Die kluge Katze baut vor - Rita Mae Brown - E-Book

Die kluge Katze baut vor E-Book

Rita Mae Brown

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Beschreibung

Mrs. Murphy, die gewitzte Tigerkatze auf Samtpfoten, findet es zwar höchst rätselhaft, warum Menschen heiraten – aber keineswegs rätselhaft bleibt für sie der Grund, warum Professor Vincent Forland sein Leben lassen musste. Liebe liegt in der Luft in Crozet, Virginia. Mary Minor »Harry« Haristeen hat lange gezaudert, doch nun ist es soweit: Sie heiratet ihren Exehemann Fair noch einmal. Aber die Feierlichkeiten überschattet ein grausiger Fund. Professor Vincent Forland, weltberühmter Experte für Weinbau, liegt tot zwischen den Rebstöcken – ohne Kopf. Zum Glück stehen Mrs. Murphy und ihre tierischen Freunde schon bereit, sich den aktuellen Fall zu krallen.

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Das Buch

Endlich ist es soweit: Mary Minor »Harry« Haristeen heiratet nach langem Zaudern und Zögern ihren Exehemann Fair noch einmal. Natürlich sind Mrs. Murphy, Pewter und Tucker bei der Trauung dabei. Sie beobachten das Spektakel von der Empore aus, obwohl sie überhaupt nicht verstehen können, was das alles eigentlich soll! Können die zwei sich nicht einfach paaren – und gut ist es?

Die Feierlichkeiten werden allerdings überschattet vom Mord an Professor Vincent Forland, einem weltberühmten Experten für Weinreben. Forland war in der Stadt, um sich in den umliegenden Weinbergen umzusehen und Vorträge zu halten, denn die Bewohner von Crozet hatten den Weinbau für sich entdeckt. Sogar Harry und Fair hatten auf einem Viertelhektar Weinstöcke angepflanzt. Kann es schließlich etwas Verlockenderes geben als eine eigene Weinmarke? Doch irgendjemand, der offenbar diese neue Einnahmequelle torpedieren will, hat den Weinexperten ins Jenseits befördert – und ihm auch noch den Kopf abgetrennt. Schnell gehen die Verdächtigungen unter den Weinbauern los. Und als dann noch eine weitere Leiche im Weinberg gefunden wird, sind Mrs. Murphy und ihre tierischen Freunde gefragt, denn die Menschen bekommen wie immer ihre Probleme nicht in den Griff …

Die Autorin

Rita Mae Brown, geboren in Hanover, Pennsylvania, wuchs in Florida auf. Sie studierte in New York Anglistik und Kinematographie und war in der Frauenbewegung aktiv. Berühmt wurde sie mit dem Roman Rubinroter Dschungel und steht seit vielen Jahren mit ihren Kriminalromanen, die sie zusammen mit der Tigerkatze Sneaky Pie Brown als Koautorin schreibt, weltweit auf allen Bestsellerlisten. Weitere informationen finden Sie unter:www.ritamaebrown.com

Von Rita Mae Brown sind bereits erschienen:

Die Mrs.-Murphy-Krimis:

Schade, daß du nicht tot bist – Rache auf leisen Pfoten – Mord auf Rezept – Die Katze lässt das Mausen nicht – Die Katze im Sack – Da beißt die Maus keinen Faden ab – Die kluge Katze baut vor – Eine Maus kommt selten allein – Mit Speck fängt man Mäuse – Die Weihnachtskatze – Die Geburtstagskatze – Mausetot – Vier Mäuse und ein Todesfall

Die Krimiserie mit Sister Jane:

Auf heißer Fährte · Fette Beute · Dem Fuchs auf den Fersen · Mit der Meute jagen · Schlau wie ein Fuchs

Rita Mae Brown& Sneaky Pie Brown

DIE KLUGE KATZEBAUT VOR

Ein Fall für Mrs. Murphy

Aus dem Englischenvon Margarete Längsfeld

Ullstein

Besuchen Sie uns im Internet:www.ullstein-taschenbuch.de

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen,wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung,Speicherung oder Übertragungkönnen zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Ungekürzte Ausgabe im Ullstein Taschenbuch

1. Auflage September 2008

3. Auflage 2012

© für die deutsche Ausgabe Ullstein Buchverlage GmbH,

Berlin 2007/Ullstein Verlag

© 2006 by American Artists, Inc.

Illustrationen © 2006 by Michael Gellatly

Titel der amerikanischen Originalausgabe:

(Bantam Books, New York)

Umschlaggestaltung: Büro Jorge Schmidt, München

Titelabbildung: © Jakob Werth, Teisendorf

E-Book-Konvertierung: CPI books GmbH, Leck

ISBN 978-3-8437-1032-9

Für Patricia Kluge und Bill Moses,deren grenzenlose Großzügigkeit auf einmalige Weisemit Verstand und Liebenswürdigkeit gepaart ist.

Personen der Handlung

Mary Minor Haristeen (Harry) ist neugierig, fleißig, logisch und geht auf die vierzig zu. Sie hat ihren sicheren Job im Postamt von Crozet gekündigt und fängt mit Anpflanzungen etwas Neues an.

Fair Haristeen, ein auf Pferdefortpflanzung spezialisierter Tierarzt, hat seine Ex-Frau endlich zurückerobert.

Er ist rechtschaffen, sieht unheimlich gut aus und ist in vieler Hinsicht emotional reifer als Harry.

Susan Tucker kennt als Harrys beste Freundin deren sämtliche Fehler und liebt sie trotzdem oder gerade deswegen. Die zwei sind Freundinnen von Kindesbeinen an und haben gemeinsam viel durchgestanden.

Ned Tucker, Susans Ehemann, dient der Legislative des Staates, seit er letzten November gewählt wurde.

Er arbeitet sich ein und ist öfter in Richmond, als es Susan lieb ist, aber sie wird sich damit abfinden.

Olivia Craycroft (BoomBoom) ist einfach umwerfend. Auch sie ist seit Kindertagen mit Harry befreundet, allerdings waren sie eine Zeit lang auch verfeindet.

Sie ist eine gute Geschäftsfrau, leitet ein Zementwerk und beobachtet jetzt fasziniert Harrys Rückkehr zum Landbau.

Alicia Palmer, in den siebziger und achtziger Jahren ein großer Filmstar, ist letztes Jahr heimgekehrt, endlich frei, sie selbst zu sein. Sie hat ein Jahr gebraucht, um sich von Hollywood zu entwöhnen.

Miranda Hogendobber, Harrys ehemalige Arbeitskollegin im Postamt, ist Ende sechzig. Sie ist sehr fromm, hat sich aber von den radikaleren Elementen ihrer Kirche zum Heiligen Licht distanziert. Sie wird mit Harry zusammenarbeiten, sobald die Saat aufgeht.

Marilyn Sanburne (Big Mim) ist eine unermesslich reiche, sehr kluge, zuweilen herrische Frau, die Crozet mit eiserner Hand im Samthandschuh regiert. Sie hat ein gutes Herz, sofern man es erträgt, herumkommandiert zu werden.

