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Bernd Asmussen stammt aus einem reichen Elternhaus, aber sein Vater hat ihm die Zuwendungen gestrichen, da der Sohn sich weigert, einmal in seine Fußstapfen zu treten und sein großes Werk zu übernehmen. So muss Bernd sich mehr schlecht als recht während seines Schauspielstudiums durchschlagen. Da kommt ihm das Angebot der süßen Angela, zu ihm zu ziehen, gerade recht. Die hübsche Krankenschwester schwebt im siebten Himmel, denn sie ist bis über beide Ohren in Bernd verliebt. Sie verwöhnt den jungen Mann nach Strich und Faden, besteht aber darauf, dass er in seinem eigenen Zimmer übernachtet. Eine Romanze vor der Hochzeit steht für Angela nicht zur Diskussion. Nur ein einziges Mal wird sie schwach, überwältigt von ihrer großen Liebe, doch auf die Liebesnacht folgt ein böses Erwachen ...
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Seitenzahl: 126
Veröffentlichungsjahr: 2025
Cover
Inhalt
... und alle Tränen sind vergebens
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Impressum
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsbeginn
Impressum
Meisterwerk um einen außergewöhnlichen Schicksalsweg
Bernd Asmussen stammt aus einem reichen Elternhaus, aber sein Vater hat ihm die Zuwendungen gestrichen, da der Sohn sich weigert, einmal in seine Fußstapfen zu treten und sein großes Werk zu übernehmen. So muss Bernd sich mehr schlecht als recht während seines Schauspielstudiums durchschlagen. Da kommt ihm das Angebot der süßen Angela, zu ihm zu ziehen, gerade recht. Die Krankenschwester schwebt im siebten Himmel, denn sie ist bis über beide Ohren in Bernd verliebt. Sie verwöhnt den jungen Mann nach Strich und Faden, besteht aber darauf, dass er in seinem eigenen Zimmer übernachtet. Eine Romanze vor der Hochzeit steht für Angela nicht zur Diskussion. Nur ein einziges Mal wird sie schwach, überwältigt von ihrer großen Liebe, doch auf die Liebesnacht folgt ein böses Erwachen ...
Bernd Asmussen stutzte und verhielt unwillkürlich den Schritt.
»Holger«, sagte er dann erfreut. Sein schmales, markantes Gesicht hellte sich auf.
Holger Rathen erging es ähnlich. Die beiden Freunde reichten sich die Hand.
»Wir haben uns ja lange nicht gesehen! Wie geht es dir, altes Haus?«, fragte Bernd.
»Wie es einem Studenten geht, der sich mühsam von einer Prüfung zur anderen quält. Und dir?«
Bernd lachte. Seine weißen Zähne blitzten in dem gebräunten Gesicht.
»Jetzt wesentlich besser als seinerzeit, als wir uns zum letzten Male begegnet sind.«
»Hat dein Vater eingelenkt?«, fragte Holger gespannt.
»Natürlich nicht. Er hat einen furchtbaren Dickschädel«, gab Bernd zurück. Auf seinen Zügen zeigte sich deutlicher Unwille.
»Ist dir vielleicht das Glück in Gestalt der Lottofee begegnet?«
»Für Glücksspiele habe ich kein Geld. Das Risiko, mein weniges Geld zu verspielen, wäre mir einfach zu groß. Komm!« Bernd zog seinen Freund in das kleine Café, das nur wenige Meter entfernt lag. »Im Sitzen plaudert es sich besser«, sagte er munter.
Holger nickte ein wenig widerstrebend.
»Eigentlich habe ich keine Zeit. Ich wollte zur Uni ...«
»Die läuft dir nicht weg, aber so jung wie jetzt kommen wir nicht wieder zusammen.« Bernd lachte wieder sein mitreißendes, wenn auch ein etwas leichtsinniges Lachen.
So war er schon immer gewesen. Er hatte es stets verstanden, dem Leben die beste Seite abzugewinnen. Bernd stammte aus einem sehr reichen Elternhaus und war wohl als Kind und als Jugendlicher sehr verwöhnt worden.
Als er vor ein paar Monaten in den Semesterferien nach Hause gefahren war, hatte Holger allerdings fast den Eindruck gehabt, sein Freund würde aufgeben und sich dem Willen des Vaters beugen. Dieser hatte für die Zukunft und den Beruf seines Sohnes völlig andere Vorstellungen als der Sprössling.
Das Café war bis auf wenige Plätze unbesetzt. Die Freunde nahmen an einem Ecktisch Platz.
Die Serviererin kam.
»Zwei Kännchen Kaffee und zwei Kognaks«, bestellte Bernd und sah gar nicht, wie verdutzt ihn Holger darauf ansah.
»Eine Tasse Kaffee für jeden hätte auch gereicht«, meinte dieser vorwurfsvoll.
»Du Kleingeist!« Bernd lachte unbekümmert. Holger bewunderte wieder einmal seine mitreißende Art. Er war sich Bernd gegenüber stets ein wenig schwerfällig vorgekommen.
»Der nächste Scheck von meinen Eltern trifft halt erst wieder am Ersten ein«, verteidigte Holger sich.
»Du bist heute selbstverständlich mein Gast!«
»Um Gottes willen, du bist ja wahrlich auch kein Krösus. Oder hast du inzwischen dein Studium aufgesteckt und arbeitest?«
»Auf gar keinen Fall! Ich will Schauspieler werden, und ich werde Schauspieler! Ich weiß, dass ich einst zu den Großen zählen werde!«
»Ich will dir beileibe nicht zu nahe treten, dennoch freue ich mich über deine Bescheidenheit«, sagte Holger grinsend.
»Vielleicht erscheine ich dir größenwahnsinnig, aber du wirst es sehen!«
»Ich wünsche dir den Erfolg, den du dir erhoffst, Bernd. Doch nun verrate mir einmal, wieso sich deine finanzielle Lage offenbar so grundlegend geändert hat. Hast du dich doch entschlossen, deinen Vater auf gerichtlichem Wege zu zwingen, deine Ausbildung zu bezahlen?«
»Das würde ich niemals tun, und wenn ich verhungern sollte«, erwiderte Bernd energisch. »Ich werde dem alten Herrn beweisen, wie gründlich er sich in mir getäuscht hat. Er hat mir ja prophezeit, dass ich bald auf Knien angekrochen komme und um seine Hilfe flehe. Aber ich schaffe es allein! Soll der Pfennigfuchser doch auf seinen Millionen sitzen!« Seine Stimme klang erregt. »Prost!«
Er hob seinen Kognakschwenker und nickte Holger zu.
»Prost!« Holger trank nur einen kleinen Schluck und stellte das Glas dann auf den Tisch zurück. Bernds Glas war bereits leer.
»Übrigens habe ich deinen Vater mit seiner Frau einmal von Weitem gesehen, als ich zu Hause war«, erzählte Holger.
»Meine liebe Stiefmutter war sicher wieder toll herausgeputzt, und der alte Herr wirkte würdig und ehrerbietig«, spottete Bernd.
»Ich habe sie nur kurz gesehen. Sie fuhren ziemlich schnell an mir vorbei. Der Chauffeur saß am Steuer und die beiden hinten in der Limousine.«
»Vielleicht waren sie zu irgendeinem Empfang unterwegs«, mutmaßte Bernd.
»Ja, vielleicht. Nun erzähle mir doch mal, wie du aus der finanziellen Misere herausgekommen bist, in der du gesteckt hast, als wir uns beim letzten Male gesehen haben«, forderte Holger seinen Freund auf.
»Nun, ich habe mich zum letzten Schritt entschlossen und mir ein Bratkartoffelverhältnis zugelegt.« Bernd grinste breit.
»Mit einem reichen Mädchen!« Holger schluckte.
»Sieh mich nicht so entsetzt an!« Bernd lachte, aber es war kein frohes Lachen. »Außerdem muss ich dich korrigieren. Angela ist nicht reich, dafür aber süß.«
»Du liebst sie also?« Holger sah den Freund gespannt an.
»Liebe ...« Bernd dehnte das Wort lang aus. »Das ist ein großes Wort, das oft in Romanen vorkommt ...«
»Dann nutzt du sie nur aus?«, vermutete Holger.
