Mountain Desire – weckt mein Verlangen - Vanessa Vale - E-Book

Mountain Desire – weckt mein Verlangen E-Book

Vale Vanessa

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Beschreibung

Als Dr. Samantha Smyth den sexy Mechaniker der Stadt mit einem Patienten verwechselt, erhält sie eine Lektion, die sie niemals vergessen wird…

Ein Wunderkind zu sein, hat Sam mit zweiundzwanzig zur Ärztin gemacht, aber sie hat rein gar nichts über Männer gelernt. Ihre Welt sind Skalpelle und Arztkittel, nicht Seide und Anmachen. Sam ist gewöhnt, Aufmerksamkeit für ihr Gehirn, nicht ihren Körper, zu erhalten. Doch als Mac und Hardin herausfinden, dass sie Nachhilfe im Bett braucht, melden sie sich freiwillig für den Job. Sie gehen ihrer Aufgabe sehr gewissenhaft nach und stellen sicher, dass sie eine Expertin in Sachen Lust wird… mit ihnen. Nur ihnen.

Mac weiß, dass er niemand ist, den die hübsche Ärztin verdient. Er arbeitet mit seinen Händen. Er ist rau, tätowiert und älter, aber er will sie trotzdem. Er und sein bester Freund, Hardin, haben Jahre mit der Suche nach einer Frau verbracht, auf die sie gemeinsam Anspruch erheben können. Hardin mag das ruhige Leben und verbringt mehr Zeit mit Pferden als mit Menschen, was ihm sehr gelegen kommt. Doch eine Kostprobe von Sam und sie verspüren nicht nur Begehren für diese Frau. Sondern auch einen Beschützerinstinkt. Besitzgier.

Als sie erfahren, dass Sam das Ziel eines Mörders sein könnte, sind sie fest entschlossen, nichts und niemandem zu erlauben, sie ihnen wegzunehmen. Und ihr Beschützerinstinkt erreicht neue Höhen, als Hardin herausfindet, dass er eventuell mit dem Mörder verwandt ist.
 

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MOUNTAIN DESIRE - WECKT MEIN VERLANGEN

WILD MOUNTAIN MEN - BUCH 3

VANESSA VALE

Copyright © 2019 von Vanessa Vale

Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin und werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebendig oder tot, Geschäften, Firmen, Ereignissen oder Orten sind absolut zufällig.

Alle Rechte vorbehalten.

Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder auf elektronische oder mechanische Art reproduziert werden, einschließlich Informationsspeichern und Datenabfragesystemen, ohne die schriftliche Erlaubnis der Autorin, bis auf den Gebrauch kurzer Zitate für eine Buchbesprechung.

Umschlaggestaltung: Bridger Media

Umschlaggrafik: Deposit Photos: nadunprabodana

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INHALT

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

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Website-Liste aller Vanessa Vale-Bücher in deutscher Sprache.

ÜBER DIE AUTORIN

1

SAMANTHA

Mein Arbeitstag war schließlich vorbei. Endlich. Sämtliche Patientenakten waren auf den laufenden Stand gebracht worden. Ich legte das Telefon nach einem Gespräch mit dem Aufwachraum auf, erfreut, zu hören, dass der Patient mit der Not-Blinddarmoperation wach und ansprechbar war. Meiner Schicht waren vier zusätzliche Stunden angehängt worden, weshalb ich jetzt zum ersten Mal meine Brille abnahm und mir über die Augen rieb, ehe ich sie wieder auf meine Nase setzte.

Ich stand von meinem Schreibtisch auf, hob meine Arme über den Kopf und streckte meinen Rücken. Da ich in der Notaufnahme bei Engpässen einsprang, hatte ich die Schicht eines Mannes übernommen, der für die Geburt seines ersten Enkelkindes nach Texas gereist war, und war noch dazu meinen üblichen Pflichten im OP-Saal nachgegangen.

Ich warf einen Blick auf meine Uhr und rechnete nach. Dreiundzwanzig Stunden und sechs Minuten, bis ich zu meiner nächsten Schicht erwartet wurde. Die Wäsche musste gewaschen werden. Das Apartment geputzt. Der aktuelle Thriller auf meinem E-Reader wollte zu Ende gelesen werden. Schlafen.

