Die Ermittlerin - rauenstein - E-Book

Die Ermittlerin E-Book

rauenstein

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Beschreibung

Dass ausgerechnet eine polizeiliche Routinemaßnahme ihr Leben völlig aus der Bahn werfen würde, hatte Kriminalhauptkommissarin Juliane Müller wohl nie in Erwägung gezogen. Dass es in ihrem beruflich erfolgreichen Leben einen Neuanfang geben könnte wohl ebenso wenig. Morgens um sechs steht sie mit ihren Kollegen vor Mirkos Tür, um sein Haus zu durchsuchen. Was sie außer dem Diebesgut findet, macht sie sprachlos. Zum ersten Mal in ihrem Leben steht sie in einem Raum, den es bisher nur in ihren Gedanken gab. Den sie sich so oder ähnlich vorstellte, wenn sie nachts heimlich Geschichten über BDSM las. Während Juliane tagsüber ihrer polizeilichen Arbeit nachgeht, lebt sie abends unter dem dominanten Mirko ihre devote Seite aus. Bis ein schrecklicher Unfall, ihr neues Leben zu zerbrechen droht. Der Autor rauenstein hat einen gefühlvollen Roman geschrieben, der zeigt, dass Liebe und BDSM sich wunderbar ergänzen. Er lässt den Leser in eine Welt eintauchen, in der BDSM, Liebe und Alltag eine Einheit bilden.

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Seitenzahl: 300

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Impressum

rauenstein

Die Ermittlerin

lustvolles BDSM-Doppelleben

ISBN 978-3-96615-011-8

2. überarbeitete Auflage 2022

© 2020 Schwarze-Zeilen Verlag

www.schwarze-zeilen.de

Alle Rechte vorbehalten.

Hinweis

Dieses Buch ist nur für Erwachsene geeignet, die sadomasochistischen Praktiken offen gegenüberstehen. Alle beschriebenen Handlungen erfolgen in gegenseitigem Einverständnis zwischen Erwachsenen.

Bitte achten Sie darauf, dass das Buch Minderjährigen nicht zugänglich gemacht wird.

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht beabsichtigt und rein zufällig.

Viel Spaß beim Lesen dieses Buches.

Entdeckung

Wieder und wieder nahm Juliane die Visitenkarte in die Hand, die nun schon seit über einer Woche neben der Ladeschale ihres Smartphones auf ihrem Schreibtisch lag. Auch ihre Kollegen hatten schon bemerkt, dass sie abgelenkt und nicht richtig bei der Sache war, denn sie tuschelten bereits. Immer wenn Juliane in Gedanken abschweifte, machte sich in ihrem Körper dieses seltsame Gefühl breit, welches sie noch nicht benennen konnte. Sie begann darüber nachzudenken, wie es denn sein würde, es tatsächlich einmal auszuprobieren, es selbst zu fühlen, zu spüren.

»JULIANE MÜLLER - Kriminalhauptkommissarin – Leiterin Kommissariat 2«, stand auf dem Türschild neben der Tür zu Julianes Büro, die in den vergangenen Tagen öfter als sonst üblich geschlossen war. Juliane war bei ihren Kolleginnen und Kollegen beliebt, als Chefin und gute Ermittlerin geachtet. Obwohl sie vor Jahren die Möglichkeit hatte, ihrer Karriere noch einmal einen Schub zu geben, hatte sie sich entschieden, nicht in eine andere Polizeidienststelle zu wechseln. Die Arbeit in dem kleinen Polizeirevier nahe der tschechischen Grenze machte ihr Spaß. Sie war abwechslungsreich und wegen der knappen Personalsituation ergab sich die Gelegenheit, immer wieder Strafverfahren selbst zu bearbeiten. Zudem leitete sie ein Kommissariat, von dem sie selbst sagte, dass es eine »dufte Truppe« sei. Auch neben dem Job verstand sie sich mit ihren Kollegen gut. Freundschaften hatten sich entwickelt und ab und an unternahm man gemeinsam etwas.

Juliane war seit Jahren Single, das Scheitern ihrer letzten Beziehung schrieb sie ihrem Job zu. Polizistenehen halten nicht lange, betonte sie immer wieder. Als Mittvierzigerin war Juliane eine attraktive Erscheinung. Schlank, wohlgeformt und immer auf ihr Äußeres bedacht. Fast täglich besuchte sie ein Fitnessstudio. Auch bei der Auswahl ihrer Kleidung war Juliane penibel. So erschien sie meist im Businesskostüm zur Arbeit; wählte Hosen oder gar Jeans nur, wenn sie wusste, dass sie den Tag draußen bei Ermittlungen oder anderen Einsätzen verbringen würde.

Juliane trug eine Neigung in sich, von der sie bislang niemandem erzählt hatte. Nach dem Scheitern ihrer letzten Beziehung hatte sie sich nie wieder ernsthaft auf die Suche nach einem neuen Mann begeben. Es gab hier und da einen One-Night-Stand, ab und an eine Urlaubsbekanntschaft und ansonsten die Do-it-yourself-Methode – das war ihr ganzes Sexualleben. Oft surfte sie in ihrer Freizeit im Internet. Schon vor über einem Jahr war sie dabei auf eine Seite gestoßen, auf der besondere Geschichten erzählt wurden. Sie hatte sich angemeldet, um alles lesen zu können. Vieles davon faszinierte sie, anderes stieß sie ab. Eines hatte sie aber deutlich bemerkt: Sie begann, Sehnsüchte zu spüren. Ein Verlangen wuchs in ihr, das, was sie dort las, selbst auszuprobieren oder zu erleben und zu fühlen. Natürlich hatte sie das eine oder andere ausprobiert. Sich eine Wäscheklammer an die Nippel gesetzt, einen Dildo gekauft … aber das Gefühl, es wirklich zu erleben, hatte sie dabei nie. Es fühlte sich nicht richtig an, etwas fehlte.

