Die Versandbräute von Slate Springs Sammelband: Bücher 1 - 3 - Vanessa Vale - E-Book

Die Versandbräute von Slate Springs Sammelband: Bücher 1 - 3 E-Book

Vale Vanessa

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Beschreibung

Die Versandbräute von Slate Springs – die komplette Serie in einem Sammelband:

Band 1: „ Eine verrufene Frau ”

Band 2: „ Eine verwegene Frau ”

Band 3: „ Eine verruchte Frau ”
 

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Die Versandbräute von Slate Springs Sammelband

Bücher 1 - 3

Vanessa Vale

Copyright © 2016 von Vanessa Vale

Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin und werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebendig oder tot, Geschäften, Firmen, Ereignissen oder Orten sind absolut zufällig.

Alle Rechte vorbehalten.

Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder auf elektronische oder mechanische Art reproduziert werden, einschließlich Informationsspeichern und Datenabfragesystemen, ohne die schriftliche Erlaubnis der Autorin, bis auf den Gebrauch kurzer Zitate für eine Buchbesprechung.

Umschlaggestaltung: Bridger Media

Umschlaggrafik: Hot Damn Stock

Inhalt

HOLEN SIE SICH IHR Willkommensgeschenk!

Eine verrufene Frau

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Epilog

Eine verwegene Frau

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Eine verruchte Frau

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

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ÜBER DIE AUTORIN

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Eine verrufene Frau

1

BEKANNTMACHUNG DER STADT:

Durch eine anonyme Wahl des Stadtrates wurde das Gesetz 642 am 16. September 1885 verabschiedet. Das Ehegesetz. Wegen der unzureichenden Anzahl an Frauen in der Gegend ist es ab sofort innerhalb der Stadt Slate Springs, Colorado und den umgebenden Gebieten legal, dass zwei oder mehr Männer vor dem Gesetz eine Frau heiraten. Alle Zeremonien werden von dem Friedensrichter durchgeführt und sind bis zum Tod der Braut oder beider/aller Ehemänner gültig und rechtskräftig.

Unterzeichnet,

Luke Tate

Bürgermeister

Celia

Tyler, Texas

September 1885

Es war zu heiß, um sich draußen aufzuhalten. Allerdings war es auch zu heiß, um sich drinnen aufzuhalten. Die Sommerhitze musste erst noch weichen und der Boden war steinhart und knochentrocken. Ich sah nach oben und kniff die Augen zusammen. Am Himmel war keine einzige Wolke zu sehen. Es gab keine Möglichkeit, mich vor der Sonne zu schützen – außer meinem Strohhut. Mein Kleid erstickte mich mit dem hohen Kragen und den langen Ärmeln. Das Rückteil meines Korsetts war schweißdurchtränkt und ich sehnte mich danach, die zusätzlichen Kleiderschichten bis auf mein Unterkleid auszuziehen.

Es war ein langer Tag gewesen. Johns Sprechzeit war stets Dienstagmorgen und als wir heute um acht Uhr angekommen waren, hatten bereits mehrere Patienten auf ihn gewartet. Mein Ehemann war nicht der einzige Arzt der Stadt, aber die Leute nahmen lange Wege auf sich, wenn sie sehr krank waren und es gab genug Geschäft für alle drei Ärzte. Die heutigen Krankheiten umfassten einen befallenen Zahn, ein Kind mit Koliken, einen Fall von Lungenentzündung und einen gebrochenen Finger. Als er zum Mittagessen gegangen war, war ich zurückgeblieben, um sauber zu machen und diejenigen, die nach der Mittagsstunde ankamen – wenn John in das Restaurant des Hotels zum Essen ging – an die anderen zwei Ärzte zu verweisen. Er achtete sehr penibel und sehr streng auf seinen Tagesablauf und wich nicht davon ab.

Während er den Nachmittag in seinem Büro zu Hause verbrachte – immer hinter verschlossener Tür, damit er nicht gestört werden konnte – ging ich oft zu den Häusern derjenigen, die am Morgen untersucht worden waren, sah nach ihnen und kümmerte mich um sie. Vor allem den weiblichen Patientinnen. Keinen der Männer, da das nicht gern gesehen werden würde. Ich sollte nicht einmal die Frauen besuchen, aber wer würde es sonst tun? John jedenfalls nicht, da er kein Interesse an ihnen hatte, wenn sie nicht mit einem offensichtlichen Gebrechen in seiner Praxis auftauchten oder das Geld hatten, um einen Hausbesuch zu bezahlen.

Und so verbrachte ich meinen Nachmittag damit, mich um die Kranken zu kümmern, Babys im Arm zu wiegen, sogar Geschirr abzuspülen. John lachte über meine langweiligen Nachmittagsaktivitäten und redete mir immer ein, ich würde mich mit solchem Tun selbst erniedrigen. Aber sollte ich etwa zu Hause sitzen, lesen und sticken? Ich konnte so ein ödes Leben nicht gutheißen.

Daher stand ich jetzt in Mrs. Bordens Küche und schrubbte einen Topf. Ich blies mir eine verirrte Locke aus dem Gesicht, aber sie blieb an dem Schweiß auf meiner Stirn kleben. Nachdem sie gerade erst ihr drittes Kind zur Welt gebracht hatte, lag Mrs. Borden im Bett, um sich zu erholen, während zwei junge Kinder auf ihr herumhüpften und sie sich auch noch um ein Neugeborenes kümmern musste. Ihr Mann arbeitete unterdessen auf den Baumwollfeldern.

Während ich mich daran machte, das Geschirr vom Vorabend zu waschen, rief sie aus dem Schlafzimmer: „Bald wirst du an der Reihe sein und ich werde zu dir kommen und helfen.“

Ich hielt beim Spülen inne und sah hinab auf meinen flachen Bauch. Nein, ich würde nie an der Reihe sein. Keine Kinder. John gehörte der sehr unabhängigen Sorte an und erwartete, dass ich das auch war. Als ich ihn heiratete, wusste ich, dass er eine Gehilfin und keine Kuschelpartnerin wollte. Ich war damit einverstanden gewesen, da ich von strengen Eltern erzogen worden war, die mich nicht verhätschelt hatten. Ich kannte es nicht anders. Ich hätte nicht gewusst, wie ich mit einem Mann, der Umarmungen verteilte und mich mit Zuneigung überhäufte, umgehen sollte.

Aber in den vergangenen fünf Jahren hatte ich allmählich meine Meinung geändert. Die Beobachtungen von anderen Paaren, die so offensichtlich verliebt ineinander waren – wie die Bordens – zeigten mir, dass ich etwas verpasst hatte und das auch nie in meiner eigenen Ehe finden würde. Ohne Kinder, um die ich mich kümmern konnte, war mein Leben leer. Ich war leer. Johns Meinung nach war ich offiziell unfruchtbar. Offiziell keine richtige Ehefrau, da ich die eine Sache, die er selbst nicht vollbringen konnte, nicht erfüllen konnte.

Und so kehrte ich einsam und überhitzt nach Hause zurück, da ich die anderen Nachmittagsbesuche ausließ. Als ich die Eingangstür hinter mir schloss, bemerkte ich, dass Johns Bürotür offenstand. Seltsam, da er nie vor fünf Uhr daraus auftauchte. Während ich meinen Hut auszog und ihn auf den Beistelltisch neben der Tür legte, hörte ich Stimmen aus dem Obergeschoss. Murmeln, dann ein Seufzen. Den Schrei einer Frau.

Ich blickte nach oben, als ob ich durch die Decke sehen könnte. Ich wusste, was es war. Wer es war. Zumindest wusste ich, dass es John und eine Frau waren. Ein rhythmisches Rumsen folgte. Sie fickten. In meinem Bett. John fasste mich kaum an, weshalb ich wusste, dass er seine Bedürfnisse bei einer anderen stillte. In einem Bordell oder bei einer Witwe, einer, die er seines Verlangens als würdig erachtete. Aber er hatte diese Bedürfnisse nie in unserem eigenen Heim befriedigt. Ich bezweifelte zwar, dass er mich liebte, aber er hatte mich genug respektiert, um seine Frauen von mir fernzuhalten. Bis jetzt.

„Ja! Genau da. Härter.“

Meine Augen weiteten sich bei den verdorbenen Worten der Frau, dem verzweifelten Tonfall. Obwohl ich wütend war, dass er seine Aktivitäten auf solche Weise zur Schau stellte, war ich auch neugierig. Neugierig, was John tat, um sie so zufrieden klingen zu lassen. Ich hatte noch nie zuvor so aufgeschrien. Jemals.

