Auf Männerjagd in Hunter Valley: Man Candy - Vanessa Vale - E-Book

Auf Männerjagd in Hunter Valley: Man Candy E-Book

Vale Vanessa

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  • Herausgeber: Vanessa Vale
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung


Ein Kleinstadt-Milliardär-Liebesroman mit einem super heißen Eishockeyspieler und einer Möchtegernautorin von der USA-Today-Bestseller-Autorin Vanessa Vale.
Ich bin auf der Suche nach Mr. Right. Doch obwohl ich auf ein Blinddate nach dem anderen gehe, lerne ich nur Luschen kennen. Keiner erfüllt die Kriterien, die auf meiner Mann-Liste stehen.
Bis Dex James auftaucht.
Mein Gehirn? Es sagt mir, dass er in jeder Hinsicht falsch für mich ist.
Er ist jung. Nur zum Urlaub in der Stadt. Ein fauler Milliardär.
Er wird nur eine Affäre sein. Eine Muse für das erotische Buch, das ich schreibe. Mehr nicht.
Mein Körper? Der sagt mir, dass ich mich diesem Sahneschnittchen an den Hals werfen soll. Dass ich manngemachte Orgasmen mit Mr. Right Now von der Liste streichen soll.
Wer hat recht? Vielleicht keiner. Vielleicht muss mein Herz entscheiden, weil sich herausstellt, dass Dex so viel mehr ist, als ich mir jemals vorgestellt habe. Vielleicht könnte Mr. Right Now doch Mr. Right sein.
Finde in diesem heißen Spiel um die Liebe heraus, wer gewinnt. Wie bei allen Büchern der „Auf Männerjagd“-Reihe wird auch diese Frau ihren Traummann finden.

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AUF MÄNNERJAGD IN HUNTER VALLEY: MAN CANDY

AUF MÄNNERJAGD

BUCH 2

VANESSA VALE

Urheberrecht © 2023 von Vanessa Vale

Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin und werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebendig oder tot, Geschäften, Firmen, Ereignissen oder Orten sind absolut zufällig.

Alle Rechte vorbehalten.

Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder auf elektronische oder mechanische Art reproduziert werden, einschließlich Informationsspeichern und Datenabfragesystemen, ohne die schriftliche Erlaubnis der Autorin, bis auf den Gebrauch kurzer Zitate für eine Buchbesprechung.

Umschlaggestaltung: Sarah Hansen/Okay Creations

Umschlaggrafik: Marishiav/Shutterstock

Kontaktdetails: https://vanessavaleauthor.com/privacy-policy/

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INHALT

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

Epilog

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Website-Liste aller Vanessa Vale-Bücher in deutscher Sprache.

ÜBER DIE AUTORIN

Ein Kleinstadt-Milliardär-Liebesroman mit einem super heißen Eishockeyspieler und einer Möchtegernautorin von der USA-Today-Bestseller-Autorin Vanessa Vale.

Ich bin auf der Suche nach Mr. Right. Doch obwohl ich auf ein Blinddate nach dem anderen gehe, lerne ich nur Luschen kennen. Keiner erfüllt die Kriterien, die auf meiner Mann-Liste stehen.

Bis Dex James auftaucht.

Mein Gehirn? Es sagt mir, dass er in jeder Hinsicht falsch für mich ist.

Er ist jung. Nur zum Urlaub in der Stadt. Ein fauler Milliardär.

Er wird nur eine Affäre sein. Eine Muse für das erotische Buch, das ich schreibe. Mehr nicht.

Mein Körper? Der sagt mir, dass ich mich diesem Sahneschnittchen an den Hals werfen soll. Dass ich manngemachte Orgasmen mit Mr. Right Now von der Liste streichen soll.

Wer hat recht? Vielleicht keiner. Vielleicht muss mein Herz entscheiden, weil sich herausstellt, dass Dex so viel mehr ist, als ich mir jemals vorgestellt habe. Vielleicht könnte Mr. Right Now doch Mr. Right sein.

Finde in diesem heißen Spiel um die Liebe heraus, wer gewinnt. Wie bei allen Büchern der „Auf Männerjagd“-Reihe wird auch diese Frau ihren Traummann finden.

1

LINDY

Erst als ich Dex James kennenlernte, fing ich an, Sexträume zu haben.

Ich wollte meine Augen nicht öffnen, weil sich dieser Traum zu gut anfühlte. Eine warme Hand auf meinem Schenkel hielt meine Beine gespreizt und die andere umfasste meinen Busen. Und ein Mund … ein sündhafter, talentierter Mund lag auf meiner Pussy.

Nein, das war kein Traum. Dieser Sex war Realität.

„Mmmmmmmm“, schnurrte ich und wand mich vor Lust.

„Guten Morgen, Süße.“

Diese tiefe Stimme. Dieses Krächzen. Das hier passierte wirklich.

Dex James verschlang mich zum Frühstück.

Ja. Ja!

„Gott, ich liebe es, so aufzuwachen“, sagte ich, rollte mit den Hüften und versuchte, mit meinem Kitzler einen engeren Kontakt zu seinem Mund herzustellen. Allerdings brauchte Dex nie besonders viel Hilfe, um die beiden zusammenzubringen.

„Ich liebe diese Pussy“, knurrte er und dann machte er irgendeine wirbelnde Bewegung mit seiner Zunge.

Ich lächelte bei seinem Lob, neigte den Kopf nach unten und öffnete die Augen zum perfekten Anblick. Ein gebräunter, stark geäderter Unterarm führte zu Fingern, die an meinem empfindlichen Nippel zupften. Gott, Armporno. Weiter unten befand sich Dex’ Kopf zwischen meinen Schenkeln.

Er sah auf und durchbohrte mich mit seinen dunklen Augen, während er einmal über mich leckte.

Ich neigte den Kopf nach hinten und starrte an die Gewölbedecke. Einen Augenblick lang vergaß ich, wo wir waren.

Oh ja. Las Vegas. Das Golfturnier. Abendessen. Dann …

„Dex“, sagte ich, legte meine Hände auf seinen Kopf und vergrub meine Finger in seinen dunklen Haaren. Genau dort. Ja. Genau. Dort.

„Hmm?“, fragte er und die Vibrationen an meinem Kitzler brachten mich zum Wimmern.

Es war wirklich schwer, zu reden und zu denken, während man von einer Zunge gevögelt wurde. „Ich … was ist letzte Nacht passiert?“

Er hob den Kopf und wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. Seine Haare standen in alle Richtungen ab. Seine Augen blickten mich begierig, jedoch verschlafen an. Bartstoppeln bedeckten seinen kantigen Kiefer. „Du erinnerst dich nicht?“

„Hör nicht auf, während ich darüber nachdenke“, erwiderte ich und drückte sein Gesicht unter die Bettdecke und wieder zu meiner Pussy.

