Die Vorher-Nachher-Frau - Susanne Schmidt - E-Book

Die Vorher-Nachher-Frau E-Book

Susanne Schmidt

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  • Herausgeber: Heyne
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

57 Kilo in nur sieben Monaten – und das ohne Hungern und Kalorienzählen: Susanne Schmidt wog 132 Kilo, war unzufrieden, hatte sich und den Kampf gegen die Pfunde fast aufgegeben. Ein gutes halbes Jahr später wog sie nur noch 75 Kilo – und das seitdem dauerhaft. Ihr Geheimnis? Hier erzählt sie, wie es ihr gelungen ist, die Pfunde so schnell purzeln zu lassen, und wie auch andere das schaffen können. Mit der 30-Gramm-Fett- Methode schlank werden und bleiben – so unkompliziert war Abnehmen noch nie!

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Seitenzahl: 227

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SUSANNE SCHMIDT

DIE

VORHER

NACHHER

FRAU

Wie ich 57 Kilo in 7 Monaten abgenommen habe

Nie wieder dick mit der 30-Gramm-Fett-Methode!

WILHELM HEYNE VERLAG

MÜNCHEN

Dieses Buch erschien in einer früheren Ausgabe im Zeppelin Verlag, Stuttgart.

Erweitere Taschenbuchausgabe 09/2014

Copyright © 2012 by Zeppelin Verlag, Stuttgart

Copyright © 2014 dieser Ausgabe by Wilhelm Heyne Verlag,

München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Redaktion: Janina Jentz und Edelgard Prinz-Korte

Umschlaggestaltung: Eisele Grafik-Design, München

Illustrationen: Steffen Gumpert, Berlin

Satz: EDV-Fotosatz Huber/Verlagsservice G. Pfeifer, Germering

ISBN 978-3-641-13764-9

www.heyne.de

Inhalt

Vorwort

Wir schaffen das!

Was heißt denn nun eigentlich fettarme Ernährung?

INFO – Die Grundregeln

»Morgen fange ich an …«

»Iss was Gutes, dann geht es dir gut.«

TIPP – Nicht alles aufessen

TIPP – Bewegung hilft dreifach

TIPP – Naschereien

»Ich werd dich ja nicht wieder los!«

TIPP – Nicht verzichten: Lebensmittel ersetzen

TIPP – Butter und Margarine ersetzen

TIPP – Wie süße ich

INFO –Was sind und machen eigentlich Fettzellen?

»Ihre Größe führen wir nicht!«

TIPP – Kleidung: Ende des Versteckspiels

TIPP – Gesicht: unser schönstes Körperteil

TIPP – Wo kann ich einkaufen?

Gute Zeiten – schlanke Zeiten

TIPP – Entspannen Sie sich

TIPP – Was esse ich im Restaurant

TIPP – Was macht dick – was macht schlank?

TIPP – Wasser: Wundermittel und Qual

Ich habe mich selbst nicht wichtig genommen

TIPP – Ernährung in der Schwangerschaft

TIPP – Wie koche ich für die Familie

TIPP – Kleine Tricks für Not- und Rückfälle

»Kein Wunder, so wie ich aussehe.«

TIPP – Ziele richtig setzen

TIPP – Alkohol

TIPP – Meersalz

»Essen Sie doch, wann Sie wollen.«

Die Spessart-Klinik Bad Orb

TIPP – Wie zahlt die Krankenkasse für eine Kur

TIPP – Wie wiege ich mich

INFO – Körperfettanteil

Mein Sommermärchen 2006

TIPP – Bewegung: Lassen Sie keine Ausreden gelten

TIPP – Der richtige Puls zur Fettverbrennung

TIPP – Bewegung im Büro

INFO – BMI: Body-Mass-Index

TIPP – So sahen meine Tagespläne aus

TIPP – Eiweiß ist ein Fatburner

TIPP – Fettarm kochen

TIPP – Fettarm einkaufen

TIPP – Wie viel Fett hat der Käse wirklich?

Fettpunkte – Ihr Wochenplan

TIPP – Wenn das Gewicht stagniert

Mein neues Leben

Mittendrin im Leben – ein Neuanfang

Fetttabelle

Rezepte

Danke

Vorwort

Nie wieder dick! Das ist mein Lebensmotto geworden, mein Programm, meine Hilfe zur Selbsthilfe. Und zwar, um genau zu sein, seit dem Jahr 2006.

