Die Reisen des Phil - Fest im Sattel - Marcel Schmickerath - E-Book

Die Reisen des Phil - Fest im Sattel E-Book

Marcel Schmickerath

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Beschreibung

Phil befreit durch eine List der Moiren, die im Tartaros das Schicksal der Welt spinnen, die apokalyptischen Reiter und leitet damit das Ende der Welt ein. Die Nacht ohne Morgen. Doch nicht nur das, er soll als einer der Reiter den übrigen Reitern voran reiten. Als wäre das nicht schon schlimm genug, stellt seine einst so sehr geliebte Elfe auf grausame und bestialische Art ein Heer zusammen, um dem Volk der Erf zu unerreichter Größe zu verhelfen. Dieser dramatische aber auch witzige Band spielt zeitlich nach den Ereignissen von Band 1, ist aber auch für Einsteiger in die Abenteuer von Phil geeignet.

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Seitenzahl: 254

Veröffentlichungsjahr: 2021

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„Hoppe, hoppe Reiter…“
„Wenn er fällt, …“
„Fressen ihn die Raben!“
„Nochmal, nochmal!“

Die Reisen des Phil - Fest im Sattel

Von Marcel Schmickerath

Buchbeschreibung:

Phil befreit durch eine List der Moiren, die im Tartaros das Schicksal der Welt spinnen, die apokalyptischen Reiter und leitet damit das Ende der Welt ein. Die Nacht ohne Morgen. Doch nicht nur das, er soll als einer der Reiter den übrigen Reitern voran reiten. Als wäre das nicht schon schlimm genug, stellt seine einst so sehr geliebte Elfe auf grausame und bestialische Art ein Heer zusammen, um dem Volk der Erf zu unerreichter Größe zu verhelfen..

Über den Autor:

Marcel Schmickerath, geboren 1988 in Düren, studierte Mathematik und Informatik an der RWTH Aachen. 2014 erschien sein erster Roman "Die Häldengilde" im Laufe seines Studiums. 2021 erschien sein Roman "Zahlen der Magie", in dem die Welt der Zahlen mit der Fantasywelt - genannt Tunuss - verschmolz.

Obwohl man annehmen könnte, sein Hintergrund sei "trocken" und "theoretisch", erschafft Marcel Schmickerath in seinen Büchern außergewöhnliche Charaktere, die in einer fantasievollen und humorvollen Welt leben. Die Reihe "Die Reisen des Phil", basierend auf Theologie, Mythologie und Dämonologie, bildet hier eher eine Ausnahme.

Die Reisen des Phil - Fest im Sattel

Die Reisen des Phil Band 2

Von Marcel Schmickerath

Marcel Schmickerath

Im Jadfeld 17

52353 Düren

[email protected]

www.marcelschmickerath.de

10. Version, 2024

© 2021 Alle Rechte vorbehalten.

Marcel Schmickerath

Im Jadfeld 17

52353 Düren

[email protected]

www.marcelschmickerath.de

ISBN: 9783753157153

I

„Hoppe, hoppe Reiter…“

Eine satt grüne Wiese ummantelte die kleinen Hügel im Westen von Tagalan. Löwenzahn zierte große Teile des Landes. Mit seinen kräftigen gelben Blüten reckte er sich dem Himmel entgegen, stellte ein paar der Gänseblümchen in den Schatten. Am Rande der Weide, direkt neben einem kleinen Bach, der sanft über die Steine plätscherte, wuchsen Vergissmeinnicht, die langsam zwischen dem Schilf hervortraten.

Schafe blökten und fraßen das Gras.

„Zwei Tage schon“, sagte ein junger Hirte, der sich unter einer Linde fest an den Stamm drückte.

„Eine halbe Ewigkeit“, feixte die junge Frau neben ihm und küsste ihn.

„Aber gewöhne dich nicht daran. Ich werde nicht immer mitkommen.“

„Schafe zu hüten ist keine schwere Aufgabe. Man muss nur immer die Lämmer im Auge behalten, sie laufen gerne zu weit raus.“

„Aber es ist langweilig“, lachte sie. „Außerdem werde ich dir schon bald ein Kind schenken.“ Sie lächelte und fasste sich an den Bauch.

„Dann bin ich ja nicht lange alleine hier draußen.“

„Das bist du auch so nie, du hast doch die Schafe.“

„Das ist nicht dasselbe“, sagte er. „Die Zeit mit dir zu verbringen, ist für mich mit nichts zu vergleichen. Ohne dich fühle ich mich einsam.“

Ein kleines Lamm trank aus dem Bach und fraß ein paar der Vergissmeinnicht.

Die junge Frau sah zu dem Lämmchen herüber.

„Und wieder hat sich die kleine Liesel zu weit von ihrer Mutter entfernt“, seufzte der Hirte, dann rief er nach ihr. „Warte hier“, meinte er.