„Wenn du nachdenkst, mache ich es falsch“, knurrte er.

Mit dieser Aussage führte er zwei Finger in mich ein und brachte mich so schnell von einem verschlafenen Zustand zum Schreien, dass er für immer wahnsinnig stolz auf sich sein würde.

Das sollte er auch sein. Als meine Schreie zu Stöhnen wurden und dann zu keuchenden Atemzügen, schob er sich über meinen Körper und küsste dabei seine Lieblingsstellen.

„Ich erinnere mich nicht daran, wie wir hierhergekommen sind“, gestand ich. Mein Gehirn fühlte sich benebelt an.

„Vegas oder diese Suite?“

Ich schürzte die Lippen und bemühte mich, nachzudenken. Das war ein Ding der Unmöglichkeit nach dem, was er gerade getan hatte. „Alles, was nach dem Abendessen gestern passierte, ist verschwommen.“

„Ähm … ja. Wir haben eine Menge getrunken.“ Er stemmte sich von mir und ließ sich neben mich fallen. „Ich habe uns mit Wasser und Schmerzmitteln versorgt, bevor wir ins Bett gefallen sind.“ Er deutete mit dem Kinn zum Nachttisch, auf dem leere Plastikfläschchen standen. „Wie fühlst du dich? Hoffentlich hast du keinen Kater.“

Er streckte seine Arme über den Kopf und ich beobachtete, wie seine Muskeln spielten. Unter der tiefliegenden Bettdecke war er hart. Die Wölbung war nicht zu übersehen.

Ich schaute hin. Und ja, er zuckte. Nein, er wuchs. Und wuchs.

„Nein. Mir geht’s gut“, informierte ich ihn, obwohl ich leichte Kopfschmerzen hatte und abgelenkt war.

„Gut. Das Aufwärmen ist vorbei. Komm her, Süße.“

Er zog mich für einen Kuss zu sich.

„Oh nein, ich habe schrecklichen Mundgeruch“, protestierte ich. Meine Zähne fühlten sich pelzig an. „Du weißt, dass ich meine Zähne putzen muss. Dieses Mal rette ich dich vor Verwestem-Tier-Atem.“

Er grinste, denn er hatte eindeutig kein Problem mit Mundgeruch, doch er spielte stets mit. Denn wenn der Gestank erst einmal mit minziger Frische ersetzt worden war, ließ er mich für gewöhnlich nicht mehr aus dem Bett, bis wir beide K.O. und befriedigt waren.

Er lag da, als würde er für einen sexy Männerkalender posieren, während ich in meinem hellblauen Nachthemd ins Bad eilte, das ich nur eingepackt hatte, weil er es liebte.

Nachdem ich die Tür fest geschlossen hatte, bemerkte ich, dass Pinkeln aktuell wichtiger war als Zähneputzen, da mein Kitzler nicht mehr taub war. Ich musste wirklich dringend. Ich stürzte zum Klo. Ich seufzte, als ich mich darauf niederließ und schloss vor Erleichterung die Augen.

Ich erinnerte mich an das Abendessen nach dem Golfturnier mit ein paar von Dex’ Eishockeyfreunden. Ein Footballspieler war auch dabei gewesen. Ich hatte Cranberry-Wodkas getrunken. Dann … nichts. Ich tat so etwas nicht. Ich betrank mich nicht bis zur Besinnungslosigkeit oder vergaß ganze Stunden. Das hatte ich nicht einmal auf dem College getan. Ich sollte dankbar sein, dass mich Dex mit Wasser versorgt hatte, denn bemerkenswerterweise hatte ich abgesehen von den stärker werdenden Kopfschmerzen keinen Kater. Ich hatte keine Erinnerungen an die letzte Nacht, würde mich allerdings auch nicht übergeben.

Ich griff nach dem Toilettenpapier und erstarrte. An meiner rechten Hand steckte ein Ring. Nicht nur irgendein Ring, sondern einer mit einem gigantischen Diamanten in der Mitte und einer Reihe kleinerer Diamanten, die um den gesamten Ring verliefen. Gott, er war umwerfend.

Ich blinzelte, dann bewegte ich meine Hand, als würde er verschwinden, wenn ich sie nur heftig genug schüttelte.

„Was zum Teufel?“, brüllte ich.

„Gefällt dir der Ring, Mrs. James?“, rief Dex aus dem anderen Zimmer.

Mrs. James?

Ich erhob mich von der Toilette, spülte und riss die Tür auf.

„Mrs. James?“, kreischte ich und wedelte mit der Hand herum.

Dex lächelte, als er seine rechte Hand hob, sodass ich den Platinring sehen konnte, der im Sonnenlicht von Vegas funkelte. Die Suite besaß Fenster, die vom Boden bis zur Decke reichten, und wir hatten anscheinend vergessen, vor dem Schlafen die Jalousien zu schließen.

Das war jedoch nicht das Einzige, was ich vergessen hatte. Wie es aussah, hatte ich meine eigene Hochzeit vergessen.

„Komm wieder ins Bett, Süße. Da wir letzte Nacht geheiratet haben, sollten wir jetzt unsere Flitterwochen genießen.“

Er schob die Bettdecke nach unten, umfasste die Wurzel seines wahnsinnig großen, irrsinnig perfekten Schwanzes und drückte ihn hart. „Das ist alles für dich. Ehefrau.“

Heilige Scheiße. Heilige Scheiße. Ich hatte Dex James geheiratet.

Und ich erinnerte mich an gar nichts.

2

Zwei Wochen zuvor

LINDY

Seine Hand umfasste ihren Nacken. Er schlang seine Finger um die Länge ihres Pferdeschwanzes und zupfte sachte daran.

„Auf die Knie, Süße.“

Celines Lippen teilten sich. Sie wollte gehorchen. Das Verlangen, zu tun wie geheißen, sorgte dafür, dass sie in die Knie ging.

Er führte sie nach unten, bis sie vor ihm kniete.

Er war so groß, dass sie den Kopf nach hinten neigen musste, um seinen blauen Blick zu halten.

„Braves Mädchen. Jetzt hol meinen Schwanz raus und zeig mir, wie sehr du es liebst, mich zu befriedigen.“

Ihre Finger beeilten sich, seine Jeans zu öffnen, und sein bestes Stück federte heraus. Dick, mit einer breiten Eichel. Sie konnte sich nur über die Lippen lecken, weil sie ihn unbedingt schmecken wollte, obwohl sie sich zugleich fragte, wie sie ihn aufnehmen sollte.