***

Vor zwölf Tagen stand Juliane mit ihren Kollegen um sechs Uhr morgens vor dem Haus von Mirko B. Überrascht schaute dieser auf, als es an der Haustür klingelte. So früh am Morgen, wer kann das sein, fragte er sich. Die Kaffeetasse in der Hand ging er zur Tür und öffnete.

»Kriminalpolizei, mein Name ist Juliane Müller«, sagte die Frau, die ihm gegenüberstand. »Ist Ihr Sohn zu Hause?«

Von der Situation vollkommen überrumpelt nickte Mirko, bat die Frau und ihre Kollegen herein.

Patrick stehe im Verdacht, an mehreren Diebstählen beteiligt gewesen zu sein, erklärte ihm Juliane und überreichte ihm einen Durchsuchungsbeschluss. Sie erklärte ihm, dass man das gesamte Haus durchsuchen müsse. Es gehe um entwendete Smartphones und andere Elektronik. Patrick war inzwischen verschlafen aus seinem Zimmer gekommen. Als Mirko ihn fragte, was das denn solle und ob an der Sache etwas dran sei, nickte sein Sohn verlegen. Mirko verstand die Welt nicht mehr. Alles hatte er Patrick geboten, an nichts hatte es ihm gefehlt – und jetzt das.

Mirko bat Juliane um einen Augenblick Geduld und rief seinen Anwalt an. Dr. Meier erklärte ihm, dass er sich auf den Weg machen, er aber sicher eine Stunde brauchen würde, bis er bei ihm eintreffen würde. Bis dahin solle er sich kooperativ verhalten und die Arbeit der Beamten unterstützen.

Juliane kannte solche Situationen. Während Mirko telefonierte, nahm Juliane den besorgten Vater in Augenschein. Ihr gefiel sehr, was sie sah. Mirko war größer als sie, gut gekleidet, reagierte ruhig und besonnen, trotz des überraschenden Besuches der Polizei. Als Mirko sein Telefonat beendet hatte, erklärte sie ihm ruhig, dass es immer wieder passiere, dass Jugendliche abgleiten, Dinge tun, die man von ihnen nicht erwarte. Sie erklärte Mirko auch, dass ihre Kolleginnen und Kollegen die Durchsuchung akribisch durchführen werden, aber nicht so, wie man dies ab und an im Fernsehen sah. Sie würden keine Unordnung hinterlassen, versprach sie Mirko.

Von der Situation schein völlig überfordert, setzte sich Mirko an den Küchentisch und griff wieder zu seiner Kaffeetasse.

»Können Sie bitte mal kommen?«, rief Juliane laut aus dem Schlafzimmer.

Mirko stand auf und ging die Treppe nach oben. Eigentlich musste er die Arbeit der Polizei loben. Bislang war alles ruhig und geordnet verlaufen. Patrick hatte Frau Müller reumütig das Versteck der gestohlenen Elektronik im Keller gezeigt. Er hatte versprochen auszusagen und reinen Tisch zu machen. Dies hatte er auch seinem Vater versprochen. Juliane hatte ihm erklärt, dass man der Form halber trotzdem jeden Raum durchsuchen müsse. »Öffnen Sie bitte diese Tür!«, sagte sie, als er in das Schlafzimmer kam.

Ob dies wirklich sein müsse, fragte er sie, den Raum habe er seit dem Unfalltod seiner Frau vor einem Dreivierteljahr nicht mehr benutzt.

Juliane bejahte dies. Im Vorfeld der Durchsuchung hatte sie recherchiert und dabei auch vom Unfalltod von seiner Frau gelesen. Ein anderer Autofahrer hatte ihr die Vorfahrt genommen, sie hatte keine Chance.

»Können Sie diskret sein und alles, was sie jetzt sehen, für sich behalten?«, bat Mirko, als er die Tür aufschloss.

Juliane versprach es ihm. Sie erwartete ein Ankleidezimmer – etwas, was Mirko in Erinnerung an seine Frau genauso belassen hatte – als sich die Tür öffnete.

Mirko griff nach links und drückte den Lichtschalter. Sieben fackelähnliche Wandlampen tauchten den Raum in ein warmes, nicht zu helles Licht.

Nach einem ersten Blick in das Zimmer rief Juliane ihren Kollegen zu: »Ich mache das hier allein.« Als sie in den Raum trat, bemerkte sie sofort, wie sich etwas in ihr veränderte. Das, was sie jetzt vor sich sah, hatte sie niemals erwartet. In der Mitte des fensterlosen Raumes stand ein Bett, das mit einem schwarzen Latexlaken bezogen war. Daneben hingen von der Decke Ketten herunter. An der Wand gegenüber erkannte sie ein Andreaskreuz. Auf der anderen Seite einen niedrigen Käfig, auf dessen Boden Stroh verteilt war. Eine Kommode stand in einer Ecke, darüber hingen verschiedene Peitschen und andere Schlagwerkzeuge an der Wand.

Mirko beobachtete Juliane genau. War sie bislang die nüchterne, sachlich erklärende Polizistin, so sah er nun genau, wie ihr die Situation zu schaffen machte. Er sah, wie sich Julianes Nackenhaare aufstellten, glaubte, an den Armen eine leichte Gänsehaut zu sehen. Mirko erkannte, wie Schamesröte in Juliane aufstieg.

Kurz darauf ging Juliane auf die Kommode zu und zog einen der Schieber heraus. Wirklich überrascht war sie nicht mehr von dem, was sie dort vorfand. Verschiedene Plugs, Dildos und Knebel lagen wohl geordnet darin. Langsam spürte Juliane etwas in sich aufsteigen, was sie in dieser Situation eigentlich gar nicht brauchen konnte: Erregung. Sie verspürte wie sich langsam Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln ausbreitete. Vieles hatte sie schon bei Durchsuchungen gesehen, aber so etwas noch nie. Ausgerechnet mir passiert das, schoss es ihr durch den Kopf. Vieles, was sie zuvor gelesen hatte, kam ihr in den Sinn, Unsicherheit machte sich in ihr breit.

