Milliardärsranch Sammelband - Vanessa Vale - E-Book

Milliardärsranch Sammelband E-Book

Vale Vanessa

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Beschreibung

Willkommen auf der Milliardärsranch, der neuen Cowboy-Liebesromanreihe der USA Today Bestsellerautorin Vanessa Vale, wo dich Liebe in die richtige Richtung weist, wenn du es am wenigsten erwartest.
Lese alle vier Bücher der Reihe in einem vollständigen Sammelband.
„Geheimnisse & Gewehre“, „Liebe & Lügen“, „Verbrechen & Versuchungen“, und „Affären & Anwälte“ sind in diesem Band enthalten.

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MILLIARDÄRSRANCH SAMMELBAND

VANESSA VALE

Copyright © 2022 von Vanessa Vale

Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin und werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebendig oder tot, Geschäften, Firmen, Ereignissen oder Orten sind absolut zufällig.

Alle Rechte vorbehalten.

Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder auf elektronische oder mechanische Art reproduziert werden, einschließlich Informationsspeichern und Datenabfragesystemen, ohne die schriftliche Erlaubnis der Autorin, bis auf den Gebrauch kurzer Zitate für eine Buchbesprechung.

Umschlaggestaltung: Bridger Media

Umschlaggrafik: Wander Aguiar Photography; designwest

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INHALT

Geheimnisse & Gewehre

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Liebe & Lügen

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Verbrechen & Versuchungen

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Affären & Anwälte

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

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Website-Liste aller Vanessa Vale-Bücher in deutscher Sprache.

ÜBER DIE AUTORIN

GEHEIMNISSE & GEWEHRE

MILLIARDÄRSRANCH, BUCH 1

1

JED

Ich vögelte nicht auf Befehl.

Ich hasste es, wenn man mir sagte, was ich tun sollte, selbst wenn die Anweisung von meiner Chefin beim FBI kam. Ermittle verdeckt in dem kleinen Kaff in Montana, wo du aufgewachsen bist, hatte sie mir befohlen, weil niemand sonst als Cowboy durchgehen würde. Als Anzug und Krawatte tragender FBI-Mann ging ich garantiert nicht als Cowboy durch. Das bedeutete, dass ich mich in meiner alten Gemeinde nicht als der Starquarterback niederlassen konnte, an den sich alle erinnerten, sondern mit der falschen Persona eines in Ungnade gefallenen FBI-Agenten, der nach Hause zurückkehrte.

Das war schon schlimm genug, noch nerviger war jedoch, dass ich von den Männern herumkommandiert wurde, die ich zu überführen versuchte. Ich biss die Zähne zusammen und tat, was sie wollten, obwohl es allmählich immer besser klang, tatsächlich zu kündigen und ein echter in Ungnade gefallener FBI-Agent zu werden.

Ich hätte nie damit gerechnet, dass man mir sagen würde, was ich mit meinem Schwanz tun sollte.

Wäre ich wieder zwanzig, wäre ich von dieser Aufgabe begeistert gewesen. Leicht zu habende Pussy.

Jetzt? Ich zweifelte an meiner gesamten Karriere, weil sie mich zu diesem Moment geführt hatte.

Dem Moment, in dem ich zu einer Totenwache auf der Milliardärsranch ging. Jeder in dieser Gegend nannte die Ranch nur bei diesem Namen, weil der Spitzname einfach alles erklärte.

Ich parkte zusammen mit allen anderen, die während der Besuchszeit gekommen waren, auf dem Feld, dann stapfte ich zu dem großen Haus. Haus? Ne. Es war eine verfluchte Villa. Wände aus Baumstämmen und riesige Fenster. Natursteine und ein Schieferdach. Die Auffahrt, über die ich lief, war zweifelsohne beheizt, damit der Schnee im Winter nicht liegenblieb.

Die gigantischen Eingangstüren waren geöffnet und Leute strömten aus diesen auf die weitläufige Veranda und Vorgarten. Sie waren entweder schwarz gekleidet oder trugen saubere Jeans und Hemden, was Trauerkleidung für die Einwohner Montanas noch am nächsten kam.

Ich tippte mir an den Hut, als ich an einer Frau vorbeiging, die mich daraufhin schwach anlächelte, als würde sie mir in dieser schwierigen Zeit Trost spenden wollen.

Sie wusste nicht, dass ich nicht hier war, um mein Beileid auszusprechen, sondern um aus der frisch gekrönten Königin der Wainright Familie einige Antworten zu ficken.

North. Fucking. Wainright.

Es war über zehn Jahre her, seit ich sie zuletzt gesehen hatte. Mit siebzehn war sie die Freundin meines jüngsten Bruders gewesen. Und für mich tabu. Ich war der Siebenundzwanzigjährige gewesen, der wegen des 4. Juli Wochenendes nach Hause zurückgekehrt war und sie beim Grillen mit der Familie kennengelernt hatte.

Dass ich sie auch umwerfend fand, hatte ich wohlweislich für mich behalten. Zur Hölle, jeder Mann, der sie damals erblickt hätte, hätte mir zugestimmt. Sie war in ihrem weißen Trägerkleid so verdammt hübsch gewesen, während ihre blonden Haare lang über ihren Rücken gefallen waren. Ich hatte nicht mit ihr geredet. Kein einziges Mal. Stattdessen hatte ich mich so weit wie möglich von ihr ferngehalten, dem Mädchen, das viel zu verführerisch und viel zu illegal für mich gewesen war. Ich hatte keinerlei Absicht gehegt, meinem Bruder die Freundin auszuspannen oder mit einer Minderjährigen auf ein Date zu gehen. Aber sie war… unvergesslich gewesen und das machte sie zu einer Gefahr.

Ich war zurück nach DC gegangen und sie hatte Jock einige Wochen später den Laufpass gegeben. Seitdem hatte ich nicht mehr an sie gedacht. Bis jetzt. Mein Auftrag bestand darin, Macon Wainright mit Korruption in Verbindung zu bringen, was bedeutete, dass ich Lakai für John Marshall spielen musste, weil Marshall sein Lakai gewesen war.

Für alle in dieser Gegend war ich jetzt bloß ein gelangweilter Cowboy mit gefährlichen Neigungen.

Marshall war mehr als begeistert davon gewesen, mich einzustellen. Ich war mir unschlüssig, ob sein zweiter Vorname Korrupt oder Unethisch lautete.

Als Wainright vor drei Tagen gestorben war, hatten sich er und Marshall gerade mitten in der Abwicklung eines Deals befunden. Marshall hatte Millionen zu verlieren, weshalb er jetzt erpicht darauf war, North Wainright in die Finger zu kriegen, um sicherzustellen, dass der Deal zu Ende gebracht wurde. Er dachte, die beste Möglichkeit, eine Eisprinzessin wie sie zum Reden zu bringen, bestünde darin, sie mit einem großen Schwanz und noch größeren Orgasmen aufzutauen.

Mein Handy vibrierte und ich zog es aus meiner Tasche, während ich in das Foyer trat. „Barnett“, brummte ich.

Leute schauten in meine Richtung, achteten jedoch nicht weiter auf mich, sondern widmeten sich wieder ihren leisen Gesprächen. Eine Frau tupfte mit einem Taschentuch an ihren Augen, womit sie die einzige offensichtlich Trauernde war, die ich sehen konnte.

„Nun?“

Ich kannte die Stimme. Marshall war ein hartnäckiger Scheißkerl.

„Macon Wainright ist definitiv tot.“ Das war das Einzige, das ich mit Gewissheit wusste. Er lag in einem Hemd mit Druckknöpfen, einer Cowboykrawatte und auf der Brust gefalteten Händen drei Meter entfernt in einem Sarg. Seine sonst gebräunte Hautfarbe war wächsern. Anscheinend war das einzige Mal, dass ich ihn ohne ein höhnisches Grinsen auf den Lippen sah, nachdem er mit Balsamierflüssigkeit vollgepumpt worden war.

Ich war mir sicher, dass ich nicht der Einzige war, der das dachte.

„Mehr hast du nicht für mich?“

Ich war zu alt, um vor dem Arschloch zu katzbuckeln. Ich war kein Ja-Mann. Das war ich noch nie. Ich tat, was er mir auftrug. Doch ich tat es nur, damit ich ihn ins Gefängnis werfen konnte. Davor würde ich ihm das Leben jedoch nicht einfacher, sondern schwerer machen.

Eine Frau, die gerade gefolgt von einem gelben Labrador die Treppe herunterkam, erregte meine Aufmerksamkeit. Die Villa war so verflucht nobel, dass sie zwei Treppenaufgänge hatte, links und rechts, die sich leicht bogen und in der Mitte trafen. In diesem Fall war es Macon Wainright, der in all seiner toten Pracht als Mittelstück zwischen ihnen aufgebahrt war an Stelle beispielsweise eines Tisches mit einer Vase mit frischen Blumen.

North Wainright. Sie war garantiert keine siebzehn mehr. Ich erinnerte mich an die langen, blonden Haare. Die hohen Wangenknochen. Vollen Lippen. Blauen Augen.