Auf Zehenspitzen schlich ich die Treppe hoch, wobei ich vorsichtig die knarzende vierte Stufe umging. Die Schlafzimmertür war geschlossen, weshalb ich in das andere Schlafzimmer schlüpfte, das über eine Verbindungstür zu unserem verfügte. Es war als Kinderzimmer gedacht gewesen und lag nun ungenutzt da. Aber ich wusste, dass die Tür ungefähr dreißig Zentimeter weit geöffnet war, um die Luftzirkulation zu fördern und ich könnte sie problemlos beobachten. Und dort stand ich jetzt auch, hinter der Verbindungstür und beobachtete meinen Ehemann im Bett mit einer Frau. Ich erkannte sie nicht, da ihre hellen Haare offen waren und ihr Gesicht bedeckten. Sie war nackt, auf ihren Händen und Knien, wobei ihre Handgelenke mit meinem Kleiderband an das Metallgestänge des Kopfbrettes gebunden waren. Das Kleidungsstück selbst lag vergessen auf dem Boden neben einem Haufen abgelegter Kleidung.

John, der ebenfalls nackt war, befand sich hinter ihr und fickte sie. Seine Hände packten ihre Hüften, während er sie kraftvoll nahm. Das Geräusch seiner Hüften, die gegen ihren nach oben gereckten Hintern klatschten, füllte die Luft.

„Ist das hart genug?“, knurrte er. Die Muskeln an seinem Hals waren angespannt und traten dick hervor.

Sie warf ihren Kopf zurück und ihre Knöchel an dem Bettgestänge wurden weiß. Ihre Brüste, die sehr groß waren, schwangen bei jedem Stoß. Es war verrucht und dunkel und dekadent und ich hatte John noch nie so erlebt. Er war verloren in der Lust, verloren in der Macht, die er über diese Frau hatte. Ich hatte ihn noch nie so…überwältigt von seinen niederen Bedürfnissen gesehen. Wann immer er mich nahm, war er ruhig und passiv, seine Hüften bewegten sich gerade genug, dass sich sein Schwanz rein und raus bewegte, damit sich sein Samen in mich ergießen konnte.

Er schlug ihr auf den Po, das Klatschen ließ sie wieder aufschreien. Sie stöhnte, aber nicht vor Schmerz. „Du bist so eine Schlampe, dass du mir erlaubst, dich so zu nehmen. Du brauchst es, nicht wahr? Dein Ehemann denkt, dass dich die Hysterie zu einer frustrierten Frau macht, aber du bist einfach eine Hure, die einen großen Schwanz braucht.“

„Ja!“, schrie sie wieder. So sollte ich aussehen, wenn ich gefickt wurde? Wild und lüstern und in den Fängen der Leidenschaft, die so intensiv war, dass ich es liebte, wenn mein Hintern versohlt wurde?

Ich hatte ihn noch nie zuvor so sprechen hören, mit so unverblümten und grausamen Worten. Seine Stimme war grob, nicht der gleichmäßige, ruhige Ton, an den ich gewöhnt war. Er hatte noch nie auf solche Weise mit mir gesprochen, mich nie mit solchem Eifer gepackt, mich nie auf solche Weise gefickt. Ich hatte nicht einmal gewusst, dass das möglich war.

Aber ich war nicht wie diese Frau. Ihre Figur war anders als meine. Sie war groß und schlank, hatte einen großen Busen und ein kleines Hinterteil. Ich war klein und kurvig, runde Hüften und Po und dennoch waren meine Brüste viel kleiner. Hatte er sie zum Ficken ausgewählt, weil sie mein Gegenteil war? Rief ihr Äußeres die Veränderung in ihm hervor? War ich so mangelhaft? Ich musste annehmen, dass die Antwort Ja lautete.

John nahm mich nur nachts, wenn es dunkel war, während das weiche Licht der Laterne neben dem Bett das Zimmer in ein sanftes Leuchten tauchte. Es gab kein Gerede. Er drückte mich einfach auf meinen Rücken, schob mein Nachthemd hoch, während er meine Beine spreizte und drang dann ohne Vorwarnung in mich ein. Er atmete schwer, aber nur wenn er seinen Samen in mich spritzte. Allerdings war es kein Vergleich zu dem Elan, den er jetzt an den Tag legte. Er schwitzte nie, er stöhnte nie. Wenn er fertig war, zog er mein Nachthemd nach unten, die Decken über mich und rollte sich zum Schlafen auf seine Seite. Ich war dann stets wund und unbefriedigt, Samen klebte an meinen Schenkeln und auf dem Bett unter mir.

Diese Frau, sie war nicht unbefriedigt. So wie sie sich bewegte und mit den Hüften kreiste, so wie ihre Haut vor Schweiß glänzte, wie sie keuchte und immer wieder ja, ja, ja schrie, war es ziemlich offensichtlich, dass sie es sehr genoss. Ich hatte die Zusammenkunft mit John noch nie genossen, nie die gleiche Hemmungslosigkeit empfunden, die offensichtliche Lust gefühlt, die diese Frau in den Händen oder durch den Schwanz meines Mannes erfuhr. So wie sie ihre Erlösung hinaus stöhnte und sich ihr Körper anspannte, während John weiterhin in sie stieß, wusste ich, dass ich noch nie zuvor zum Höhepunkt gekommen war.

Ich war mehr verärgert darüber, dass ich um diese Art der tiefen und dunklen – und vergnüglichen – Verbindung zwischen zwei Menschen betrogen worden war als über die Tatsache, dass mein Ehemann sie mit jemand anderem teilte. Ich hatte von seinem Fremdgehen schon eine ganze Weile gewusst, aber nicht, mit wem oder wo er es tat. Das hatte ich mit Sicherheit nicht erwartet.

Ich wollte das. Ich wollte jemanden, der seine Finger in meinen Haaren vergrub und meinen Kopf zurückriss. Ich wollte, dass mich jemand hart von hinten nahm. Ich wollte, dass sich der Handabdruck eines Mannes hellrosa auf meinem Po abzeichnete. Ich wollte Leidenschaft.

Die Eingangstür krachte auf, was mich aufspringen ließ.

„Marie!“, schrie die Stimme eines Mannes von unten.

Johns Bewegungen erlahmten, sein Schwanz steckte immer noch tief in der Frau, während ihr Kopf zur Tür flog. Ihre Augen weiteten sich überrascht und panisch.

„Das ist mein Mann!“, zischte sie, aber konnte sich nicht bewegen, da sie am Bett festgebunden war und sich John hinter ihr befand.

Der Mann kam die Stufen hoch, wobei seine schweren Schritte klangen, als würde er zwei auf einmal nehmen. Die Schlafzimmertür wurde so schwungvoll geöffnet, dass sie gegen die Wand krachte. Ich sprang auf und keuchte, dann biss ich mir auf die Lippe. Ein großer Mann stand im Türrahmen. Er trug einen Anzug und Krawatte, seine Haare klebten verschwitzt am Kopf, Schweißtropfen rannen über seine Schläfen. Er keuchte schwer, als ob er den ganzen Weg durch die Stadt gerannt wäre. Er war kein Farmer oder Arbeiter, sondern ein vornehmer Mann. Der Schnitt seiner Kleider verriet das und John hätte sich auch nicht mit einer Frau aus der unteren Klasse abgegeben. Aber einer Verheirateten? Dieser Mann war zornig. Das Gewehr in seiner Hand bewies das und ich biss wieder auf meine Lippe, um die Panik zu unterdrücken, die mir entweichen wollte. Es bewies auch, dass er ein wenig verrückt war. Verrückt vor Eifersucht? Ich fühlte mich bloßgestellt und beschämt, weil ich einfach wie ein alter Lumpen weggeworfen worden war. Ich konnte mir nur den Zorn dieses Mannes darüber vorstellen, dass ihm Hörner aufgesetzt worden waren.

John zog sich aus der Frau – Marie – und drehte sich auf seinen Knien zu dem anderen Mann um. Sein Schwanz war rot und geschwollen und glänzte mit der Erregung der Frau. Marie war gefangen, da ihre Handgelenke gefesselt waren, aber sie kippte auf ihre Seite und zog ihre Knie in dem Versuch an, sich zu bedecken. Sie war wie ein Kind, das seine Augen verdeckte und dachte, dann könnte es nicht gesehen werden. Ihre Bewegungen konnten jedoch weder ihre Nacktheit noch die Aussicht auf ihre benutzte Pussy verdecken. Ihr Verbrechen und Johns war eindeutig.

„Neil“, schrie sie und ihre Augen weiteten sich. John hob seine Hände hoch, als wolle er den Mann abwehren, aber er sagte nichts. Was sollte er auch schon sagen?

Neil verzog seine Augen zu Schlitzen, während sich seine Brust schwer hob und senkte. Es gab kein Zögern, kein Nachdenken. Er schoss John direkt in die Brust.

Das Geräusch hallte durch den Raum und ich schlug mir meine Hand auf den Mund, um meinen überraschten Schrei zu dämpfen. Blut erblühte auf seiner Brust und John legte seine Hände über das Loch. Er sah nach unten auf die Wunde, bevor er zur Seite fiel. Tot. Ich war kein Arzt, aber ich wusste, dass ein Schuss ins Herz zum sofortigen Tod führte. Marie schrie und flehte ihren Ehemann an, während sie sich auf die Knie zog und an den Bändern, die sie gefangen hielten, zerrte. Anstatt Teil eines sinnlichen Fesselspielchens zu sein, hielten die Bänder sie jetzt genau an der Stelle, wo Neil sie haben wollte, als er ebenfalls auf sie schoss. Einmal, dann ein zweites Mal.

Ich atmete kaum, meine Ohren klingelten von den Gewehrschüssen. Ich wagte es nicht, auch nur einen Muskel zu rühren, da ich Angst hatte, er würde mich sehen und mich als nächstes aufs Korn nehmen. Neil stand da und sah die Körper einige Sekunden an. Vielleicht auch eine Minute. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Ich verharrte einfach so reglos wie möglich hinter der Tür in der Hoffnung, dass er meinen wilden Herzschlag nicht hören konnte. Wenn er mich entdeckte, würde er mich sicherlich auch erschießen. Auch wenn er seine Gründe für seine Taten hatte, so war es immer noch kaltblütiger Mord. Er atmete tief ein, dann nochmal, dann machte er auf der Hacke kehrt, trampelte die Treppe hinunter und aus der Tür. Die Stille, die er hinterließ, war so ohrenbetäubend wie die Gewehrschüsse.

Meine Beine zitterten, dann gaben sie nach. Ich glitt an der Wand zu Boden, ein zerbröckeltes, schwaches Häufchen Elend. Meine Hände bebten und ich versuchte, mich zu beruhigen und die Panik davon abzuhalten, mich zu überwältigen. So fanden mich einige Minuten später der Sheriff und meine Nachbarn. Die schmutzigen Geheimnisse meiner Ehe waren nicht länger geheim. Stattdessen lagen sie nackt und tot in meinem eigenen Bett.

2

Luke

Denver, Colorado

Dezember 1885

„Du hättest das nicht tun müssen“, murmelte Walker, der neben mir am Bahngleis stand, als der Zug in Richtung Westen einfuhr. Er war laut, zischte und ratterte, während er zum Stehen kam. Endlich. Zwei Stunden später als geplant und in dieser Zeit hätte ich mich einfach umdrehen und gehen sollen. Aber eine Frau erwartete mich, eine Frau, die meine Braut war und ich konnte nicht grausam zu ihr sein. Es war nicht ihre Schuld, dass ich per Stellvertreter mit einer Fremden verheiratet worden war. Die Schuld lag allein bei mir.

„Ich muss“, erwiderte ich, wobei mein Atem als große weiße Wolke vor mir schwebte. Die Sonne war hinter die Berge geglitten und die Nacht brach schnell herein. Die Temperaturen sanken weit unter den Gefrierpunkt. Jeglicher Schnee, der am Tag geschmolzen war, wurde jetzt auf den Gehwegen zu Eis.

Den Kragen meines Mantels um meinen Hals festziehend, sah ich den Zug entlang, da ich wusste, dass sie bald auftauchen würde. Meine Braut. Meine Versandbraut. Eine Fremde mit einem Stück Papier, das uns rechtmäßig aneinanderband. Wie würde sie aussehen? Groß oder klein? Mütterlich oder hübsch? Es war egal. Was zählte, war, dass ich der Erste war, der gemäß des neuen Gesetzes von Slate Springs heiratete. Ich warf einen Blick zu Walker, der stramm und ruhig neben mir stand. „Kommen dir jetzt Zweifel? Ist das das Problem?“

„Fuck, Luke, ich sagte, ich würde es tun und ich stehe zu meinem Wort.“ Seine dunklen Augen flammten wutentbrannt auf, aber beruhigten sich schnell wieder.

Ich seufzte. „Scheiße, tut mir leid. Ich bin einfach…das ist einfach nicht, wie ich es mir vorgestellt habe.“

„Was? Dass wir unsere Eier für eine Frau abfrieren, an die wir für den Rest unseres Lebens gebunden sind, nur weil es in Slate Springs nicht genug Frauen gibt?“

Ja, das beschrieb es ziemlich treffend.

„Na schön, ich habe das aus Pflicht getan, aber ich will wirklich jemanden, mit dem ich mein restliches Leben verbringen kann, genauso wie die meisten Männer in der Stadt. Kinder. Kameradschaft. Zur Hölle, eine, die mir in einer Nacht wie dieser das Bett wärmt.“

Ich zog den Kragen meines Mantels noch enger, um den Wind abzuhalten, der den Bahnsteig entlang wehte.

„Du hättest lediglich den Berg runter gehen müssen. In Denver gibt es genug Frauen, die gerne den Bürgermeister von Slate Springs, der noch dazu Minenbesitzer ist, geheiratet hätten.“ Er hob seine Hände und legte sie um seinen Mund, pustete warme Luft hinein.

Aus meiner Mine wurde in einer Geschwindigkeit Silber zu Tage gefördert, die mich so reich machte wie diejenigen, die in Butte nach Kupfer gruben. Ich wusste, das würde nicht ewig andauern, denn die Ader würde irgendwann versiegen, aber ich hatte mehr Geld, als ich in diesem Leben benötigen würde. Jetzt war es an der Zeit dieses mit anderen zu teilen, wie beispielsweise einer Frau und Kindern.

„Ich bin mehr als ein Minenbesitzer. Ich will keine Frau, die nur an meinem Geld interessiert ist. Ich will eine Frau, die mich will.“

Da ich so reglos da stand, kroch die Kälte durch die Sohle meiner Stiefel. Passagiere begannen aus dem Zug zu steigen. Taschenträger liefen an uns vorbei, um den müden Reisenden mit ihrem Gepäck zu helfen.

Ich wandte mich meinem Bruder zu und versuchte, diese Ehe zu rechtfertigen. „Ich habe den Job nur angenommen, damit Thomkins die Stelle nicht bekommen hat. Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir deswegen sogar eine Münze geworfen.“

Sein Mundwinkel hob sich. „Ja und du hast verloren. Dass du Bürgermeister bist, hält Thomkins vielleicht davon ab, die Stadt aufzumischen, aber es bringt dir auch eine Braut ein.“

Ja, Bürgermeister zu sein und das neue Gesetz zu verabschieden, das zwei Männern erlaubte, eine Frau zu heiraten, brachte mich in die Lage, mit gutem Beispiel vorangehen zu müssen, ein Vorbild für die anderen Männer in der Stadt zu sein, dem sie folgen konnten. Deswegen waren Walker und ich in Denver, wo wir die Frau kennenlernen würden, die die Unsere sein würde. Vielleicht hätte ich doch Thomkins Bürgermeister werden lassen sollen. Er musste keine Braut finden. Er war seit zehn Jahren oder so mit der sanftmütigen Agnes Thomkins verheiratet. Er war so ziemlich seit seiner Geburt ein Arschloch, als sein Daddy die Stadt gegründet hatte und war seitdem eines geblieben. Wenn er der Bürgermeister wäre, würde er der Stadt nichts Gutes tun, sondern wahrscheinlich das Minengeschäft verbieten oder irgendeinen solchen Quatsch tun, obwohl es doch Münder zu stopfen galt. Meine Wut auf Thomkins war so groß, dass ich die Führungsrolle beibehielt und jetzt hier in der Kälte stand und auf meine Versandbraut wartete.

„Und du“, fügte ich hinzu. „Du bekommst auch eine Braut aus dem einfachen Grund, weil wir Thomkins so verdammt stark hassen.“ Wir hingen gemeinsam in dieser Sache. Diese Frau würde zu uns beiden gehören.

Ich hörte ihn seufzen, aber er sagte nichts mehr.

Passagiere begannen an uns vorbeizulaufen und ich musterte sie alle genau, während ich Ausschau nach Celia Lawrence hielt, der Witwe aus Tyler in Texas. Meine Braut. Jetzt Celia Tate. Ich wusste nicht, wie sie aussah, nur dass sie eine Witwe und fünfundzwanzig Jahre alt war. Ich umklammerte die Bibel in meiner Hand und hielt sie so, dass sie besser gesehen werden konnte. Auch wenn ich kein übermäßig religiöser Mann war – ich hatte immerhin zugestimmt, eine Frau mit Walker auf sehr unbiblische Weise zu heiraten und ohne dass die Kirche unserer Vereinigung ihren Segen gab – aber die Bibel war mein Erkennungszeichen für Mrs. Lawrence, damit sie mich in der Menge entdecken konnte.

„Bist du dir sicher?“, fragte ich, da ich ein letztes Mal seine Bestätigung hören wollte. „Du hast dir nach Ruths Tod geschworen, dass du nie wieder heiraten wirst. Du kannst immer noch deine Meinung ändern. Ich kann jemand anderen finden.“

Er konnte von der Sache zurücktreten, ich nicht. Die Stellvertreterehe war rechtsgültig. Luke Tate, Ehemann. Celia Lawrence, Ehefrau. Aber ich hatte kein Interesse daran, eine Frau einfach mit irgendeinem Mann zu teilen. Ich würde es nur mit meinem Bruder tun. Wir standen uns nahe, so nah, dass wir bereits in der Vergangenheit eine Frau geteilt hatten. Wir hatten die gleichen Interessen – und dunkleren Sehnsüchte – wenn es darum ging, eine Frau zu nehmen. Manche Leute mochten unsere Vorlieben für sündhaft oder sogar falsch erachten, aber eine Frau zu dominieren, führte nur zu ihrem Vergnügen, ihrer absoluten Befriedigung. Wir stellten sie an erste Stelle. Sicher, wir würden sie vielleicht fesseln und ihr den Hintern versohlen, ihn sogar ficken, aber sie würde es mögen. Nein, sie würde es lieben.

