Die Entwicklung des Substantivs vom Indogermanischen zum Neuhochdeutschen - Johannes Zühlsdorff - E-Book

Die Entwicklung des Substantivs vom Indogermanischen zum Neuhochdeutschen E-Book

Johannes Zühlsdorff

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Beschreibung

Die "Tabellen zur Entwicklung des Substantivs" wollen eine kurze, übersichtliche Darstellung über die historische Entwicklung des Substantivs vom Indogermanischen bis zum Neuhochdeutschen geben.

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Inhaltsverzeichnis

Einführung

Indogermanische (idg.) o-Deklination; germanische (germ.) a-Deklination: Maskulinum: TAG

Idg. o-Deklination; germ. a-Deklination: Neutrum: WORT

Idg. o-Deklination; germ. a-Deklination. Idg. io-Stämme; germ. ja-Stämme: Maskulinum: HIRTE

Idg. o-Deklination; germ. a-Deklination. Idg. ïo-Stämme; germ. ja-Stämme: Neutrum: KÖNIG

Idg. o-Deklination; germ. a-Deklination. Idg. uo-Stämme; germ. wa-Stämme: Maskulinum: SCHNEE

Idg. o-Deklination; germ. a-Deklination. Idg. uo-Stämme; germ. wa-Stämme: Neutrum: KNIE

Idg. i-Deklination; germ. i-Deklination: Maskulinum: GAST

Idg. i-Deklination; germ. i-Deklination: Femininum: NOT

Idg. â-Deklination; germ. ô-Deklination: Femininum: GABE

Idg. â-Deklination, germ. ô-Deklination; idg. ïâ-Stämme, germ. jô-Stämme; Feminimum: SÜNDE

Idg. â -Deklination; germ. ô-Deklination : Idg. uâ-Stämme, germ. wô-Stämme.

Idg. u-Deklination, germ. u-Deklination: Maskulinum: SONNE

Idg. u-Deklination; germ. u-Deklination: Femininum: HAND

Konsonantische Deklination. Idg. n-Stämme; germ. n-Stämme. Maskulinum: HAHN.

Konsonantische Deklination. Idg. n-Stämme, germ. n-Stämme. Neutrum: HERZ

Konsonantische Deklination. Idg. n-Stämme, germ. n-Stämme. Femininum: ZUNGE

Konsonantische Deklination. Idg. nt-Stämme, germ. nd-Stämme. Maskulinum: FREUND

Konsonantische Deklination. Idg. r-Stämme; germ. r-Stämme. Maskulinum: BRUDER

Konsonantische Deklination. Idg. s-Stämme, germ. z-Stämme. Neutrum: LAMM

Konsonantische Deklination. Germ. î n-Stämme. Femininum: HÖHE

Konsonantische Deklination. Wurzelnomina. Maskulinum: MANN

Konsonantische Deklination. Wurzelnomina. Femininum: NACHT

Der Autor

Einführung

Die vorliegenden „Tabellen zur Entwicklung des Substantivs“ wollen eine kurze, übersichtliche Darstellung über die historische Entwicklung des Substantivs vom Indogermanischen bis zum Neuhochdeutschen geben. Eine tabellarische Aufstellung verlangt Vereinfachungen und Schematisierungen und kann natürlich die sprachlichen Stufungen zeitlicher und mundartlicher Art besonders des Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen nicht einfangen. Die verschiedenen Schreibweisen und Sprachstufen sind also nur insofern berücksichtigt, wie sie zu einem ersten Verständnis des historischen Flexionssystems notwendig sind. Die Tabellen ersetzen mithin keinesfalls eine intensive Beschäftigung mit der Historischen Grammatik, sondern können nur eine erste Orientierungshilfe und zusammenfassende Übersicht sein.

