Die Welt ohne Götter - Dietmar Dressel - E-Book

Die Welt ohne Götter E-Book

Dietmar Dressel

4,8

Beschreibung

Ist Die Welt ohne Götter eine essenzielle, eine bedeutungsvolle geistige Plattform der Schöpfung für alle geistigen und körperlich denkenden Lebewesen der höheren geistigen Ordnung? Ja, schön und gut - und wie soll die Antwort darauf lauten? Sie sucht sich in diesen spannenden Roman behutsam und achtsam die sachlich begründeten Lösungsansätze.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 634

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,8 (18 Bewertungen)
14
4
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Das Testament der Schöpfung

Für alle denkenden körperlichen Lebewesen der höheren geistigen Ordnung soll unwiderruflich gelten –

„Du sollst nicht töten deine eigene Art“

In Liebe für Barbara, Alexandra, Kai, Timon, Nele und Isabelle

Unser Ichbewusstsein existiert ewig. Es wird nicht geboren und kann nicht sterben, sondern nur an Weisheit gewinnen. Es geht nicht verloren, auch wenn unser Körper im Erdreich vergeht.

Wenn man für den Körper keinen festen Halt finden kann und ein dazu innerer Raum fehlt. Wenn der Geist zugefüllt ist mit Neigungen, Schwächen und Beziehungen, mit Ängsten und Wünschen, mit dem Verlangen nach Vergnügen, Macht und Status. Dann herrscht im Ichbewusstsein eine drangvolle Sehnsucht nach Befreiung.

Wenn man mit der Logik des eigenen Verstandes denkt und die Worte sparsam wählt, wird sich das geistige Fühlen ein festes Zuhause schaffen.

Dietmar Dressel

Inhalt

Erstes Kapitel

Das Christentum und das Testament der Renaissance

Zweites Kapitel

Das Geheimnis der Philosophie

Drittes Kapitel

Eingebettet im Schoß der Schöpfung

Vorwort zum Roman

„Die Welt ohne Götter“? Ist sie eine essenzielle, eine bedeutungsvolle geistige Plattform der Schöpfung für alle geistigen und körperlich denkenden Lebewesen der höheren Ordnung im Universum? Ja, schön und gut! Und wie soll die Antwort darauf lauten?

Sie sucht sich in diesen Roman behutsam und achtsam die dazu richtigen Fragen. Denn sie sind es doch, die uns der Wahrheit näher bringen sollen.

Wieso existieren in der, ich nenne sie ausnahmsweise einmal kosmische Welt, das geistige und das materielle Universum?

Was hat die Schöpfung bewegt, das so und nicht anders entstehen zu lassen?

Denkt man mit den Grundsätzen der Logik, der Ethik und der Metaphysik, nähert man sich den Antworten nur mit wachsamen Sinnen. Nur das materielle und das geistige Universum bieten die erforderlichen Bedingungen damit sich das Leben, gleich in welcher Form, entwickeln kann. Und darüber hinaus bietet es für das denkende körperliche Leben der höheren geistigen Ordnung, wie zum Beispiel für die Menschen vom Planeten Erde, alle erforderlichen Voraussetzungen dafür, dass sich die von der Schöpfung mitgegebenen Charaktereigenschaften, als Leistungsweg für die Ausbildung bestimmter Energiehaushalte im Ichbewusstsein, entsprechend entwickeln können. Das wiederum schafft die Voraussetzungen für das geistige Leben, das nach dem körperlichen Tod von denkenden körperlichen Lebewesen der höheren geistigen Ordnung seine endgültige Heimat finden wird. Entweder ist es im materiellen Universum oder im geistigen Universum. Die Menschen sehnen sich nach einen Weg, der sie nach ihrem körperlichen Tod in eine andere Welt führen wird. Diese Sehnsucht ist in ihnen fest verankert. Auch wenn sich einige bemühen das zu verdrängen. Die führenden Persönlichkeiten von Sekten und Personalreligionen sollten sich endlich dazu durchringen, das anzunehmen und sich neuen und wenn möglich sozialen Aufgaben zuzuwenden. Sie für die Menschheit nutzbar zu machen, wäre ein wahrer Segen. Die Erlösung nach dem Tod und der Aufstieg in ein Himmelreich, das einem nicht erklärt werden kann und die Zeit von Göttern, die für bestimmte Machtzwecke aus dem Hut gezaubert wurden, ist zu Ende - ein für allemal! Es wäre wünschenswert, würden die Sekten, Glaubensgemeinschaften und Personalreligionen das mit allem Nachdruck in sich aufnehmen und vollständig in der Schublade für die Vergangenheitsbewältigung archivieren.

Was bei vielen Menschen bleibt, ist die unbändige Sehnsucht nach einer Welt in Liebe und Frieden. Dieses zutiefst menschliche Bedürfnis, das ganz sicher für alle denkenden körperlichen Lebewesen der höheren geistigen Ordnung zutrifft, lebt bestimmt nicht von Glaubensdoktrin, von wundersamen Reden der Geistlichkeit oder brutaler Gewalt, sondern von dem tief im Ichbewusstsein ruhenden Willen auf der Suche nach der Wahrheit. Ein geistiges Leben nach dem Tod von denkenden körperlichen Lebewesen der höheren geistigen Ordnung, die Menschheit gehört auch dazu, gibt es! Nicht weil wir das so wollen und sehnlichst wünschen, sondern weil es ein Teil der Schöpfung ist.

Der Glaube, Glaubensansichten und gar Glaubensdoktrin für und an etwas scheinbar geistig allmächtig beherrschendes „Überirdisches“, lebt von der „Denkunabhängigkeit“. Auch leicht nachvollziehbar und zu verstehen. Um zu glauben, muss man nicht logisch und vernünftig denken. Doch die Suche nach der Wahrheit und das „Wissen wollen“ um die Existenz des „wahren Seins“, sowie der Unendlichkeit und der Ewigkeit, ist losgelöst vom Denken nicht möglich!

Dietmar Dressel

Vor geraumer Zeit wurde auf Facebook und Twitter die Frage gestellt

Who ist Dietmar Dressel about?

Es ist für einen Buchautor und Schriftsteller nicht ungewöhnlich, dass er mit zunehmender Aktivität im Lesermarkt das Interesse der Öffentlichkeit weckt und diese natürlich neugierig darauf ist, um wen es sich dabei handelt. Natürlich könnte ich dazu selbst etwas sagen. Ich denke es ist vernünftiger, eine Pressestimme zu Wort kommen zu lassen.

Nachfolgend eine Pressestimme von Michel Friedman - Jurist, Politiker Publizist und Fernsehmoderator vom Juni 2016

'Wanderer, kommst Du nach Velden''. Wer schon einmal im kleinen Velden an der Vils war, der merkt gleich, dass an diesem Ort Kunst, Kultur und Literatur einen besonderen Stellenwert genießen. Der Ort platzt aus allen Nähten vor Skulpturen, Denkmälern und gemütlichen Ecken die zum Verweilen einladen. So ist es auch ganz und gar nicht verwunderlich, dass sich an diesem Ort ein literarischer Philanthrop wie Dietmar Dressel angesiedelt hat.

Dressel versteht es wie wenige andere seines Faches, seinen Figuren Leben und Seele einzuhauchen. Auch deswegen war ich begeistert, dass er sich an das gewagte Experiment eines historischen Romans gemacht hatte. Würde ihm dieses gewagte Experiment gelingen?

Soviel sei vorweg genommen: Ja, auf ganzer Linie!

Aber der Reihe nach. Historische Romanautoren und solche, die sich dafür halten, gibt es jede Menge. Man muß hier unterscheiden zwischen den reinen 'Fiktionisten' die Magie, Rittertum und Wanderhuren in eine grausige Suppe verrühren und historischen „Stre-berautoren“, die jedes noch so kleine Detail des Mittelalters und der Industrialisierung studiert haben und fleißig aber langatmig wiedergeben. Dressel macht um beide Fraktionen einen großen Bogen und findet zum Glück schnell seinen eigenen Stil. Sein Werk gleicht am ehesten einem Roman von Ken Follett mit einigen erfreulichen Unterschieden!

Follett recherchiert mit einem großen Team die Zeitgeschichte genauestens und liefert dann ein präzises, historisches Abbild. Ein literarischer und unbestechlicher Kupferstich als Zeugnis der Vergangenheit. Dressel hat kein Team und ersetzt die dadurch entste- henden Unklarheiten gekonnt mit seiner großartigen Phantasie. Das Ergebnis ist, dass seine Geschichten und Landschaften 'leben' wie fast nirgendwo anders.

Follett packt in seine Geschichten stets wahre Personen und Figuren der Zeitgeschichte hinein, die mit den eigentlichen Helden dann interagieren und sprechen. Das nimmt seinen Geschichten immer wieder ein wenig die Glaubwürdigkeit. Dressel hat es nicht nötig, historische Figuren wiederzubeleben. Das Fehlen echter historischer Persönlichkeiten gleicht er durch menschliche Gefühle und lebendige Geschichten mehr als aus.

Folletts Handlungen sind zumeist getrieben von Intrige, Verrat und Hinterhältigkeit. Er schreibt finstere Thriller, die ihren Lustgewinn meist aus dem unsäglichen Leid der Protagonisten und der finalen Bestrafung der 'Bösen' ziehen. Dressel zeigt uns, dass auch in einer so finsteren Zeit wie der frühen, industriellen Neuzeit Freundschaft, Liebe und Phantasie nicht zu kurz kommen müssen. Er wirkt dabei jedoch keinesfalls unbeholfen sondern zeigt uns als Routinier, dass er das Metier tiefer Gefühle beherrscht, ohne ins Banale abzugleiten.

