Die unbekannten W201 Cabrios - Rainer Franke - E-Book

Die unbekannten W201 Cabrios E-Book

Rainer Franke

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Beschreibung

Die Cabrio-Umbauten auf Basis des Mercedes W201 Baby-Benz zählen zu den größten automobilen Raritäten der 80er Jahre und sind nur ganz wenigen Kennern bekannt. Insgesamt entstanden in Handarbeit und Kleinstserie mehrere Dutzend Fahrzeuge. Dieses Buch stellt sich die Aufgabe, diese Fahrzeuge vor dem Vergessen zu bewahren. Desweiteren werden ihre technischen Besonderheiten porträtiert und eine Übersicht über die Tuningunternehmen, die sich an die anspruchsvollen Umbauten herangewagt haben gegeben. Die Datenlage ist bei diesem Thema naturgemäß dünn. Die Firmen existieren nicht mehr, Konstruktionsunterlagen und Informationen über Produktionszahlen sind meist verloren gegangen. Hinzu kommt, dass die noch existierenden Fahrzeuge sich in liebevollen Sammlerhänden befinden und nur selten öffentlich gezeigt werden. Dennoch ist es gelungen, einige Exemplare aufzuspüren und in diesem Band vorzustellen.

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Seitenzahl: 60

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhalt

1. Ausgangspunkt: Der 190er Baby-Benz

2. Der W 201 als Tuning-Objekt

3. Cabrios: Trends in den 70er und 80er Jahren

4. Der Mercedes Benz A 201 Prototyp

5. Die Cabrio Manufakturen

5.1. ABC Exklusive

5.2. AKH/Caro

5.3. GCS Bennemann

5.4. Calley Cars

5.5. HWS Schollen

5.6. ITS H.J. Peetz

5.7. Mellberg

5.8. Schulz tuning

5.9. SGS Stylinggarage

6. Cabrio-Limousinen

6.1. Catori

6.2. SKV

6.3. SGS

7. Rechenschieber: Kostenvergleich

8. Aufschneider: Konstruktionen

9. Poly-Car Tretauto

10 W 201 Cabrios in Film und Fernsehen

11. Technische Daten

12. Fahrzeugregister

Fotonachweis;

AKH Vertriebsgesellschaft mbH (14) Caro International GmbH (14) CCC Classic Car Centrum Berlin GmbH (4) Walter Benda (4) Johannes Schlörb (10) Mercedes Benz Classic (4) Henrik Rasmussen (3) Karin Tontsch (15) Kjell Grundvold (1) Matti Blume (2) Nino Huf (4) Erich Schulz (29) Stefan Reiter (2) Rainer Franke (56) Ralf Weber (4)

Fotomontage Cover: Hintergrundmotiv von Pexels.com by inline-media-5229592

Einführung

Die Cabrio-Umbauten auf Basis des W 201 „Baby-Benz" zählen zu den größten automobilen Raritäten der 80er Jahre und sind nur ganz wenigen Kennern bekannt. Insgesamt entstanden in Handarbeit und Kleinstserie mehrere Dutzend Fahrzeuge.

Dieses Buch stellt sich die Aufgabe, diese Fahrzeuge vor dem Vergessen zu bewahren. Desweiteren werden ihre technischen Besonderheiten porträtiert und eine Übersicht über die Tuning-Unternehmen, die sich an die anspruchsvollen Umbauten herangewagt haben gegeben. Die Datenlage ist bei diesem Thema naturgemäß dünn. Die Firmen existieren nicht mehr, Konstruktionsunterlagen und Informationen über Produktionszahlen sind meist verloren gegangen.

Hinzu kommt, dass die noch existierenden Fahrzeuge sich in liebevollen Sammlerhänden befinden und nur selten öffentlich gezeigt werden. Dennoch ist es gelungen, einige Exemplare aufzuspüren und in diesem Band vorzustellen.