Vor mir befand sich die erwachsene Version von North Wainwright in Fleisch und Blut und in einem schwarzen Kleid, das sich an ihre ansprechenden weiblichen Kurven schmiegte… nicht zu vergessen die Fick-mich-Stilettos, die außergewöhnliche Dinge mit ihren Beinen anstellten –

Fick mich.

Richtig. Genau das sollte ich tun. Sie dazu bringen, mich zu ficken.

Ich bezweifelte, dass Marshall von mir erwartet hätte, einen ihrer Brüder zu ficken, um an Informationen ranzukommen, hätte einer von ihnen die CEO-Stelle bei Wainright Holdigns nach Macons Tod geerbt. So tickte ich nicht. Doch da Marshall ein sexistisches Arschloch war, dachte er, dass er von einer Frau nur kriegen würde, was er wollte, wenn sie im Bett gut befriedigt worden war.

Weil ich sie so intensiv anstarrte, verpasste ich die Hälfte von dem, was Marshall sagte. „…muss wissen, ob sie den Deal einhält.“

„Ich weiß“, erwiderte ich. „Ich bin hier. Ich sehe sie.“

Ich legte auf und steckte das Handy wieder in meine Tasche. Der Kerl wollte, dass ich einen Job erledigte. Ich würde es tun, aber ich würde ihm nicht von jeder Einzelheit berichten.

Sie näherte sich ihrem Bruder und nickte ihm zu. Sie lächelte nicht. Umarmte ihn nicht oder klopfte ihm auf die Schulter. Sie hielt kein Taschentuch in ihrer eleganten Hand. Ihre Augen waren nicht vom Weinen gerötet.

East – ja, sie hatten alle beschissene Kompassnamen – beugte sich zu ihr und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Er war zwei Jahre jünger und sah ihr überhaupt nicht ähnlich. Dunkle Haare, aber wahnsinnig helle Augen. Er war groß und wie ein verdammter Panzer gebaut.

Sie blickte zum Sarg. Nickte zur Antwort auf das, was auch immer er sagte.

Als ich meine verdeckte Ermittlung bei Marshall begonnen hatte, hatte ich alles über die Familie gelernt, das es zu lernen gab. Ich würde Marshall zwar zu Fall bringen, aber er war nur der Kollateralschaden. Mein Hauptziel war Macon Wainright.

Doch jetzt war er tot. Schlimmer Herzinfarkt, während er seine Geliebte gefickt hatte. Ich sah erneut zur Leiche, dann wandte ich mich ab. Sein Fall würde zusammen mit dem Deckel seines Sargs geschlossen werden.

Da ein Toter nicht ins Gefängnis gehen konnte, war jetzt North Wainright das Ziel des FBI. Sie war dreißig. Das älteste der vier Kinder von Macon Wainright und Kitty Southforth Wainright. Kitty war mittlerweile seit fünfundzwanzig Jahren tot. Macon seit drei Tagen. North hatte auf Harvard studiert und einen MBA von der Wharton. Sie war Stellvertreterin bei Wainright Holdings.

Nun, jetzt war sie die Chefin und sie hatte alle Antworten.

Als ein Pfarrer, Reverend oder wie auch immer der religiöse Titel des Typen lautete, zu ihnen trat und seine Hand auf Norths Ellbogen legte, woraufhin sie einen Schritt zur Seite machte, knurrte ich praktisch.

Meine Augen verengten sich zu Schlitzen. Der Mann Gottes fasste sie an. Die Berührung war unpersönlich, aber das war mir scheißegal. Sie war eine umwerfende Frau und ich wollte derjenige sein, der sie berührte. Sie mochte unschuldig gewesen sein, als sie siebzehn Jahre alt war, doch seitdem hatte sie bestimmt das ein oder andere Schmutzige getan, dessen war ich mir sicher. Ich wurde hart bei dem Gedanken, derjenige zu sein, der jetzt schmutzige Dinge mit ihr tat. Der ihre Haare zerzauste. Der ihren Lippenstift verschmierte und auf seinem Schwanz verteilte.

Ich fühlte mein Handy vibrieren und wusste, dass es schon wieder Marshall war. Ihm gefiel es nicht, wenn er ignoriert wurde. Doch das brachte mich in die Realität zurück. Zu dem Grund meiner Anwesenheit bei dieser Totenwache.

Ich war nicht hier, um mein Beileid auszusprechen. Ich war hier, um North Wainright zu ficken. Wegen Marshall. Wegen beschissenem Bettgeflüster.

Als mein Schwanz entlang meines Schenkels hart wurde, wusste ich eines mit Sicherheit. Ich würde sie unter mich kriegen. Ich hatte jetzt eine Mission. Sie zu ficken. Nicht für Marshall oder das FBI.

Für mich.

Zur Hölle, für sie.

Wenn sie erst einmal herausfand, wie ich sie zum Höhepunkt bringen konnte, würde sie nämlich zu keinem anderen mehr gehen.

Denn jetzt, da ich sie wieder gesehen hatte, würde für mich keine andere Frau mehr infrage kommen. Schicksal? Liebe auf den ersten Blick? Ein Glücksfall? Egal was, mir war es scheißegal. Ich wusste nur, dass diese Frau mein war.

East ließ sie mit dem Pfarrer allein, was sofort dazu führte, dass ich den Kerl hasste. Brüder, auch jüngere, sollten auf ihre Schwestern aufpassen. Der Pfarrer sprach und ließ sich eindeutig langatmig über etwas aus. Sie lächelte ihn nicht an, aber schenkte dem Mann ihre volle Aufmerksamkeit. So sah es zumindest aus. Ich konnte jedoch erkennen – woran wusste ich nicht – dass sie mit den Gedanken woanders war. Vielleicht bei ihrem Eisschloss, in das sie flüchten konnte.

Ich schlendert zu ihr, das Timing war perfekt. Ein kurzer Blick auf Macon Wainright im Sarg und vielleicht ging ich ein bisschen zu weit, aber ich würde jetzt keinen Rückzieher machen. Die Totenwache war der einzige Zeitpunkt, zu dem die Eingangstür der Villa weit für die Stadt geöffnet war. Die Beerdigung würde später, allerdings nur im Kreis der Familie stattfinden. Ich konnte nicht einfach an der Tür klopfen und sie in mein Bett einladen.

Nein, es hieß jetzt oder… ein andermal, wenn es sehr viel schwieriger sein würde.

„Da bist du ja, Prinzessin“, sagte ich und stellte mich so neben North, dass sich unsere Schultern streiften. Sie war keine kleine Frau und in diesen High Heels musste sie nur wenige Zentimeter hochschauen, um mir in die Augen blicken zu können. Ich nahm meinen Hut ab. „Ich habe nach dir gesucht.“

Norths helle Braue wölbte sich und Erkennen flackerte in ihren Augen auf. Interessant. Sie erinnerte sich an mich.

Ich wandte mich an den Pfarrer. „Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, Reverend, aber North wird im Büro gebraucht.“

Ich wusste nicht, wo zum Teufel das Büro war oder ob dieses Haus überhaupt eines hatte, aber es war groß und so schick, dass die Möglichkeit bestand.

Der ältere Mann schenkte mir ein freundliches Lächeln. Ein Lächeln, das er vermutlich jahrzehntelang geübt hatte, um es bei Gelegenheiten wie diesen zum Einsatz zu bringen.

Ich nahm Norths Ellbogen und führte sie von dem Mann weg, ehe ich nach rechts und in ein riesiges Wohnzimmer bog. Tierköpfe säumten die Wände und ein riesiger Zehnender oder Zwölfender Hirsch hing über einem kalten Kamin. Ich lief an den Gästen vorbei und in den angeschlossenen Raum. Noch ein Wohnzimmer. Wie viele Wohnzimmer hatte dieses Haus? Ich sah eine geöffnete Tür, führte North hindurch und schloss sie hinter mir, jedoch nicht bevor uns der Hund in das Zimmer gefolgt war. Er ließ sich auf den Teppich fallen und schlief prompt ein. Wir befanden uns in einem Büro mit einem riesigen Schreibtisch. Kleinere Tierköpfe säumten eine Wand, antike und uralte Gewehre die andere.

„Meine Fresse, was für ein Raum ist das?“, fragte ich, während ich das Massaker an den Wänden betrachtete.

„Das Heiligtum meines Vaters“, erklärte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Das Dekolleté ihres Kleides war nicht auffällig, aber die Bewegung drückte ihre Brüste nach oben und ich konnte die weichen Rundungen nicht übersehen.

Ich blinzelte, dann wandte ich den Blick ab. „Hast du vor, ihn auch an die Wand zu hängen?“, fragte ich.

Ihre Augen weiteten sich bei dem Vorschlag, dann lachte sie. Ihr Kopf neigte sich nach hinten und mir entging die lange Säule ihres Halses nicht.

Sie war so verdammt hübsch.

„Im Verlauf der Jahre habe ich darüber nachgedacht, aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt, oder? In einigen Stunden wird er unter der Erde sein.“

Ihre Stimme war tief und heißer. Sexy und überraschend.