Mirko spürte diese Veränderung, seine innere Ruhe kehrte zurück. Er begann, seine Stärke zurückzugewinnen. Dieses Gefühl der Dominanz, das er seit dem Tod seiner Frau nicht mehr gespürt hatte. »Reicht das?«, fragte er Juliane kurz und blickte ihr dabei in die Augen.

Kurz versuchte sie, seinem Blick standzuhalten, dann schaute sie weg und verließ mit einem knappen »Ja«, den Raum.

Im Vorbeigehen nahm Mirko einen leichten Schweißgeruch an Juliane wahr. Er streifte kurz ihr schulterlanges braunes Haar.

»Alles in Ordnung?«, fragte einer ihrer Kollegen, als Juliane die Treppe wieder nach unten ging. Sie nickte kurz und rief alle in der Küche zusammen.

Mirko, der hinter ihr herging, musterte sie währenddessen. Was er sah, gefiel ihm zunehmend. Die Kommissarin war attraktiv, dachte er. Sah den wohlgeformten Po und die schlanken Beine, die durch die engen Jeans besonders betont wurden.

In der Küche erklärte Juliane Mirko – scheinbar wieder gefasst – das nun folgende Prozedere. Sie übergab ihm die Durchsuchungsprotokolle und bat ihn, gegen 11.00 Uhr mit Patrick auf der Dienststelle zu erscheinen.

Als sie sich dann von Mirko verabschiedete, lief ihr ein leichter Schauer über den Rücken, als er ihre Hand etwas fester drückte und ihr dabei intensiv in die Augen sah.

Gegen 13.00 Uhr wollte Mirko mit seinem Sohn gerade das Polizeirevier verlassen. Patrick hatte umfassend ausgesagt, so wie es ihm sein Vater und auch Dr. Meier geraten hatten.

Aufgrund seiner Informationen kam viel Arbeit auf Juliane und ihre Kollegen zu. Ob er noch kurz mit seiner Chefin sprechen könne, hatte Mirko den Beamten nach der Vernehmung gefragt. Der Beamte nickte und brachte ihn zu Julianes offenstehender Tür. Juliane blickte kurz von ihrem Schreibtisch auf und bat Mirko herein. Er schloss die Tür, ging um Julianes Schreibtisch herum und direkt auf sie zu.

Juliane errötete sichtbar. »Wenn du mehr über diesen Raum erfahren willst, ruf mich an«, sagte er mit fester Stimme zu Juliane, strich ihr kurz über das Haar und legte seine Visitenkarte neben die Ladeschale des Smartphones auf Julianes Schreibtisch. Dann verließ er den Raum und schloss hinter sich die Tür.

***

Juliane fühlte sich wie hypnotisiert. Wieder – wie so oft in den letzten zwölf Tagen – hielt Juliane die Visitenkarte in ihrer Hand. Spürte wieder diese Sehnsucht in ihrem Körper. Die wohlige Wärme und Feuchte, die sich in ihrem Schritt breitmachte, wenn sie an das Angebot von Mirko dachte. Wieder überlegte sie abwägend, ob sie es sich als Polizistin leisten könne, einen privaten Kontakt zu knüpfen. Schließlich war Mirko der Vater eines Täters. Kurzentschlossen griff Juliane zu ihrem Smartphone und wählte die Nummer, die auf der Visitenkarte stand. Nach mehreren Klingeltönen hörte sie ein knappes »Ja?«, am anderen Ende der Leitung. »Ich bin´s, Juliane,« sagte sie mit belegter Stimme – so kannte sie sich gar nicht.

Mirko hatte diesen Anruf eigentlich schon seit Tagen erwartet, hatte er doch gehofft, dass Juliane ihn anrufen würde.

Zugegebenermaßen hatte ihn diese Frau sehr fasziniert, vor allem hatte sie ihm ein Gefühl zurückgegeben, das er so schon lange nicht mehr gespürt hatte. Gespielt kühl fragte er Juliane am Telefon, was denn ihr Begehr wäre, provozierte die Antwort regelrecht. Juliane, deren Unsicherheit er spürte, sagte ihm dann, dass sie mehr über diesen Raum erfahren wolle. Daraufhin verabredete sich Mirko mit ihr zum Abendessen.

Lange überlegte Juliane, was sie anziehen solle, wenn sie sich mit Mirko zum Essen traf. Den Ratskeller hatte er für den Freitagabend ausgesucht. Da sie relativ bekannt in der Stadt war, entschied sie sich letztlich doch für ein schwarzes Kostüm, eine beige Bluse und ein Paar Pumps, in denen sie auch richtig laufen konnte. Das Haar hatte sie leicht zusammengebunden. Ich sehe gut aus, befand sie, als sie beim Verlassen der Wohnung noch kurz in den Spiegel schaute. Trotzdem setzte sie sich mit einem mulmigen Gefühl in ihr Auto und fuhr auf den Marktplatz, um dort zu parken. Auf den wenigen Metern, die sie bis zum Ratskeller laufen musste, überlegte sie immer wieder, ob sie das Richtige tat. Letztlich war es dann aber doch reine Neugier und steigende Sehnsucht, die sie die schwere Ratskellertür öffnen ließ.

Sie sah Mirko schon aus der Ferne, denn er saß an einem der Tische direkt am Fenster, dort, wo man auch von draußen gesehen werden konnte.

