Überlass mir die Zügel - Vanessa Vale - E-Book

Überlass mir die Zügel E-Book

Vale Vanessa

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Beschreibung

Von einer schüchternen Bäckerin auf einer Versteigerung gekauft? Kein Problem.
Auf der Hochzeit ihrer Schwester vorgeben, ihr fester Freund zu sein? Ich bin dabei.

Ich kann den lieben langen Tag etwas vorspielen, denn ich bin Thatcher Manning, der Kerl, der keine Beziehungen führt.
Ich werde einer Frau ein wildes Abenteuer schenken. Zur Hölle, ich werde ihr alles schenken. Alles außer meinem Herz.
Ich beschloss schon vor langer Zeit, dass ich mich nie ernsthaft auf eine Frau einlassen würde.
Dass ich in ein paar Monaten die Stadt verlassen werde, untermauert diesen Entschluss nur.
Doch dann muss Astrid mir unter die Haut gehen. Im – und außerhalb – des Bettes überlässt sie mir die Zügel und jetzt empfinde ich plötzlich etwas und zwar nicht nur Lust.
Gefühle, die man nicht vortäuschen kann.
Das Dumme ist – dass ich nichts Ernstes wollte. Das ist ein Problem. Ein großes.

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Überlass mir die Zügel

Junggesellenversteigerung Reihe - 3

Vanessa Vale

Copyright © 2021 von Vanessa Vale

Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin und werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebendig oder tot, Geschäften, Firmen, Ereignissen oder Orten sind absolut zufällig.

Alle Rechte vorbehalten.

Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder auf elektronische oder mechanische Art reproduziert werden, einschließlich Informationsspeichern und Datenabfragesystemen, ohne die schriftliche Erlaubnis der Autorin, bis auf den Gebrauch kurzer Zitate für eine Buchbesprechung.

Umschlaggestaltung: Bridger Media

Umschlaggrafik: Wander Aguiar Photography; Deposit Photos: design west

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Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

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Website-Liste aller Vanessa Vale-Bücher in deutscher Sprache.

ÜBER DIE AUTORIN

1

THATCHER

Freitagabend

Ich war der letzte Single, der noch übrig war. All die anderen waren bereits wie Bullen auf dem Viehmarkt verkauft worden. Gekauft von der Höchstbietenden, die sehr wahrscheinlich einen wilden Ritt auf einem erstklassigen Hengst wollte. Ich war mir sicher, dass Reverend Abernathy das nicht im Sinn hatte, während er die Junggesellenversteigerung für den guten Zweck moderierte. Ein Kaffee Date. Vielleicht auch ein gemeinsames Mittagessen oder ein Eis in der Waffel an einem Sommerabend.

Alice, die Haushälterin unserer Familie und die Frau, die meine Brüder und mich für die Veranstaltung freiwillig gemeldet hatte, würde dem wahrscheinlich zustimmen. Doch sie wollte, dass wir eine geeignete Partnerin fanden, und wusste, dass dies nicht beim Scrabble-Spielen geschehen würde. Vielleicht nackt bei einer Runde Twister. Nun, das könnte Spaß machen.

„Und last but not least”, sagte Reverend Abernathy und klatschte einmal in die Hände, bevor er sich zu mir hinter die Bühne gesellte. „Diese Versteigerung hat sich zu einem viel größeren Erfolg entwickelt, als wir je gedacht hätten.“

Die Freude auf seinem Gesicht über die Summe, die für das Jugendprogramm des Gemeindezentrums zusammengekommen war, war nicht zu übersehen.

„Ich bin froh, dass alles gut läuft“, erwiderte ich.

„Du kannst nächstes Jahr wieder daran teilnehmen“, ermutigte er mich.

Nächstes Jahr? Zur Hölle, nein. Ich dachte momentan über ein Angebot nach, die Kneipe eines Freundes in Cozumel über den Winter zu führen, während dieser die einmalige Chance einer Wanderung durch Afrika wahrnahm. Mein Kumpel Kent hatte vor ein paar Wochen angerufen und mir Zeit zum Nachdenken gegeben. Ich verfügte über die nötigen Qualifikationen für den Job. Abgesehen davon, dass ich eine Menge Sonnencreme brauchen würde und mir eine Schwimmhose kaufen müsste, könnte ich ohne Weiteres für ihn übernehmen. Doch der Vorschlag des Reverends, dass ich an noch einer Junggesellenversteigerung teilnehmen sollte, würde mich noch vor dem ersten Frost nach Mexiko verjagen und vielleicht würde ich nicht nur über den Winter dortbleiben.