„Du musst nur ein Wort sagen, Prinzessin, und ich werde es für dich erledigen lassen.“

Sie legte den Kopf zur Seite und musterte mich. „Ich erinnere mich an dich.“

„Ich erinnere mich auch an dich.“

Das Lächeln verrutschte. „Jocks älterer Bruder.“

„Das stimmt. Jed Barnett. Du und Jock haben eine gemeinsame Vergangenheit.“ Sie hatte meinen Bruder gedatet. Vermutlich hatte sie ihm ihre Jungfräulichkeit geschenkt. Dann hatte sie mit ihm Schluss gemacht, was ihren Daddy dazu bewogen hatte, den Deal, das Land meiner Eltern zu kaufen, für nichtig zu erklären.

Sie wandte den Blick ab, aber sah nicht reumütig aus. Sie sah… eiskalt aus. „Das war vor langer Zeit. Ich habe gehört, dass er jetzt verheiratet ist und zwei Kinder hat.“

„Drei“, korrigierte ich. Ich war zwar über zehn Jahre älter als Jock, doch er war derjenige, der jemanden gefunden und sich niedergelassen hatte. „Im April ist sein kleines Mädchen auf die Welt gekommen.“

„Ich bin froh, dass er die Frau gefunden hat, die er lieben sollte.“

Bei ihrer Antwort legte ich die Stirn in Falten. Ich hatte mit einer zurückhaltenden Antwort gerechnet. Einer Berechnenden.

„Was möchtest du?“, fragte sie.

„Was bringt dich auf den Gedanken, dass ich etwas möchte?“

„Du hast einen Pfarrer angelogen und mich hierhergeschleppt, Jed Barnett.“ Sie hob eine Hand, um auf das Zimmer hinzuweisen, in dem wir allein waren.

„Die ganze Stadt ist hier. Die Hälfte davon ist hier, um das Innere dieser Villa zu sehen.“ Ich sah mich in dem protzigen Büro um. „Die Hälfte ist hier, um deinen Daddy in einem Sarg zu sehen.“

„Zu welcher Gruppe gehörst du?“, fragte sie und legte den Kopf auf die Seite.

„Zu keiner von beiden.“

Nach ihren weit aufgerissenen Augen zu schließen, überraschte sie die Antwort. „Weshalb bist du dann hier?“

„Wegen dir.“ Meine Antwort war simpel. Mehr musste ich nicht sagen. Es war die Wahrheit, da ich Marshalls Befehle ausführte. Ich konnte ihm von diesem Vier-Augen-Gespräch erzählen. Damit würde ich ihn eine Weile zufriedenstellen.

Was den Sex mit ihr anging?

Wie ich bereits gesagt hatte, ich fickte nicht auf Befehl.

Ich wollte North befriedigen, aber das würde ich nur für mich tun. Normalerweise war ich nie so scharf auf eine Frau. Klar, ich hatte Frauen angebaggert. Welcher Vierzigjährige hatte das nicht getan? Aber das hier war anders.

Das hier war North Wainright. Sie würde eine Herausforderung darstellen.

Oder? Mir entging nicht, dass sich ihre Pupillen weiteten. Oh ja, sie mochte diese Antwort, aber sie würde es sich nicht anmerken lassen. Mit dieser Frau wollte ich kein Poker spielen.

„Im Ernst?“

Ich musterte sie von Kopf bis Fuß. „Todernst.“

„Du hattest dreizehn Jahre, um dich an mich ranzumachen“, entgegnete sie. „Warum jetzt? Warum auf der Totenwache meines Vaters?“

Ich lehnte mich an die Tür, damit sie nicht fliehen konnte, außer sie kletterte in diesem Kleid und High Heels aus dem großen Fenster. „Hättest du mich auf das Grundstück gelassen?“

Sie musterte mich. „Ich weiß es nicht. Bist du gefährlich?“

„Für dein Höschen.“

Sie lachte und verdrehte die Augen. „Das zieht bei anderen Frauen?“

Ich zuckte mit den Achseln. Ich war zwar undercover und in viele beschissene Lügen verstrickt, aber ich würde mich offen mit ihr unterhalten. Sie war zu klug für alles andere.

„Ich habe kein Interesse an dem Höschen anderer Frauen. Mich interessiert nur deines. In meiner Tasche.“

Sie drehte sich um und ließ ihren Blick durch das Zimmer schweifen. „Du willst hier drin etwas anfangen? Nicht der“, sie strich mit der Hand über die Rückenlehne eines steifen Ledersofas, „gemütlichste Ort.“

„Dir würde es gefallen, wenn ich dich über die Armlehne dieses Sofas beugen würde.“ Ich deutete darauf. „Dieser Schreibtisch hat die perfekte Höhe, um dich darauf abzulegen und zu lecken. Ich würde sagen, ich könnte dich an der Wand ficken, aber das könnte mit dem toten Reh auf einer Seite und einem Elch auf der anderen ein wenig beengt sein.“

Ihr Mund öffnete sich und der Atem entwich ihr als leises Keuchen.

„Ich soll einfach mein Kleid hochheben und die Beine für dich breit machen, weil du versaute Dinge sagst?“

Ich zuckte mit den Achseln und betrachtete das Kleidungsstück, das vermutlich mehr als mein Truck gekostet hatte. „Ich spreche nur Fakten aus.“

„Und noch einmal, warum jetzt? Ich hätte nicht gedacht, dass du die ausrangierten Freundinnen deines Bruders willst. Sagen das Männer nicht immer?“

Mein Kiefer mahlte. Die Vorstellung, dass Jock oder irgendein anderer Mann seinen Schwanz in sie gesteckt hatte, ließ mich rotsehen. Ich konnte nur daran denken, dass sie mein war.

„Dein Daddy liegt draußen im Foyer in einem Sarg. Ich habe deine anderen Brüder nicht gesehen, aber East machte auf mich nicht den Eindruck, als würde er dich trösten wollen. Dachte, du könntest eine Schulter brauchen, an der du dich ausweinen kannst.“

Sie lachte erneut, obwohl sie gar nicht belustigt aussah. „Warum sollte er mich trösten, wenn ich keinerlei Grund habe, wegen des Tods meines Vaters zu weinen? Außerdem ist mich zu lecken etwas ganz anderes als eine Schulter zum Ausweinen.“

Sie war direkt. Das gefiel mir. Ich würde später darüber nachdenken, warum sie nicht um ihren Vater trauerte.

„Was auch immer du brauchst, Prinzessin“, erwiderte ich.

Ihre Augen wurden schmal und sie musterte mich. Ich blieb reglos, während ihr Blick über mich glitt, von der Spitze meiner polierten Arbeitsstiefel zu meinen dunklen Haaren.

„Hat dich jemand anderes gefragt, was du brauchst?“ Ich bezweifelte es. Sie hatte diese kühle Kontrollsache am Laufen. Unberührbar.

Sie antwortete nicht, aber daran, wie sich ihre Schultern strafften, erkannte ich, dass die Antwort Nein lautete. Interessant. Sie war eine Prinzessin, aber sie saß allein in einem hohen Turm.

„Typisch. Ein Kerl denkt, eine Frau fühlt sich nur dann besser, wenn sie flachgelegt wird. Was willst du tun… mich mit ein paar Orgasmen weich kriegen?“

Genau das.

„Die einzige Frau, die daran zweifeln würde, ist eine, die nur selten flachgelegt wird“, entgegnete ich.

Röte kroch vom Ausschnitt ihres Kleides hoch zu ihren Wangen. Sie wandte sich ab.

„Was möchtest du wirklich, Jed?“, fragte sie, während ich ihren perfekten Hintern bewunderte. „Geld? Eine Einstiegsmöglichkeit bei einem meiner Partner? Einen Job?“

Jetzt war ich derjenige, der sich aufregte. Ich wusste nicht, ob sich mein Cover als Loser, der alles verloren hatte, auszahlte und sie dachte, ich bräuchte etwas, um meine Rechnungen bezahlen zu können, oder ob sie zuvor angebaggert worden war. „Ich hab es dir schon gesagt.“

Sie drehte sich wieder um und ich fragte mich, wie es ihr gelang, in diesen High Heels nicht umzufallen. Frauen in Montana trugen nicht oft sportliche Businesskleidung und Absatzschuhe. Der Staat war in Bezug auf alles locker drauf. Doch ihr Look löste bei mir so einiges aus. Ich wollte sie in die Finger kriegen und dafür sorgen, dass ihre geschäftsmäßige Fassade einige Risse bekam.

„Du kamst zur Totenwache, um meinem Vater die letzte Ehre zu erweisen. Du sahst mich, dein Schwanz wurde hart und du wolltest etwas dagegen unternehmen. Kein Mann geht so unverschämt vor.“

„Du hast recht. Ich sah dich. Mein Schwanz ist definitiv hart.“ Ihr Blick senkte sich auf die Vorderseite meiner Hose und ihre Augen weiteten sich. Ja, ich war groß. Es freute mich, zu wissen, dass sie beeindruckt war. „Ich will dich. Ich will zuschauen, wie du kommst und dabei meinen Namen schreist.“

Sie machte ein finsteres Gesicht und beäugte mich, als käme ich von einem anderen Planeten, einem, auf dem die Männer nicht nur an sich dachten. „Du willst mich zum Orgasmus bringen.“

Jetzt verengte ich die Augen zu Schlitzen. „Prinzessin, du sagst das, als hätte noch nie ein Mann dich an erste Stelle gestellt. Ich weiß nicht, ob ich sie verprügeln oder mich bei ihnen bedanken soll.“

„Ich komme zum Höhepunkt“, sagte sie und dann biss sie sich auf die Lippe, als wären ihr die Worte unbeabsichtigt rausgerutscht. Anscheinend gab North nur ungern etwas über sich Preis, nicht einmal die kleinste Wahrheit.

„Mit einem Mann?“

Sie zuckte eine schmale Schulter, rümpfte die Nase und blickte von oben auf mich herab, obwohl ich einige Zentimeter größer war. „Wer braucht schon einen, wenn Batterien und hochwertiges Silikon die Aufgabe erledigen können?“

Ich schüttelte den Kopf und stieß mich von der Tür ab. „Nun das ist eine Schande. Eine Prinzessin wie du sollte einen Schwanz reiten, wann immer ihr danach ist.“

Meine Worte schockierten sie nicht. Sie verpasste mir keine Ohrfeige. Das würde ich einen Sieg nennen… bisher.

„Und du bist hier, um dieser Schwanz zu sein?“

„Du bist von meinem beeindruckt und du hast ihn nur in meiner Jeans gesehen.“

Sie hielt inne, schloss die Augen und schüttelte langsam den Kopf. „Das ist verrückt. In meinem Posteingang warten vermutlich zweihundert E-Mails auf eine Antwort. Mein Assistent ist hier irgendwo, rennt kopflos herum und wartet darauf, mich darüber in Kenntnis zu setzen, dass die Dinge im Büro auseinanderbrechen, da ich dort kaum war, seit ich die Nachricht bezüglich Macon erhalten habe. Darüber hinaus habe ich ein Haus voller Leute am Hals und eine Leiche im anderen Raum.“

Leiche, nicht toter Vater.

Ich schüttelte den Kopf über sie, als wären ihre Ausreden belanglos. Ich konnte mir den Scheiß, den sie an einem Tag erledigte nur ausmalen. Noch dazu in High Heels. Ich trat näher und streichelte ihre Wange. Beobachtete, wie ihre blauen Augen dunkel wurden. Ihre Haut war wie Seide unter meinen Knöcheln. Mein Daumen streichelte über ihre Unterlippe, hin und her. Dann, als sie mir nicht das Knie in die Eier rammte, senkte ich den Kopf und küsste sie. Ich beobachtete ihr Gesicht bis zur letzten Sekunde, als sich ihre Lider senkten. Eine Sekunde war sie steif, dann schmolz sie wie Wachs in der heißen Sonne dahin. Sie schmeckte nach Sonnenschein und Süße, das komplette Gegenteil von dem Bild, das sie der Welt absichtlich zeigte.

Ich zog den Kuss nicht in die Länge, obwohl sie wie ein verdammter Traum küsste.

„Du bist North Wainright“, raunte ich. „Wenn du meinen Schwanz willst, wenn du ihn jetzt willst, dann ermögliche das. Du erinnerst dich an mich und so wie sich deine Nippel gegen dein Kleid bohren, hat dir gefallen, was du damals gesehen hast und was du jetzt siehst. Du brauchst keinen Assistenten, der das in deinen Terminkalender einträgt.“

Sie blinzelte, als würde sie aus einer Trance erwachen.

Dann musterte sie mich eine Minute, wobei ihre schlauen, blauen Augen über jeden Zentimeter von mir in Jeans und Hemd glitten, während ich den Stetson in meiner Hand hielt.

Sie drehte sich um, ging zu der Wand mit den Gewehren und nahm eine Schrotflinte von den niedrigeren Halterungen. Ich wich zurück und hob die Hände vor mir hoch.

Scheiße, ich war das alles vollkommen falsch angegangen. Ich mochte meine Eier und sie hatte anscheinend vor, sie mit einem Kaliber zwölf zu entfernen.

Doch sie schaute nicht zu mir. Sie öffnete die Flinte, um nachzusehen, ob sie geladen war, dann klappte sie sie zu. Sie ging mit der Waffe um, als wüsste sie, was sie tat. Nachdem sie an mir vorbeigelaufen war, riss sie die Tür auf und marschierte aus dem Raum. Ich folgte ihr dicht auf den Fersen, was leicht war, da die Gäste einen Weg für sie freimachten.

Sie ging zum Sarg ihres Daddys, hob den Arm und klappte den Deckel mit einem lauten Knall zu. Anschließend trat sie durch die geöffnete Eingangstür.

Auf der Veranda hob sie die Schrotflinte hoch, als wäre sie ein Champion im Tontaubenschießen, und feuerte in die Luft. Der Knall brachte die Kristalle der Kronleuchter über meinem Kopf zum Erzittern. Es erklangen einige Schreie, viele keuchten und einige brachen in Panik aus.

„Die Totenwache ist vorüber“, rief sie. „Alle Mann raus.“

Die Leute eilten wie Ratten, die von einem Lichtkegel erfasst wurden, aus dem Haus. Niemand stellte eine Frau infrage, die auf der Totenwache ihres Daddys mit einer Flinte um sich schoss.

Zur Hölle, niemand stellte North Wainright infrage.

Sie drehte sich um, blickte über die Schulter und ihr Blick begegnete meinem, während die Gäste an ihr vorbeiströmten. „Abgesehen von dir.“

2

NORTH

„North, meine Liebe. Was ist mit der Beerdigung?“

Der Pfarrer musste recht zuversichtlich sein, dass seine Seele in den Himmel kommen würde, denn er ging nicht mit den anderen Stadtbewohnern. Wie Jed angemerkt hatte, hatten sie mein Essen gegessen und meinen Alkohol getrunken, nur um das Innere des Hauses zu sehen. Meine dreiste Tat mit der noch warmen Flinte würde sich zweifelsohne innerhalb einer Stunde in der Stadt herumsprechen.

Niemand interessierte sich für meinen Vater, denn er hatte sich auch für niemand anderen als sich selbst interessiert. Einschließlich mir. Ich war nicht traurig, dass er tot war. Ganz im Gegenteil. Ich hasste den Mann.

Jed Barnett hier zu haben, war eine Erinnerung daran. An das, was Macon getan hatte, als ich siebzehn Jahre alt gewesen war. Wie er mich benutzt hatte. Er hatte behauptet, er wolle warten, bis ich achtzehn sei, um endlich eines seiner Kinder in der Firma arbeiten zu lassen und mich in seine Welt einzuführen, aber der Moment sei einfach zu gut gewesen, um ihn ungenutzt verstreichen zu lassen.

Ich holte tief Luft in der Hoffnung, dass die Kopfschmerzen am Ansatz meines Schädels zu pochen aufhören würden.

Der Pfarrer wartete auf meine Antwort. Er musste in seinem schwarzen Outfit und engen weißen Kragen schwitzen. Dennoch wirkte er vollkommen gelassen, als würde es jeden Tag passieren, dass Schrotflinten auf Totenwachen abgefeuert wurden. Er machte sich größere Sorgen darum, den Verstorbenen zu beerdigen.

Ich wollte die Leiche meines Vaters genauso sehr aus dem Haus und unter der Erde haben. Vermutlich mehr als er.

„Drei Uhr wie geplant“, versicherte ich ihm. Das war der einzige Termin in meinem Kalender, den ich nicht vergessen würde.

Ich verlagerte die Flinte auf meinen anderen Arm, wobei der Lauf auf den Boden zeigte. Meine Schulter war ein wenig wund von dem Rückstoß, aber wenigstens hatte ich ihn gespürt. Ich hatte etwas gespürt.

Abgesehen von Erschöpfung. Stress. Wut. Ich war schon so lange Zeit verbittert, dass ich vergessen hatte, wie sich Süße anfühlte. Meine Lippen kribbelten noch immer davon.

Der Pfarrer blickte über seine Schulter und spähte zu dem geschlossenen Sarg, als würde Macon jeden Moment den Deckel nach oben stemmen und sich aufregen, weil seine Totenwache früher geendet hatte.

„Was zum Teu– Henker war das?“, brüllte East, der von der Küche im hinteren Teil des Hauses durch den Flur zu uns lief. Er warf einen Blick auf den Pfarrer und lächelte zerknirscht. „Entschuldigen Sie, Vater.“

„Es wurde Zeit, dass die Party endete“, informierte ich ihn.

East schaute aus der geöffneten Tür auf den langsamen Strom Autos, die die Einfahrt hinabfuhren.

„Daran hätte ich denken sollen“, grummelte er, dann zuckte er mit den Achseln. „Möchtest du ein Sandwich?“

Ich schüttelte den Kopf und beäugte das riesige Sandwich, das er in seiner Hand hielt. Im anderen Raum stand ein Tisch voller Finger Food. Ein riesiges Sandwich war das Letzte, das ich wollte. Wie irgendjemand etwas essen konnte, während eine Leiche aufgebahrt war, überstieg meinen Horizont.