Er stand auf, als sie zu seinem Tisch kam, bat sie heran und zog den Stuhl heraus, der links neben seinem stand. Gentlemanlike, dachte sich Juliane, sah Mirko mit weißem Hemd und dunkler Jeans bekleidet, musternd an. Sie saß jetzt genau dem Fenster gegenüber. Als er sich setzte und ihr in die Augen sah, konnte sie seinem Blick wieder nicht standhalten. Sie könne beruhigt sein, er werde ihr ein Taxi rufen, sagte er ihr, als er ohne zu fragen ein Glas Rotwein einschenkte. Ob ihr ein kleiner Salat und die Seezunge recht seien, fragte er, eine Speisekarte am Tisch sah sie nicht. Ohne die Antwort abzuwarten, nickte er dem Kellner zu.

Juliane war sprachlos, konnte und wollte nicht widersprechen. Warum sie denn nun gekommen sei, fragte Mirko eindringlich. Juliane war irritiert. Er wusste doch genau, warum sie hier war, sagte ihre innere Stimme. Aber Mirkos Präsenz zwang sie über ihre Sehnsüchte, über das, was der Anblick dieses Raumes in ihr ausgelöst hatte, zu sprechen. Darüber, was sie beim Lesen im Internet faszinierte, aber auch darüber, was sie abstieß.

Geduldig, fast wortlos hörte Mirko ihr zu. Als Juliane alles erzählt hatte, fragte Mirko direkt: »Du bist dir sicher, dass du einiges von dem, was du geschildert hast, erleben willst?«

Wieder spürte Juliane diesen Kloß im Hals, wusste nicht, warum sie auf Mirko so intensiv reagierte. Sie nickte wortlos.

»Du weißt, dass dies nur geht, wenn du mir absolut vertraust, bereit bist, dich mir hinzugeben, mir deinen Körper zu überlassen?«, fragte Mirko weiter.

Wieder nickte Juliane wortlos.

»Gut«, sagte Mirko bestimmend. »Morgen um 20.00 Uhr wirst du bei mir klingeln.« Dabei legte er ihr seine Hand auf ihren rechten Oberschenkel und strich sanft über die Haut unter dem Rocksaum.

Juliane reagierte sofort. Gänsehaut überzog spürbar ihren Körper, ein leichter Schauer lief über ihren Rücken.

Mirko sah auf die Uhr. »In 15 Minuten kommt dein Taxi«, sagte er zu Juliane und zog seine Hand zurück. »Damit du wirklich spürst, dass es darauf ankommt, Dinge zu tun, die dir vielleicht widerstreben, aber doch erregend sind, wirst du jetzt dein Höschen ausziehen und mir geben. Morgen Abend bekommst du es zurück.«

Juliane glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Gelesen hatte sie dies auch schon, aber hier, hier im Ratskeller? Entsetzt sah sie Mirko an.

»Du darfst zur Toilette gehen« sagte er lächelnd und lehnte sich zurück.

Juliane stand aufgeregt auf, nahm ihre Tasche und ging wortlos davon.

Mirko schaute ihr gespannt hinterher. Jetzt wird sie sich entscheiden, sagte er sich und wartete, denn Juliane ging in Richtung Ausgang. Direkt neben der Eingangstür führte die Treppe zu den Toiletten nach unten. Erfreut sah er, wie sie die Treppe nahm.

***

Juliane hatte kaum geschlafen, tausende von Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Was machst du da eigentlich? Bist du von Sinnen? So dachte sie schon, seitdem sie Mirko wortlos ihr Höschen gegeben hatte und kurz darauf in das Taxi gestiegen war. Jeder sieht es, dachte sie beim Einsteigen.

***

Genau um 20.00 Uhr klingelte sie wieder an Mirkos Tür. Sie trug das gleiche Kostüm wie gestern, kein Höschen, keine Bluse, so wie Mirko es ihr aufgetragen hatte. Die geschlossene Kostümjacke ließ den BH ein bisschen herausschauen, wie sie zu Hause im Spiegel gesehen hatte. Da sie aber mit dem eigenen Auto kam, störte sie das nicht, erregte sie sogar ein bisschen. Trotzdem hatte sie ein flaues Gefühl im Magen, als sie den Klingelknopf berührte. Mirko öffnete die Tür, begrüßte sie lächelnd und geleitete sie ins Haus. Wieder trug er ein weißes Hemd und dunkle Jeans.

»Hast du dich an meine Vorgaben gehalten?«, fragte er Juliane.

Sie nickte.

»Weiß jemand, dass du bei mir bist?«, fragte er weiter.

»Ja«, sagte Juliane, »ich habe eine Freundin angerufen, sie weiß aber nicht, warum ich hier bin.«

Mirko nickte zufrieden. »Du willst es wirklich spüren?«, fragte er sie wieder.

Verlegen nickte Juliane, die sich selbst nicht mehr verstand. Warum reagierte sie auf diesen Mann so intensiv, fragte sie sich.

Mirko führte sie die Treppe nach oben. Im Schlafzimmer angekommen öffnete er wortlos die Tür zu dem angrenzenden Raum. »Ich werde nicht mit dir schlafen, aber ich werde dir intensive Gefühle verschaffen, dir Seiten an deinem Körper zeigen, die du noch nicht kennst«, sagte er zu Juliane. »Du wirst deutlich Rot sagen, wenn es zu intensiv wird, Gelb, wenn wir fast an deiner Grenze sind«.

Auch über Safewörter hatte sie schon gelesen. Sie nickte.

»Ich lasse dich jetzt kurz allein. Wenn ich wiederkomme, wirst du nackt bis auf die Pumps in der Mitte des Raums auf mich warten.«

Juliane lief ein Schauer über den Rücken. Nachdem Mirko den Raum verlassen hatte, zog Juliane Rock, Jacke und BH aus und trat in die Mitte des Raums, der nur durch die Fackeln erleuchtet wurde. Alle möglichen Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Erregung breitete sich deutlich in ihr aus. Als Mirko hereinkam, sah sie ihn verlegen an. Ohne Druck dirigierte er sie unter die von der Decke herabhängenden Ketten. Lederne Manschetten legte er um ihre Handgelenke, hakte sie mittels Sicherheitskarabinern in die Ringe der Ketten ein und zog sie nach oben. Juliane spürte, wie ihr Körper leicht gestrafft wurde, als er ihr die Arme nach oben zog. Ihre Erregung wurde heftiger. Ein leichter Schweißfilm begann ihre Haut zu bedecken.