Damals war ich Anfang 50 und wog 132 Kilo. Und das nicht erst seit ein paar Jahren, sondern seit vielen Jahren. Ich habe zeit meines Lebens gegen meine Pfunde angekämpft, aber alle Versuche und Diäten zeigten keinen nachhaltigen Erfolg. Deshalb war ich aber keineswegs immer unglücklich. In den Jahren, als ich meinen Mann kennenlernte, heiratete und Kinder bekam, war ich glücklich und hatte ein ausgefülltes Leben. Ich war zwar schon immer etwas pummelig, denn das war in den 50er-Jahren ein Zeichen von »gesund« und wurde von Eltern und Großeltern sogar gefördert. Doch war ich nie wirklich dick. Aber mit zunehmendem Alter wurde es immer anstrengender, mein Gewicht im Rahmen zu halten. Dazu kamen natürlich auch körperliche Beschwerden, das Treppensteigen und Gehen fiel zunehmend schwerer. Die vielen Kilo belasteten die Knie und den Rücken. Dazu kam die Atemnot. An Sport war gar nicht zu denken, aber der hatte auch bisher in meinem Leben noch keine große Rolle gespielt.

Das sollte sich ändern, als ich mich 2006 auf Anraten meines Arztes zu einer Kur entschloss. Um meinem Dicksein mal wieder zu Leibe zu rücken, habe ich mich in der Spessart-Klinik in Bad Orb angemeldet und in 3 Wochen 12 kg abgenommen. Und das mithilfe der dort entwickelten 30-g-Fett-Methode und Sport! In der darauffolgenden Zeit habe ich es geschafft, in 7 Monaten insgesamt 57 Kilo abzunehmen. Das war ein unglaublicher Erfolg, von dem ich nicht zu träumen gewagt hatte und der mich stolz machte. Es war der Wendepunkt in meinem Leben.

Wie mein Leben vor dieser Zeit aussah, wie es mir gelang, am Ball zu bleiben, um mein Gewicht zu reduzieren, und wie mein Leben danach weiterging, davon möchte ich Ihnen in diesem Buch erzählen. Denn ich möchte Ihnen damit Mut machen. Auch ich hätte es nicht allein geschafft. Man braucht Mitstreiter, Gleichgesinnte und Motivation. Und den unbedingten Willen.

Wie viel schöner und unbeschwerter das Leben sein kann, wenn man beweglicher ist und Dinge tun kann, die man mit mehr Gewicht nicht tun konnte, hätte ich nie geglaubt. Ich fühle mich wesentlich wohler in meiner Haut, fühle mich jünger und gesünder. Deshalb genieße ich jetzt jeden Tag ganz besonders und möchte mein altes Leben für kein Geld der Welt zurückhaben.

Das Nie-wieder-dick-Motto ist inzwischen zu meinem Lebensinhalt geworden. Mit meinen Selbsthilfegruppen, meinem Online-Programm, verschiedenen Internetforen, meinem Abnehmurlaub in Deutschland und im Ausland, meinen Kochbüchern, CDs und Vorträgen möchte ich auch andere dabei unterstützen, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Mit meiner Geschichte möchte ich Ihnen zeigen, dass auch Sie abnehmen können, wenn Sie wollen. Ich begleite Sie gern auf diesem Weg.

Susanne Schmidt

Wir schaffen das!

Wenn Sie dieses Buch in den Händen halten, könnte es sein, dass Sie denken, dass Sie das eine oder andere Kilo zu viel auf den Rippen (Hüften, Bauch, Po und / oder Oberschenkeln) haben. Das hatte ich die meiste Zeit meines Lebens auch, und ich habe nicht vergessen, wie man sich damit fühlt. Ich bin meine überflüssigen Pfunde losgeworden, und ich weiß, dass Sie das auch können.

Vorweg die schlechte Nachricht: Ich zaubere Sie nicht schlank, das müssen Sie selbst machen.

Die gute Nachricht: Ich kann Ihnen dabei helfen. Sie können das! Wir schaffen das!