„Ich will auch Kinder“, gestand er. „Aber Liebe?“ Er zuckte mit den Schultern und ich wusste, er war abgestumpft. „Dafür bist du zuständig. Sie verdient Liebe und du wirst sie ihr geben. Damit bin ich vollkommen einverstanden.“

Ich neigte meinen Kopf zu dem sich leerenden Zug.

Walker zuckte mit den Achseln. „Wir müssen Hoffnung haben.“

Der Großteil der Passagiere hatte den Bahnsteig verlassen und war schnell in die warme Bahnhofshalle geflüchtet. Diese war nur wenige Jahre alt und von beeindruckender Bauweise, was zeigte, dass Denver florierte. Ich hatte für die Stadt nicht viel übrig. Zu viele Leute, zu viel Lärm. Der einzige Grund, aus dem ich hier war, war –

Sie.

Sie lief auf uns zu und musterte die Bibel. Ich hätte mich ihr nähern, sie nach ihrem Namen fragen und die kleine Tasche, die sie trug, nehmen sollen. Aber ich konnte nicht. Ich starrte sie einfach nur an. Und starrte und starrte, als ob meine Füße am Boden festgefroren wären.

„Fuck“, hörte ich Walker unterdrückt fluchen, während er sie ebenfalls betrachtete. Anscheinend fühlte sich mein Bruder auch intensiv – und sofort – zu ihr hingezogen. „Sieh sie dir nur an“, flüsterte er.

Ja, wir waren wahrhaftig am Arsch, da Mrs. Celia Lawrence alles war, was ich mir jemals von einer Braut hätte wünschen können. Klein, ihre Kurven konnten trotzdem nicht unter ihrer leichten Jacke verborgen werden. Ihre hellen Haare waren nach oben und unter einen ordentlichen Hut gesteckt worden. Die Lampen, die den Bahnsteig beleuchteten, verliehen ihrer Haut einen warmen Goldschimmer. Ihre Wangen waren von der Kälte gerötet und ich konnte sehen, dass ihre Augen gleichermaßen nervös und hoffnungsvoll dreinblickten. Sie erstarrte, als sie ihren Blick von der Bibel zu mir wandern ließ. Dann hob sie jedoch ihr Kinn an und trat einen Schritt näher.

Sie war…fuck, unglaublich. Liebenswert. Zierlich. Schüchtern. Wagemutig. Ich wollte sie. Sofort und dringend. Mein Schwanz wurde hart und ich war dankbar, dass mein Mantel die Reaktion verbarg. Sie war meine Braut.

Sie gehörte mir. Mir!

Walker behielt, anders als ich, einen klaren Kopf, denn er lief um mich herum, um ihr entgegenzulaufen. „Mrs. Lawrence?“, fragte er.

Sie sah zu ihm hoch und ihre Stirn runzelte sich. „Ja. Mr. Tate?“

Ihre sanfte Stimme setzte mich in Bewegung. Endlich. Ich versaute alles und hatte noch nicht einmal ein Wort gesprochen. Sie war einfach zu…perfekt und ich fühlte mich, als wäre ich von einem Stützbalken der Mine auf den Kopf getroffen worden. Ich räusperte mich und stellte mich zu den zweien, wobei ich meinen Hut abnahm. „Ich bin Luke Tate, Ma’am.“

Sie warf einen weiteren Blick auf die Bibel, blickte dann in mein Gesicht. Weit nach oben. Ich war viel größer als sie. Sie reichte nur bis zu meiner Schulter. Sie schenkte mir ein kleines Lächeln, aber ich merkte, dass es sie einige Mühe kostete. Ich war ein großer Mann und noch dazu ein Fremder. Sie war sehr mutig, dass sie ganz allein so weit gereist war und einen völlig Fremden geheiratet hatte. Nein, zwei Fremde. Ich hatte sie gerade erst kennengelernt und war bereits sehr stolz auf sie. Ich wollte ihr die Nervosität nehmen und sie ersetzen mit…zur Hölle, wie würde sie aussehen, wenn ich sie zum ersten Mal zum Höhepunkt brachte? Ich würde es schon bald herausfinden, wenn es nach meinem Schwanz ging.

„Es ist…schön Sie kennenzulernen. Bitte nennen Sie mich Celia.“ Ihre Stimme war tief und temperamentvoll, was völlig überraschend war und meinen Schwanz hart werden ließ.

Ein Schauder schüttelte ihre kleine Gestalt.

„Wo ist dein Mantel?“, fragte ich. Ich drückte Walker die Bibel an die Brust, zog meinen aus und schlang ihn ihr um die Schultern.

Ihre Zunge kam heraus, um über ihre Unterlippe zu lecken und ich war wie hypnotisiert von diesem Anblick. „Ich habe keinen. In Texas ist es nicht so kalt.“

Ihre Stimme hatte einen leichten Akzent, ein leichtes Näseln, das verriet, wie weit sie gereist war.

Die kalte Luft traf meinen Oberkörper und ich konnte mir nur vorstellen, wie kalt ihr gewesen war.

Lächelnd hielt sie das übergroße Kleidungsstück vor sich zusammen. Es war so groß, dass es bis über ihre Knie hing. Es würde sie für die kurze Zeit warmhalten.

„Hat dir Mrs. Carstairs von der Agentur nicht mitgeteilt, dass dein Ziel in Colorado liegt?“ Die Frau der Versandbraut-Agentur hätte ihr zu so etwas Einfachem wie einer Winterausrüstung raten sollen.

Sie hob ihre Schultern und kuschelte sich schon fast in den Mantel. „Ja, natürlich. Aber in Tyler gibt es keine Läden, die solche Mäntel verkaufen. In Texas ist es das ganze Jahr über so warm, dass man solche Kleidungsstücke nicht braucht.“ Sie sah sich um und bemerkte den Schnee, der aufgehäuft worden war, um den Bahnsteig frei zu räumen. „Ich habe noch nie zuvor Schnee gesehen.“

Ich blickte auf den alten Schnee, dessen Kruste hart war, weil sie in der Sonne geschmolzen und in der Nacht gefroren war. Er war grau vom Dreck und Asche der Züge. Dieser Schnee war weit davon entfernt bemerkenswert zu sein. Wenn wir erst einmal zu Hause waren, würde sie richtigen Schnee kennenlernen. Vielleicht würde sie noch vor Ende der Jahreszeit die Nase davon voll haben.

„Komm, dann wollen wir mal aus der Kälte verschwinden“, sagte Walker.

Mir wurde bewusst, dass ich ihr immer noch ihren anderen Ehemann vorstellen musste, weshalb ich mich sogar wie ein noch größerer Idiot fühlte. „Darf ich dir meinen Bruder, Walker, vorstellen?“

Sie wusste nicht, dass er ebenfalls ihr Ehemann war und der Bahnsteig war nicht der Ort, an dem ich sie davon in Kenntnis setzen wollte. Das Letzte, was ich tun wollte, war sie so zu verschrecken, dass sie gleich wieder in den Zug sprang. Auf keinen verdammten Fall. Sie war hier, sie gehörte zu mir und ich würde sie nicht gehen lassen.

Da seine Hände voll waren, nahm er seinen Hut nicht ab, sondern tippte nur mit den Fingern dagegen, während er die Bibel festhielt. „Ma’am.“

Wir wandten uns der Bahnhofshalle zu und liefen den langen Bahnsteig hinab. An einer eisigen Stelle ergriff ich ihren Ellbogen und führte sie darum herum. „Vorsicht“, warnte ich sie.

Wenn sie noch nie zuvor Schnee gesehen hatte, bezweifelte ich, dass sie schon mal Eis begegnet war. Meine Braut sollte sich nicht gleich in den ersten fünf Minuten ihrer Ankunft etwas brechen. Ich konnte sie durch meinen dicken Mantel kaum spüren, aber meine Hand lag auf ihr und das war ein Anfang.

Als wir in der warmen Bahnhofshalle standen, hielt ich an. Walker stand neben ihr, sodass wir den Lärm und die Menschenmenge hinter uns abschirmten. „Bist du hungrig?“, fragte ich.

„Müde?“, fügte Walker hinzu.