»Du hast wirklich zuweilen eine seltsame Art zu scherzen«, gab Bernd verärgert zurück. »Die Kleine himmelt mich an und hängt sich wie eine Klette an mich. Mein Gott, ich mag sie auch und wäre ein Narr, sie zurückzustoßen.«
»So kann man es natürlich auch sehen«, sagte Holger trocken. Er sprach nicht aus, wie leid ihm dieses Mädchen tat. Wozu? Es änderte nichts an der Tatsache, dass Bernd die Zuneigung des Geschöpfes ausnutzte.
»Nun sei doch nicht immer solch ein schrecklicher Moralapostel!«, entrüstete sich Bernd. »Was sollte ich denn tun? Zu meinem Vater gehen und ihm gestehen, dass ich ohne seine Hilfe nicht durchkomme, und ihn inständig bitten, nunmehr Betriebswirtschaft studieren zu dürfen, um anschließend von der Pike auf im Werk zu lernen, wie es sich für den Juniorchef gehört? Dabei aber todunglücklich werden?«
»Vielleicht«, murmelte Holger.
»Ich eigne mich nun einmal nicht dafür, den ganzen Tag auf einem harten Büroschemel zu sitzen und Zahlen, nichts als Zahlen im Kopf zu haben«, erklärte Bernd.
»Wie ich die Lage sehe, würdest du sehr bald einen harten Schemel mit einem weichen Direktorensessel vertauschen können.«
Dieser Einwand passte Bernd nicht. Er warf dem Freund einen wütenden Blick zu.
»Stehst du neuerdings auf der Seite meines Vaters?«, fragte er.
»Nein, denn ich bin wie du der Meinung, dass jeder Mensch den Beruf ergreifen sollte, der ihm Spaß macht und zu dem er sich hingezogen fühlt. Ich will auf der anderen Seite natürlich nicht verhehlen, dass ich auch deinen Vater verstehe. Er hat nur einen einzigen Sohn und hätte in ihm natürlich gern seinen Nachfolger gesehen.«
»Ich kann nun einmal nichts dafür, dass ich das Gefühl habe, erdrückt zu werden, wenn ich mich nur den Werkstoren nähere.«
Holger nickte. Er kannte das Drama, das sich in der Villa Asmussen abgespielt hatte. Und er kannte auch Bernds Vater. Der hatte einen Dickschädel sondergleichen, wenn er seinen Willen durchsetzen wollte. Und Bernd stand ihm in dieser Beziehung in nichts nach.
»Wie kommst du mit deinem Studium voran?«, wechselte Holger nun das Thema.
»Gut ...« Bernd berichtete ausführlich über die neuen Rollen, die er im Moment studierte.
Aufmerksam hörte Holger zu. Bernd schien in der Tat noch immer mit Leib und Seele bei der Sache zu sein. Dabei hatte er ihm eigentlich zu Beginn des Studiums dieses Durchhaltevermögen nicht so recht zugetraut.
Bisher war Bernd alles sozusagen in den Schoß gefallen. Ihm hatte das Lernen niemals Schwierigkeiten bereitet, und als Sohn eines Hermann Asmussen waren für ihn stets Türen und Tore offen gewesen. Manchmal legte er vielleicht auch darum eine etwas sprunghafte Art an den Tag.
Natürlich gönnte Holger es ihm, dass er offenbar in der Schauspielerei Befriedigung fand.
»Wie war es zu Hause?«, fragte Bernd.
»Harmonisch. Meine Mutter hat mich wieder einmal gründlich verwöhnt. Du kennst sie ja.«
Bernd nickte und wirkte jetzt sehr ernst.
»Um deine Mutter bist du zu beneiden. Wenn meine nicht so früh verstorben wäre ...« Sein Blick glitt kurz in die Ferne, ehe er sich räusperte. »Wann startest du dein Examen?«, fragte er dann.
»Die erste Prüfung habe ich in vier Wochen.«
»Heiliger Strohsack, schon so früh? Und wie steht es mit deiner Angst?«
Holger stieß einen tiefen Seufzer aus.