Hinweis:

Indogermanische (idg.) o-Deklination; germanische (germ.) a-Deklination: Maskulinum: TAG

Singular

Nom.:

Idg.:

*

dhagh -o-s

Germ.:

*

dag -a-z

Got.:

dag -s

Ahd.:

tag

Mhd.:

tac

Nhd.:

Tag

Gen.:

Idg.:

*

dhagh -e-so

Germ.:

*

da

g

 -e-za

Got.:

dag -i-s

Ahd.:

tag -e-s

Mhd.:

tag -e-s

Nhd.:

Tag -e-s

Dat.:

Idg.:

*dhagh -õi

Germ.:

*da

g

 -ai

Got.:

dag -a

Ahd.:

tag -ê

Mhd.:

tag -e

Nhd.:

Tag -(e)

Akk.:

Idg.:

*

dhagh -o-m

Germ.:

*da

g

 -a-n

Got.:

dag

Ahd.:

tag

Mhd.:

tac

Nhd.:

Tag

Kommentar Singular

Nom.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung sigmatisch. Auslautendes idg. -s wird germ. -z; idg. -o wird germ. -a, welches im primären Auslaut schwindet, außer in einsilbigen Wörtern mit kurzem Vokal. Der got. Ausgang zeigt Auslautverhärtung. Im Ahd. schwindet idg. -s im primären Auslaut.

Gen.: Stammformans Idg. in der e-Hochstufe; Endung -so. Idg. -o wird germ. -a, welches im primären Auslaut schwindet. Germ. -e erscheint im Got. stets als -i, sofern nicht -r,h,hv- folgen. Der got. Ausgang geht zurück auf ein germ. -ez und zeigt Auslautverhärtung.

Dat.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung -ei. Idg. o-ei wird -õi, wird germ. -ai, wird ahd. -ê, das im primären Auslaut eine More verliert. Der got. Ausgang ist vieldeutig.

Akk.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung -m. Auslautendes idg. -m wird germ. -n, welches schwindet; idg. -o wird germ. -a, welches im primären Auslaut schwindet, außer in einsilbigen Wörtern mit kurzem Vokal.

Plural

Nom.:

Idg.:

*

dhagh -õs

Germ.:

*da

g

 -õz

Got.:

dag -os

Ahd.:

tag -â

Mhd.:

tag -e

Nhd.:

Tag -e

Gen.:

Idg.:

*dhagh -õm

Germ.:

*da

g

 -õn

Got.:

dag -e

Ahd.:

tag -o

Mhd.:

tag -e

Nhd.:

Tag -e

Dat.:

Idg.:

*

dhagh -o-mis

Germ.:

*

da

g

 -u-miz

Got.:

dag -a-m

Ahd.:

tag -o-n

Mhd.:

tag -e-n

Nhd.:

Tag -e-n

Akk.:

Idg.:

*

dhagh -o-ns

Germ.:

*

da

g -

a-nz

Got.:

dag -a-ns

Ahd.:

tag -â

Mhd.:

tag -e

Nhd.:

Tag -e

Kommentar Plural

Nom.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung -es. Idg. -o-es wird -õs. Auslautendes idg. - s wird germ. -z. Der got. Ausgang zeigt Auslautverhärtung. Germ. -õ wird got. -o, während es sich im Ahd. als -â zeigt. Im Ahd. schwindet idg. -s im primären Auslaut, außer in einsilbigen Wörtern nach kurzem Vokal. Im Mhd. wird im gesamten Pl. jeder Vokal im primären Auslaut zu -e abgeschwächt.

Gen.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung -ôm. Idg. -o-ôm, wird -õm. Auslautendes idg. -m wird germ. -n, welches schwindet, außer in einsilbigen Wörtern mit kurzem Vokal. Die got. Form auf -e steht im Idg. und Germ. isoliert. Germ. -õ wird lautgesetzlich ahd. -o.

Dat.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Instrumentalendung -mis. Auslautendes idg. -s setzt sich im Germ. meist als -z durch. Germ. -mz assimiliert sich zu -mm, welches auslautend zu -m gekürzt und bereits in ahd. Zeit zu -n abgeschwächt wird. Das idg. -i schwindet meist schon im Germ. Das idg. -o wird vor folgendem Nasal zu germ. -u verdumpft, welches bereits im Ahd. zu -o abgeschwächt wird. Die got. Form auf -a setzt idg. -o über ein germ. -o fort.

Akk.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung -ns. Auslautendes idg. -s setzt sich im Germ. meist als -z durch. Idg. -o wird germ. -a. Die got. Form zeigt Auslautverhärtung, die idg. Endung bleibt erhalten. Im Ahd./Mhd. schwindet die idg. Endung völlig. Das ahd. -â der Endung ist wahrscheinlich aus dem Nom. Pl. übernommen.

