Die Herrschaft Bettingen an der Prüm und ihre Erträge um 1780 - Claus Rech - E-Book

Die Herrschaft Bettingen an der Prüm und ihre Erträge um 1780 E-Book

Claus Rech

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Beschreibung

Im Jahre 1781 ließ Gräfin Augusta von Sternberg-Manderscheid die Einnahmen und Ausgaben in ihren Eifeler Territorien erfassen. Sie ordnete an, dass in jeder Herrschaft ein Ertragsverzeichnis angefertigt werden solle. Das geschah kurz darauf auch in der Herrschaft Bettingen. Das damals entstandene Dokument hat sich bis heute erhalten. Es bietet einen interessanten Einblick in die Art und Weise, wie der Adel des Alten Reiches seine Güter bewirtschaftete. Die Aufstellung listet die Einkünfte auf, die das gräfliche Haus von den Untertanen bezog, und nennt die Ausgaben, die bei der Wirtschaftsführung anfielen. Ergänzt um Kommentare und Erläuterungen, wird die Bettinger Ertragsübersicht von 1781 in der vorliegenden Edition erstmals vorgestellt.

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Seitenzahl: 32

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhalt

Das Bettinger Ertragsverzeichnis von 1781

Einleitung

Gräfin Augusta von Sternberg-Manderscheid

Die Herrschaft Bettingen

Der Inhalt des Bettinger Verzeichnisses

Die Einnahmen

Die Ausgaben

Der Gesamtertrag

Die Überlieferung des Quellentextes

Quellentexte

Edition des Bettinger Ertragsverzeichnisses von 1781

Edition des „Status generalis“

Edition der Umrechnungsliste zu Münzen und Maßen

Glossar

Zeittafel

Die Besitzer der Herrschaft Bettingen im 18. Jahrhundert

Anmerkungen

Nachweise

Quellen

Literatur

Abbildungen

Anhang

Die sternberg-manderscheidischen Ertragsaufstellungen von 1781 im Überblick

Das Bettinger Ertragsverzeichnis von 1781

Einleitung

Im Jahre 1781 ließ Gräfin Augusta von Sternberg-Manderscheid in der Herrschaft Bettingen an der Prüm ein Verzeichnis über ihre dortigen Einkünfte und Ausgaben anfertigen. Eine solche Aufstellung war etwas Neues. Zwar hatte es schon seit dem Mittelalter Güterverzeichnisse und Einnahmeregister gegeben, aber Übersichten, die einen umfassenden Einblick in die Ertragslage boten, waren bis in das 18. Jahrhundert hinein selten. Um die jährlichen Reinerträge zu bestimmen, listete man nun die Einzelposten der gräflichen Wirtschaftsführung auf und ermittelte deren durchschnittlichen Wert. Das Ziel der 1781 angefertigten Bettinger „Beschreibung“ war, Anhaltspunkte über Kosten und Nutzen des gräflichen Wirtschaftens in der Herrschaft zu erhalten.

Es galt, die Einkünfte in einem weiträumigen Gebiet zu erfassen, denn die Herrschaft Bettingen erstreckte sich mit ihren Streubesitzungen entlang der Nims, der Prüm und der mittleren Sauer. Der Hauptort der Herrschaft war die Freiheit Bettingen mit der oberhalb des Ortes gelegenen Burg. Bettingen wurde als „Freiheit“ bezeichnet, weil es im Mittelalter „gefreit“, d.h. mit städtischen Privilegien ausgestattet wurde und die Einwohner persönlich frei waren. Die Herrschaft gehörte seit der Mitte des 16. Jahrhunderts zu den manderscheidischen Territorien in der Südeifel.

Die Aufstellung von 1781 zeigt, aus welchen Quellen die Erträge des Grafenhauses in der Herrschaft stammten. Gleichzeitig lässt sie erkennen, welche Ausgabeposten für die Verwaltung der Bettinger Güter anfielen und die Einkünfte schmälerten. Die Ertragsberechnung gibt damit einen detaillierten Einblick in die grundherrschaftlichen Verhältnisse eines Kleinterritoriums im 18. Jahrhundert.

Ähnliche Auflistungen wie die Bettinger Übersicht entstanden 1781 auf Geheiß der damals regierenden Gräfin Augusta auch in anderen sternberg-manderscheidischen Territorien. Sie dienten der Blankenheimer Zentralverwaltung dazu, sich ein verlässlicheres Bild über die ökonomische Lage der einzelnen Besitzungen zu machen. Die gesammelten Daten flossen schließlich in eine Gesamtübersicht ein, den sogenannten „Status generalis“.

Die vorliegende Darstellung präsentiert die Bettinger Aufstellung von 1781 erstmals in einer Edition. Vorab erläutern die einleitenden Kapitel die historischen Rahmenbedingungen, vor denen die Abfassung der Ertragsverzeichnisse stattfand. Zum Vergleich werden nach der Präsentation der Bettinger Liste auch der Blankenheimer „Status generalis“ und eine zeitgenössische Liste mit den Münzsorten und Maßen der sternberg-manderscheidischen Gebiete wiedergegeben. Im Anschluss an die Edition der Quellen findet sich eine Erläuterung der heute nicht mehr oder nur schwer verständlichen Begriffe.

Gräfin Augusta von Sternberg-Manderscheid

Die Abfassung der Bettinger Übersicht erfolgte kurz nach dem Regierungsbeginn der Gräfin Augusta von Sternberg-Manderscheid. Sie hatte im Jahre 1780 die Regierung angetreten und war die letzte regierende Gräfin aus dem Hause Manderscheid. Als Tochter des bereits 1772 verstorbenen Grafen Johann Wilhelm von Manderscheid-Blankenheim hatte sie die Regierungsgeschäfte von dessen Bruder bzw. ihrem Onkel, dem Grafen Franz Joseph von Manderscheid-Blankenheim, übernommen. Dieser war im Dezember 1780 kinderlos verstorben (1).

Zu den gräflichen Gebieten, deren Ertragsverzeichnisse sich bis heute erhalten haben, zählten um das Jahr 1781 reichsunmittelbare Territorien, in denen Augusta alleinige Landesherrin war, sowie landsässige bzw. mittelbare Gebiete, in denen die Gräfin Lehensträgerin benachbarter Landesherren war. Ein solches „mittelbares“ Gebiet war auch die im Herzogtum Luxemburg gelegene Herrschaft Bettingen. Hier hatte die Gräfin am 11. Dezember 1780 mit dem Besitzergreifungsakt über die Herrschaft und die anschließende Huldigung durch die Untertanen die Regierungsgewalt übernommen (2).