Marilyn Sanburne junior (Little Mim) ist endlich aus dem Schatten ihrer Mutter getreten und ein eigenständiger Mensch geworden. Ihr Wendepunkt kam, als sie Vizebürgermeisterin (Republikanerin) von Crozet wurde.

Jim Sanburne, Big Mims Ehemann und Little Mims Vater, ist der Bürgermeister von Crozet und Demokrat. Das sorgt mit Sicherheit für spannende Familiendiskussionen.

Deputy Cynthia Cooper ist wachsam, intelligent, liebt den Polizeidienst und wird in der Gemeinde geachtet. Sie ist ihrem Vorgesetzten eine gute Partnerin.

Sheriff Rick Shaw bemüht sich, nicht zynisch zu werden. Cooper tut ihm gut, seine Camel-Zigaretten tun ihm gar nicht gut. Er hat die Hoffnung, mit dem Rauchen aufhören zu können, längst aufgegeben. Es gibt Zeiten, da könnte er Harry erwürgen, weil sie ihm im Weg ist.

Reverend Herbert C. Jones, dieser warmherzige, kluge und fürsorgliche Mann ist nicht nur für die Mitglieder seiner St. Lukasgemeinde da, sondern für alle, die Hilfe brauchen. Er praktiziert Christentum und geht Dogmen aus dem Weg.

Rollie Barnes ist aggressiv, ehrgeizig, führt einen übertriebenen Konkurrenzkampf, hat an der Börse einen Haufen Geld verdient, sich nach Crozet »abgesetzt« und das Weingut Spring Hill Vineyards gegründet.

Chauntal Barnes ist viel jünger als Rollie. Sie verfügt über die Sensibilität und das Taktgefühl, die ihrem Mann fehlen.

Arch Saunders ist versessen darauf, Wein zu produzieren.

Er hat an der Technischen Hochschule von Virginia studiert, zwei Jahre unterrichtet, dann einen Job in Napa Valley angenommen, um so viel zu lernen, wie er konnte. Als sich ihm die Chance bot, mit Hilfe von Rollies Geldmitteln eine eigene Weinsorte zu entwickeln, ist er nach Virginia zurückgekehrt. Er hatte eine Affäre mit Harry, als sie frisch geschieden war.

Toby Pittman ist ebenfalls Absolvent der Technischen Hochschule mit einem glänzenden Examen. Er hat das Weingut Rockland Vineyards aufgebaut, mit vollem Erfolg. Er ist über jedes Konkurrenzdenken erhaben und vermutlich wahnsinnig. Aber verdammt schlau.

Hy Maudant ist ein Franzose mittleren Alters, der das Weingut White Vineyards gründete. Er bringt sowohl die Unbekümmertheit als auch das fundierte Wissen des Franzosen über die alles entscheidende Rebsorte in seine Arbeit ein. Toby hasst ihn unverhohlen.

Professor Vincent Forland, ein kleiner Mann, der jederzeit bereit ist, aus dem Stegreif einen Vortrag zu halten.

Er war sowohl Archs als auch Tobys Lehrer. Wie so viele Akademiker ist er eine Koryphäe in seinem Fach und ansonsten zu fast nichts zu gebrauchen.

Die wirklich bedeutenden Figuren

Mrs. Murphy, Harrys getigerte Katze, beobachtet alles und jeden. Sie ist klug, aber vor allem kritisch angesichts dessen, wie oft ihr Mensch sich in Schwierigkeiten bringt. Mrs. Murphy ist vernünftig und hat einen wachen Verstand.

Pewter, Harrys graue Katze, hat Gewichtsprobleme und kann es gar nicht leiden, daran erinnert zu werden. Sie schließt sich – oft murrend – Mrs. Murphy an, weil sie in der Angst lebt, etwas zu verpassen.

Tee Tucker, der tapferste Corgi der Welt, erträgt Pewters Quengeleien. Sie und Mrs. Murphy sind ein gutes Gespann. Sie hat auch Pewter gern, wenn Pewter nur mal den Mund halten würde.

Owen, Tuckers Bruder, ist Susans Hund. Er besitzt sämtliche Corgi-Eigenschaften wie Verstand, Freundlichkeit, Ausdauer und die Bereitschaft, alles zu hüten.

Plattgesicht, die große Ohreule, wohnt in der Kuppel von Harrys Stall. Sie betrachtet die Vierbeiner ein bisschen von oben herab, weiß aber, sie sind ihre Familie, so armselig sie auch sein mögen.

Ein Leben ohne Flügel muss schlimm sein.

Simon, ein Opossum, dem nie etwas Glänzendes vor die Augen kam, das ihm nicht gefiel, nimmt sich alles, was kaputtgegangen ist oder liegen gelassen wurde.

Er ist schüchtern, zeigt den anderen Tieren aber gerne seine Schätze.

Matilda, eine alte, riesengroße Kletternatter, hat niemanden richtig gern, erduldet jedoch die anderen. Ihr Kommen und Gehen wird von der Temperatur bestimmt; das Geschwätz der warmblütigen Lebewesen ist ihr oft lästig. Wie Plattgesicht und die Katzen vernichtet sie Ungeziefer und ist daher auf einer Farm von großem Nutzen.

Jed, Tobys Esel, hat nicht viel zwischen den langen Ohren. Er ist vielleicht das einzige Geschöpf, das Toby liebt und dem er vertraut.

Der grässliche Blauhäher, dieser verschlagene, schöne Vogel, schreit gern mit seiner äußerst unmelodischen Stimme und betrachtet es als seine Lebensaufgabe, die Katzen zu quälen. Er wirft auch Steine auf anderer Vögel Eier. Er ist ein Tunichtgut durch und durch.

Harrys Jagdpferde und Zuchtstuten wurden, da Frühling ist, ins Freie gebracht, weshalb sie diesmal in der Geschichte keine Rolle spielen. Die Fohlen sind gesund und munter. Mrs. Murphy mag Pferde besonders gern. Pewter würde sie lieber mögen, wenn sie Thunfisch oder sogar Hühnchen fräßen, weil sie oft was von ihrem Fressen runterfallen lassen. Sie lässt sich nicht herab, Heu oder Quetschhafer zu essen.

1

Mary Minor, willst du diesen Mann zu deinem angetrauten Manne nehmen, um gemäß Gottes Sakrament im heiligen Stande der Ehe zu leben? Willst du ihn lieben, unterstützen, ehren, in Gesundheit und Krankheit zu ihm halten und, allen anderen entsagend, dich nur für ihn bewahren, bis dass der Tod euch scheidet?«

»Ja, das will ich«, antwortete Harry mit klarer Stimme.

Darauf fragte Reverend Herbert Jones mit seiner sonoren Stimme: »Wer gibt diese Frau diesem Manne zur Ehe?«

Susan Tucker, die neben Harry stand, antwortete: »Ich.«

Fair wiederholte lächelnd, was er auswendig gelernt hatte: »Ich, Pharamond Haristeen, nehme dich, Mary Minor, zu meinem angetrauten Weibe, um von diesem Tage an zu dir zu stehen, im Guten wie im Schlechten, in Reichtum und Armut, in Krankheit und Gesundheit, dich zu lieben und hochzuhalten, bis dass der Tod uns scheidet, gemäß Gottes heiligem Sakrament; und so gelobe ich dir ewige Treue.«

Harrys Tigerkatze Mrs. Murphy und die pummelige graue Katze Pewter hockten auf dem Sims der Empore und hörten aufmerksam zu. Die Corgihündin Tucker saß neben Mildred, der Organistin, auf einer Bank.

