Die Organuhr - Dagmar Hemm - E-Book

Die Organuhr E-Book

Dagmar Hemm

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Beschreibung

Schon die alten Chinesen wussten, was heute die Chronobiologie bestätigt: Für Gesundheit und Wohlsein ist es wichtig, im Rhythmus der Natur und der eigenen inneren Uhr zu leben. Die Organuhr aus der chinesischen Medizin zeigt für die 12 wichtigsten Organe die Hauptaktivitätszeit von zwei Stunden. In diesem Intervall arbeitet es besonders gut und ist therapeutisch optimal ansprechbar. Sie erfahren praxisnah, was in der Zeit geschieht, wie Sie Störungen erkennen und wie Sie Die Organuhr für sich nutzen können, um gesund zu bleiben und Beschwerden natürlich zu heilen. Mit zahlreichen Rezepten und Empfehlungen für die richtige Lebensführung sowie zur Selbstbehandlung mit Akupressurpunkten, Heilkräutern und homöopathischen Mitteln.

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Seitenzahl: 185

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Impressum

© eBook: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Franziska Mohrfeldt

Lektorat: Ulrike Geist

Bildredaktion: Simone Hoffmann

Covergestaltung: Sabine Skrobek und Bettina Stickel, ki 36 editorial Design, München

eBook-Herstellung: Chiara Knell

ISBN 978-3-8338-9154-0

1. Auflage 2023

Bildnachweis

Coverabbildung: GU/Ling Karrei

Illustrationen: GU/Pia Bublies

Fotos: Adobe Stock; Omurden Cengiz/Unsplash; Getty Images; GU-Archiv/Ling Karrei; GU-Archiv/Claudia Lieb; GU-Archiv/Nicolas Olonetzky; GU-Archiv/Ingrid Schobel; iStockphoto; Dylan McLeod/Unsplash; privat; Ann Savchenko/Unsplash; Shutterstock; Stocksy; The noun project; Westend61

Syndication: www.seasons.agency

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LIEBE LESERINNEN UND LESER,

wir wollen Ihnen mit diesem E-Book Informationen und Anregungen geben, um Ihnen das Leben zu erleichtern oder Sie zu inspirieren, Neues auszuprobieren. Wir achten bei der Erstellung unserer E-Books auf Aktualität und stellen höchste Ansprüche an Inhalt und Gestaltung. Alle Anleitungen und Rezepte werden von unseren Autoren, jeweils Experten auf ihren Gebieten, gewissenhaft erstellt und von unseren Redakteur*innen mit größter Sorgfalt ausgewählt und geprüft.

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GRÄFE UND UNZER VERLAG Grillparzerstraße 12 81675 München

Wichtiger Hinweis

Die Gedanken, Methoden und Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung bzw. Erfahrung der Verfasser dar. Sie wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für persönlichen kompetenten medizinischen Rat. Jede Leserin, jeder Leser ist für das eigene Tun und Lassen auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autoren noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Dieses Buch ist das richtige für Sie, wenn …

… das alltägliche Hamsterrad Sie in Dauerstress versetzt und Sie zu Ihrem ureigenen Lebensrhythmus zurückfinden wollen.

… Ihre wahren Bedürfnisse nicht länger hintanstehen sollen.

… Sie lernen möchten, die Zeichen Ihres Körpers richtig zu deuten und Beschwerden mit natürlichen Mitteln zu behandeln.

… gesunde Lebensmittel und inspirierende geistige Kost gleichberechtigte Teile Ihrer »Nahrung« sein sollen, weil Sie wissen, dass Körper und Seele eine Einheit sind.

… Sie wieder neue Energie und mehr Selbstvertrauen gewinnen wollen.

… Sie mehr erfahren möchten über den heilsamen Einsatz von Vitalpilzen, Schüßler-Salzen, Akupressur und Bachblüten.