Wir alle haben Dutzende von Diätbüchern gelesen, lassen Sie mich gleich sagen – dies ist keins. Ich gebe Ihnen Tipps und Ratschläge, wie Sie Ihre Ernährung umstellen können, um abzunehmen und Ihr neues Gewicht zu halten, und wie Sie trotzdem weiter mit Freude essen können. Warum ich auf diesen Unterschied so bestehe? Weil wir alle, jeder Einzelne von uns, Diäten hassen und weil ich das Leben liebe und finde, dass wir uns selbst lieben sollten. Ernährung ist ein so wichtiger und unvermeidbarer Bestandteil unseres Lebens, den wir uns nicht verderben lassen sollten. Essen kann und sollte Spaß machen.

Ich vermute allerdings, dass Essen auch bei Ihnen mittlerweile ein mit Schuldgefühlen beladenes Thema ist. Ernährung bedeutet mehr als die Nahrung, die Sie zu sich nehmen. Essen ist ein Teil Ihres Lebensgefühls, wie Sie sich ernähren, zeigt auch, wie sehr Sie sich mögen. Deswegen möchte ich Ihnen erzählen, wie Sie Ihr Gewicht reduzieren können, ohne sich zu kasteien und dabei das Essen genießen können.

Im Grunde liefere ich Ihnen in diesem Buch neben meinen Erfahrungen nur zwei Regeln und einen Rat:

• Nehmen Sie nicht mehr als 30 Gramm und nicht weniger als 20 Gramm Fett am Tag zu sich.

• Bleiben Sie in Bewegung, mindestens dreimal die Woche sollten Sie sich körperlich betätigen.

• Es wird nicht immer leicht, aber glauben Sie an sich, haben Sie Verständnis für sich, verzeihen Sie sich und geben Sie nicht auf: Wir schaffen das.

Im Verlaufe des Buches erzähle ich Ihnen, wieso ich dick geworden bin, was mir beim Abnehmen immer wieder im Weg stand und welche Hindernisse ich überwinden musste. Das erzähle ich Ihnen nicht, weil ich denke, dass dies so unglaublich besondere Erfahrungen sind. Im Gegenteil, ich glaube, dass diese Hindernisse bei uns allen so ähnlich sind, dass Sie oft genug denken werden: »Oh ja, das kenne ich gut.« Und ich glaube, dass es umso leichter ist, diese Hürden zu überspringen, je besser wir sie verstehen. Und zum Glück sind wir nicht bei einem Wettkampf, wir dürfen auch mal um eine Hürde herumgehen, wenn es möglich ist.

Mit ganz praktischen Tipps will ich Ihnen bei Ihrer Ernährungsumstellung helfen. Keine Angst, das klingt genussfeindlich, muss es aber nicht sein. Sie sollen dabei durchaus noch Freude am Leben und am Essen haben. Wir verzichten nur auf wenig und verbessern viel. Behalten Sie immer im Hinterkopf: Wir wollen uns nicht geißeln, wir wollen unsere Lebensqualität und unser Körpergefühl verbessern. Dies ist ein positives Vorhaben, lassen Sie es uns mit Lust und guter Laune angehen. Schlechte Laune macht dick.

Denn eins dürfen wir nie vergessen, so sehr wir darunter leiden mögen, dass wir dick sind: Es gibt Schlimmeres. Und der Vorteil am Dicksein, ja Sie lesen richtig, der Vorteil: Wir können es ändern. Es ist manchmal schwer, es wird bestimmt kein Spaziergang, aber es ist keine unheilbare Krankheit. Es liegt nur in Ihrer Hand, ob Sie so weiterleben wollen oder ob Sie es ändern.

Schlank genieße ich mein Leben so viel mehr, es ist so viel schöner – und wenn es nur wäre, dass ich ohne schlechtes Gewissen essen kann und mir die Kleidung kaufen kann, die mir gefällt. Aber es hat auch noch so viele andere Vorteile, von denen ich Ihnen natürlich auch erzählen werde.