Sie lachte, tief und kehlig, während sie zwischen uns hin und her sah. „An eine solche Aufmerksamkeit bin ich nicht gewöhnt. Von einem Mann, geschweige denn zweien.“

Sie würde sich schon bald daran gewöhnen, aber nicht hier. Der Bahnhof war nicht der Ort, an dem ich ihr meine Aufmerksamkeit zeigen oder ihr verraten wollte, dass sie auch von Walker Aufmerksamkeiten erhalten würde. Ich wusste nicht, wie sie reagieren würde, wenn sie erfuhr, dass sie mit uns beiden verheiratet war. Allerdings nahm ich an, dass sie sehr überrascht sein würde. Während es in Slate Springs zwar legal war, mit zwei Männern verheiratet zu sein, war es das sonst nirgends. Vor allem nicht in einer großen Stadt wie Denver.

Zwischen uns hin und her blickend, antwortete sie: „Ich bin beides.“

Beides? Oh ja, hungrig und müde.

Nickend betrachtete ich sie von ihrem modischen Hut zu ihrem goldenen Haar, ihrem lieblichen ovalen Gesicht, ihren vollen Lippen, geröteten Wangen. Mein Mantel verbarg ihr hübsches Kleid, aber es war sauber und makellos gewesen, selbst nach ihrer langen Reise. Ihre Haare waren ordentlich frisiert. Sie achtete auf ihr Erscheinungsbild, aber schien nicht eitel zu sein. „Dann werden wir zum Hotel zurückkehren, wo du dich ausruhen und essen kannst.“

„Ist eure Stadt zu weit weg, um jetzt dorthin zu reisen?“

Walker sah zu der großen Uhr an der Wand über dem Ticketschalter hoch. Siebzehn Uhr fünfzehn. „Slate Springs liegt in den Bergen, über einen Tagesritt entfernt von hier. Das Wetter ist gut, weshalb der Pass offenbleibt, aber wir gehen davon aus, dass er noch vor Anfang des neuen Jahres eingeschneit werden wird. Wir müssen nicht unbedingt heute Abend zurückreisen. Denn auch wenn der Pass frei ist, ist es bereits sehr dunkel. Wie du sagtest, hast du auch nicht die richtige Kleidung dabei. Morgen ist auch noch ein Tag.“

Ja, ich würde meine erste Nacht mit ihr – sie konnte nicht Hochzeitsnacht genannt werden, da wir bereits per Stellvertreter verheiratet worden waren – nicht auf dem Rücken eines Pferdes verbringen. Ich wollte, dass sie auf ihrem Rücken lag, während ich mich über sie beugte. „Wir haben ein Zimmer im Hotel am Ende der Straße“, fügte ich hinzu und veränderte meine Position, um meinen harten Schwanz zu verbergen.

„Pass?“, wiederholte sie fragend, als sie ein letztes Mal hinter sich sah, bevor wir sie aus der Bahnhofshalle auf die geschäftige Straße führten. Pferde und Wägen füllten die Durchgangsstraße.

Ich setzte meinen Hut wieder auf den Kopf. Obwohl die Luft eiskalt war, half sie nicht dabei, meine Leidenschaft abzukühlen. Nichts würde das schaffen, bis ich nicht tief in ihr steckte und sie mit meinem Samen füllte. Selbst dann würde ich sie wieder wollen. Dessen war ich mir absolut sicher.

3

Luke

„Die Straße nach Slate Springs folgt einer Schlucht hinauf in die Berge, die westlich von hier liegen. Sie führt so hoch in die Berge, dass sie im Winter eingeschneit wird. Denver liegt auf dieser Seite des Passes, unsere Stadt auf der anderen.“

Sie verlangsamte ihr Tempo, aber hörte nicht auf zu laufen, während wir den Gehweg zu unserem Hotel entlang spazierten. „Du meinst, wir werden von der Außenwelt abgeschnitten sein?“

Ich warf einen Blick zu Walker, aber konnte seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen, da es dunkel war und sein Gesicht im Schatten der Hutkrempe lag. Viele Leute hatten Probleme damit, in einer Stadt zu leben, die vom Rest der Welt abgeschnitten war. Der Schnee und die Kälte waren manchmal zu viel für die Leute. Es waren schon viele Männer leicht verrückt geworden, bis die Frühjahrschmelze endlich eingesetzt hatte. Daher das neue Gesetz. Wenn den Männern die Betten gewärmt wurden und sie eine Familie hatten, um die sie sich kümmern mussten, würden sie die langen Winter vielleicht erträglicher finden.

„Das stimmt“, bestätigte Walker. Während Celia nicht erkennen konnte, dass seine Worte zurückhaltend waren, so war es für mich als Bruder nur allzu offensichtlich. „Wenn es erst einmal richtig zu schneien beginnt, ist die Stadt bis zum Frühling vom Rest der Welt abgeschnitten.“

„Was wäre gewesen, wenn sie früher als gewöhnlich eingeschneit worden wäre? Hätte ich dann hier in Denver festgesessen, während Sie, Mr. Tate, auf der anderen Seite des Passes geblieben wären?“

Ihre Frage kam unerwartet. Ich hatte befürchtet, dass sie sich Sorgen darum machen würde, mit uns in einer Kleinstadt festzustecken, nicht darum, dass sie ohne uns festsitzen könnte. Ich stoppte auf dem Gehweg und hob ihr Kinn mit meinen Fingern an. Ihre Haut war weich wie Seide, dennoch kühl von der Kälte. Ihre Augen begegneten meinen. „Luke. Nenn mich Luke. Wir würden dich niemals auf diese Weise allein lassen“, entgegnete ich mit sanfter Stimme. „Wir sind seit drei Tagen in Denver und warten auf dich, um einer ebensolchen Situation vorzubeugen.“

Ihre Augen weiteten sich. „Das…das habt ihr getan?“

Die Überraschung in ihrer Stimme hielt mich davon ab, zu antworten, da mir diese Reaktion verriet, dass wir noch viel über sie lernen mussten.

„Wir haben auf dich gewartet Celia“, erzählte ich ihr. Mein ganzes Leben lang. Ich hatte es nur nicht gewusst.

„Lass uns aus der Kälte verschwinden.“

Ich sah zu Walker, als wir uns ein weiteres Mal dem Hotel zuwandten. Keiner von uns würde unsere Frau allein in einer großen Stadt lassen, während wir auf die Frühjahrsschmelze warteten und in Slate Springs festsaßen. Wenn überhaupt würden wir auf der östlichen Seite des Passes bleiben. Mit ihr.

Was für eine Ehe hatte sie zuvor geführt? Warum war sie so verblüfft, dass wir uns Sorgen gemacht hatten? Ich wollte die Antwort herausfinden, aber nicht auf der Straße. Auch wenn ich groß genug war, dass mir nur in meinem Hemd warm war und die Temperaturen in der Stadt auch viel wärmer waren als zu Hause, glaubte ich nicht, dass unsere Braut die Kälte lange aushalten könnte, ehe sie sich daran gewöhnt hatte. Selbst dann war sie immer noch ein winziges Ding und wir müssten vorsichtig sein. Wenn meine Zehen kalt wurden, dann waren es ihre in den dünnen Schuhen sicherlich auch. Unsere ersten Einkäufe würden neue Kleider sein, die besser für das Winterwetter geeignet waren. Aber als ich beim Laufen zu ihr hinabsah, ihren sanften Hüftschwung beobachtete, die lange Linie ihres eleganten Halses sah, war ich genauso begierig, sie ohne ihre Klamotten zu sehen.

Celia

„Das ist beeindruckend.“

Es gab keine anderen Worte für die Suite, die Luke im Hotel gemietet hatte. Ich war nur durch die Tür getreten, aber bereits jetzt wirkte der Raum opulent. Dicke Teppiche bedeckten Hartholzböden, dunkelrote Samtvorhänge hingen vor den hohen Fenstern und auch die Stühle und Sofas, die auf das knisternde Feuer ausgerichtet waren, waren mit Samt überzogen. Ich konnte in zwei weitere Zimmer sehen, deren Türen einander gegenüberlagen. Große Betten standen in der Mitte eines jeden, eines hatte sogar einen Baldachin. Das war kein einfaches Hotelzimmer, in dem wir die Zeit bis zu unserer Abreise am Morgen vertun würden. Dies zeugte von Reichtum. Anscheinend besaß mein Ehemann Geld. Jede Menge Geld.

Ich sollte mich besser fühlen, weil ich nicht mit einem Bettler verheiratet war, aber ich wusste, dass Geld kein Glück kaufen konnte. Es konnte natürlich für einen vollen Bauch und warme Kleider sorgen, aber beides hatte ich mit John gehabt und dennoch war ich sehr unglücklich gewesen. Ich würde meine Beurteilung von Luke fürs Erste zurückhalten.