Dann beugte sich Mirko nach unten und legte auch an den Fußgelenken Manschetten an. Die beiden Ringe im Boden, die Mirko ebenfalls mittels Karabinerhaken mit den Manschetten verband, hatte sie vorher nicht gesehen. Jetzt stand sie aufrecht, die Füße weit auseinander, am Boden fixiert. Lediglich nach oben hatte sie ein bisschen Spielraum.

Mirko zog ein schwarzes Tuch aus der Gesäßtasche seiner Hose und verband ihr damit die Augen. »Damit du dich besser auf deine Gefühle konzentrieren kannst«, erklärte er ihr.

Als er ihr die Augen verbunden hatte, war ihr zum ersten Mal dieser Sinn genommen. Seltsam und erregend zugleich empfand sie das Gefühl, nicht zu wissen, nicht zu sehen, wo er war, was er vorhatte, was er tat.

Mirko war zwei Schritte zurückgetreten und musterte Juliane. Ihm gefiel, was er sah. Ein schlanker Körper, dem man den täglichen Sport ansah. Zwei feste, nicht übergroße Brüste mit überraschend großen Nippeln, die sich schon jetzt erregt etwas nach vorn stellten. Ein heller Flaum über der Scham. Gut, rasiert hätte es ihm besser gefallen, aber was nicht ist, kann ja noch werden, dachte er sich. Durch die Pumps kamen die schlanken Beine gut zur Geltung. Den festen Po hatte er noch vom Treppengang in Erinnerung. Auch nackt enttäuschte er ihn nicht.

»Mach den Mund auf!«, sagte er bestimmend. »Ich werde dir jetzt etwas geben, was du mit deinen Zähnen festhalten wirst. Verlierst du es, werde ich dich mit zehn Schlägen auf den Hintern bestrafen. Hast du das verstanden?«, fragte Mirko.

Juliane nickte.

»Du bekommst keine Strafe, wenn du es ausspuckst, um Rot oder Gelb zu sagen«, fügte er hinzu. Dann schob er ihr etwas in den Mund.

Juliane biss zu und fühlte mit der Zunge. Es schmeckte metallisch, war länglich, rund, vielleicht 2 cm dick und hatte vorn eine leichte Spitze. Vielleicht ein Dildo, dachte sie sich, den kann ich halten. Im gleichen Moment zuckte sie kurz zusammen. Mirko hatte sie mit einem leichten Streicheln am linken Oberarm und an der Achselhöhle berührt. Fast hätte sie den Dildo verloren. Konzentrier dich, dachte sie innerlich, ich schaffe das, als sie etwas Kaltes im Nacken berührte. Sie merkte, wie es langsam ihr Rückgrat entlang rann und die Rinne zwischen ihren Pobacken erreichte. Jetzt spürte sie eine Hand auf der rechten Pobacke. Mirko griff zu. Erst sanft, dann fordernd, dann hart. Zog die Pobacke zur Seite, sodass die kalte Flüssigkeit weiter auf ihr Poloch zurinnen konnte. Dann war auch an der anderen Pobacke eine Hand, zog auch diese zur Seite. Immer mehr von der Flüssigkeit spürte sie in ihrer Pospalte. Dann fühlte sie etwas Hartes an ihrem Poloch. Juliane merkte, dass Mirko etwas von der kalten Flüssigkeit in ihren Ringmuskel massierte und dabei ihr Loch weitete.

»Entspann dich«, sagte er, als er ihr einen dünnen Plug in den Po schob.

Leicht stöhnte Juliane auf, darauf bedacht, den Dildo in ihrem Mund nicht zu verlieren. Als fast im gleichen Augenblick etwas Eiskaltes ihre rechte Brustwarze berührte, stöhnte sie laut auf. Der Dildo fiel zu Boden, denn Mirko hatte ihre Brustwarze mit einem Eiswürfel berührt.

»Du weißt was jetzt passiert?«, fragte Mirko.

Juliane nickte.

Mirko nahm eine Lederpeitsche von der Wand. Er war zwar ein bisschen aus der Übung, traf aber präzise und nicht überhart Julianes Pobacken. Wirklich schmerzhaft waren seine Schläge nicht, daher war ihr Hintern nur leicht gerötet nach den zehn Hieben.

Tapfer hatte sie die Schläge ertragen, sich innerlich immer wieder gesagt, du wirst dir nicht die Blöße geben, das jetzt abzubrechen.

Dann hob Mirko den Dildo auf, steckte ihn Juliane wieder in den Mund und fragte sie, ob es weitergehen könne. Wieder nickte Juliane, diesmal entschlossener. Mirko zog die Ketten etwas weiter nach oben, Julianes Körper straffte sich weiter. Etwas berührte die Innenseite ihres linken Oberschenkels, fuhr langsam nach oben, ihrer Spalte entgegen. Jetzt glitt dieses Etwas durch ihre Spalte, drückte ihre Labien leicht auseinander, legte sich kurz auf ihre Klit. Dann fuhr das Etwas auf der anderen Seite wieder heraus, wieder die Innenseite des Oberschenkels entlang. Ein wohliges Gefühl machte sich in Julianes Unterleib breit. Sie spürte, wie ihre Lust zunahm, merkte, wie ein erster Tropfen ihres Saftes aus ihrer Spalte rann und sich seinen Weg entlang des Oberschenkels nach unten suchte. Juliane spürte Mirkos Finger an ihrer linken Hüftseite nach oben fahren. Nur leicht berührte er sie, wie mit einer Feder. Dann umspielten seine Finger ihre linke Brust. Erst leicht und streichelnd, dann fester. Fast schon knetend bearbeitete er ihre Brust und widmete sich dann dem linken Nippel. Zunächst fasste er ihn leicht, dann zog er ihn kurz nach vorn. Juliane spürte, wie beide Nippel härter und härter wurden, sich keck nach vorn reckten. Immer auf den Dildo bedacht genoss sie jede dieser Berührungen. Nie hätte sie geglaubt, dass Ausgeliefertsein sie so erregen konnte.