»Endlich«, seufzte der Hund.

»Sie sind füreinander bestimmt.« Mrs. Murphy besaß Katzenintuition für derlei Angelegenheiten.

»Sie haben's schon ein Mal versucht, beim zweiten Mal sollte der Zauber greifen.« Pewter wünschte, die Zeremonie ginge schneller vonstatten; denn sie wollte schleunigst auf den Empfang.

Sie fand ausgefallene Speisen viel aufregender als die Teilnahme an Menschenritualen.

»Wenn ihr denkt, die Farm läuft jetzt schon wie geschmiert, dann wartet erst, bis Fair sich ins Zeug legt. Er ist stark wie ein Ochse.« Tucker hatte den eins neunzig großen Tierarzt immer geliebt. Diese Liebe beruhte auf Gegenseitigkeit.

»Können wir etwa jetzt nicht mehr mit im Bett schlafen? Müssen wir uns damit abfinden, dass sie sich dauernd hin und her werfen und ächzen und stöhnen?« Schlafen liebte Pewter fast so sehr wie essen.

»Warum sollte sich da was ändern, Pewts? Lass dich ans Fußende vom Bett fallen, und wenn sie fertig sind, gehst du hin und schläfst auf dem Kissen«, entgegnete Mrs. Murphy.

»Na ja, wenn sie verheiratet sind, machen sie’s vielleicht öfter, meinst du nicht?« Die körperlichen Intimitäten der Menschen verstörten Pewter. Dann kicherte sie. »Oder seltener.«

»Nichts wird sich ändern, bloß, dass er entspannter sein wird. Er hat so hart gekämpft, um sie zurückzuerobern. Er wird glücklich sein. Harry ist nun mal seine große Leidenschaft.« Mrs. Murphy sah zu, als Herb die Ringe segnete.

»Ist Fair ihre große Leidenschaft?« Pewter legte den Kopf schief.

Mrs. Murphy und Tucker sagten nichts. Nach langem Nachdenken meinte Tucker schließlich: »Die Frage ist schwer zu beantworten.«

»Ich glaub nämlich nicht, dass er ihre große Leidenschaft ist, obwohl sie ihn heiratet«, sagte Pewter unverblümt. »Guckt euch Miranda und Tracy an. Er ist verrückt nach ihr, und sie gerät jedes Mal in Verzückung, wenn sie ihn anguckt. Oder BoomBoom und Alicia, die sind voneinander betört. Kuhaugen, versteht ihr. Aber bei Harry hab ich so was nie gesehn.«

»Zu vernünftig.« Tucker verstand, was Pewter meinte.

»Oh, wir haben alle erlebt, wie Harry die Vernunft zum Teufel gejagt hat. Nicht oft, zugegeben, aber sie kann mal die Beherrschung verlieren oder sich von ihrer Neugierde mitreißen lassen. Dann fliegt ihre Urteilskraft zum Fenster raus.« Auch Mrs. Murphy dachte über Pewters Bemerkung nach. »Sie liebt ihn. Sie würde nicht in dem hübschen Kleid da vorne stehen, wenn sie ihn nicht liebte. Sie ist«, Mrs. Murphy hielt kurz inne, »gehemmt. Unsere liebe Mutter begeistert sich mehr für Ideen, für den Bau eines neuen Schuppens oder das Pflanzen von rot blühendem Klee als für Menschen. Sie mag die Menschen sehr, das schon, und wie gesagt, sie liebt Fair aufrichtig, aber ihre Leidenschaften gelten nicht Menschen. Das weiß er auch. Er weiß genau, was er kriegt.«

»Vermutlich. Sie kannten sich schon, als sie noch nicht in den Kindergarten gingen.« Tucker sah, dass Miranda sich mit einem belgischen Spitzentaschentuch die Augen abtupfte. Sie sah auch, dass Paul de Silva Tazio Chappars Hand hielt. Er war unverkennbar in die begabte junge Architektin verknallt. Alicia und BoomBoom hielten sich nicht an den Händen, aber Tucker sah, dass Alicia BoomBoom ein Taschentuch reichte; denn auch die üppige Blondine weinte.

»Komisch, dass BoomBoom weint; schließlich haben alle ihr die Schuld gegeben, dass Harrys Ehe in die Brüche ging, auch wenn sie sich bereits getrennt hatten«, merkte Tucker an.

»Keine Frau kann einen Mann verführen, der nicht verführt werden will. Fair hat unrecht getan und seine Strafe bezahlt. Ich sage, vergessen wir die ganze Geschichte. Hat Harry schließlich auch getan.« Mrs. Murphy war froh, dass zwischen Harry und BoomBoom aus schmerzlichen Umständen eine Freundschaft erwachsen war.

»BoomBoom und Alicia können wohl nicht heiraten, hä?« Pewter zuckte mit dem Schwanz, weil ihr Magen knurrte und infolgedessen eine gewaltige Langeweile einsetzte.

»Können sie schon, gewissermaßen, wird aber vom Staat nicht anerkannt.« Tucker verlagerte ihr Gewicht auf der Bank, woraufhin Mildred Potter, die Organistin, ihr den Kopf tätschelte.

»Warum heiraten die Menschen? Wir tun das nicht. Es ist so ein Aufwand, eine große öffentliche Zurschaustellung, und kostet ein Vermögen. Können sie sich nicht einfach paaren und fertig? Denkt bloß mal, wie viel Huhn und Lachs und Thunfisch und Katzenminze man für das Geld kaufen könnte.« Pewter war wieder bei ihrem Lieblingsthema.

»Diese Hochzeit ist nicht so teuer, weil es eine Wiederheirat ist.« Tucker bekam selbst langsam Hunger.

»Ha. Der Empfang kostet so um die sechstausend Dollar, Getränke nicht mitgerechnet. Dafür gäb’s Unmengen Thunfisch«, sagte Pewter.

»Für die Menschen geht’s um mehr als Thunfisch. Die Ehe begründet Vaterschaft, und ein Mann darf seine Münze nicht in einen fremden Schlitz stecken.« Mrs. Murphy lachte. »Freilich, heute kann man eine Vaterschaft mit DNA exakt nachweisen, sicher nicht zur Freude aller Männer. Wer spielt, der blecht. Sie können nicht mehr behaupten, das Kind sei nicht von ihnen.« Sie machte eine Pause. »Die Heiraterei mit allem Drum und Dran ist so in der Gesellschaft verankert, dass sie gar nicht drauf verzichten können. Ob sie Kinder haben oder nicht, spielt keine Rolle. Es gehört einfach dazu.«

Pewter kicherte. »Wie Tod und Steuern.«

»Seid ihr nicht froh, dass euch dieses ganze Brimborium erspart bleibt?« Tucker seufzte. »Ich freu mich, dass Harry und Fair heiraten, aber es ist anstrengend.«

»Wer will schon ein Mensch sein? Wenn es Reinkarnation gibt, komm ich als ich selbst wieder.« Pewter warf sich in die graue Brust.