Ich hatte noch keine endgültige Entscheidung getroffen, aber der Mann Gottes half auf jeden Fall bei dem Prozess.

Er tippte sich mit einem Finger an die Lippen. „Allerdings habe ich das Gefühl, dass die Gruppe der verfügbaren Junggesellen beim nächsten Mal kleiner sein könnte.“

„Sie meinen Huck und Sarah.“ Mein Bruder und Sarah O’Banyon waren vor Jahren schon ein Paar gewesen, aber hatten sich dann getrennt. Seitdem hatten sie nicht mehr miteinander geredet. Bis jetzt, als Sarah Huck auf der Versteigerung erstanden hatte. Ich wusste nicht, warum sie das getan hatte, aber sie hatte das einzige Gebot abgegeben und noch dazu ein hohes, weshalb sie einen Grund haben musste.

Er zuckte mit den Achseln. „Es besteht noch Hoffnung, dass sie ihr Happy End bekommen.“

Ich hoffte, ich könnte mit meinem Date auch zu einem Happy End kommen, allerdings zu keinem der dauerhaften Sorte. Ein Quickie, nach dem wir beide verschwitzt und befriedigt waren, war für mich völlig in Ordnung.

Mit diesem fantastischen Gedanken im Kopf legte ich eine Hand auf die Schulter des Reverends und schenkte ihm mein patentiertes Lächeln. „Dann bringen wir es mal hinter uns.“

Er nickte und führte mich auf die Bühne. Anschließend nahm er das Mikrofon in die Hand, damit er auch über den Lärm der lauten Frauengruppe zu hören war. Ich winkte kurz und sie klatschten.

„Als Letzter ist Thatcher Manning dran. Dann wollen wir mal sehen, ob er die hohen Gebote seiner Brüder toppen kann.“

„Zehn Dollar“, schrie eine Frau aus dem hinteren Bereich.

Alle lachten über die geringe Summe und ich verbeugte mich leicht.

Die Gebote stiegen langsam an und ich erkannte einige der Frauen, die eine Summe gerufen hatten.

„Fünfundsiebzig Dollar.“

Alle schauten zu der letzten Bieterin, die an einem der runden Tische in der Mitte des Saals saß. Miss Turnbuckle. Die alte Stadtbibliothekarin. Graue Haare, die zu einem Dutt frisiert waren. Weiße Bluse unter einer hellblauen Strickjacke. Lesebrille, die an einer Kette um ihren Hals baumelte.

Sawyer, Huck und ich hatten Anfang der Woche noch darüber gescherzt, dass sie vermutlich auf einen von uns bieten würde.

Und das hatte sie getan. Auf mich.

Innerlich seufzte ich. Es würde Kaffee geben. Müßiges Geplauder, andererseits lasen Miss Turnbuckle und ich beide sehr gerne, weshalb wir über Bücher sprechen könnten. Bücher. Kein Happy End, das stand mal fest.

Ich verspürte einen Anflug von Enttäuschung. Sawyer hatte eine Rothaarige über seiner Schulter aus dem Saal getragen. Huck war von einer alten Flamme ersteigert worden.

„Irgendwelche anderen Gebote?“, rief der Reverend.

Niemand meldete sich zu Wort. Nur Flüstern und Murmeln konnte vernommen werden.

Natürlich würde jetzt niemand mehr bieten. Wer würde der älteren Frau diese Chance vermasseln? Ich wusste nicht, ob Miss Turnbuckle auf einen der anderen Kerle geboten hatte, aber wie es schien, hatte sie den anderen Frauen den Vortritt gelassen und ihnen erlaubt, sich einen Junggesellen zu ersteigern. Jetzt war jedoch sie an der Reihe und sie wollte mich.

Eigentlich war das gut. Prima. Ich brauchte keine anhängliche Frau, die dachte, dass sie mehr als ein Date mit mir bekam, weil sie mich auf einer Junggesellenversteigerung gekauft hatte. Ich führte keine festen Beziehungen. Hatte keine festen Freundinnen. Nichts Langfristiges.

Eine Nacht mit schweißtreibendem, energiegeladenem Sex war eine Sache, aber eine Beziehung? Keine Chance.

Das käme mit Miss Turnbuckle ohnehin nicht infrage.

Das Date würde unkompliziert sein. Ich würde sie an ihrer Tür abholen, sie auf einen Kaffee einladen, mich wie ein formvollendeter Gentleman benehmen und über die aktuellsten Krimibestseller mit ihr reden und sie anschließend sicher und glücklich wieder zu Hause absetzen.

Ich würde ihr noch immer ein verschmitztes Lächeln schenken, wann immer ich in die Bibliothek ging, aber sie würde nichts hineininterpretieren oder irgendwelche Vermutungen anstellen.

„Zum Ersten.“

Ich konnte das tun. Einige Stunden und meine gute Tat für die Kids von The Bend wäre vollbracht. Ich zwinkerte der Bibliothekarin zu, die die Augen zusammenkniff und meinen Charme sofort durchschaute. Wie üblich.

„Zum Zweiten… verkauft!“, rief Reverend Abernathy. „Danke, dass ihr alle gekommen seid und das Jugendzentrum unterstützt habt. Denjenigen, die ein Date mit einem dieser prächtigen Junggesellen haben, wünsche ich viel Spaß.“

Die Frauen klatschten nach den abschließenden Worten des Reverends.

Ich nickte ihm zu und machte mich auf den Weg zu Miss Turnbuckle. Jetzt, da das Event zu Ende war, dauerte es eine Weile, bis ich mich durch die Menge gekämpft hatte.

Der Platz neben ihr war frei, weshalb ich mich darauf niederließ und meinen Hut abnahm. „Ich freue mich auf unser Date, aber denken Sie daran, ich bin ein leicht zu beeindruckender, junger Mann, Miss T. Ich muss um zehn Uhr zu Hause sein, sonst stellt mich Alice unter Hausarrest.“

Sie neigte ihren Kopf nach hinten und lachte. Ich mochte die Frau schon immer. Tatsächlich ging ich, als ich noch klein war, stets gerne mit meiner Mutter in die Bücherei. Das tat ich nach wie vor. Anders als Sawyer und Huck las ich gerne und verbrachte die langen Winter mit einem Buch in dem Polstersessel neben meinem Kamin. Miss Turnbuckle legte mir häufig etwas auf die Seite, von dem sie dachte, es könnte mir gefallen, und sie lag meistens richtig.

„Zweifellos.“ Sie sah zu einer Frau auf, die gerade vorbeiging, und winkte ihr, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder mir widmete.

„Wenn ich fünfzig Jahre jünger wäre, Thatcher Manning“, begann sie und streckte ihre Hand aus, um meine zu tätscheln, „dann würden wir zum Lake Delta gehen und einige Dinge anstellen, bei denen den Fischen angst und bange werden würde.“

Ich spürte, wie mir die Hitze in die Wangen stieg, während ich mir mit einer Hand über den Nacken rieb.

„Mach ihm keine Angst, Tante Jean.“ Eine Frau trat von hinten um mich herum, beugte sich nach unten und küsste Miss Turnbuckle auf die Wange. Mein Blick glitt über ihre Figur. Durchschnittliche Größe. Braune Haare, die zu einem dicken Zopf geflochten waren, der über ihren Rücken hing. Sie trug Jeans und eine weiß-blau gestreifte Bluse. Das Outfit war zwar alles andere als unvergesslich, aber mir entging nicht, dass die horizontalen Linien die prallen Rundungen ihrer Brüste betonten.

Und ich war ein Mann, der auf Brüste abfuhr, aber so was von. Ich tippte darauf, dass ihre mehr als eine Handvoll waren. Zwei üppige Hügel, zwischen denen ich mich verlieren könnte.