Folletts Bücher durchbrechen gerne die Schallmauer von 1000 und mehr Seiten. Er beschreibt jedes Blümchen am Wegesrand. Dressel kommt mit viel weniger Worten aus. Substanz entscheidet!

In der linken Ecke Ken Follett aus Chelsea, in der rechten Ecke Dietmar Dressel aus Velden. Zwei grundverschiedene Ansätze und Herangehensweisen an ein gewaltiges Thema. Wer diesen Kampf wohl gewinnt?

Keiner von beiden, in der Welt der Literatur ist zum Glück Platz für viele gute Autoren!

Erstes Kapitel

Das Christentum und das Testament der Renaissance

Inhalt

Ein neues Leben beginnt

Zwei Geistwesen erinnern sich an das heikle Thema Religionen

Die Macht des Geldes

Das Christentum und seine Gier nach Macht

Die schreckliche Zeit der Finsternis

Krieg im Namen Gottes

Das Alte Testament und ihre Verfasser

Das Neue Testament als Retter des Glaubens

Wo sind die Götter der Religionen

Verfall und Resignation oder Zuversicht und Erneuerung

Ein neues Leben beginnt

Die Ewigkeit ist das wirkliche „Sein“ des allumfassenden geistigen Lebens. Warum sind wir hier, und wie finden wir den Weg in diese Welt? Ein denkendes Wesen ist wie es ist und es soll seinen eigenen Weg in einer materiellen Welt wählen können, in welches Universum er auch letztlich führen mag.

Dietmar Dressel

Schon seit geraumer Zeit verweilt Helmut als Geistwesen an seinem Lieblingsplatz und dem seiner lieben Tochter Jasmin. Dabei erinnert er sich an die vielen anstrengenden Gespräche und Diskussionen, die er mit ihr und dem Geistwesen „ES“ und Budhasan, einem Mönch vom Planeten Erde mit venusianischer Abstammung, führen durfte. Leicht zu verstehen waren die Inhalte nicht immer aber, so überlegt Helmut und muss dabei schmunzeln, Langeweile kam niemals auf, da ist er sich sicher!

Allein schon der Anblick der wunderbaren rosafarbenen Lagune hier auf der Venus beweist ihm, dass zwischen dem Gesagten und der Wirklichkeit kein Widerspruch besteht. Uneingeschränkt gesteht er sich ein, dass das Leben als Geistwesen in der universellen Welt völlig anders ist, als der ganze Trubel der Menschheit auf Erden. Vermutlich ergeht es allen anderen denkenden körperlichen Lebewesen auf den verschiedenen Planeten, auf dem Leben möglich ist, nicht wesentlich anders.

Sicher, einfach war die plötzliche Trennung aus dieser Welt für ihn nicht – ganz bestimmt nicht! Als Ehemann, Vater und Opa hängt er sehr an seiner Familie und dachte beileibe nicht daran, dass unerwartet damit Schluss sein sollte. Vom „Wollen“ konnte wirklich keine Rede sein! An dem plötzlichen Tod im Flugzeug, weitab von seiner Familie, darf er nicht denken. Wenn es schon sein musste, dass er seine Familie und das Leben auf der Erde aus gesundheitlichen Gründen verlassen musste, wäre ihm wohler gewesen, bevor das Unglück geschieht, wenigsten von seiner geliebten Helga und den lieben Kindern Abschied nehmen zu können. Leider kam es anders! Helga – seine Frau und auch seine Kinder werden wohl eine schwere Zeit haben, ohne ihn zu sein. Es hilft ihm auch nicht, bereits sehr zaghaft die Gedanken von ihnen zu fühlen. Sie sind sehr traurig und voller Sehnsucht, ihm doch möglichst gedanklich nahe zu sein.

Unerwartet fühlt er in seinem Bewusstsein Gedanken und weiß sofort von wem sie kommen.

„Erinnerst du dich an unsere erste Begegnung mit dem Geistwesen „ES“ an meinem Lieblingsplatz auf der Venus, Papa? Dort an dem Platz, wo du eben mit deinem plötzlichen Tod haderst?“ „Nanu, Jasmin – ich freu mich, deine Gedanken zu fühlen. Wie könnte ich das jemals vergessen! Für mich eröffnete sich damals eine völlig neue Welt. Bist du in meiner Nähe oder wie man so schön sagt, auf Wanderschaft zu fernen Welten?“ „Wandern ist gut, Papa. Wenn ich die Reise erlaufen müsste, so wie auf der Erde, würde ich darauf gern verzichten. Dort, wo ich mit einer lieben Freundin hin will, also zum Andromeda Nebel, wäre uns der Fußweg, im übertragenen Sinne gemeint, doch ein zu langer Marsch. Übrigens – du kennst Daniela, meine liebe Freundin. Sie musste ihr körperliches Leben auf der Erde wegen eines tragischen Autounfalls aufgeben und so wie ich in eine andere Welt gehen. Da der Zeitraum, andem uns beide der körperliche Tod aus dem Leben riss und in eine andere, in unsere jetzige Welt führte, zeitlich sehr eng begrenzt war, wollte es das Schicksal so, dass wir uns beide in der anderen Welt, im Universum der Liebe wieder trafen. Seit dieser Zeit unternehmen wir beide immer wieder Ausflüge, bleiben allerdings dabei immer in der Nähe der Erde, damit wir unsere Lieben geistig besser fühlen können. Jetzt, wo du hier in unserer Welt für immer bleiben wirst, könntest du diese Aufgabe übernehmen, um die geistigen Kontakte zu unserer und zur Familie von Daniela zu festigen, damit sie leichter, so die Zeit dafür kommen wird, den Weg in unsere Welt finden werden. Was meinst du dazu, Papa?“ „Ich übernehme das gern, Jasmin. Wohin wird oder besser, soll euch beide der Weg führen? Vermutlich wollt ihr zusammen eine Weile aus der Umgebung unserer Erde entfliehen, um andere Sonnensysteme mit all ihren Planeten zu beobachten!?“ „Erstmal danke Papa, dass du in der Nähe der Erde bleiben wirst. Deine Vermutung ist nicht falsch. Bei meinem letzten Gespräch mit dem Geistwesen „ES“ erfuhr ich, dass es im Andromeda Nebel einen Planeten geben würde, der eine bemerkenswerte, geologische Ähnlichkeit mit unserem Heimatplaneten Erde aufweisen soll. Das Interessante allerdings wären wohl eher seine denkenden körperlichen Bewohner, die menschenähnlich im Aussehen, allerding anders in ihrem Verhalten sein sollen. Ich muss ja nicht extra betonen, dass das deine Tochter und auch meine Freundin Daniela brennend interessiert. Du kennst mich doch, lieber Papa. Auch für mich gilt die kleine Weisheit - „Die Sehnsucht ist die Triebfeder allen Handelns“.

Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen diesem Planeten und unserer Erde bestände wohl darin, dass sich die Menschen, beeinflusst von den Wissenschaftlern, ernsthafte, ja geradezu existenzielle Gedanken darüber machen, dass die etwas größere Galaxis des Andromeda Nebels auf die Galaxis der Milchstraße mit ziemlicher Sicherheit prallen wird und dabei die kleine Erde mitsamt ihrem Sonnensystem zu kosmischen Staub zur malmen könnte. Na, so was aber auch! Das Witzige an diesem durchaus ernsten Orakel der Wissenschaftler ist dabei, dass dieses schreckliche Ereignis, also der Zusammenprall der beiden Galaxien in ungefähr drei bis fünf Milliarden Jahren passieren wird. Also in einer Zeit, in der man den Planeten Erde mitsamt seinem Sonnensystem sowieso nicht mehr finden wird. Die Sonne wird bis zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit ihr Leben ausgehaucht haben und in einer Supernova samt ihren Planeten in einem großen kosmischen Feuerball untergehen.

Ganz zu schweigen von seinen Bewohnern, den Menschen. Wenn sie sich weiter so vermehren und ihre Umwelt systematisch zerstören, werden sie vom Glück gesegnet sein, wenn sie die nächsten tausend Jahre überleben können. Es wäre wesentlich nützlicher für die gesamte Menschheit sich Gedanken darüber zu machen, wie sie ihr Verhalten jetzt und heute organisieren, damit ihnen der wunderbare Planet Erde nicht eine Seite zeigt, mit der sie nicht leben können. Was wiederum für sie nicht so angenehm wäre. Die Bewohner des erdähnlichen Trabanten im Andromeda Nebel würden über so ein großes kosmisches Ereignis wohl nicht nach-denken, sondern sich viel mehr bemühen, in ihrem gesamten Lebensrhythmus zu ihrem Planeten sich so zu verhalten, damit ihnen die Lebensgrundlagen so lang wie möglich erhalten bleiben. Meinte jedenfalls „ES“ bei unseren gemeinsamen Gesprächen.“ „Woher weiß das „ES“ so genau? War er selbst bei den Bewohnern dieses Planeten gewesen, Jasmin?“ „Nein, Papa! Wir als Geistwesen sind eine sehr große Gemeinschaft und dank einer beziehungsreichen Kommunikation zwischen uns Geistwesen erfahren wir viele Ereignisse, die wir selbst nicht zur Kenntnis nehmen oder noch nicht genommen haben. Sicherlich weißt du bereits, dass wir Geistwesen im Universum der Liebe unsere geistige Heimat haben, aber durch die Fügung der Schöpfung uns auch im materiellen Universum aufhalten können. Du wirst das alles bald selbst erleben, Papa. Noch stehst du ja am Beginn deines geistigen Lebens.

Aber - nochmals zurück zu den Lebewesen auf dem Planeten im Andromeda Nebel. Eine wichtige Begründung für so ein achtsames Verhalten besteht darin, dass sie, im Gegensatz zu den Menschen auf der Erde, keinen Gott oder verschiedene Götter anbeten. Jede Entscheidung, die sie für ihr eigenes Leben und das der Gesellschaft treffen, müssen sie selbst verantworten und natürlich auch die Folgen dafür tragen. Die Möglichkeit, es einem oder vielen Göttern anzulasten haben sie damit natürlich nicht. Das mag gut sein, ist jedoch wesentlich belastender für das Leben selbst. Wenn ihre Lebensspanne zu Ende sein sollte, so meinen sie jedenfalls, sind sie tot. Ein Weiterleben in einer möglichen anderen, geistigen Welt soll in ihrer Denkweise nicht erkennbar sein. Meinte jedenfalls das Geistwesen „ES“.

So betrachtet, haben es die Menschen doch wesentlich angenehmer. Sollte die Erde, bedingt durch ihre raffgierige Lebensweise zerstört und unbewohnbar werden, leben sie im Himmelreich irgendeines Gottes oder auf schönen Wolken umgeben von schwebenden Engeln weiter. Manche wohl auch in der Hölle, was sicherlich nicht so angenehm sein soll, aber – sie leben. Der Satan, der Herrscher der Hölle, soll angeblich noch keinen umgebracht haben. Wird jedenfalls behauptet. Die Beweisführung soll angeblich auch sehr, sehr schwierig sein. Das haben die Verantwortlichen von Religionen natürlich erkannt und klugerweise zu Lebzeiten alle töten, martern, foltern und verbrennen lassen, die ihren Glauben, ihren Machthunger oder gar ihren Gott in Zweifel ziehen sollten. Es könnte ja auch sein, dass der Teufel dazu eine völlig andere Meinung hätte, oder hat und die Zweifler möglicherweise am Leben ließe. Also nimmt man das Töten lieber selbst in die Hand, sicher ist sicher! Der Gedanke, dass die Hölle eigentlich nur in den Köpfen der Obergeistlichen existiert, lässt ihr skrupelloses Handeln auch verständlicher erscheinen. So betrachtet, müssen die Menschen nicht zwingend auf den Erhalt ihrer Lebensgrundlagen auf der Erde besondere Rücksicht nehmen. Sie leben ja im Himmelreich oder in der Hölle weiter. Jedenfalls sollen sie das glauben.“ „Sag mal, liebe Jasmin, du kannst ja richtig bissig werden!“ „Nimm das nicht so ernst, lieber Papa. Seit ich in der geistigen Welt lebe, gewinne ich zunehmend eine andere Einstellung zum materiellen Leben auf den verschiedenen Planeten und nutze, so wie das Daniela und ich vorhaben jede Gelegenheit, um zu sehen, wie denkende körperliche Zweibeiner mit ihrem Leben auf einem bewohn- baren Planeten umgehen.

Entschuldige Papa, einen Moment bitte! Ich fühle Gedanken und wenn mich nicht alles täuscht, ruft ein lieber Freund nach dir.“ „Was für eine angenehme Überraschung. Kaum bin ich in der geistigen Welt angekommen, schon werde ich gesucht. Wer ist es denn, der mich sprechen möchte, Jasmin?“ „Es ist dein Freund Budhasan, Papa. Unsere Gedanken über Gott und Religionen haben ihn wohl veranlasst möglichst bald mit dir darüber zu sprechen. Also, mein lieber Papa, auch wenn Daniela und ich zu einer längeren Reise abzwitschern, unsere Gedanken finden immer zueinander. Mag es auch manches Mal etwas länger dauern. Was bedeutet schon Zeit, wenn man sie nicht braucht. Wir leben ja in der Ewigkeit. Einen lieben Kuss, Papa und bis zu unserem nächsten Wiedersehen auf der Venus wünsche ich dir viele spannende Erlebnisse in unserer geistigen Welt.“

Helmut verspürt noch ein leichtes geistiges Ziehen und wenig später ist er mit sich allein. So allein, denkt Helmut, ist er auch nicht. Die geistige Welt ist voller Geistwesen, langweilig wird es bestimmt nicht werden. Was sagte Jasmin, grübelt Helmut, Budhasan ist auf dem Weg zu mir. Na, so wie ich unsere Gespräche kenne, werden das anstrengende Diskussionen.

Zwei Geistwesen erinnern sich an das heikle Thema Religionen

Wehmütig überlegt die kleine Sehnsucht, eingebettet in dem unendlichen, universellen „Nichts“ wie sie Antworten auf ihre vielen Fragen erhält, um etwas „Großes“ geschehen zu lassen. Bevor die Antworten sich zu erkennen geben, brauchen sie die richtigen Fragen - sinniert der Schöpfer in leisen Gedanken.

Dietmar Dressel

Wenn ich mich recht besinne, sprachen wir bei unserem letzten Gespräch in seinem Kloster am Fuße des Himalaja Gebirges über den Weg, den ein Ichbewusstsein nach dem körperlichen Tod in eine andere Welt gehen würde. Ja, ich glaube das war’s! Bin ja neugierig, was wohl jetzt sein Thema sein wird. Möglicherweise lässt er sich von Fragen über das Nichts und das Seiende bedrängen, was dann? Ich habe darauf bestimmt nicht die richtigen Antworten. Dafür müsste ich wohl zuerst nach den passenden Fragen suchen und das kann dauern. Ach ja, ich lebe ja jetzt in der Unendlichkeit. Was bedeutet in dieser Welt schon Zeit.

Unabhängig davon, überlegt Helmut, wäre das ein außerordentlich interessanter Fragenkomplex, einmal über das „Nichts“ und das „Seiende“, so man sich dafür begeistern kann, miteinander zu diskutieren. Nichts ist ganz sicher nicht nichts, soviel weiß ich mit Sicherheit, überlegt Helmut. Soll doch mal ein Physiker versuchen ein absolutes Vakuum experimentell zu erschaffen. Das wird ihm ganz sicher nicht gelingen. Einiges wird er aus einem Behälter, in dem er ein Vakuum schaffen will, wohl eliminieren können, alles niemals! Um das zu verwirklichen, müsste er „Alles“ exakt definieren, was er mit „Alles“ alles einbezieht oder eben nicht. Weil er „Alles“ nicht oder besser ich sage möglicherweise noch nicht nachweisen kann. Was wissen wir schon von masselosen Energieteilchen, energetische Strahlen und geistige Gedanken? Wie und in welcher Weise sie entstehen, sich entfalten und bewegen? Nicht besonders viel, das ist sicher!

Natürlich waren und sind wir auf der Erde, vermutlich ebenso bei anderen denkenden körperlichen Lebewesen der höheren geistigen Ordnung auf bewohnbaren Planeten schnell dabei, sollten wir, nur so als Beispiel, an einer bestimmten Stelle Geld suchen zu sagen, hier ist nichts! Eben - weil wir nur das Geld meinen, das wir suchen. Alles andere interessiert uns dabei nicht und wird von unseren Sinnesorganen nicht bemerkt, um es geistig im Gehirn verarbeiten zu können. Gleiches gilt für das „Suchen“ nach bestimmten materiellen und nichtmateriellen Existenzen, gleich welcher Art im Universum. So wir es nicht entdecken und erfassen können, meinen wir sagen zu müssen – außerhalb unseres materiellen Universums ist nichts. Was so ganz bestimmt nicht zutrifft. Man muss eben danach suchen. Und bevor man sucht, ist es immer zweckmäßig die Fragen nach dem „Was“ man suchen will, gründlich zu überdenken.

Natürlich bemühen sich die Wissenschaften unermüdlich, besonders auf der Grundlage der Metaphysik, als der Wissenschaft für die ersten Gründe des „Seins“ und der „Wirklichkeit“ und mit Unterstützung unterschiedlicher Wissensgebiete, dem Thema unseres „Seins“ und des „Warum“ geistig näher zu kommen. Die Menschen wollen ja nicht auf Dauer vor der scheinbar undurchdringlichen Wand des Aberglaubens und der Glaubensmacht der Religionen wie versteinert verharren. Natürlich wollen sie das nicht!

Schon vor mehr als zweitausend Jahren haben sich Philosophen bemüht, den Sinn und Zweck der gesamten Wirklichkeit oder besser des „Seins“ immerhin zu erfassen und nach ihrem Verständnis wenigstens zu deuten, was sie darunter verstehen würden. Warum existieren wir eigentlich als denkende körperliche Lebewesen der höheren geistigen Ordnung auf bewohnbaren Planeten im materiellen Universum? Und was soll der Zweck unseres Lebens sein? So aus Jux und Tollerei wird die Schöpfung unsere Entwicklung so nicht gewollt haben. Wenn ich bedenke, was allein wir Menschen mit unseren geistigen Fähigkeiten und handwerklichen Fertigkeiten in den letzten fünfhundert Jahren alles geschaffen haben, ohne zu beurteilen inwieweit es gut oder schlecht für uns Menschen war. Na, gute Luft. Da wird es die Schöpfung mit der Tier- und Pflanzenwelt deutlich leichter haben. Ich bin absolut sicher, überlegt Helmut, wir erfüllen mit unserem menschlichen „Dasein“ einen bestimmten Zweck! Der so genannte Zufall einer Existenz von denkenden körperlichen Lebewesen der höheren geistigen Ordnung, bezogen auf das Leben der Menschheit, wandert immer noch ungebremst durch die Welt unseres wissenschaftlichen Denkens. Die Lebensmöglichkeiten in all seinen unterschiedlichen Formen auf anderen bewohnbaren Planeten werden dabei nicht in Erwägung gezogen. Es würde uns auf Dauer bestimmt hilfreich sein, den Zweck unseres Lebens auf einem Planeten zu ergründen und um das wenigstens sollten wir uns bemühen.

„Sag mal, Helmut, ein leichteres Thema fällt dir wohl nicht ein?“ „Ach was – bist du das, Budhasan?“ „Ja – und ich freu mich dich hier zu treffen. Aus weiter Ferne fühlte ich deine Gedanken und wollte dich damit nicht allein lassen. Du erinnerst dich bestimmt noch an unsere gemeinsamen Gespräche, zusammen mit dem Geistwesen „ES“, zum Thema Religionen, ihrer Entstehung und ihrer unterschiedlichen Entwicklungsformen. Was hältst du davon, wenn wir uns damit noch eine Weile zusammen beschäftigen?“ „Du öffnest damit bei mir geistig alle Türen und Tore. Also gut, komm an meine grüne Seite. Entschuldige bitte, kleiner Scherz? Oder bist du noch weit entfernt von mir?“ „Keine Sorge, ich bin gleich in deiner Nähe. Im Moment verweile ich noch auf der Rückseite der Venus, um mir den Landesteil anzusehen, der für meine Urväter nicht besonders gut geeignet schien, ein angenehmes Leben zu führen. Er war, jedenfalls zu dieser Zeit zu heiß, wenig fruchtbar und Wasser gab es auch zu wenig. Handfeste Gründe für die rasant wachsende Bevölkerung nach Möglichkeiten zu suchen, die das riesige Problem, und das war es zweifelsohne, ganz erheblich und zügig mindern sollte. Ein Grund dafür, allerdings nicht der einzige, sich mit umfassenden kriegerischen Maßnahmen den Landesteil anzueignen, der vom wirtschaftlichen Wohlstand gesegnet war. Wie das letztendlich ausging wissen wir ja.

In unserer heutigen Zeit begründen das die staatlichen Führungskräfte in enger Zusammenarbeit mit dem Militär auf unserer schönen Erde, als die Fortsetzung der Politik nur mit anderen Mitteln. Klingt ja auch wesentlichen humaner, als unschuldige Menschen abzuschlachten. Apropos abschlachten! Unser Thema soll ja die Religionen sein. Das Feld des Abschlachtens und Abfackelns von Menschen soll ja bei den angeblich tief gläubigen Mitgliedern solcher Gemeinschaften, besonders bei ihren Führungskräften auf der Erde, geradezu ein liebgewonnenes und ausgiebig gepflegtes Spezialgebiet gewesen sein. Jedenfalls ihren Schriften nach zu urteilen, sollen sie auch noch von einem Gott oder wenn möglich gleich von mehreren dieser selbst gebackenen Figuren gebilligt worden sein. Nicht auszudenken, wenn man solchen himmlischen Mächten das „Anordnen“ von Kriegen, insbesondere das Töten von Menschen, gleich auf welche Art und Weise, verboten hätte. Na, Schreck lass nach. Dem Himmel sei Dank, dafür wurden sie jedenfalls nicht geschaffen. Ich meine damit diese so genannten Götter. Und Prokura oder Handlungsvollmachten oder gar Generalvollmachten waren für die Herren des Himmels und der Hölle sowieso nicht vorgesehen. Die bekamen ihre Stellvertreter auf Erden. Insofern war aktenkundig sichergestellt, dass die Kriege, die man führen wollte und die Glaubensgegner die abgefackelt werden sollten, auch praktisch in die Tat umgesetzt werden konnten, ohne ein De- menti von ganz oben befürchten zu müssen. Na – auf dieses grausige Thema kommen wir beide ja sicherlich noch zu sprechen.“ „Jetzt ärgere dich nicht so, Budhasan, es ist nicht unsere Aufgabe, das ändern zu wollen. Ist auch nicht zwingend notwendig! Ganz so krass wie im Mittelalter ist es ja zum Glück in der heutigen Zeit für die Menschen nicht mehr. Unabhängig davon! Ich würde mich wirklich einmal in die Gedankenwelt eines militärischen Führungskopfes geistig hinein wagen, um feststellen zu können, was diese Art von Männern wirklich denken? Wenn sie, getrieben von der Gier nach Macht, Ruhm und Geld, ihre so genannten Befehle losbrüllen, damit irgendein Hügel, ein Fluss, ein Dorf, eine Stadt oder ein Land erobert werden soll, und dabei tausende unschuldige Menschen, ob Männer, Frauen und Kinder, alte und kranke Menschen ihr Leben verlieren oder ihre Gesundheit irreparabel geschädigt wird. Sie müssen doch dabei irgendetwas denken? Wie sollte das anders funktionieren, Budhasan? Ein Mensch kann ja bis zum Abwinken völlig verblödet sein, aber ganz ohne jeglichem Denken? Na, ich weiß nicht, das wird schwierig werden.“ „Wieso fragst du mich das, Helmut? Ich war kein Offizier oder Politiker! Ich lebte auf der Erde als Mönch!“ „Entschuldige bitte, die Frage hätte ich mir eigentlich sparen können. Ich wollte in meinem ganzen Leben auch keinen stupiden Gleichschritt klopfen müssen. Wenn ich mir vorstelle, dass man vernünftig und ethisch denken sollte und die Würde des Menschen achtet, dabei allerdings in einer militärischen Uniform gefangen ist, na ich weiß nicht! Leichte Zweifel lassen sich dabei nicht verdrängen! Dazu noch ein paar Gedanken.“

Eins scheint allerdings ziemlich sicher zu sein! Das Denken solcher Militärs dürfte ziemlich einfach gestrickt sein. Was solls, sie denken! Wie auch immer das in ihrem Gehirn vor sich gehen soll, es geschieht. Lessing, ein bekannter Schriftsteller auf der Erde, soll in einem seiner Bücher den Satz geschrieben haben – „Kein Mensch muss müssen“! Das Müssen, aus welcher Veranlassung heraus initiiert, kann also nicht die Triebfeder ihres menschenverachtenden Handelns sein – ganz sicher ist es das nicht! Und wenn sie noch so stur darauf herumreiten! Also – was ist es dann? Bleibt eigentlich nur sein Charakter, mit den dazu passenden Eigenschaften übrig – na danke! Die Möglichkeit, etwaige Schuld und Verantwortung auf andere abzuschieben, ist damit natürlich ausgeschlossen! Wenn, ja wenn nicht ganz raffinierte Oberdenker der Religionen den passenden Gott schnell aus der Zauberkiste geholt hätten. Auf den konnte und kann man noch immer so ziemlich alles abschieben. Und wenn nicht, gibt es da ja noch die Vergebung der Sünden. Natürlich gegen ein entsprechendes Entgelt. Und schon sind die verbrecherischen Hände fein säuberlich in Unschuld gewaschen, wieder frei für neue Taten für die Religion und ihren Gott. Besser ich sage für seine Stellvertreter auf Erden. Die wieder in gehabter Weise menschenverachtend und verbrecherisch sein werden. Das Ichbewusstsein solcher Menschen, und vermutlich trifft das auch auf denkende körperliche Lebewesen der höheren geistigen Ordnung auf anderen bewohnbaren Planeten zu, wird nach ihrem körperlichen Tod nicht den Weg in das Universum der Liebe führen, um ein Leben in der Ewigkeit zu verbringen.

„Ich werde, wenn ich das Geistwesen „ES“ treffe, mit ihm über dieses Thema sprechen. Wieder zurück zu dir, Budhasan. Wenn ich nichts vergessen habe, und ein Geistwesen kann ja eigentlich nichts vergessen, bist du eben noch dabei dich auf der Rückseite der Venus umzusehen. Was suchst du dort eigentlich?“ „Ich war bei den kriegerischen Auseinandersetzungen meiner Vorfahren hier auf der Venus stehengeblieben. Die Folgen dieser entsetzlichen Ereignisse kennst du ja aus den Gesprächen mit dem Geistwesen „ES“ bis zum Abwinken. Ich wollte nur nachsehen, inwieweit sich die Natur von diesen vernichtenden Erlebnissen möglicherweise wieder regenerieren würde. Eigentlich war ich mehr als nur skeptisch aber, dass was ich zu sehen bekam tröstet mich. Ich glaube, dass wir in absehbarer Zeit auch eine entstehende Tierwelt erleben werden. Und wer weiß, vielleicht entwickeln sich auch wieder denkende körperliche Lebewesen der höheren geistigen Ordnung. Ich werde jedenfalls in gewissen zeitlichen Abständen nachsehen, ob das, was ich erhoffe, auch geschehen wird.“ „Deine Sorgen verstehe ich sehr gut, Budhasan! Irgendwie fühlt man sich, auch wenn man nicht selbst direkt und unmittelbar beteiligt war, mitschuldig. Lassen wir die Vergangenheit ruhen! Was hältst du von einer Tasse Kaffee mit einem schönen, knusprigen Stück Streuselkuchen?“ „Sage ich sofort ja dazu, Helmut, wenn du zwei Tassen auftreiben kannst?! Scherz beiseite! Gibt es womöglich für uns Geistwesen Kaffee und Kuchen und wenn ja, wie sollen wir das genießen, Helmut?“ „Dein Vorschlag ist nicht übel. Ehrlich gesagt, an dieses - „frei“ - von allen materiellen Dingen zu sein, muss ich mich erst gewöhnen. Es ist allerdings viel leichter, als ich mir das vorgestellt hatte – wirklich! Und das will was heißen! Wie du weißt, bin ich in einer Bäckerei aufgewachsen. Da gehörte Kaffee und Kuchen zum Alltag.“ „Ja gut, verstehe ich ja! Mir fällt dieses geistige Leben in keiner Weise schwer und ich vermisse den oftmals anstrengenden und belastenden, materiellen Alltag mit all seinen Höhen und Tiefen in keiner Weise. Das sage ich aus tiefster Überzeugung. Erklären kann ich dir das nicht, aber es ist so, Helmut! Möglicherweise hat auch mein zurückgezogenes Mönchsleben in der Einsamkeit des Himalaja Gebietes dazu beigetragen.“ „Die Erklärung ist leichter als du denken magst, Budhasan. Wir beide haben in deinem Kloster, in Bezug auf ein anderes Thema, bereits mal Ursachenforschung betrieben. Es war zwar nicht dein Lieblingsthema, aber deine Fragen waren beantwortet.“ „Du meinst doch nicht zufällig diesen etwas leicht hinkenden Vergleich mit einem Großcomputer und all seinen technischen Möglichkeiten einerseits, und der Denk- und Arbeitsweise zwischen unserem Gehirn und unserem Ichbewusstsein andererseits?“ „Genau den meine ich, Budhasan!“ „Muss das sein, Helmut? Mein Lieblingsthema ist das wirklich nicht!“ „Ich weiß das, Budhasan! Keine Sorge, ich halte mich etwas zurück – also mal los mit diesem Thema. In der Zeit des materiellen Lebens eines denkenden körperlichen Lebewesens der höheren geistigen Ordnung auf den verschiedenen bewohnbaren Planeten im materiellen Universum, werden über die Sinnesorgane eine Unmenge an Bild- und Sprachdaten und natürlich ebenfalls von allen Denkprozessen begründet, erfasst, organisiert, verwaltet und gespeichert. In ständiger Wechselwirkung zwischen unserem Gehirn, das wie ein Arbeitsspeicher eines Computers arbeitet und dem Bewusstsein, das die Eigenschaften wie die Festplatte eines komplexen technischen Gerätes besitzt, werden diese Daten verarbeitet und auf Dauer gespeichert. Unser Ichbewusstsein weiß, natürlich nur bis zum Zeitpunkt zu dem der Mensch sein körperliches Leben aus Altersgründen oder aus anderen Ereignissen beendet, ausnahmslos alles. Die Betonung liegt auf „alles“! Damit meine ich - „was wir im Einzelnen“, an welchen Orten, also „wo“, zu welchem Zeitpunkt, also „wann“, mit welchen Lebewesen, ob Mensch oder Tier, mit der Vielfalt der Pflanzen, Umwelteinflüssen und mit allen sachlichen, körperlichen, materiellen Dingen die der Mensch geschaffen hat und allen komplexen geistigen und körperlichen Aktivitäten, mit den sich ein Mensch während der Zeit seines Lebens auseinandersetzte und erleben konnte.