1. Ausgangspunkt

Der 190er Baby-Benz

Basiskonzepte

Im Dezember 1982 stellte Mercedes-Benz die Baureihe W 201 vor, die bald umgangssprachlich als „Hundertneunziger“ und „Baby-Benz“ bekannt wurde. Der kleine Mercedes wurde mit insgesamt über 1,8 Mio. gebauten Exemplaren von 1982 bis 1993 ein sehr erfolgreiches Auto. Seine robuste Technik und seine sprichwörtliche Zuverlässigkeit und Langlebigkeit haben eine treue Fangemeinde entstehen lassen, die bis heute Bestand hat. W 201 Fahrzeuge in jeglichem Pflege- und Erhaltungszustand werden weiterhin in allen Teilen der Welt als Alltagsfahrzeuge genutzt, während die Sonderserien und gut ausgestattete und gepflegte Exemplare mittlerweile Liebhaberund Oldtimerstatus erlangen.

Baby-Benz Liebhaberfahrzeuge

Alltagsauto in Addis Adaba

Solide Basis: Die Technik des W 201

Die Entscheidung, Ende der 70er Jahre eine neue Fahrzeugklasse unterhalb der W 123er Mittelklasse-Limousinen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen war ein Wagnis für Daimler-Benz.

Die Baureihe W 201 war in mancherlei Hinsicht revolutionär. Im Lastenheft stand die Forderung, ein kompaktes Fahrzeug zu bauen, das in Fahrkomfort und Sicherheit größeren Automobilen in nichts nachstehen sollte. Besonderes Aufsehen erregte die vollständig neu konstruierte Raumlenker-Hinterachse, die eine in dieser Klasse unbekannte Fahrdynamik bei hohem Komfort bot. Bei der Konstruktion der Serien-Karosserie wurden erstmals moderne Computer-Aided Design (CAD) Verfahren eingesetzt.

Das Ziel einer extremen Verwindungssteifigkeit und Crash-Sicherheit wurde unter anderem durch Verwendung von hochfesten Stahlblechen erreicht. Es wurden Querträger unter dem Fahrer und Beifahrersitz, dem Fondsitz und zwischen den Vorderwandsäulen eingebaut. Der längsversickte Gelenkwellentunnel versteifte die Bodengruppe zusätzlich.

All diese Maßnahmen machten die W 201 Limousinen zu einem der sichersten Fahrzeuge ihrer Klasse, was auch noch auf die späteren, üppigeren Motorisierungen der 190 E 2.6 und 190 E 2.3-16 und 190 E 2.5-16 zutraf.

Anstöße für die Entwicklung der Baureihe W 201 kamen aus verschiedenen Richtungen. Einerseits hat der starke Anstieg der Ölpreise im Zuge der Energiekrise

von 1973 das generelle Interesse an kompakten und sparsameren Fahrzeugen gesteigert. Hierbei war ein wichtiger Faktor der „Clean Air Act" in den USA, der für das Jahr 1985 einen Flottenverbrauch von 27,5 Meilen pro Gallone in der CAFE (Corporate Average Fuel Economy) festschrieb. Dies entspricht umgerechnet einem Durchschnittsverbrauch von ca. 8,5 Liter auf 100 Km, was mit dem damaligen Fahrzeugprogramm von Mercedes-Benz nicht zu schaffen war.

Andererseits dürfte der Erfolg der kompakten 3er-Reihe von BMW bei Daimler-Benz in Sindelfingen ebenfalls für eine gewisse Unruhe gesorgt haben. Die Fahrzeuge der ersten 3er-BMW-Bauserie mit der internen Bezeichnung E21 kamen im August 1975 als Nachfolger der 02er Serie auf den Markt. Bis Mai 1981 war der einmillionste 3er BMW produziert. Zu diesem Zeitpunkt existierten vom W 201 lediglich Vorserienexemplare.

Die bayrischen Motorenwerke hatten zeitig damit begonnen, unterschiedliche Karosserie-Varianten für ihre kompakten Großserienfahrzeuge anzubieten. Waren die Autos der ersten Baureihe E21 in den 70er Jahren nur in einer einzigen Karosserieform, nämlich als zweitürige sportliche Limousine erhältlich, so wurde die ab Herbst 1982 verkaufte zweite Baureihe der BMW-3er, mit der internen Bezeichnung E30, ab September 1983 auch als eine viertürige Limousine angeboten. In den folgenden Jahren wurde die Baureihe dann weiter aufgefächert mit den Varianten Vollcabriolet, Sportversion M3 (Herbst 1985) und Kombi mit der Modellbezeichnung Touring (September 1987).