Sie setzte sich auf den Stuhl auf der anderen Seite ihrer Tante und schob eine Brille mit dicken Gläsern ihre Nase hoch. Ich hatte nicht gewusst, dass Miss Turnbuckle Verwandte hatte. Als ich so darüber nachdachte, wurde mir bewusst, dass ich keine Ahnung hatte, wo sie wohnte. Tatsächlich hatte ich immer angenommen, sie würde in der Bücherei wohnen.

„Er ist dreißig Jahre alt. Er sollte vor so etwas keine Angst mehr haben“, konterte Miss Turnbuckle.

Woher sie mein genaues Alter wusste, würde ich wohl nie erfahren. Noch ein Fakt, den sie mit all den anderen in ihrem Gehirn abgespeichert hatte.

„Es tut mir leid, dass ich zu spät bin“, sagte sie und schenkte mir, dann ihrer Tante ein Lächeln. „Gott, ich hasse es, zu spät zu sein, aber die Pardue Hochzeit wurde in der letzten Minute an einen anderen Ort verlegt und niemand gab mir Bescheid. Es grenzt an ein Wunder, dass ich die Torte noch rechtzeitig abliefern konnte.“

„Das ist meine Großnichte, Astrid“, erklärte Miss Turnbuckle, dann deutete sie mit dem Kopf zu mir. „Astrid, Thatcher Manning. Ich habe ihn mit der Hardy Boys Bücherserie zum Lesen gebracht, als er sieben war, und seitdem liest er Krimiromane.“

Ich kratzte mich im Nacken. Normalerweise war ich als einer der berühmtberüchtigten Manning Brüder oder als der Kerl bekannt, dem das Lucky Spur gehörte. Oder beides. Ein Liebhaber, definitiv, aber nicht ein Bücherliebhaber.

Ich verlagerte mein Augenmerk wieder auf Astrid. Sie wagte einen Blick in meine Richtung. Ich konnte nicht einmal den Hauch von Make-up auf ihrem Gesicht sehen, allerdings war da etwas Weißes auf ihrer geröteten Wange.

„Hey“, sagte ich. Ich hätte meinen Hut gelüftet, aber er lag auf dem Tisch.

„Hi“, erwiderte sie, auch wenn ihr Blick auf mein Kinn gerichtet war, bevor sie ihrer Tante erneut ihre Aufmerksamkeit schenkte. „Ich kann nicht fassen, dass du es durchgezogen hast.“

Miss Turnbuckle tätschelte ihr die Hand. „Thatcher wird genau das tun, was du willst.“

Meine Augenbrauen schnellten in die Höhe, denn ich war mir unsicher, was genau Astrid wollte. Als Astrid leicht panisch zu mir schaute, wurde mein Interesse definitiv geweckt.

„Astrid gehört die Flour Power Bäckerei an der South Chester Street“, informierte mich Miss Turnbuckle, was den Fleck auf Astrids Wange erklärte.

Astrid war, wie ich es nennen würde, eine kurvige Frau. Eine Frau, die vielleicht nicht nur köstliche Leckereien backte, sondern sie auch gerne aß. Das gefiel mir. Sehr. Ein Mann – oder zumindest ich – wollte etwas, an dem er sich beim Ficken festhalten konnte, Vertiefungen und Rundungen, die man berühren und küssen und erkunden konnte.

Fuck, nur weiter so.

Ich wusste nicht, ob sie schüchtern war oder ob ich ihr Angst machte. Huck war definitiv der furchterregende Manning Bruder. Ich war der Gelassene, daher ging ich davon aus, dass Astrid einfach schüchtern war.

„Es tut mir leid, dass ich noch nie in deinem Laden war“, sagte ich, um Smalltalk zu betreiben. „Ich glaube, Alice hat Anfang des Sommers einen Erdbeerkuchen mit Mürbeteig bei dir gekauft.“

Da war wieder die Röte in ihren Wangen. Sie sah zu mir und blickte mir zum ersten Mal direkt in die Augen. Ihre leuchteten hinter der Brille in dem grünsten Grün, das ich jemals gesehen hatte. Wie Smaragde.