Dadurch ist es uns als Geistwesen möglich, all die materiellen und geistigen Einflüsse, gleich welcher Art, die uns als Geistwesen berühren so zu fühlen und zu erkennen, als würden wir sie wie als lebende Menschen erlebt, gedacht und gefühlt haben. In einem Rechenzentrum als Mensch - ob nun als Mann, Frau oder Kind einmal komplex erfasst, ist in diesem Speichersystem nicht nur alles exakt gespeichert, sondern darüber hinaus festgehalten, wie er handelte, etwas tut oder eventuell einmal tun wird.

Natürlich ist so ein Vergleich mit der Handlungsweise eines Computers und unserem Ichbewusstsein leicht hinkend, natürlich ist er das. Ich will damit nur verdeutlichen, dass auch unser Ichbewusstsein die gesamten Inhalte unseres Lebens, gleich welcher Art, unvergesslich gespeichert hat und sehr wohl weiß – nur so als Beispiel, wie es in einem Kuhstall schnuppert, so wir in unserem Leben einmal in einem Kuhstall waren. Oder ein anderes Beispiel – Wenn wir, wie in diesem Augenblick, an der rosafarbenen Lagune auf der Venus sitzen müssen wir nicht wie ein menschlicher Körper in dieses wunderbare Wasser springen, um zu wissen wie sich ein Bad in den Fluten dieses einmalig schönen Gewässers anfühlt. Wir wissen es! Uns genügt ein geistiger Ausflug in die Fluten eines Meeres oder in blühende Landschaften um zu fühlen, zu hören und zu riechen was uns alles beeinflusst. Ich spüre die Arme meiner Tochter Jasmin auf meinen Schultern und ihre Lippen auf meinen Wangen, wenn wir uns geistig an einem Ort treffen, als wäre es so wie zu unsere Zeit, als wir noch als Menschen auf der Erde lebten.

Natürlich kann ein Geistwesen nur das alles geistig erleben, was es als denkendes körperliches Lebewesen der höheren geistigen Ordnung selbst erlebt und gefühlt hat. Wer niemals als Mensch im Meer ein Bad nahm, wird sich sehr schwer in diese Gefühlswelt, die dabei empfunden wird, einfühlen können. Das ist es, was uns das geistige Leben so unglaublich angenehm macht. Wir können alles fühlen so, wie wir es als körperliches Wesen erlebt haben, ohne das wir dabei die vielen Risiken des materiellen Lebens eingehen müssen. Die trägt ausnahmslos unser menschlicher Körper und den haben wir nach unserem körperlichen Tod vier Meter tief in einem Sarg gelassen oder er verließ als wehende Rauchsäule den Kamin eines Krematoriums. Nur so als Beispiel. Es gäbe ja noch eine Unmenge an anderen Beerdigungsritualen für die Verstorbenen auf unserer Erde. Sie alle aufzuzählen, erspare ich mir.

„Quält dich noch eine Frage dazu, lieber Budhasan?“ „Nein, Helmut, soweit alles verstanden! Der Vergleich mit dem Computer ist eigentlich gar nicht so abwegig. Langsam beginne ich die Zusammenhänge zu verstehen.“ „Das sehe ich auch so, Budhasan! – Also, zurück zu unserem eigentlichen Thema.“ Ich bin mir dessen sicher, Budhasan, dass die Entwicklung von so genannten Personalreligionen, mit den Anfängen der Naturreligionen eng verknüpft ist. Bei beiden religiösen Verhaltensweisen, also den Naturreligionen und den sich daraus entwickelnden Personalreligionen benannten die Menschen für ihr zwischenmenschliches Verhalten und vor allem für bestimmte Naturereignisse, die sie sich nicht erklären konnten, ausgesuchte, überirdische allmächtige Wesen, die die Initiatoren und Beherrscher solcher Naturphänomene sein würden. Die Zeit solcher Verhaltensweisen liegt schon mehr als dreitausend Jahre zurück und war zweifelsfrei geprägt von einem flächendeckenden Analphabetentum, ganz und gar schlichten Lebensverhältnissen und bescheidenen Erkenntnissen aus dem Bereich Naturwissenschaften und der Philosophie.

Auch nur beispielgebend für diese Zeit möchte ich die Anfänge des sich entwickelnden „Ägyptischen Reiches“ erwähnen. Weit mehr als tausend Gottgestalten wurden im Laufe der gesellschaftlichen Entwicklung von klugen Köpfen Ägyptens zum Leben erweckt mit dem Ziel, einem ganz bestimmten Zweck zu dienen. Nur so aus Jux und Tollerei geschah das bestimmt nicht. Über die Gestalten, ihrem verschiedenen zum Teil auch tierischem Aussehen mag man durchaus streiten können. Vermutlich reichte die Phantasie nicht aus, um sich möglicherweise phantasievollere Gestalten auszudenken. Hinter all den teilweisen skurrilen Figuren war der Zweck ihres aus der Taufe gehobenen Daseins begründet. Ohne einem bestimmten Anlass oder einer konkreten Zielstellung wurde kein Wesen, gleich welcher Art, zur Göttlichkeit erkoren. Das kann man zweifelsfrei aus der Geschichte dieses Landes entnehmen. Viele Länder aus dieser Zeit verhielten sich dazu nicht wesentlich anders.

Eventuell wirkt auf die Menschen der heutigen Industriegesellschaften die ägyptischen Glaubensvorstellungen und deren Praktiken abstrus, um nicht zu sagen albern und verworren. Schon möglich! Für die Menschen der damaligen Zeit war es auch eine Möglichkeit, mit dem Unwissen über die reale Wirklichkeit sich trotz alledem als Gesellschaft zu entwickeln. Was wäre aus Ägypten und ähnlichen gesellschaftlichen Strukturen in anderen Ländern gegebenenfalls geworden, hätten sie die vielen Götter nicht aus dem Hut gezaubert. Was dann? Wir können uns diese Frage im Nachhinein natürlich nicht beantworten, weil so eine Entwicklung, ohne die dazu passende Götterwelt, nicht aus dem Boden des Nichtglaubens gestampft wurde. Diese Zeit war geprägt von großer Unwissenheit, und wo sich so ein suchendes, hungriges Gespenst nach Wissen aufhält, da schlängelt sich in ihrem Windschatten der Glaube ein und sonnt sich bei seinen Anhängern für das Interesse. Der Glaube wird dann den Wettkampf gegen das Wissen verlieren, wenn denkende körperliche Lebewesen der höheren geistigen Ordnung erkennen, dass sie ihren Kopf nicht nur zum Haareschneiden oder zum Huttragen verwenden sollten.

Soviel zu den Naturreligionen, lieber Budhasan. Da du dich mit diesem Metier sehr gut auskennst, wirst du vermutlich keine Fragen dazu haben?“ „Stimmt, Helmut! Wenn du einverstanden bist, lass ich mich noch etwas über die so genannten Personalreligionen und ihren Glaubensansichten aus.“ „Kein Problem, Budhasan, ich hör dir gern zu!“

Ich bin mir dessen ziemlich sicher, dass mit der fortschreitenden geistigen Entwicklung des menschlichen Denkens, der zunehmenden gesellschaftlichen Arbeitsteilung, des aufstrebenden Handwerks, der Landwirtschaft und des Handels einerseits, und der sich daraus zielstrebig ausufernden Suche nach völlig neuen und so möglich, komplexen langfristigen Machtstrukturen, angepasst an die Zeit des Verfalls von Naturreligionen andererseits, der Ruf nach einer völlig neuen Religionsform immer lauter wurde. Natürlich nur in gewissen kleinen und ausgesuchten Kreisen der Gesellschaft, die über das nötige Wissen und die dafür passenden Charaktereigenschaften verfügen würden. Die breite Masse der Bevölkerung war von solchen Überlegungen völlig ausgeschlossen. Natürlich, was sonst? Sie sollte ja das willige Heer sein, mit dessen Hilfe sich eine völlig neuartige Machtform begründen ließe, die herrschenden, nichtreligiösen Machtgebilde, also Kaiser- und Königreiche, Fürstentümer und andere in ähnlicher Weise bestehenden Herrschaftshäuser, Regime und Militärmächte das „Fürchten“ beibringen sollte.

