweites Phänomen, das in Deutschland aufgrund des Nazitums und seiner Gräueltaten eine besondere Bedeutung hat.