Ich beobachtete, wie er seinen Hut absetzte und ihn auf den Tisch neben der Tür legte. Er trug die übliche Männerkleidung bestehend aus einem dunklen Anzug, einem weißen Hemd und einer schwarzen Krawatte. Allerdings schien sie ihm besser zu passen als den Meisten und betonte seine breiten Schultern und muskulöse Brust. Er drehte sich um und nahm mir seinen Mantel von den Schultern, wobei er mich dabei ertappte, wie ich ihn studierte. Das schwere Gewand hatte mich gut vor der Kälte beschützt und dafür gesorgt, dass mich sein verlockender Duft eingehüllt hatte. Etwas Herbes und Männliches. Kein schweres Gesichtswasser, wie es John verwendet hatte, sondern ein natürlicher Duft, sauber und angenehm. Ich atmete die letzten Überreste ein, während ich ihm zu dem Sofa vor dem Feuer folgte.

Ich nahm mir den dargebotenen Moment, um ihn noch einmal verstohlen zu betrachten. Er war groß, so unglaublich groß. Ich reichte nur bis zu seiner Schulter und es hätte einschüchternd wirken sollen, dass ich mein Kinn in die Höhe recken musste, um in seine Augen sehen zu können, aber das war nicht der Fall. Jedes Mal, wenn er mit mir am Bahnhof gesprochen hatte und draußen auf der Straße, war er nah bei mir gestanden, vielleicht sogar ein wenig näher als es sich für einen Mann gehörte, aber er war mein Ehemann. Es hatte sich nicht seltsam angefühlt. Stattdessen hatte ich mich…beschützt gefühlt.

Schmetterlinge flatterten in meinem Bauch, als ich ihn ansah. Seine hellen Haare waren kurz und ordentlich gestutzt. Seine Augen, hell und dennoch intensiv, saßen unter buschigen Brauen. Seine Nase wies eine leichte Krümmung auf, als ob sie einmal gebrochen worden wäre. Auch wenn er sich anscheinend früher am Tag rasiert hatte, bedeckten bereits Stoppeln seinen kantigen Kiefer und ich fragte mich, wie rau er sich unter meiner Handfläche wohl anfühlen würde.

Die gesamte Reise von Texas hierher hatte ich mich gefragt und mir Sorgen gemacht, wie der Mann, mit dem ich verheiratet worden war, wohl sein würde. Würde er genauso wie John sein – ein respektierter Mann mit keinerlei Gewissen und moralischen Werten? Ich hatte Mrs. Carstairs in der Einrichtung, die Männer mit Versandbräuten zusammenbrachte, nicht viel von meiner Vergangenheit erzählen müssen. Meine Vergangenheit war mir bestimmt vorausgeeilt, aber die Frauen, die zu ihr kamen, hatten unterschiedliche Beweggründe dafür, dass sie weggeschickt werden wollten, um einen Fremden zu heiraten. Ich war mir sicher, sie hatte schon alles gehört, sogar eine Geschichte wie die meine. Der unterschwellige Grund war jedoch höchstwahrscheinlich bei allen der Gleiche. Verzweiflung.

Ich hatte mich verzweifelt danach gesehnt, Texas zu entkommen und das war der einzige mögliche Weg für eine Frau ohne Geld oder Job gewesen. Das bedeutete jedoch nicht, dass ich nicht nervös gewesen war oder meine Entscheidung während der tausenden von Meilen, die die Reise nach Denver gedauert hatte, angezweifelt hatte. Die Erleichterung, als ich entdeckte, dass Luke hübsch anzusehen war, war ein Anfang. Allerdings war John auch ein attraktiver und gebildeter Mann gewesen, aber ebenfalls ein Schürzenjäger, weshalb diese Feststellung nicht all meine Sorgen beseitigte. Nur die Zeit würde zeigen, ob Luke genauso war.

Ich war besorgt wegen der Anziehungskraft, die ich ihm gegenüber empfand. Sie hatte sofort eingesetzt. In dem Moment, in dem ich ihn auf dem Bahngleis mit der Bibel in der Hand entdeckt hatte, war ich an ihm interessiert gewesen. Fasziniert. Sofort überwältigt. Neugefundenes Verlagen hatte mich durchströmt, mir allein bei seinem Anblick eingeheizt. Ich hatte gezittert, als ich vor den zwei Männern gestanden hatte. Daran war nicht die Kälte schuld gewesen, sondern das eindringliche Gefühl ihrer Aufmerksamkeit. Ja, von beiden. Es war nicht nur Luke, der meine…Neugier weckte, sondern auch sein Bruder, Walker.

Er war genauso aufmerksam gewesen wie Luke, genauso besorgt. Seine Haare und Augen waren dunkel, aber es war offensichtlich, dass sie Brüder waren. Sogar ihr Körperbau war unterschiedlich. Walker war eine Spur größer und schlanker. Wohingegen mir Luke ein sanftes Lächeln geschenkt hatte, das seine Augen weicher hatte werden lassen, schien Walker mehr der grüblerische Typ zu sein. Intensiv, aber nicht weniger freundlich.

Aber es war Luke, der sich mir jetzt näherte. Walker war nicht mit uns in die Suite gekommen. Mein Herz sprang mir in die Kehle, als mir bewusstwurde, dass dieser gutaussehende Mann mein Ehemann war. Meiner und er würde mich bald anfassen, hoffentlich auf die Art und Weise, nach der ich mich so lange gesehnt hatte.

Ohne ein Wort zu sagen, hob er seine Hände zu meinem Kopf und nahm mir den Hut ab. Ich atmete seinen reinen Duft ein und versuchte, mein rasendes Herz zu beruhigen. Vorwitzige Finger strichen über meine Haare, dann zogen sie die Nadeln aus meinem ordentlichen Knoten.

„Ich will schon die ganze Zeit dein Haar offen sehen, es spüren“, murmelte er, die Augen auf seine Hände gerichtet.

Ich verharrte regungslos und erlaubte ihm, mich zu berühren. Nachdem alle Nadeln entfernt worden waren, öffnete sich meine Frisur und meine Haare fielen über meinen Rücken. Sie waren widerspenstig und leicht gelockt. Luke grunzte, wie ich hoffte, vor Zufriedenheit, während er mit seinen Fingern durch die Strähnen glitt. Meine Augen schlossen sich bei diesem fantastischen Gefühl.

„Wie gesponnenes Gold“, murmelte er. Als er seine Hände sanft auf meine Schultern legte, sah ich zu ihm hoch und beobachtete, wie sich seine Augen auf meinen Mund senkten. „Ich werde dich küssen.“

„Ja“, hauchte ich und mein Herz begann, wie ein Rennpferd zu galoppieren. Ich wollte das so sehr.

Seine Lippen waren sanft und weich. Nur für den Moment. Dann wurde der Kuss verrucht und tief, seine Zunge glitt in meinen Mund, als ich keuchte. Der Kuss war erschreckend, da mich sofort Hitze durchflutete. Lust pulsierte durch meine Adern und nistete sich zwischen meinen Schenkeln ein. Meine Hände ergriffen sein Hemd und packten es fest, während seine mein Gesicht umfassten. Seine Handflächen waren schwielig, aber warm.

Ich hatte keine Ahnung, wie lang wir so vor dem Feuer standen, aber irgendwann hob Luke seinen Kopf und ich wimmerte. Seine Augen waren dunkelgrün, zu Schlitzen verzogen und verschleiert von Verlangen.

Ich konnte keine Luft holen.

„Diese Suite hat ein Bad. Eine Badewanne mit heißem Wasser.“ Seine Augen blieben auf meine geschwollenen Lippen gerichtet. „Bade. Entspann dich, denn wenn du rauskommst, werde ich dich gut beschäftigen.“

„Du…du musst nicht warten“, sagte ich. Meine Stimme klang fremd für mich, so atemlos und gierig, da ich ihm meine Bedürfnisse mitteilte.

Sein Mundwinkel hob sich, während seine Fingerknöchel über meine Wange strichen. „So mutig“, lobte er mit einem Stöhnen. „Ich lehne dich nicht ab. Ganz im Gegenteil. Ich habe nur ein bestimmtes Maß an Kontrolle, Schatz.“ Er deutete mit dem Kinn in Richtung des Bades. „Ich wünsche mir, dass du dir den Staub der Reise von der Haut wäschst, dass du dir eine Minute für dich selbst nimmst, bevor ich dich in Besitz nehme.“

In Besitz nehmen. Oh Gott. Nicht nehmen oder erobern oder sogar ficken. In Besitz nehmen war…mehr. So viel mehr.

Mit einem unsicheren Nicken drehte ich mich zum Bad.

„Celia“, rief er.

Ich sah über meine Schulter zu ihm.

„Wenn du fertig bist, zieh dich nicht an.“ Seine Augen glitten an meinem Körper hinab und ich spürte, wie sich meine Brustwarzen zusammenzogen. „Ich will dich sehen. Alles von dir.“

Da wurden meine Wangen warm. Er wollte mich betrachten, mich nackt und entblößt sehen. Ich hätte verängstigt sein sollen, aber es machte mich nur…begierig. Wenn irgendjemand anderes eine solch unverblümte Ansage gemacht hätte, wäre ich beschämt und angewidert und verängstigt gewesen. Aber bei Luke fühlte ich mich…Gott, erregt und begierig, ihn zu befriedigen.