Gott, ich war langweilig. Die Aufregung meines Tages bestand in einem guten Buch und darin, zu einer irrsinnig frühen Stunde ins Bett zu krabbeln. Allein. Über siebzig Stunden die Woche zu arbeiten, weckte das verzweifelte Verlangen nach Schlaf in mir, nicht nach Spaß. Ich war erst seit ein paar Monaten in Cutthroat und das Personal war ausnahmslos freundlich, aber ich war eine Kuriosität. Es passierte nicht oft, dass jemand mit zweiundzwanzig sein Medizinstudium abschloss und mit fünfundzwanzig seine Ausbildung zum Chirurgen beendete.

Die meisten Schwestern und Pfleger waren älter als ich. Sogar manche der Mädchen, die unentgeltlich hier arbeiteten. Mein Alter und die Tatsache, dass es mir rechtlich erlaubt war, ein Skalpell zu schwingen, ließ manche Patienten in Panik ausbrechen, wenn sie erfuhren, dass ich diejenige war, die sie operieren würde.

Eine Notaufnahmeschwester namens Helen stoppte vor mir. „Noch einer bevor du gehst?“ Ich sah ihre entschuldigende Miene, weil sie mir noch einen Patienten aufs Aug drückte. Für ein Kleinstadtkrankenhaus waren wir den ganzen Tag über wahnsinnig beschäftigt gewesen. Vielleicht war Vollmond.

Innerlich ächzte ich, aber nickte nur, während ich mir das Stethoskop vom Schreibtisch schnappte und mir um den Hals schlang. „Klar, kein Problem.“ Was machte es schon, wenn ich ein bisschen länger blieb? Es war ja nicht so, als würde mein wildes Vorhaben für den Feierabend, das aus Lesen auf dem Sofa bestand, irgendwohin gehen.

„Prostatauntersuchung.“ Einer ihrer Mundwinkel hob sich an, aber das war das einzige Anzeichen von Belustigung, das sie sich anmerken ließ. Wir waren Fachkräfte, ganz gleich welches Anliegen der Patient hatte, auch wenn meine Finger in das Rektum eines Mannes zu schieben nicht gerade hoch oben auf meiner Liste spaßiger Dinge stand. „Drittes Mal dieses Jahr. Du bist neu und hast Mr. Marx noch nicht kennengelernt, aber er ist Cutthroats ureigener Hypochonder.“

Ich wusste von ihnen, den Leuten, die entweder zu viel im Internet lasen und sich selbst in solche Panik versetzten, dass sie zur Notaufnahme eilten, oder die einsam waren und etwas liebevollen Zuspruch suchten. Eine Prostatauntersuchung bedeutete hoffentlich ersteres und nicht das zweite. „Alles klar.“

„Zimmer drei.“

Ich lief in die Richtung, klopfte an die Tür und trat ein. „Hallo, entschuldigen Sie, dass es etwas länger gedauert hat, bis ich zu Ihnen kommen konnte. Das hier ist die Notaufnahme und ich hatte eine Not-OP. Ich bin Dr. Sm –“

Meine übliche Begrüßung verlor sich beim Anblick des Patienten im Nichts. Er entsprach überhaupt nicht dem überbesorgten Mittsechziger, den ich erwartet hatte. Groß, dunkel und gut aussehend waren die richtigen Adjektive, um den Mann vor mir zu beschreiben, aber er war so viel mehr. Er war groß; er überragte mich mühelos um einen ganzen Kopf. Seine Haare waren schwarz und hatten den Zeitpunkt für einen Haarschnitt um ein paar Wochen überschritten. Er war glattrasiert – obgleich es so aussah, als könnte er wieder eine Rasur gebrauchen. Sein Kiefer könnte dazu genutzt werden, perfekte Winkel auszumessen. Er trug ein schwarzes Henley und Jeans, die beide eng anlagen und wie angegossen passten – was bedeutete, dass jeder seiner Muskeln wundervoll zur Schau gestellt wurde. Jeder einzelne. Er erinnerte mich an einen kurzhaarigen Jason Momoa. Und sein Blick war… bohrend, dunkel, abschätzend und allein auf mich gerichtet.

