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DIE LUSTSEUCHE: Alias »Die Lichtung« scheint konstruiert, doch basiert auf wahren Begebenheiten. Der Roman ist die perfekte Lektüre für den Urlaub oder verregnete Abende von der Autorin TABEA STELTENKAMP. ⚡ England, 18. Jahrhundert, eine Krankheit macht von sich reden. Die Syphilis, auch Lustseuche genannt, peitscht wie ein Dämon durch die Betten und trachtet nach dem Leben der Menschen. Doch ein Irrglaube, diese Infektion entfache jene Kräfte die zur Genialität führen, treibt den eifrigen Künstler Mr. Hensley an, sich absichtlich zu infizieren. Dafür bestraft ihn das Schicksal. Er verliebt sich in Lady Marley, die in ihrer Ehe gefangen ist. Aber wie könnte er die junge Frau in seinem Zustand retten? Und wer bringt hier wem die Lust, die Liebe und den Tod? ⚡ Dieses Buch ist für alle Leser geeignet, die den Stil der Jane Austen-Literatur und die Tragik von Romeo und Julia mögen. Hier fühlt man sich geborgen im eleganten England des 18. Jahrhunderts, seiner gewandten Redensart und der vornehmen Gesten. Nur gut, dass man als Leser den nötigen Abstand zu den Widerwärtigkeiten jener Zeit hat, seinen Schattenseiten. Wie im wahren Leben sind neben der Liebe insbesondere die Lust die Triebfeder. ⚡ Die Thematik ist heut noch aktuell, aber die Handlung scheint für den modernen Menschen konstruiert. Doch selbst wenn es für unsere heutigen Ohren abstrus klingen mag, basiert der Kern dieses Buches auf wahren Begebenheiten. ⚡ Der Roman hat den passenden Umfang für den Rucksack oder den Nachttisch. Auf extra dickem Papier gedruckt, ist er robust und damit ein idealer Begleiter für den Urlaub. Er liest sich leicht und fließend, als würde man träumend in einen Bachlauf schauen, der dann in einem Strudel mündet. Mit den Titelhelden des Buchs Freundschaft geschlossen, gleicht das Ende einem Abschied wie dem von Romeo und Julia. Doch dadurch geht dem Leser diese tragische Geschichte noch über die letzten Seiten hinaus im Kopf herum. ⚡ Die Autorin Tabea Steltenkamp präsentiert diese Geschichte in einer bildreichen Sprache auf 136 Seiten, begleitet von Illustrationen des jungen Grafikdesigners Long Nguyen. Sie begann dieses Buch im Alter von 15 Jahren zu schreiben, das dem ihrer Romanfigur Marley entspricht, inspiriert von den eigenen erwachten und facettenreichen Gefühlen der Liebe und von den Klassikern Jane Austens wie: „Sinn & Sinnlichkeit“ und „Stolz & Vorurteil“. Dabei setzte sie sich mit den Themen jener Zeit des 17. bis 19. Jahrhunderts auseinander und brachte sie mit ihrem Roman lebhaft aufs Papier. Während des Abiturs veröffentlichte sie ihre erste Version unter dem Titel: „Die Lichtung.“ 2023 wurde diese von der Autorin Thora Rademaekers überarbeitet. So entstand die neue, lektorierte und illustrierte Fassung der Geschichte mit dem Namen »Die Lustseuche«. ⚡ Themen in Stichworten: Liebe / Lust / Seuche / Tragödie / England / 18. Jahrhundert / Zwangsheirat / Rotlicht / Syphilis / Lues / harter Schanker / Schaffenskrankheit / Genialität / Genie / Wahnsinn / Paralyse / Kunst / Mord / Komplott
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Veröffentlichungsjahr: 2023
Die Lustseuche
alias »Die Lichtung«
Tabea Steltenkamp
Die Lustseuche
Neuausgabe In Zusammenarbeit mit der Autorin
THORA RADEMAEKERS
Eine fiktive Geschichte inspiriert durch Recherchen über Geschehnisse des 18. Jahrhunderts.