Nutzen Sie die Vielfalt ganzheitlicher Anwendungen aus Ost und West und finden Sie den Weg zu einem gesunden Lebensrhythmus und zu Wohlbefinden rund um die Uhr. Wir helfen Ihnen dabei!

DR. DAGMAR HEMM

Dagmar Hemm ist Sinologin und Heilpraktikerin. Sie hat längere Zeit in China und Taiwan gelebt und hospitiert dort regelmäßig an Kliniken für Traditionelle Chinesische Medizin. Ihr Anliegen ist die Verbindung chinesischer und westlicher Heilkunde.

ANDREAS NOLL

Andreas Noll ist Heilpraktiker und Gastprofessor an der TCM-Universität Chengdu in China. Seine Ausbildung absolvierte er unter anderem auf Sri Lanka. Er hat Sinologie und Religionswissenschaften studiert und verschaffte sich so ein tiefes Verständnis für die chinesische Kultur und Philosophie.

VORWORT

Nie waren wir Menschen so zeitkritisch wie heute. Per Funk wird sekundengenau die Uhr gestellt. Milli-, Mikro- und Nanosekunden bestimmen technische Abläufe und die Sieger beim Sport – eigentlich sind diese kurzen Zeitabschnitte für uns unfassbar! Die Gesellschaft fordert Mobilität und genaue Zeitplanung im Beruf, im häuslichen Leben und sogar im Urlaub von uns. Wir versuchen, selbst in besonderen Lebenslagen wie bei einer Erkrankung oder bei einem Wechsel des Arbeitsplatzes oder Wohnorts durchgehend funktionsfähig zu bleiben.

Die Natur gibt jedoch andere Maßstäbe vor: Das Erleben von Tag und Nacht ist eine Urerfahrung des Menschen, gefolgt vom unausweichlichen Kreislauf der Jahreszeiten. In früheren Zeiten wurden Aussaat und Ernte, Ruhe und Aktivität, Heil und Unheil, kurz die Existenz der Menschen, von den Rhythmen der Natur bestimmt. Heute fühlen sich viele eingezwängt von der Übermacht der Uhren. Das Gefühl für die natürlichen Rhythmen geht uns verloren, oder wir übergehen es.

Nach den Lehren der Traditionellen Chinesischen Medizin spiegelt sich unsere innere Uhr im Körper und in seinen Organen wider. Dieses Buch soll Ihnen dabei helfen, mit der chinesischen Organuhr wieder zu einem natürlichen Lebensrhythmus im Alltag zu finden. Und damit haben Sie die besten Voraussetzungen für Wohlbefinden, Gesundheit, innere Ruhe, Kreativität und Glück.

Im Rhythmus der Zeit

Der Himmel bestimmt die Zeit. Der Lauf von Sonne, Planeten und Mond lässt uns Jahre, Monate, Tage und Stunden berechnen. Unser Leben spielt sich in diesem Rhythmus ab – merklich und unmerklich.

Ständiger Wandel

Der Wechsel ist eine Urerfahrung des Menschen. Ein Samenkorn schläft im Winter in der kalten Erde, treibt im Frühjahr einen zarten Spross und wird im Sommer zu einer prächtigen Blume. Wir können nichts festhalten, nur jeden Augenblick einfangen und das Leben in vollen Zügen genießen!

Zyklen des Menschen

Jede Lebensphase hat ihren eigenen Wert. Genießen Sie die Vorzüge, die Nachteile können Sie aktiv mindern. Auch wenn der Zeitgeist die Jugend verehrt und das Alter oft missachtet: Jede Generation ist ein wichtiger Teil der menschlichen Gemeinschaft.

Unsere Bedürfnisse und Fähigkeiten verändern sich im Lauf des Lebens. Ein junger Organismus ist anpassungsfähig und hat große Reserven – er kann zum Beispiel fettes Fleisch, Milchprodukte, Rohkost und Müsli besser verarbeiten als ein älterer Mensch, der eher leichte Kost mit wärmender Energie braucht. Auch die Rollen, die man im Leben spielt, verschieben sich von der Kindheit über die Jugend zum Erwachsenenalter. Ein Geben und Nehmen über die Generationen hinweg.