Ich hatte keine Ahnung, woher das mentale Sabbern kam, aber mir entging nicht, dass an seinem Handgelenk unter dem Ärmel seines Shirts ein Tattoo hervorblitzte. Trotz des Desinfektionsmittelgeruchs der Notaufnahme konnte ich seinen waldigen, männlichen Duft riechen. Sein Auftreten schrie geradezu Bad Boy – nicht Hypochonder – ohne dass er auch nur ein Wort gesagt hatte. Und mein Körper reagierte. Wurde warm.

Lechzte nach ihm.

Mir wurde bewusst, dass ich dastand und ihn anglotzte… und mein Mund offen hing. Meine Wangen wurden wegen meines Verhaltens heiß. Ich glotzte nie, aber andererseits hatte ich auch noch nie zuvor so einen heißen Kerl gesehen. „Sorry, ich bin Dr. Smyth“, widerholte ich und beendete damit endlich meinen Satz.

Seine dunkle Augenbraue hob sich, während er zu mir herüber sah. Ich fühlte mich nackt und meine Nippel beschlossen, sich zusammenzuziehen, was noch nie zuvor geschehen war, zumindest nicht wegen eines Mannes. Und definitiv nicht wegen eines Patienten.

„Wirklich?“

Ich reckte mein Kinn und gab meine übliche Antwort. „Ja. Denken Sie, ich bin zu jung, um Ärztin zu sein? Machen Sie sich keine Sorgen, ich habe das schon mal gemacht.“

„Nein, ich habe nur erwartet, dass Sam Smyth ein Mann wäre.“

Ich runzelte die Stirn und fragte mich, woher er meinen Vornamen kannte, aber er stand auf meinem Namensschildchen, das oben an meinem Arztkittel befestigt war. Ich ging zum Computer, rief die Patientenakte auf, überflog die Informationen und wusste, was ich zu tun hatte. „Sam ist die Abkürzung für Samantha. Jeans und Unterwäsche runter bitte.“

Seine Augen weiteten sich. „Das ist neu“, sagte er.

Ich ging zum Waschbecken, pumpte mir etwas Seife auf die Hände und wusch sie, während ich über meine Schulter zu ihm blickte. „Oh?“

„Normalerweise bin ich derjenige, der das sagt.“

„Sind Sie Arzt?“

Darüber lachte er. „Nein. Ich bin ein Mann, der gerne die Kontrolle übernimmt.“ Er legte seinen Kopf zur Seite, musterte mich und durchbohrte mich mit seinem dunklen Blick. „Aber mir gefällt irgendwie die Vorstellung, dass Sie das Sagen haben.“

Ich blinzelte, riss mich zusammen, schnappte mir ein Papiertuch und beobachtete, wie er die Arme vor seiner breiten Brust verschränkte. Sein Mundwinkel hob sich an, da er es zweifelsohne amüsant fand, wie sehr er mich aus dem Konzept brachte. Ich hatte ganz und gar nicht das Gefühl, als hätte ich das Sagen.

„In Ordnung, dann bitte Hose und Unterwäsche runter.“

„Ich trage keine Unterwäsche“, konterte er.

Ich unterbrach das Händeabtrocknen, verarbeitete diese Information, sah sogar auf seinen Schritt und wusste, dass was auch immer sich unter dem Jeansstoff verbarg, direkt dort war.

Ich räusperte mich und versuchte, meine Gedanken in eine professionelle Richtung zu lenken, auch wenn ich großes Interesse daran hatte, zu sehen, was er darunter hatte. Und dieser Hintern, wow. Ich würde meine Approbation verlieren, würde irgendjemand meine Gedanken kennen. „Dann eben nur die Jeans runter. Ich werde auch schnell machen.“

„Mit Ihnen?“ Er musterte mich erneut von oben bis unten. „Yeah, das wird viel zu schnell gehen. Beim ersten Mal.“

Beim ersten Mal. Er redete nicht davon, dass ich seine Prostata untersuchen würde.

Seine Hände legten sich an seine Gürtelschnalle und ich starrte, sah zu, wie er sie öffnete, an dem Knopf zog und dann den Reißverschluss nach unten zerrte. Es war, als würde alles in Zeitlupe passieren, seine kräftigen Hände schoben seine Jeans über seine Hüften nach unten und er federte heraus…

Heilige Scheiße.

Ich hatte schon einen Penis gesehen. Ich war Ärztin. Ich hatte sogar schon einen erregten gesehen, aber noch keiner hatte meinen Slip feucht und meinen Mund trocken werden lassen, wie es dieser tat. Er war lang und dick. Und hart. Sehr hart. Von einem Nest dunkler Locken zielte er auf mich. Er war von dunkelroter Farbe und hatte eine breite Eichel mit einem kleinen Schlitz an der Spitze.

„Ich heiße übrigens Mac“, sagte er und riss mich mit seiner tiefen Stimme aus meinem… Starren. „Ich dachte, wir sollten wenigstens unsere Namen kennen, bevor die Dinge noch persönlicher werden.“

Mein Blick ruckte zu seinem, erfasste sein Grinsen. Er schämte sich nicht im Geringsten. Andererseits gab es auch nichts, wegen dem er sich schämen müsste. Ich musste mich ehrlich fragen, wie er mit diesem Ding zwischen seinen Beinen lief. Meine inneren Wände zogen sich zusammen und ich fragte mich, wie es sich wohl anfühlen würde, von diesem Monster gefüllt zu werden.

Ich wollte die Hand ausstrecken und ihn berühren, um herauszufinden, ob die straffe Haut so glatt war, wie ich vermutete, und ob sie unter meinen Fingern heiß wäre. Wenn ich ihn streichelte, würde er dann kommen?

„Mac“, wiederholte ich und widmete mich wieder dem Glotzen.

Dieser Mann war gemein. Ein richtiger Bad Boy. Er hatte keine Skrupel, seine Männlichkeit zur Schau zu stellen, sein offenkundiges Interesse an mir. Ich könnte ihn bespringen und eine Runde mit ihm drehen. Er bot es mir definitiv an.

„Meine Augen sind hier oben“, sagte er.

„Oh Scheiße“, flüsterte ich und wirbelte auf dem Absatz herum, um ihm – und seinem Penis – meinen Rücken zuzukehren. Es gab keine andere Möglichkeit, nicht zu schauen. Ich zog Handschuhe aus der Schachtel an der Wand und streifte sie über, während ich mich bemühte, zu verbergen, wie unbeholfen ich mich wegen ihm fühlte. Und erregt.

Welcher Arzt sagte Oh Scheiße vor einem Patienten?

„So meine Hosen sind unten. Da Sie das Kommando haben – dieses Mal – was genau werden Sie jetzt mit mir tun?“, erkundigte er sich. „Welchen Spaß auch immer wir haben werden, Sie sehen aus, als würden Sie sanft sein, aber keine Sorge, ich mag es ein wenig grob.“

Heilige Scheiße. Okay, das hier verlief nicht so, wie ich erwartet hatte. Konzentrier dich. KONZENTRIER DICH. Prostatauntersuchung. Gott, ich fragte mich, ob sein Hintern so glorreich war wie sein –

„Doc?“

Ich räusperte mich. „Ich werde Ihre Prostata untersuchen. In Ihrer Akte steht, Sie wurden dort schon mal untersucht. Keine Sorge, ich habe kleine Finger.“ Ich wackelte mit ihnen, damit er sie sehen konnte. „Männer sagen, sie mögen mich lieber als Dr. Neerah.“

Er hob seine Hände vor sich. „Whoa, Doc. Ich hege keinerlei Zweifel daran, dass ich Sie lieber als Dr. Neerah oder irgendjemand anderen mögen werde.“

Ich öffnete eine Schublade und zog ein kleines Tuch heraus. „Hier. Da Sie… so erregt sind, ist es möglich, dass Sie von einer direkten Prostatastimulation während einer Untersuchung ejakulieren. Ziehen Sie Ihre Jeans noch ein Stückchen nach unten und beugen sich über den Untersuchungstisch.“

„Sie meinen das ernst“, sagte er und rührte sich nicht.