Ich hatte das Gefühl, als befände ich mich in einem Zeichentrickfilm, wo gerade ein riesiger Amboss auf meinen Kopf fiel. Mein Schwanz wurde sofort hart und ich freute mich plötzlich, dass sie schüchtern war, denn ich wollte das, was auch immer sie hinter dieser Brille und dem züchtigen Outfit verbarg. Ich verspürte den irrsinnigen Drang, jedem Kerl die Augen auszustechen, der sie ebenfalls bemerkte.

„Ja, das ist in der Erdbeersaison ein Lieblingskuchen meiner Kunden“, erwiderte sie. „Ich denke, es liegt an der Schlagsahne, der ich Kirschschnaps hinzufüge.“

Ihre Stimme war leise und sanft, aber irgendwie dachte ich nur an düstere und versaute Dinge, die man mit Schlagsahne anstellen könnte. Ich wollte sie mit ihr tun. Sie baggerte mich nicht an, wie es die Frauen im Lucky Spur taten. Zur Hölle, sie versuchte es nicht einmal, sondern redete nur enthusiastisch, wie es jemand tat, der Freude an seiner Arbeit hatte.

Dennoch musste ich auf meinem Stuhl hin und her rutschen wegen der überraschenden Woge Erregung, die über mir zusammenschlug, als ich mich fragte, ob ihre Nippel die Farbe – und den Geschmack – von Erdbeeren haben würden, wenn ich die süße Creme von ihnen leckte.

Yeah, ich hatte nur noch Eines im Kopf.

Was genau wollte Astrid die Bäckerin von mir? Orgasmen? Kein Problem, vor allem nicht, wenn sie ihren Kuchen mit zu dem Date brachte.

Miss Turnbuckle schob ihren Stuhl nach hinten und erhob sich. Ich sprang auf die Füße. Meine Eltern mochten gestorben sein, als ich zwölf Jahre alt gewesen war, aber sie hatten mir schon von Kindesbeinen an gute Manieren beigebracht. Alice hatte diese Lektionen ein oder zwei Mal mit einem Holzlöffel untermauert.

Ich drehte mich leicht zur Seite und verschränkte die Hände vor mir in der Hoffnung, den Semi-Ständer zu verbergen, den ich jetzt hatte. Wegen einer schüchternen Bäckerin. Vor der achtzigjährigen Bibliothekarin.

Was zum Henker stimmte nicht mit mir?

„Es wird Zeit, dass ich meine alten Knochen nach Hause in mein Bett befördere“, verkündete Miss Turnbuckle. „Mir fehlen bei meinem Buch nur noch drei Kapitel bis zum Ende und die möchte ich gerne lesen. Falls es so endet, wie ich denke, werde ich es dir auf die Seite legen, damit du es dir ansehen kannst.“

„Müssen wir nicht vereinbaren, wann ich Sie abholen soll?“, erkundigte ich mich.

Sie schüttelte den Kopf, tätschelte mir den Arm und drückte den Muskel, wobei sich ihre weißen Augenbrauen nach oben schwangen. „Ich habe dich zwar gekauft, aber das Date ist mit Astrid.“

Miss Turnbuckle winkte jemandem hinter mir und lief in diese Richtung davon.

Mein Date war mit Astrid? Die Junggesellenversteigerung sah mit jeder Minute besser aus. Ich widmete meine Aufmerksamkeit wieder der hübschen Frau vor mir. Astrid sah mit ihren großen, grünen Augen zu mir auf.

„Ich brauche einen Mann“, sagte sie, dann schlug sie sich die Hand vor den Mund.

Den vier Worten folgte eine Röte, die so kräftig war, dass ich mich fragte, ob ihre Pussy nach einem harten Fick die gleiche Farbe hätte.

Bei diesem Gedanken musste ich mir ein Stöhnen verbeißen.

Das hier… was auch immer das hier mit Astrid war, geschah wirklich. Wenn Astrid einen Mann brauchte, würde ich auf jeden Fall dieser Kerl sein. Und sie würde etwas für ihr Geld bekommen.

2

ASTRID

Ich brauche einen Mann?

Was zum Kuckuck stimmte nur nicht mit mir? Ich hatte gerade Thatcher Manning – Thatcher Manning – gesagt, dass ich einen Mann bräuchte. Wenn mich Aliens in diesem Moment ins Weltall beamen könnten, würde ich nur allzu gerne mit ihnen gehen.