„Nein, ich gehe diesmal“, protestierte sie. „Du wirst noch oft genug in deinem Leben entflohene Lämmer zurückholen. Dieses Mal mache ich das. Damit du nicht so einsam bist.“

Sie näherte sich dem Lamm. Es schrie, sprang über den kleinen Bach und rannte in den Wald. Sie gab ein genervtes Geräusch von sich und lief ihm nach.

Nur wenige Schritte hinter den ersten Bäumen hörte sie ein Traben durch den Wald. Es schien sich ihr zu nähern.

Ein Reiter näherte sich ihr.

Er sah aus wie eine Krähe auf einem pechschwarzen Pferd. Er warf ihr das tote Lamm vor die Füße. „Die Wölfe haben es gerissen“, sprach eine kratzige Stimme. „Nimm es und geh zurück.“

Sie sah das entstellte Tier an. Ein fauler Geruch strömte ihr aus dem Kadaver entgegen, legte sich auf ihre Lunge. Sie hustete.

Nach ihrem Husten war der Reiter verschwunden. Sie sah auf ihr Kleid herab. Sie hustete Blut.

***

Tagalan. Er mochte Tagalan nicht. Das lag zum Einen daran, dass er aus einem weitentfernten Land kam, das jenseits des westlichen Meeres lag. Es war seine Heimat. Dort wurde er geborgen. In Tagalan war vieles anders, das Leben hier war ernster und manchmal unbarmherzig. Leid und Tod folgten ihm auf dem für ihn neuen Kontinent. So viele hatte er gehen sehen. Und der andere Grund, weshalb er Tagalan nicht mochte, war seine Mission. Er sollte die Dämonen besiegen und das Land von seinem Fluch befreien. Und das hatte er. Er hatte gekämpft, wenn auch auf seine eigene Art, die ihm die Lehre Weyas nahelegte und er hatte gesiegt. Aber den Fluch konnte er nicht nehmen. Man kann keinen Fluch aufheben, der gar nicht existiert. Man kann das Böse nicht besiegen, wenn es kein Böses gibt. Der Fluch von Tagalan war etwas, was in den Köpfen Einzelner entsprang. Eine undurchdachte Tat, ein kleiner Fehler, ein kurzer unachtsamer Augenblick und man verursachte damit eine Reihe von Leiden, Zerstörung und Totschlägen.

Wenn man des Nachts einen Nachttopf aus dem Fenster entleerte und dabei einen jungen Mann traf, dann war es ein Versehen. Wenn der Junge sturzbetrunken und ohne freie Sicht dabei auf die Straße taumelte, dann war es eine ungünstige Fügung. Wenn dann auch noch ein Kutscher vorbeiraste und den jungen Mann überfuhr, weil es dunkel war oder weil der Kutscher genau in diesem Moment an seine Liebste dachte, dann war es Unachtsamkeit. Was aber, wenn die Frau am Fenster die Liebste des Kutschers war und der Betrunkene zum falschen Zeitpunkt nach Hause kam?

Er nahm das Tuch von der Stirn und tupfte die Schweißperlen damit ab. Dann tauchte er es in einen Eimer mit kaltem Wasser, wrang es aus und legte es zurück auf die Stirn.

Manchmal musste man genauer hinsehen, um ein klares Urteil treffen zu können. Und genau das war seine Aufgabe. Er setzte sich mit diesen Dingen auseinander. Sie nicht bloß zu klären oder zu vermeiden, sondern sie, bevor sie entstehen, zu verhindern. Das war der Grund, warum er noch in Tagalan war. Und es gab noch einen Grund. Sein Herz schlug schneller bei dem Gedanken an sie.

„Du solltest lernen zu reiten“, riet ihm jemand, riss ihn damit aus seinen Gedanken.

Er nickte dezent, ehe er dem Alten etwas zu trinken gab. Es war ein Schluck einer seiner selbst gemahlenen Kräutermischung, die er in Tagalan stets bei sich trug. Nur zu oft hatte er sie gebraucht.

Zwar hatte er die schwarze Pest deutlich zurückgedrängt, doch immer wieder traf er in den verschiedensten Dörfern auf Erkrankte oder sogar Verstorbene, die sich mit der tödlichen Seuche infiziert hatten.

„Ich meine es ernst“, beharrte der Alte. Er nahm eines der Tücher neben seinem Bett und hustete kräftig hinein, dann warf er es in einen Eimer zu den anderen. „So wirst du niemals alle retten können“, sprach er zu Ende.

„Dazu müssten die Pferde zunächst einmal lernen mich zu mögen“, entgegnete er, dann legte er ein neues Tuch auf die Kommode.

„Zu Fuß wirst du immer zu langsam sein“, sprach der Alte.

„Wenn ich vom Pferd falle und mir die Knochen breche, wem bin ich dann noch von Nutzen?“

„Und wenn deine Göttin es dir rät?“ Der Mann sah ihn fest an.

„Du solltest in den kommenden drei Tagen täglich deine Kleidung wechseln und sie und alles, was du anhustest, verbrennen“, wich er der Frage aus. Er fragte sich, ob sich der Alte über ihn lustig machte?

Er war in dieses Land gekommen, weil sie es wollte. Um es zu erlösen, hatte sie ihm in einer seiner Visionen mitgeteilt. Doch das konnte der Mann kaum wissen.

„Ich fange mit denen hier an“, verabschiedete er sich von dem Alten und nahm den Eimer mit nach draußen.

„Falls du deine Meinung ändern solltest, meine Tochter ist eine gute Stallmeisterin“, rief er ihm nach. Er hustete erneut.

Er starrte tief in die hell lodernden Flammen, in die er die blutigen Tücher hineinwarf. Das Feuer war warm, loderte, fast ein wenig zornig. So, wie sie es war. Er sah ihr Gesicht, spürte ihre Wärme und fühlte ihren Zorn. Er vermisste sie.

Und doch war es besser so. Sie verdiente ein aufregendes Leben, keinen Langweiler oder Schwätzer. Jemanden, der sie liebte, sie lieben durfte. Er wusste, sie hatte es verstanden, als sie sich trennten. Zwar rannen Tränen über ihr sonst so zorniges Gesicht, doch sie musste es verstehen.

Es war nicht, weil er ein Mensch war und sie eine Elfe. Er war ein Mann des Glaubens und darin gab es keinen Platz für eine Frau. Er liebte Weya und sie liebte ihn, das wusste er. Das wusste er auch, als er damals auf ihr Wort hin nach Tagalan reiste. Sie stand ihm in guten wie in schlechten Zeiten nahe. Das tat sie, das wusste er, aber sie musste es verstehen.

Vielleicht war er dumm, vielleicht war er blind, vielleicht auch naiv. Er war nur ein Mensch. Ein Mensch mit Fehlern und Schwächen. Schwächen, die ihm erst in Tagalan bewusst wurden. Es war, als wollte sie eine Entschuldigung, als erwartete sie mehr von ihm. Reiste er deswegen weiter durch das Land und tat das, was er am besten vermochte, den Kranken zu helfen und Kräuter zu mahlen? Er wollte den Einwohnern Tagalans helfen, so wie dem Alten dort drinnen. Doch er war sich nicht sicher, ob der Alte es wirklich schaffte. Dennoch musste die Seuche eingedämmt werden. In den letzten Wochen häuften sich die Fälle wieder.

Er war zu langsam, darin hatte der Alte recht, doch was wusste er schon. Wenn die Göttin ihm riet, ein Pferd aufzusuchen, half es nicht, seine Angst zu überwinden. Es war denkbar, dass sie genau das dachte und deshalb nicht mehr zu ihm sprach. Es war möglich, dass er sie in der Vergangenheit zu sehr verletzt hatte.

Jemand Fremdes sprach ihn an. Er kratzte sich über den kahlen Kopf.

„Du musst dieser Phil sein, nicht wahr?“ Kastanienbraune Augen sahen ihn fragend an. „Ich hatte jemanden mit schwarzer Robe und einer goldenen Kette erwartet. Ich sehe nicht einmal ein Kreuz oder ein anderes Symbol an dir. Bist du wirklich ein Priester?“

„Es benötigt kein Symbol, um seinen Glauben zu bekennen. Es geht nicht darum, seinem Gegenüber etwas zu zeigen oder vielleicht sogar vorzuführen. Es geht viel mehr darum, was man tut und was man glaubt zu sehen, wenn man seine Augen schließt.“

„Ich habe mich geirrt“, sagte die junge Frau. „Du bist doch ein Priester. Nur ein Priester redet sich die Welt schön.“

„Die Welt ist schön“, entgegnete Phil. „Niemand muss sie schön reden.“

„Wie gesagt“, beharrte sie. „Aber, jeder wie er mag… Mein Name ist Tara und das dort drinnen ist mein Vater. Er spricht viel von dir, weißt du?“

Er sah in das Feuer, in dem die blutigen Tücher brannten. „Das freut mich“, sagte er.

„Wird er es schaffen?“

„Er ist ein starker Mann, der sicherlich viele Geschichten aus seinem Leben erzählen kann.“

„Er ist also zu alt“, schnaufte sie.

„Weder Alter noch Stärke kann die Krankheit aufhalten. Ich habe aber schon Schlimmeres gesehen. Er benötigt zweimal am Tag seine Medizin und vor allem viel Bettruhe. Seine Lunge ist angegriffen und blutet, aber er spricht noch beinahe normal. Das ist ein gutes Zeichen. Du solltest ihn jedoch in den nächsten Tagen nicht besuchen, der schwarze Tod ist hoch ansteckend.“

Tara schien kurz zu überlegen. „Hast du heute noch etwas vor?“, fragte sie. „Ich bräuchte etwas Hilfe im Stall, ohne die starken Hände meines Vaters schaffe ich es nur sehr spärlich. Du siehst nicht sehr stark aus, aber deine Hände sollten reichen.“

„Ich wollte beten“, antwortete er, ohne auf die Herabstufung einzugehen.

„Das kann warten“, strahlte sie.

Die Stallungen waren kostengünstig und effizient angelegt worden. Die Boxen waren groß genug für die Pferde, doch der Flur war schmal und eng. Dazu lag ein Geruch von nassem Heu, Mist und Gaul in der Luft. Er versuchte, die Atmung auf ein Minimum zu reduzieren.

Sein Hals kratzte. Die Pferde um ihn herum wieherten und bäumten sich auf, nur um ihn zwischen den Boxen zu vertreiben.

„So sind sie eigentlich nie“, wunderte sich Tara. „Irgendetwas scheinen sie nicht zu mögen.“

„Sie mögen mich nicht“, sprach Phil aus, was er dachte. „Und ich sie auch nicht. Ich sollte gehen.“

„Nein, solltest du nicht.“ Sie nahm einen Strohhut vom Haken und warf ihn Phil zu. „Zieh den an. Der bedeckt deinen kahlen Kopf und erinnert sie an Vater.“

Die Tiere beruhigten sich, als er den kratzigen Hut zurechtrückte.

„Siehst du“, strahlte sie. „Es lag an dem kahlen Kopf. So etwas kennen sie hier nicht.“

„Das“, entgegnete er leicht gekränkt. „Oder weil er nach deinem Vater riecht.“

„Sei nicht so mürrisch. Er steht dir. Und jetzt nimm dir eine Gabel, wir müssen den Stall ausmisten.“

Er zögerte einen Moment.

„Bist du dir etwa zu fein dafür?“, fragte sie.

Er schüttelte den Kopf. Nie war er sich für irgendetwas zu fein. Er kannte die Arbeit und die Arbeit kannte ihn. Auch körperliche Arbeit, wenn man ihm das auch nicht gleich ansah. Im Kloster, bei seinen Brüdern, fielen allerlei Arbeiten an, die es zu erledigen galt. Wie etwa das Rollen von Weinfässern oder Schleppen von Mehlsäcken. Auch Reparaturen am Mauerwerk gehörten zu seinen Aufgaben. Sie hielten sogar ein paar Hühner im Hof, wegen der frischen Eier. Allerdings gab es dort keine Pferde. „Bedeutet das, wir müssen da rein?“ Er deutete auf eine der Pferdeboxen.

„Ich glaube schon“, zog sie ihn auf. „Von außen geht es schlecht.“

Die Gabel fest umklammert, folgte er ihr nach kurzem Zögern in die Box und zog das Tor hinter sich hastig zu. Dann drückte er seinen Rücken fest an die Wand, um dem wilden Tier nicht zu nahe zu kommen.

„Das ist Viktor“, stellte sie ihm den Schimmel vor. „Er ist etwas scheu.“

Die strammen Beine und das riesige Maul machten es ihm schwer seine Schüchternheit zu glauben. Vorsichtig tastete er sich an den Schimmel heran, bis er schnaubte und er zurücksprang.

„Du brauchst keine Angst vor ihm zu haben. Viktor würde nicht einmal einer Fliege etwas zu Leide tun.“

Er rechnete mit einem borstigen Fell, doch es war weich, selbst die Mähne war nicht so klebrig, wie er sie erwartet hatte.

„Weißt du“, begann sie und lachte, als er dabei zusammenzuckte. „Es ist schwer, den Hof ganz alleine zu führen. Wenn Vater es nicht schafft, dann… Dann brauche ich hier jemanden, der mir bei all dem hilft. Jemanden, der an meiner Seite ist. Jemanden, der mit anpacken kann.“

Er ließ den Gaul los und sah sie etwas entsetzt an. Hatte sie das gerade wirklich zu ihm gesagt? Ist ihr sein Gewand nicht geläufig, oder dachte sie am Ende gar nicht darüber nach, was sie da sagte?

Obwohl es ihn derart schockierte, glaubte er tief in seinem Inneren ein Lachen zu hören.

„Natürlich hast du mich bemerkt“, sprach eine Stimme aus dem Nichts zu ihm. Eine kleine glühende Kreatur tauchte vor ihm auf. Ihre Haut war rötlich und leicht schuppig. Auf dem Kopf ragten zwei Hörner empor und am Schweif trug sie eine schwarze Spitze.

„Ich weiß, was du bist“, sagte er.

„Das habe ich auch nicht in Frage gestellt. Du kannst mich Luz nennen“, sprach der Dämon. „Von Luzifer. Du kannst natürlich auch gerne Lutz zu mir sagen, wenn dir das leichter über die Lippen kommt. Immerhin bist du ein Pfaffe und Pfaffen haben irgendwie immer Probleme Namen von Dämonen auszusprechen. Ich verstehe gar nicht wieso. Ich sag ja auch nicht Bill zu dir, nur weil dir ein paar Haare auf dem Kopf fehlen.“

„Jeder Buchstabe ist zu schade für dich.“

„Gut, also Luz“, strahlte der Dämon.

„Weder noch“, entgegnete Phil.

„Jetzt sei nicht so ein Grisgram. Sieh dir ihre Brüste an. Sie gefällt dir doch auch. Du musst nur etwas näher heran.“

„Du sollst verschwinden“, drohte Phil mit einer Hand in seiner Tasche.

Der Dämon schüttelte den Kopf. Er wusste, der Pfaffe griff nach dem Weihwasser. Das taten sie immer. „Das würde ich schön dort lassen, wo es ist. Du weißt, Dämonen reagieren allergisch auf Weihwasser.“

„Was du nicht sagst.“

„Naja, die Sache ist so: Wenn du mich hier und jetzt verbrennst und ich nicht in die Unterwelt zurückkehre, dann werden meine Brüder den Vater dieser holden Maid hier umbringen und so wie ich dich kenne, möchtest du das nicht verantworten, oder? Sieh sie dir an. Sie würde nur noch weinen, das Rot aus ihren Wangen verlieren.“

„Bist du hier, um mich zu verführen?“

Luz dachte kurz nach. „So in der Art. Was für ein Gesäß, nicht wahr? Wie sie so kehrt, wäre doch dumm, wenn du einfach…“ Luz schlug mit der Hand auf ihren Hintern.

Augenblicklich fiel die Mistgabel zu Boden. „Das geht mir fast schon etwas zu schnell“, feixte Tara.

„Nein, ich war das nicht“, sprach Phil. „Das war… Ich meine, hier ist ein Dämon. Genau hier, direkt vor mir, siehst du ihn nicht?“

„Und wie soll sie dir das glauben?“ Luz lachte. „Sie kann mich nicht einmal sehen.“

„Mir egal, wie du es nennst“, flüsterte sie. „Es ist schon in Ordnung, wenn es erst einmal niemand erfährt.“ Sie nahm ihn in den Arm und küsste ihn.

Viktor wieherte, bäumte sich auf und trat mit seinen Hinterläufen aus, dabei stieß er das Tor auf und rannte kurz darauf hinaus.

„Was für ein Spielverderber“, empörte sich der Dämon. „Hätte er nicht noch einen Moment damit warten können?“

Schreiend lief sie dem Schimmel nach, er entschloss sich, ihr zu folgen.

Der Wald empfing ihn mit offenen Armen, zumindest schlugen die Zweige ihm während des Rennens immer wieder ins Gesicht.

„Suchst du sie oder das Pferd?“, lachte der Dämon neben ihm.

„Warum tust du das?“, keuchte er. „Warum lässt du mich nicht einfach in Frieden?“

„Das würdest du nicht verstehen“, antwortete Luz. „Das ist aber auch nicht notwendig. Man muss die Dinge nicht verstehen, um Spaß zu haben, nicht wahr?“

„Tara!“, rief er ihren Namen und ignorierte den Dämon.

„Was ist schon ein Pferd, nicht wahr?“, grinste Luz.

„Ein Pferd kann mir nicht antworten, wenn ich es rufe…“

„Dann kennst du dich also doch mit Pferden aus?“, staunte der Dämon.

„Wieso hilfst du mir nicht einfach?“

Luz sah ihn erschrocken an. „Vielleicht weil ich ein Dämon bin? Weshalb sollte ich dir helfen? Helfen ist was für Engel.“

„Dann verschwinde!“

Mit einem Plopp löste sich der Dämon in nichts auf.

Unentwegt rief er ihren Namen, ohne eine Antwort zu erhalten. Er war nicht der Schnellste, doch so langsam wurde es unmöglich, dass sie so schnell rennen konnte.

Das Pferd, fuhr es ihm durch den Kopf. Ohne zu verstehen weshalb, rief er nach dem Gaul.

Und der Gaul antwortete.

Mit lautem Wiehern trabte der weiße Schimmel zwischen den Bäumen hervor, präsentierte sich majestätisch vor ihm.

„Oh nein“, seufzte er. „Bei Weya, niemals steige ich auf deinen Rücken.“

„Das solltest du aber“, erschien ihm Luz erneut.

„Um mir das Genick zu brechen?“, raunte Phil. „Das könnte dir so passen.“

„Pferde sind zum Reiten erschaffen worden, weißt du?“, feixte der Dämon.

„Es geht hier nicht ums Reiten. Es geht um sie“, beharrte Phil. „Wir müssen sie finden.“

„Nein, du musst sie finden“, lachte Luz. „Wobei müssen tust du nicht. Du willst sie bloß finden.“

Er wandte sich an den Gaul, der daraufhin schnaubte und zielstrebig in die Richtung trabte, aus der er gekommen war.

„Du redest zu viel“, stammelte der Dämon vor sich hin.

Nach wenigen Schritten erspähte er einen Schatten zwischen den Sträuchern. Einen Schatten, der etwas ausstrahlte. Etwas Finsteres. Nicht bloß Kälte oder Dunkelheit. Es war eher wie eine Art Ruß, der wie Rauch oder Qualm durch die Luft kroch. Es roch stickig, verbrannt und es nahm einen Teil der Sicht auf das, was sich dahinter befand. Ein Qualm, der sich auf die Lunge legte, um denjenigen zu ersticken, der ihn einatmete. Ein Qualm, der nicht nur nach etwas Angesengtem roch, sondern der so dicht war, dass man spürte, wie er voller kleiner Partikel war, die Lunge und Arterien verstopften.

Vor dem Schatten lag etwas auf dem Boden.

„Tara!“, rief er, als er sie erkannte. Doch sie blieb reglos liegen.

Viktor stellte sich stumm neben den Schatten und schien auf etwas zu warten.

Ein Pferd, schwarz wie die Nacht und umgeben von schwarzen Funken stand neben ihm. Auf ihm ein Reiter in dunklem Gewand und Kapuze. Rauch und Asche umkreisten ihn, folgten seinen Worten. Er deutete mit einem fahlen Finger auf den Schimmel. „Es ist an der Zeit“, sprach eine kratzige Stimme. Eine Stimme rau wie ein unterdrücktes Husten.

„Was hast du mit ihr getan?“, fragte er den Reiter.

„Das Pferd.“ Der Reiter räusperte sich.

„Tu einfach, was er sagt“, riet ihm Luz. „Du solltest darauf reiten. Es ist Teil des großen Plans.“

„Was für ein Plan?“

Der Dämon seufzte. „Der Plan.“

Er griff in seine Tasche und zog ein eisernes Kreuz hervor. Als er aufsah, war der Reiter verschwunden. Einzig der Dämon hielt sich die Hand vor Augen und schrie: „Nein! Pack es weg!“

„Nicht bevor du mir sagst, was hier los ist und was für einen Plan du meinst.“

„Das kann ich nicht“, jammerte Luz.

„Du wirst es können.“

„Nein!“ Es ploppte. Luz war verschwunden. Tauchte dann noch einmal auf und sagte: „Das mit dem Kreuz war übrigens nur ein Witz. Ehrlich gesagt, kenne ich keinen Dämon, der sich davon so leicht beeindrucken lässt.“

Phil beugte sich zu der jungen Stallmeisterin herab und hob ihren Kopf an. Sie lebte. Er dankte Weya dafür. Doch sie hustete Blut. Er wusste, was das bedeutete, aber war das möglich? Von jetzt auf gleich?

Augenblicklich zog er seine Maske aus der Tasche und zog sie auf. Ein langer Schnabel zierte die Maske, die er von einem Mann erhalten hatte, den er selbst nicht hat retten können. Das Schicksal konnte unbarmherzig sein und unvorhersehbar. Noch immer warf er sich selbst den Tod seiner Frau vor. Beim Versuch, sie vom inneren Dämon zu befreien, brachte er nur ihren Tod. Eine Ewigkeit hegte der Mann einen Groll gegen ihn, so wie er es heute selbst tat. Nachdem er das Land von seinem Fluch befreit hatte, suchte er den Mann immer wieder auf. Dieser sprach zwar nicht ein Wort mit ihm, doch er erhoffte sich so etwas wie Linderung für seine Seele. Eines Tages stand das großzügige Anwesen leer, darin fand er nur die Maske und ein knappes Schreiben: „Du brauchst sie mehr als ich.“ Es war auszumalen, was mit dem Mann geschehen war. Ein weiterer Verlust, der auf seinen Schultern lastete.

Doch diesmal würde er nicht versagen.

Er hob sie hoch, legte sie behutsam auf den Rücken des Schimmels und wies ihn an, zurück zu traben. Es war erstaunlich, wie sehr der Gaul seinen Worten Folge leistete.

Die Krankheit war weit fortgeschritten. Er verbrachte die ganze Nacht an ihrem Bett. Unentwegt betete er, rief immer wieder Weya um ihre Hilfe. Sie musste es schaffen.

Irgendwann überwog zwischen Gebet und Sprechgesang die Müdigkeit. Ihm fielen die Augen zu.

Grelles Licht presste die Lider zusammen. Jeder Versuch, sie zu öffnen verursachte ein Brennen auf der Netzhaut. Es war, als wolle das Licht vor seinen Augen nicht gesehen werden. Und doch war es nicht bösartig, vielmehr legte es sich wie warmer Balsam auf die Haut, erinnerte an warme Sonnenstrahlen im Gesicht.

Er kannte dieses Licht. Wie sehnlichst hatte er es vermisst, wollte es endlich wieder spüren und ihre Worte hören. „Weya, bitte erhöre meine Worte: Es tut mir leid. Ich möchte für alle meine Missetaten büßen und deine Worte preisen.“

„Es ist nicht der Moment der Buße, mein Kind“, vernahm er eine sanfte Stimme aus dem Licht. „Du hast Großes geleistet, doch ist deine Aufgabe auf Tagalan nicht beendet. Das Größte steht noch bevor. Das Ende von allem Bösen und der Anfang des ewigen Lichts.“

„Der Fluch wurde gebrochen, wie du mir aufgetragen hast.“

„Er wird nie ganz beendet sein. Ich bin dennoch stolz auf dich. Deine letzte Aufgabe wird alles vollends beenden. Nur noch dieses eine Mal sollst du meinen Worten folgen.“

„Ich werde ihnen immer folgen.“

„Phil“, seufzte die Stimme. „Auch du bist nur ein Mensch. Viele Prüfungen hast du bestanden und einigen musst du dich noch stellen. Aber einem sei dir stets im Klaren, auch du wirst in Versuchung geführt. Du bist nur aus Fleisch, das eines Tages leblos sein wird. Dann werde ich deine Seele in meinem Licht einschließen. Doch bis dahin wird es noch ein sehr langer Weg. Ich weiß um deine Angst vor den Vierbeinern, doch du sollst reiten, Phil. Ich will, dass du dem Schimmel folgst und auf seinem Rücken die letzte Aufgabe erfüllst.“

„Welche Aufgabe, Weya?“

„Du wirst sie erfahren, der Schimmel wird dich leiten.“

Mit diesen Worten erlosch das Licht und die Stimme verklang. So viele Fragen fuhren durch seinen Kopf.

Als der Morgen graute, wachte er auf. Er hob den Kopf vom Laken.

Sie hatte es nicht geschafft.

Reine Worte reichten nicht aus, um das Geschehene ihrem Vater zu erläutern. Er konnte sie selbst nicht glauben. In nur einer Nacht war Tara an den Folgen der schwarzen Seuche verstorben, wo ihr Vater, der Tage lang unter Qualen litt, schon wieder auf den Beinen stand.

Es war das Richtige die Farm zu verlassen.

Phil fragte sich, ob er seinen Worten geglaubt hatte oder ob er nur wollte, dass der Priester den Hof schnellstmöglich verließ und das mitnahm, was ihn am meisten an seine Tochter erinnerte. Oftmals war ein schneller Abschied der Einfachste. Mit dieser Einstellung hatte er auch sie damals verlassen.

Er zog die Zügel strammer, bis Viktor laut schnaubte und den Kopf schüttelte.

„Der Gaul kann nichts dafür“, sprach Luz. „Du könntest ruhig etwas sagen, weißt du? Die Situation ist schon so angespannt genug. So etwas wie: Ich zerschmettere dich mit meinem Licht der Göttin, oder so. Von mir aus auch ein Fluchen oder, wenn es wirklich sein muss, ein Stoßgebet. Dann aber ganz leise, muss ja nicht jeder hören. Hauptsache du sagst etwas. Ein einfaches gemurmeltes Fluchen würde mir schon reichen, um diese unangenehme Stille zu vertreiben.“

Phils Blick blieb starr. Stumm zog er den Schimmel weiter.

„Komm schon. Du musst dich an so etwas gewöhnen, weißt du? Menschen sterben und das immer mehr.“

„Ist das Teil des großen Plans?“, fragte Phil in genervtem Tonfall.

„Und wenn dem so wäre?“

„Dann merk dir meine Worte. Dieser Plan wird niemals gelingen, nicht solange ich noch einen Atemzug machen werde. Weya ist meine Zeugin.“

Der Dämon seufzte. „Warum setzt du dich nicht einfach auf dieses Pferd und wir sehen, wo es dich hinbringt?“

„Du meinst ins Grab?“, protestierte Phil. „Nein, Danke.“

„Was hast du dann vor?“

Er blickte in den Wald. „Wir werden diesen Reiter finden.“

„Ein richtig cooler Typ, nicht wahr?“, zeigte der Dämon seine Begeisterung über den Reiter. „Denkst du, er gibt mir ein Autogramm? Meine Freunde würden mich beneiden, wenn ich damit zurückkehre.“

„Das ist respektlos.“

„Tut mir leid. Ich habe nicht einmal Freunde, wenn dich das tröstet.“

„Er scheint etwas zu wissen“, malte Phil seine Gedanken aus.