Ich runzelte die Stirn. „Natürlich. Es gibt nichts, dessen Sie sich schämen müssten, wenn es passiert, Mr. Marx. Ich bin Ärztin.“

„Sie haben recht, ich werde zweifellos meine Ladung verschießen, wenn Sie Hand an mich legen, aber ich denke, dass hier eine Verwechslung vorliegt.“

„Oh?“

„Ich bin nicht Mr. Marx. Wie ich sagte, bin ich Mac. Mir gehört die Autowerkstatt in der Stadt. Die Empfangsperson hat mich hierhergeschickt, damit ich auf Sie warte, aber nicht, damit Sie Ihre hübschen kleinen Finger in meinen Arsch stecken.“

„Warum haben Sie dann ihre Hose runtergezogen?“, wandte ich ein und schob meine Brille meine Nase hoch.

„Wenn eine hübsche Frau meine Hose unten haben will, werde ich nicht protestieren.“

Darauf errötete ich und empfand etwas Ähnliches wie Eitelkeit, weil er mich hübsch genannt hatte. Was eine absolute Lüge war. Und sein Penis ragte immer noch aus seiner Hose.

„Was ist mit Mr. Marx passiert?“, wollte ich wissen, weil ich nicht wusste, was ich mit seiner Bemerkung anfangen sollte.

Seine breiten Schultern hoben sich zu einem lässigen Schulterzucken, während er seinen Penis wieder in seiner Jeans verstaute und diese hochzog. „Nervöser kleiner Kerl, Überkämmfrisur? Er sagte der Schwester, er würde zum Bad gehen. Ich denke, er hat gekniffen. Weiß nicht warum, jetzt da ich Sie sehe und weiß, was Sie tun wollten.“

Ich hätte mich beleidigt fühlen sollen, aber das war ich nicht. Irgendwie sorgten die Worte dieses Mannes nicht dafür, dass ich mich billig fühlte. Er gab mir das Gefühl… attraktiv zu sein, was absolut lächerlich war. Ich trug einen Arztkittel, kein Makeup, meine Brille und ich hatte meine Haare vor über zwölf Stunden zu einem schlampigen Pferdeschwanz gebunden. Ich roch nach starkem Desinfektionsmittel, trug Einmalhandschuhe und hielt eine Flasche mit Gleitmittel in der Hand.

All das erinnerte mich daran, dass ich für einen Mann wie ihn keine Frau war, ich war eine Eroberung. Es gab attraktivere Frauen, die hier im Krankenhaus arbeiteten. Frauen, die weltgewandter und bei weitem weniger absonderlich waren. Da wäre beispielsweise Dr. Knowles, der Arschloch Oberarzt der Chirurgie, der ein Auge auf mich geworfen hatte. Und dieser Typ, Mac? Auf ihn schien das auch zuzutreffen.

Aber Dr. Knowles weckte in mir den Wunsch nach einer Dusche. Mac weckte in mir den Wunsch nach einer Dusche… mit ihm. Und das riss mich direkt aus meinen Gedanken, denn der umwerfende Adonis vor mir hätte daran garantiert kein Interesse oder an irgendetwas anderem, das mit mir, der bekloppten, jungfräulichen Ärztin, zu tun hatte.

Er war erregt gewesen. Für mich. Wegen mir.

„Warum genau warten Sie auf mich?“, fragte ich verwirrt von so vielem. „Und das in einem Untersuchungszimmer?“

„Ich habe keine Ahnung, warum ich hier drin bin.“ Er hob seine Hand und deutete auf den sterilen Raum. „Die Krankenhaus-Security rief mich vor einer Stunde an. Wie ich hörte, patrouillierten sie den Parkplatz. Sie stellten fest, dass Ihr Auto einen Platten hat. Sie wollten, dass ich mich mit Ihnen in Verbindung setze und ihn repariere.“

„Ich habe einen Platten“, wiederholte ich dümmlich. Ich kannte die Kerle von der Security. Sie hatten mich nach draußen begleitet, als meine Schicht mitten in der Nacht geendet hatte. Die Tatsache, dass sie sich daran erinnerten, was für ein Auto ich fuhr und dass sie bemerkt hatten, dass ich einen Platten hatte, war eine weitere Erinnerung daran, warum ich nach Cutthroat gezogen war.

„Sie sind hier, um ihn zu reparieren“, zählte ich schließlich eins und eins zusammen.