DIE RHYTHMEN DES LEBENS

Die Chronobiologie ist die Lehre von der zeitlichen Organisation der körperlichen und seelischen Vorgänge und des Verhaltens von Lebewesen. Sie kennt sie als ineinandergreifende natürliche Rhythmen, an die sich auch der Mensch seit Jahrmillionen angepasst hat:

Infradiane Rhythmen: länger als 24 Stunden, wie Jahre, Jahreszeiten, Monate. In diesen Rhythmen finden Heilungs-, Wachstums- und Fortpflanzungsprozesse statt, etwa die Menstruation der Frau.

Zirkadiane Rhythmen: etwa ein Tag. Sie umfassen Ebbe und Flut, Schlaf-wach-Rhythmus, Stoffwechsel und den genetisch vorgegebenen Wechsel von 90 Minuten Aktivität und 20 Minuten Pause.

Ultradiane Rhythmen: mehrmals täglich, wie Mahlzeiten, Schlafphasen, Atem, Puls, Muskelkontraktionen, Nervenaktionen.

AUF UND AB VON JAHR UND TAG

Die Sonne erreicht ihren niedrigsten Stand zur Wintersonnenwende am 21. Dezember (längste Nacht) und den höchsten Stand am 21. Juni (längster Tag). Das Zu- und Abnehmen der täglichen Sonnenstunden, der Wechsel von Wärme und Kälte beeinflussen unsere Bedürfnisse und unser Befinden. Manche Menschen fühlen sich im Sommer ganz in ihrem Element, andere blühen dagegen in der kalten Jahreszeit so richtig auf. Die Jahreszeiten prägen auch unseren Bewegungs- und Aktivitätsdrang: ein Abend auf der Terrasse, ein Plausch mit den Nachbarn beim Grillen bis spät in die Nacht erfreuen uns im Sommer. Nach herbstlichen Ausflügen über den Wiesen zieht es uns dann allmählich wieder mehr in die heimischen vier Wände zurück. Bevor es Zentralheizung gab, waren die jahreszeitlichen Unterschiede im täglichen Leben noch viel deutlicher zu spüren. Die Natur sorgte dafür, dass der Organismus den Anforderungen der Jahreszeiten genügte: Im Frühling und Sommer, wenn auf dem Feld und im Wald die Arbeit rief, war es nötig, hellwach zu sein. Im Winter galt das eher nicht. Unser Hormonhaushalt stellt sich noch heute auf diese Zyklen der Natur ein.

RITUALE GEBEN HALT

Feste und ganz persönliche Glanzlichter teilen die Zeit ein. An diesen Meilensteinen orientieren wir uns. Wiederkehrende Rituale wie das Plätzchenbacken vor Weihnachten geben uns Halt. Individuelle, ganz besondere Momente strukturieren unser Jahr. Legen Sie doch für sich oder Ihre Kinder ein Fotoalbum mit den Highlights jedes Jahres an: Geburtstag, Urlaub, Frühjahrsputz, Volksfestbesuch, die erste Wanderung im Herbstlaub ... So wird Ihnen Ihr eigener Jahres- und Lebensrhythmus bewusst.

Zusammenspiel von Sonne und Mond

Der Lauf des Mondes bestimmt den Monat, der Auf- und Niedergang der Sonne die Stunden, Tage und Jahre. Die beiden Gestirne galten schon zu Urzeiten als die großen Lenker des Geschicks der Welt. Der ägyptische Gott Re wurde mit der Sonne in Verbindung gebracht, ebenso wie bei den Griechen Apoll und Helios.