Er musste mich für verrückt halten. Nein, ich war verrückt, weil ich einfach so damit herausgeplatzt war.

Ich musste das wieder in Ordnung bringen… und zwar schnell. Anstatt schreiend wegzurennen, gab Thatcher eine Art merkwürdiges, bellendes Lachen von sich und ließ sich auf Tante Jeans nun leeren Stuhl fallen. Sein Knie stieß unter dem Tisch gegen meines.

Ich blickte zu ihm… nur ganz kurz, dann weg, dann wieder zu ihm. „Gott, ich klinge gruselig und verzweifelt“, gestand ich mir ein. „Können wir vergessen, dass irgendetwas davon jemals passiert ist?“

Er schüttelte langsam den Kopf und ich musste einfach sein rötliches Haar bewundern. Es schien erst vor kurzem geschnitten worden zu sein. Die Seiten waren kurz rasiert und die Haare oben auf dem Kopf eine Spur länger, wodurch sie wegen seiner natürlichen Locken leicht zerzaust aussahen. Dann konzentrierte ich mich auf seine hellen Augen, in denen Humor und Neugierde funkelten, keine Angst vor einer verrückten Frau.

„Keine Chance. Ich will definitiv wissen, warum du einen Mann brauchst.“ Er betonte das Wort definitiv besonders.

„Ich brauche ein Date. Für die Hochzeit meiner Schwester“, gestand ich. Die Vorstellung, dort allein aufzukreuzen, war so schlimm, dass ich Tante Jean von meiner Idee erzählt hatte, mir auf der Versteigerung ein Date zu kaufen, das mit mir auf die Hochzeit gehen würde. Was sie sich zu Herzen genommen und gleich in die Tat umgesetzt hatte.

Sie hatte mir einen Junggesellen gekauft. Noch dazu einen Guten. Thatcher Manning war ein richtiger Mann. Über ein Meter achtzig muskulöser Perfektion. Ich hatte noch nie auch nur ein böses Wort über ihn gehört – und der Klatsch fand stets seinen Weg in die Bäckerei. Und er war umwerfend. Aus dieser Nähe konnte ich die rötlichen Stoppeln auf seinem Kiefer sehen. Dass sich seine vollen Lippen vor Belustigung nach oben bogen. Die leichte Krümmung seiner Nase erinnerte mich daran, dass ich ihn zwar für perfekt hielt, er das aber vielleicht noch lange nicht wahr. Ich war nicht auf der Suche nach Perfektion. Zum Kuckuck, ich war nicht einmal auf der Suche, aber ein fake Date, das so heiß war wie er? Das war für mich völlig in Ordnung.

Aber ich hasste es, Hilfe zu brauchen. Als ich noch ein Kind war, erhielt ich jedes Mal, wenn ich um Hilfe bat, eher eine Standpauke darüber, was ich alles falsch gemacht hatte, anstatt aufmunternder Worte, weshalb ich aufgegeben und mich um mich selbst gekümmert hatte. Als ich nach The Bend gezogen war, hatte ich beschlossen, Flour Power zu eröffnen. Meine Familie – abgesehen von Tante Jean – war der Meinung gewesen, dass eine Bäckerei eine schlechte Geschäftsidee sei, und hatte angenommen, dass ich versagen würde. Ich hatte es allein und durch jede Menge harter Arbeit geschafft und jetzt lief die Bäckerei gut. Allein mein Ding durchzuziehen, funktionierte prima für mich. Nur nicht in diesem Fall.

„Warum hast du nicht auf mich geboten, Süße?“, fragte er.

„Süße?“, quiekte ich mehr oder minder. Ich war keine Vollidiotin, aber ich war es definitiv nicht gewöhnt, dass mir ein Mann wie Thatcher seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenkte. In Sachen Männern und Daten war ich keine komplette Niete, aber niemand hatte mich in der Vergangenheit – und würde es höchstwahrscheinlich auch nicht in der Zukunft – so heiß gemacht, wie er es tat.

Und ich arbeitete den ganzen Tag mit Öfen.