Idg. o-Deklination; germ. a-Deklination: Neutrum: WORT

Singular

Nom.:

Idg.:

*

u-°rdh -o-m

Germ.:

*

w -ord -a-n

Got.:

w-aúrd

Ahd.:

w-ort

Mhd.:

w-ort

Nhd.:

W-ort

Gen.:

Idg.:

*

u-°rdh -e-so

Germ.:

*

w -ord -e-sa

Got.:

w-aúrd -i-s

Ahd.:

w-ort -e-s

Mhd.:

w-ort -e-s

Nhd.:

W-ort -e-s

Dat.:

Idg.:

*

u-°rdh -õi

Germ.:

*

w -ord -ai

Got.:

w-aúrd -a

Ahd.:

w-ort -e

Mhd.:

w-ort

Nhd.:

W-ort -(e)

Akk.:

Idg.:

*

u-°rdh -o-m

Germ.:

*

w -ord -a-n

Got.:

w-aúrd

Ahd.:

w -ort

Mhd.:

w -ort

Nhd.:

W-ort

Kommentar Singular

Nom./Akk.: Beide Casus sind schon vom Idg. her deckungsgleich. Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung -m. Auslautendes idg. -m wird germ. -n, welches, außer in einsilbigen Wörtern mit kurzem Vokal, schwindet. Idg. -o wird germ. -a, welches im primären Auslaut schwindet.

Gen.: Stammformans Idg. in der e-Hochstufe; Endung -so. Idg. -o wird germ. -a, welches im primären Auslaut schwindet. Idg. -s wird germ. -z, germ. -e erscheint im Got. stets als -i, sofern nicht -r,h,hv-folgen.

Dat.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung -ei. Idg. -o-ei wird -õi, wird germ. -ai, wird ahd. -ê, das im primären Auslaut eine More verliert. Der got. Ausgang ist vieldeutig.

Plural

Nom.:

Idg.:

*

u-ºrdh -â

Germ.:

*

w-or-d -ô

Got.:

w-aúrd -a

Ahd.:

w-ort

Mhd.:

w-ort

Nhd.:

W-ort -(e)

Gen.:

Idg.:

*u-ºrdh -õ-m

Germ.:

*w-ord -õ-n

Got.:

w-aúrd -e

Ahd.:

w-ort -o

Mhd.:

w-ort -e

Nhd.:

W-ort -e

Dat.:

Idg.:

*

u-°rdh -o-mis

Germ.:

*

w-ord -u-miz

Got.:

w-aúrd -a-m

Ahd.:

w-ort -u-n

Mhd.:

w-ort -e-n

Nhd.:

W-ort -e-n

Akk.:

Idg.:

*u-°rdh -â

Germ.:

*w-ord -ô

Got.:

w-aúrd -a

Ahd.:

w-ort

Mhd.:

w-ort

Nhd:

W-ort -(e)

Kommentar Plural

Nom./Akk.: Beide Casus sind schon vom Idg. her deckungsgleich. Das idg. -â ist ursprünglich ein singuläres Kollektivbildungssuffix und entspricht dem Stammformans der idg. â-Deklination. Von dort ist es sekundär als Endung hier eingedrungen. Idg. -â wird germ. -ô, das im Got. im primären Auslaut zu -a gekürzt wird. Das im Ahd. zu erwartende -u findet sich nicht; der Schwund des -u nach langer Wurzelsilbe hat sich analog auch bei den kurzwurzligen Nomina durchgesetzt. Die nhd. Endung ist Analogiebildung zum Gen.

Gen.: Stammformans Idg. in der o-Hochstufe; Endung -ôm. Idg. -o-ôm wird -õm. Auslautendes idg. -m wird germ. -n, welches, außer in einsilbigen Wörtern mit kurzem Vokal, schwindet. Die got. Form auf -e steht im Idg. und Germ. isoliert. Germ. -õ wird lautgesetzlich ahd. -o. Im Mhd. wird jeder Vokal im primären Auslaut zu -e abgeschwächt.

Dat.: