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Eine Notärztin und Mutter erlebt viele Notarzteinsätze und hat nebenbei zwei kleine Kinder und einen Mann. Sie wohnen in einen Haus. Es geht dramatisch aber auch lustig zu.
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Seitenzahl: 582
Veröffentlichungsjahr: 2015
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Familie Knebel, Kollegen und Freunde
Samstag, 11. Mai 2013
Sonntag, 12. Mai 2013
Montag, 13. Mai 2013
Dienstag, 14. Mai 2013
Mittwoch, 15. Mai 2013
Donnerstag, 16. Mai 2013
Freitag, 17. Mai 2013
Samstag, 18. Mai 2013
Es ist fünf Uhr morgens am Samstag als die junge Notärztin aufsteht. „Was ist los Liebling?“ fragt Bernhard seine Frau.
„Schlaf weiter. Ich muss gleich zum Dienst“ antwortet Sonja und geht aus dem Schlafzimmer. Nachdem sie geduscht hat zieht sie ihre Uniform, rote Hose, weiße Bluse und rote Jacke mit der Aufschrift Notärztin hinten und das Abzeichen rotes Kreuz am Jackenärmel drauf über und zieht ihre Sicherheitsschuhe an. Danach geht sie runter in die Küche, bereitet Frühstück für ihre Lieben und sich vor und geht in das Kinderzimmer, um nach ihren Kindern zu gucken. Anschließend geht sie wieder hoch ins Schlafzimmer. „So mein Schatz ich muss jetzt los. Ich habe den Frühstückstisch für euch gedeckt“.
„Ich danke dir mein Schatz. Wie lange hast du Dienst?“
„Leider bis Sonntagabend. Was hast du heute mit den Kindern vor?“
„Ich gehe nachher mit den Kindern auf den Spielplatz. Das mögen sie doch so gerne“.
„Pass aber gut auf Sabinchen auf und ziehe sie warm an. Sie war erst letzte Woche erkältet“.
„Das weiß ich doch Liebling“. Bernhard küsst Sonja auf den Mund.
„So ich muss los. Lege dich noch ein bisschen hin. Es ist noch sehr früh Tschüß mein Schatz“ verabschiedet sich Sonja. Sie geben sich noch einen Abschiedskuss, dann läuft Sonja die Treppe runter und verlässt die Wohnung.
Sonja fährt zur Rettungszentrale. Nachdem sie ihren Wagen geparkt hat, geht sie in den Aufenthaltsraum, wo Holger schon einen Kaffee trinkt. „Guten Morgen Sonja“ grüßt Holger.
„Guten Morgen Holger. Wie geht’s dir?“
„Ganz gut nur ein bisschen müde. Wie geht es dir Sonja?“ Holger schenkt Sonja Kaffee in ihrem Becher ein.
„Mir geht es auch ganz gut. Ist schon was passiert?“ fragt Sonja ihn, während sie ihre Jacke auszieht und sie über ihre Stuhllehne hängt.
„Nein die Leute schlafen noch alle. Es ist erst 7.00 Uhr in der Frühe. Willst du noch einen Kaffee Sonja?“
„Nein danke“ antwortet Sonja und blättert in der Tageszeitung.
„Wie geht es deiner kleinen Tochter? Hat sie die Erkältung gut überstanden?“
„Es geht ihr wieder besser. Husten tut sie noch ein bisschen“. Sonja blättert die Seite der Zeitung um. „Max war letzte Woche auch schwer erkältet. Jetzt ist er wieder halbwegs gesund“.
„Wie alt sind deine Kleinen jetzt? fragt Holger.
„Sabine ist anderthalb und Max wird am Donnerstag vier Jahre alt.
Er ist seit Sommer im Kindergarten“.
„Süß. Meine Freundin möchte ja auch welche haben aber ich bin noch nicht so weit“.
„Das wird schon noch. Bist ja noch jung“. In den Moment piepen Sonjas und Holgers Melder los. „Es geht los. Wir müssen uns beeilen“. Sie springt auf nimmt ihre Jacke vom Stuhl und sprintet mit Holger zum Notarztwagen.
Während Holger Blaulicht und Sirene anstellt spricht Sonja per Funk. „Was haben wir?“
„Verkehrsunfall mit einem Kind an der Kirchbachstraße“.
„Gut wir kommen sofort Ende“ sagt Sonja und hängt das Funkgerät an den Harken. Sie fahren auf dem schnellsten Weg zum Einsatzort. Als sie an der Kirchbachstraße ankommen ist ein Rettungswagen schon zur Stelle.
Sonja rennt sofort zum verletzten Kind. „Hallo was ist passiert?“ fragt Sonja den einen Rettungssanitäter.
„Der Junge ist mit seinen Inline-Skates über das Auto gefallen. Er ist jetzt schon seit zwei Minuten bewusstlos und hat eine Platzwunde am Kopf, die stark blutet“ informiert Dirk der Rettungssanitäter die Notärztin.
„Wie ist denn sein Blutdruck?“
„100 zu 80“. In den Moment kommt der Junge zu sich.
„Wo bin ich?“ fragt er verwirrt.
„Hallo ich bin die Notärztin Sonja Knebel. Wie heißt du?“ fragt Sonja ihn, während sie seine Platzwunde anguckt.
„Ich bin Scott Meyer“ antwortet der Junge schwach.
„Wie fühlst du dich Scott?“
„Mein Kopf tut so weh und mir ist so schlecht“ antwortet Scott, während Sonja die Diagnostiklampe nimmt und die Augenreflexe prüft.
„Du hast dir wohl eine ordentliche Gehirnerschütterung zugezogen“. Sonja wendet sich an den Rettungssanitäter Dirk. „Wir nehmen den Jungen mit“ informiert sie die Rettungskräfte. Dann wendet sich Sonja wieder den Jungen zu. „Tut dir noch was anderes weh als deinen Kopf?“ fragt sie, während Dirk und Kai den Jungen auf die Trage legen.
„Nein“ antwortet Scott. In den Moment kommt Holger zu Sonja gelaufen.
„Schnell Sonja wir haben einen Folgeeinsatz“.
„Ja ich komme. Kommt ihr allein zurecht?“ fragt Sonja die Rettungskräfte Dirk und Kai.
„Ja wir bringen ihn in die Professor Hess Klinik“ antwortet Dirk.
„Ist okay“ sagt Sonja und geht zu ihren kleinen Patienten. „So Scott. Ich muss zum neuen Einsatz. Alles Gute für dich. Die netten Rettungssanitäter bringen dich in die Professor Hess Klinik okay“. Scott nickt. Schnell rennt Sonja zum Notarztwagen, der nach wenigen Sekunden losfährt, um schnell zum nächsten Einsatzort zu kommen, während Scott in den Rettungswagen geschoben wird.
Sonja und Holger fahren mit Blaulicht und Sirene zum nächsten Einsatz. Der Einsatzort befindet sich in der Beethovenstraße 10. Vor dem Haus wartet weinend Stefan auf die Notärztin. Als sie ankommen rennt Stefan zu Sonja, die gerade aus dem Notarztwagen aussteigt. „Schnell kommen sie. Helfen sie Lukas. Er ist böse gestürzt“.
„Bleibe ganz ruhig. Wir kommen ja schon. Wo liegt er denn?“ fragt Sonja den Jungen.
„Im Wohnzimmer. Kommen sie schnell“ bittet der Junge Sonja. Nachdem Holger und Sonja ihre Notfallkoffer aus dem Kofferraum geholt haben eilen sie mit den Jungen ins Wohnzimmer, zum Patienten.
„Wie sieht es aus?“
„Der Patient blutet aus Nase und Ohr. Das deutet auf einen Schädelbasisbruch hin. Er ist daher weiterhin bewusstlos“ informiert der Rettungsassistent Sonja.
„Wie ist sein Blutdruck und sein Puls?“
„Der Blutdruck ist kaum messbar. Er liegt bei 90 zu 60, Puls ist bei 62. Seine Atmung ist aber stabil“.
„Gut dann lege ich ihm jetzt eine Kanüle und lasse eine Infusion mit Kochsalzlösung durch die Vene laufen, die zur Kreislaufstabilisierung dient. Er muss sofort in die Kinderklinik. Es besteht akute Lebensgefahr“ Während Sonja die Kanüle legt setzt der Rettungsassistent den Jungen eine Sauerstoffmaske auf Mund und Nase. Dann heben die Rettungssanitäter ihn auf die Trage und schieben ihn eilig zum Rettungswagen.
„Ich fahre mit den Patienten“ erklärt Sonja Holger und steigt in den Rettungswagen, während Holger die Notfallkoffer im Kofferraum des Notarztwagens verstaut. Unverzüglich fährt der Rettungswagen mit Blaulicht und Sirene los. Hinter ihn folgt Holger mit den Notarztwagen. Sie fahren auf den schnellsten Weg ins Krankenhaus.
Als sie im Krankenhaus Links der Weser angekommen sind wird Lukas schon von den Ärzten erwartet. Lukas wird im Schockraum geschoben.
„Was gibt es?“ fragt Dr. Buchholz die Notärztin.
„Das ist Lukas Bremermann 6 Jahre alt. Schwerer Verdacht auf Schädelbasisbruch, innere Verletzungen. Ich habe ihn Adrenalin, Effortil, Novalgin gegeben“
„Gut sind seine Eltern benachrichtigt?“
„Noch nicht. Sie waren ja nicht da, aber der Nachbar hat wohl Lukas das Leben gerettet“. Während Sonja den behandelten Arzt informiert untersuchen die anderen Ärzte den kleinen Jungen.
„Der Patient kommt erstmal zur Computertomografie, um sicher zu gehen ob nicht noch eine Gehirnblutung aufgetreten ist. Sonst müssten wir sofort operieren“ erklärt Dr. Buchholz Sonja. In den Moment geht Sonjas Melder los. „Ich muss zum nächsten Einsatz. Ich komme nachher noch mal vorbei“. Sie rennt schnell aus dem Schockraum und läuft zum Notarztwagen.
„Wo geht es jetzt hin Holger?“
„In die Starnberger Schule“ antwortet Holger und fährt sofort mit Blaulicht und Sirene los. „Was ist mit den Jungen von eben?“
„Es steht kritisch um ihn. Mehr weiß man in Moment noch nicht“ erzählt Sonja. Sie fahren mit Karacho zur Starnberger Schule.
„Unsere Kollegen sind mal wieder schneller als wir“ stellt Holger fest, als sie den Rettungswagen mit Blaulicht vor der Schule stehen sehen.
Sonja und Holger steigen aus und holen die Notfallkoffer aus dem Kofferraum. „Kommen sie mit“ bittet ein Junge Sonja und Holger.
Sie rennen mit den Jungen zum Unglücksort. Die Rettungssanitäter haben schon ganze Arbeit geleistet. Die Patientin hat schon die Blutdruckmanschette um den Arm und der eine Rettungssanitäter misst den Blutdruck von der Patientin.
„Hallo ich bin Frau Dr. Sonja Knebel, die Notärztin. Was ist passiert?“
„Die Kleine ist beim Sport mit den Kreislauf zusammengebrochen“ informiert Daniel der Rettungssanitäter die Notärztin. Sonja kniet sich zu der Verunglückten.
„Hallo ich bin Sonja die Notärztin und du?“
„Tanja Michelsen“ antwortet das Mädchen schwach. Sonja greift nach ihrem Stethoskop und horcht Tanja ab.
„Dein Herz schlägt viel zu schnell Süße. Wir machen jetzt ein EKG“. Geschickt befestigen die Rettungssanitäter die Elektroden an Tanjas Oberkörper.
„Kann ich was zu trinken bekommen?“ fragt Tanja ängstlich.
„Nein das geht leider nicht, aber ich lege dir jetzt eine Infusionskanüle“ erklärt Sonja und wendet sich an den Rettungssanitäter. „Wir nehmen sie mit. Wie ist ihr Blutdruck?“
„Ihr Blutdruck ist sehr niedrig. Er liegt nur bei 95 zu 80 aber ihr Puls ist auf 140“ informiert der Rettungssanitäter die Notärztin.
„Merkwürdig ist das, dass ihr Puls so rast“. Während Sonja Tanja die Kanüle legt holen die Rettungssanitäter die Trage.
„Ich habe Kopfschmerzen“ klagt die junge Patientin.
„Deine Kopfschmerzen werden gleich besser werden. Dir fehlt Flüssigkeit, daher auch deine Kopfschmerzen. Du bekommst jetzt von mir eine Infusion mit Kochsalzlösung und ein leichtes Schmerzmittel, dann verschwinden bestimmt deine Kopfschmerzen wieder. Wir bringen dich ins Krankenhaus St. Josef Stift“. Die Rettungssanitäter heben Tanja auf die Trage. Anschließend schieben sie die Trage mit der Patientin zum Rettungswagen. „Ich fahre mit ihr“ sagt Sonja Holger.
Sonja steigt hinten im Rettungswagen ein. Anschließend fahren der Rettungswagen und der Notarztwagen ohne Blaulicht und Sirene zum Krankenhaus St. Josef Stift.
Dort wird Tanja im Schockraum gefahren. Die Infusion wird am Ständer gehangen. Sonja erklärt kurz die Situation und drückt Tanjas Hand. „Alles wird wieder gut Tanja. Du brauchst überhaupt keine Angst zu haben. Die Ärzte und Schwestern sind hier alle nett. Ich muss jetzt weiter. Alles Gute“ wünscht Sonja den jungen Mädchen und geht zum Notarztwagen zurück.
Sonja steigt in den Notarztwagen ein. Dann fahren sie zur Rettungszentrale zurück. Gegen 15 Uhr piepen wieder Sonjas und Holgers Melder. Sofort rennen Sonja und Holger zum Notarztwagen.
„Was haben wir?“ fragt Sonja die Leitstelle.
„Sie sollen ins Gerichtsgebäude kommen. Eine Frau ist zusammengebrochen. Sie befindet sich im Aufenthaltsraum auf der Couch. Rettungswagen wird nicht gebraucht“.
„Danke wir kommen“. Sonja und Holger fahren mit Blaulicht und Sirene zum Gerichtsgebäude am Wall. Als sie dort ankommen steigen Sonja und Holger aus dem Notarztwagen. Nachdem Holger den Notfallkoffer aus dem Kofferraum geholt hat laufen sie in das Gerichtsgebäude rein.
Sonja und Holger werden schon von einen Polizistin erwartet. „Da sind sie ja. Kommen sie mit“ bittet der Polizist ihnen.
„Hallo“ grüßen Sonja und Holger. Die Notärztin und der Rettungsassistent laufen mit den Polizisten eilig in den Aufenthaltsraum. Sonja öffnet die Tür von Aufenthaltsraum. „Bitte bleiben sie draußen“ bittet Sonja den Polizisten. Sie geht mit Holger in den Aufenthaltsraum und schließt die Tür vor den Polizisten.
„Hallo ich bin Frau Dr. Sonja Knebel die Notärztin und das ist mein Rettungsassistent Holger Wagner. Was ist passiert?“ fragt Sonja den Sanitäter und öffnet den Notfallkoffer.
„Das ist Frau Meier. Sie ist im Gerichtssaal zusammengebrochen, dabei haben wir auf den unteren Rücken links eine entzündliche Operationsnarbe gesehen“ informiert Mark, der Sanitäter die Notärztin.
„Ich gucke mir die Operationsnarbe an“ erklärt Sonja den Sanitäter und beugt sich zu Frau Meier. „Guten Tag ich bin Frau Dr. Sonja Knebel die Notärztin und das ist mein Rettungsassistent Holger Wagner. Wie geht es ihnen?“ Frau Meier will sich aufrichten aber Sonja drückt sie runter. „Bleiben sie liegen“ bittet sie die Patienten in ernsten Ton.
„Es geht mir schon wieder besser. Ich will wieder zurück in den Gerichtssaal“.
„Gleich können sie wieder in den Gerichtssaal gehen. Erstmal möchte ich sie untersuchen“ erklärt Sonja, während Frau Meier die Blutdruckmanschette um den Arm bindet und Frau Meiers Blutdruck misst. Als Sonja die Patientin gerade untersucht kommt Rechtsanwalt Stebbe zur Tür rein.
„Na wie sieht es aus Frau Doktor? Kann Frau Meier wieder an die Verhandlung teilnehmen?“
„Ja. Ich werde Frau Meier gleich noch eine Schmerzspritze und was für den Kreislauf geben, dann kann sie wieder in den Gerichtssaal gehen“. Holger zieht die Spritze für Sonja auf. „Sie müssen mir aber versprechen, dass sich Frau Meier nicht mehr aufregt und nach der Verhandlung ins Krankenhaus geht“.
„Ist es denn eine Operationsnarbe?“
„Ja die Operationsnarbe hat sich schlimm entzündet. Darum muss Frau Meier auch dringend ärztlich im Krankenhaus versorgt werden“ erklärt Sonja ernst und zieht eine Spritze mit einen Schmerzmedikament auf.
„Hat man ihr die linke Niere rausgeholt?“ Sonja tastet auf Frau Meiers Bauch.
„Ich denke schon. Warum sollte sonst da eine Operationsnarbe sein? Man muss das im Krankenhaus abklären. Können sie mich jetzt noch mal alleine mit meiner Patienten lassen?“
„Ja natürlich. Dann verabschiede ich mich jetzt von ihnen Frau Doktor“ verabschiedet sich Herr Stebbe und verlässt den Aufenthaltsraum. Sonja wendet sich an ihre Patientin. „Sie müssen dringend medizinisch im Krankenhaus versorgt werden. Also versprechen sie es mir heute noch ins Krankenhaus zu gehen. Ich schreibe für den Kollegen eben einen kleinen Brief. Den geben sie im Krankenhaus ab“.
„So schlecht geht es mir nicht. Das müssen sie mir selber überlassen ob ich ins Krankenhaus gehe oder nicht. Darf ich jetzt endlich gehen?“
„Gleich. Ich werde ihnen jetzt noch ein Schmerzmittel spritzen, dann können sie wieder in die Verhandlung gehen. Am liebsten würde ich sie aber sofort ins Krankenhaus bringen. Da gehören sie nämlich hin“ erklärt Sonja energisch.
„Sie haben überhaupt nicht das Recht mich ins Krankenhaus zu bringen. Ich zeige sie an, wenn sie mich jetzt nicht in Ruhe lassen“ motzt Frau Meier los.
„Machen sie doch was sie wollen. Jetzt können sie gehen“.
„Nichts lieber als das“ sagt Frau Meier sauer und springt von der Couch.
„Langsam“ bittet Sonja die Patientin und gibt ihr die Hand. „Alles Gute Frau Meier. Hier ist der Arztbrief“
„Den brauche ich nicht“ sagt Frau Meier sauer, wirft den Brief in den Papierkorb und verlässt den Aufenthaltsraum. Sonja und Holger schütteln nur noch die Köpfe.
„Ob das gut geht“ denkt Sonja, während Holger den Notfallkoffer schließt. Anschließend nimmt er den Notfallkoffer in die Hand und geht mit ihr zum Notarztwagen zurück.
Nachdem Holger den Notfallkoffer in den Kofferraum verstaut hat steigen sie in den Notarztwagen. Sonja schnallt sich an und schließt die Beifahrertür. „Na alles okay?“ fragt Holger ihr, startet den Motor und fährt los.
„Ich kann nicht begreifen dass die Patientin von eben so leichtsinnig ihre Gesundheit auf Spiel setzt und nicht ins Krankenhaus geht. Sie hat eine schwer entzündete Operationsnarbe, die dringend versorgt werden muss“.
„Jeder muss wissen was er tut“ beruhigt Holger Sonja, während sie die Schwachhauser Heerstraße entlangfahren.
„Wenn ich sie nicht in Ruhe gelassen hätte, hätte sie mich angezeigt“.
„Was? Die wollte dich anzeigen? Spinnt die?“ fragt Holger geschockt.
„Ich habe ihr nur gesagt, dass sie nach der Verhandlung ins Krankenhaus gehen muss, weil sie eine schwer entzündete Operationsnarbe hat“.
„Das habe ich gehört. Gegen Dummheit des Menschen kann man nichts machen. Du brauchst dir nichts vorzuwerfen Sonja. Wenn es der Frau schlechter geht ist das ihre eigene Schuld“.
„Du hast ja Recht, aber trotzdem regt es mich auf, sie nicht geholfen zu haben“.
„Du hast ihr doch geholfen, aber gegen ihre Sturheit kannst du nichts machen“ beruhigt Holger sie. In den Moment meldet sich der Funk. Sonja geht ran.
„Ja was ist los?“
„Neuer Einsatz in der Robert-Bunsen-Straße 6“ antwortet der Mann aus der Leitstelle.
„Weiß man schon was Näheres?“ informiert sich Sonja, während Holger Blaulicht und Sirene anstellt.
„Ein Junge hat starke Schmerzen“.
„Gut wir sind auf den Weg“. Sonja und Holger fahren mit schnellstem Tempo zum Einsatzort. Kurz vor der Horner Heerstraße muss Holger scharf bremsen, weil ihnen ein Porsche die Vorfahrt nimmt.
„Du Idiot“ schreit Holger und macht Lichthupe. Der Porsche fährt rechts zur Seite, dass der Notarztwagen vorbeikommt. „Endlich begreift der Typ dass wir im Einsatz sind“ sagt Holger sauer und fährt mit Tempo 120 zum Einsatzort. Als sie vor den Haus an der Robert-Bunsen-Strasse 6 ankommen springt Sonja aus dem Notarztwagen, nimmt die Notfallkoffer aus dem Kofferraum.
Sie laufen zum Hauseingang und klingeln bei Frau Lech an der Türklingel.
„Ja“ meldet sich Frau Lech.
„Guten Tag hier ist die Notärztin Sonja Knebel und mein Rettungsassistent Holger Wagner. Sie haben uns gerufen?“
„Ja kommen sie schnell hoch. Zweite Etage rechts“. Sonja rennt mit Holger im zweiten Stock. Sie werden von Frau Lech an der Haustür erwartet. Sie hat einen heißen Becher Pfefferminztee in der Hand.
„Hallo ich bin Frau Dr. Sonja Knebel, die Notärztin und das ist mein Kollege Holger Wagner. Wo ist der Patient?“
„Kommen sie mit“ antwortet Frau Lech. Sie laufen ins Wohnzimmer. Dort sehen sie einen kleinen Jungen, der sich vor Schmerzen auf der Couch krümmt. Sonja kniet sich zu den Jungen.
„Hallo mein Kleiner. Ich heiße Sonja, bin Notärztin und wer bist du?“
„Ich heiße Benjamin“ antwortet der kleine Junge vor Schmerzen.
„Wie geht es dir Benjamin?“
„Nicht sehr gut“ antwortet Frau Lech anstelle von Benjamin, weil der kleine Junge wieder weggetreten ist. „Was ist denn bloß mit dir mein kleiner Schatz?“
„Du tust mir ja richtig Leid Benjamin. Holger gebe mir mal eben die Blutdruckmanschette. Du brauchst keine Angst zu haben“ beruhigt Sonja den Jungen. Holger öffnet den Notfallkoffer, nimmt die Blutdruckmanschette raus und gibt sie Sonja. Sie bindet Benjamin die Blutdruckmanschette um und misst seinen Blutdruck. Benjamin kommt aus einer Art Halbschlaf zu sich, hat Mühe die Augen zu öffnen.
„Ich habe solches Bauchweh“ jammert der Kleine.
„Wo hast du denn die Bauchschmerzen?“ fragt Sonja ihn und zieht sein Schlafanzugoberteil hoch.
„Überall“. Sonja tastet Benjamins Bauch sorgfältig ab.
Anschließend horcht sie mit dem Stethoskop den Bauch ab.
„Und was ist es?“ fragt seine Mutter voller Unruhe.
„Das ist keine Magenverstimmung“ erwidert Sonja, während sie wieder den Bauch abtastet. „Das ist auch keine Kolik. Die Bauchdecke ist ganz hart. Bei einer Kolik wäre sie weich“ erklärt Sonja ihr, zieht das Schlafanzugoberteil runter und deckt Benjamin wieder zu.
„Der Blutdruck ist sehr niedrig. Er liegt bei 90 zu 70“ informiert Holger sie. Sie sieht Benjamin an.
„Warst du heute schon auf den Klo?“ Benjamin schüttelt den Kopf. „Und wann war es das letzte Mal das er auf Klo war?“ fragt Sonja die Mutter.
„Vor vier oder fünf Tagen“.
„War der Junge in letzter Zeit irgendwie krank? Erkältung oder so was?“
„Nein er ist erst seit gestern Abend krank. Da hatte er auf einmal Bauchschmerzen“.
„Hatte er Fieber?“
„Ja er hat seit heute Morgen sehr hohes Fieber. Ich habe schon Wadenwickel gemacht aber das Fieber will einfach nicht runtergehen. Und dann habe ich sie ja angerufen“.
„Das haben sie genau richtig gemacht“. Sonja steckt Benjamin das Fieberthermometer im Ohr. Nach wenigen Sekunden piept das Thermometer. Sie holt es aus dem Ohr und guckt drauf. „Es ist sehr ernst. Er hat über 41 Grad Fieber. Das kriegen wir nicht mehr mit Tabletten und Wadenwickel hin. Entweder ist es ein ziemlich schlimmer Virus oder es ist eine Darmverschlingung. Auf jeden Fall muss er sofort ins Krankenhaus. Packen sie ihn ein paar Sachen zusammen“ bittet Sonja die Mutter von den Jungen, während Holger den Rettungswagen ruft. „So Benjamin ich horche jetzt mal dein Herz und Lunge ab. Kannst du dich aufsetzen? Ich helfe dir“ erklärt Sonja und hilft Benjamin beim aufsetzen. Dann horcht Sonja Herz und Lunge von ihren kleinen Patienten ab. „Die Lunge ist frei. Darf ich dich jetzt im Hals gucken?“ fragt sie Benjamin. Sonja untersucht den Jungen ganz vorsichtig. „Hat er sich erbrochen?“
„Nein“ antwortet Frau Lech, die mit Anziehsachen zu Benjamin kommt. Sonja holt aus dem Notfallkoffer einen kleinen Teddy.
„Hier das Bärchen ist für dich mein Kleiner das du schnell wieder gesund wirst. Ich muss dich jetzt leider ein bisschen pieksen Benjamin. Du brauchst dringend Flüssigkeit wegen dem hohen Fieber“ erklärt Sonja ihn verständlich und legt Benjamin einen Zugang, wo sie anschließend eine Infusion durchlaufen lässt.
„Darf ich Benjamin mal eben was warmes überziehen?“ fragt seine Mutter.
„Ja klar. Der Kleine soll sich nicht noch erkälten. Passen sie aber mit der Kanüle auf. Ich helfe ihnen. Wir stöpseln eben die Infusion ab und machen sie gleich wieder dran wenn sie Benjamin den Pullover übergezogen haben“.
„Ich habe solches Bauchweh“ klagt Benjamin.
„Du bekommst jetzt was gegen deine Bauchschmerzen. Hast du auch Kopfschmerzen Benjamin?“ fragt Sonja ihn, während sie ein fiebersenkendes Medikament in die Kanüle spritzt.
„Ja ein bisschen tut mir der Kopf weh aber die Bauchschmerzen sind viel schlimmer“ antwortet Benjamin.
„Es wird dir gleich besser gehen“. Sonja schließt die Infusion wieder an die Kanüle. Holger hält die Infusion hoch. In weiter Ferne hören sie die Sirene vom Rettungswagen.
„Er kommt endlich“. Nach ein paar Minuten kommen die Rettungssanitäter mit einer Trage ins Wohnzimmer.
„Hallo“ grüßen die Rettungssanitäter. Sonja erklärt kurz die Situation, dann hebt Jim der Rettungssanitäter Benjamin von der Couch und legt ihn auf die Trage. Benjamin entspannt sich etwas.
„Kommst du mit?“ fragt er die Notärztin während er zugedeckt wird.
„Ja klar. Ich muss dich doch heil ins Krankenhaus bringen“.
„Ich will aber nicht ins Krankenhaus. Mir geht es wieder gut“ jammert Benjamin, während die Rettungssanitäter ihn auf die Trage festschnallen. Holger hält die Infusion hoch.
„Dir geht es wieder gut weil du eine Infusion mit Schmerzmittel von mir bekommen hast“. Die Rettungssanitäter tragen Benjamin in den Rettungswagen.
„Darf ich mitfahren?“ fragt die Mutter von den kleinen Jungen.
„Ja kommen sie. Ich bring sie zu Benjamin“ antwortet Sonja ihr, während Jim Benjamin ein Pulsmesser auf den Finger steckt. „Wenn es dir schlechter geht sage Bescheid okay Benjamin“ bittet Sonja den kleinen Jungen und setzt sich rechts neben Benjamin. Seine Mutter sitzt links neben ihn, hält seine Hand, während Otto die Türen vom Rettungswagen schließt. Nach wenigen Minuten fahren sie mit Blaulicht und Sirene los.
Als sie in der Professor Hess Klinik ankommen wird Benjamin sofort ins Untersuchungszimmer gefahren. Sonja erklärt kurz die Bereitschaftsärztin die Situation. „Ich habe ein geringes Schmerzmittel gespritzt“ informiert Sonja ihr, während Benjamin von der Bereitschaftsärztin untersucht wird.
„Er muss sofort operiert werden. Es ist eine Darmverschlingung. Auf den Monitor ist die Stelle, an der sich der Darm verknotet hat deutlich zu erkennen“ erklärt Frau Dr. Schubert ihr.
„Ich hole die Mutter“ sagt Sonja und geht zu Benjamins Mutter.
„Was ist mit meinen kleinen Schatz?“ fragt Benjamins Mutter Sonja besorgt.
„Kommen sie mit. Ihr Sohn muss sofort operiert werden“ erklärt Sonja ihr und geht mit Benjamins Mutter in das Behandlungszimmer. Dort erklärt die Bereitschaftsärztin kurz die Situation als Sonjas Melder schrillt. „Ich muss los. Neuer Einsatz. Alles Gute für ihren Jungen“.
„Danke für alles“ bedankt sich Benjamins Mutter, während Benjamin in den OP gerollt wird.
Sonja rennt zum Notarztwagen und steigt ein. „Wo geht es hin?“
„Zu den Jugendherbergen am Osterdeich“ antwortet Holger. „Was ist mit den Kleinen von eben?“
„Der wird grade operiert, weil er eine Darmverschlingung hat“.
„Ach der Arme“.
„Aber der Kleine wird wieder gesund“ erklärt Sonja ihn. Nach zehn Minuten kommen sie bei den Jugendherbergen an. Holger nimmt den Notfallkoffer und geht mit Sonja in die Jugendherberge.
Der Lehrer von Christian kommt schon der Notärztin und Holger entgegen. „Guten Tag“ grüßt Sonja.
„Guten Tag. Ich bin der Lehrer von Christian. Wir sind hier auf Klassenfahrt in Bremen. Mein Schüler Christian liegt mit hohem Fieber im Bett“ erklärt der Lehrer, während sie in Christians Zimmer ankommen.
„Seit wann liegt er so da?“ fragt Sonja.
„Vor vier Stunden ungefähr“. Sonja setzt sich zu Christian.
„Hallo Christan. Ich bin Sonja die Notärztin. Was hast du für Beschwerden?“
„Alles tut mir weh, vor allem mein linker Arm. Mir ist so heiß“ antwortet Christian matt.
„Zieh mal dein Pullover aus“. Christian zieht seinen Pullover aus. Sonja sieht sofort Christians Wunde am Arm. „Was hast du denn hier gemacht?“
„Habe mich gestern Morgen beim reparieren des Busses verletzt“. Sonja sieht sich die Wunde an, die schwer entzündet ist.
„Christian du musst ins Krankenhaus, weil du dir wohl eine schwere Blutvergiftung geholt hast“ erklärt Sonja ihn und wendet sich an Holger. „Holger rufe den Rettungswagen“. Er geht aus dem Zimmer. Nach wenigen Minuten kommt er wieder.
„Rettungswagen ist unterwegs“.
„Okay“. Nach zehn Minuten kommt der Rettungswagen mit Blaulicht. Die Rettungssanitäter kommen mit der Trage in Christians Zimmer.
„Hallo Frau Doktor was ist mit den Jungen?“ fragt der eine Rettungssanitäter die Notärztin. Sonja erklärt die Situation den Rettungssanitäter.
„Der Blutdruck liegt bei 100 zu 80. Der Puls ist 80 und die Temperatur beträgt 39,6 Grad“ berichtet der Rettungssanitäter Sonja.
„Dann lege dich mal auf die Trage“.
„Ich kann aber laufen“ erklärt Christian und steht auf.
„Okay aber ganz vorsichtig. Ich stütze dich. Wie fühlst du dich Christian wenn du stehst?“ fragt Sonja ihn.
„Mir ist ganz komisch und schwindelig im Kopf“.
„Das komische Gefühl kommt von deinen hohen Fieber. Möchtest du nicht doch lieber auf die Trage?“
„Nein ich kann laufen“. Sonja und ein Rettungssanitäter stützen Christian zum Rettungswagen, während die Rettungssanitäter die leere Trage zum Rettungswagen schieben.
Im Rettungswagen wird Christian auf die Trage gelegt. „Wenn was ist sage mir bitte Bescheid Christian okay“. Sonja steckt den Pulsmesser auf Christians Finger.
„In welchen Krankenhaus wird Christian gebracht?“ fragt sein Lehrer Sonja.
„In die Professor Hess Klinik. Ist hier ganz in der Nähe. Sie fahren ab der Domsheide mit der Linie 25 Richtung Weserpark und steigen dann eine Haltestelle hinter St Jürgen Klinik aus“.
„Ich danke ihnen Frau Doktor“.
„Wir brauchen nicht mit Signal und Blaulicht fahren“ erklärt Sonja den Rettungssanitäter. Nach wenigen Minuten fahren sie los. „So Christian ich brauche ein paar Angaben von dir. Aus welcher Stadt kommst du?“
„Aus Essen“.
„Wie ist deine Adresse zuhause?“
„Langenstraße 4 in Essen“.
„Wie ist dein Geburtsdatum?“
„13.08.1997“.
„Danke für deine Angaben. Wie gefällt dir Bremen eigentlich?“
„Ganz gut. Wir wollen Morgen ins Universum gehen. Ich hoffe ich kann das Krankenhaus heute wieder verlassen“.
„Das kann ich dir nicht versprechen. Erstmal wirst du untersucht.
Wann fahrt ihr wieder nach Essen zurück?“
„Nächste Woche Mittwoch. Wir sind erst seit vorgestern in Bremen“.
„Das ist schön“ sagt Sonja und lächelt Christian an. Auf einmal fängt Christian Puls an zu rasen. Sonja bemerkt es auf den Monitor des Parameters. „Alles in Ordnung Christian?“
„Ich kriege keine Luft mehr“ antwortet Christian und wird auf einmal bewusstlos. Sonja gibt Christian Sauerstoff durch eine Maske, während der Rettungsassistent Björn Elektroden auf Christians Oberkörper klebt, das EKG-Gerät anschließt und anschaltet. „Jan es wird ernst“. Jetzt schaltet Jan Blaulicht und Sirene an und rast Richtung Krankenhaus. Sonja legt währenddessen Christian eine Kanüle am gesunden Arm und lässt ein Infusionsbeutel mit Kochsalzlösung durchlaufen.
Als sie an der Professor Hess Klinik ankommen wird Christian sofort in den Schockraum gefahren. Als Sonja den Ärzten im Krankenhaus ihren Patienten abgegeben hat geht sie wieder zum Notarztwagen zurück.
„Na was ist mit den Patienten von eben?“ fragt Holger die Notärztin.
„Schwere Blutvergiftung. Muss wohl am Arm operiert werden“ informiert Sonja ihn.
„Das ist nicht so gut. Ach ja schöne Grüße von deinen Mann Sonja“.
„Danke ich dachte die sind alle auf den Spielplatz?“ wundert sich Sonja.
„Nein Max fühlt sich nicht wohl. Sie wollen später auf den Spielplatz gehen wenn es Max wieder besser geht“.
„Ich muss gleich mal eben zuhause anrufen wenn wir keinen Einsatz kriegen“. Sie fahren zur Rettungszentrale zurück.
In ihrem Büro angekommen ruft Sonja gleich ihren Mann an. „Hallo Schatz was ist denn los?“
„Hallo Liebling. Max hat es wohl wieder erwischt. Er hat sich freiwillig hingelegt“.
„Was ist denn mit ihm?“
„Wir wollten zum Spielplatz gehen, da klagte Max über Kopfschmerzen. Ich habe ihn dann ins Bett gebracht und Temperatur gemessen“.
„Und?“
„Er hat ein bisschen erhöhte Temperatur. Jetzt schläft er gerade“.
„Wenn es schlimmer wird rufe den Kinderarzt an okay“ bittet Sonja ihn.
„Ja. Ist bei dir viel los Liebling?“
„Hör bloß auf. Heute ist die Hölle los. Ich liebe dich Bernhard“.
„Ich dich auch“.
„Ich melde mich später noch mal bei dir. Bis dann. Jetzt trinke ich erstmal einen Kaffee“.
„Tue das“ sagt Bernhard und legt auf. Nach dem Telefonat geht Sonja in den Aufenthaltsraum und setzt sich zu Holger.
„Was ist mit Max?“ fragt Holger sie.
„Max hat Kopfschmerzen. Bernhard hat ihn ins Bett gelegt“. Sie schenkt sich selbst Kaffee ein. „Willst du auch noch einen Kaffee?“ fragt Sonja ihn.
„Ja. Hat Max denn Fieber?“
„Nein hat er nicht. Er hat nur erhöhte Temperatur“ antwortet sie und liest in der Tageszeitung bis ihre Melder losschrillen.
Sie rennen zum Notarztwagen, steigen ein und fahren zum nächsten Einsatz. „Wo müssen wir hin?“
„Zum Baumschulenweg“.
„Gut wir kommen“ antwortet Sonja müde. Sie rasen mit Blaulicht und Sirene zum Baumschulenweg. „Dort steht schon der Rettungswagen“ sagt Sonja und springt aus dem Notarztwagen.
Sonja steigt im Rettungswagen ein und schließt die Tür wieder von innen. „Hallo ich bin Sonja Knebel die Notärztin. Was ist mit den Patienten?“
„Der Patient lag leblos auf dem Baumhaus und hatte Schaum vor den Mund“ erklärt der Rettungsassistent Stefan ihr. Der Rettungsassistent wirft Sonja einen ernsten Blick zu. „Das sieht gar nicht gut aus was?“ fragt er Sonja.
„Geben wir ihn erstmal Sauerstoff. Hast du schon einen Zugang gelegt?“
„Ja schon erledigt“ antwortet er. Der Rettungswagen und der kleine Notarztwagen fahren mit eingeschaltem Blaulicht los, während Sonja den Patienten untersucht. „Die Atmung wird jetzt besser“ stellt Rettungsassistent Stefan fest.
„Gut aber der Puls ist sehr schwach“ sagt Sonja, während sie bei den Patienten den Blutdruck misst. „Verdammt was ist bloß mit den Jungen los? Der Blutdruck wird immer schlechter. Kaum noch zu messen“ stellt Sonja fest und prüft die Augenreflexe vom Patienten. „Die Pupillen sind enorm geweitet. Der Junge steht zwischen Leben und Tod“. Sie kämpfen weiter um das Leben des Jungen. „Wir intubieren jetzt“. Vorsichtig schiebt Sonja den Tubus in die Luftröhre des Jungen. „So das hätten wir geschafft. Jetzt wird er künstlich beatmet“ erklärt Sonja und schließt ihn an das Beatmungsgerät an. Auf einmal piept das Parameter. „Mist sein Herz flimmert. Sofort den Dellifibrator her“ ordnet Sonja an, während sie in kurzen Zeitabständen mehrere Stromschläge durch den Jungens Körper jagt. „Verdammt du muss noch mehr Power 360 draufgeben, sonst bringe ich ihn nicht durch“. Als nach paar Minuten Sonja auf das Parameter schaut zeigen die Herzkurven wieder ganz schwache Ausschläge an. „Wir haben ihn wieder, aber der Kreislauf ist noch instabil. Und es kann wieder passieren, dass das Herz aufhört zu schlagen. Noch ist der Junge nicht über den Berg“ erklärt Sonja ihr Team.
Als sie in der Professor Hess Klinik ankommen wird der Junge sofort auf die Intensivstation gebracht. „Es sieht nicht gut aus. Der Kreislauf ist im Keller und wir mussten reanimieren“ schildert Sonja den Arzt, der heute Notdienst hat.
„Danke Sonja. Wir machen weiter. Ist wohl viel los heute?“
„Kann man wohl sagen“.
„Wie lange hast du noch Dienst Sonja?“
„Bis Morgenabend“.
„Dann alles Gute“ wünscht der Arzt.
„Danke“. Sonja geht wieder zum Notarztwagen zurück.
„Hat er überlebt?“
„Weiß man noch nicht. Puh bin ich geschafft. Es ist noch nicht mal Abend“. In den Moment schrillt ihr Melder.
„Es geht weiter“ erklärt Holger.
„Was ist los?“ fragt Sonja per Funk die Leitstelle.
„Ihr müsst in die Schule Ronzelenstraße fahren. Mehr hat die Anruferin nicht gesagt leider“.
„Okay wir kommen sofort“. Sie rasen mit Blaulicht und Sirene zum Einsatzort. Dort werden sie schon von einem Mitschüler erwartet.
„Kommen sie mit“ bittet der Mitschüler Sonja und führt sie und Holger zum Patienten, der auf die Liege im Sanitätszimmer der Schule liegt.
„Hallo ich bin Sonja Knebel die Notärztin und wer bist du?“
„Ich bin David Korn“. Inzwischen ist der Rettungswagen eingetroffen.
„Wie geht es dir?“
„Sehr schlecht“ antwortet David, während Sanitäter Hendrik den Blutdruck von den Patienten misst.
„Was hast du für Beschwerden?“ fragt Sonja.
„Sehr starke Magenschmerzen und Übelkeit“.
„Seit wann hast du die Schmerzen?“ fragt Sonja ihn und tastet Davids Bauch ab.
„Schon seit ein paar Tagen aber richtig doll ist es erst seit einer halben Stunde geworden“.
„Hast du Fieber?“
„Weiß ich nicht“.
„Gut dann werde ich mal eben bei dir Fieber messen“ erklärt Sonja und holt das Thermometer aus dem Notfallkoffer raus und steckt es in Davids Ohr. Als das Thermometer piept holt es Sonja aus dem Ohr und guckt auf das Display drauf. „Oh ha du hast sehr hohes Fieber 41,2 Grad. Dringender Verdacht auf Blinddarmentzündung“. David ist vor Schmerzen ohnmächtig geworden. Der Lehrer von David kommt ins Sanitätszimmer als Sonja den Patienten einen Zugang legt und ihn einen Sauerstoffschlauch in die Nase steckt.
„Was ist mit David?“ fragt der Lehrer von dem erkrankten Schüler.
„Es besteht bei ihren Schüler den dringenden Verdacht auf akute Blinddarmentzündung. Er muss sofort ins Krankenhaus“.
„In welchem Krankenhaus kommt David?“
„Sankt Joseph-Stift“ antwortet Sonja und fühlt den Puls von den Jungen.
„Gut ich sage seine Eltern Bescheid“ erklärt Davids Lehrer ihr. Die Rettungssanitäter schieben David zum Rettungswagen. Anschließend fahren sie mit Sirene und Blaulicht ins St-Joseph-Stift.
Im St-Joseph-Stift wartet bereits Dr. Melchinger auf David. „Dringender Verdacht auf akute Appenizites. David Korn hat das Bewusstsein verloren und hat 41,2 Grad Fieber gehabt als ich vor ca. zehn Minuten gemessen habe“ erklärt Sonja den Arzt.
„Dann ab mit den Patienten in den OP“ ordnet Dr. Melchinger seine Kollegen an.
Dann geht Sonja wieder zum Notarztwagen und steigt ein. Holger fährt von dem Fußweg und fährt die Schubertstraße entlang. Als sie an der Ampel der Bismarckstraße stehen klopft ein junger Mann an die Beifahrertür. Sie öffnet das Fenster. „Hallo. Kann ich ihnen helfen?“ fragt Sonja den jungen Mann.
„Ja können sie meiner Freundin helfen?“ fragt der junge Mann Sonja. In den Moment springt die Ampel auf grün.
„Mist. Wir müssen fahren“ erklärt Sonja den jungen Mann.
„Ich fahre eben auf die Tankstelle, muss wieso tanken“ sagt Holger zu ihr.
„Wir unterhalten uns gleich weiter. Fahren eben auf die Tankstelle rauf“ erklärt Sonja ihn. Während der junge Mann zur Tankstelle geht hält Holger an die Zapfsäule. „Glaubst du ist das was Ernstes?“ fragt Sonja ihn.
„Warum hat er nicht mit sein Handy die Rettung angerufen?“ fragt Holger ihr.
„Vielleicht hat er keins“ antwortet Sonja und steigt aus dem Notarztwagen.
Während Sonja zum jungen Mann geht betankt Holger den Notarztwagen. „So junger Mann. Was ist denn mit ihrer Freundin?“
„Ich weiß es auch nicht so genau. Sie ist ziemlich schwach. Kann kaum aufstehen und hat keinen Appetit“.
„Ist sie erkältet oder was hat sie für Beschwerden?“ fragt Sonja ihn energisch.
„Das eigentlich nicht, aber sie hat Probleme mit der Luft“.
„Seit wann ist sie denn krank?“
„Seit drei Tagen, aber heute geht es ihr gar nicht gut“
„Hat sie irgendwelche Beschwerden?“
„Weiß ich doch nicht. Die sagt mir ja nichts. Liegt nur im Bett und schläft“ antwortet der junge Mann patzig.
„Wie alt ist ihre Freundin denn?“
„21 Jahre“.
„War sie schon beim Arzt?“
„Ja sie war bei ihrem Hausarzt“.
„Was hat der gesagt?“
„Das weiß ich auch nicht. Sie hat nichts erzählt. Hat sich nur ins Bett gelegt“.
„Wie heißt ihr Hausarzt?“ fragt Sonja.
„Weiß ich nicht“.
„Was wissen sie überhaupt von ihrer Freundin und warum haben sie ihre Freundin nicht gefragt was ihr fehlt?“
„Weil sie kaum richtig Luft bekommen hat als ich mit ihr reden wollte“.
Jetzt wird Sonja noch etwas energischer. „Warum haben sie nicht den Rettungswagen gerufen?“
„Weil ich es nicht für nötig gehalten habe. Wo sie aber nur noch hiperventillert hat, habe ich es mit der Angst zu tun bekommen“.
„Um Gottes Willen. Wenn einer kaum Luft kriegt muss der Hilfe haben. Was wollen sie jetzt von mir?“ fragt Sonja sauer.
„Ich habe doch jetzt ein schlechtes Gefühl, das ihr was passieren könnte“. Sonja schüttelt nur den Kopf.
„Wie heißt ihre Freundin und wo ist sie?“
„Connie Weber. Sie ist in meinen Gartenhäuschen an der Weser. Ich führe sie hin“.
„Warten sie eben“ bittet Sonja den jungen Mann und geht zu Holger. „Wann bist du mit den Wagen fertig? Wir müssen sofort zu einer Patientin“.
„Ich bin fertig. Ich muss nur noch bezahlen“ antwortet Holger und guckt Sonja an. „Was ist denn los Sonja?“
„Das ist ein komischer Mann. Er denkt es steht nicht ernst um seine Freundin, obwohl sie kaum Luft kriegt. Jetzt meint er es doch dass es ernst sein könnte. Ich verstehe solche Leute nicht, die nur an sich denken. Beeile dich Holger“. Sonja eilt wieder zum jungen Mann. Nachdem Holger bezahlt hat fährt er mit den Notarztwagen zu Sonja und den jungen Mann. „Steigen sie hinten ein“ bittet Sonja den jungen Mann. Er steigt hinten ein. Die Notärztin setzt sich auf den Beifahrersitz, während Holger Blaulicht und Sirene anstellt. Anschließend fährt Holger von der Tankstelle.
„Das ist nicht nötig dass wir mit Blaulicht und Sirene fahren müssen. So ernst wird es schon nicht sein“ beschwert sich der junge Mann bei Holger und Sonja.
„Das müssen sie uns selber überlassen“.
„Ist ihre Freundin alleine im Gartenhäuschen?“ fragt Holger den jungen Mann.
„Ja klar wer soll sonst noch da sein? Die Alte braucht sich ja nicht so wichtig tun. Ich wollte wieso mit ihr Schluss machen, weil ich eine bessere Frau gefunden habe. Connie will ja nur schlafen. Zu mehr ist sie auch nicht zu gebrauchen“. Holger und Sonja schütteln nur mit ihren Köpfen.
„Wir werden ja sehen“.
„Ach ja könnt ihr Conny vielleicht nach Hause bringen? Ich will sie nicht mehr bei mir haben“ fragt er frech.
„Das ist doch keine Ware. Das ist ein Mensch“ antwortet Sonja entsetzt.
„Ja der nichts taugt und kann. Das war ein Fehler überhaupt das ich mit der Alten zusammen gekommen bin“.
„Jetzt hören sie aber auf. Das ist eine absolute Frechheit wie sie mit ihrer Freundin umgehen“ bittet Sonja den jungen Mann ärgerlich.
„Das ist nicht mehr meine Freundin“.
„Wenn wir da sind hauen sie am besten ab, sonst klage ich sie noch wegen unterlassende Hilfeleistung an“ ermahnt Holger ihn wütend. Als sie in den Kleingarten an der Weser ankommen sagt der junge Mann frech.
„Können sie jetzt bitte das Blaulicht und die Sirene abstellen? Sonst fühlt sich die Alte noch geehrt“.
„Jetzt reicht es mir mit ihren Kommentaren“. Holger hält den Notarztwagen an steigt aus und öffnet die Hintertür. „Raus aus dem Wagen“ sagt er wütend und schmeißt den Mann aus dem Notarztwagen und knallt die Hintertür zu. Anschließend steigt Holger wieder in den Notarztwagen und sie fahren weiter.
„Wie wollen wir die junge Frau jetzt finden?“ fragt Sonja.
„Werden wir schon finden. Wenn der Fatzke noch mehr gesagt hätte, hätte ich ihn eine geknallt“ sagt Holger aufgebracht.
„So ging es mir auch“. Als sie endlich im Pazellengebiet ankommen kommt ihnen ein Mann entgegen. Holger öffnet das Fenster.
„Haben sie sich verfahren Frau Doktor?“ fragt der nette Mann Holger und Sonja.
„Nein das nicht, aber wir suchen eine junge Frau, die ernsthaft erkrankt ist. Sie heißt Connie Weber oder so. Kennen sie die?“
„Meinen sie die arme Kleine mit diesem Mistkerl hinten am Bach?“
„Ja das könnte auf sie passen. Wissen sie ob die junge Frau erkrankt ist?“ fragt Holger den netten Mann.
„Ich habe sie die letzten beiden Tage nicht mehr gesehen. Das letzte Mal war vor drei Tagen. Da stieg sie aus dem Taxi blass, konnte sich kaum auf den Beinen halten und dann musste sie noch für diesen Mistkerl Essen kochen, weil er selber nichts kann“.
„Können sie uns zu der erkrankten Frau führen?“ fragt Sonja.
„Ja klar. Ich bin Herr Uwe Siebertmann und habe das Gartenhäuschen neben den Mistkerl“ erzählt er und steigt hinten im Notarztwagen ein. Der Nachbar führt sie zu den Gartenhäuschen wo der junge Mann wohnt. „Danke das sie uns geholfen haben“. Sonja springt aus den Notarztwagen, nimmt die zwei Notfallkoffer mit und rennt zum Eingang.
Nachdem auf ihr Klopfen niemand antwortet tritt Holger die Haustür ein und betritt zusammen mit ihr das Gartenhäuschen. Sonja und Holger finden Connie im Bett vor. Die Notärztin kniet sich zu Connie. „Frau Weber“. Die Kranke setzt ein paar Mal zum sprechen an.
„Mir…..mir ist gar nicht gut“ bringt Frau Weber endlich mühsam hervor. „Speiübel ist mir und ich sehe sie ganz doppelt“ klagt die junge Patienten Sonja.
„Sie brauchen keine Angst zu haben. Ich helfe ihnen“ beruhigt Sonja sie. „Haben sie irgendwelche Medikamente genommen?“ Connie nickt den Kopf.
„Ich …ich erinnere mich nicht mehr“ antwortet die junge Patientin.
„Ist nicht schlimm Frau Weber. Bleiben sie ganz ruhig“ beruhigt Sonja sie und sieht sich um. Dabei entdeckt sie die Medizinpackungen auf den Fensterbrett und die halbvolle Flasche mit Gift. Sonja nimmt die Flasche, öffnet sie und riecht daran. Währenddessen verschlechtert sich Connies Zustand von Minute zu Minute. Connie öffnet mühsam die Augen.
„Das Herz“ stammelt sie kaum verständlich. „Das jagt wie verrückt“.
„Ich spritze ihnen was gegen das Herzrasen, die Stolperschläge und etwas zur Beruhigung. Dann geht es ihnen gleich etwas besser“ erklärt Sonja die Kranke. Sie legt einen Zugang und schließt anschließend eine Infusion an die Kanüle. Dabei nimmt sie Blut ab. Sonja und Holger arbeiten in fieberhafte Eile. Holger legt Connie die Blutdruckmanschette und die Elektroden des mitgebrachten tragbaren EKG-Gerätes an, während Sonja Connie eine Nasensonde in die Nase steckt. „Holger das ist ein Mordanschlag. Rufe sofort den Rettungswagen und die Polizei für diesen Mistkerl an“.
„Das habe ich schon längst gemacht“.
„Was gibt es nur für Leute?“ In weiter Ferne hören sie die Sirene vom Rettungswagen, während Connie von Sonja intubiert wird. Schnell holen die Rettungssanitäter die Trage, während Sonja und die Rettungssanitäter noch mal die Vitalfunktionen von der jungen Patientin überprüfen. Als die Rettungssanitäter die Trage in Connies Zimmer geschoben haben heben sie Connie auf die Trage, schnallen sie fest und tragen sie zum Rettungswagen, während Holger mit der Polizei spricht. „Ich fahre mit im Rettungswagen Holger“ erklärt Sonja und steigt hinten im Rettungswagen ein.
„Ist okay. Ich fahre hinter euch her“ sagt Holger und steigt im Notarztwagen. Mit Blaulicht und Sirene fahren sie los.
Als sie im Krankenhaus Links der Weser ankommen werden Sonja und Holger schon zum nächsten Einsatz gerufen, während Connie auf die Intensivstation kommt. „Das war eben makaber“ gesteht Sonja Holger geschockt, während sie in den Notarztwagen steigen.
„Das stimmt das habe ich auch noch nicht erlebt. Ich denke dass der junge Kerl wegen Mordanschlag ins Gefängnis kommt“ vermutet Holger und ist immer noch geschockt.
„Das hoffe ich auch. Muss der Einsatz dazwischen kommen. Ich wollte doch zuhause anrufen und wissen wie es Max geht“ erklärt Sonja ihn, während sie mit Blaulicht und Sirene zum nächsten Einsatz fahren.
„Rufe doch nach diesen Einsatz an, wenn wir wieder in der Zentrale sind“.
„Wenn dann mal freie Zeit ist rufe ich zuhause an. Heute ist ja viel los“.
Als sie im Herdentorsteinweg einbiegen sehen ein brennendes Haus und viele Feuerwehren. Sonja steigt sofort aus und fragt einen Feuerwehrmann. „Wo ist die Verletzte?“
„Im Haus dort. Wahrscheinlich liegt die Patienten im Badezimmer“ antwortet der Feuerwehrmann.
„Danke“. Während Sonja ins Haus läuft kommt der Rettungswagen. Sie rennt ins Badezimmer und sieht ein Kleinkind in der Badewanne weinend liegen, während die Mutter sie mit lauwarmem Wasser absprüht. „Hallo ich bin Sonja Knebel die Notärztin. Was ist passiert?“
„Meine Kleine hat sich überall fürchterlich verbrannt“ antwortet die Mutter vom Kleinkind verzweifelt, während sich Sonja die Brandwunden von dem Kleinkind ansieht.
„Wie heißt du denn meine Kleine?“ fragt Sonja das Kleinkind das heftig schreit.
„Das ist Sabine“ antwortet die Mutter von dem Kleinkind. Das Gesicht der Kleinen ist halb verbrannt und ihre kleinen Hände sehen auch ziemlich mitgenommen aus. „Die Arme“ denkt Sonja und misst den Blutdruck vom Kleinkind, während die Rettungssanitäter ins Badezimmer reinkommen. Die Notärztin erklärt den Rettungssanitäter die Notsituation. „Sehr niedrig ist der Blutdruck von der Kleinen. Der liegt nur bei 80 zu 60“ erklärt Sonja ihnen und gibt ein Rettungssanitäter ein Zeichen das er Sabines Mutter raus bringen soll.
„Komm sie wir gehen hier raus. Ihre kleine Tochter wird versorgt“ erklärt Siegfried, der Rettungssanitäter die Mutter.
„Nein ich will bei ihr bleiben bitte“ sagt die Mutter flehend.
„Nein sie können in Moment nichts für ihre Tochter tun“ beruhigt Siegfried sie. „Beruhigen sie sich bitte“ sagt der Rettungssanitäter und begleitet Sabines Mutter aus dem Badezimmer.
Im Badezimmer versorgt das Rettungsteam Sabine. „Wie sieht es aus?“ fragt Jim der Rettungsassistent die Notärztin.
„Sehr schlimm. Wir brauchen den Rettungshubschrauber. Die Kleine muss sofort in eine Spezialklinik geflogen werden“. Holger ruft den Rettungshubschrauber über Funk. Nach zehn Minuten hören sie den Rettungshubschrauber über die Häuser kreisen und landet schließlich auf den freien Rasen vor dem Überseemuseum. Ein Polizeiwagen holt den Notarzt und Rettungsassistent vom Rettungshubschrauber ab und fährt sie mit Blaulicht und Sirene zum Einsatzort. Der Notarzt und Rettungsassistent laufen sofort ins Haus. Sonja schildert kurz die Notsituation, während die Rettungskräfte Sabine transportfähig machen. Das kleine Mädchen wird inzwischen künstlich beatmet und ist an mehrere Infusionen angeschlossen. Schnell wird die kleine Patientin zum Rettungswagen gebracht und hinten reingeschoben.
„Ich übernehme jetzt Kollegin“ erklärt der Notarzt vom Rettungshubschrauber Sonja.
„Ist in Ordnung. Alles Gute für die Kleine“ wünscht Sonja.
„Darf ich mit?“ fragt Sabines Mutter den Notarzt vom Rettungshubschrauber.
„Ja kommen sie“ antwortet der Notarzt und stützt die aufgeregte Mutter aus dem Haus. Kurz darauf fährt der Rettungswagen mit Blaulicht und Sirene zum Rettungshubschrauber. Dort laden sie die schwerverletzte Patientin in den Rettungshubschrauber. Kurz darauf startet der Rettungshubschrauber, steigt hoch und fliegt zur Spezialklinik.
„Wo ist Niklas?“ fragt Herr Schmidt plötzlich.
„Weiß ich nicht“ antwortet Herr Wohlers.
„Ich vermisse meinen Sohn Niklas“ sagt Herr Wohlers zum Feuerwehrmann. Er spricht über Funk mit seinen Kollegen. Nach wenigen Minuten kommt ein Feuerwehrmann mit Niklas aus dem gelöschten Haus.
„Ist das ihr Sohn?“ fragt der Feuerwehrmann Herr Wohlers.
„Ja das ist er“ antwortet Herr Wohlers und umarmt seinen Sohn.
„Da bist du ja Niklas. Ich habe dich schon überall gesucht“.
„Papa ich kann Sabine nicht finden. Sie ist tot stimmt es?“ fragt Niklas und hustet ziemlich stark.
„Nein ist sie nicht. Sie ist in der Spezialklinik geflogen wurden“ erklärt sein Vater.
„Nein das ist sie nicht. Sie liegt irgendwo in den Trümmern. Ich muss weitersuchen“ erklärt Niklas hilflos.
„Nein“ bittet sein Vater und hält ihn fest.
„Doch ich muss weitersuchen. Ich bin ihr das schuldig. Ich habe sie doch so lieb“ erklärt Niklas seinen Vater weinend und hustet wieder ziemlich stark. Sonja geht zu ihm hin und kniet sich zu Niklas.
„Hallo Niklas. Ich bin Sonja Knebel die Notärztin. Ich habe deine Schwester untersucht und versorgt. Der Rettungshubschrauber hat sie in die Spezialklinik nach Hannover geflogen, wo nur Verbrennungsopfer liegen. Wie geht es dir denn?“ Niklas will antworten aber sein Husten ist viel zu schlimm.
„Komme mal eben mit mir zum Rettungswagen. Da kann ich dir etwas Sauerstoff geben. Dann bekommst du gleich besser Luft“. Sonja stützt Niklas zum Rettungswagen.
„Weshalb soll ich mit zum Rettungswagen kommen?“
„Weil du dir wahrscheinlich eine Rauchvergiftung geholt hast“.
„Muss das sein? Mir geht es wieder besser“ erklärt Niklas und hustet wieder, dabei bekommt er kaum Luft.
„Das sehe ich junger Mann. Komme bitte in den Rettungswagen mit“. Niklas geht mit Sonja in den Rettungswagen. „Setze dich auf die Liege. Wie geht es dir?“
„Mir ist derartig schlecht und Kopfschmerzen habe ich wie verrückt“ antwortet Niklas.
„Deine Kopfschmerzen und dein starker Husten kommen von der Rauchvergiftung, die du dir weggeholt hast. Du bekommst jetzt etwas Sauerstoff von mir“. Holger misst währenddessen seinen Blutdruck. Sonja gibt Niklas Sauerstoff durch eine Maske. Anschließend horcht Sonja die Lunge und das Herz von den Jungen ab. „Atme mal tief ein“. Nach zehn Minuten nimmt sie ihn die Sauerstoffmaske ab. „Na geht es dir schon besser?“
„Ja mein Kopf geht es wieder besser und schlecht ist mir auch nicht mehr“ antwortet er.
„Und das Luft kriegen?“ fragt Sonja und fühlt seinen Puls.
„Ist auch besser geworden. Kann ich jetzt gehen?“ fragt Niklas die Notärztin.
„Ja. Das kannst du zwar, aber ich würde dich lieber gern zur Kontrolle ins Krankenhaus bringen. Mit einer Rauchvergiftung ist nicht zu spaßen“ erklärt Sonja ihn.
„Nein ich will jetzt gehen“ bittet Niklas ihr, steht auf und steigt aus dem Rettungswagen. Sonja kommt ihm hinterher.
„Aber wenn du noch irgendwelche Beschwerden bekommst gehe zu deinen Kinderarzt okay Niklas? Dann wünsche ich euch alles Gute“.
„Danke“ antwortet Niklas und rennt zu seinen Vater.
„Dann können wir ja fahren“ sagt Holger, während er die Sachen in Notfallkoffer packt. Sonja geht zum Feuerwehrmann.
„Werden wir noch gebraucht?“ fragt Sonja den Einsatzleiter der Feuerwehr.
„Nein ihr könnt fahren. Bis zum nächsten Mal“. In den Moment piept Sonjas Melder wieder. Sie läuft zum Notarztwagen, wo Holger schon den Motor gestartet hat. Sie steigt ein, während Holger das Blaulicht und Sirene anstellt. Sonja springt noch mal aus den Notarztwagen und rennt zum Rettungswagen.
„Haben neuen Einsatz. Kommt mit“ bittet sie die Rettungssanitäter und rennt zurück, während auch der Fahrer vom Rettungswagen Blaulicht und Sirene anstellt. Der Notarzt- und der Rettungswagen fahren mit Blaulicht und Sirene zum nächsten Einsatzort. „Wo geht es hin?“ fragt Sonja per Funk.
„Schulhof Neustadt. Da liegt ein Jugendlicher in der Toilette“.
„Danke wir sind schon auf den Weg“. Sie fahren in höchstem Tempo zur Schule in der Neustadt. Sie werden schon von einem Jugendlichen empfangen.
„Kommen sie schnell. Ich habe ihn auf der Toilette gefunden. Er ist ganz bleich“ erklärt der Junge Sonja und Holger,
Sonja und die Rettungssanitäter holen die Notfallkoffer und eilen zum Patienten. „Beruhige dich Junge. Wir versorgen ihn jetzt und bringen ihn dann sofort ins Krankenhaus. Wie heißt der Junge?“
„Stefan“. Jim, der Rettungssanitäter, prüft Stefans Augenreflexe, während Sonja einen Zugang am Arm legt. Anschließend lässt sie eine Infusion mit Kochsalzlösung durchlaufen. Außerdem führt Sonja den Patienten eine Nasensonde in die Nase ein.
„Er muss so schnell wie möglich ins Krankenhaus. Wir behandeln ihn weiter im Rettungswagen, während wir ins Krankenhaus fahren“ erklärt Sonja ihr Rettungsteam.
„Darf ich mitfahren?“ fragt der Jugendliche die Notärztin, während die Rettungskräfte Stefan auf die Trage festgeschnallt haben und ihn zum Rettungswagen schieben.
„Ja ausnahmsweise“. Sie steigt hinten in den Rettungswagen ein. Als Sonja und ihr Rettungsteam Stefan transportfähig gemacht haben fahren der Notarztwagen und der Rettungswagen mit Blaulicht und Sirene davon. Im Rettungswagen kommt Stefan kurz zu sich.
„Wo bin ich? Was ist passiert?“ fragt der Patient verwirrt.
„Du lebst ja Stefan. Alles wird gut“ beruhigt Achim seinen Freund.
„Wie geht es ihnen?“ fragt Sonja ihren Patienten, aber das bekommt Stefan nicht mehr mit, weil er wieder weggetreten ist.
„Stefan halte durch“ bittet Achim ihn. Während der Fahrt ins Krankenhaus werden die Vitalwerte von Stefan immer wieder überprüft.
„Verflixt der Puls ist weg. Schnell künstlich beatmen“. Sie schiebt den Patienten ein Tubus in den Mund. Die sofort eingeleitende künstliche Beatmung schlägt an. „Alles klar. Die Werte verbessern sich wieder. Wir haben ihn wieder“ sagt Sonja erleichtert.
Im Roten Kreuz Krankenhaus wird Stefan erstmal zur Beobachtung auf die Intensivstation gebracht. Sonja schildert kurz die Notsituation den Bereitschaftsärzten, dann verabschiedet sie sich. „Mann bin ich geschafft. Jetzt ist es gleich schon 21 Uhr“ stellt sie fest. Sonja steigt zu Holger in den Notarztwagen.
„Jetzt fahren wir was essen“ sagt Holger.
„Ich würde lieber zur Rettungsstation fahren. Mich beunruhigt das mit Max Kopfschmerzen“.
„Okay ich setze dich beim Rettungszentrum ab und hole uns dann was zu essen“.
„Ist okay“ sagt Sonja müde.
„Was möchtest du essen und trinken?“ fragt Holger ihr.
„Ein Big Mac und ein kleiner Salat und zu trinken eine kalte Cola Light“.
„Okay“. Holger bringt Sonja zur Rettungsstation, dann fährt er zu Mc Donalds. Sonja ruft sofort zuhause an, als sie in ihrem Büro ankommt. Nach ein paar Sekunden geht ihr Mann Bernhard an das Telefon. „Bernhard Knebel“.
„Hallo Schatz ich bin es“.
„Hallo Liebling du bist es. Na hast du gut den Tag geschafft?“
„Ja kann man wohl sagen. Wie geht es Max?“
„Wieder viel besser. Er hatte heute Nachmittag keine Kopfschmerzen mehr“.
„Dann bin ich aber beruhigt. Das müssen wir aber weiter beobachten Liebling“.
„Ja klar Schatz“.
„Morgenabend bin ich wieder bei euch. Ich vermisse euch ja so“.
„Wir dich auch. Ich glaube ich kriege eine Grippe“ vermutet Bernhard.
„Warum glaubst du das?“
„Ich habe ein leichtes Halskratzen“.
„Ach du Schande. Dann trinke mal einen heißen Grog und lege dich dann ins Bett. Wie geht es unserer Maus?“
„Gut. Sie redet jeden Tag ein Wort mehr“.
„Toll. Ich hoffe jetzt gibt es nicht mehr soviel Einsätze als am Tag. War ja schrecklich. Einsätze am laufenden Band“.
„Kann ich mir vorstellen. Da will dich noch jemand sprechen Schatz“ berichtet ihr Mann Bernhard und gibt den Hörer seinen Sohn.
„Hallo Mami“.
„Hallo mein Schatz. Schläfst du noch gar nicht?“
„Nö. Hast du heute viele Einsätze Mama?“
„Ja leider sehr viele. Ich habe von Papa gehört das du heute Kopfschmerzen hattest?“
„Ja Mama. Die Kopfschmerzen waren ziemlich schlimm gewesen“.
„Hast du denn immer noch Kopfschmerzen mein Schatz?“
„Ja ein kleines bisschen tut der Kopf noch weh, aber nicht mehr so schlimm wie heute Morgen und Mittag“.
„Dann solltest du jetzt mal ins Bett gehen mein Schatz. Gibst du mir noch mal den Papa!“.
„Ja Mama“ sagt Max und wendet sich an seinen Vater. „Papa. Mama will noch mal mit dir sprechen. Mama ich wünsche dir eine gute Nacht“.
„Das wünsche ich dir auch Max. Träume auch ganz süß und sage Papa Bescheid wenn dein Kopf wieder so schlimm weh tut, dann bekommst du eine halbe Schmerztablette. Ich denke immer an dich und Bienchen, auch wenn ich nicht bei euch sein kann. Dann gib mir mal Papa“.
„Ja Tschüß Mami. Ich liebe dich“ sagt er und gibt Bernhard den Hörer.
„Geh schon mal ins Bett Max. Ich komme gleich und decke dich zu“ sagt Bernhard zu seinen Sohn und wendet sich wieder den Telefongespräch zu. „So Sonja da bin ich wieder“.
„Ich mache mir ziemliche Sorgen wegen Max Kopfschmerzen. Ich werde Montag mit Max zum Kinderarzt gehen. Bitte gebe ihn eine halbe Schmerztablette wenn er wieder über stärkere Kopfschmerzen klagt“ bittet Sonja ihren Mann, während Holger das Essen bringt.
„Ja mache ich mein Schatz. Max Kopfschmerzen machen mir auch Sorgen. Hat Max denn gesagt das er noch Kopfschmerzen hat?“
„Ja ein bisschen tut sein Kopf noch weh. Gebe ihn sonst eine halbe Schmerztablette zur Vorbeugung Schatz“.
„Ja das mache ich Liebling. Jetzt soll er erst einmal schlafen dann sehen wir weiter. Ich wünsche dir einen ruhigen Abend Liebling“.
„Danke mein Schatz. Dir wünsche ich auch eine gute Nacht meinen Schatz“. Sonja legt auf.
„Na wie geht es Max?“ fragt Holger.
„Es geht ihn zwar besser aber er hat immer noch ein bisschen Kopfschmerzen. Ich werde Montag mit ihm zum Kinderarzt gehen. So und jetzt will ich mal was essen und etwas abspannen. Habe auch leichte Kopfschmerzen“.
„Du hast bestimmt Hunger, daher die Kopfschmerzen. Guten Appetit Sonja“.
„Danke dir auch“. Als Sonja gegessen hat legt sie sich etwas auf das Sofa und guckt etwas fernsehen. Dabei schläft sie leicht ein.
Als um Mitternacht Sonjas Melder los geht ist sie sofort hellwach. Sie zieht sich ihre Jacke über, während Holger schon beim Notarztwagen ist. Sonja rennt zum Notarztwagen und steigt ein.
„Was haben wir?“ fragt Sonja ihren Rettungsassistenten.
„Ein Teenager ist bei einer Hausparty beim Kleinen Tagwerk 11 in Oberneuland zusammengeklappt“ antwortet Holger und fährt mit Blaulicht in Richtung Oberneuland. „Na hast du etwas geschlafen Sonja?“
„Ja wir hatten ja ein bisschen Pause“. Als Sonja und Holger an der angebenden Adresse ankommen hören sie schon laute Musik aus einem Haus. Sie steigen aus.
„Das wird wohl das Haus sein“ vermutet Holger, nachdem er die Notfallkoffer aus dem Kofferraum geholt hat. Sonja klingelt an der Haustür. In den Moment kommt der Rettungswagen mit eingeschaltetem Blaulicht. Nach paar Minuten wird die Haustür geöffnet und ein junger Mann kommt raus.
„Da sind sie ja endlich“ grüßt er das Rettungsteam. „Kommen sie rein“.
„Was ist denn passiert? fragt Sonja ihm.
„Meine Freundin Karina ist auf den Flur auf einmal ohne Grund umgekippt“.
„Hat sie vielleicht zuviel Alkohol getrunken? fragt Willi der Rettungssanitäter.
„Nein Alkohol hat sie nicht getrunken. Ihr geht es schon Tage nicht gut. Sie hat sich ziemlich erkältet“ erzählt ihr Freund den Rettungskräften. Karinas Freund bringt Sonja, Holger und die Rettungssanitäter in einen Jugendzimmer hoch, wo ein junges Mädchen blass auf den Stuhl sitzt.
„Hallo“ grüßt Sonja das junge Mädchen.
„Da hinten sitzt meine Freundin Karina. Ich bin wieder unten. Wenn was ist sagen sie mir Bescheid“ bittet der junge Mann, geht zu seiner Freundin und beugt sich zu ihr runter. „So Schatz die Notärztin und die Rettung sind da. Jetzt wird dir geholfen“.
„Danke Schatz“. Anschließend geht er zur Zimmertür und schließt die Tür von außen. Sonja kniet sich zu Karina.
„Hallo ich bin Sonja Knebel die Notärztin. Sie heißen Karina gell?“
„Ja. Sie können mich ruhig duzen. So alt bin ich noch nicht“.
„Okay Karina. Was ist denn passiert?“
„Mir geht es nicht besonders gut, Tage schon nicht. Ich hatte noch keine Zeit zu meinen Hausarzt zu gehen. Außerdem gehe ich nicht gleich zum Arzt wenn es mir nicht gut geht“ erklärt Karina die Notärztin.
„Du siehst mir ziemlich schlecht aus Karina. Hast du das öfter das du umfällst?“
„Nein eigentlich nicht. Ich glaube mich hat es jetzt wirklich erwischt mit Grippe. Heute Morgen ging es mir noch besser und gegen Nachmittag ging es mir immer schlechter. Mich hat wohl eine böse Erkältung erwischt. Ich friere total“. Sonja fest Karina auf die Stirn, die ziemlich heiß ist, während Holger Karina das Fieberthermometer ins Ohr steckt. Die Notärztin wendet sich wieder an Karina.
„Hast du Kopfschmerzen?“ fragt Sonja, während Willi, der Rettungssanitäter Karinas Blutdruck misst.
„Ja tierische Kopfschmerzen habe ich. Darum bin ich auch nicht unten auf der Party“ antwortet Karina und hustet ziemlich stark.
„Sehr niedrig ist ihr Blutdruck 95 zu 80“ informiert Willi die Notärztin.
„Den Blutdruck müssen wir weiter beobachten“ bittet Sonja den Rettungssanitäter. Dann wendet sich Sonja wieder an Karina.„Wie heißt dein Hausarzt?“
„Dr. Butschkus“. Sonja schreibt sich den Namen vom Hausarzt auf.
„So Karina jetzt ziehe mal deine Bluse hoch. Ich will dich mal abhorchen“. Sonja horcht Karinas Lunge, Herz und Bronchien ab. „Wie ist die Temperatur Holger?“
„39,8 Grad“.
„Du hast hohes Fieber Karina. Ich kann mir vorstellen dass es dir so mies geht. Mir würde es da nicht besser gehen“.
„Darum ist mir auch so schwindelig Frau Doktor? Was habe ich denn jetzt?“
„Du hast eine schwere Grippe. Ich gebe dir jetzt Novaminsulfontropfen auf die Zunge, die sind auch gegen die Kopfschmerzen und den Fieber. Du musst nur die Tropfen runterschlucken. Sie schmecken aber bitter“ warnt Sonja ihre Patientin vor. Sonja wendet sich an ihr Rettungsteam. „Wir müssen das hohe Fieber runterkriegen“.
„Okay“ sagen die Rettungssanitäter. Sonja tropft die Novaminsulfontropfen auf die Zunge und Karina schluckt sie runter.
„Brr ekelig schmecken die Tropfen“.
„Kann ich mir vorstellen. Ich werde Dr. Butschkus einen kleinen Bericht schreiben. Am liebsten würde ich dich zur Beobachtung ins Krankenhaus bringen“ sagt sie und wendet sich an den Rettungssanitäter. „Willi messe noch mal Fieber, ob es schon etwas runtergegangen ist“. Willi steckt das Thermometer in Karinas Ohr. Als das Thermometer piept holt Willi das Thermometer raus und guckt auf das Display.
„Das Fieber ist noch nicht runtergegangen. In Gegenteil es ist sogar weiter gestiegen. Jetzt ist es 40,3 Grad“ erklärt Willi und gibt das Thermometer Sonja. Sie guckt noch mal zur Kontrolle auf das Display.
„Mm 40,3 Grad. Wir müssen dich ins Krankenhaus mitnehmen. Das Fieber ist einfach zu hoch, um dich hier zu behalten. Das Fieber müsste schon wegen den Tropfen sinken tut es aber nicht. In Gegenteil das Fieber steigt weiter an“ informiert Sonja sie.
„Gut wenn es sein muss gehe ich halt mit ins Krankenhaus. Mir geht es überhaupt nicht gut“ klagt Karina, während die Rettungssanitäter die Trage holen.
„Holger gebe mir mal das Infusionsbesteck. Ich gebe dir eine Infusion mit Novalgin“.
„Warum?“ fragt Karina die Notärztin schwach.
„Die Infusion ist gegen deine Kopfschmerzen und den hohen Fieber“ antwortet ihr Sonja und legt einen Zugang am linken Arm. Sie schließt anschließend einen Infusionsbeutel an den Zugang. Inzwischen sind die Rettungssanitäter wieder mit der Trage da.
„Lege dich auf die Trage. Sollen wir dir helfen?“ fragt Frank der andere Rettungssanitäter.