Das war alles Teil seines letzten Willens. Macon, der ein letztes Mal das Zentrum der Aufmerksamkeit war. Ich wusste nicht, ob mir die Anwälte auf die Nerven gehen würden, weil ich dieses Event vorzeitig beendet hatte.

„Sie sollten sich entspannen, meine Liebe“, riet mir der Pfarrer. „Es ist eine schwierige Zeit. Wir sehen uns um drei.“

Ich nickte ihm zu und scheuchte ihn zu der geöffneten Eingangstür, die ich hinter ihm schloss.

„Ja, Sis“, stimmte East zu und klopfte mir auf die Schulter, ehe er sich umdrehte und zurück zur Küche ging. „Du solltest dich entspannen. Auch wenn du gar nicht weißt, wie das geht.“

Ich machte ein finsteres Gesicht. Ich hatte mit Macon eine Milliarden-Dollar-Firma geführt, was etwas ganz anderes war, als wie er Aufsätze als Universitätsprofessor zu benoten. Er lebte ihn Bozeman und kam selten zur Ranch zurück, obwohl er im Sommer frei hatte. Ich machte ihm daraus keinen Vorwurf. Ich wünschte, ich wäre an seiner Stelle und würde diesen sorgenfreien Lebensstil führen. Aber ich war dazu erzogen worden, den Namen weiterzuführen. Das Geschäft zu leiten.

Er hatte keine Ahnung. Keinen blassen Schimmer, womit ich mich befassen musste. Was ich durchgemacht hatte. Wozu ich eingewilligt hatte. Was ich überlebt hatte. Ich hatte ihn und meine anderen zwei Brüder von allem abgeschirmt und ihnen die Freiheit geschenkt, zu werden, was sie wollten. Ich konnte mich nicht entspannen, denn wenn ich das tat, würden mir die Konsequenzen nicht gefallen.

Ich fing Jeds Blick auf, als East in Richtung Küche verschwand.

„Sogar der Pfarrer hat dir geraten, dich zu entspannen“, sagte Jed schließlich. „Orgasmen, die von Gott abgesegnet wurden.“ Er kam mit diesen langbeinigen Schritten zu mir. „Nicht einmal du kannst dagegen etwas sagen“, fügte er hinzu.

Ich verdrehte die Augen, während ich um ihn trat und es ihm überließ, mir zu folgen. Oder nicht.

Er tat es natürlich und wir gingen zurück zur Bibliothek. Ich hätte schlechter von ihm gedacht, wenn er jetzt aufgegeben hätte. Ich legte die Flinte wieder auf ihre Halterungen, dann trat ich um den Schreibtisch meines Vaters und lehnte mich dagegen, während Jed die Tür hinter sich schloss.

Gott, ich fühlte mich noch immer so zu ihm hingezogen wie damals, als ich siebzehn Jahre alt gewesen war. Zum ersten Mal verspürte ich Anflüge von Verlangen. Klar, ich hatte seinen Bruder Jock geküsst, meinen Freund im Senior-Jahr der Highschool. Wir hatten miteinander rumgemacht, aber er hatte mich nicht so sehr zum Leben erweckt, wie es ein Blick auf den siebenundzwanzigjährigen Jed geschafft hatte.

Er war jetzt älter, um die vierzig. Seine Haare waren fast schwarz, aber als er näher kam, konnte ich silberne Strähnen an seinen Schläfen sehen. Das kantige Kiefer, von dem ich glaubte, man könnte Messer daran schleifen, war jetzt von einem gestutzten Bart bedeckt.

Über ein Meter achtzig perfekten Körpers. Seine Jeans schmiegte sich an seine dicken Schenkel. Seine Unterarme waren muskulös, gebräunt und mit dunklen Haaren gesprenkelt. Er war fit, als würde er Strohballen werfen oder Marathons laufen. Oder beides.

Ich hasste es, dass Männer mit dem Alter besser aussahen, während Frauen alt wurden. Auch Jed war mit dem Alter noch attraktiver geworden und in seinem Fall störte es mich nicht. Vielleicht lag es daran, dass ich ihn jetzt durch andere Augen als die eines Teenagers betrachtete. Ich sah ihn nun auf völlig andere Weise. Ich erwartete keine Regenbögen und Märchen oder Liebe mehr. Nur die emotionslose Erleichterung, die mir ein heißer Kerl schenken wollte. Und er war heiß. Dann würde ich zu meinem regulären, durchgeplanten Leben zurückkehren.

Der Tag, an dem Jock mir seinen älteren Bruder bei ihrer Grillparty gezeigt hatte, war einer der letzten Tage, an denen ich naiv gewesen war. An jenem Juliwochenende war ich erwachsen geworden, nachdem ich von Macons Plänen erfahren hatte, mich bei einem Geschäftsabschluss als Zugabe zu benutzen. Daraufhin hatte ich angefangen, diesen Schutzwall der Unnahbarkeit zu bauen, dem ich seitdem Backsteine hinzugefügt hatte. Ich mochte meinen Rock hochheben, aber ich senkte meine Schutzschilde für keinen Mann.

Ich kannte keinen anderen Weg. Macon war seit drei Tagen tot. Die Abläufe im Büro hatten sich noch nicht geändert, aber sie würden sich ändern, wenn ich zurückkehrte. Ich war jetzt CEO und es gab nichts mehr, das mir mein Vater antun konnte. Mir gehörten bereits Firmenanteile und in dem Testament war sein Anteil zwischen seinen Kindern aufgeteilt worden, wobei mir der Großteil der Anteile vermacht worden war. South, East und West wollten nichts mit der Firma zu tun haben.

Ich konnte die Firma endlich auf die Weise leiten, die ich wollte und wie es meine Mutter gewollt hatte. So, wie es hätte sein sollen, da es das Geld ihrer Familie gewesen war, das die Firma gestartet hatte.

Macon war nur der Angestellte gewesen, der sich mit seinem Charme einen Weg in ihr Bett erschlichen hatte, um mich zu zeugen. Er hatte sie in einer lieblosen Ehe gefangen gehalten, in der sie irgendwie noch zwei weitere Male Sex gehabt hatten, um meine Brüder zu zeugen. Bei einer dieser unterhaltsamen Gelegenheiten hatten sie Zwillinge gemacht. Oder vielleicht waren sie gar nicht seine Kinder, wie ich vermutete.

„Du bist in deinem Kopf, Prinzessin.“

Jed riss mich aus meinen Gedanken. Es war ironisch, dass er derjenige war, der sich mir anbot. Seine Dienste. Ich hatte oft an ihn gedacht, wenn ich allein gewesen war. Hatte mir die jüngere Version von ihm im Kopf vorgestellt, wenn ich an etwas denken wollte, das von Macon unberührt, unbeschmutzt war.

Wenn ich etwas zum Träumen gebraucht hatte. Und jetzt war er hier.

Damals war ich natürlich zu jung für ihn gewesen. Warum hätte Jed ein siebzehnjähriges Mädchen gewollt? Oder auch nur eines bemerkt, das seinen kleinen Bruder gedatet hatte? Das hatte er nicht. Tatsächlich hatte ich ihn seitdem nicht mehr gesehen. Bis jetzt.

Jetzt. Ich seufzte, während ich jeden Zentimeter von ihm musterte. Obwohl er vor all diesen Jahren schon ein erwachsener Mann gewesen war, wirkte er jetzt noch erwachsener. Er war kräftiger. Muskulöser. Intensiver. Konzentrierter. Das weiße Hemd mit den Druckknöpfen passte ihm wie angegossen und Gott… sogar seine Hände waren heiß.

Ich hatte mich damals nicht geirrt, dass er heiß war, und jetzt war er sogar noch heißer. Anders als vor all diesen Jahren, als er mich wahrscheinlich nicht gesehen hatte, sah er mich jetzt.

Sein whiskyfarbiger Blick betrachtete mich forschend. Wanderte über mich. War dunkel. Als hätte ihm das Leben Mist in den Weg geworfen und er hätte sich damit auseinandergesetzt. Überlebt. Ich fragte mich, was das wohl gewesen war. Was ihm wehgetan hatte. Ob er mir wehtun würde. Nein. Das würde er nicht tun. Er konnte nicht.

Das hier war ein Austausch. Nicht einmal ein fairer. Ich ging nicht für jeden auf die Knie.

Warum tat ich das? Warum zog ich Jeds dreistes Angebot überhaupt in Erwägung? Weil ich zum ersten Mal seit… jemals nicht von meinem Vater kontrolliert wurde. Ich musste nicht über die Konsequenzen nachdenken oder wie meine Taten gegen mich verwendet werden könnten. Dass er nicht nur mir übel mitspielen könnte, sondern auch Jed.

Deswegen hatte ich den Sarg geschlossen, um mir zu beweisen, dass er nicht aus diesem Ding rauskommen würde und schon bald tief unter der Erde läge.

Wenn ich wollte, dass mich Jed Barnett zum Orgasmus brachte, dann konnte ich das haben.

Keine Verpflichtungen. Klar, es war verrückt und vielleicht auch dumm, aber im Moment war es mir erlaubt, beides zu sein.