Die Sonne bringt Wärme, Licht und somit das Leben. Der Mond hingegen war stets ihr dunkler Gegenspieler, er wurde mit dem Ruhigen, Körperlichen und auch mit dem Weiblichen in Bezug gesetzt. Anders als das helle Tageslicht scheint die Welt im Mondenschein viele Geheimnisse zu bergen. Das auch bei uns heute sehr bekannte chinesische Orakelbuch »Yi Jing – Das Buch der Wandlungen« bezieht sich mit seinen 64 Hexagrammen wahrscheinlich auf den Mondzyklus. Diesem werden auch heutzutage und nicht nur in China Einflüsse auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen zugeschrieben, besonders auch im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus der Frau, mit dem Schlafrhythmus und der Anfälligkeit gegenüber Krankheiten.

Rund um die Uhr

Unseren Tagesrhythmus bestimmen Schlafen und Wachen, Blutdruck, Herzfrequenz und Körpertemperatur sowie Muskelkraft und Sehschärfe, die im Tageslauf schwanken. Auf der geistig-seelischen Ebene durchlaufen unsere Konzentrationsfähigkeit und Leistungsfähigkeit tägliche Zyklen. Der Taktgeber ist das Sonnenlicht. Inzwischen wissen wir, dass die Zirbeldrüse (Epiphyse) des Gehirns das Hormon Melatonin, unser »Schlafhormon«, in der Dunkelheit vermehrt ausschüttet. Wir brauchen es für einen guten Schlaf in der Nacht. Es gibt eine Nervenverbindung zwischen Sehnerv und Zirbeldrüse, sodass diese auf Veränderungen der Helligkeit reagiert. Zu spätes Zubettgehen bei künstlichem Licht verhindert die Melatoninausschüttung. Melatonin ermöglicht dem Organismus die andere Seite des Daseins: Der die Sonne ablösende Mond leuchtet vergleichsweise wenig und verhilft uns zu Ruhe und Schlaf. Viele Menschen fühlen sich daher in den lichtarmen Wintermonaten matt und depressiv. Im Sommer braucht man meist weniger Schlaf als im Winter, weil weniger Melatonin ausgeschüttet wird. Dabei bestimmt vor allem die genetische Veranlagung, ob jemand eine »Eule« oder eine »Lerche« ist. Doch braucht jeder Mensch Ruhe und Aktivität im Einklang mit seiner individuellen Veranlagung und den Rhythmen der Natur!

EINFLÜSSE DES MONDES

Der Stand des Mondes in den Tierkreiszeichen beeinflusst unseren Körper, sodass Anwendungen oder Operationen an bestimmten Tagen mehr, an anderen weniger Erfolg versprechen. Es gibt auch Erfahrungswerte, zu welchem Zeitpunkt des Mondzyklus am besten gesät und geerntet wird. Entschlackung und Entgiftung sind bei abnehmendem Mond besonders effektiv. Nahrungsergänzungsmittel zur Kräftigung wirken bei zunehmendem Mond noch besser (siehe Buchtipp >).

Kampf gegen den eigenen Rhythmus

Wir sind es gewohnt, unabhängig zu sein, doch jeder Mensch ist tagaus, tagein durch unzählige unsichtbare Fäden mit seiner Umwelt verbunden. Ohne diese komplexen Verbindungen, ohne soziale Netzwerke, ohne Beruf und Hobbys, Träume und Pläne könnten wir nicht existieren.

Die soziale Uhr: ständiger Jetlag

Das naturgegebene Wechselspiel von Schlafen und Wachsein, von Anspannung und Entspannung, von Essen und Fasten wird heutzutage mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt, etwa indem wir die Nacht zum Tag und den Tag zur Nacht machen.

