Die Frau im Zug - Alfred J. Schindler - E-Book

Die Frau im Zug E-Book

Alfred J. Schindler

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Beschreibung

Die Frau im Zug Ein junger Mann steigt im Münchner Hauptbahnhof in einen Nahverkehrszug ein, der ihn nach Augsburg bringen soll. Er nimmt in einem Abteil Platz, in dem lediglich eine junge, äußerst attraktive Dame sitzt. Eine mehr als merkwürdige Konversation zwischen den beiden beginnt. Aber das ist noch lange nicht alles… - es wird die Fahrt seines Lebens… eine Fahrt des absoluten Grauens - ja, so kann man es wohl nennen.

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Veröffentlichungsjahr: 2016

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Alfred J. Schindler

Die Frau im Zug

Horrorthriller

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Die Frau im Zug

 

DIE FRAU IM ZUG

 

Horrorthriller

 

von

 

Alfred J. Schindler

 

 

 

 

Vorwort

 

 

Ich befinde mich in der Münchner Bahnhofshalle und warte auf die Abfahrt des Nahverkehrszuges, der mich nach Augsburg bringen wird. Da ich noch über zwanzig Minuten Zeit habe, kaufe ich mir an einem Verkaufsstand eine Tasse Kaffee und rauche eine Zigarette.

 

Kurz darauf: Ein Blick auf die Bahnhofsuhr sagt mir, dass der Zug in fünf Minuten den Bahnhof verlassen wird. Langsam laufe ich auf dem Bahnsteig dahin, entlang meines Zuges, vorbei an all den vielen Leuten, die aus einem anderen Zug ausgestiegen sind und steige ein. Der Bahnbeamte mit seiner lustigen Trillerpfeife steht schon bereit. Seine Kappe sitzt etwas schief, was ich sehr komisch finde. Ich bin bestens gelaunt und gehe gelassen durch den langen Waggon. Ich finde schließlich ein Abteil, in dem nur eine ausnehmend hübsche, junge Dame sitzt. Langsam öffne ich die Schiebetür und frage die Frau höflich und etwas schüchtern, ob ich mich zu ihr setzen darf. Freundlich lächelt sie mich an und nickt zustimmend. Ihr Rock, der etwas nach oben gerutscht ist, da sie die langen, wohlgeformten Beine übereinandergeschlagen hat, gibt einen wundervollen Blick auf ihre makellosen Beine frei. Sie trägt schwarze Netzstrümpfe und rote Lackstiefel. Ich bin beeindruckt, ja, völlig hingerissen. Hat sie sich absichtlich so aufreizend hingesetzt, um einen Mann anzulocken? Genau das frage ich mich in diesem Moment. Da ich nicht aufdringlich erscheinen möchte, setze ich mich natürlich nicht neben sie, sondern diagonal zu ihr. Ich hänge meine Jacke an einen Haken. Dort hängt sie gut.

 

 

01

 

 

„Warum setzen Sie sich nicht direkt zu mir?“, fragt sie und mein Herz schlägt höher.

 

Ich bin völlig perplex. War das eine direkte Einladung? Ein unsittliches Angebot? Langsam rutsche ich Richtung Fensterplatz. Natürlich nehme ich nicht direkt neben ihr Platz. Das wäre dann doch etwas zu aufdringlich. Ich befinde mich entgegen der Fahrtrichtung, aber das ist mir eigentlich völlig egal. Ich betrachte sie unauffällig und muss mir eingestehen, dass ich noch nie eine solch attraktive Frau wie sie gesehen habe. Sie ist schätzungsweise zwanzig Jahre alt. Ihr langes, hellblondes Haar fällt leicht gewellt über ihre schmalen Schultern. Und dieses Gesicht! Der helle Wahnsinn! Sie hat grüne, strahlende Augen und ihre Lippen sind feuerrot. Ich bin von ihrer Erscheinung völlig hingerissen. Gibt es wirklich so etwas wie Liebe auf den ersten Blick, frage ich mich. Oder ist der Sex, der mich so sehr beeinflusst?

 

Mein Verlangen?

 

Sie liest in einer französischen Zeitschrift, deren Titel mir nicht bekannt ist. Jetzt schaut sie mich kurz an. Ich sehe ihren taxierenden Blick und spüre, dass sie sich ein Bild von mir macht. Ob ich bei ihr landen kann? Ja, das ist wohl für mich im Moment die Frage aller Fragen…

 

„Wir sind etwa im selben Alter, nicht wahr?“, fragt sie mich. Ihre makellosen Zähne schimmern, denn ihr Mund ist leicht geöffnet.

„Ja, so ungefähr“, antworte ich etwas schüchtern. Ich spüre den berühmten Kloß im Hals.

„Darf ich raten, wie Sie heißen?“, will sie wissen.

„Ja, raten Sie mal!“, sage ich grinsend.

 

„Du heißt Sebastian, stimmt`s?“

 

Ich bin völlig perplex. Sie muss mich kennen! Woher will sie denn wissen, wie mein Vorname ist?

 

„Ja, Sie haben recht. Ich heiße Sebastian.“

„Sebastian Schröder?“, fragt sie leise.

„Ja, Schröder ist mein Name. Woher kennen Sie meinen Familiennamen?“, frage ich sie höchst interessiert.

„Ich kenne die Namen a l l e r Menschen“, antwortet sie ausweichend und liest weiter. Und sie fügt hinzu: „Mir sind auch alle Geburtsdaten bekannt.“ Ihr Augenaufschlag ist mehr als perfekt.

„Wann bin ich denn geboren?“

„Am 01. Oktober 1995.“

 

Das ist ja schier unglaublich! Woher weiß sie, wie ich heiße und wann ich geboren bin? All ihre Aussagen stimmen! Sie muss mich kennen. Was für eine seltsame, junge Frau, überlege ich. Sie behauptet, die Namen von allen Menschen zu kennen. Sie übertreibt wohl gerne? Aber woher kennt sie mich?

 

„Entschuldigen Sie, Fräulein…“

„Frau, bitte.“

„Kennen wir uns?“

„Ja“, sagt sie leise.

 

Jeder kennt mich.“

 

Ich bin – ehrlich gesagt – völlig überfahren, denn erstens habe ich diese Frau noch nie in meinem bisherigen Leben gesehen, noch kann ich mir ihre seltsamen Antworten erklären. Jeder kennt sie? Was soll das bedeuten? Ist sie eine Filmschauspielerin, die mir bisher entgangen ist? Bin ich nicht mehr up to date? Sie könnte aber auch ein sehr berühmtes Fotomodell sein, geht es mir durch den Kopf. Ist sie vielleicht eine Spitzensportlerin, die mir unbekannt ist? Eine Tennisspielerin? Was geht hier ab? Oder ist sie nur etwas eingebildet? Kein normaler Mensch behauptet von sich - noch dazu, wenn man sich gerade kennenlernt - dass er jeden Mensch kennt. Was für ein Unsinn!

 

Egal.

Ich verzeihe ihr.

 

Sie könnte auch eine Dirne sein, überlege ich. Jedoch schiebe ich diesen Gedanken sofort zur Seite. Dirnen kennen nicht die Namen aller Menschen. Höchstens die Namen ihres Zuhälters und die ihrer Freier. Vorausgesetzt, sie stimmen…