»Ich glaube, es geht jedem so, dass er das Gefühl hat, überhaupt nichts mehr zu wissen, sobald die Prüfungstermine näher rücken.«
»Wenn du diese Erkenntnis hast, ist schon viel gewonnen. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen.«
»Danke, das kann ich gebrauchen. Aber bis dahin sehen wir uns ja sicher noch einmal. Nun muss ich wirklich gehen, ich bin mit einem Kommilitonen verabredet.«
Die Freunde verabschiedeten sich herzlich voneinander.
♥♥♥
Angela hatte sich beim Kochen eine Schürze vorgebunden.
Als es klingelte, warf sie einen schnellen Blick auf die Küchenuhr. Sie lächelte weich. Ihr Herz klopfte stürmisch.
Das war Bernd, er kam pünktlich. Sie lief zur Tür und öffnete sie. Ihr Gesicht war in Glut getaucht, als sie vor ihm stand. Sie kam sich selbst ein wenig albern vor, als sie sich »Bernd!« stammeln hörte.
»Angela, Engel!« Er breitete die Arme aus. Dass seine Geste etwas theatralisch wirkte, merkte Angela nicht. Sie flog in seine Arme.
»Bernd, wie schön, dass du da bist«, flüsterte sie, als sie selig an seiner Brust lag.
»Kleines!« Irgendwie war Bernd Asmussen gerührt, als er seine Lippen in ihrem duftigen blonden Haar vergrub, dann ihre fein gezeichneten Brauen küsste, um seine Lippen danach auf den ihren ruhen zu lassen.
Angela war in diesem Moment wunschlos glücklich. Bernd und sie liebten sich. Es gab nichts Schöneres auf der Welt.
Bernd stellte wieder einmal fest, dass Angela eine ausgezeichnete Köchin war. Für ihn hatte sie auch eine Flasche Bier.
Als Nachtisch servierte Angela eine leckere Quarkspeise.
»Es hat ausgezeichnet geschmeckt«, sagte Bernd lobend nach dem Essen.
»Das freut mich«, erwiderte Angela errötend. »Wenn du dich nur bei mir wohlfühlst.«
Sie sprach das aus, was sie sich von Herzen wünschte. Einen größeren Wunsch hatte sie in der Tat nicht!
»Ich fühle mich bei dir wie im Paradies«, behauptete Bernd.
Im Moment empfand er tatsächlich so, als er nun in einem der bequemen Sessel saß.
»Was hat deine Wirtin gesagt, dass du den Haustürschlüssel verloren hast?«, erkundigte sich Angela besorgt. Bernd erzählte des Öfteren von seiner schrecklichen Wirtin, die ständig etwas zu meckern hatte.
»Ich hatte einen handfesten Krach mit ihr. Es ging nicht anders, glaube es mir. Ich habe ihr gesagt, dass ich bei der mickrigen Beleuchtung in meinem Zimmer abends nicht lesen und meine Rollen lernen könne und es sie nichts anginge, wenn ich Sachen auf meinem Bett liegen lasse, anstatt sie sofort in den Schrank zu packen.«
»Das wird sie nicht gefreut haben«, nahm Angela an.
»Nein. Sie hat mir gekündigt, und ich muss mich nach einem anderen Zimmer umsehen.«
»Oje«, murmelte Angela.
»Einerseits bin ich ganz froh, aber andererseits weiß ich, dass ich wahrscheinlich kaum wieder solch eine preiswerte Unterkunft finden werde.«
»Dann zieh doch zu mir!« Kaum hatte Angela ihm das Angebot gemacht, da erschrak sie über ihren eigenen Mut. Insgeheim wünschte sie sich tatsächlich nichts mehr, als so oft wie möglich mit Bernd zusammen zu sein! Sofort meldeten sich aber ihre moralischen Bedenken.
Angela verdrehte die Hände ineinander und erglühte vor Verlegenheit wie ein Pfingströslein. Sie fragte sich, wie Bernd dieses Angebot auffassen würde. Hoffentlich meinte er nicht, sie wolle ihn an sich ketten und sich ihm aufdrängen.