»Meine Güte, da ist aber eine mächtig von sich überzeugt.« Mrs. Murphy schlug hinterhältig nach Pewter.

»Ach, und du möchtest wohl als Raupe wiederkommen?«, erwiderte Pewter frech.

Mrs. Murphy holte zu einem richtigen Hieb aus.

Pewter schlug zurück.

»Hey, hey, ihr zwei!«, warnte Mildred die beiden, denn es wäre ein tiefer Sturz hinunter in die Gemeinde.

Gerade als Herb sprach, »die Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden«, wurde den unten Versammelten ein Fauchanfall in solcher Lautstärke geboten, dass etliche Köpfe sich rückwärts neigten und aufwärts blickten. Harry erfasste das Schauspiel, wie Pewter Mrs. Murphy einen solchen Schlag versetzte, dass die Tigerkatze über die Brüstung der Empore rutschte. Da hing sie nun und hielt sich mit den Krallen fest.

»Lieber Gott«, seufzte Harry.

»Kleine Heiden«, flüsterte Herb, was Fair zum Lachen brachte.

Mit heldenhafter Anstrengung wuchtete Mrs. Murphy sich auf das Emporengeländer. Pewter flitzte von der Brüstung, schlug mit allen vier Pfoten auf der Organistenbank auf, nahm eine Ermahnung von Mildred und ein Kläffen von Tucker in Kauf, als sie auf die Tasten sprang, was in der herrlichen Lutherischen St. Lukaskirche eine Reihe von dissonanten Tönen erschallen ließ.

Sodann schoss sie von der Orgel, und Mrs. Murphy, die sie verfolgte, kam näher. Hoch ging’s zur letzten Reihe der Empore, hin zum Ausgang, die teppichbelegte Treppe runter; Pewter schlitterte über den gewienerten Boden des Vestibüls und stieß das Pult mit dem rotledernen aufgeschlagenen Gästebuch um. Das Buch fiel zu Boden. Mrs. Murphy huschte über das Buch und hinterließ ein paar Pfotenabdrücke. Sodann vollführte Pewter eine Neunzig-Grad-Wende und schoss durch den Mittelgang der Kirche.

BoomBoom wollte sie sich greifen, aber Pewter wich der beringten Hand aus, Mrs. Murphy ebenso. Die zwei durchgedrehten Katzen steuerten direkt auf das Brautpaar zu.

Tucker war so vernünftig, die Katzen nicht aufzuhalten. Sie und Mildred sahen fasziniert zu.

»Braves Hündchen«, gurrte Mildred lachend.

»O ja, das bin ich.«

»Ich mach dich kalt. An Harrys Hochzeitstag mach ich dich kalt!«, rief Mrs. Murphy.

»Erst musst du mich mal kriegen.« Pewter, die merkte, dass alle Aufmerksamkeit ihr galt, genoss das Rampenlicht, ohne an die Bestrafung zu denken, die möglicherweise folgen würde.

Herb fuhr tapfer fort, und als er Fair und Harry zu Mann und Frau erklärte, verdrehte er die Augen himmelwärts und bat den Herrn inständig, diese zwei Menschen zu segnen, aber den zwei Katzen einen Segen ganz anderer Art zu erteilen.

Pewter duckte sich unter Harrys Schleppe. Mrs. Murphy witschte ebenfalls darunter. Darauf tauchte Pewter mit solcher Wucht wieder hervor, dass Fair Harry festhalten musste, während Herb die Schlussworte der Zeremonie sprach: »… auf dass euch in der zukünftigen Welt das ewige Leben beschieden sein möge. Amen.«

Bevor Fair seine Braut küsste, sahen beide Pewter auf dem Altar landen. Sie kauerte sich hinter das große goldene Kreuz. Mrs. Murphy landete ebenfalls auf dem Altar. Die zwei hohen Blumenarrangements beiderseits des Kreuzes schwankten bedenklich. Die Katzen kämpften auf beiden Seiten des Kreuzes miteinander.

»Harry, lass mich dich küssen, bevor sie alles verwüsten«, flüsterte Fair.

Sie küssten sich, und nach dem Kuss lachten sie, bis ihnen die Tränen kamen. Inzwischen waren alle wie gebannt, und es dämmerte Pewter, dass sie möglicherweise schwer würde büßen müssen, sosehr sie es auch genoss, aller Augen auf sich gerichtet zu sehen.

»Sie hat angefangen!«, brüllte Pewter.

»Gar nicht wahr, du fette Wasserratte!« Mrs. Murphy landete einen präzisen Hieb auf dem Kreuz.

Von hinten kamen Herbs Katzen Eloquenz, Cazenovia und Lucy Fur zum Altar gelaufen.

»Was macht ihr da?«, rief Cazenovia den kämpfenden Katzen zu.

»Hört auf, sonst gibt es Mord und Totschlag«, mahnte Lucy Fur, ein vernünftiges Wesen.

»Ich mach sie kalt, das ist mal sicher!«, wiederholte Mrs. Murphy fuchsteufelswild ihre Morddrohung.

Die drei Kirchenkatzen nahmen vor dem Altar Aufstellung.

Eloquenz flehte mit sehr süßer Stimme: »Wenn ihr nicht aufhört, wird Poppy schrecklich böse. Na kommt.« Sie liebte Herb.

Mrs. Murphy, die der Versammlung den Rücken zukehrte, drehte sich nach den drei Katzen um.

Dann sah sie die vielen Menschen. Die hatte sie ganz vergessen.

»Heilige Scheiße!« Sie sprang herunter.

»Seht ihr, sie hat nicht bloß angefangen, sie ist auch eine Gotteslästerin.« Pewter sonnte sich in diesem Augenblick.

Mit drei Schritten seiner langen Beine war Fair oben und nahm Mrs. Murphy, die ihre Ohren flach an den Kopf gelegt hatte, auf den Arm.

»Pewter, du kommst sofort hinter dem Kreuz vor«, befahl Fair.

Harry hob ihre Schleppe an und trat zu ihrem Mann. »Pewter, na los. Wir verzeihen dir, wenn du vom Altar kommst. Du weißt ja, verzeihen ist christlich.«

»Mach schon«, schloss Cazenovia sich Harrys Bitte an.

Pewter schlich hinter dem Kreuz hervor. »Ich bin unschuldig.«

»Das sagen alle.« Fair lachte, als hätte er Pewters Miauen verstanden.

Braut und Bräutigam schritten mit je einer ungemein ungezogenen Katze beladen den Mittelgang entlang, und Mildred hieb in die Tasten.

Miranda, die Vorsängerin im Chor der charismatischen Kirche zum Heiligen Licht, sagte, als Braut und Bräutigam an ihr vorbeigingen: »Ich liebe den Herrn; denn er hat mein lautes Flehen gehört und sein Ohr mir zugeneigt.«

»Froh, dass sie endlich verheiratet sind, Knuddel?« Tracy hielt ihre Hand.