Er trat näher zu mir, so nahe, dass ich seine Hitze spüren konnte. Seine Hand hob sich und streichelte erneut meine Wange, wobei seine Augen der Bewegung folgten. Ich versuchte, nicht zurückzuweichen. Weigerte mich, das zu tun. Ich würde mir nicht anmerken lassen, dass er mich nervös machte und ich vor langer Zeit über das hier nachgedacht und auf seine Berührung gehofft hatte.

„Ich schlafe nicht mit dir“, verkündete ich. Es war eine Sache, das hier zu tun, eine ganz andere, so weit zu gehen. Ich… konnte das einfach nicht.

Aus dieser Nähe konnte ich sehen, wie sich sein Mundwinkel nach oben bog. Ich nahm seinen Geruch wahr. Wintergrün und Kiefernwälder. „Wer hat hier irgendetwas von Schlafen gesagt?“, murmelte er mit gesenkter Stimme, als befänden wir uns in einer Blase, in der es nur uns beide gab.

„Ich werde deinen Schwanz nicht reiten“, stellte ich klar.

„Machst du immer die Regeln?“ Seine Finger glitten durch meine Haare und steckten die Strähnen hinter mein Ohr. Seine Berührung war zärtlich. Ich erwartete, dass er uns umdrehen, mich über den Schreibtisch meines Vaters beugen und Wer ist jetzt dein Daddy? sagen würde.

„Immer“, blaffte ich und reckte das Kinn.

„Wir tun das nicht hier“, sagte er und sah sich um.

„Doch, das tun wir.“

„Dein Schlafzimmer sollte mehr Privatsphäre bieten.“

Ich wollte keine Erinnerungen an Jed Barnett in meinem Zimmer haben. Ich würde in eines der anderen neun Schlafzimmer umsiedeln müssen, weil ich sonst den Rest meines Lebens mit der Erinnerung daran verbringen würde, was ich nicht haben konnte.

„Niemand wird uns hier drin stören“, sagte ich und erklärte das zur Tatsache. Eine Bedingung dafür, dass wir das hier tun würden. Er trat zurück und gab mir Freiraum. Ich holte Luft. Ich war selten nervös, aber mir war auch noch nie zuvor Sex – nein, Orgasmen – angeboten worden. Ein Mann hatte ein oder zwei Mal versucht, mich in einer Bar abzuschleppen, doch das war kein Vergleich zu dem hier. Er hatte mich überrascht und ich mochte keine Überraschungen.

Er nickte. „Werden deine Brüder ein Problem darstellen?“

„Du hast East gesehen. Er wird mit seinem Sandwich im Gästehaus bleiben. South und West habe ich nicht gesehen, aber sie wohnen hier nicht.“

„Richtig, nur du und dein Vater in diesem riesigen Haus.“ Er starrte zur Decke hoch, als könnte er wie Superman durch diese schauen.

„Das ist jetzt mein Haus. Ich tue, was ich will.“

Sein Kinn neigt sich nach unten und er mustert mich aufmerksam. „Fickst du mich hier drin, um deinem Daddy eins auszuwischen?“

Ich empörte mich: „Erstens, wir ficken nicht. Zweitens, Macon“, ich nannte meinen Vater nur bei seinem Namen und das machte ich jetzt deutlich, „ist tot. Er hat sich schon viel zu viel in mein Leben eingemischt.“ Ich ließ die Tatsache aus, dass er versucht hatte, einen Deal mit meiner Jungfräulichkeit zu versüßen, und all die Drohungen, die er seitdem gegen mich ausgesprochen hatte. „Wenn du meinen Vater aus dem, was wir tun werden, nicht raushalten kannst, dann wird gar nichts passieren.“

Er studierte mich. Entweder hielt er mich für vollkommen verrückt oder zu vernünftig, ich wusste nicht, was zutraf. „In Ordnung. Gib mir das Höschen, Prinzessin.“

Er hob seine Hand mit der Handfläche nach oben zwischen uns hoch.

Ich zog eine Braue hoch und warf ihm einen Blick zu, der normalerweise die Eier von Männern auf Rosinengröße schrumpfte. „Ich soll auf dich hören?“

Er seufzte. „Wir können das auch tun, während du dein Höschen anhast, wenn du möchtest.“

„Du hast meine Frage nicht beantwortet.“

Jetzt bewegte er seine Hand in einem Kreis zwischen uns. „Du scheinst der eigenartigen Annahme zu unterliegen, dass du hier das Sagen hast.“

„Ich sagte, ich mache die Regeln.“

Er nahm seinen Stetson ab und warf ihn hinter mir auf den Schreibtisch. „Das hast du. Die Regeln sind“, er hob einen Finger und begann, sie daran abzuzählen, „wir machen das hier drin.“ Er hob noch einen Finger. „Wir schlafen nicht miteinander.“ Und noch einen. „Du reitest meinen Schwanz nicht.“ Und ein vierter Finger. „Ich erwähne Macon Wainright nie wieder. Habe ich alle aufgezählt?“

Ich verengte die Augen zu Schlitzen, wütend darüber, dass er mich so gut gelesen hatte. Zu gut, denn er hatte mehr als nur ein gutes Gedächtnis. Er hörte zu. Ich wandte mich ab, um davonzustürmen, doch er fing mich um die Taille ein und zog mich nach hinten an sich. Ich spürte jeden harten Zentimeter seines Körpers, einschließlich der dicken Länge seines Penis an meinem Hintern. Sein Unterarm legte sich unter meine Brüste und sein Mund strich über die Seite meines Halses. „Ich werde deine Regeln befolgen“, murmelte er. „Aber ich habe das Sagen. Okay?“

Er fragte nach meiner Erlaubnis, damit ich tat, was auch immer er sagte. Er hatte mich gehört und erfüllte meine Forderungen. Konnte ich seine erfüllen?

Ich nickte und wisperte: „Ja.“

„Braves Mädchen. Jetzt kannst du das Höschen entweder selbst ausziehen oder ich reiße es dir vom Körper. Deine Entscheidung. Siehst du, wie nett ich bin?“

Ich erschauderte, als sein Atem über meine Haut wehte. Ich war nicht mehr so gehalten worden, seit… jemals. Ich war keine Jungfrau, aber so etwas machte ich nicht. Ich hatte keinen beliebigen, heißen Sex. Oder heißen nicht-Sex. Ich hatte einen örtlichen Service auf der Schnellwahlliste. Milliardärin zu sein, hatte auch seine Vorteile und ich griff häufig auf eine Auswahl heißer Männer zurück, die sich mit mir in einem Hotel trafen. Wenn es mir passte. Nach meinen Regeln. Wir fickten. Ich zahlte. Sie gingen. Keine Verpflichtungen.

Jed schien auch keine Verpflichtungen zu wollen, aber ihn bezahlte ich nicht. Er hatte sich freiwillig gemeldet. Als seine Hand meinen Busen umfing, verabschiedete sich mein Verstand und ich beschloss, dass ich später über alles nachdenken würde.

Jetzt schmolz ich dahin, weil ich ihn spürte. Seine Härte an meiner Weichheit. Er fühlte sich… ungezähmt an. Als würde er sich nur wegen meiner Regeln beherrschen.

„Was darf es sein, Prinzessin?“ Seine Hand glitt meinen Körper hinab und seine Fingerspitzen streiften meinen Schenkel am Saum meines Kleides.

„Was, wenn ich das nicht will?“, fragte ich plötzlich misstrauisch. Ich wäre vielleicht in der Lage meinen zehn Zentimeter hohen Absatz in seinen Fußrücken zu rammen, aber er war größer und stärker als ich. Niemand würde gerannt kommen, wenn sie mich schreien hörten. Nicht in diesem Haus.

„Du und deine Flinte haben das Haus geleert, Prinzessin. Du hast mir gesagt, dass ich bleiben soll. Ich zwinge mich Frauen nicht auf. Wenn du das hier doch nicht tun willst, sag einfach Nein. Jederzeit, während wir zugange sind.“

Ich rührte mich nicht. Ich konnte nicht. Ich konnte kaum atmen. Ich fühlte mich klein und feminin. Dominiert und er hatte noch gar nichts getan.

Er zog eine dunkle Braue hoch und ließ seinen Blick über meinen Körper gleiten. „Sagst du Nein?“

Ich schüttelte den Kopf.

Nachdem er mein Einverständnis hatte, wanderte seine Hand meinen Schenkel hinauf, wobei sie den Saum meines Kleides mit sich nahm. Es war schmal geschnitten, aber glitt mühelos nach oben, bis es sich über meinen Hüften befand.

Da er so dicht hinter mir stand, konnte er nichts sehen, nur fühlen. Ein Finger hakte sich in das dünne Spitzenband an meiner Hüfte und zog. Es gab nach, als bestünde es aus Seidenpapier. Seine andere Hand ließ sich auf meiner anderen Hüfte nieder und tat das Gleiche auf dieser Seite, woraufhin ich spürte, wie mein Tanga meine Innenschenkel streifte, bevor er ihn vor uns baumeln ließ.