Der Mann war potent und dominant und dennoch wartete er darauf, dass ich seine Erwartung akzeptierte. Wenn ich es nicht tat, wusste ich irgendwie, dass er stattdessen sanft mit mir sein würde. Aber das war, was er wollte, was er brauchte und er würde das nicht verstecken. Das sorgte nur dafür, dass ich ihn noch mehr wollte.

Meine Lippen leckend, nickte ich und ging in das andere Zimmer. Ich lehnte mich gegen die Tür und schnappte nach Luft.

Das war nur ein Kuss gewesen und ich war so erregt. Konnte ich mehr überhaupt überleben?

Es stand außer Frage, dass er mich wollte, dass er mich nehmen würde. Wusste er, dass er meine Lust nach ihm nur noch gesteigert hatte, indem er innegehalten und mir eine Chance zum Baden eingeräumt hatte? Ich konnte an nichts anderes als den Kuss denken und daran, dass er mich zum ersten Mal nackt sehen würde. Für andere Dinge. Das Warten war erregend.

Als ich in die Kupferwanne stieg, verdrehte ich die Knöpfe, bis heißes Wasser in die Wanne lief und ich beobachtete wie das dampfende Wasser sie langsam füllte. Irgendwie konnte er sich zurückhalten, aber auch nur für eine gewisse Zeit.

Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, nachdem ich in das dampfende Wasser gesunken war, aber er klopfte einmal an, dann rief er meinen Namen.

„Ja?“, antwortete ich und umfasste den Wannenrand mit meinen Fingern.

„Darf ich reinkommen?“

Ich wusste, dass er auf seiner Seite der Tür bleiben würde, würde ich Nein antworten. Ich kannte ihn nicht einmal, dennoch hatte ich Vertrauen in das Ganze, vertraute darauf, dass er mich nicht drängen würde. Aber wollte ich, dass er draußen blieb? Ich leckte meine Lippen, da ich die Antwort kannte. Ich wollte, dass er reinkam. Ich wollte mehr Küsse. Ich wollte…mehr.

„Ja“, erwiderte ich mit leiser Stimme. Ich wollte es gerade lauter wiederholen, aber er hatte mich gehört.

Die Tür öffnete sich und Luke trat ein. Er sah mir in die Augen, während er sagte: „Ich konnte keine Minute länger warten.“

Es gefiel mir, dass er sein Verlangen zugab, dass er mir offen die Wahrheit erzählte. Sie zeigte sich deutlich in jeder Faser seines Körpers. Sein Kiefer war angespannt, seine Hände zu Fäusten geballt und mir konnte die deutliche Beule in seiner Hose nicht entgehen.

Jetzt war ich an der Reihe. Er wartete darauf, was ich als nächstes tun würde. Obwohl ich vor Wochen die Entscheidung getroffen hatte, eine Versandbraut zu werden und in einen Zug zu steigen, war dies der Moment. Das war die Entscheidung, die mich zu der Seinen machen würde.

Luke wollte mich. Ich wollte ihn. Die Verbindung war sofort dagewesen, die Anziehungskraft real. Er wollte mich nicht einfach nur nehmen, wie John es getan hatte. Er wollte mich.

4

Celia

Mich am Wannenrand hochstemmend, erhob ich mich und ließ das Badewasser über meinen nackten Körper rinnen. Ließ Luke mich betrachten. Mein Körper war nicht perfekt. Meine Brüste waren eher klein, meine Hüften breit, aber so wie sich seine Augen verengten und er mit einem Finger über seinen Mund fuhr, fühlte ich mich hübsch.

Er sagte nichts, sondern nahm nur ein Handtuch vom Stuhl in der Ecke und hielt es mir hin. Vorsichtig trat ich von der Wanne weg und in seine Arme. Er schlang das Handtuch um mich, aber anstatt es loszulassen, hob er mich in seine Arme und trug mich in das andere Zimmer, wo er mich so absetzte, dass wir vor dem Feuer knieten.

„Ich will nicht, dass du dich erkältest“, meinte er und nutzte jetzt das Handtuch, um mich abzutrocknen.

Langsam strich er mit dem Handtuch über mich, meine Arme, meinen Rücken, dann meine Brust, während seine Augen seinen Bewegungen folgten. Das weiche Material strich über meine Brüste und ich hielt die Luft an.

Ein Stöhnen entwich Luke, kurz bevor er seinen Kopf senkte und eine Brustwarze in seinen Mund nahm. Er nuckelte daran und ich vergrub meine Finger in seinem seidigen Haar, hielt ihn an Ort und Stelle. Ich schrie seinen Namen mit einer Mischung aus Überraschung und Vergnügen. Ich hatte keine Ahnung gehabt, dass meine Brustwarzen so empfindlich waren!

Auf meinen Schrei hin verlor Luke jegliche Selbstbeherrschung. Seine Hände bewegten sich zu meinem Körper, streichelten ihn, drückten mich zurück, sodass ich auf dem weichen Teppich lag, während er über mir aufragte. Die Wärme des Feuers war fast zu viel, da sein Körper bereits so viel Hitze abstrahlte. Mir war nicht kalt. Da wusste ich, dass mir in seinen Armen immer warm sein würde, ganz egal welches Wetter draußen tobte.

Ich atmete schwer, während er auf mich hinabsah und sein Blick über meinen Körper wanderte. „Ich kann mich nicht zurückhalten, Celia. Ich wollte bei unserem ersten Mal sanft sein, aber…ich kann nicht.“

Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein. Halte dich nicht zurück. Bitte.“ Es störte mich nicht, wenn ich betteln musste, da ich mich so verzweifelt nach ihm sehnte. Seine Zurückhaltung hatte mich nur noch gieriger nach ihm werden lassen. Sie schien mein Verlangen nach ihm auf ein noch höheres Level gehoben zu haben, als es gewesen wäre, hätte er mich genommen, als wir uns zuvor geküsst hatten.

Jetzt, jetzt verzehrte ich mich regelrecht nach ihm. Um ihm zu beweisen, dass ich keine Angst hatte, winkelte ich mein rechtes Bein an und ließ es einladend zur Seite fallen. Es war ein verruchter Zug, aber Luke schien mich auf diese Weise zu mögen, wenn ich mich ihm selbst anbot. Mein unverhohlenes Interesse schien ihn nicht anzuwidern. Danach zu schließen, wie sich sein Kiefer anspannte, während er an meinem Körper hinabsah und dann an seiner Hose zupfte, führte es nur dazu, dass er noch ein wenig mehr seiner Kontrolle verlor.

Er öffnete den Hosenschlitz und zog seinen Schwanz heraus. Meine Augen weiteten sich, als er den Schaft umfasste und sich selbst streichelte.

„Oh Gott“, stöhnte ich. Er war groß. Lang und dick und ein perlenförmiger Tropfen Flüssigkeit quoll aus der Spitze. Meine inneren Wände zogen sich bei der Vorstellung, von ihm weit gedehnt zu werden, zusammen.

Er sah zu mir hoch und ich entdeckte, die letzten Reste seiner Zurückhaltung.

Es würde nur noch eines einzigen Wortes bedürfen, um sie zu zerfetzen. Ich kannte das Wort, wimmerte es: „Bitte.“

Ich wollte gefüllt, genommen, erobert werden. In Besitz genommen werden.

Er senkte sich auf einen Unterarm, brachte sich vor meinem begierigen Eingang in Position und drang langsam in mich. Da ich an eine solche Größe nicht gewöhnt war, bewegte ich meine Hüften, um ihn aufnehmen zu können. Ich atmete ein, während ich mich an ihn gewöhnte, und packte die Rückseite seines Hemdes, als ob ich etwas bräuchte, an dem ich mich festhalten könnte. Luke war fast zu groß, weshalb er meine Hüfte ergreifen und mich bewegen musste, damit sein Schwanz noch tiefer, dann noch tiefer in mich eindringen konnte.

Ich liebte es, dass er immer noch angezogen war, nur seine wichtigen Körperteile waren unbedeckt, sodass er mich erobern konnte. Ich hingegen war völlig nackt und vor ihm entblößt.

Tief in mir verharrte er regungslos, während ich mich um ihn herum zusammenzog. Er bewegte sich erst, als ich meine Hüften nach oben drückte.

Seine Hand streichelte meine Haare, während er anfing mich zu ficken. Langsam, dennoch mit eifriger Hingabe.

„Ja!“, schrie ich und wölbte meinen Rücken.

Es war nicht das Rammeln, das ich von John kannte. Es war kein Liebemachen, da ich ihn für eine so tiefe Verbindung nicht gut genug kannte. Aber es war gut. Oh so gut und dunkel und verrucht und roh und –

„Ich wette, ihre Pussy wird den Samen aus deinen Eiern melken.“

Walker.