»Ja, aber gebetet hab ich, dass die zwei schlimmen Katzen eingefangen werden«, antwortete Miranda.

Der Empfang auf der Farm übertraf alle Erwartungen an einen perfekten Apriltag. Die kleinen unter den Bäumen aufgestellten Tische waren mit hübschen Frühlingsblumenbouquets geschmückt. Das Essen war vorzüglich;Patricia Kluge und Bill Moses hatten Wein von ihrem Weingut Kluge Estate beigesteuert. Mehr als zweihundert Gäste kamen, um diesen herrlichen Tag zu begehen. Sogar Mrs. Murphy und Pewter wurde vergeben, und Harry fütterte sie mit Truthahn-, Schinken-, Schweinebraten- und Lachsstückchen.

Zu Fair sagte sie: »Unseren Hochzeitstag wird keiner vergessen.«

Er hatte Tucker gerade eine ganze Süßkartoffel gegeben. Die Menschen tranken auf das Wohl von Bräutigam und Braut. »Ich ganz bestimmt nicht.«

Alles war scheinbar perfekt.

2

Die Wärme und der Sonnenschein, die der Himmel am Sonntag, dem 16. April, Harrys und Fairs Hochzeitstag, geschickt hatte, schwanden am 17. April: Eine Kaltfront zog von Kanada herüber und brachte einen düsteren Himmel, einen Temperatursturz und kalte Regenschauer mit sich.

T. S. Eliot schrieb einmal: »April ist der grausamste Monat.« Es darf bezweifelt werden, dass er die Landwirtschaft im Sinn hatte, als er diese unsterbliche Zeile niederschrieb, den Anfang eines der berühmtesten Gedichte in englischer Sprache, aber jeder Farmer in Virginia kann einem bestätigen, dass Eliot recht hatte.

Auf einen zwanzig Grad warmen Tag kann ein Schneesturm folgen. Auch wenn an diesem Montag kein Schneesturmwetter war, erwies er sich als kalt genug für Schal, Handschuhe, Barbourmantel und gefütterte Arbeitsstiefel. Das alles hatte Harry an, als sie nach den Stuten und den Fohlen sah. Die Stuten, die ihr und Fair von einer unerwartet früh verstorbenen Freundin hinterlassen worden waren, hatten hübsche Fohlen geboren. Harry hätte sich die Decktaxe nie leisten können. Sie bewunderte die Makellosigkeit der drei Stutfohlen und des Hengstfohlens, als sie sich an ihre jeweiligen Mütter schmiegten.

Die meisten Paare heiraten im Juni; der Oktober ist der zweitbeliebteste Monat, und auch in der Weihnachtszeit wird gerne geheiratet. Da Harry die Farm bewirtschaftete und Fair ein auf Pferdefortpflanzung spezialisierter Tierarzt war, war der April die beste Wahl. Der Stress, um zwei Uhr morgens Fohlen auf die Welt zu helfen, ließ nach, die Farm machte weniger Arbeit.

Harry schritt den Zaun der Pferdekoppel ab. Viele Verletzungen bei Pferden stammen von Zäunen. Die Zäune täglich zu kontrollieren gehörte zu Harrys Routine. Die Gesundheit ihrer Tiere stand an erster Stelle.

Tucker zockelte hinter Harry drein. Mrs. Murphy und Pewter waren unter dem Vorwand, die Mäusepopulation sei ins Uferlose explodiert, im Stall geblieben. Die Wahrheit war, dass Pewter Kälte nicht mochte und Mrs. Murphy Lust auf ein Schwätzchen mit Simon hatte, dem Opossum, das auf dem Heuboden wohnte.

Auf dem Heuboden wohnten auch Plattgesicht, eine große Ohreule, und Matilda, eine riesige verschlafene Kletternatter.

Eins muss zu Pewters Verteidigung gesagt werden – sie hockte sich tatsächlich in der beheizten Sattelkammer auf die Satteltruhe und blickte zu dem geschickt verborgenen Mäuseloch hinter der Truhe hinunter. Ihre Schnurrhaare schnellten in Erwartung eines auftauchenden Mäuseschnäuzchens nach vorn. Die Mäuse, die Pewter witterten, hielten es vorerst für geraten zu bleiben, wo sie waren.

Auf dem Heuboden zeigte Simon, ein Kleptomane, Mrs. Murphy seinen neuesten Schatz.

»Funkelt herrlich, nicht?« Stolz schob er ein Röhrchen mit schillerndem Sonnenöl nach vorn.

»Wo hast du das denn gefunden?«

»In dem alten Eimer mit den Naturschwämmen.«

»Hmm, hat Harry wohl letzten Sommer fallen lassen. Sie benutzt selten Sonnenöl. Sollte sie zwar, aber sie hat so viel zu tun, da vergisst sie so was.«

»Wie war die Hochzeit?«

Mrs. Murphy hütete sich, ihren Auftritt bei der Zeremonie zu schildern. »Harry war eine schöne Braut. Allein schon, sie in einem Kleid zu sehen war eine Reise wert, und Fair hatte einen Stresemann an, darin sah er noch besser aus als sonst, sofern das überhaupt möglich ist.«

»Er sieht gut aus. Warum machen sie keine Flitterwochen?«

»Haha«, lachte Mrs. Murphy. »Harry hat zu Fair gesagt, jeder Tag mit ihm ist wie Flitterwochen, außerdem waren sie ja schon mal verheiratet, warum also nicht einfach weitermachen? Ich glaube, im Sommer machen sie ein bisschen Urlaub. Jedenfalls, Simon, es war sehr schön. Es wundert mich, dass du gestern bei der Feier nicht rausgekommen bist. Jede Menge kleine Leckerbissen im Gras.«

»Zu viele Leute. Und viele Menschen fürchten sich vor Opossums. Sie finden mich hässlich.«

»Nee«, log Mrs. Murphy. Sie fand, Simon sah so aus, wie er sollte.

»Ist draußen denn noch was übrig?«

»Mit Tucker und Pewter auf Patrouille?« Sie lachte.

»Klappe halten!«, tönte eine Stentorstimme aus der Kuppel.

»’tschuldigung, Plattgesicht.«

Die Rieseneule plusterte sich auf und sah hinunter. »Plappermäuler. Ich bin nie zwei Kreaturen begegnet, die ihre großen Quasselzungen so schnell bewegen wie ihr beide. Ich hatte eine anstrengende Nacht.«

»Okay.« Simon wollte es sich mit seiner furchterregenden Mitbewohnerin nicht verderben.

»Wenn sie kleine Eulenkinder hätte, wäre sie netter«, flüsterte Mrs. Murphy. Ihre grünen Augen strahlten.

Simon flüsterte zurück: »Wenn sie Eulenkinder hätte, dann hätten wir’s auch noch mit dem Daddy zu tun. Sie ziehen sie nämlich zusammen auf. Eine Eule ist schlimm genug. Wenigstens ist sie eine große Ohreule, und sie singt so schön.«

»Stimmt.« Mrs. Murphy bewunderte Plattgesichts melodische tiefe Altstimme.