Vor mehr als dreitausend Jahren begannen die Bemühungen, losgelöst von all den Göttern und Götzen der Naturreligionen, eine völlig neuartige Glaubensstruktur zu begründen. Es sollte nicht mehr für jedes Naturereignis einen separaten Gott geben, sondern nur noch einen universellen, himmlischen Gott mit grenzenlosen Machtbefugnissen. Die Personalreligion wurde aus der Tiefe des unbeirrbaren Glaubens geholt. Was zu dieser Zeit, also etwa dreitausend Jahre zurückblickend, eigentlich kein Problem war.

Wir kennen drei große Personalreligionen auf der Erde. Darüber hinaus bestehen noch eine Vielzahl von Sekten, die sich in solche Formen der Glaubensgemeinschaften einreihen. Die Geschichte, eines dieser neuartigen Religiosität der drei großen Personalreligionen beginnt mit einem gemeinsamen, unverbrüchlichen Bund zwischen dieser universellen und einzigartigen Gottheit und mit einem ganz normalen sterblichen Bewohner aus der Nähe des heutigen Israels. Natürlich war er ein Mann und keine Frau. Selbstverständlich war das so! Eine Frau? Also bitte, das fehlte noch. Gott schuf den ersten Menschen nach seinem Ebenbild. Und der erste Mensch war ein Mann mit Namen Adam!

Wieso sich ein angeblicher Gott, mit seinen millionenfachen bewohnten Planeten im Universum, sich ausgerechnet für den Planeten Erde entschieden hatte um dort in einem kleinen Land am Mittelmeer mit einer kleinen Zahl von Erdenmenschen die Gründung einer großen Personalreligion zu organisieren, bleibt wohl ein ewiges Geheimnis. Verwunderlich ist es schon, wenn man bedenkt, dass das Universum, wie ich bereits sagte, unter anderem aus vielen bewohnbaren Planeten besteht, auf denen auch denkende körperliche Lebewesen der höheren geistigen Ordnung existieren könnten. Aber nein, er suchte sich einen Planeten aus, der am Rande einer relativ kleinen Galaxis sein zeitlich begrenztes Leben fristet. So ein Planet lebt ja nur eine bestimmte Zeit, die durch mögliche kosmische Kollisionen auch noch deutlich verkürzt werden könnte.

„Halt, halt lieber Budhasan, du vergisst womöglich, dass vor etwa dreitausend Jahren nicht das Universum der Schöpfung der Mittelpunkt des menschlichen Lebens war, sondern die Erde und nur die Erde! Sie war der Nabel der gesamten Welt.“ „Stimmt, Helmut, und auch verständlich wenn ich bedenke, wie weit damals, also vor etwa dreitausend Jahren, der Stand von Wissenschaft und Technik waren. Natürlich ist nur die selbst gebackene Götterwelt für die Erde zuständig. Andere bewohnbare Welten existierten ja nicht. Für die Einzigartigkeit ihrer Welt, also der Erde als Nabel der Welt, war das eigentlich gar nicht so übel ausgedacht. Sich dafür extra eine himmlische Götterfamilie zu basteln, die zwar universelle Macht besaß, sich allerdings mit der kleinen Erde zufrieden gab. Was sollten sonst die zu gewinnenden Glaubensmitglieder denken, wenn da irgend so ein kleiner Wettergott oder Donnergott daher käme. Nein nein, so funktioniert das natürlich nicht! In Personalreligionen soll es um völlig neue Machtstrukturen gehen und nicht ums Wetter. Na, das fehlte gerade noch!°“ „Versetz dich doch mal in die Situation, Budhasan, du solltest in unserer heutigen Zeit auf der Erde, mitten unter den Menschen der modernen Industriestaaten, regiert von anspruchsvollen parlamentarischen Demokratien, eine kosmische Gottheit, bis dato unbekannt, in das aufgeklärte gesellschaftliche Leben rufen. Möglicherweise trifft sie sich nicht in einem abgelegen Wüsteneiland mit einem älteren Kameltreiber, sondern mit einem Softwarespezialisten oder Anlagenberater einer Großbank in einem modern eingerichteten Internetkaffee in der Fußgängerzone einer Großstadt. Beide besprechen oder besser wollen die Grundzüge einer Satzung eben für die Gründung einer anspruchsvollen Personalreligion ausarbeiten - jetzt lach halt mal, Budhasan!“ „Ich verstehe ganz gut, was du zum Ausdruck bringen möchtest, Helmut. Mehr als ein lustiges Grinsen unter den heutigen Menschen würden diese zwei Gründungsmitglieder einer Religionsgemeinschaft nicht ernten können. Verständlich auch, dass die heutigen Kirchenfürsten das Thema – wo, wie und warum existiert ein oder die verschiedenen Gottheiten, tunlichst auf allen Ebenen bei öffentlichen Diskussionen vermeiden. Er oder sie sind halt da – aus und Ende der Gespräche. Außerdem ist das sowieso alles ganz anders gemeint und zu verstehen. Ja gut, und wie eigentlich soll es zu verstehen sein? Lange wird dieses Herumgesabble mit dem scheinbar existierenden Gottheiten nicht mehr zu halten sein, aber – was dann, lieber Helmut?“ „Ich denke, Budhasan, die Zeit der Säkularisierung von göttlichen Welten in unserer modernen aufgeschlossenen Zeit hat sich bereits auf den Weg gemacht!“ „Ja gut! Also weiter mit dem Thema Religionen!“

Eine andere Frage! Wieso suchte sich dieser Gott ausgerechnet einen Mann aus? Vermutlich betrachtete man zu dieser Zeit Frauen als weniger wertvoll. Wird jedenfalls starrköpfig behauptet. „Entschuldige Budhasan, dass ich dich unterbreche. Diese Einstellung hält sich bis in unsere heutige Zeit flächendeckend bei allen drei großen Personalreligionen hartnäckig. Außerordentlich vorsichtig formuliert! Wenn du verstehst wie ich das meine, lieber Budha-san?“ „Ich stimme dir zu, Helmut. Wenn ich mal von den ersten zaghaften Bemühungen, aufgrund des Drucks der öffentlichen Meinung absehe. Was wäre eigentlich, sollte die Schöpfung, wenn überhaupt als Person gesehen, eine Frau sein?“ „Gute Frage, Budhasan, das würde das an sich schon sehr wacklige Haus der Religionen ganz erheblich ins Wanken bringen, wenn nicht sogar völlig einstürzen lassen. Angeblich soll es ja im Christentum, nur so als Beispiel, einen Stellvertreter Gottes noch nie als Frau gegeben ha- ben. Warum eigentlich nicht? Es leiten auf der Erde der Jetztzeit durchaus sehr fähige Frauen nicht nur Unternehmen, sondern sind befähigt auch ein Land zu regieren. Ich bitte dich, so schwierig ist ein Verein, also meinetwegen die christlich katholische Kirche für den an der Spitze stehenden Oberchristlichen doch nicht zu lenken? Es ist gar nicht so abwegig zu behaupten, dass eine Frau mit einem Mann, und Gott soll ja angeblich ein Mann sein, ein viel leichteres Spiel hat, als ein Mann mit einem Mann. Es sei denn, er wäre schwul, und das kann man von einem Gott wirklich nicht behaupten. Hingegen von so genannten Männern oder Schwuchteln wie sie auch in der Öffentlichkeit genannt werden, der christlich katholischen Kirche schon. Auf eine gutaussehende Frau fährt ein Gott schon eher mal ab. Denke in diesen Zusammenhang nur an die unbefleckte Empfängnis. Wie soll das mit einem Mann funktionieren – na, ich weiß nicht? Oder so ein wilder Gott aus der griechischen Antike?! Was der mit der holden Weiblichkeit auf der Erde alles so getrieben haben soll – sehr zum Leidwesen seines göttlichen Eheweibes – na danke!“

Da die Herrn Kirchenfürsten und natürlich auch der Stellvertreter Gottes persönlich mit der Wahrheit noch nicht – und ich meine auch noch nicht - herausrücken, wird das mit der herrschenden Weiblichkeit, als Stellvertreter Gottes wohl noch ein Weilchen ein Geheimnis der Männer bleiben müssen.“

Ich bin auch dieser Meinung, Helmut! Nochmal zurück zur Schöpfung. Wer kann uns Menschen eigentlich zumuten zu glauben sie wäre wie ein Mensch oder ein ähnlich gestalteter Mensch? Persönlich gesehen und berührt hat den Schöpfer noch niemand und wenn doch, bitte wie, wann und wo? Gut, lassen wir das Thema! Zurück zur Personalreligion.

Die nachfolgenden Begründer von Personalreligionen und Sekten nahmen sich das mit diesem einzigartigen und universellen Gott natürlich zu Herzen und schufen für sich und die zu gründende Religion oder Sekte ebenfalls diesen einzigen wahren Gott. Womit die universelle Einzigartigkeit ganz erheblich ins Wanken geriet und aus heutiger Sicht in Frage zu stellen ist.