„Das stimmt. Hätten Sie etwas dagegen, jetzt dieses Gleitgel wegzustellen?“

Ich schloss die Augen und holte tief Luft. „Fick mich“, flüsterte ich. Die Leichenhalle befand sich einen Stockwerk tiefer, weshalb es mein Körper wenigstens nicht allzu weit hätte, wenn ich vor Scham starb.

Mac trat zu mir und nahm mir das Gleitgel aus den Händen. Ich riss die Augen auf und sah in sein grinsendes Gesicht hoch. „Das kann arrangiert werden.“

2

MAC

„Wo zum Henker warst du?“, fragte Hardin, als ich wieder in den Abschleppwagen kletterte. Sein böser Blick würde die meisten Leute in die Flucht schlagen, aber nicht mich. Das Gleiche galt für seine Größe. Er war gebaut wie ein verfluchter Holzfäller und hatte sogar den passenden Bart.

Ich war so lange weggewesen, dass die Wärme aus dem Fahrerhaus gewichen war und unser Atem nun als weiße Wölkchen vor uns schwebte, nicht dass er die Kälte fühlen würde. Es war erst November und würde vermutlich ein harter Winter werden.

Ich lachte, schaltete den Motor an und legte den Gang ein, während ich Kraft meiner Gedanken versuchte, meinen Schwanz zum Erschlaffen zu bringen. „Du würdest es nicht glauben, wenn ich es dir erzählte.“

„Versuchs doch. Ich saß hier verdammt noch mal eine Ewigkeit zu Tode gelangweilt herum.“

Er hielt nichts von elektronischen Geräten, benutzte sein Handy kaum und wenn, dann nur für Anrufe. Ich bezweifelte, dass er überhaupt wusste, wofür eine App da war, oder, falls er es tat, weigerte er sich mit aller Kraft, sich einen Scheißdreck darum zu kümmern.

„Wie ich sehe, hast du dein Buch zu Hause in deiner Tasche liegen lassen“, blaffte ich. Als er mich nur noch finsterer anfunkelte, fügte ich hinzu: „Na schön.“ Ich drehte mich auf dem Sitz um, legte einen Arm über das Lenkrad und erzählte ihm alles.

Seine Augenbrauen verschwanden unter seiner Rollmütze, als ich meine Geschichte schließlich beendete.

„Du bist da rein, um einem Kerl zu sagen, dass du seinen Platten reparieren wirst. Stattdessen bekommst du eine Frau, die deine Prostata kitzeln will. Du kriegst immer den ganzen Spaß ab“, murrte er.

Ich setzte mich wieder anders hin und legte den Gang ein. „Oh, du wirst auch etwas von diesem Spaß abkriegen. Diese Frau… zum Teufel, sie ist die Eine. Keine Frage.“

„Die Eine.“ Er lachte. Als ich nicht mit einfiel, redete er weiter: „Wirklich? Die Eine? Du denkst, weil du deinen Schwanz rausgeholt hast, wird sie an uns beiden Interesse haben.“

Ich schüttelte den Kopf. Bis vor zwanzig Minuten hatte ich genauso empfunden. Ich hatte darauf gehofft, es aber nie wirklich erwartet, dass eine Frau eine ernsthafte Beziehung mit zwei Männern wollen würde. Eine wilde Nacht, um es von der Wunschliste zu streichen, klar, aber nicht für immer. Cy Seaborn und Lucas Mills führten eine Beziehung mit Hailey Taylor, der Skirennfahrerin. Es war kein Gerücht. Sie hatten es mir bestätigt, als ich ihr Auto vor einer Weile abgeschleppt hatte. Ich freute mich für sie und war mächtig neidisch. Nicht weil ich Hailey wollte, sondern weil ich diese Art von Verbindung wollte, die sie miteinander teilten.

Mein Bauchgefühl sagte mir, dass die Ärztin, die Eine war, selbst nach der wahnsinnigen Art und Weise, auf die ich sie kennengelernt hatte. Ich würde nicht mit Hardin streiten. Er würde es schon bald selbst herausfinden. „Du wirst schon sehen. Dritte Reihe, fünftes Auto von links, weißer Honda SUV“, murmelte ich vor mich hin.

„Was?“, fragte er und spähte aus dem Fenster.