Ich bin weder Ernährungswissenschaftlerin noch -beraterin, keine Ärztin oder Psychologin. Das Einzige, was ich vorweisen kann: Es hat bei mir funktioniert, mit genau dieser Methode. Zu fast jeder wissenschaftlichen Erkenntnis finden Sie eine, die das genaue Gegenteil besagt. Deswegen kann und will ich Ihnen nicht sagen, was Sie tun und lassen müssen. Das können Sie wohl genauso wenig leiden wie ich. Ich kann und werde Ihnen nur sagen, was bei mir gewirkt hat. Und was mittlerweile bei vielen Teilnehmern meiner Selbsthilfegruppen auch funktioniert hat.

Ein kleiner Hinweis vorab: Sie können dieses Buch so lesen und benutzen, wie Sie wollen. Die Ratschläge und Tipps sind von meinen Erfahrungen grafisch abgesetzt. Ignorieren Sie diese oder lesen Sie nur die Tipps. Oder lesen Sie diese, nachdem Sie meine Erinnerungen gelesen haben, das ist ganz Ihnen überlassen. So wie Sie selbst entscheiden können, auf welche Art Sie sich ernähren wollen, können Sie auch selbst entscheiden, wie Sie dieses Buch nutzen möchten. Im Anhang finden Sie ein paar meiner Lieblingsrezepte und die Fetttabelle, die Ihnen dabei hilft, sich eine gesunde, fettarme Ernährung nach Ihren Wünschen zusammenzustellen.

Was heißt denn nun eigentlich fettarme Ernährung?

Die meisten Deutschen essen täglich zwischen 100 und 150 Gramm Fett, allein durch die Reduzierung auf 30 Gramm Fett (= 30 Fettpunkte) sparen Sie bis zu 1 200 Kalorien ein. Deswegen können Sie durch die Kontrolle Ihres Fettverzehrs auch aufhören, wie besessen die Kalorien sämtlicher Lebensmittel zu zählen oder gar auswendig zu lernen. Wenn Sie sich fettarm ernähren, sparen Sie automatisch viele Kalorien ein. Und deswegen brauchen Sie auch nie hungrig zu sein, denn zum Beispiel Kartoffeln, Gemüse, fettarmes Fleisch, Marmelade und viele Leckereien können Sie durchaus in einem Maße zu sich nehmen, dass Sie mehr als satt und zufrieden sind.

Das sollte Sie aber nicht dazu verleiten, übermäßig viel zu essen, denn nach wie vor ist auch die Menge der Kalorien wichtig und nicht ganz außer Acht zu lassen. Natürlich ist es möglich, auch mit fettarmer Ernährung so viele Kalorien zu sich zu nehmen, dass Sie nicht abnehmen werden. Eine Frau in einer meiner Gruppen hat sich fettarm ernährt, ist immer unter den 30 Gramm Fett geblieben und verzweifelte immer mehr, weil sie nicht abnahm. Als ich nachfragte, stellte sich heraus, dass sie am Tag 20 trockene Brötchen und eine Tüte »Russisch Brot« aß, was dann natürlich weit über den täglichen Energiebedarf hinausgeht. Wenn Sie sehr unausgewogen, ungesund und kalorienreich essen, werden Sie nicht abnehmen. Aber wenn Sie sich gesund und fettarm ernähren, werden Sie mit Freude am Essen Ihr Gewicht reduzieren und dann halten können.

INFO – Die Grundregeln

1. Täglich 20–30 Gramm Fett

Nicht weniger, denn das braucht der Körper, um zu funktionieren. Nicht mehr, denn dann greift der Körper kein eigenes Fett an. Sie können mal zwei Tage Fett einsparen, um sich danach fettreichere Delikatessen zu gönnen. Über einen längeren Zeitraum funktioniert das nicht.

2. Bewegung

Mindestens dreimal die Woche, eine halbe bis ganze Stunde, möglichst jedoch täglich. Den richtigen Puls zur Fettverbrennung haben Sie, wenn Sie sich dabei gerade noch unterhalten können.

3. Geben Sie nicht auf

Auch wenn Sie einmal einen Rückfall haben, der wirft Sie vielleicht zurück, aber nicht aus dem Rennen.

