Die Geschichtsklitterung der öffentlichen Kultur - Roger Reyab - E-Book

Die Geschichtsklitterung der öffentlichen Kultur E-Book

Roger Reyab

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Beschreibung

Die wahrnehmbaren Kulturschaffenden in Deutschland sind mehrheitlich gleichgeschaltet. Die politische Kultur der Bundesrepublik erzeugt damit Geschichtsverdrehungen, die ähnlich der Kultur in der DDR nicht selten den Bock zum Gärtner und Saulus zu Paulus wandeln.

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Veröffentlichungsjahr: 2018

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Roger Reyab

Die Geschichtsklitterung der öffentlichen Kultur

und die fraulose Gesellschaft

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Ideologie und Kunst

 

In dem Historiendrama „Katharina Luther“, das in den heutigen Tagen mit viel Werbeaufwand über die Fernsehschirme flimmerte, konnte man zum wiederholten Male eindrucksvoll erleben, wie Geschichte durch Ideologie verfälscht und verdreht werden kann. In dem Streifen, der sich historischen Vorbildern kaum näherte und dennoch den Anspruch darauf erhob, schrieben Ideologen ihre Weltsicht nieder und nutzten den Film als weiteren Baustein ihrer Propaganda.

 

Wir haben in Deutschland eine durch die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) alimentierte ideologische und propagandistische Kultur, die ähnlich anderen gleichgeschalteten Medien der Vergangenheit, keinen Film, keine Zeitung, keine Nachrichtensendung und keine Musik einem breiten Publikum öffnet, die nicht Baustein im Feldzug der oktroyierten Meinung ist. Selbst in der seichtesten Unterhaltung kann man die Tendenz erkennen, Ideologie zu verkaufen und Meinungen nachhaltig zu beeinflussen und zu manipulieren.

 

In der ehemaligen DDR und vielen anderen autoritären Systemen hat man nicht systemkonforme Schriften, Filme, Kunstwerke und Darbietungen schlicht und einfach verboten. In der Bundesrepublik bedient man sich lieber des Mittels der Ignoranz. Es kann also durchaus in Nischen nicht systemkonforme Kunst und Kultur stattfinden. Man hat allerdings in den wesentlichen Verbreitungskanälen eine klare ideologische Linie. Diese Strategie wird manchmal über Jahrzehnte beibehalten und bis in den kleinsten Winkel der Meinungsmaschine getragen. Hinter dem Streben nach einer möglichst einheitlichen Meinungsbildung, steht das Kalkül einer sich verfestigenden Weltsicht durch penetrante Wiederholung.

 

Es bleibt müßig darüber zu streiten, ob es einen Zeitgeist gibt, der in jeder Epoche und jeder Kultur bestimmend ist und der einzig und allein über die Akzeptanz breiter Schichten von Kunst und Kultur entscheidet. Es ist nämlich nicht so, dass die Kunst und Kultur in Deutschland, wie immer wieder rechtfertigend und gebetsmühlenartig behauptet wird, maßgeblich durch den Geschmack des Publikums das Licht der breiten Öffentlichkeit erblickt, sondern gegenteilig so, dass der Zeitgeist durch die Medien erst erzeugt wird. Wir haben es also nicht mit Marktmechanismen zu tun, die bestimmte Entwicklungen befördern, ausbremsen und entstehen lassen, sondern mit gesteuerten Prozessen, die sich nicht sehr wesentlich von den Mechanismen in autoritären Staatsgebilden unterscheiden. Die GEZ ist keine unabhängige Organisation. Die über 8,3 Milliarden Euro, die jährlich unter den Kulturschaffenden der Republik verteilt werden, sind fest in ein ideologisches Korsett eingebettet. Dieses Korsett stammt aus den Federn politischer Thinking-Tanks, die weder einer demokratischen Kontrolle unterliegen noch der Öffentlichkeit bekannt sind. Die Programmdirektionen sind natürlich nicht unabhängig, denn selbst in den öffentlich-rechtlichen Sendern herrscht derselbe Proporz der undurchsichtigen und angeblich demokratisch gewählten Einheitsparteien, die auch den Bundestag zu einer Institution einer Einheitsmeinung haben werden lassen.