Dann überfiel sie ein stechender Schmerz. Mirko hatte etwas an ihrem Nippel befestigt. Eine Wäscheklammer war es nicht, das spürte sie. Tief sog sie die Luft ein. Aushalten wollte sie diesen fiesen Schmerz, denn schließlich hatte sie ihn gesucht. Als sich ein weiterer Quälgeist um den rechten Nippel schloss, schossen ihr Tränen in die Augen. Wieder stöhnte sie laut auf und warf den Kopf in den Nacken. Dabei fiel der Dildo wieder zu Boden.

»Willst du mir etwas sagen?«, fragte Mirko.

Juliane schüttelte den Kopf. Ich will es wissen, sagte sie sich wieder innerlich.

»Du weißt, was das bedeutet?«, fragte er wieder. Als sie nickte, schob er ihr den Dildo wieder zwischen ihre Lippen. Mirko wählte eine andere Lederpeitsche, diesmal eine, an deren Riemenenden kleine Knoten waren. Wieder schlug er präzise, aber nicht überhart oder rau auf die noch geröteten Pobacken.

Diesmal spürte Juliane den Schmerz intensiver, fast wollte sie beim sechsten Schlag »Gelb« rufen, sagte sich aber, nein, das wirst du aushalten. Zudem steigerte sich ihre Erregung.

»Können wir weitermachen?«, fragte Mirko, nachdem er den Dildo entfernt hatte.

Juliane antwortete mit fester Stimme »Ja«.

Mirko steckte ihr den Dildo wieder in den Mund und straffte die Kette noch ein bisschen mehr.

Jetzt konnte Juliane kaum noch stehen, musste sich in den Pumps fast auf die Zehenspitzen stellen. Nichts, nichts geschah. Es kam Juliane wie eine Ewigkeit vor, diese Minuten, die Mirko nur vor ihr stand und wartete. Dann löste er gleichzeitig die beiden Nippelklemmen. Der Moment, in dem das Blut wieder in die empfindlichen Spitzen zurückkehrte, war kaum auszuhalten. Tränen flossen Juliane aus den Augen. Fest biss sie auf den Dildo, zog tief die Luft ein.

›Tapfer‹, dachte Mirko und sah sie an.

Jetzt spürte sie eine Hand an ihrer Spalte. Ein Finger glitt hinein, widerstandslos öffnete sie sich. Nicht nur feucht, nein – regelrecht nass war sie. Ein zweiter Finger kam hinzu, drang ebenfalls in sie ein. Dann wurden die Finger wieder herausgezogen. Teilten wieder ihre Labien, um kurz darauf ihre Klitoris zu berühren. Auch diese war mittlerweile angeschwollen und pochte. Als sich kurz darauf beide Finger um ihre Klit legten und sie massierten, jagte eine erste Orgasmuswelle durch ihren Unterleib. Leicht schüttelte sich ihr gestraffter Körper. Nun fühlte sie wieder etwas an ihrer Spalte. Mirko drückte ihr sanft etwas hinein. Liebeskugeln, sie fühlte sie. Vier waren es. Als sich Mirkos Finger kurz um die schmerzenden Nippel legten, stöhnte Juliane wieder auf. Fast schon wohltuend war es, als etwas Eiskaltes über ihre Brüste rann. Mirko fuhr langsam mit dem Eiswürfel über die Brüste, dann den Bauch entlang, auf den Bauchnabel zu. Nachdem er diesen kurz umkreist hatte, führte er den Eiswürfel weiter nach unten. Mit der anderen Hand drückte er Julianes Schamlippen auseinander. Als der Eiswürfel ihre pochende Klit berührte, fuhren Julianes Gefühle Achterbahn. Wieder rollte eine Welle der Erregung durch ihren Unterleib. Dann teilte Mirko ihre Spalte weiter um erst einen Finger und dann den Eiswürfel hineinzuschieben. Juliane dachte, sie explodiere. Keuchend genoss sie die Gefühle, die sie durchströmten, japste, verlor den Dildo ein drittes Mal.

Wieder fragte Mirko: »Willst du mir etwas sagen?«

Voller Glücksgefühle, schon fast erschöpft, schüttelte Juliane den Kopf.

»Du weißt, was das heißt?«, fragte er sie wieder.

Juliane nickte zustimmend. Jetzt will ich es wissen, will ich es aushalten, will ich erfahren, wie es sich anfühlt, sagte sie sich.

Mirko trat wieder hinter sie und hatte diesmal eine Reitgerte in der Hand. Präzise, immer wieder auf eine andere Stelle, schlug er zu. Darauf bedacht, immer nur mit der Klatsche und nicht mit dem Rohr der Gerte zu treffen. Langsam färbte sich Julianes Po tiefrot. Nach dem achten Schlag hielt Mirko kurz inne, wartete eigentlich auf ein Rot.

Juliane biss die Zähne zusammen, sie wollte es, wollte es unbedingt. Mirko schlug noch zweimal zu. Diesmal so, dass zwei Striemen Julianes Po zierten. Sofort spürte sie, wie die Ränder dieser Treffer anschwollen. Ihr Po brannte, der Plug in ihr hatte den Druck der Schläge auf ihren Unterleib und die Kugeln übertragen. Sie holte tief Luft, versuchte, die Tränen zu unterdrücken, als Mirko sich vor sie stellte.

»Wollen wir weitermachen?«, fragte er.