Impressum:
© 2023 Tabea Steltenkamp & Thora Rademaekers
Autorin: Tabea Steltenkamp
Lektorat: Thora Rademaekers
Korrektorat: Dr. André Rademaekers
Illustrationen: Long Nguyen
Verlag & Druck:
Tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN: 978-3-384-05244-5 (Hardcover)
ISBN: 978-3-384-05243-8 (Softcover)
ISBN: 978-3-384-05245-2 (E-Book)
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische u. sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Cover
Halbe Titelseite
Titelblatt
Urheberrechte
Widmung
Mr. Hensley
Lady Marley
Verdorbene Frucht
Raue Hände
Lustseuche
Schrille Töne
Meisterwerk
Erinnerungen
Balkon der Rosen
See der Liebenden
Zeilen des Abschieds
Freier Wille
Folgenschwer
Die Lichtung
Rachgier
Nachwort
Autorin
Mitwirkende
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Widmung
Leicht ist es, sich zu verlieben, eine Kunst, sich diese Liebe zu bewahren.
Lord Bradford
Lady Marley
Mr. Hensley
Mr. Finnlay
Lynette
Mr. Mason
Mr. Hensley
Mr Hensley lebte im Südwesten Englands in einer großen Stadt namens Bristol. Er besaß kein Vermögen, aber dafür ungewöhnlich viel Talent. Doch trotz seiner Fähigkeit, mit dem Pinsel die Welt einzufangen, fiel es ihm zunehmend schwerer, etwas auf die Leinwand zu bringen. Das Tor, das zu jener Quelle führt, aus der alle Künstler ihre Genialität schöpften, blieb ihm plötzlich verschlossen. Er sehnte sich nach Anerkennung seiner bisherigen Arbeiten, doch kaum für sich selbst, sondern mehr für die von ihm erschaffene Welt, deren Figuren und malerischen Aussichten. Für ihn existierte nichts Bedeutenderes als seine Kunst.
Verbrachte er die Zeit nicht über seinen Zeichnungen bei dem Skizzieren und Malen, so suchte er nach Zerstreuung in den Federbetten der Freudenmädchen. Durch diese Art lüsterner Vergnügungen gelang es ihm, seine Selbstzweifel und innere Leere beiseite zu räumen, auch wenn es sich nur um flüchtige Stunden handelte.
Der junge Mann war für seine freche, zügellose Manier bekannt. Doch er war aus einem edlen Gehölz geschnitzt, auch wenn es ihm an Benimm mangelte. Dennoch waren seine hellgrünen Augen, mit denen er sein Ziel scharf ins Visier nahm, allerorts gern gesehen. Doch nirgends war er beliebter als in dem Stadtviertel der roten Lichter.
„Hierher, zu mir!“, „Wollt Ihr mich nicht freien?“, riefen die Damen lachend, „Komm!“
Jede Art von Geiz war Hensley zuwider und diese Eigenschaft wurde in jenem Viertel sehr geschätzt.
Und trotz der leidenschaftlichen Hingabe des Fleisches glaubte er nicht an eine Vereinigung der Seelen. Die wahre Liebe blieb ihm fremd. Eine hübsche Frau war für ihn ein Happen, an dem Männer ihren Appetit stillen wollen. Sein Interesse an ihnen glich also nur einem flüchtigen Mahl; ein Frühstück am Morgen, das Mittagessen im Stehen und die genussvolle Speisung am Abend. Am verlockendsten aber fand er die schnellen Gaumenfreuden zwischendurch.