Selbstverständlich bestand die Führungselite jeder Personalreligion und der Sekten auf ihren alleinigen Gott, den es eben nur einmal geben soll. Im Christentum soll angeblich Gott persönlich, verkleidet als Steinmetz, in seinem ersten Gebot in Stein gemeißelt haben, dass er der einzige Gott seiner gläubigen Mitglieder sei und Niemandem wäre es erlaubt, möglicherweise einen anderen Gott neben ihn zu huldigen.

Ja gut, was nun?! Wenn es nur einen Gott geben sollte, kann kein Mensch auf der Erde und wenn er noch so sehr danach schreit, einen anderen Gott haben wollen. Das geht nun wirklich nicht. Na, wer weiß schon, wer wirklich solche Sprüche in die Steintafeln gemeißelt hat. Vielleicht war es nur eine geschickte Finde, um dem Wettbewerb anderer Glaubensgemeinschaft aktiv die geistige Stirn zu bieten.

Auch eine Teilbarkeit der Macht dieses Herrn im Universum war nicht vorgesehen. Womit der Streit und die Rivalität um den wahren Gott, und den Glauben an ihm vorgezeichnet war. Die nachfolgend geführten sogenannten Glaubenskriege bis in die heutige Zeit hinein, füllen dicke und inhaltlich sehr grausame Bände darüber. Natürlich geschah das alles im Namen dieses Herrn im Himmel, oder sonst wo.

„Schon wegen so einer verbrecherischen und menschenverachtender Verhaltensweise an der Menschheit ist mir dieser Gott außerordentlich unsympathisch - gelinde formuliert! Von wegen barmherzig und so weiter! Echt ätzend das alles – na, eigentlich mehr als nur das!“ „Entschuldige bitte, Budhasan, du betrachtest und beurteilst das zu glaubensbezogen!“ „Ja schön und gut, und wie sollte ich das deiner Meinung nach verstehen, Helmut?“ „Dieser Gott oder die verschiedenen Götter, um die es in den Glaubensgemeinschaften immer geht, sind aus dem menschlichen Geist geboren und genau deshalb haben sie menschliche Charaktereigenschaften auf die du anspielst. Wie sollte das auch anders sein.“ „Du meinst, Helmut, sie haben manche Götter aus den Naturreligionen und – nur so als Beispiel - aus dem griechischen Mythus hergenommen und mit einer neuen Biographie, entsprechend der erforderlichen Stellenbeschreibung und dem notwendigen Anforderungsprofil neu entstehen lassen?“ „Na, was denkst du denn, Budhasan? Die Menschen, die sich mit der Gründung von Glaubensgemeinschaften ernsthaft, zielstrebig und ergebnisorientiert beschäftigten, waren alles nur nicht dumm, verängstigt oder gar einfältig. Davon kannst du getrost ausgehen! Beseelt waren sie von dem unbändigen Willen zur Machtergreifung. Das an sich ist nichts Verwerfliches. Sie ist eines der tragenden geistigen Triebkräfte der Menschheit, ohne damit beurteilen zu wollen ob das gut oder schlecht sei, es ist so!“ „Gut, Helmut, ich verstehe das alles, auch wenn es mir schwer fällt!“ „Ärgere dich nicht, Budhasan, du bist damit nicht allein! Die wirkliche Schöpfung hat mit der Menschheit, für sich allein betrachtet, so wenig zu tun, wie ein Hahn mit einem Hühnerei. Entschuldige bitte die lustige Metapher, mir fällt im Moment nichts anderes dazu ein.“ „Bewilligt!“ „Die Schöpfung selbst, das universelle eigentliche „Sein“, die Unendlichkeit in der Ewigkeit des Geschehens, ist das wirkliche kosmische „Ganze“.

Die zielstrebige Entwicklung der Naturwissenschaften, der Philosophie, besonders die Wissenschaft der Metaphysik, die die Fundamente, Voraussetzungen, Ursachen und die „ersten Gründe“, der allgemeinsten Strukturen, Gesetzlichkeiten und Prinzipien, sowie von Sinn und Zweck der gesamten Wirklichkeit allen „Seins“ wissenschaftlich beschreibt, wird uns zunehmend helfen, diese universelle Welt in seiner Gesamtheit besser zu verstehen, ohne dabei an irgendetwas „Dubioses“ glauben zu wollen oder gar zu müssen. Wenn sich allerdings die Menschheit, vor lauter Gier nach materi- eller Verschwendung, sich selbst ihrer Lebensgrundlagen beraubt, wird das wohl nichts werden. Rücksichtsvoll gesagt! Aber was solls, die Erde, als kleiner Planet am Rande einer Galaxis mit seiner begrenzten Lebensdauer, ist ja nur ein winzig kleines Staubkorn in der Unendlichkeit des „Seins“. Und davon, wie wir beide bereits wissen, gibt es im Universum viele – sehr viele! Und mit denkenden körperlichen Lebewesen der höheren geistigen Ordnung sind sie ebenfalls besiedelt. Wieder zurück zum eigentlichen Thema!“

Den Führern, besonders der christlichen Glaubensgemeinschaft wurde klar, dass sie den Kampf gegen Andersgläubige, Ungläubige und gegen die bestehenden nichtchristlichen Machtstrukturen ohne einer entsprechenden und möglichst schnell wachsender finanziellen Basis – also möglichst sehr großer Vermögen, nicht gewinnen können. Alle Bemühungen richteten sich demzufolge auf zwei Stoßrichtungen. Es sollte in einer möglichst kurzen Zeit, durch eine umfassende und zügige Missionierung, eine große Masse von zukünftigen Glaubensmitgliedern gewonnen werden. Dafür ersonnen sie sich eine einfache Methode aus. Der Mensch, der ein Gläubiger dieser christlichen Gemeinschaft werden sollte wurde, verbunden mit ein paar frommen Sprüchen ins Wasser getaucht und - schon gehörte er zu ihrem Gott. Da eine andere Religionsgemeinschaft in dieser Zeit die Aufnahme in ihre Gemeinschaft mit schmerzhaften Ritualen – jedenfalls für das männliche Geschlecht verbannt, war relativ schnell klar, dass die Gewinnung von Gläubigen mit einem kleinen Schwall Wasser wesentlich besser bei den kleinen wie großen Menschen ankam. Besonders das männliche Geschlecht war begeistert, nicht erst zu einem Gott gehören zu dürfen, bevor mit einem Messer einige Veränderungen am besten Stück eines Mannes oder Knaben vollzogen wurde. Also strömten die Menschen in Scharen in diese Glaubensgemeinschaft, zumal ihr Gott wesentlich anspruchsvollere Wonnen des Lebens versprach. Zwar erst nach dem Tod des gläubigen Christen, aber immerhin, er versprach es. Na, jedenfalls wurde es inbrünstig in seinem Namen vorgebetet. Zum Nachprüfen waren derartige, vielversprechende gute Aussich-ten nicht geeignet. Wer kam schon jemals aus dieser so genannten himmlischen Welt wieder auf die Erde zurück, um einen Bericht abzugeben? Jedenfalls hat sich noch niemand gemeldet, wie sollte er auch? Na, kleiner Scherz!

Die Macht des Geldes

Wer der Meinung ist, dass man für Geld alles haben kann, gerät leicht in den Verdacht, dass er für Geld alles zu tun bereit ist.

Benjamin Franklin

Bliebe die zweite Stoßrichtung übrig - das liebe Geld! Und zwar Geld nicht nur als Äquivalent, sondern als eine möglichst schnell wachsende Masse in wenigen konzentrierten Händen. Nicht zu vergessen, es gab in dieser Zeit Geld nur in Metallform, also in Form von geprägten Münzen. Entweder aus Gold, Silber oder Kupfer in ihrer entsprechenden Wertigkeit. Natürlich wurden in den verschiedenen Ländern der Erde um diese Zeit auch manch andere Metalle verwendet. Und gemauschelt wurde mit diesen Metallen, was das Zeug hergab. Diese drei genannten Metalle waren wohl die am gebräuchlichsten, und im Umlauf befindlichen Zahlungsmittel.

Ebenfalls von entsprechender Bedeutung sollte sein, in wessen Eigentum und in wessen Besitz sich dieses glänzende Metall zügig und in Haufe sammeln sollte.

Besitzer von Geld zu sein, das man durch Gewalt an sich gebracht hat bedeutet noch lange nicht, dass man dadurch auch rechtmäßiger Eigentümer des schönen glänzenden Metalls ist, oder möglicherweise werden könnte. So gesehen bedeutet das unter anderem, dass die riesigen Massen an geraubtem Gold und Silber, gestohlen durch grausame Kriege der christlichen Kirche – vermutlich angeordnet durch ihren barmherzigen und liebenden Gott – sie zwar im Besitz dieser wertvollen Schätze geworden sind, was allerdings nicht bedeutet, dass sie rechtliches Eigentum darüber erlangten. Eine Verjährung dieser verbrecherischen Handlungen soll nur dazu führen, einen möglichen Rechtsanspruch daraus auf scheinheilige Weise zu begründen, was nicht dazu führt, dass diese Verbrechen je rechtmäßig werden. Alles gestohlen, geraubt und geklaut und noch vom vielen Blut und Leid der Opfer behaftet, ist und bleibt der wirkliche Sachverhalt dieser unmenschlichen Raubzüge. Was wäre wohl mit dem kleinen, unscheinbaren Häuflein Gläubige geschehen, hätte ihr angeblich universeller und machtvoller Gott ihnen strikt verboten so verbrecherisch zu handeln? Was dann? Ja - was dann?! In zwei Steintafeln soll der gewisse Gott zwar eingemeißelt haben, dass Klauen gefälligst zu unterlassen. Fragt sich nur, wen er damit konkret ansprach? Vermutlich sollte es nur für das gemeine Fußvolk gedacht sein. Aus Sicht seines Stellvertreters auf Erden wäre das durchaus nachvollziehbar!