Als könnte er ihre Gedanken lesen, raunte er: „Er wird nicht passen. Aber du wirst versuchen, deine Lippen um ihn zu schließen und so viel wie möglich aufzunehmen. Denn du weißt, dass deine Pussy das gleiche Problem haben wird.“

„Wie läuft’s?“

Ich erschrak beim Klang der Stimme, die aus meinem Laptop schallte. Ich führte einen Videochat mit Lucy, einer Autorenfreundin aus Arizona. Das kleine Fenster, das ihr Gesicht zeigte, war jedoch hinter dem mit dem Buch versteckt, an dem ich schrieb.

Nach einem Blick auf die Uhr in der Bildschirmecke erkannte ich, dass die letzten dreißig Minuten wie im Flug vergangen waren. Bis jetzt hatte ich nicht einmal das Heulen und den Lärm der Kettensäge meines Nachbarn gehört und Gott, die war laut. Wir machten momentan Schreibsprints, bei denen wir so viele Worte schrieben, wie wir in einer halben Stunde schafften. Ich war wirklich tief in diese Szene eingetaucht und hatte sogar den schrecklichen Lärm ausgeblendet. Mit der Maus wechselte ich auf dem Computer die Fenster, sodass Lucy in dem kleinen Videochat-Fenster erschien.

Ich hatte sie noch nie persönlich getroffen, doch sie war eine gute Freundin. Abgesehen von meiner Lektorin war sie die einzige Person, die wusste, dass ich Liebesromane schrieb. Nebenher. Damit meinte ich, dass ich mit den zwei Büchern, die ich bisher veröffentlicht hatte, so viel Geld verdiente, dass ich mir einen der ausgefalleneren Kaffees im Steaming Hotties kaufen konnte. Mein Job in einer Buchhaltungsfirma bezahlte nach wie vor die Rechnungen. An Wochentagen kümmerte ich mich um die Steuern anderer Leute und um allgemeine Buchführung. Dabei waren eine Menge Zahlen im Spiel. Sehr trockene, langweilige Zahlen.

Anders als meine Schwester Bridget, die ein menschlicher Taschenrechner war, fand ich den Beruf stinklangweilig. Es war nicht mein Traumjob, so viel stand fest. Der Spruch ‚Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod und den Steuern‘ bedeutete jedoch Jobsicherheit. Zudem wusste ich, wie wahr er war, denn ich war mit beidem sehr vertraut.

Heutzutage verbrachte ich meine Abende und Wochenenden damit, heimlich an meinen Geschichten zu arbeiten, denn ich war mir sicher, dass nicht alle Einwohner von Hunter Valley damit einverstanden wären, dass ich Schmutzliteratur schrieb. Es waren Liebesgeschichten, die Leute würden sie allerdings nicht so nennen und ich glaubte nicht, dass ich das ertragen könnte. Das hier war eine Kleinstadt. Ich konnte das Haus nicht verlassen, ohne meine Haare ordentlich zu frisieren und mich zu schminken, denn ich lief immer jemandem über den Weg, den ich kannte. Ich war mir nicht sicher, ob ich meinen Nachbarn noch in die Augen schauen könnte, nachdem sie die Sexszenen in meinen Büchern gelesen hatten, vor allem die, in denen ich mich an der Stelle der Protagonistin gesehen hatte.

Gott, wie in der, an der ich momentan arbeitete.

Auf die Knie, Süße?

Ich überflog, was ich gerade geschrieben hatte. Ja, das würde bei meiner Yoga-Gruppe wirklich gut ankommen. Und es würde garantiert meine Chancen beim Daten vergrößern, die ohnehin schon minimal waren.

Dennoch war ich entschlossen, das Schreiben zu meinem neuen Beruf zu machen. Das war mein Plan nach dem Collegeabschluss gewesen. Kurz darauf waren jedoch meine Eltern gestorben und ich hatte den Plan auf Eis legen müssen. Ich hatte einen verlässlichen Job gebraucht, der die Rechnungen bezahlte und bei dem ich eine Krankenversicherung erhielt. Ich musste mich mit dreiundzwanzig Jahren um all die Erwachsenendinge kümmern, weil es meine Priorität geworden war, meine zehnjährige Schwester großzuziehen.

Der Buchhalterjob, war zur damaligen Zeit die erste verfügbare Stelle gewesen und ich hatte mich darauf beworben. Viele Jahre später ging ich diesem Job noch immer nach, meine Stellung hatte sich jedoch verbessert.

Anders als mein Leben. Bridget war erwachsen und hatte Maverick James in ihrem Leben. Einen echten Mann, der sich ihr nach wahnsinnig kurzer Zeit offensichtlich mit jeder Faser seines Körpers verpflichtet hatte. Nein, ich war nicht eifersüchtig, dass sie einen umwerfenden, erfolgreichen, wohlhabenden, netten Freund hatte. Er war buchstäblich der einzige verfügbare Kerl in meinem Alter in der Stadt.

Ja, in meinem Alter.

Allerdings war er nun nicht mehr verfügbar.

Ich war also nicht eifersüchtig. Überhaupt nicht. Denn ich liebte es, auf Dates zu gehen, die ich über Online-Singlebörsen organisiert hatte und bei denen ich nur Luschen kennenlernte. Was mich ebenfalls zu einer machte.

Mich. Lindy Beckett. Single. Eine langweilige Buchhalterin. Eine heimliche, angehende Autorin von Liebesromanen. Fünfunddreißig Jahre alt mit einer biologischen Uhr, die nicht nur tickte, sondern deren Alarm schrill klingelte.

Ich rieb mir über die Augen und lächelte Lucy an. „Sorry.“

„Muss eine ziemlich gute Szene gewesen sein. Oder denkst du über das Date nach, das du morgen hast?“

„Date? Zur Hölle, nein.“ Morgen würde ich mit einem weiteren Kerl zu Abend essen, den ich über eine Dating-App kennengelernt hatte. Auf seinem Profilfoto sah er attraktiv aus und in unseren Nachrichten wirkte er nett. Doch wie jeder Mann vor ihm erfüllte er vermutlich nicht alle Punkte auf meiner Mann-Liste. Das bedeutete, dass er definitiv nicht der Grund dafür war, dass ich mich so sehr in das jüngste Kapitel vertiefen konnte.

Ich schrieb nicht nur Liebesromane. Ich schrieb heiße Liebesromane. Tatsächlich rutschte ich auf meinem Schreibtischstuhl hin und her, weil ich von dem erregt war, was ich geschrieben hatte. In letzter Zeit flossen die Worte leichter. Es war nicht so, als hätte ich einen Freund, mit dem ich diese sexy Szenen üben könnte, und ich hatte auch nicht vor, sie morgen Abend mit Mr. Dinner nachzustellen. Nein, ich holte meine umfassende Sammlung an batteriebetriebenen Freunden heraus, um zum Orgasmus zu kommen.