Wieder nickte Juliane.

Mirko gab ihr den Dildo wieder, straffte die Kette weiter.

Jetzt war der Punkt erreicht, an dem Juliane tatsächlich nur noch auf den Zehenspitzen stand. Ihre Füße begannen zu schmerzen.

Mirko sah genau, wie schwer es Juliane fiel. Für das erste Mal wirklich erstaunlich, dachte er sich.

Was nun folgte, hatte Juliane noch nie gefühlt. Sie dachte, dass tausende von Nadelstichen ihren Körper durchstachen. Mirko fuhr langsam mit einem Nervenrad auf ihren linken Nippel zu. Schon als er die Brust berührt hatte, begann Juliane, sich zu winden. Aber die Fixierung und die Ketten ließen ihr keinen Spielraum. Nein, dachte sie sich, nein bitte nicht darüber, als er dem Nippel näher und näher kam. Als dann das Nervenrad direkt über den geschwollenen, noch schmerzenden Nippel fuhr, konnte Juliane kaum noch. Sie spürte danach das Gleiche auf der anderen Seite. Langsam rollte dieser ungewohnte Schmerz, dieses Gefühl zerstochen zu werden, nach unten. Der Weg führte ihre Rippen entlang in die rechte Leiste. Er will doch nicht etwa, dachte sie sich, als die Kugeln in ihrer Spalte plötzlich zu vibrieren begannen. Erst leicht, dann stärker. Tropfnass war ihre Spalte. Keuchend biss sie auf den Dildo. Die Nadelstiche wanderten weiter die Leiste nach unten, steuerte direkt auf ihre Spalte zu. Sie genoss die Vibrationen, spürte, wie Mirko mit leichtem Zug den Plug aus ihrem Po zog. Dann rollte er das Nervenrad von unten direkt über ihre Spalte auf ihre klatschnasse Perle zu. Juliane wurde von einer Orgasmuswelle geschüttelt und sackte regelrecht in sich zusammen.

Mirko fing sie sicher auf und löste mit der anderen Hand die Karabiner. Dann ließ er Juliane vorsichtig zu Boden gleiten. Langsam nahm er ihr die Augenbinde, dann die Ledermanschetten ab und löste auch ihre Füße. Schweißgebadet, von Gefühlen zerrissen, lag Juliane auf dem Fußboden. »Hat es dir gefallen?«, fragte er sie.

Juliane konnte nicht antworten, nickte nur.

»Rechts um die Ecke ist eine Dusche, nimm dir die Zeit, die du brauchst«, sagte er zu Juliane. »Ich warte auf dich unten in der Küche«.

Mistkerl, dachte Juliane, als sie nach dem Duschen in den Spiegel sah und die beiden dunkelroten Striemen auf ihrem Po erspähte. Das Duschen hatte ihr gutgetan, langsam entspannte sich ihr Körper wieder. Noch immer fühlte sie Glücksgefühle. Juliane föhnte noch schnell ihr Haar, streifte den Rock über. Dann zog sie den BH an. Aus der Handtasche zog sie ihr Smartphone und rief ihre Freundin an. »Ich mache mich auf den Heimweg, wir quatschen morgen«, sagte sie ihr kurz. Dann zog sie die Kostümjacke an. Als sie diese schließen wollte, spürte sie die noch immer schmerzenden Nippel. Das geht beim besten Willen nicht, entschied sie und ging mit offener Jacke die Treppe hinunter.

»Darf ich dir etwas anbieten?«, fragte Mirko sie aus der Küche.

»Nein, danke. Es war schön. Trotzdem muss ich über alles nachdenken«, sagte sie, bevor er etwas erwidern konnte.

»Ich habe da noch etwas, was dir gehört«, meinte Mirko und zog ihren Slip aus der Hosentasche.

»Behalt ihn«, sagte Juliane lächelnd. »Ich kann ihn mir ja holen, wenn ich ihn brauche. Vielleicht will ich ja doch noch mehr über diesen Raum erfahren.« Dann hauchte sie Mirko einen Kuss auf die Wange und ging zur Tür.

Sie würde wieder anrufen, da war sich Mirko sicher.

Spätdienst

Nervös betrachtete Juliane sich im Spiegel. Nein, so hatte sie es sich nicht vorgestellt. Es war wie ein Fieber. Juliane überlegte hin und her, aber das unsichere Gefühl in ihrer Magengrube kam immer wieder. Rufe ich ihn an oder lasse ich es darauf ankommen? Diese Optionen kreisten immer wieder durch ihren Kopf. Immerhin hat er es mir angeboten, es aber auch mit einer Konsequenz verbunden. Eigentlich habe ich es ja gewollt – ja geradezu herausgefordert. Die Gedanken über das Zimmer erregen mich, ich will wieder fühlen, wie es ist, was es mit mir macht, was er mit mir macht, entschied Juliane. Schließlich kann ich ihn danach immer noch anrufen und absagen. Juliane war sich endlich sicher, was sie wollte, deshalb hatte sie Mirko angerufen.

Über eine Woche hatte er auf diesen Anruf gewartet, war sich aber sicher, dass er erfolgen würde. Gerade auch deshalb, weil Juliane an dem Samstagabend nach ihrem zweiten »Besuch«, zu ihm gesagt hatte: »Vielleicht will ich ja noch mehr über dieses Zimmer erfahren.«

Als Mirkos Smartphone klingelte und er Julianes Nummer erkannte, fragte er sie, wieder gespielt kühl, was denn ihr Begehr wäre.