»Es war nur so ein spontaner Gedanke von mir«, sagte sie, als er noch immer schwieg. »Ich will deine Freiheit nicht beschneiden. Vergiss es wieder.«
Irgendwie war Bernd plötzlich gerührt. Er hatte in der Tat im Moment mehr an die Nachteile gedacht, wenn er zu Angela ziehen würde. Doch die Vorteile waren nicht von der Hand zu weisen.
Angela war ein süßes Geschöpf, das rührend um ihn besorgt war. Sicher würde sie ihm einiges von dem lästigen Alltagskram abnehmen, und er könnte sich noch intensiver seinem Studium widmen.
»Ich habe nicht an das Beschneiden meiner Freiheit gedacht, Liebes«, behauptete Bernd und drückte zärtlich ihre Rechte. »Ich meine vielmehr, dass ich dir durch meine Anwesenheit noch mehr Arbeit aufbürde.«
»Oh Bernd, weißt du denn nicht, wie gern ich alles für dich tue?«, fragte sie ihn und sah ihn voller Liebe an.
Einen Moment musste Bernd den Kopf abwenden.
»Im gewissen Sinne hatte meine Wirtin nämlich nicht unrecht. Ich bin nicht der ordentlichste Mensch, und du müsstest wahrscheinlich ständig hinter mir her räumen.«
»Das macht mir absolut nichts aus!«, beteuerte Angela lachend.
»Und ich habe nur meine kleinen Einkünfte, von denen ich dir schon erzählt habe«, gab Bernd zu bedenken.
»Das macht nichts, ich verdiene ja.«
»Ich werde natürlich wie bisher kleine Nebenjobs annehmen, aber das sind keine sicheren Einnahmequellen.«
»Mach dir darüber keine Gedanken«, sagte Angela herzlich.
»Ich kapiere immer noch nicht, warum meine Großmutter mir solch ein blödsinniges Erbe hinterlassen hat«, grollte Bernd. »Pro Monat zweihundert Mark aus irgendeinem Fond, damit ich nicht übermütig werde!« Er schüttelte den Kopf.
»Wahrscheinlich ist sie davon ausgegangen, du wohnst bei deinem Vater und wirst von ihm unterstützt. Dann sind zweihundert Mark als zusätzliches Taschengeld recht viel.«
»Gewiss, aber verrückt finde ich diese Testamentsklausel dennoch.«
»Auf jeden Fall stehst du durch dieses Erbe nicht ganz mittellos da.«
»Dennoch ist meine finanzielle Situation nicht rosig.«
»Das spielt für mich keine Rolle. Mein Angebot steht.«
»Ich danke dir.« Bernd empfand in diesem Moment tatsächlich echte Dankbarkeit. Ihm würde auch davor grauen, wieder auf Wohnungssuche zu gehen und mit Wirtinnen verhandeln zu müssen.
»Dann ist es also abgemacht«, sagte Angela. »Ich will nur schnell den Tisch abräumen.«
Bernd kam gar nicht auf den Gedanken, ihr zu helfen. Daheim hatte er auch nie ein Stück Geschirr in die Küche getragen. Dafür gab es in seinem Elternhaus dienstbare Geister.
Nachdem Angela das Geschirr in die Küche getragen hatte, kehrte sie zurück. Nun sprachen sie über das gemeinsame Wohnen.
»Du könntest in meinem ehemaligen Mädchenzimmer schlafen«, schlug sie vor.
»Sehr gern. Du bist ein so lieber Mensch, Angela.«
»Unsinn, ich ... ich ...«, stammelte sie errötend und schwieg dann tödlich verlegen.
»Was wolltest du sagen?«, fragte Bernd und griff nach ihrer Hand.
»Ich weiß es nicht«, murmelte sie in höchster Not.
»Aber ich!« Er zog sie kurzerhand auf seinen Schoß. Ihre Scheu, die sie noch immer vor ihm empfand, amüsierte ihn ein wenig. »Du wolltest mir wahrscheinlich eine Liebeserklärung machen und hattest dann Angst vor der eigenen Courage, stimmt's?«
Er fasste ihr unter das Kinn, drehte ihren Kopf zu sich und sah ihr in die Augen.
»Ja«, bekannte sie leise.
»Närrchen!« Bernd küsste sie zärtlich.