Schichtarbeit, künstliche Beleuchtung, langes Fernsehen am Abend und regelmäßige Kneipen- oder Disconächte, Fernreisen per Flugzeug und die ständige Erreichbarkeit durch Internet und Telefone: Wir passen unsere Ruhe- und Wachzeiten nicht mehr dem Rhythmus von hell und dunkel an. Wir verausgaben uns körperlich, wenn der Körper Erholung bräuchte, und verschlafen die beste Aktivitätszeit des Tages. Wir essen, wenn wir gar keinen Hunger haben oder ohne uns Zeit zum Genießen zu nehmen. All das kann die Diskrepanz zwischen innerer und äußerer Uhr so verstärken, dass wir in eine Art Dauer-Jetlag geraten.

ZAHLREICHE BESCHWERDEN

Der Mensch verfügt über eine hervorragende Anpassungsfähigkeit an die Anforderungen seiner Umwelt, doch wird diese durch unsere Lebensweise oft überstrapaziert. Die Folgen sind Schlafstörungen, Verspannungen, Herz-Kreislauf-Probleme, Stoffwechselstörungen, auf der geistigen Ebene schlechte Laune, Stimmungsschwankungen, Unkonzentriertheit, Mattigkeit und Müdigkeit. Wir werden allgemein krankheitsanfälliger und weniger leistungsfähig. Dem natürlichen Wechsel von Ruhe und Aktivität (Yin und Yang, siehe >) kann sich der Mensch jedoch letztlich nicht entziehen. Um gesund zu bleiben, muss er immer wieder in seine persönliche Mitte, zur Harmonie mit sich und der Umwelt gelangen.

Hormone und Nerven steuern den Rhythmus

Unser Körper reagiert auf wärmendes Sonnenlicht oder Kälte, Tag oder Nacht, Stress oder Zufriedenheit im Berufsalltag und Privatleben. Hormone und Nervensystem versuchen, Aktivität und Erholung so zu regulieren, dass wir leistungsfähig bleiben: ein komplexes System der Wechselwirkungen zwischen Gehirn und Nervensystem, Hirnanhangdrüse (Hypophyse), Nebennieren, Schilddrüse, inneren Organen und Geweben.

Ständig werden im Gesamtsystem Defizite ausgeglichen und Überschüsse abgebaut. Hier zeigt sich sehr deutlich, dass Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden: Stimmungen und Gefühle bewirken hormonelle Veränderungen, diese wiederum haben Auswirkungen auf die Seele.

SANFTE ZEITUMSTELLUNG

Der Stress unserer Zivilisation wirkt sich besonders bei der Zeitumstellung von der Sommer- zur Winterzeit und umgekehrt aus. Passen Sie sich langsam über mehrere Tage im Voraus an: Verlegen Sie die Zeiten fürs Zubettgehen, Aufstehen und für die Mahlzeiten ganz allmählich vor beziehungsweise zurück.

MELATONIN, CORTISOL UND SEROTONIN

Unter den Hormonen interessiert uns besonders das Melatonin. Es wird in der Zirbeldrüse im Gehirn vor allem nachts freigesetzt, während es tagsüber unter Einfluss des Lichts über die Netzhaut des Auges blockiert wird. Dieser hormonelle Zeitgeber kann indirekt auch Alterungsprozesse aufhalten oder beschleunigen. Ein niedriger Melatoninspiegel durch Lichtmangel, zum Beispiel im Büro, führt tagsüber zu Müdigkeit und nachts zu Schlafstörungen. Im Alter wird prinzipiell weniger Melatonin produziert, das kann zu geringerem Schlafbedürfnis, Schlaf- und Gedächtnisstörungen sowie Depressionen führen.

Der Gegenspieler des Melatonins ist der Stimmungsaufheller Serotonin – ein Botenstoff, der den Informationsaustausch zwischen den Gehirnzellen ermöglicht. Auch ein niedriger Serotoninspiegel kann weitreichende Auswirkungen haben: Schlafstörungen, ständiges Frieren, Heißhungerattacken auf Süßes und sogar eine Schilddrüsenunterfunktion können die Folge sein. Serotonin wirkt antriebssteigernd und wird bei Tageslicht und in den sonnenreichen Sommermonaten gebildet. Auch sehr helle Raumbeleuchtung und körperliche Aktivität kann seine Produktion fördern.