Der Unterschied bestand darin, dass mir aktuell ein spezieller Mann immer wieder durch den Kopf ging. Ein dunkelhaariger, dunkeläugiger, umwerfender Mann. Ich dachte spät nachts an ihn, wenn ich ein Spielzeug aus meiner Nachttischschublade holte. Die letzten Male war es der große Dildo gewesen, der zwischen meinen gespreizten Schenkeln vibriert hatte. Gott bewahre, dass er – Dex James – hörte, wie ich seinen Namen beim Orgasmus schrie. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals heftiger gekommen zu sein, und das nur von Gedanken an ihn oder wenn ich die sexy Szenen meines aktuellen Buches schrieb. Denn ich vermutete, dass sein Schwanz definitiv zu groß für mich sein würde.

Großer Kerl, großer Schwanz, stimmt’s?

Das stellte ich mir jedenfalls vor. Doch was, wenn ich mich irrte? Was, wenn er einen winzigen Schwanz hatte? Ein Mini-Würstchen?

Ich schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht wegen meiner lächerlichen Gedanken.

Dex James war einer von Mavericks Brüdern. Er – Dex, und Mav wahrscheinlich auch – hatte definitiv kein Mini-Würstchen zwischen seinen muskulösen Schenkeln.

Der Mann strahlte Große-Schwanz-Energie aus.

Er hatte auch eine unbeschwerte, fröhliche, für jeden Spaß zu haben Art an sich, womit er das komplette Gegenteil von mir war. Ich war schon verklemmt genannt worden. Steif. Anspruchsvoll. So hatte ich mich zweifellos letztes Wochenende in Denver verhalten, als ich super gestresst, super genervt und super im Verzug mit meinem Buch gewesen war.

Ich hatte es an Dex ausgelassen und an Mallory, die nach all den Jahren als Bridgets beste Freundin jedoch daran gewöhnt war, dass ich ein wenig verrückt war.

„Ich habe an der zweiten Sexszene gearbeitet“, erzählte ich Lucy.

„Ich will sie lesen“, verkündete sie mit eifriger Stimme und vor Vorfreude leuchtenden Augen. „Gott, was für ein Geräusch ist das?“

„Kettensäge. Ich glaube, mein Nachbar schneidet seine Bäume.“

Mr. VanMeyer hatte die Maschine die letzte Stunde laufen lassen.

„Spring zu Seite zweiunddreißig“, riet ich ihr. Wir schrieben in einem Textverarbeitungsprogramm, dessen Inhalt man online teilen konnte, sodass sie mühelos auf mein Dokument zugreifen und lesen konnte, was ich geschrieben hatte. So wie sie es jetzt tat, als sie das Dokument öffnete und sich zu der entsprechenden Seite durchklickte.

Ich griff nach dem Glas Eistee neben meinem Laptop und trank einen großen Schluck, während sie las. Es war ein warmer Tag und alle Fenster waren geöffnet.

„Wow, Lind, das ist super heiß.“ Sie fächelte sich in dem kleinen Fenster auf meinem Bildschirm Luft zu.

„Ich weiß. Es ist …“

„Dieser Kerl, oder?“, hakte sie mit einem verschlagenen Lächeln nach. „Der, mit dem du und deine Schwester letzte Woche nach Denver geflogen seid. Wie auch immer er heißt. Du hast ihn zum Protagonisten deines Buchs gemacht.“

„Was willst du damit sagen? Dass er meine Muse ist?“ Ich schüttelte den Kopf etwas heftiger, als es die Frage verdiente. Ich machte mir Sorgen, dass Lucy das bemerken würde. „Nein, das ist er definitiv nicht. Er ist kein Cowboy, die die Hauptrolle in meinen Geschichten spielen.“

Ich konnte mir Dex James nicht mit einem Stetson vorstellen, wie sie die Hauptfiguren trugen, über die ich schrieb. Klar, er würde gut mit einem aussehen. Er würde auch in einem Kartoffelsack gut aussehen, ein Cowboy steckte jedoch nicht in ihm.

„Ja und? Ich bin mir sicher, er würde dich liebend gern auf den Knien sehen.“ Ihre dunklen Augenbrauen wackelten, dann grinste sie. „Wann hat das ein Kerl zum letzten Mal bei dir getan? Dich herumkommandiert.“

Nie. Trotzdem wurde mein Höschen bei der Möglichkeit feucht, die ganz oben auf der Mann-Liste stand. Auf dieser Liste standen viele Dinge. Ich hatte sie mit meiner Mutter begonnen, als ich vierzehn Jahre alt gewesen war und mich AJ Alvarez zum Bowling eingeladen hatte. Damals hatte ich ehrlich aufgeschrieben. Freundlich. Zuvorkommend. Als ich älter wurde, fügte ich weitere Dinge hinzu, wie beispielsweise loyal und gut im Umgang mit Kindern. Die eine Sache, an die ich jetzt dachte, war sexuell aufmerksam. Die Männer, die ich in der Vergangenheit in mein Bett gelassen hatte, waren nicht egoistisch gewesen, allerdings auch nicht aufmerksam. Oder herrisch.

Ein Wecker klingelte auf ihrer Seite. „Scheiße, ich muss los“, sagte sie seufzend, als sie über ihr Handy wischte. „Ariel steigt in zehn Minuten aus dem Bus. Bye!“

Der Videochat endete. Ich schob meinen Stuhl vom Küchentisch zurück und nahm mein Glas, um es aufzufüllen. Das Surren der Kettensäge war unablässig zu hören. Vorhin hatte ich es verdrängen können, doch jetzt brauchte ich eine Pause von dem Lärm. Die Fenster zu schließen, würde lediglich dafür sorgen, dass es stickig im Haus wurde, und es würde den Lärm von Mr. VanMeyers Gartenarbeit nicht komplett ausschließen.

Es war an der Zeit, das Haus zu verlassen. Ich musste ohnehin Lebensmittel einkaufen. Ich ging immer am Samstagnachmittag einkaufen. Heute hatte ich es lediglich um einige Stunden aufgeschoben, weil die Worte aus meinen Fingerspitzen geflossen waren.

Weil ich über sexy Dinge mit Dex nachgedacht hatte. Herrische, sexy Dinge, bei denen ich auf den Knien sein würde.

„Gah!“, sprach ich in der leeren Küche.