Revolutionär: erste CAD-Konstruktionen

Dem gegenüber wurde der 190er über den gesamten Produktionszeitraum von 11 Jahren nur als viertürige Limousine angeboten. Bemerkenswert ist, dass die Scheinwerfer und Rückleuchten auch in der Modellpflege (MOPF) 1988 nicht verändert wurden. Diese kosmetischen Veränderungen waren - und sind auch heute noch - bei den Herstellern besonders beliebt, wenn ein Modell „frischer" daherkommen soll, ohne in teure konstruktive Änderungen investieren zu müssen.

W 201 - Tuning ab Werk

Basis W 201 mit 90 PS Vergaser-Motor der ersten Bauserie ab 1982

Die heute bekannten und selbstverständlichen Ausstattungslinien von Mercedes-Benz in den unterschiedlichen Baureihen: Classic, Elegance und Avangarde waren in den 80er Jahren noch nicht kreiert.

So konnte das äußere Erscheinungsbild eines Baby-Benz ab Werk lediglich durch Wahl von Leichtmetallrädern, den sogenannten „Kanaldeckel"- oder „Gullideckel“-Felgen und einer Lackierung in ausgefallenen Farbtönen individualisiert werden. In der Verkaufsbroschüre von 1983 heißt es dazu: „Die Individualität der neuen Mercedes-Klasse wird durch die Wahlmöglichkeiten unter 26 verschiedenen Farbtönen unterstrichen: 8 Serien-, 9 Sonder- und 9 Metallic-Lackierungen.

Die Vielfalt von Material- und Farbvarianten der Innenausstattung eröffnet zusätzliche Möglichkeiten jedem Modell der neuen Mercedes-Klasse eine besondere persönlich Note zu geben“.

Werksseitig tiefergelegtes Sportline-Modell von 1989

Es dauerte noch bis 1991, bis mit der „Sportline“-Serie für die W 124 und W 201 Fahrzeuge komplette Ausstattungspakete auf den Markt gebracht wurden. Diese Pakete ergänzten die mercedes-typischen seitenlangen Sonderausstattungslisten. Die Sportline-Ausstattung für den W 201 umfasste eine um 21 mm tiefergelegte Karosserie, straffer abgestimmte Federn und Stoßdämpfer, Leichtmetallräder der Dimension 7 J x 15 mit Breitreifen im Format 205/55 R 15 sowie die Sitzanlage des „Sechzehnventilers“.

Die sprichwörtliche Buchhalterausstattung

Vollausstattung 1987

190 E 2.5-16 erstmalig mit werksseitiger Verspoilerung

Individualisierung war bei Mercedes-Benz während der Produktionszeit der Baureihe W 201 eher über die Sonderausstattungsliste möglich, wie nebenstehendes Beispiel zeigt:

Links ein karger W 201 Null-Ausstatter mit Stoffsitzen, 4 Gang Schaltung und einem vereinsamten Warnblinkschalter auf den Zebrano-Schaltbrettchen.

Darunter die volle Sonderausstattungspalette, ebenfalls in einem W 201 mit Ledersitzen, Automatikgetriebe sowie Lederlenkrad und -Schaltknauf. Auf dem Schaltbrettchen in Wurzelnuss prangen die Bedienschalter für elektrische Fensterheber vorn und hinten, Sitzheizung rechts und links, Warnblinkanlage, elektrischer Verstellung Außenspiegel rechts und Überblendregler für die Lautsprecher vorn/hinten. Die hier auf den beiden Aufnahmen sichtbaren Ausstattungsunterschiede ergaben im Jahre 1987 einen stolzen Aufpreis von ca. 8.900 DM.

Ein Jahr nach der Vorstellung der Grundtypen 190 mit 90 PS Vergasermotor und 190 E mit 122 PS Einspritzer überraschte Mercedes-Benz die Fachwelt mit dem 190 E 2.3-16 mit 185 PS - bot doch hier erstmalig -Mercedes-Benz die konservative Limousinenform mit einem Heckspoiler an.



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