Die zauberhafte Sina - Anja Pompowski - E-Book

Die zauberhafte Sina E-Book

Anja Pompowski

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Beschreibung

Hat Sina es tatsächlich allein mit ihrer Vorstellungskraft bewirkt, dass die Katze auf diesem wertvollen Gemälde nun nicht mehr auf dem Baum, sondern daneben sitzt? Wahrscheinlich habe ich mir das nur eingebildet, denkt sie. Doch dann steht in der Zeitung, dass aus dem Kunstmuseum das Bild eines berühmten Malers gestohlen und durch eine Fälschung ausgetauscht wurde. Das Mädchen vertraut sich ihrer Oma an und erfährt, dass sie über eine ganz besondere Gabe verfügt, die man jedoch nur nach sorgfältiger Überlegung anwenden sollte.

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Kapitel

Ein wertvolles Gemälde

Die besondere Gabe

Seine Geschwister kann man sich nicht aussuchen

Wer hätte das gedacht?

Immer dieser Marvin

Der Lego-Bausatz

Ein glücklicher Zufall

Die Wiedergutmachung

Auf der Kirmes

Eine blöde Idee

Ein wertvolles Gemälde

Die Kinder aus der Klasse 3a waren alle sehr aufgeregt, denn heute fand der Ausflug ins Kunstmuseum statt. Sina war besonders auf die vielen Bilder gespannt. Für sie stand schon lange fest, dass sie später einmal eine berühmte Malerin werden würde.

Ein Museumspädagoge führte die Gruppe durch die Ausstellung. Marvin, der fast immer unangenehm auffiel, grölte laut herum und musste von Frau Müller, der Klassenlehrerin, mehrfach ermahnt werden. Dieser Blödmann, dachte Sina. Jeder weiß doch, dass man sich in einem Museum mucksmäuschenstill zu verhalten hat. Sie mochte Marvin nicht. Er hatte sie schon oft geärgert und störte ständig den Unterricht.

Tiergemälde interessierten Sina am meisten. Sie selbst malte ausschließlich Bilder von Hunden, Katzen oder ihren Meerschweinchen Lotti und Trixie. Von einem Bild mit einem Baum, auf dem eine Katze saß, konnte sie ihren Blick einfach nicht abwenden. Die Anderen waren schon weitergegangen, doch das Mädchen schaute sich noch immer diese Katze an. Sie sah so traurig aus. Bestimmt ist sie unglücklich, weil sie von dem Baum nicht selbst herunterkommt, überlegte Sina, schloss die Augen und stellte sich das Bild so vor, dass die Katze unter dem Baum saß, gleich neben der hübschen roten Blume. Ja, so würde ihr das Bild viel besser gefallen. Sie machte die Augen wieder auf und erschrak, denn nun saß die Katze tatsächlich neben der Blume unter dem Baum.

„Kommst du, Sina?“ Das war Frau Müller, die zurückgekommen war, um zu sehen, wo die Schülerin blieb.

„Äh, ja“, sagte sie schnell, bevor Frau Müller etwas merkte. Sie eilte der Lehrerin entgegen.

Den ganzen Tag über grübelte Sina über die Sache mit dem Bild nach. Ihre Freundin Nele, mit der sie nachmittags verabredet war, bemerkte wohl auch, dass mit ihr etwas nicht stimmte. „Was ist heute eigentlich los mit dir?“, fragte sie. „Du bist irgendwie total komisch.“

Sina zuckte mit den Schultern. Sollte sie der Freundin erzählen, was sie auf dem Herzen hatte? Nein, entschied sie. Ganz bestimmt habe ich mir das nur eingebildet und die Katze sitzt immer noch mit traurigen Augen auf dem Baum. Ich habe einfach nur eine blühende Fantasie. Das sagt Mama ja auch immer.

Einige Tage später, es war Samstag und alle hatte frei, saß die ganze Familie morgens gemütlich beim Frühstück beisammen. Na ja, gemütlich war wohl leicht übertrieben. Sinas älterer Bruder Franklin hatte schon wieder alle Schokopops aufgefuttert und das Mädchen beschwerte sich lautstark bei der Mutter. „Immer mampft dieser Vielfraß mir alles weg!“ schimpfte sie. „Franklin ist so gemein!“

Bevor dieser etwas erwidern konnte, blickte der Vater hinter seiner Zeitung hervor und sagte: „Hier steht ein Bericht über das Kunstmuseum drin. Da warst du doch erst kürzlich, Sina, oder?“ Sie nickte.