Meine Augen öffneten sich ruckartig, als ich zu Lukes Bruder hochsah. Ich hatte nicht gehört, dass er ins Zimmer getreten war. Mein Körper versteifte sich überrascht und ich umklammerte Lukes Rücken. Er hörte nicht auf, sich zu bewegen, hörte nicht auf, mich zu ficken. Er drehte seinen Kopf, um zu Walker zu schauen, aber grinste lediglich. Es störte – oder überraschte – ihn nicht, dass sein Bruder uns mitten im Akt entdeckt hatte.

Luke nahm meinen Po in seine Hand und neigte mich so, dass er über eine andere Stelle tief in mir glitt. Meine Augen schlossen sich und ich schrie bei diesem himmlischen Gefühl auf. Nichts würde dieses Vergnügen unterbrechen, nicht einmal Walker, der uns beobachtete.

„Sie ist perfekt, Bruder“, verkündete Luke, der schwer atmete, während sich Walker in einen Stuhl senkte, seine Beine vor sich ausstreckte und zuschaute. Er schaute zu, wie ich gefickt wurde! „Hab keine Angst, Schatz. Lass Walker sehen, wie wunderschön du bist.“

„Du bist hinreißend, Celia“, bestätigte Walker mit tiefer und rauer Stimme. „So perfekt unter meinem Bruder. Ich kann hören, wie feucht du für ihn bist. Du wirst gleich kommen, nicht wahr?“

Walkers Erscheinen und Lukes entspannte Haltung hätten mich verstören sollen, ich hätte Luke von mir schieben sollen, damit ich beschämt hätte davonrennen können. Ich hätte zumindest den Wunsch verspüren sollen, mich zu bedecken. Aber das tat ich nicht.

„Mein Schwanz ist steinhart, nur weil ich dich anschaue“, säuselte Walker, als ob er wüsste, dass mir seine Worte noch mehr einheizten. „Die Lust in deinem Gesicht zu sehen, zu beobachten, wie sich deine Nippel zusammenziehen. Ich wette, deine Pussy ist so süß und eng.“

„Ich werde…Gott, es ist zu viel“, keuchte ich.

„Schh“, summte Luke. „Ich hab dich. Lass los, Schatz. Komm auf meinem Schwanz.“

Mein Kopf schlug von links nach rechts, während ich versuchte, zu einem Ort, einer Stelle zu gelangen, die ich nicht erreichen konnte. Das Vergnügen war zu groß, so intensiv, dass ich Angst hatte, es würde mich überwältigen.

„Walker möchte dich sehen, wenn du kommst.“

Die Worte stießen mich über die Klippe. Ich spannte mich an, dann erschlaffte jeder Muskel meines Körpers unter Lukes Gewicht, meine Knochen schienen sich aufzulösen. Ich schrie mein Vergnügen hinaus, während meine Hände zu meinen Seiten fielen. „Luke!“, schrie ich wieder überwältigt.

Luke stieß tief in mich, einmal, dann ein zweites Mal, dann erstarrte er tief in mir. Er stöhnte, während ich spürte, wie mich sein Samen füllte.

Er senkte seinen Kopf zu meinem Hals und unser wilder Atem vermischte sich, bevor er sich hochstemmte und sich neben mich legte.

Ich lächelte vor mich hin, badete in der Glückseligkeit, die Luke meinem Körper entlockt hatte. John hatte das nie mit mir gemacht. Ich hatte mich nie so gefühlt, wenn er mich angefasst hatte. Kein anderer Mann hatte –

Meine Augen öffneten sich. „Oh Gott!“, schrie ich und neigte meinen Kopf, um zu Walker hochzusehen. Ich schnappte mir das Handtuch, das neben mir auf dem Boden lag, und zog es hoch in dem Versuch, mich zu bedecken, womit ich nicht gerade erfolgreich war.

Walker starrte mich an, völlig entspannt, den Hut in den Händen. Er trug einen Anzug und eine Krawatte ähnlich wie die seines Bruders. Er war formell gekleidet, während ich nackt und verschwitzt war und der Samen seines Bruders aus mir tropfte.

„Ich habe darum gebeten, dass uns Essen geliefert wird. Sollte nicht mehr allzu lange dauern.“

Er sprach, als ob er gerade nicht etwas Privates und Verruchtes beobachtet hätte. Ich war verwirrt von meinen Reaktionen oder besser gesagt, dem Mangel an Reaktionen. Das Feuer an meiner Seite war zu viel. Ich überhitzte und Luke unternahm nichts, um mich vor den Augen seines Bruders zu schützen oder zu bedecken. Er schien es nicht aus Grausamkeit zu tun, sondern eher, weil er gewillt war, mich mit seinem Bruder zu teilen als mich vorzuführen.

Ich erhob mich auf die Füße, rannte zum nächsten Schlafzimmer und schloss die Tür hinter mir, gegen deren harte Oberfläche ich mich anschließend lehnte. Das Holz war kühl unter meinen Händen, an meinem nackten Rücken, während ich um Atem rang. Ich war nackt und ich spürte Lukes Samen meine Schenkel hinablaufen.

Ich hatte meinen Ehemann gefickt, während sein Bruder zugeschaut hatte!

Ich schlug die Hände vors Gesicht und fragte mich, wozu ich nur geworden war. Ich hatte wagemutiger sein wollen, hatte das Vergnügen verspüren wollen, das man in einer Ehe finden konnte, aber das war nichts, was ich mir jemals vorgestellt hatte. Ich war so verrucht und verdorben. Ich war nicht so sehr darüber überrascht, dass er zugeschaut hatte, sondern viel mehr darüber, dass es mir gefallen hatte.

„Oh Gott“, flüsterte ich und schüttelte meinen Kopf.

Ich starrte auf das Bett und mir wurde bewusst, dass dies kein gutes Versteck war. Ich würde heute Abend nicht nur mit Luke schlafen. So wie mich Walker angesehen hatte, so wie Luke es zugelassen hatte, war er genauso interessiert. Die Verbindung zwischen uns war genauso stark wie zwischen Luke und mir.

„Celia.“ Lukes Stimme war tief, dennoch ruhig. „Öffne die Tür.“

Ich holte ein paar Mal tief Luft und mir wurde klar, dass ich mich ihnen stellen musste. Ich hatte zugelassen, dass John mit mir machte, was er wollte, hatte jegliche Anzeichen dafür, dass er auch außerhalb unseres Ehebettes nach Vergnügen suchte, ignoriert. Ich hatte zugelassen, dass er mich als nichts anderes als eine kostenlose Arbeitskraft für seine Praxis betrachtet hatte, als wir wussten, dass aus unserer Verbindung keine Kinder hervorgehen würden. Das war meine Schuld gewesen.

Und jetzt hatte ich mich mit Luke und Walker in die gleiche Position gebracht. Ich hatte mich dazu entschlossen, eine Versandbraut zu werden. Natürlich würde ich dabei verheiratet werden und mit meinem Ehemann schlafen. Das hatte ich die ganze Zeit über gewusst. Ich war schließlich keine zwanzig mehr. Ich war weder jung noch naiv, aber ich hatte mir nicht einmal in meinen wildesten und kühnsten Träumen ausgemalt, dass mich Luke mit seinem Bruder teilen würde.

Ich konnte nicht für immer in diesem Raum bleiben. Ich kannte die Grenze von Lukes Geduld und er würde irgendwann selbst die Tür öffnen. Ich konnte ihn nicht ausschließen. Aber er wartete darauf, dass ich freiwillig rauskam. Ich musste ihnen gegenübertreten. Ich war in einer Ehe stumm gewesen und seht nur, was das mit meinem Leben gemacht hatte. In dieser Ehe würde ich nicht schweigen.

Ich schnappte mir die Decke vom Fußende des großen Bettes, schlang sie mir um die Schultern und wappnete mich, den zwei sehr leidenschaftlichen Männern gegenüberzutreten. Nach einem weiteren tiefen Atemzug drehte ich mich und öffnete die Tür. Beide Männer ragten über mir auf und wirkten ziemlich furchteinflößend. Ihre beiden Blicke wanderten über meinen von der Decke verhüllten Körper. Einen Herzschlag lang fürchtete ich, sie würden gewaltsam in das Schlafzimmer eindringen und über mich herfallen, aber das taten sie nicht. Ich sah nichts außer Besorgnis in ihren Gesichtern.

Lukes Schwanz war in seine Hose gesteckt worden und er zeigte kein äußerliches Anzeichen dafür, dass er gerade gefickt hatte, außer leicht zerzausten Haaren. Ich dachte an deren seidige Strähnen.

Ich atmete durch meinen Mund, während ich versuchte, mein rasendes Herz zu beruhigen.

Luke begann, die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen, zog die Zipfel aus seiner Hose und das gesamte Hemd aus. „Hier.“ Er hielt es mir entgegen. „Du wirst dich in meinem Hemd wohler fühlen, als mit der Decke.“

Ich nahm das Kleidungsstück, das von seinem Körper immer noch warm war. Dann schloss ich die Tür hinter mir, schlüpfte ungesehen hinein und knöpfte es zu. Es war groß an mir, so groß, dass es fast bis zu meinen Knien hing.