»Morgen fange ich an …«

Im Februar 2006 fuhr ich mit meiner Freundin Heidi nach Hamburg. Wir wollten uns das Ballett »Romeo und Julia« ansehen. In Heidis Gegenwart fühle ich mich wohl und denke nicht ständig über mein Gewicht nach. Sie sieht gut aus, ist schlank, trägt immer sehr schöne Kleidung, aber sie gibt mir nie das Gefühl, ihr unterlegen zu sein. Für diesen Ausflug gönnte ich mir extra einen neuen Anzug: anthrazit mit Nadelstreifen (die sollen ja angeblich schlank machen) und langer Jacke (das streckt). Heidi hatte so einen und sie sah darin immer fabelhaft aus. Ich hatte zur Sicherheit lieber nicht mehr in den Spiegel gesehen, nachdem ich mich umgezogen hatte. Meine gute Stimmung wollte ich mir nicht verderben, indem ich mich mit meinem so verhassten Spiegelbild konfrontierte. In Hamburg angekommen, gaben wir im Hotel nur schnell die Koffer ab und gingen in die Oper hinüber. Das Ballett war wundervoll, auch wenn ich immer dachte, irgendwann müssen die doch mal anfangen zu reden. Den Abend genoss ich in vollen Zügen. Na ja fast, in der Pause aß ich lieber nichts, obwohl ich, wie Heidi, Hunger hatte. Aber wie so oft glaubte ich, dass die abfälligen Blicke der Leute noch stärker werden, wenn ich in der Öffentlichkeit esse. In solchen Situationen fühlte ich mich wie ein Straßenkind, das durch eine Fensterscheibe auf das Treiben der Reichen und Schönen schaut: Die können essen wann und was sie wollen und ich kann nur sehnsüchtig durch das Fenster zusehen. Wenn ich in der Öffentlichkeit aß, kam ich mir vor wie eine Ladendiebin, die beim Stehlen erwischt wird, die Blicke der Leute sind die Strafe, die moderne Form des Prangers.

Am nächsten Morgen trafen wir uns um halb neun Uhr, um zum Frühstück zu gehen. Unsere Zimmer lagen am Ende eines Flures, und um zum Fahrstuhl zu kommen, musste ich an unzähligen Spiegeln vorbeigehen. Links und rechts hingen sie, einer neben dem anderen, und sie bewirkten nicht, dass ich mich wie Alice im Wunderland hinter den Spiegeln fühlte. Nein, ich fühlte mich fürchterlich. Wie im Spiegelkabinett wurde mein Bild unzählige Male reflektiert. Ich vermeide mein Spiegelbild ja schon in einfacher Ausführung, aber hundertfach, das war mir zu viel. Heidi ging mit ihrem eleganten, beschwingten Gang und Kleidergröße 38 vor mir her, und ich wollte mit meiner Größe 56 am liebsten auf die Knie heruntergehen, nur um meinem Anblick in den Spiegeln auszuweichen. Allerdings wäre ich vermutlich nicht wieder hochgekommen. Mir wurde fast schlecht und die Tränen stiegen hoch: So wollte ich nicht aussehen, wie ist mir das nur passiert und wieso um Himmels willen tue ich nichts dagegen?

Das Frühstück konnte ich nicht mehr genießen, was allerdings nicht dazu führte, dass ich weniger aß. Im Gegenteil, mein bewährtes Muster setzte ein und das Frustessen begann. Morgen – nahm ich mir vor – morgen, dann würde ich endlich, endlich etwas gegen diese Speckberge tun.

Morgen ist immer zu spät

Veränderungen, Entscheidungen oder die Umsetzung von Entschlüssen auf morgen aufzuschieben, ist typisch für Suchtverhalten. Ich werde anfangen, gesünder zu essen, fettarm zu essen, zu laufen – aber erst morgen, erst nach der goldenen Hochzeit von Tante Ulla, erst nach Weihnachten, nach Ostern, erst nach dem Geburtstag von Heinz. Ich fange damit an, aber erst wenn es nicht mehr so stressig ist, wenn es nicht mehr so ruhig ist, wenn der Urlaub vorbei ist, wenn ich das nächste Mal Urlaub habe, erst wenn …

Die Ausreden sind vielfältig, und glauben Sie mir, ich kenne sie alle. Hören Sie auf, einen besseren Zeitpunkt zu suchen, es gibt keinen besseren als jetzt, heute, sofort! Worauf auch immer Sie warten, es wird nicht kommen. Also können Sie genauso gut sofort damit beginnen, sich anders zu ernähren. Warten Sie nicht darauf, dass nichts mehr passiert. Wenn nichts passiert, sind Sie tot. Fangen Sie nicht morgen an, sondern jetzt!