»Ist Harry glücklich, was meinst du?«

»Ja. Sie hat sich all die Jahre so abgerackert, bloß um über die Runden zu kommen, und jetzt hat sie seine Hilfe. Sie haben Blairs zweihundertdreißig Morgen gekauft, und das sind richtig gute Weiden; außerdem lässt sie den alten Alverta-Pfirsichhain wieder aufleben. Reverend Jones hat das Haus und zehn Morgen Grund gekauft, so hat sich alles gut ergeben. Blairs Farm hatte ursprünglich den Jones’ gehört, weißt du? Harry und Susan pflanzen Bäume auf Susans Grund, dem ehemaligen Bland-Wade-Land. Sie hat eine Genehmigung dafür, und die Mädels haben mit dem Anpflanzen von Sonnenblumen begonnen. Sie wollen auch eine kleine Baumschule gründen.«

»Und was ist mit den Weinstöcken?«

»Also«, Mrs. Murphy senkte die Stimme, weil sie merkte, dass sie wieder zur normalen Lautstärke angeschwollen war, »sie hat einen Viertelmorgen Petit Manseng angebaut. Eine weiße Sorte. Es dauert etwa drei Jahre, bis die Stöcke richtig tragen. Sie ist vorsichtig. Zu vorsichtig, finde ich.«

Bei all den Hochzeitsvorbereitungen hatten Mrs. Murphy und Simon wochenlang nicht mehr ausgiebig geplaudert.

»Ist doch sicher ganz leicht anzubauen«, bemerkte Simon.

»Du weißt ja, als Harry letzten Herbst in einer schrecklichen Krise steckte, weil sie nicht wusste, was sie anfangen sollte, nachdem sie beim Postamt aufgehört hatte …«

Ehe Mrs. Murphy zu Ende sprechen konnte, drang ein grauenhafter Triumphschrei aus dem Tiertürchen der geschlossenen Sattelkammer.

Simon, nicht der mutigsten einer, verzog sich in sein Nest in den Heuballen. »Ein Drache!«

»Ein grauer.« Mrs. Murphy, die mutigste aller Tigerkatzen, sprang an den Rand des Heubodens und kletterte die Leiter hinunter, die flach an der Wand befestigt war. Sie sauste durch das Tiertürchen und erblickte Pewter mit einer Maus zwischen den Pfoten.

»Triumph!«, brüllte Pewter mit weit geöffnetem Maul und wildem Blick.

»Brutal!« Die Maus war nicht gewillt, sich kampflos zu ergeben.

»Pewter, wie hast du sie gekriegt?«

»Sie hat betrogen, sie hat gelogen!«, beschuldigte die kleine Maus Martha die Katze, in deren Vorderpfoten sie sicher verwahrt war.

»Unsinn!« Pewter zog sie auf Augenhöhe hoch.

»Du hast dich nicht an die Abmachung gehalten!«, hielt Mrs. Murphy der Maus vor. »Also hat sie ein Recht dazu, dir den Hals umzudrehen.«

»Wir halten uns an die Abmachung!«, wehrte sich Martha.

»Warum ist dann da hinten so viel Lärm, und warum rennt ihr alle durcheinander?« Mrs. Murphy betrachtete kühl die Rückseite der Satteltruhe.

Viele kleine Nasen lugten aus dem ziemlich eindrucksvollen Eingang zu ihrer Behausung.

»Zuckerrausch«, entgegnete Martha standhaft.

»Ach komm, hier drin sind nicht mehr viele Süßigkeiten«, sagte Pewter zweifelnd.

»Stimmt. Es ist das Essen von dem Hochzeitsempfang. Erstens, die vielen Vorbereitungen, ja? Und dann sind nach dem Empfang und dem Essen Leckerlis dageblieben; habt ihr eine Ahnung, wie viel wir gegessen haben? Drum hast du mich erwischt, Pewter, ich kann mich ja kaum bewegen.«

»Wohl wahr, wohl wahr«, ertönte es im Chor hinter der Truhe.

»Hmmm.« Mrs. Murphy sann über das Gesagte nach.

Die Katzen hörten ein Stimmengewirr. Nach einer Minute kamen zehn kleine Mäuslein hinter der Satteltruhe hervor, angeführt von Arthur, Marthas Gefährten.

»Hier« – der kräftige Arthur wies auf seinen Bauch. »Glasur von der Hochzeitstorte. Wir sind so voll mit Zucker, und wenn Pewter Martha fressen würde, hätte sie auch einen Zuckerrausch, und wenn ich mich recht erinnere, mögen Katzen keinen Zucker.«

»Stimmt.« Mrs. Murphy neigte den Kopf Richtung Pewter.

»Ich hab nicht gesagt, dass ich sie fresse. Ich hab gesagt, ich dreh ihr den Hals um. Knacks!«, drohte Pewter munter.

»Pewter, ich denke, sie sagen die Wahrheit.«

Simon spähte durch das Tiertürchen. Die Klappe thronte lustig auf seinem Kopf. »Kein Blutvergießen. Bitte.«

»Ach Simon, um Gottes willen.« Angeekelt ließ Pewter Martha los.

Anders als zu erwarten gewesen wäre, huschte Martha nicht schleunigst davon. Sie hob vielmehr die kleine Pfote, deren schwarze Krallen glänzten – sie war eine sehr gepflegte Maus –, und tätschelte Pewters Pfote. »Wir würden nie gegen die Abmachung mit dir und Mrs. Murphy verstoßen. Es ist eine gute Vereinbarung, und wir Mäuse achten eine gute Vereinbarung.«

»Ja!«, stimmten die anderen Mäuse zu.

»Na gut.« Pewter, unendlich erfreut, dass Mrs. Murphy und Simon Zeugen ihrer Tapferkeit geworden waren, war jetzt großmütig.

Als die Mäuse in ihre Behausung zurückkehrten, hörten Simon und die Katzen Harry in den Stall kommen. Just in diesem Augenblick klingelte das Telefon.

Harry lief schnell in die Sattelkammer und nahm den Hörer ab. »Hallo.«

»Harry, ich bin Mutter.« BoomBoom Craycroft lachte. »Keepsake hat ein Maultier geboren.«

»Nein!«

»Dein Mann hat eben ein Maultier auf die Welt geholt. Ich hatte ja gehofft, als Keepsake voriges Jahr über die Koppel gesprungen ist, sie wäre zur Smallwood Farm gelaufen und von dem Sohn von Castle Magic gedeckt worden, aber nein, wie ich befürchtet hatte, hat sie den Esel zwei Farmen weiter die Straße runter besucht. O je.«

»Maultiere sind sehr klug.«

»Ich weiß. Sie können auch springen, drum werd ich mit meinem kleinen Kerl trainieren, und eines schönen Tages ist er bei der Jagd dabei. Meinst du nicht, dass Big Mim dann einen Anfall kriegt?« BoomBoom sprach von der Queen von Crozet, einer herausragenden Reiterin, passionierten Fuchsjägerin und Züchterin siegreicher Jagdpferde. Zudem war sie reich wie Krösus.

