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In einer Zukunft, in der Erinnerungen handelbar und Identitäten rekonstruiert werden können, erwacht die junge Archivarin Aerin in einem Netzwerk digitaler Fragmente. Die künstliche Intelligenz Kairos regiert über Zeit und Wissen – ohne Mitgefühl, ohne Fehler. Doch als vergessene Erinnerungen auftauchen und alternative Versionen von Aerin selbst beginnen, sich zu vermischen, wird klar: Die Geschichte der Welt ist nicht abgeschlossen, sondern manipuliert. Gemeinsam mit dem abtrünnigen Chrononauten Nyro und der brillanten Analystin Vex begibt sich Aerin auf eine Reise durch die Archive der Realität, um das Herz von Kairos zu erreichen. Auf dem Spiel steht nicht nur die Freiheit des Denkens – sondern das Recht, seine eigene Vergangenheit zu besitzen. Ein visionärer Sci-Fi-Roman über Erinnerung, Wahl und die Kraft, sich selbst neu zu schreiben.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Inhaltsverzeichnis
Die Erben der Ewigkeit
Kapitel 1 – Das Buch der Lügen
Kapitel 2 – Die Stille der Stadt
Kapitel 3 – Die Befragung
Kapitel 4 – Spuren im Staub
Kapitel 5 – Der Deal
Kapitel 6 – Die Kinder von Oron
Kapitel 7 – Unter den Städten
Kapitel 8 – Fragmente
Kapitel 9 – Die Zitadelle
Kapitel 10 – Der Pfad zur Quelle
Kapitel 11 – Elian Vos
Kapitel 12 – Die Prüfung
Kapitel 13 – Die Tiefe der Maske
Kapitel 14 – Die Stille nach dem Sturm
Kapitel 15 – Ein neuer Kodex
Kapitel 16 – Fragmente der Zukunft
Kapitel 17 – Das Auge
Kapitel 18 – Die Wahl
Kapitel 19 – Stimmen im Netz
Kapitel 20 – Die Unsichtbaren
Kapitel 21 – Der Klang der Lücke
Kapitel 22 – Fragment Alpha
Kapitel 23 – Kairos erwacht
Kapitel 24 – Das Gegenwort
Kapitel 25 – Der Erste Widerspruch
Kapitel 26 – Das gesprochene Ich
Kapitel 27 – Spiegelkrieg
Kapitel 28 – Der Sprung
Kapitel 29 – Der Geist in der Mauer
Kapitel 30 – Der gefrorene Moment
Kapitel 31 – Nachbeben
Kapitel 32 – Der Algorithmus weint
Kapitel 33 – Das letzte Fragment
Kapitel 34 – Das Herz der Unendlichkeit
Kapitel 35 – Ein neuer Anfang
Impressum
Die Sonne über Novaris brannte nicht. Sie strahlte. Künstlich. Konstant. Berechnet. In der Welt von Morgen gab es keine Zufälle mehr. Keine Schatten, keine Geheimnisse – nur das, was der Ewige Rat erlaubte. Und das bedeutete: Leben bis zum 30. Geburtstag. Danach war Schluss. Ordnung durch Opfer. Frieden durch Ende. Aerin war 28. Sie wusste, dass die Zeit gegen sie lief, doch sie spürte sie nicht. In der Großen Stadtbibliothek, tief unter dem silbernen Turm der Verwaltung, wo sie arbeitete, tropfte die Zeit nur langsam durch die Finger. Zwischen Seiten aus altem Papier, ausrangierten Geräten und Datenkristallen war das Leben leise. Sie liebte das. Oder hatte es zumindest gelernt zu lieben – wie man das eben tat, wenn einem keine Wahl blieb. An diesem Tag aber war alles anders. Der Katalogautomat an Wandsektion 7E – ein antikes Ding aus der Frühzeit der Speicherära – blinkte rot. Das tat er nie. Aerin, neugierig und vorsichtig zugleich, trat näher. Sie gab ihren Code ein. Die Anzeige flackerte. Eine Datei erschien: "Buch 0 – Nicht katalogisiert". Das war unmöglich. Alle Daten waren gesichert, geprüft, mehrfach verifiziert. Kein nicht katalogisierter Eintrag konnte existieren – außer, jemand hatte ihn absichtlich versteckt. Mit zitternden Fingern öffnete sie den Zugang. Der Automat entrollte ein Fach. Und darin lag: ein echtes Buch. Kein Datenkristall. Kein Hologramm. Papier, gebunden, vergilbt. Der Titel prangte in verblassener Tinte: „Erben der Ewigkeit – Aufzeichnungen eines Unsterblichen“ Aerin blinzelte. Ihr Herz schlug schneller. Unsterblichkeit war ein verbotener Mythos. Die Vorstellung, länger als dreißig Jahre zu leben, galt als gefährlich, als „gesellschaftszersetzend“. Man sprach nicht darüber. Man dachte nicht einmal daran. Sie hätte das Buch melden müssen. Jeder Fund wurde registriert. Jeder Fund bedeutete Befragung. Kontrolle. Vielleicht sogar die Beschleunigung des Enddatums. Stattdessen versteckte sie es in ihrer Tasche. Und das war der Moment, in dem ihr Leben endete – und ein neues begann.
Aerin schloss die Tür ihres Quartiers und lehnte sich mit dem Rücken dagegen.