Serotoninmangel vorbeugen

Einige Früchte (Bananen, Trauben, Äpfel, Ananas, Pflaumen) enthalten Spuren von Serotonin. Der Botenstoff kann aber nicht in größeren Mengen aus den Pflanzen isoliert werden. Es kommt also auf jeden Fall vor allem auf die Eigenproduktion durch viel (Sonnen-)Licht und Regulierung der inneren Uhr an! Unterstützen können Sie die Erhöhung des Serotoninspiegels aber mit Lebensmitteln, die reichlich Tryptophan, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B6 und B12. sowie Magnesium enthalten.

Stress und kein Ende in Sicht

Auch das Aktivitätshormon Cortisol begegnet uns im Zusammenhang mit Störungen der inneren Uhr immer wieder. Wenn wir aus dem Rhythmus geraten sind, etwa durch chronischen Stress und Schlafmangel, verhindert Cortisol, dass wir in den Ruhemodus gelangen. Dann sind wir dauerhaft angespannt, fühlen uns tagsüber müde und abgeschlagen, können aber abends nicht einschlafen. Der Körper kann nie vollständig regenerieren. Die Folge sind Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, begleitet immer häufiger vom Burn-out-Syndrom. Auch schwere Krankheiten wie Krebs können durch chronischen Schlafmangel begünstigt werden.

SYMPATHIKUS UND PARASYMPATHIKUS

Sympathikus und Parasympathikus regulieren in unserem Körper das Verhältnis von Ruhe und Aktivität. Sie sind zwei wichtige Akteure im vegetativen Nervensystem, also dem Teil unseres Nervensystems, der nicht willentlich beeinflussbar ist.

Der Parasympathikus ist für die meisten inneren Organe, den Stoffwechsel und den Blutkreislauf zuständig. Man bezeichnet ihn auch als Ruhenerv, da er dem Organismus die nötigen Regenerations- und Aufbaupausen und den Schlaf beschert. Sein Gegenspieler, der Sympathikus, bewirkt dagegen eine Leistungssteigerung und wird vor allem bei Angriffs- oder Fluchtsituationen aktiv. Der Sympathikus sorgt auch dafür, dass im Körper die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet werden, die seine aktivitätssteigernde Wirkung verstärken.

Durch ihre gegensätzliche Wirkung ermöglichen die beiden Nerven normalerweise eine feine Steuerung der Organe. Heutzutage sind jedoch viele Menschen im Dauerstress und damit im dauernd erhöhten »Sympathikustonus«: Ihr Sympathikus gewinnt die Oberhand. Wir können die beiden Gegenspieler nicht direkt beeinflussen, haben es aber in der Hand, das Gleichgewicht zwischen ihnen wiederherzustellen: indem wir versuchen, unserem natürlichen Rhythmus zu folgen.

Hellwaches Nervensystem

Außer einem aus dem Ruder gelaufenen Schlaf-wach-Rhythmus können zahlreiche Gewohnheiten unserer Zivilisation den »Aktivitätsnerv«, also den Sympathikus, übermäßig stimulieren. Dazu gehört der Genuss von zu viel Alkohol und Koffein genauso wie schweres oder spätabendliches Essen. Auch Fernsehen oder Computerarbeit bis in die Nacht reizen das Nervensystem und verhindern einen guten Schlaf.