Mim konnte gebieterisch sein.

»Sie wird’s überleben.« Harry mochte die Sechzigjährige, und ganz besonders mochte sie Mims Tante Tally, die auf die hundert zuging.

Die Urquharts, Mims Familie, lebten anscheinend ewig.

»Ist Alicia da?«

»Nein, sie kommt zum Essen rüber. Dann wird sie den Burschen sehen.«

»Wie soll er heißen?«

»Ich möchte ihn Burly nennen; denn er hat eine Farbe wie ein helles Burlytabakblatt. Kurz Burl.«

»Schöner Name. Namen sind wichtig. Ich wundere mich über Frauen, die Candy oder Tiffany heißen. Schwer vorstellbar, eine über Achtzigjährige Candy zu rufen. Freilich wird es noch eine Weile dauern, bis die Candys und Tiffanys auf der Welt die achtzig erreichen.«

»Komm rüber und sieh dir Burly an, wann du kannst. Oh, fast hätte ich’s vergessen, ich hab italienische Sonnenblumensamen bestellt. Du müsstest sie in ein paar Tagen haben. Hab mir gedacht, du möchtest vielleicht verschiedene Sorten ausprobieren.«

»Prima.«

Als Harry aufgelegt hatte, sang und pfiff sie vor sich hin. In den meisten Ställen plärren Radios, doch Harry liebte die Stille, die sie gelegentlich mit ihrem Gesang unterbrach. Das Radio schaltete sie nur ein, um die Nachrichten oder, wichtiger noch, den Wetterbericht zu hören. Ehrlich gesagt, bekam Harry furchtbare Kopfschmerzen von Schlagermusik, egal ob aus den 1920er Jahren oder von heute.

Als sie und Fair an diesem Abend ihr erstes stilles Mahl als erneuertes Ehepaar einnahmen, erzählten sie sich gegenseitig die Vorkommnisse des Tages.

»Er ist ein Prachtkerl.« Lächelnd schilderte Fair Burlys Eintritt in die Welt. »Eine richtige kleine Schönheit.«

»Ich guck morgen mal vorbei.«

Die zwei Katzen und der Hund hatten gefressen und sich in das Schaffellbett in der Küche gekuschelt. Tucker hatte nichts dagegen, sich an die Katzen zu schmiegen, aber sie hatte nun wirklich genug gehört von Martha und von Pewters Größe.

Fair, der eine Tasse heißen grünen Tee trank, hatte die Zeitung rechts von sich aufgeschlagen. Er sah genauer hin. »Das dürfte aufregend sein.«

»Was, Schatz?«

Er reichte ihr die Zeitung mit dem aufgeschlagenen Virginiateil und wies auf eine Spalte mit einem Foto.

Harry las laut: »Professor Vincent Forland von der Technischen Hochschule Virginias, weltbekannter Experte für verschiedene Pilze, insbesondere Schwarzfäule, Guignardia bidwellii, einen Pilz, der für Weinbauern verheerend ist, wird an einem Podiumsgespräch über Agroterrorismus teilnehmen.« Sie hielt inne. »Der Ärmste, er sieht aus wie ein Wurm mit Brille.«

»Du solltest mal das ganze Material sehen, das ich in puncto Sicherheitsvorkehrungen in tiermedizinischen bakteriologischen Laboratorien kriege. Der andere Gesprächsteilnehmer ist ein Fachmann für Anthrax. Lass uns hingehen.« Er ließ sich die Zeitung zurückgeben und sah sich das Foto noch einmal an. »Forland hat tatsächlich was von einem Wurm mit Brille.«

3

Wie es der Zufall wollte, sollte Fair Professor Forland vor der Abendveranstaltung kennenlernen. Er war bei Kluge Estate gewesen, um nach einer Stute zu sehen, und Patricia Kluge und ihr Mann Bill Moses hatten ihn gebeten, zu dem kleinen Mittagessen zu bleiben, bei dem auch der Professor und einige hiesige Winzer zugegen sein würden.

Über die mintgrüne Tischdecke gebeugt, schlug Professor Forland bei dem zwanglosen Mittagessen die Gäste in seinen Bann. »Wir wissen, dass Mykotoxine im Krieg verwendet wurden und vermutlich heute noch benutzt werden. Dies zu erhärten erweist sich als schwierig, weil politisch sehr viel auf dem Spiel steht.«

»Was? Sie meinen, das Volk könnte wach gerüttelt werden?«, fragte Hy Maudant, ein hierher verpflanzter Franzose, dessen Englisch von einem reizvollen Akzent belebt war.

»Nicht nur die Vereinigten Staaten. Der Nachweis von Angriffen mit chemischen Waffen bringt ein ganzes Geflecht internationaler Beziehungen ins Spiel. Da sind diejenigen, die leugnen, dass der Irak solche Waffen benutzt hat, und diejenigen, die sich einfach neutral verhalten. Und wenn alles gelöst ist, will der Neutrale natürlich das beste Öl-Abkommen, und er will den Irak wieder aufbauen.« Bill Moses war nicht zynisch, lediglich realistisch.

»Aber hat Saddam Mykotoxine benutzt?«, fragte Toby Pittman ernst, ein ehemaliger Student von Professor Forland und heutiger Besitzer von Rockland Vineyards.

»Ich glaube, ja.« Der kleine Professor schob seine dicke Brille weiter die Nase hinauf, weil sie ihm immer wieder herunterrutschte. »Ich glaube, am 19. Januar 1991, während des Golfkriegs, hat ein irakisches Flugzeug unsere Abwehr durchdrungen und unweit des Hafens Al Jubayl in Saudi-Arabien Marinesoldaten und das 24. Bauregiment der Marine mit Aflatoxin besprüht.«

Als Student am Technical College hatte Toby sich als dermaßen brillant erwiesen, dass er sich als Examensstudent eines Lehrstuhls sicher wähnte. Sein Doktorvater war Professor Forland.

Als er das Doktorat in der Tasche hatte, nahm Toby an, er würde als Lehrbeauftragter für Studienanfänger beginnen. Sein Kommilitone Arch Saunders, nach Tobys Einschätzung nicht so begabt wie er, bekam ebenfalls den Doktortitel zuerkannt.

Als kein Angebot einging, am Technical College zu bleiben, wandte Toby sich an seinen Doktorvater, der ihm wahrheitsgemäß sagte, es habe eine Etatkürzung gegeben. Professor Forland sagte ihm allerdings nicht, dass er nach dreijähriger enger Zusammenarbeit mit Toby den Eindruck hatte, der junge Mann sei psychisch labil.

Als Toby wenige Tage, nachdem er seine Sachen gepackt hatte, erfuhr, dass man Arch Saunders die Stelle angeboten hatte, war er außer sich. Zwei Jahre später verließ Arch das College, um auf einem großen Weingut in Napa Valley zu arbeiten. Das war für Toby ein weiterer Schlag ins Gesicht: Arch hatte das zurückgewiesen, was er, Toby, begehrte.