Dex war vollkommen falsch für mich. Er lebte in Denver, nicht in Hunter Valley. Er war jung. Zwei Dinge, die gegen Dauerhaftigkeit sprachen, was genau das war, wonach ich suchte: ein Mann, der dauerhaft, und damit meinte ich für immer, an meiner Seite blieb. Ein Mann fürs Leben.

Ich stellte mein Glas ins Spülbecken und riss die Einkaufsliste von dem Notizblock neben dem Kühlschrank.

Nachdem ich die Treppe erklommen hatte, warf ich einen Blick in den Badezimmerspiegel, trug ein wenig farbigen Lipgloss auf und kämmte meine Haare.

Draußen blieb ich in meinem Vorgarten stehen, um nachzuschauen, was Mr. VanMeyer trieb.

Wir befanden uns in einem älteren Viertel von Hunter Valley, wo die Bäume groß waren und die Landschaftsgestaltung schon lange Bestand hatte. Büsche trennten unsere Vorgärten voneinander und auf seinem Grundstück stand zudem eine riesige Pappel, die seinem Garten den gesamten Tag Schatten spendete und meinem später am Nachmittag, wenn sie die westliche Spätnachmittagssonne verdeckte. Er arbeitete nicht an diesem Baum, was gut war, denn ich mochte den Schatten, sondern an einem zweiten Baum, der seit ein oder zwei Jahren tot war. Er sägte endlich einige der niedrigeren Äste ab, die er vom Boden aus erreichen konnte.

Er trug sein übliches Outfit aus Jeans und einem weißen T-Shirt mit Hosenträgern. Ganz egal, welche Jahreszeit herrschte, er hatte dieses Outfit jeden Tag an, seit ich ihn kannte, was mein gesamtes Leben war. Er hatte nämlich bereits in diesem Haus gelebt, als meine Eltern unseres nach ihrer Hochzeit gekauft hatten. Ich war zwei Jahre später auf die Welt gekommen und lebte seitdem hier.

Er sah mich, schaltete die Kettensäge aus und winkte.

„Hiya, Lindy!“, rief er. Er war ein netter Mann, immer fröhlich, aber ein wenig verrückt.

„Hey, Mr. VanMeyer. Schneiden Sie den Baum?“, fragte ich.

Er rieb sich über seine Glatze und grinste. „Ich fälle diesen Schössling.“

Ich blickte an dem großen, kahlen Baum hinauf und fragte mich, wie er das schaffen wollte. Er begann gerne abenteuerliche Projekte und holte am Ende doch Profis, damit sie diese fertigstellten. Wie beispielsweise das eine Mal, als er die Treppe seiner Terrasse erneuern wollte. Oder als er beschloss, seine Einfahrt neu zu pflastern. Oder als er den neuen Briefkasten aufstellen wollte.

„Passen Sie bei den niedrigen Ästen mit einer Leiter auf.“ Der Baum war mindestens neun Meter hoch und hatte viele lange, ausladende Äste. Es gab einige kleinere, die er bereits abgeschnitten hatte und die um ihn herum im Gras lagen.

Kopfschüttelnd tätschelte er den Griff der Kettensäge. „Oh, ich steige auf keine Leiter.“

„Gut.“ Ich wollte nicht, dass er stürzte, denn dabei würde er sich garantiert etwas brechen. Und da er mit einer Kettensäge arbeitete, würde er sich womöglich sogar ein Körperteil abschneiden. Wenigstens hatte er dieses Mal gleich die Profis angeheuert. „Dann bleibt mehr für den Baumpfleger übrig. Ich fahre zu Van’s. Brauchen Sie etwas?“

„Ich heure keinen … Warte. Du gehst zu Van’s?“ Bei der Erwähnung des Lebensmittelgeschäfts leuchteten seine Augen auf wie die eines Kindes am Weihnachtsmorgen. „Ich mag die Brownies, die sie dort verkaufen.“

Ich lachte. „Das weiß ich. Ich werde Ihnen welche mitbringen.“

Er bedankte sich, nachdem er mich daran erinnert hatte, dass er die mit den Nüssen mochte, und zog an dem Seil, um die Säge wieder anzuwerfen.

Hoffentlich würden ihn die Brownies von der Kettensäge weglocken, sodass ich noch eintausend Worte schreiben konnte, bevor es zu spät wurde. Ich würde die Sexszene mit Dex … mit der Hauptfigur vor dem Schlafen fertigschreiben.

Und vor meinem Date mit meinem Vibrator.

3

DEX

Die Musik in Lebensmittelläden war das Schlimmste. Ganz egal, welchen ich betrat, in welchem Staat oder in welchem Land, es war immer das Gleiche.

Saxophon-Remakes, die mir nie wieder aus dem Kopf gingen.

Ich konnte nicht anders, als mit dem Adele-Desaster – sorry, Adele – mitzusummen, als ich meinen Einkaufswagen neben den ausgestellten Bananen zum Stehen brachte. Dort, vor den Zucchini, stand Lindy Beckett.

„Gott, ich liebe Kleinstädte“, murmelte ich und warf ein paar Bananen in meinen Wagen. Sie landeten auf einigen Pfirsichjoghurtbechern.

Die Chancen, Lindy über den Weg zu laufen, waren hier in Hunter Valley größer als in Denver und das war ein gewaltiger Vorteil für mich, insbesondere bei ihr – der Frau meiner Träume und wachen Stunden.

Ich schob meinen Wagen mit dem quietschenden Rad zu ihr. Ich war berühmt dafür, auf dem Eis ein Schützenkönig zu sein. Außerhalb des Eises hatte ich wegen des einen Mals Bekanntheit erlangt, als ich ein Arschloch in einer Kneipe verprügelt hatte. Sie nannten mich den Prügelprofi, den ‚Enforcer‘. Professionelle Eishockey-Enforcer waren dafür bekannt, auf dem Eis ihre Fäuste zu benutzen, nicht außerhalb des Rings. Und ich? Ich war der Nette. Derjenige, den die Enforcers beschützten. Ich war zu kostbar, um mich auf dem Eis in Kämpfe verwickeln zu lassen. Als ich also einen Kerl verprügelt hatte, weil er eine Frau schlecht behandelt hatte, hatten deswegen alle ein großes Trara veranstaltet.

Doch ganz egal, in welchem Licht mich die skrupellosen Medien darstellten, Frauen warfen mir buchstäblich ihre Höschen zu. Mit Puckhäschen ging ich so um, als wären sie keine große Sache. Für mich waren sie das auch nicht, denn ich wollte keines von ihnen. Nicht, wenn sie dachten, ich wäre der brave Junge, den sie verderben konnten, und auch nicht, wenn sie mich für einen Bad Boy hielten, den sie bekehren wollten. Egal, was von beidem zutraf, sie wollten mich nur ficken.