ZEITGEMÄSS ERNÄHREN

Oft essen wir in Hektik oder nebenbei, außerdem zu ungünstigen Zeiten oder das Falsche für die Tageszeit. Aber nicht nur unseren natürlichen Tagesrhythmus stellen wir oft auf den Kopf, sondern auch den längeren Rhythmus der Jahreszeiten – und dafür müssen wir keine Fernreisen antreten, es reicht oft schon unsere Nahrungsauswahl. In früheren Zeiten bestimmte die Jahreszeit maßgeblich, was es zu essen gab. Heute hat sich das dramatisch verändert: Erdbeeren gibt es auch im Dezember und Tomaten das ganze Jahr über. Der Anbau auf riesigen, mit Plastik überzogenen Flächen in Südeuropa sowie ein ausgeklügeltes Transportsystem machen es möglich. Zudem haben Fastfood und Fertiggerichte bei uns Hochkonjunktur.

Regional & saisonal

Wenn wir nicht mehr auf frische, regionale und saisonale Waren achten, verzichten wir jedoch auf die wunderbaren Aromen und Düfte reif geernteter Naturprodukte sowie auf einen guten Gehalt an Vitaminen und den so wichtigen sekundären Pflanzenstoffen. Wir nehmen stattdessen eine hohe Belastung mit Düngemitteln und Schädlingsbekämpfungsmitteln in Kauf und ebenso eine negative Ökobilanz. Wir bringen uns damit um den Genuss, im Frühsommer die erste tiefrote Erdbeere zu essen und im Herbst in einen frisch gepflückten Apfel zu beißen. Wir achten nicht mehr darauf, was unser Körper gerade verlangt und was die Natur uns zu bieten hat, stattdessen orientieren wir uns eher an dem, was Werbung und Gesundheitsmoden uns diktieren.

DIE JAHRESZEITEN UND IHRE LEBENSMITTEL

Jede Jahreszeit hat ihre Lebensmittel. Verzichten Sie nicht auf diese bunte Hausapotheke der Natur!

Frühjahr: Sprossen, Spargel, grünes Gemüse wie zarter Blattspinat, Brunnenkresse und Bärlauch

Sommer: Gemüse, Salate und Früchte wie Tomaten, Zucchini, Löwenzahn, Erdbeeren, Pflaumen

Herbst: Nüsse, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kürbisse, Pilze, Getreide, außerdem Milchprodukte und Honig

Winter: Kartoffeln, Pilze, Kohl, Nüsse, Wurzelgemüse, Lauch, wärmende Gewürze wie Zimt, außerdem Eiweiß und Fett (Fleisch/Fisch)

Rhythmus der Leistungsfähigkeit

Die Hormone bestimmen im Tagesverlauf, wie leistungsfähig wir sind und wie gut wir uns konzentrieren können.

Die Hormone Cortisol und Testosteron (bei Frauen hat es eine geringere Bedeutung als bei Männern) sind unsere Aktivitätshormone. Melatonin hingegen lässt uns tief und fest schlafen und reguliert unseren Schlaf-wach-Rhythmus. Weitere Hormone, die Stimmung und Leistungsfähigkeit beeinflussen, zum Beispiel Adrenalin, Dopamin oder Endorphine, werden dagegen situationsbedingt ausgeschüttet und spielen daher in unserem Tagesrhythmus eine geringere Rolle.

Welche Hormone wann in besonders hoher beziehungsweise niedriger Konzentration in unserem Körper vorhanden sind und welche Auswirkungen das hat, sehen Sie hier auf der »Hormon-Uhr«. Was Sie je nach tageszeitlicher Hormonlage am besten tun und lassen sollten, lesen Sie ab >.

Zeit in der Organuhr

In der Traditionellen Chinesischen Medizin gibt es seit jeher einen engen Bezug zu den Rhythmen des Lebens. Glück und Gesundheit bedeuten dort, diesen natürlichen Rhythmen zu folgen.

Der natürliche Rhythmus

Vor über 2000 Jahren stellten chinesische Ärzte und Naturforscher fest, dass die Energien des Menschen innerhalb von 24 Stunden einem Rhythmus unterliegen – Gesundheit bedeutet, im Einklang mit diesem Rhythmus zu leben. Behandlungen beruhen auf der genauen Beobachtung des Menschen.