Natürlich fing ich nicht morgen an, wieder einmal »kam mir etwas dazwischen«. Aber ein paar Monate später sagte mein Arzt wegen meiner mittlerweile immer stärker werdenden Beschwerden zu mir: »Warum machen Sie nicht eine Kur?« Ich lächelte müde, denn ich glaubte keine Sekunde, dass mir drei Wochen Kuraufenthalt bei einem Gewicht von 124 Kilo und über 50 Kilo Übergewicht eine Hilfe sein könnten. Ich war dick, 50 Jahre alt, in den Wechseljahren und fühlte mich hässlich. Mein Zug war längst ohne mich abgefahren. Trotzdem stimmte ich zu, denn ich verreise gerne und eine Kur erschien mir wie ein Urlaub, der zum Teil von der Krankenkasse bezahlt wird. Und außer Pfunden hatte ich wirklich nichts mehr zu verlieren. Überraschenderweise übernahm die Krankenkasse auch fast problemlos die Kosten. Also fuhr ich im Sommer 2006 in die Spessart-Klinik nach Bad Orb und – nahm dort ab, in diesen drei Wochen allein 12 Kilo. Nur durch die flexible Fettkontrolle und Bewegung. Als ich nach Hause kam, machte ich weiter, weil das Konzept so einfach und schlüssig war. Und ich nahm ab und ab und ab. Sechs Monate nach dem Kurantritt hatte ich 50 Kilo abgenommen und Ende Januar 2007 waren es 57 Kilo. Nun wog ich nur noch 75 Kilo. Das ist in meinem Alter Normalgewicht – ICH hatte Normalgewicht, unglaublich.

Aber das wirklich Unglaubliche ist, ich halte dieses Gewicht seitdem und glaube fest, dass ich es weiter halten werde. Nicht einfach so, aber weil ich es will und weil ich weiß, dass ich weiter und für den Rest meines Lebens daran arbeiten muss.

Und nun zu Ihnen: Wenn ich es kann, können Sie es auch. Mein Durchhaltevermögen und meine Willenskraft waren nie sonderlich stark ausgeprägt, aber ich habe es geschafft und dann schaffen Sie das auch. Wir schaffen es. Ich sage »wir«, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass man es zwar allein wollen muss, aber dass es zu zweit, zu dritt, in Gruppen so viel leichter ist, durchzuhalten. Suchen Sie sich Hilfe, ich biete verschiedene Möglichkeiten an, oder natürlich auch andere Weggefährten, wo Sie können. Sie entscheiden allein, dass Sie abnehmen wollen, aber Sie müssen nicht alleine abnehmen. WIR SCHAFFEN DAS!

Natürlich geschieht das nicht nebenbei, ich verspreche Ihnen keine Wunder und auch keinen sonnigen Spaziergang, an dessen Ende Sie plötzlich schlank sind, quasi ohne etwas dafür getan zu haben. Aber es gibt Dutzende guter Gründe durchzuhalten. Nicht alles in meinem Leben hat sich dadurch geändert, weil ich nun schlank bin. Aber es ist ein völlig neues Lebensgefühl: Ich bin beweglicher und genieße das Essen wieder ohne Schuldgefühle. Ich fühle mich verjüngt und sehe auch so aus. An meinem 53. Geburtstag sagte mein Sohn Christian ganz charmant: »Mama, du hast es geschafft nicht ein Jahr älter zu werden, sondern 15 Jahre jünger.« Morgens gucke ich gerne in den Spiegel und beginne den Tag viel fröhlicher. Mein Selbstbewusstsein ist größer, und ich schäme mich nicht mehr, denn ich fühle mich akzeptiert und will mich nicht mehr verstecken.

Machen Sie sich ruhig sehr drastisch klar, wie wenig Sie zu verlieren und wie viel Sie zu gewinnen haben. Es wird Sie immer wieder motivieren, dieses Mal durchzuhalten.

Wie halte ich durch?