Klar, in meiner ersten Saison, als ich dem irrsinnigen Lebensstil zum ersten Mal ausgesetzt war, hatte ich etwas ungezwungenen Spaß gehabt, allerdings nur ein paar Monate lang. Mit all diesen oberflächlichen Frauen zu schlafen, hatte schnell seinen Reiz verloren, vor allem, als ich kapierte, dass ich mich dadurch auf das Niveau meines Vaters begab, der sich durch die Betten der Auszubildenen in seinem Büro geschlafen hatte.

Es war bedeutungsloser, leerer Sex. Er hatte Pussys gebraucht, um sich wie ein Mann zu fühlen und zum Orgasmus zu kommen. Er wollte keine Verbindung. Zur Hölle, ich bezweifelte, dass er überhaupt die Namen der Frauen kannte, mit denen er gevögelt hatte.

Ich erinnerte mich jedenfalls nicht an die Namen der Frauen aus jenem ersten Jahr. Natürlich hatten sie nur einen Eishockeyspieler ficken wollen, weshalb die Quickies fair gewesen waren. Einvernehmliche Anonymität.

Seitdem trainierte und spielte ich. Hart. Als Kind hatte mich Eishockey aus dem Haus geholt – oder in meinem Fall aus einer Villa und weg von einer zerrütteten Familie. Ich hatte so viel Zeit wie möglich in der örtlichen Eissporthalle verbracht, um endlos lange zu üben und zu spielen. Als ich älter wurde und in mein erstes Wettbewerbsteam aufgenommen wurde, sorgten die Auswärtsspiele, für die ich manchmal sogar den Staat verlassen musste, dafür, dass ich nicht den Verstand verlor. Der Sport bewahrte mich davor, bei James Corp, dem Familienunternehmen, zu arbeiten, da wir alle wussten, dass ich später bei den Profis mitspielen würde. Meine Brüder Mav, Silas und Theo ermutigten mich, wie ein Wilder zu trainieren, denn ich war verdammt gut. Das sagte ich nicht aus Arroganz, sondern weil es die Wahrheit war.

Doch ich war einsam.

Mein Leben war verdammt einsam. Ich war ständig von Trainern und Spielern umgeben. Auf Auswärtsspielen teilte ich mir ein Zimmer mit Mannschaftskollegen. Ich war selten allein. Dennoch hatte ich keine Familie – keine eigene echte Familie – zu der ich nach Hause kommen und für die ich spielen konnte. Die mich von der Tribüne aus anfeuerte. Ich hatte keine Ehefrau, keine feste Freundin, die bei den Spielerfrauen saß.

Bis jetzt. Bis zu Lindy, denn ich konnte sie mir bei meinen Spielen vorstellen. In meinem – unserem – Haus. In unserem Bett. Sie war der Grund, aus dem ich meine Sommerpause hier in Hunter Valley verbrachte.

Ich wusste nicht, was an ihr dafür sorgte, dass in meinen Augen wie in Zeichentrickfilmen Herzchen pochten. Genauso wenig wusste ich, warum ich von ihr besessen war. An dem Tag, an dem wir uns kennengelernt hatten, war sie nicht die … Netteste gewesen. Von anderen wäre sie für ihr Verhalten womöglich sogar als Miststück oder als launenhaft bezeichnet worden. Auf mich hatte sie … distanziert gewirkt.

Sie hätte letztes Wochenende nicht mit uns nach Denver fliegen müssen, hatte es jedoch getan. Vielleicht hatte sie sich Sorgen um Bridget gemacht und darum, wie Mav sie behandelt hatte. Vielleicht war sie wütend auf ihn gewesen. Nicht vielleicht, vermutlich. Vielleicht hatte es daran gelegen, dass sie die Stadt spontan mit weniger als fünf Minuten Vorwarnung verlassen hatte. Vielleicht … nun, wer wusste das schon?

Es war mehr an Lindy als ein Vorfall und ich wollte herausfinden, wie sie tickte. Nein. Ich wollte es nicht nur herausfinden. Ich würde sie heiraten.

Das veranlasste mich dazu, durch die Obst- und Gemüseabteilung zu ihr zu laufen, wobei mein Herz doppelt so schnell schlug, als würde ich zwischen den blauen Linien Sprints machen.

Sie weiß nicht, dass du von ihr besessen bist. Besessen? Ich habe den Ehering, den Mallory und ich für sie ausgesucht haben, in meiner Hosentasche. Alter, beruhig dich.

Der besessene Kerl versus die distanzierte Frau.

„Die Größe ist nicht so wichtig wie das, was du damit machst“, kommentierte ich, als ich meinen Wagen neben ihren schob. Okay, das war vielleicht die dümmste Bemerkung in der ganzen Welt. Wollten Frauen, dass ein Kerl doppeldeutige Kommentare zu Gemüse zum Besten gab, während sie einkauften?

Fuck. Wahrscheinlich nicht.

Bleib cool. Bleib. Cool.

Ihre blonden Haare wirbelten um ihre Schultern, als sie in meine Richtung schaute, und mein Schwanz wurde hart. Ja, von der Bewegung ihrer verdammten Haare.

Überraschung und Erkenntnis blitzten in ihren aufgerissenen, blauen Augen auf.

Sie erkannte mich. Nicht aus dem Sportkanal, denn es war glasklar, dass Lindy keine Ahnung hatte, dass ich ein Eishockeyprofi war. Sie kannte mich von unserem kurzen Flug nach Denver mit Bridget und Mallory im Privatjet meiner Familie. Da sie nicht wusste, dass ich Eishockey spielte, nahm sie an, dass ich ein gelangweilter Milliardär war, der sich während des Sommers in Montana vergnügte, weil die Azoren oder Boca Raton langweilig waren.

Ich könnte ihr einfach die Wahrheit sagen und erklären, was ich war. Ich könnte ihr verraten, dass ich kein Faulpelz und Treuhandfonds-Kerl war. Das würde ihre Meinung von mir ziemlich schnell ändern, trotzdem würde ich es nicht tun. Ich wollte, dass sie auf mich stand, und das nicht, weil ich berühmt war, oder wegen meines geschickten Umgangs mit einem Schläger.

Okay, sie durfte gerne erfahren, wie gut ich mit einem bestimmten Schläger umgehen konnte. Mit dem, der jetzt für sie hart wurde.

Fuck, sie war hübsch. Jedes Mal, wenn ich vor ihr stand, traf es mich. Ins Herz. In meinen Schwanz.

Obwohl Samstagnachmittag war, an dem die meisten Leute in legerer Kleidung unterwegs waren, insbesondere beim Einkaufen, war sie perfekt zurechtgemacht. Sie trug einen Jeansrock und eine gebügelte Bluse mit kleinen Cut-outs entlang des Ausschnitts, unter denen gebräunte Haut zu sehen war. Ihre Schuhe hatten die gleiche hellrosa Farbe wie ihr Oberteil. Genauso wie ihre glänzenden Lippen. Lippen, von denen ich den Glanz küssen wollte.

Ich hatte keine Ahnung, wie sie und Bridget Schwestern sein konnten. Abgesehen davon, dass sie sich überhaupt nicht ähnlich sahen, achtete Lindy eindeutig sehr auf ihr Äußeres, wohingegen Bridget … das nicht tat. Ich hatte die jüngere Beckett sogar nur in ein Bettlaken gehüllt gesehen – und das nicht auf eine gute, sexy Art und Weise.

„Was hast du gesagt?“, fragte sie. In ihren Worten schwang Überraschung darüber mit, mich hier zu sehen.

Ich deutete mit dem Kinn zu dem gelben Gemüse, das sie in der Hand hielt und das einem Schwanz relativ ähnlich sah. Ja, der Gedanke machte mich zu seinem Perversen, doch ich wollte mit Lindy nicht über das Wetter reden.

„Eine Gemüsepfanne? Schaschlik? Was du daraus machst, ist das, was es gut macht“, bemerkte ich, als wäre ich der Gastgeber einer Kochsendung.

„Was machst du hier?“, fragte sie, anstatt mir ihre Pläne für die Zucchini zu verraten.

Ich sah mich um. „Ich suche mir ein Abendessen aus.“

Indem sie die Hand ausstreckte, legte sie die Zucchini zurück auf den Haufen zu den anderen. Das Grollen eines Fake-Donners kündigte an, dass gleich Wasser über das Gemüse gesprüht werden würde. „Ich meine in Hunter Valley.“

Ich zuckte mit den Achseln. „Erinnerst du dich nicht mehr daran, dass du letzte Woche mit mir geflogen bist? Bin ich nicht wenigstens ein bisschen erinnerungswürdig?“ Ich hob eine Hand und hielt meinen Zeigefinger und Daumen nah aneinander.

Sie verdrehte die Augen. „Ich meine, warum bist du noch immer hier? Musst du nicht in Denver arbeiten?“

Ja, sie hatte keinen blassen Schimmer.

„Ich bin im Urlaub.“ Ich zuckte mit den Achseln und verriet ihr nicht, dass die Profi-Eishockeyliga Sommerpause machte. „Ich gehe wandern, fahre mit dem Mountainbike. Wusstest du, dass es in der Schlucht einen Wasserfall gibt?“

„Ja.“

Ich trat einen Schritt auf sie zu. „Du kannst dich glücklich schätzen. Du bist hier aufgewachsen.“ Ich streckte die Hand aus und strich ihr die Haare hinters Ohr. „Hi, Süße“, raunte ich leise, als wären wir allein und nicht mitten in einem Laden.

Ich hatte sie nicht mehr gesehen, seit wir von der Bridget/Maverick-Show in Colorado zurückgekehrt waren. Zum Glück war alles gut ausgegangen, Mav und Bridge waren wieder in der Stadt und bis über beide Ohren ineinander verliebt. Nach nur zwei Wochen.

Es war ekelerregend, aber mir ging es nicht anders als meinem Bruder. Nach einem Blick auf diese Beckett-Frau hatte ich mich ebenfalls sofort in sie verliebt.

Lindys Augen weiteten sich bei der Berührung, doch ich konnte nicht widerstehen. Ich wollte meine Hände auf sie legen, sie küssen und lecken, denn ich wusste, dass sie süß wie ein Lutschbonbon sein würde. In Denver war sie total angespannt gewesen. Und das lag nicht daran, dass sie sich Sorgen um Bridget gemacht hatte. Sie hatte sich nicht entspannen und ein wenig Spaß haben wollen. Neue Stadt, Samstagabend … nein. Sie hatte ihren Laptop genommen, war in ein Hotelzimmer gegangen und hatte gearbeitet. Gearbeitet. Vielleicht war das der Grund für ihr Benehmen an jenem Abend. Arbeitsstress.

Sie musste sich bei einigen Orgasmen entspannen und ich würde ihr diese schenken. Allerdings musste ich das Ganze mit der Geduld angehen, die mir momentan so schwerfiel, denn jetzt, da sie wieder vor mir stand, wollte ich sie. Sofort.

Würde es jemand bemerken, wenn ich sie mir über die Schulter warf und aus dem Laden trug?

Definitiv. Dex James, der eine Frau grob anpackte, die gerade ihren Einkauf erledigte, war zwar der Traum einer jeden Boulevardzeitschrift, würde mir bei den Teambesitzern allerdings keine Pluspunkte einbringen. Oder bei meinem Agenten. Oder bei den Sponsoren, die er für mich an Land zu ziehen versuchte.

Ich musste mich benehmen. In der Öffentlichkeit. Doch wenn ich sie allein erwischte …

„Hey, Dex“, hauchte sie und Röte breitete sich auf ihren Wangen aus. „Hör zu, ich, ähm … es tut mir leid, wie ich mich in Denver benommen habe. Ich war ein wenig überwältigt.“

Also war sie neben der Spur gewesen.

Mein Mundwinkel bog sich nach oben und zeigte ihr, dass es mir nichts ausgemacht hatte. Innerlich brannte ich jedoch darauf, herauszufinden, ob sie beim Orgasmus ebenfalls so rot wurde. „Es war ziemlich spontan.“

Ich war vor ihrer Tür erschienen und hatte angeboten, sie mit dem Firmenjet nach Denver zu fliegen, damit Bridget Mav konfrontieren konnte. Innerhalb einer Stunde waren wir in der Luft gewesen.

Sie nickte. „Bridget war die ganze Woche lang wegen Mav traurig. Außerdem erzählte sie mir von ihrer Zeit in Boston und …“

„Du wusstest es nicht?“, fragte ich. Aufgrund von Plagiatsvorwürfen vom MIT geworfen zu werden, war eine große Sache. Genauso wie der Grund, aus dem es passiert war.

Sie runzelte die Stirn. „Du wusstest es?“

Ich kratzte mich an der Wange und fühlte mich ein wenig unbehaglich, weil sich Lindy nach meiner Antwort vermutlich noch schlechter fühlen würde. Das war das Letzte, was ich wollte. Ich würde jedoch nicht lügen, weshalb ich antwortete: „Mav hat es aus ihr rausgekitzelt, als wir gemeinsam in einer Kneipe waren.“

„War ja klar“, brummte sie.