Schon als sie Mirkos Stimme hörte, saß wieder dieser Kloß in Julianes Hals, machte sich aber auch dieses wohlige Gefühl zwischen ihren Beinen breit. Fast stockend antwortete sie, dass sie sich mit ihm treffen, mit ihm reden wolle. Vieles sei ihr in den vergangenen Tagen durch den Kopf gegangen, habe ihr schlaflose Nächte bereitet. Viel nachgedacht habe sie, aber diese Empfindungen, die sie überfielen, wenn sie an das Zimmer dachte, ließen sie nicht mehr los. Genossen habe sie den Abend, erklärte sie Mirko am Telefon, sich selbst nicht mehr kennend. Eigentlich war sie die starke Frau, diejenige, die als Vorgesetzte Entscheidungen treffen musste. Diejenige, die erwarten und durchsetzen musste, dass ihre Anweisungen umgesetzt wurden. Bei ihm war dies aber anders. Er strahle eine Dominanz aus, der sie sich hingeben, sich unterordnen wolle.

Mirko fragte sie, ob sie sich tatsächlich vorstellen könne, seine Anweisungen bedingungslos zu erfüllen, auch wenn es Herausforderungen seien. Er fragte ganz deutlich, ob sie wirklich bereit sei, sich ihm unterzuordnen und gegebenenfalls auch die Konsequenzen zu tragen.

Juliane bejahte dies mit fester Stimme.

Nach dem Abend bei Mirko hatte Juliane viel gelesen. Halbe Nächte auf dieser einen BDSM-Seite im Internet verbracht. Ihr Kopfkino erregte Juliane, sobald sie von Unterwerfung und von männlicher Dominanz las. Auch wenn sie sich das eine oder andere, was sie dort las, wahrlich nicht vorstellen konnte. Ab und an fragte sie sich, ob sie Demütigungen ertragen könnte. Ob es für sie machbar sei, vielleicht Dinge zu tun, die ihrer Erziehung widersprachen. Auf der anderen Seite erregte sie aber allein schon der Gedanke daran.

»Gut,« sagte Mirko am Telefon, »dann treffen wir uns am Donnerstag zum Abendessen. Ich erwarte dich um 20.00 Uhr im Ratskeller, dort können wir in Ruhe reden.« Bestimmend befahl er weiter: »Du wirst genauso gekleidet sein, wie an dem Abend, an dem du bei mir zu Besuch warst!«

Schon bei diesen Worten spürte Juliane, wie sich ihre Nippel aufstellten. Spürte deutlich ihre aufkeimende Erregung. »Ich werde pünktlich sein«, versprach Juliane und legte auf.

Die Arbeit fiel Juliane am Donnerstag nicht leicht. Fast nichts ging ihr wie gewohnt von der Hand. Immer wieder ertappte sich Juliane selbst, dass sie in Gedanken schon beim Abendessen war. Sie fragte sich, ob sie Mirko tatsächlich ihre Gefühle offenbaren, sich ihm umfassend anvertrauen könne. Vor allem aber fragte sie sich, ob sie es tatsächlich schaffen würde, Mirko zu fragen, ob er sie weiter in diese Welt einführen wolle. Sie war sich des Risikos durchaus bewusst. Tagelang hatte sie die beiden letzten Schläge von Mirko gespürt, weil die Striemen auf ihrem Po beim Sitzen ziemlich schmerzten. Aber genau das war es ja, sie schmerzten, aber da war noch etwas anderes, was sie empfand.

Nach der Arbeit fuhr Juliane nach Hause und versuchte, sich durch Hausarbeit abzulenken. Ließ sich ein Bad ein, versuchte zu entspannen. Pünktlich um 19.30 Uhr ging Juliane aus dem Haus. Bloß nicht zu spät kommen, dachte sie sich. Wie vorgegeben trug Juliane das schwarze Kostüm und die Pumps, in denen sie problemlos laufen konnte. Leicht schaute die Spitze ihres BHs wieder aus der Kostümjacke heraus. Dass sie kein Höschen trug, konnte niemand sehen, auch wenn Juliane dies anders fühlte. Sie parkte wieder auf dem Markt und ging zielstrebig auf den Ratskeller zu. Nach dem Eintreten sah sie sich um, konnte Mirko aber nicht sofort sehen. Wenige Tische waren besetzt. Sie ging einige Schritte, als sie Mirko plötzlich entdeckte. Er saß an dem runden Tisch in der einzigen Nische, die es im Ratskeller gab. Fast wie ein Separee gelegen konnte man dieses weder vom Tresen noch von den meisten Plätzen in der Gaststube aus einsehen. Juliane ging auf Mirko zu, der eine Speisekarte studierte. »Hallo«, sagte sie zu ihm, »da bin ich!«

Mirko sah auf, lächelte und erhob sich. Er begrüßte sie mit einem Kuss auf die Wange und dirigierte sie an seine rechte Seite.

»Bitte nur Wasser für mich«, bat sie Mirko, an ihr erstes gemeinsames Essen denkend.

Mirko nickte erst ihr, dann dem Kellner zu. Als dieser an den Tisch kam, bestellte er für Juliane den Fitness-Teller, für sich ein Rindersteak, Wasser und ein Schwarzbier. Nachdem der Kellner die Getränke gebracht hatte, fragte Mirko Juliane, ob man das am Telefon begonnene Gespräch fortsetzen wolle?

Juliane, die bereits Mirkos Anwesenheit genoss, begann zu erzählen. Erzählte ihm, was sie empfand, wenn sie an den Abend bei ihm zurückdachte. Dass sie in den vergangenen Tagen viel über ihre Gefühle nachgedacht, aber auch viel gelesen habe. Sprach davon, wissen zu wollen, wie man sich fühlt, wenn man sich hingibt. Wenn man Anweisungen befolgt, auch solche, die man vielleicht nicht mochte. Vor allem, wenn man weiß, dass das Nichtbefolgen Konsequenzen hat.

Geduldig und still hörte Mirko ihr zu. Sein Gefühl signalisierte ihm, dass es gut werden könnte. Sagte ihm, dass die Frau, die neben ihm saß, es wirklich erfahren will, es mit ihm erleben will. Alte, lang vermisste Dominanz erwachte in Mirko wieder zum Leben.