Ein Schrei weckte seine Aufmerksamkeit.

„Nichts geht über den gequälten Schrei eines Gefangenen, nicht wahr?“ Der Dämon sah sich um, doch Phil war bereits im Wald verschwunden. „Warte auf mich“, rief er. „Vielleicht brauchen sie Hilfe beim Foltern.“

Grauenvolle Kreaturen aus bloßen Mark und Knochen umschlossen einen Altar, auf dem sich etwas Kleines schreiend hin und her wandte.

„Eine Opfergabe“, freute sich Luz.

„Du kennst diese Dinger?“

„Natürlich“, strahlte der Dämon. „Es sind Handlanger aus der Unterwelt. Nicht sehr gesprächig, aber stets fleißig.“ Er sah genauer hin, eine richtige Opferung hatte er schon ewig nicht mehr gesehen. All der Singsang und das ganze Blut. Nichts war erfreulicher für ihn. „Was ist das?“, entfuhr es ihm. „Diese Locken… ich glaub, mir wird schlecht…“ Er schüttelte sich angewidert. „Tut mir leid, Phil. Aber da bin ich raus.“ Dann machte es Plopp und der Dämon war verschwunden.

Das für den Dämon so ekelerregende Wesen auf dem Altar kreischte, schlug mit seinen kleinen Flügeln.

Einer Schar Skelette war er noch nicht begegnet. Selbst mit einer Waffe waren sie kaum zu stoppen. Man schlug sie auseinander und sie setzten sich wieder zusammen, zumindest hatte er das mal irgendwo gelesen.

Wie von der Wespe gestochen preschte Viktor hervor und sprang über die Sträucher hinweg, bis er auf einem der Untoten landete. Das Gerippe zerfiel zu Staub unter seinen Hufen. Noch ehe sie wussten, wie ihnen geschah und ehe sie nach ihren Schwertern greifen konnten, biss der Schimmel einem Skelett nach dem anderen den Kopf ab, wobei sie direkt zu Staub zerfielen.

Scharfe Klingen perlten an der reinen Haut des Schimmels ab, wie Wassertropfen auf einer Seerose, die sich grazil aus dem Wasser erhob.

Phil rieb sich die Augen. War das soeben passiert? Was stimmte mit diesem Gaul nicht?

Die letzten verbliebenen Untoten flohen vor dem furchteinflößenden Wiehern, verschwanden in den Tiefen des Waldes.

Jetzt erst traute er sich aus seiner Deckung. Er befreite das Wesen, welches die Untoten an einen improvisierten Altar gefesselt hatten.

Erleichtert schlug es mit den Flügeln und erhob sich dankend vor seinen Augen. Er sah er die weiße Tunika, die ein wenig an eine Windel erinnerte.

„Dieses Pferd“, sagte der Engel. „Dann bist du…?“

Phil stellte sich kurz und knapp vor, wartete auf eine Erklärung. Erst ein Dämon und jetzt begegnete er auch noch einem Engel. Das passierte nicht jeden Tag.

Der Engel wich eine blonde Locke aus dem Gesicht. „Dann habe ich dich endlich gefunden.“

„Mich“, wunderte sich Phil. „Ein Engel sucht jemanden wie mich auf? Weya, ich bin deiner nicht würdig.“

„Krieg dich wieder ein“, meldete sich Luz zu Wort. „Bei mir hast du nicht so eine Szene gemacht.“

„Wie ich sehe, haben die Dämonen dich bereits gefunden“, fasste der Engel zusammen.

„Ja“, strahlte Luz. „Und nicht nur das, wir waren wesentlich schneller.“

„Wovon, bei Weya, redet ihr?“

„Von dem großen Plan“, sprach der Engel, ehe ihm Luz ins Wort fiel.

„Denk an die Regeln“, mahnte der Dämon.

„Natürlich denke ich daran“, murmelte der Engel. „Man darf doch wohl als Engel davon ausgehen, dass ein Dämon, bekannt für das Brechen von jeglichen Regeln, wie es ihm seine Natur nahelegt, bereits dagegen verstoßen hat und diesen jungen Herrn hier bereits über alles informiert hat, oder etwa nicht?“

Luz sah ihn schräg an. „Du weißt, dass das keine normalen Regeln sind, die man einfach brechen kann ohne gleich das gesamte Raumzeitkontinuum zu zerstören? Selbst ein Dämon würde das nicht tun. Dafür sind Foltern zu aufregend.“

„Dann weiß er es nicht?“

Der Dämon schüttelte den Kopf.

„Aber er ist der Richtige?“ Der Engel sah zu Phil herüber.

Luz deutete auf den Schimmel. „Er würde sich nicht irren.“