„Sobald man den Blick von dem Antlitz einer Frau auf ihr inneres Wesen lenkt, erfasst man ihre Seele. Aber einen Engel habe ich nie gesehen“, pflegte er stets zu sagen und prostete den anderen zu, „So verdorben wie wir selbst sind. Wie könnten sie uns dann zu besseren Menschen machen?“
Jeden Tag wartete Mr Hensley auf ein Wunder, das ihn eines Besseren belehrte und seine vielen Zweifel verbannte. Er hoffte inständig auf den Geist, der ihn wie ein Blitz träfe. „Er wird dann einschlagen, wenn es mir an Blei und Papier mangelt und ich ihn nicht mehr ersehne“, murrte er.
Das Zentrum seiner Kreativität schien ausgeschöpft zu sein. Er starrte auf die Ausschnitte der Frauen, die sich auf den Schößen der Männer rekelten und sich lasziv bei ihnen einschmeichelten. Wie konnte er seine kostbare Zeit bloß an solchen Orten vergeuden, fragte er sich und stellte sich vor, wie der billige Wein in den Mägen der Leute gärte. Sauer stieß es ihm dabei auf.
Das Licht der Kneipe leuchtete rot gedämpft und ließ alle Augenlider schwer werden. Die Atemluft war verbraucht. Die Haare hingen in dem Dunst des Schweißes herunter, der durch die innig heißen Küsse aufstieg.
„Ach, bald fällt dir wieder etwas ein, was du zeichnen kannst“, bemerkte Mr Finnlay, einer seiner Freunde.
„O gewiss“, meinte Mr Hensley missgestimmt.
Mr Finnlay hatte eine besonnene Art, handelte stets mit Bedacht und war niemals übermütig. Er galt als Hensleys ruhige Hälfte und die verlässlichere.
„Na, Einfälle findest du doch im Bett der Weiber“, feixte Mr Mason, der ein Mann der vorlauten Art war und dem es schwerfiel, Angelegenheiten ernst zu nehmen. Er war mit den Gedanken überall, aber nie bei den tiefsinnigen Dingen des Lebens. Seine Leidenschaft waren die Frauen, was allseits bekannt war. Doch sein großer Optimismus vertrieb meistens die Schaffensflaute aus Hensleys Gemüt, denn die verrückten Ideen brachten ihn auf andere Gedanken.
„Ich möchte etwas ganz Unverdorbenes, ja, was Heiliges zeichnen; es müsste die Seelen der Betrachter bannen, aber wahrhaftig sein“, verkündigte Mr Hensley laut aus einem Moment heraus und schaute prüfend zu den berauschten Frauen hinüber. Streng schüttelte er den Kopf, „Es scheint mir, hier existieren nur künstliche Fratzen ohne Herzen.“ Mit einem Schwung entriss er Mason den Becher und trank einen vollen Schluck daraus, so dass ihm der rote Saft aus den Mundwinkeln lief.
„Nichts ist heiliger als die Liebe selbst“, sprach Finnlay und schnalzte laut: „Tja, und ihr wirst du zuerst begegnen müssen, um mit jener Tiefe malen zu können.“
„Die Liebe?“, murrte Mr Hensley und runzelte die Stirn, „Oh, wie ich dieses Wort verabscheue.“
„Gut, dann sprich aber nicht von Wahrhaftigkeit!“, wies Mr Finnlay ihn zurecht.
Für gewöhnlich wich Mr Hensley solchen Reden aus, da er es doch nie schaffte, seinen Freund Finnlay für die eigene Meinung zu gewinnen.
„Ist die Vorstellung von der Liebe nicht erbaulicher als die Liebe selbst?“, fragte Mr Hensley und senkte den Kopf, als er bemerke, wie sein Gegenüber die Stirn runzelte. Da warf er seinen Kopf in den Nacken und murmelte: „Na, in unseren Gedanken ist noch rein, was im wahren Leben ja doch nur beschmutzt wird, oder?“
„Beschmutzt? Na, was verstehst du denn unter Liebe?“, rügte ihn Mr Finnlay, der derart steif am Tisch saß, dass es so wirkte, als wäre er eine Galionsfigur.
Mr Hensley lächelte, „ … Ein trügerisches Schauspiel.“