„Du bist die ganze Zeit mit diesem winzigen Fetzen über deiner Pussy rumgelaufen?“

Ich spürte, wie seine Härte beim Sprechen gegen mich stieß. Ihn ließ das Ganze genauso wenig kalt wie mich. Mein Höschen zu sehen, törnte ihn an. Eine Hand entfernte sich, dann kehrte sie zurück, fasste um meinen Körper und umfing mich. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wohin mein Höschen verschwunden war, aber ich bockte nach vorne, als ich seine schwieligen Finger an meinem empfindsamsten Fleisch spürte.

„Immer mit der Ruhe“, raunte er und knabberte an meinem Ohr. „Du bist wie eine wilde Stute. Du musst nur ein wenig gezähmt werden.“

Darüber empörte ich mich und ich verspannte mich in seinen Armen. „Fick dich, Jed.“

„Na, na“, tadelte er. „Du hast gesagt, dass du meinen Schwanz nicht reiten wirst.“

Ich knurrte.

„Schh“, flüsterte er, während er anfing, mich zu streicheln. „Ganz nackt und tropfnass. Du brauchst das hier, Prinzessin.“

Ich schüttelte den Kopf, da ich anderer Meinung war. Ich mochte nicht, wie er mich kontrollierte, wie mühelos ich auf ihn reagierte. Deshalb leistete ich Widerstand. „Ich brauche das überhaupt nicht.“

Doch das tat ich. Ich brauchte es wirklich.

Er trat einen Schritt nach vorne, wobei er mich mit sich zog und gegen die Tischkante presste. Eine Hand befand sich nach wie vor zwischen meinen Beinen, die andere drückte auf meinen Rücken und beugte mich nach vorne. Ich legte meine Hände auf die kühle Oberfläche, um mich zu wappnen.

Jed schob meine Beine mit einem Fuß auseinander. „Deine Pussy sagt etwas anderes.“

„Meine Pussy hat nicht die Kontrolle über mich“, giftete ich.

Als er seine Hand wegzog, unterdrückte ich ein Wimmern, indem ich mir auf die Lippe biss. Aber seine Hand fand mich erneut, dieses Mal von hinten. Er streichelte mich nicht mehr.

Er penetrierte mich mit einem dicken Finger, was dadurch erleichtert wurde, dass ich so feucht war. Ich ging auf die Zehenspitzen, streckte den Po raus und keuchte.

„Das ist eine Schande. Diese perfekte Pussy sollte das Kommando haben. Sie braucht Aufmerksamkeit.“

Daraufhin beugte er sich über mich. Ich spürte, wie sich seine Jeans gegen meinen nackten Po presste und seine Brust auf meinen Rücken, sodass er mir erneut direkt ins Ohr raunen konnte.

Er leckte es. Knabberte am Ohrläppchen.

Er fickte mich mit dem Finger, dann fügte er noch einen hinzu, während er meine Klit mit dem Daumen fand und mich so stimulierte. Es fühlte sich so gut an. Gott, mir war heiß und alles kribbelte, während meine Pussy von einem Virtuosen gespielt wurde. Und das machte mich sauer. Das sorgte dafür, dass ich wieder zu denken begann, weil er es gewagt hatte, mich einfach so nach seinem Willen zu beugen.

„Wo bist du hingegangen, Prinzessin?“

Obwohl ich gerötet war und keuchte, widersetzte ich mich ihm. „Du benutzt mich.“

Seine Finger erstarrten in mir und ich wimmerte.

„Wie zum Henker kann es sein, dass ich dich benutze, wenn ich deinen G-Punkt massiere, bis du auf meiner Hand ausläufst?“, fragte er.

„Warum tust du das? Was willst du von mir?“ Meine Stimme war ein Jammern, meine Emotionen roh und entblößt wie ein Nerv bei einem faulen Zahn. Ich starrte auf seinen Stetson und wusste, dass er kein Bürohengst war. Kein reicher CEO, der darauf anspielte, dass er aus Montana war. Jed Barnett war ein waschechter Cowboy. Roh und ungeschliffen bis in den Kern seines Seins.

„Ich gebe, North. Ich nehme nicht.“ Seine Stimme war ruhig. Unaufgeregt. Er hatte dieses herrische Kratzen verloren.

Ich schüttelte den Kopf und schaute über meine Schulter zu ihm. „Jeder will etwas.“

Seine Augen weiteten sich überrascht, dann wurden sie schmal, als hätte er etwas beschlossen. Er stieß diese geschickten Finger in mich und krümmte sie über meinem, jepp, meinem G-Punkt, den kein anderer Mann bisher gefunden hatte.

„Wenn wir dieses Gespräch führen, während ich dich fingere, dann mache ich es nicht richtig. Du wirst kommen, Prinzessin. Du hast keine andere Wahl, außer du sagst das Wort Nein.“

„Ich mag es nicht, wenn ich nicht die Kontrolle habe.“

„Das merke ich, aber du hast die Kontrolle. Wenn du Nein sagst, endet das hier. Du bist von dem hier klatschnass, weil du dich mir hingegeben hast. Es ist nichts verkehrt daran, wenn einmal jemand anderes die Kontrolle über dich hat. Dein Geheimnis ist bei mir in Sicherheit.“

Sein Daumen fand erneut meine Klit und ich schlug mit meiner verschwitzten Handfläche auf den Schreibtisch, während meine Gedanken den Kampf verloren. Er war zu geschickt darin. Es fühlte sich zu gut an.

Ich war nah dran, direkt am Abgrund. Ich schwebte dort, wimmerte. Stöhnte.

„Gib es mir“, flüsterte er.

Ich schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht.“

„Du wirst“, drängte er.

Ich drehte den Kopf und begegnete seinem dunkeln Blick. Sah das Verlangen dort und das Begehren, das ihn dazu antrieb, mich zu befriedigen.

Er dachte, ich würde gegen ihn ankämpfen. Das tat ich auch oder zumindest hatte ich es getan, bevor es sich zu gut angefühlt hatte, bis ich mit ihm dorthin gegangen war, wohin auch immer er mich brachte.

„Ich kann nicht“, wiederholte ich und nach einer Sekunde verstand er.

Ich konnte von einem Mann nicht kommen. Nicht so. Ich war nie dazu in der Lage gewesen. Ich hatte Orgasmen gehabt, aber die hatte ich mir selbst geschenkt. Selbst bei einem Kerl, der so geschickt war wie Jed, konnte mein Körper nicht dorthin gelangen. Manche Männer bemerkten es nicht einmal. Andere wurden wütend, weil sie dachten, ich müsste sogar das kontrollieren, aber wenn ich einen Orgasmus wollte, musste ich ihn mir selbst verschaffen. Deswegen hatte ich Männer aufgegeben, abgesehen von den Escort-Boys. Männer, die taten, was auch immer ich wollte, und die nicht wütend wurden, wenn ich mich selbst zum Höhepunkt brachte, während sie mich fickten.

Bis auf Jed.

„Kannst du allein kommen?“

Ich nickte.

Jed packte mein rechtes Handgelenk und führte es nach unten zwischen mich und den Schreibtisch, wo er meine Hand auf meine Pussy legte. „Bring dich dorthin. Ich werde helfen.“ Ich spürte seine Finger in mir, die mich spreizten, dann zog ich meine leicht zurück, sodass sie auf meiner Klit ruhten.

Während er meinen G-Punkt stimulierte, ihn auf irgendeine magische Weise massierte und drückte, bearbeitete ich meine Klit mit den Fingern, indem ich sie auf genau die Art umkreiste, die mich zum Ziel bringen würde.

„Fuck, das ist so heiß“, sagte er, was die Scham vertrieb und mich dazu motivierte, zu kommen.

Ich warf den Kopf nach hinten und stöhnte leise und tief, als mich der Orgasmus überrollte. Die G-Punkt-Stimulation in Verbindung damit, dass meine Klit bearbeitet wurde, war so intensiv. Meine Handfläche rutschte auf dem Tisch ab, woraufhin mich Jed hochhob und festhielt, während ich kam und kam.

Erst, als ich in seinen Armen erschlaffte, zog er seine Finger aus mir. Meine eigenen waren feucht und klebrig, weil ich mich selbst berührt hatte, und meine Stirn war verschwitzt.

Er hielt mich fest, während ich um Atem rang.

„Noch einmal“, murmelte er. Als er mich dieses Mal herumwirbelte und hochhob, sodass ich auf dem Schreibtisch saß, erhob ich keine Einwände. Als er eine Hand zwischen meine Brüste legte und mich dazu brachte, mich nach hinten auf die harte Oberfläche zu legen, das Kleid um die Taille gerafft, sagte ich kein Wort. Als er meine High Heels hoch und über seine Schultern hob und sich auf den Boden kniete, stöhnte ich nur. Dann packte ich seine Haare und hielt mich während des Ritts fest, als er mich mit seinem Mund verwöhnte. Es war für ihn völlig in Ordnung, dass ich mit meinen Fingern nachhalf.

Einige Stunden später, als meine Brüder und ich meinen Vater auf dem Familienfriedhof beerdigten, merkte der Pfarrer an, wie entspannt ich aussah.