Wo käme man denn hin? Sollte vielleicht eine Mutter für ihre hungrigen Kinder ein Brot klauen, und dafür nicht zur Rechenschaft gezogen werden können - besser müssen! Na, das fehlt gerade noch. Gott bestraft solche Verfehlungen hart, gründlich und sofort.

Wenn allerdings die wackeren, christlichen Soldaten im Namen ihres Gottes - Kinder, wehrlose Frauen, Männer und alte Leute nach bestialischen Regeln der Kriegskunst abschlachteten und sich ihre Habseligkeiten, Bodenschätze und sonstige verwertbare Vermögenswerte raubmäßig aneigneten, war das ja von Gott so gewollt. Und der muss schließlich und endlich wissen, was er alles so in Steine gemeißelt hat. Letztlich hat man ihn ja nicht aus dem Boden gestampft, um täglich irgendwelche frommen Sprüche zu predigen. Das fehlte gerade noch!

„Entschuldige Helmut, alle Einwohner eines überfallenen Landes wurden von den Soldaten Gottes und der christlichen Kirche nicht abgeschlachtet, vergewaltigt und verstümmelt.“ „Ach nein! Bist du sicher, Budhasan?“ „Aber ja, Helmut, sogar absolut sicher! Wenn man der christlichen Geschichte glauben soll, haben die Verantwortlichen dieser Religion auch hie und da Gnade und Barmherzigkeit walten lassen, oder ihr Gott hat sie eventuell zurückgepfiffen, sollten sie es bei ihren Raubzügen zu arg getrieben haben, dass allein Wegschauen nicht mehr reichte.“ „Das kann ich mir wahrlich nicht vorstellen, Budhasan, und einen pfeifenden Gott gleich gar nicht – entschuldige, ist mir so rausgerutscht.“

„Nimm diese Metapher doch nicht gleich so bildlich, Helmut. Die schnell wachsende Christenheit brauchte Sklaven, und davon möglichst viele.“ „Na, Budhasan - Sklaven! Also bitte - das soll der Herr im Himmel aber nicht so gern gesehen haben. Schließlich waren es gerade die einfachen und ungebildeten Menschen zu dieser Zeit, die in inniger Liebe an ihn glaubten. Hörten sie doch täglich aus den Vorträgen der Prediger, dass sie, so sie in den Himmel und nicht in die Hölle kommen würden, ein glückliches, erfülltes und ewiges Leben haben werden.“

„Ja schon, Helmut! Soweit die Theorie. Die tägliche Praxis dieser christlichen, schnell wachsenden Glaubensgemeinschaft schrie förmlich nach Helfershelfern, um den Ausbau der christlichen Gemeinde voran zu bringen. In unserer heutigen Zeit würde man auf manchen Gebieten der Erde von einem erschreckenden Mangel an dringend benötigtem Humankapital sprechen. Und was die Sklaven betraf! Die wurden, natürlich nur dem Herrn zuliebe, an Großgrundbesitzer und andere Adlige verkauft. Gott hatte mögicherweise etwas gegen die Sklaverei, aber doch nichts gegen das liebe Geld. Ich bitte dich, Helmut, Gott war und ist doch nicht einfältig. Das war bei der Entwicklung seines Anforderungsprofils auch nicht vorgesehen. Ein einfältiger Gott, entschuldige Helmut, das wäre bestenfalls ein Witz, aber mehr auch nicht. Und was die freien Männer betraf?! Lass mich das mal so erklären.“

Die meisten Glaubensanhänger diesen Geschlechts waren ja in dieser Religion wackere Krieger, Henkers- und Folterknechte, Verwaltungsmitarbeiter, Geldeintreiber und wandernde Prediger festen Glaubens für die zügige Missionierung von neuen Glaubensmitgliedern und für die Verbreitung des Glaubens selbst. Wie sollte sonst so eine Glaubensgemeinschaft zu dem werden, was sich ein paar kluge Köpfe ausgedacht haben. Nicht zu vergessen die Crem der Religion, also die Obergurus und die Stellvertreter Gottes, für die das Wort Arbeit keine Zuständigkeit besaß. Die sehr schweren körperlichen Arbeiten in der Land- und Forstwirtschaft, im Straßen- und Gebäudebau waren für Frauen nicht durchführbar. Also brauchte man nicht nur viel Geld, Gold und Macht, sondern auch Männer, die nichts kosteten und trotzdem ordentlich schufteten. Natürlich alles zum Wohle ihre Gottes, wem sonst sollte das alles dienen.

Es gab und gibt natürlich böse Zungen auf der Erde, auch bis in unsere heutige Zeit hinein die meinen, die Kirchenfürsten können ohne dem Glorienschein der Macht und den in purem Gold schimmernden Wohlstand in ihren Räumen sich nicht Gott zugehörig fühlen. Oder wie auch andere dazu meinen - diesen Scheinheiligen fehlen nur einige Ziegel auf dem Dach der Frömmigkeit, um ein Leben in Bescheidenheit und Demut zu führen.

Natürlich kann diese relativ kleine Herrscherclique mit der Macht der Gewalt in der jetzigen Zeitepoche der Erde nicht mehr so umspringen wie sie gern möchte. Aber das liebe Geld und das glänzende Gold ist nach wie vor ihr Lebensinhalt. Getreu der alten, bewährten Weisheit – „wenn wenige gerissene Machtköpfe viel von diesen wertvollen Münzen haben wollen, müssen sehr viele Menschen wenige davon besitzen“. Genauer gesagt - sehr wenig in den Taschen haben.

„So ganz kann ich dir geistig nicht nachrennen Budhasan, Geld ist doch nur ein Äquivalent, also ein entsprechender Gegenwert, oder eine Gegenleistung, ohne dem der Handel, das Handwerk und mögliche Dienstleistungen nur sehr schwierig abzuwickeln wären. Denk an die ersten Anfänge des menschlichen Lebens, da gab es kein Geld oder geldwerten Ersatz. Alles wurde auf irgendeine Art und Weise getauscht. Bestimmt war das für die Menschen dieser Zeit kein leichtes Handeln und Wirtschaften. Du kennst doch noch den Spruch auf unserer Erde – „der Preis ist der in Geld ausgedrückte Wert einer Ware“. Mit Metallmünzen geht das gut, aber – nur so als Beispiel - Ziegen gegen eine Fuhre Heu – na, ich weiß nicht, so einfach stell ich mir das wirklich nicht vor, lieber Budhasan.“

„Schon, Helmut, was du sagst trifft eben nur für die erste Zeit des Warentausches zu. In der Zeit der Entstehung von Personalreligionen war das liebe Geld eben nicht mehr nur Geld, sondern auch eine Ware. Das ist eine völlig neue Dimension. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese epochalen religiösen Personalreligionen in einer Zeit entstanden wären, in der noch ganz einfacher Handel zum Tagesablauf gehörte. Mit solchen Handelsmethoden ließen sich ganz sicher keine Reichtümer schaffen, wie sie später die christliche Kirche anhäufte. Und genau das wollten die sich entwickelnden Machtstrukturen. Dafür allerdings brauchte man keine Schafe und Ziegen, sondern Geld, und das möglichst schnell und viel davon.“

„Ruh doch mal für ein paar Minuten aus, lieber Budhasan!“ „Wieso, Helmut, willst du Brotzeit machen – soll nur ein kleiner Scherz sein!“ „Gelungen! Nur noch ein paar Worte zum Thema Geld und seinen scheinbar magischen Bezug zur christlichen Kirche.“ „Also gut, Helmut, dann laß dich nicht bremsen!“

Wie wir beide wissen, entwickelte sich das Thema Geld zügig zum eigentlichen Inhalt dieser wachsenden Personalreligion. Das Geld hatte und hat vermutlich immer noch eine scheinbar magische Kraft, von der sich die führenden Männer der christlichen Kirche regelrecht gefangen nehmen lassen. Dem Geld werden Eigenschaften zugeordnet, die es einfach nicht hat. Letztlich gab und gibt es immer noch gesellschaftliche Strukturen auf der Erde, in deren Sprache nicht mal das Wort Geld vorkommt, geschweige denn das Geld selbst. Und trotzdem leben die Menschen glücklich und zufrieden. Ich denke, der selbst erschaffene Gott, der natürlich ein Geschöpf menschlichen Denkens ist – zieht seine Initiatoren gemäß seinem Anforderungsprofil zwanghaft in seine Handlungen ein. Und eines der wichtigsten Handlungsziele war und ist die Gier nach Macht. Ohne Vermögen funktioniert das alles nicht - kann es auch nicht! Die Geister, die sie mit dem selbst erschaffenen Gott weckten, bekommen sie nicht mehr los und werden dadurch Gefangene, und in einem gewissen Sinne auch Sklaven ihrer eigenen Ideologie. So einem Weltbild ein Ende zu machen hätte zur Folge, dass sie sich von ihrem selbst erschaffenen Gott verabschieden müssten, um in Demut nach der wirklichen Schöpfung fühlend und leise einen Weg zu suchen.

Das Christentum und seine Gier nach Macht

Die Geister die ich rief, die werde ich nicht mehr los.

Johann Wolfgang von Goethe

Die geschichtlichen Ereignisse dieser Zeit, von der wir beide sprechen, ließen solche Gedanken, so sie gegebenenfalls schon in manchen Köpfen existierten, nicht zu und waren eher geeignet, sie bestenfalls in das Bereich der Gotteslästerung zu platzieren. Soweit so gut! Wie ging das weiter mit der haltlosen Rafferei nach dem geliebten Geld und der scheinbaren Aura der seligen Macht?

„Wärest du einverstanden, lieber Budhasan, wenn ich noch ein paar Sätze zu diesem Themenkomplex anfüge?“ „Laß dich nicht aufhalten, Helmut – spannend und interessant für mich ist es allemal!“ „Also gut, dann mal weiter im Text!“