Wichtig ist, dass Sie sich immer wieder aufs Neue selbst motivieren können. Stellen Sie sich vor, was Sie positiv verändern wird. Mit einer ausgewogenen, fettarmen Ernährung und etwas Sport können Sie Ihr Leben, Ihre Figur, Ihre Beweglichkeit, Ihre Blutwerte, Ihr Selbstwertgefühl, den Inhalt Ihres Kleiderschrankes, die Akzeptanz Ihrer Person durch Ihre Umgebung und Ihr Lebensgefühl radikal verbessern. Alle diese Veränderungen, ja jede einzelne ist es wert, durchzuhalten.

Jahrelang bekam ich beim Arzt ständig die Diagnose Adipositas, also Fettsucht, um die Ohren gehauen, auch wenn ich wegen Halsschmerzen, Fieber oder eines Hautausschlags kam. Als ob ich einen Arzt gebraucht hätte, um zu erfahren, dass ich dick bin.

Stellen Sie es sich ganz bildlich vor: Wenn Sie schlank zum Arzt gehen, wird er nie wieder sagen: »… kein Wunder bei Ihrem Übergewicht!« und Adipositas diagnostizieren. Nein, er wird Ihnen ein Mittel gegen Halsschmerzen verschreiben.

Sie können sich die Kleider kaufen, die Sie tragen möchten, und hören nie wieder den Satz »Diese Größe führen wir nicht!« mit einer Betonung, als ob es unter der Würde der Verkäuferin wäre, Sie zu bedienen.

Wenn Sie in der Öffentlichkeit etwas essen, wünscht Ihnen jeder »Guten Appetit!«, anstatt Sie vorwurfsvoll anzusehen.

Sie lassen sich im Theater oder im Flugzeug bequem auf einem Sitz mit Armlehnen nieder und haben keine Angst, stecken zu bleiben, sondern können die Aufführung oder den Flug genießen.

Stellen Sie sich vor, wie sich Männer auf einmal wieder zuvorkommend und hilfsbereit verhalten, anstatt Sie im besten Fall zu ignorieren.

Vermutlich stellen Sie sich das alles schon seit Jahren vor, so wie sich andere Menschen vorstellen, was sie mit ihren Lottomillionen machen würden – ohne je einen Tippschein auszufüllen. Aber denken Sie daran: Dieser Lottogewinn liegt in Ihrer Hand, Sie müssen es nur tun. Dieses Buch ist Ihr Tippschein, ausfüllen müssen Sie ihn aber selbst. Stellen Sie sich Ihre schlanken Bilder vor, damit Sie wissen, warum Sie etwas in Ihrem Leben ändern wollen und WERDEN.

Wenn ich schwankend werde und zu gerne zum Kühlschrank gehen würde, um mich vollzustopfen, hole ich mir die Bilder hervor, die mich motivieren: Der Ball, auf dem ich das tolle Kleid, oder die Party, auf der ich die coole enge Hose tragen will. Im nächsten Sommer will ich endlich wieder im Badeanzug am Strand sitzen, und die Reise im nächsten Frühjahr möchte ich unbeschwert (im wahrsten Sinne des Wortes) genießen.

Überlegen Sie sich, was Sie schlanker gerne tun würden, und stellen Sie es sich bildlich vor. Setzen Sie sich Ziele, die Sie erreichen möchten. Und denken Sie immer daran: Sie können das. Brauchen Sie noch mehr Motivation? Schauen Sie auf meine Seite – www.niewiederdick.info – und schreiben mir. Ich helfe Ihnen gerne weiter.

»Iss was Gutes, dann geht es dir gut.«

Wenn Sie glauben, dass Sie gut einige oder sogar ein paar mehr Kilos loswerden könnten, dann hilft es Ihnen vielleicht, sich klarzumachen, wann und warum Sie diese Pfunde überhaupt erst zugelegt haben. Wann und warum sind Sie übergewichtig geworden? Wurden Sie im Laufe der Jahre kontinuierlich dicker oder gleicht Ihre Gewichtskurve einer Achterbahn? Ich war nicht immer dick, aber immer wieder kamen die Pfunde so regelmäßig zu mir zurück, dass ich mich auch in meinen schlankeren Zeiten meist als Dicke wahrgenommen habe. Das liegt meiner Meinung nach auch daran, dass ich schon als Kind gelernt habe, falsch zu essen, das Falsche zu essen und aus den falschen Gründen zu essen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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