Vielleicht hatte Jed recht. Orgasmen, die vom heiligen Gott genehmigt wurden, waren die richtige Vorgehensweise.

3

JED

Ich marschierte in Marshalls Büro und ließ mich ihm gegenüber auf einen Sessel fallen. Daraufhin nahm ich meinen Hut ab. Er saß hinter seinem Schreibtisch und telefonierte. Ich hob den Fuß und legte ihn auf mein gegenüberliegendes Knie, lehnte mich lässig nach hinten und nahm meine übliche gleichgültige Haltung ein.

Das war nicht vorgetäuscht.

Ich war dreißig Minuten zu spät für unser vereinbartes wöchentliches Treffen. Absichtlich.

John Marshall war in manchen Kreisen als Held bekannt. Ein Retter von Arbeitsstellen. Der Widerbeleber von Städten. In Wahrheit stellte er Leute an, um den Staat zu zerstören. Holzfällerei, Bohrarbeiten, Bergbau, Fracking. Wenn es dem Planet schadete, dann tat er es.

Klar, das schaffte in abgelegenen Städten Arbeitsplätze, aber während sie dieser Arbeit nachgingen, verschmutzten Männer und Frauen das Wasser, das ihre Kinder tranken. Sie verbrauchten die natürlichen Ressourcen und störten das Ökosystem. Der Gehaltscheck mochte für Essen im Bauch ihrer Kinder sorgen, aber wenn diese Kinder erwachsen wurden, würde nichts mehr übrig sein, von dem sie leben könnten.

Er brachte Montana um.

Und er kam damit durch.

Ihn interessierte das Gesetz nicht. Das Einzige, das er erhielt, war eine Geldstrafe und dann machte er sich wieder an die Arbeit. Es half, Verbündete zu haben.

Verbündete wie Macon Wainright, dem mehr Land als irgendjemandem sonst im Staat gehörte. Das und eine Wagenladung Geld verliehen ihm Macht.

Sie hatten sich getroffen und Deals ausgehandelt. Marshall erledigte mehr oder weniger die Drecksarbeit für Wainright.

Seit ich aufs College gegangen war, war ich nicht länger als eine Woche am Stück nach Montana zurückgekehrt, abgesehen von der Beerdigung meiner Eltern. Ich hatte in Virginia oder DC gelebt und vergessen, wie besonders der Big Sky Staat tatsächlich war.

Die Ruhe. Kein Gehetze. Offenes Land so weit das Auge reichte. Zur Hölle, sogar Familie.

Bis zu dieser verdeckten Ermittlung. Ich war jetzt für immer „zurück“ oder zumindest machte es für alle den Anschein. Vielleicht sogar für mich.

Ich ersetzte verrottete Zierleisten am Haus. Reparierte kaputte Zäune. Ölte quietschende Türen. Ich reparierte alles, das vernachlässigt worden war, weil das Haus leer gestanden hatte. Mir gefiel es hier. Jetzt, da ich North gesehen und sie berührt hatte, war ich geliefert.

Fuck. Was für ein Schlamassel. Ich leckte mir über die Lippen, weil ich mich an ihren Geschmack erinnerte und fragte, ob ich wohl das letzte Mal von ihr gekostet hatte.

Das FBI hatte an Wainright wegen allem von öffentlicher Korruption – Bestechung von Staatsbeamten und sogar Beamtenbedrohung – bis hin zu Wirtschaftskriminalität wie Geldwäsche und anderer spaßiger Dinge Interesse gehabt. Falls North von alldem wusste, würde ich sie in Handschellen legen. Falls sie unschuldig war, würde ich das zwielichtige Arschloch sein, sowie sie ein paar Erkundigungen über mich einholte.

Mein Handy vibrierte in meiner Tasche und da Marshall beschäftigt war, zog ich es heraus. Meine Chefin.

Brauche ein Update bezüglich der Zaunpfostenlieferung.

Für irgendeinen Montaner, der die SMS las, würde es den Anschein machen, als würde ich ein Sommerprojekt in Angriff nehmen. Für mich bedeutete es, dass Direktorin Amy Sprouse wollte, dass ich mich bei ihr meldete und darüber Bericht erstattete, was ich erfahren hatte, nachdem ich Kontakt mit North hergestellt hatte. Ich blickte Marshall in die Augen, während er am Telefon sprach. Deswegen war ich hier in seinem Büro.

Ein Update. Meine Chefin würde sich wohl oder übel hinten anstellen müssen.

Schließlich knallte Marshall das Telefon auf die Gabel, dann stützte er die Unterarme auf seinem Schreibtisch ab und musterte mich. Er war sechzig, übergewichtig und bekam eine Glatze. Er sah wie Wimpy aus Popeye aus. Das Einzige, das fehlte, war der kleine braune Hut. Schweiß stand ihm auf der Stirn, sogar in dem klimatisierten Gebäude.

„Nun?“, fragte er und seine buschigen Augenbrauen hoben sich.

„Möchtest du jedes einzelne Detail wissen?“, erkundigte ich mich.

Ich sah das widerliche Interesse in seinen Augen.

„Ich bin überrascht, dass sie für einen Kerl wie dich die Beine breitgemacht hat.“

Da alle in der Gegend wussten, dass ich im College vom FBI rekrutiert worden war – das Kleinstadtleben hatte seine Nachteile – konnte das als Teil einer Undercover-Persona nicht geheim gehalten werden. Ich hatte eine Vergangenheit, die sich nicht ändern ließ. Also hatte das FBI eine neue Version meiner Gegenwart erschaffen. Die Geschichte lautete, dass ich vorgehabt hatte, mich von den Bösewichten bezahlen zu lassen, die ich zu fangen versucht hatte. Diese Bösewichte waren zwar gefangen und deswegen sowie anderer zwielichtiger Dinge verurteilt worden, aber ich war unehrenhaft entlassen worden. Weil ich beinahe zwanzig Jahre gedient hatte und nichts Illegales getan hatte… noch nicht, war ich nicht mit ihnen verurteilt worden. Nachdem ich mit eingeklemmtem Schwanz nach Montana zurückgekehrt war, kümmerte ich mich jetzt um die Ranch meiner Eltern.

Es waren sorgfältig einige Hinweise bezüglich meiner Rückkehr gestreut worden und Marshall hatte mich sofort eingestellt. Korrupt stellte Korrupt ein. Seitdem war ich undercover.

Deswegen war ich an Marshall und Norths Vater gebunden. Auf schlimme Art. Ich erledigte Marshalls Drecksarbeit und kümmerte mich um Deals mit Kerlen wie Wainright, die den Staat zerstörten. Die Tiere töteten und Wälder abholzten.

Es war offensichtlich, dass North noch nicht hinter diesen Teil gekommen war. Hätte sie es gewusst, hätte sie mir mit ihrer Flinte bestimmt ein Loch in den Schädel gepustet, anstatt mir zu erlauben, sie zu lecken.

Es war eine Sache, wenn ich daran dachte, wie sie über den Schreibtisch ihres Vaters gebeugt gewesen war, eine vollkommen andere, wenn Marshall sie mit diesem beschissenen Geschwafel herabwürdigte. North war kein billiges Flittchen, das er in einem dubiosen Hotel fickte. Ich konnte mir noch keinen Reim auf sie machen, aber sie verdiente diese Worte nicht.

In den zwei Tagen seit der Totenwache und Beerdigung ihres Daddys hatte ich nicht aufgehört, an sie zu denken. Zwei Tage, seit ich meine Finger in ihr gehabt hatte und meinen Mund auf ihrer Pussy.

Ich spürte noch immer, wie sich ihre Wände um mich verkrampft hatten. Sah die Panik in ihren Augen, als ich sie nah an den Höhepunkt herangebracht hatte, dann den Frust, als sie ihn nicht zulassen hatte können.

Ich war Manns genug, ihr zu erlauben, ihre Klit zu stimulieren, bis sie kam. Oh, ich würde sie ohne Hilfe zum Kommen bringen. Bald. Aber damals? In jenem Moment? Das Ziel war nicht, sie zu brechen. Das Ziel war, dass sie Dampf ablassen konnte, denn es machte nicht den Anschein, als hätte sie irgendeine Gelegenheit, das zu tun.

Hatte sie jemals Spaß? Ließ sie jemals in ihrer Wachsamkeit nach?

Sie steckte so tief in ihrem Kopf fest. Deswegen war es so verdammt unglaublich gewesen, als sie gekommen war. Wie sie losgelassen und sich mir hingegeben hatte, wenn auch nur für wenige Sekunden.

Ich würde das wieder kriegen. Ich würde alles von ihr kriegen, denn jetzt wusste ich, wie sie aussah, wenn sie losließ. Wenn sie sich mir hingab.

Denn sie würde mein werden.

Er lehnte sich zurück und lachte. „So ist es also, was?“

Ich knirschte mit den Backenzähnen, denn mir wurde bewusst, dass mein Ziel, North Wainright für mich zu gewinnen, ein kompliziertes war. Ich durfte mir nicht anmerken lassen, dass ich echtes Interesse an ihr hatte.