„Ich wäre auch aufgebracht, wenn einer meiner Brüder so etwas geheim gehalten hätte. Ihr zwei scheint euch nahezustehen.“

Sie nickte. „Das tun wir. Ich bin mehr Mutter als Schwester für sie. Ich schätze, ich bin wegen der MIT-Sache und Mavs Arschloch-Verhalten zu Mama-Bär mutiert.“

Ich würde sie nicht daran erinnern, dass Mav sich nicht wie ein Arschloch verhalten hatte, andererseits hatte er es irgendwie getan. Er hatte einige Dinge falsch gemacht, wie sie das untereinander klärten, war allerdings nicht mein Bier. Oder Lindys, ganz egal, wie sehr sie ihre Schwester beschützen wollte.

„Dann musstest du arbeiten. Ich verstehe es.“

„Wirklich?“

Sie musterte mich, als würde sie überlegen, ob ich ehrlich zu ihr war. Für mich war es einfach. Sie sagte, dass es ihr leidtat. Damit war die Sache für mich erledigt. Ich betrachtete es als Sieg, dass sie sich mir geöffnet hatte. Dennoch konnte ich nicht anders, als sie ein wenig aufzuziehen.

Ich sah mich um und deutete mit einem Finger. „Ich kann dich über die Kiwis beugen und dir den Hintern versohlen, weil du ein böses Mädchen warst, wenn du dich dann besser fühlst.“

Drei Dinge passierten gleichzeitig. Ihre Augen weiteten sich, ihr Mund klappte auf und sie lief knallrot an.

Ich trat näher an sie heran und flüsterte ihr ins Ohr. „Das würde dir gefallen, oder?“

Mir würde es jedenfalls gefallen.

Sie schüttelte sich, als würde sie die Idee von ihrem Körper abschütteln.

„Kaufst du Lebensmittel fürs Abendessen?“, erkundigte ich mich und wechselte das Thema schneller als eine Achterbahn die Richtung. Ich konnte ihr hier nicht den Hintern versohlen, auch wenn uns beiden die Vorstellung gefiel. Daher war es besser, sich wieder angemesseneren Themen für einen Lebensmittelladen zuzuwenden. Ansonsten würde die Zucchini in meiner Hose für alle Einkäufer bemerkbar werden.

Sie nickte und mir entging nicht, dass ihr Blick auf meine Lippen sank. Ja, sie wollte mich und dieses Spanking. Oder war es bescheuert von mir, das zu denken? Womöglich, doch ich nannte es ehrgeizig anstelle von bescheuert. Ich war konzentriert und zielstrebig, wenn es um Lindy ging.

„Gut. Wir werden es gemeinsam essen“, verkündete ich. Ich fragte sie nicht.

Sie blinzelte und sah mir in die Augen. „Was? Wir und ein Abendessen? Nein.“

„Es ist einfacher, für zwei zu kochen. Außerdem wird es die letzte Woche wiedergutmachen.“ Ich blickte in ihren Einkaufswagen, in dem bisher nur wenige Dinge lagen. Ein Salatkopf, ein Glas Salsa, zwei Laibe Brot und …

„Ooh, Brownies.“ Ich griff nach der Plastikpackung der Bäckerei, um nachzuschauen, ob die Brownies mit Schokoladencreme überzogen waren. Sie schlug mir auf die Hand.

Ich zog sie zurück, war jedoch kein bisschen zerknirscht. Stattdessen war ich erregt.

„Die sind für meinen Nachbarn.“

„Einen Mann?“ Bei dieser Möglichkeit machte ich ein finsteres Gesicht.

Ihr Mundwinkel bog sich nach oben, als hätte sie meinen missmutigen Tonfall gehört. „Ja.“

Plötzlich war ich wahnsinnig eifersüchtig.

„Du gibst anderen Männern deine Brownies?“ Ich trat einen Schritt näher und berührte erneut ihre Haare. Aus dieser Nähe konnte ich ihren zarten Duft wahrnehmen. „Ich dachte, diese Süßigkeit wäre allein für mich. Das tut weh, Süße.“

Ihr Mund klappte auf und fuck ja, sie dachte auch nicht an Backwaren.

Dann verdrehte sie die Augen und bemühte sich, nicht zu lächeln. Sie versagte. „Mr. VanMeyer ist Ende sechzig. Ich habe zwar Probleme, in dieser Gegend verfügbare Männer zu finden, aber so verzweifelt bin ich noch nicht.“

Ich wusste nicht, ob ich mitfühlend oder begeistert sein sollte, dass sie noch keinen Mann gefunden hatte. Das bedeutete, dass der Weg für mich frei war. Ich war daran gewöhnt, Spieler links und rechts auszuschalten, um zum Tor zu gelangen.

Ich legte eine Hand auf meine Brust. „Ich bin verfügbar und stehe direkt vor dir.“

„Du bist in den Zwanzigern“, erinnerte sie mich und sagte das, als wäre es eine riesige Sache wie zum Beispiel: Du hast einen schlimmen Fall von Genitalherpes.

Ich konnte mein Alter nicht ändern. Wenn das allerdings das Einzige war, was sie davon abhielt, die meine zu werden, konnte ich damit arbeiten. „Ich weiß, was man mit einer Zucchini machen muss“, erinnerte ich sie in dem Versuch, eine lockere Stimmung aufzubringen. Darin war ich gut: dafür zu sorgen, dass sich Menschen entspannten und wohlfühlten.

Sie betrachtete den Haufen Zucchinis und nahm sich eine. Eine große, die sie zwischen uns hochhielt und hin und her schwenkte.

„Tut mir leid, ich mag nur die Großen“, konterte sie und legte sie in ihren Einkaufswagen.

Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Gut gespielt. Sie würde es mir nicht leicht machen, aber es würde ein Spaß werden. Sie hatte keine Ahnung, wie gern ich gewann.

Als sie versuchte, um mich herum zu gehen, trat ich ihr in den Weg. Ich schaute nach links. Ich schaute nach rechts. Dann beugte ich mich so nah zu ihr, dass ihre Haare meine Nase streiften.

„Süße, ich versichere dir, ich habe eine, die dir gut gefallen wird. Es wird das Beste sein, was du jemals in deinen Mund genommen hast.“

4

LINDY

Oh. Mein. Gott.

Dex James war … wow. Ich war noch nie zuvor im Lebensmittelladen erregt worden.

Bis jetzt. Bis zu ihm.

Wegen einer Zucchini.

Vielleicht weil er der Mann meiner versautesten Fantasien war. Der Mann, den ich vorhin in meine neueste Sexszene geschrieben hatte.

Ich fühlte mich zu ihm hingezogen und das war ein gigantisches Problem.

Es wird das Beste sein, was du jemals in deinen Mund genommen hast.