„Also“, fuhr der Vater fort, „in dem Museum hing ein Gemälde von einem sehr berühmten Künstler. Da ist ein Baum drauf, auf dem eine Katze sitzt. Und das Bild ist wohl gestohlen und durch eine Fälschung ersetzt worden. Auf dieser Fälschung sitzt allerdings die Katze nicht auf, sondern unter dem Baum. Das muss ja wirklich ein dummer Kunstfälscher sein, der das Bild abgemalt hat. Einfach unglaublich! Die Sache wäre wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, wenn nicht ein Museumsbesucher nachgefragt hätte, warum der Maler das Bild Katze auf Baum genannt hat, obwohl die Katze doch unter dem Baum sitzt.“

Alle lachten, bis auf Sina. Sie saß mit hochrotem Kopf und klopfenden Herzen am Tisch und starrte auf ihre leere Müslischale.

„Was ist denn los, mein Schatz?“, fragte die Mutter. „Ist dir nicht gut?“

„Ähm…, nein. Das heißt ja...“, stammelte Sina. „Mir ist übel.“

Die Mama fühlte ihre Stirn. „Merkwürdig. Fieber scheinst du nicht zu haben.“

„Am besten lege ich mich nochmal ins Bett“, sagte das Mädchen und ging schnurstracks in ihr Zimmer.

Sorgenvoll blickte die Mutter ihr hinterher. „Hoffentlich wird die Kleine nicht noch ernsthaft krank“, sagte sie.

Franklin, der immer nur an sich selbst dachte, meinte: „Hoffentlich steckt die mich nicht an. Ich habe morgen ein wichtiges Fußballturnier.“

Sina lag in ihrem Bett und überlegte hin und her, wie sie es geschafft hatte, das Bild zu verändern. Hoffentlich kommt nie raus, dass ich das war… Bestimmt ist das Gemälde sehr wertvoll. Wenn ich es ersetzen muss, sind sicher meine ganzen Ersparnisse pfutsch. Sie dachte an die acht Euro, die sie in der Spardose hatte. Sechs Euro müsste sie noch zusammenbekommen, dann würde sie sich in dem Spielzeugladen, an dem sie auf dem Schulweg immer vorbeikam, die Welpenparade von Lego Friends kaufen, die dort schon so lange im Schaufenster stand. Der Bausatz kostete vierzehn Euro.

Ihre Mutter war sehr erleichtert, als Sina mittags aus ihrem Zimmer kam und erklärte, es ginge ihr wieder besser und sie habe großen Hunger. Sie hatte nämlich gerochen, dass es Reibeplätzchen gab. Da konnte sie nicht widerstehen. Sie aß gleich vier Stück mit Apfelmus. Einfach köstlich!

Die besondere Gabe

Am Nachmittag besuchte das Mädchen ihre Oma, die zwei Straßen weiter wohnte. Das tat sie samstags immer. Manchmal schlief Sina auch dort.

Sie spielten Memory, als die Oma fragte: „Sag mal, mein Mäuschen, was hast du auf dem Herzen? Du wirkst so bekümmert. Außerdem verlierst du beim Memory doch sonst nie.“ Die alte Frau wies auf ihren Kartenstapel, der deutlich höher war, als der von ihrer Enkelin.

Sina dachte nach. Sollte sie der Großmutter von dem Bild erzählen? Eigentlich hat Oma immer für alles Verständnis und noch nie mit mir geschimpft, überlegte sie. Außerdem wollte sie sich ihre Sorgen so gern von der Seele reden. Also erzählte sie der alten Dame, was sie im Museum angerichtet hatte.

„Du glaubst mir nicht, oder?“, fragte sie zum Schluss.

Die Oma hatte die ganze Zeit über aufmerksam zugehört. Jetzt seufzte sie und sagte: „Doch, mein Engel, ich glaube dir. Du hast diese Gabe von mir geerbt.“

Sina schaute ihre Großmutter überrascht an. „Heißt das, du kannst auch Bilder verändern?“

„Ja“, antwortete die Oma. „Nicht nur Bilder, auch Farben, Buchstaben, ganze Texte sogar kann ich allein mit meiner Vorstellungskraft komplett verändern. Und du kannst das offenbar auch.“

„Wahnsinn!“ Sina war baff.