Die Liebhaber meiner Frau - Martin Bettinger - E-Book

Die Liebhaber meiner Frau E-Book

Martin Bettinger

4,6

Beschreibung

Ein Mann war zu viel. Und zwei zu wenig ... Laura, 36, will nach der Scheidung ihre Freiheit genießen. Sie beginnt mit einem Schauspieler eine Affäre. Mit einem Regisseur und dessen Freund stellen sich weitere Liebhaber ein. Als schließlich Simon, Mann Nummer vier, vor der Tür steht, ist nichts mehr wie früher. Simons Vitalität wirkt wie eine Droge, und plötzlich macht in Lauras Straße jeder jedem den Hof. Nur einer bleibt skeptisch. Blum, Lauras stiller Verehrer seit Jahren. Männer, so seine Meinung, haben schon immer über ihre Potenz gelebt. So wundert ihn nicht, dass ein Liebhaber nach dem anderen verunglückt. Womöglich hat Blum selbst seine Hände im Spiel, denn was Laura angeht, ist er sicher: "Laura ist nicht meine Frau, doch meine Liebe. Und sie wird meine Frau werden, sobald ich ihre Liebhaber aus dem Weg geschafft habe." Ein moderner Schelmenroman, in dem gewohnte Rollen passé sind. Unruhige Frauen sind auf der Suche nach Sex, erschöpfte Männer sind auf der Suche nach Ruhe. Nur Gott Amor ist der gleiche geblieben. Wo er auftaucht, bleiben Katastrophen nicht aus.

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ErsterTeil

Laura. Wie sie die Luft anhält, um den Reißverschluss ihrer Hose hochzuziehen, und ihre Haut am Abend nach dem Bad. Die Sehnen an ihrem Hals, wenn sie wütend ist, und dass ihr ganzer Körper lacht. Laura, die sich vor roten Ampeln schminkt, die ihre Briefe schreibt im Park. Laura gerne im Kino. Laura ungern in Küchen. Laura in Paris, Laura in Rom, Laura in den roten Zahlen. Sechsunddreißig Jahre, die man ihrer Taille nicht ansieht, ihren Ellbogen vielleicht. Eine Frau im besten Alter. Eine Frau im unruhigsten Alter. Eine Frau auf der Suche nach einem Liebhaber. Oder mehreren Liebhabern. Laura.

1

Ich bin unterwegs zu Laura. Ich bin jeden Abend unterwegs zu Laura, ich wohne dort. Vor einem halben Jahr suchte ich ein Zimmer, und Laura bot eins an. Komme ich spät am Abend nach Hause, ist sie meistens noch wach. Sie hat ihre Telefongespräche hinter sich und sitzt mit einem Buch und einem Glas Wein am Wohnzimmertisch.

»Hallo, Laura«, rufe ich, während ich im Flur den Mantel ablege.

»Hallo, Blum«, ruft sie zurück.

Ich setze mich zu ihr, und während die Uhr auf Mitternacht rückt, unterhalten wir uns. Laura raucht eine letzte Zigarette, danach geht sie ins Bad. Und während sie sich für die Nacht zurechtmacht, trage ich ihre Sachen hinüber: die Weinflasche, den Aschenbecher, ihr Glas. Falls vom Abendessen noch Geschirr herumsteht, trage ich es ebenfalls in die Küche. Das hätte ich doch selbst gemacht, sagt Laura, wenn sie aus dem Bad kommt, doch es freut sie auch. Laura mag aufgeräumte Wohnungen, auch wenn sie ihre Zeit nicht gerne mit Hausarbeiten verbringt. Nach ihr gehe ich ins Bad, und wenn ich herauskomme, hat Laura das Licht in ihrem Zimmer gelöscht. Allerdings steht ihre Tür einen Spalt offen, wegen des Jungen, Dominik.

Er ist elf, schläft am anderen Ende des Flurs und ist der Grund, warum Laura ihre Abende zu Hause verbringt. Ich habe angeboten, an meinen freien Tagen auf ihn aufzupassen, der Junge will, dass seine Mutter aufpasst. Also bleibt sie zu Hause und lässt die Tür offen.

Manchmal denke ich, dass diese angelehnte Tür auch ein stummer Hinweis für mich ist. Dass es Laura sozusagen nicht stören würde, wenn ich statt in mein Zimmer in ihr … Mich würde es auch nicht stören, im Gegenteil. Wir verstehen uns gut, und seit wir zusammenwohnen, haben wir nicht einmal gestritten. Wir lachen über die gleichen Dinge, und wir ärgern uns über die gleichen Dinge. Laura ein bisschen mehr, ich ein bisschen weniger. Ich bräuchte also nur statt nach rechts nach links …

Warum ich bis heute gewartet habe? Nun, es gibt eine Menge Gründe, einer Frau ihren Schlaf zu lassen. Es gibt natürlich auch eine Menge Gründe, sie nicht schlafen zu lassen. Bei Laura sprechen mehr Gründe fürs Aufbleiben. Alle! Und Hottsch Hottsch ist der Nachbar Hottschs Äußerung, hinterher wäre es ja doch nie nötig gewesen, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er sich in seinem Alter und bei seiner Verfassung überhaupt an ein Hinterher erinnern kann.

Nein, bei Laura wird es nicht anders als wunderbar sein; gerade hinterher. Momentan befinden wir uns vorher. Wir wohnen zusammen, kochen zusammen, wir gehen Arm in Arm durch die Stadt. Donnerstags. Donnerstags gehen wir zu Josefine essen. Und wenn der Junge sich nicht quengelnd dazwischendrängt, hängt Laura sich bei mir ein. Und Laura fällt auf. Ihr Schwung, ihre Figur, ihre Haare. Und daneben ich, mit meiner Figur und meinen Haaren, dem schmalen Kranz, der im Nacken noch übrig ist. An jeder Ampel stehen zwei Reihen Autos mit Leuten, die staunen. Sich ärgern! Männer ärgern sich über mich: Wie kommt die Walze zu so einer Frau? Und Frauen ärgern sich über Laura. Muss die hier gehen? Laura will niemanden ärgern, doch ein bisschen stolz ist sie schon. Auf ihren Schwung, auf ihre Figur und auf ihre Haare.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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