Yin und Yang

Das Prinzip der Organuhr beruht auf den beiden Grundbegriffen der chinesischen Philosophie und Medizin: Yin und Yang – Licht und Schatten, Tag und Nacht, Freude und Trauer, Schlafen und Wachen, Einatmen und Ausatmen – alles hat zwei Seiten, alles ist das Ergebnis zweier gegensätzlicher Kräfte. Ohne die eine Kraft wäre die andere nicht vorstellbar. Für diese schlichte Wahrheit steht das Yin-und-Yang-Symbol.

Das Symbol bildet keinen statischen Sachverhalt ab. Es bedeutet vielmehr: Wenn das Dunkle weicht, kommt das Helle, wenn das Schwache weicht, kommt das Starke. Schwarz repräsentiert Yin: das Weibliche, Dunkle, die Ruhe und das Vergehen. Weiß steht für Yang: das Männliche, Helle, die Aktivität und das Werden. Die beiden Seiten sind untrennbar verbunden. Jede enthält bereits den Keim der anderen – das symbolisieren die beiden kleinen Punkte im Bild.

DER LAUF DER WELT

Der Himmel bestimmt mit dem Lauf der Gestirne, vor allem Sonne und Mond, Lauf und Ordnung der Zeit – eine göttliche Dimension des Daseins. Entsprechend war im alten China die Erstellung des Kalenders die Aufgabe des Kaisers. Er hatte Sorge zu tragen, dass Himmel, Erde und die Menschen in Harmonie zueinanderstanden. Nur bei einem harmonischen Lauf der Welt können dieser Auffassung nach die Gesellschaft und der Einzelne gesund sein.

ZWEI SICH ERGÄNZENDE POLE

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) berücksichtigt man noch heute, dass die Natur im ständigen Wandel ist und zyklischen Rhythmen folgt, beruhend auf Yin und Yang, die den universellen Prozess einer sich dauernd verändernden Wirklichkeit repräsentieren. Der Himmel ist Yang, die Erde ist Yin. Diese Polarität bestimmt unser Dasein: Wir müssen geerdet sein, mit den Beinen fest auf dem Boden stehen, um leben und uns bewegen zu können. Wir brauchen Yin, die Ruhe, Regeneration und somit die Beständigkeit der Erde, um Yang, unser Denken und unsere Kreativität, voll nutzen zu können.

Im menschlichen Körper haben sämtliche Strukturen und alle Funktionen sowohl einen Yin-Anteil als auch einen Yang-Anteil.

Beim gesunden Menschen halten die beiden Kräfte einander im Gleichgewicht. Wird aber einer der beiden Aspekte überbeansprucht, gerät das System mit der Zeit durcheinander. Die TCM definiert also Gesundheit als Ausgeglichenheit zwischen Yin und Yang. Diese ist aber nicht als ein statisches Gleichgewicht zu verstehen: Unser Wohlbefinden ist innerhalb der natürlichen Rhythmen durchaus Schwankungen ausgesetzt, die aber normalerweise im Organismus ständig ausgeglichen werden. Kritisch wird es, wenn wir das Ungleichgewicht permanent verstärken. Dies tun zum Beispiel viele von uns, indem siejahrelang das Ruhebedürfnis (Yin) von Körper und Geist zugunsten der Aktivität (Yang) missachten.

Energiegewinnung

Die chinesische Medizin versteht das Energiesystem des Menschen als ein Netzwerk zwischen innen und außen. Von den beiden Polaritäten Himmel und Erde bekommt der Mensch seine Lebenskraft, welche die alten chinesischen Ärzte Qi nannten. Diese Lebensenergie wird gespeist aus allem, was wir aus der Umwelt aufnehmen. Jeder Input kann als materielle oder geistige Nahrung verarbeitet oder wieder ausgeschieden werden.