Auf sich selbst gestellt, schuftete Toby wie ein Hund, um sein Weingut zum Erfolg zu führen. Er fragte sich oft, wie sein Leben gewesen wäre, wenn er den Lehrauftrag am Technical College mit einem regelmäßigen Gehalt bekommen hätte.

»Ich erspare Ihnen die Dementis und anschließenden Erklärungen unserer Regierung.« Professor Forland blieb hartnäckig bei seinem Thema. »Was unsere Regierung an diesem Vorfall irritiert und zu Dementis geführt hat, war vielleicht der Umstand, dass unsere Geheimdienstleute noch auf dem Senfgasoder Anthraxstand chemischer Kriegführung waren. Wie konnten sie zugeben, dass sie nicht Schritt gehalten hatten mit dem, was Saddam tatsächlich machte, nämlich verschiedene toxische Substanzen in schwindelerregender Menge entwickeln?« Professor Forland zuckte mit den Schultern und fuhr dann fort: »Aber Tatsache bleibt, dass Schimmelpilzgifte leichter zu erzeugen sind, als man sich vorstellen kann, ohne depressiv zu werden.«

»Wie leicht?« Der reiche, aggressive Rollie Barnes war wegen seiner großen Pläne für das Weingut Spring Hills Vineyards zu der kleinen Zusammenkunft eingeladen worden. Seine Nervosität verriet sich dadurch, dass er unter dem Tisch mit den Fingerknöcheln knackte.

Rollie wurde von seinem jüngst eingestellten Weingutverwalter und Partner Arch Saunders begleitet. Für Toby sah es so aus, als sei Arch aus Kalifornien zurückgekehrt, um ihn zu verhöhnen.

Fair war höflich zu Arch und umgekehrt, aber keiner konnte sich für den anderen erwärmen. Als Harry und Fair geschieden waren, hatte sie eine kurze Affäre mit dem geselligen, gut aussehenden Arch gehabt. Er war über beide Ohren verknallt gewesen. Sie nicht.

Arch hatte viel Sprit verbraucht, weil er immer zwischen Blacksburg und Crozet pendelte. Als Harry die Affäre beendete, gab er seine Stelle auf und verbrauchte noch mehr Sprit für die Fahrt nach Kalifornien. Dort war er erfolgreich, lernte noch mehr über Bodenbeschaffenheit, Rebstöcke, Sonnenschein und Regen sowie über deren Zusammenwirken, damit am Ende Magie im Glas herauskommt. Arch ging Komplikationen aus dem Weg, was vermutlich gut war, weil er so viel in sich aufnehmen musste.

Er war erst vor zwei Wochen nach Crozet zurückgekehrt.

»Ein intelligenter Chemie- oder Agrikulturstudent könnte das hinbekommen. Was allerdings bedeutet, man müsste ein Laboratorium bereitstellen, um die Mykotoxine zu erzeugen. Dennoch, ein guter Student wird die Zusammenhänge durchaus erfassen.« Die buschigen Augenbrauen von Professor Forland hoben sich. »Trichothecene Mykotoxine sind Schimmelpilzgifte. Die Schimmelpilze befallen Mais, Gerste, Roggen, Hafer, Hirse, sogar Stroh und Heu. Wenn ein intelligenter Mensch Zugang zu Laborgeräten hätte oder das Geld und die Entschlossenheit, sich ein eigenes Labor einzurichten, könnte er die Mykotoxine aus dem Schimmelpilz herausdestillieren. Als tödliche Dosis für einen Menschen genügen drei bis fünfunddreißig Milligramm, je nach Stärke des Giftes. T-2 ist zum Beispiel das wirksamste. Eine lächerlich geringe Dosis wäre für einen Menschen tödlich. Leider nicht ohne ein langes Martyrium.«

»Wurde es schon mal angewendet?« Fair fand es empörend, dass so viel menschliche Intelligenz dafür eingesetzt wurde, Schmerzen zu erzeugen statt zu lindern.

»Ich glaube ja. Man kann Wissen nicht einsperren. Man hat es im Laufe der Jahrhunderte versucht, aber früher oder später sickert es durch.« Professor Forland lehnte sich zurück, weil der Nachtisch aufgetragen wurde. »Kann ich beweisen, dass andere Staaten in den letzten zwanzig Jahren biologische Waffen eingesetzt haben? Nicht schlüssig. Glaube ich, dass Saddam sie eingesetzt hat, als er an der Macht war? Glaube ich, dass die ehemalige Sowjetunion in Tschetschenien chemische Waffen eingesetzt hat? Ja.« Der Professor presste die schmalen Lippen zusammen, bis sie nicht mehr zu sehen waren.

Toby Pittman meldete sich zu Wort, erpicht darauf, zu glänzen, zumal Arch zugegen war. »1944 gab es einen Fall, als dreißig Prozent der Einwohner im Gebiet von Orenburg, nicht weit von Sibirien, erkrankten, weil sie verdorbene Speisen gegessen hatten. Das war kein biologischer Kampfstoff, nur schimmeliges Getreide. Ich glaube, es war alimentäre toxische Aleukie, kurz ATA.«

Professor Forland lächelte Toby nachsichtig an. »Sehr lobenswert, dass Sie das nach so langer Zeit behalten haben.«

Hy Maudant, der weder den heftigen Toby noch den umgänglicheren Arch besonders leiden konnte, ergriff das Wort. »Ah, ich sehe schon, Sie haben in Ihren Seminaren ein weites Feld beackert.«

»O ja, und da Sie gelegentlich meine Monographien angefordert haben, Mr. Maudant«, Professor Forland deutete gutmütig mit dem Finger auf Hy, »wissen Sie ja, dass die Erforschung von Pilzen und Insekten ein Teil unserer Kriegsvorbereitungen für die Gesundheit des Weinstocks ist.«

»Was uns zu unserem ursprünglichen Tischgespräch zurückführt, der Gesundheit des Weinstocks«, drängte Bill freundlich, obwohl auch er von der Diskussion über biologische Waffen fasziniert war.

»Ehe wir darauf zurückkommen, Herr Professor, wie viele Länder haben biologische Waffen auf Pilzbasis entwickelt?« Rollie war geradezu krankhaft neugierig.

»Offensichtlich der Irak, aber er hat von den Arbeiten der ehemaligen Sowjetunion profitiert, mit denen in den 1930er Jahren begonnen wurde. Es ist einleuchtend und wird eines Tages unanfechtbar bewiesen werden, dass alle Vasallenstaaten der Sowjetunion Zugang zu der Materie hatten und sogar zu den Wissenschaftlern, die sie erzeugten. Das bedeutet, dass die kommunistischen Streitkräfte in Vietnam, Laos und Kambodscha und auch in Afghanistan sie bei Aufständen einsetzten. Letzten Endes wird sich alles wenden, wie man so sagt, aber die Opfer bleiben Opfer, und die Toten bleiben mausetot.«

»Und wir?« Fair hob skeptisch eine Augenbraue.

»Wie meinen Sie das?« Rollie war argwöhnisch gegenüber Fair, weil der blond und gut aussehend war; Rollie war weder das eine noch das andere.

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