„Dort steht ihr Auto, hat sie gesagt.“

„Wer zum Geier weiß genau, wo er geparkt hat?“

Ich lachte und deutete auf ihren Wagen, als wir davor anhielten genau dort, wie sie es beschrieben hatte.

„Die Ärztin“, erwiderte ich. „Sie ist ein Frau, die alles streng nach Vorschrift macht. Präzise. Klug, hübsch, organisiert. Genau. Umwerfend auf eine subtile Weise. Und verdammt jung.“

Als das Büro der Krankenhaus-Security angerufen und erzählt hatte, dass einer ihrer Ärzte einen Platten hatte, ein Sam Smyth, hatte ich nicht Sam Smyth erwartet. Ich war absolut dafür, dass Frauen Ärzte wurden, aber bei dieser war ich von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Mein Schwanz hatte die Überraschung auf jeden Fall sehr gemocht. Genauso wie der Rest von mir. Ich hatte hinter die unordentlichen Haare und den Arztkittel gesehen. Sie hatte kein Gramm Makeup getragen, weshalb sie den Mädchen-von-nebenan-Look gehabt hatte. Sie hatte auf keinen Fall versucht, mich hart zu machen. An ihr war absolut nichts Künstliches. Ich bezweifelte, dass sie überhaupt wusste, wie man flirtete. Aber diese verklemmte Persönlichkeit, und fuck, diese Brille. Die hatten meinen Schwanz zu einem Bleirohr in meiner Hose werden lassen… zu Beginn. Dann, als sie gesagt hatte, dass sie meine Hose unten haben wollte, hatte ich das nicht infrage gestellt. Mein Schwanz hatte RAUS! geschrien, obwohl ich keinen blassen Schimmer gehabt hatte, warum so ein kleines Ding wie sie mir befahl, die Hosen runterzulassen, wenn ich doch dort war, um mich um einen Platten zu kümmern.

„Also das komplette Gegenteil von dir“, konterte Hardin.

„Zweifellos. Sie trifft sich hier mit mir – uns. Sie musste noch einen verloren gegangenen Patienten aufspüren.“

Bevor ich gegangen war, hatte mir Dr. Smyth… Sam… den genauen Standort ihres Autos genannt – sogar das Nummernschild – und gesagt, dass sie sich mit mir auf dem Parkplatz treffen würde, aber vorher noch den vermissten Mr. Marx finden müsste. Ich nahm an, dass es nicht gut war, wenn ein Patient einfach verloren ging. Mir wurde bewusst, dass ich nicht allzu begeistert davon war, dass die heiße Ärztin den alten Sack mit ein wenig Gefummel am Hintern womöglich zum Orgasmus bringen würde. Fuck, ich wusste, dass das ihr Job war und alles, aber trotzdem. Ich wollte diese Hände auf mir spüren.

Welcher Kerl bei rechtem Verstand würde mit einer Granate wie ihr diskutieren? Wenn sie meine Hose unten haben wollte, dann kam sie eben runter. Fertig.

Ich schaltete den Motor des Abschleppwagens aus und sprang hinaus, um den Schaden zu begutachten und festzustellen, ob der Reifen geflickt und wieder aufgepumpt werden konnte. Hardin folgte mir. Ich ging neben dem Reifen in die Hocke, um ihn näher unter die Lupe zu nehmen.

„Was zum Geier? Der Reifen wurde aufgeschlitzt“, stellte er fest. Die Werkstatt gehörte uns beiden, denn wir waren beide Mechaniker. Wir reparierten alle möglichen Autos und Trucks, aber auch Schneemobile, Quads, Traktoren, sogar Schneefräsen.

Wer würde den Reifen der Ärztin aufschlitzen wollen? Sie war noch nicht alt genug, um Feinde zu haben. Meine Laune veränderte sich innerhalb von zweieinhalb Sekunden von dienstbeflissen zu verdammt angepisst. Wer spielte einer Frau derartig übel mit? Das war eine richtige Arschloch-Aktion. Es war über fünfzehn Jahre her, seit meine Mom gestorben war. Ich war nicht für sie da gewesen, meine eigene verdammte Schuld, aber ich würde für Sam sorgen. Krebs und ein aufgeschlitzter Reifen waren nicht annähernd das Gleiche.