Total tierliebe Freundinnen - Anja Pompowski - E-Book

Total tierliebe Freundinnen E-Book

Anja Pompowski

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Beschreibung

Was hat sich die 8-jährige Maja nur dabei gedacht, einfach diesen kleinen, niedlichen Hund zu stehlen? Wie fängt man einen entflogenen Papagei wieder ein? Gelingt es Maja und ihrer Freundin Liane das Pony Ronny vor dem Schlachthof zu retten? Wer ist der Hundehasser, der die mit Scherben gespickten Wurststückchen auslegt? Können die Feuerwehrleute die Dackeldame Alma aus dem Fuchsbau befreien? Und wie kann man diesem Racker Julius klar machen, dass ein Meerschweinchen kein Spielzeug ist? In sechs spannenden Tiergeschichten zeigen die Freundinnen Maja und Liane Mut, Verantwortung und Zusammenhalt. Ein Buch für aufgeweckte Kinder im Grundschulalter mit einem riesengroßen Herz für Tiere.

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Seitenzahl: 68

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Der geklaute Hund

Eigentlich freut Maja sich immer, wenn Unterrichtsstunden ausfallen. Heute aber hätte sie in der letzten Stunde Kunst bei ihrem Lieblingslehrer, Herrn Müller, gehabt. Der ist aber leider krank, so dass sie ihm ihre Hundezeichnung nicht zeigen kann. Das Mädchen war so gespannt darauf, was ihr Lehrer dazu sagen würde. Hoffentlich ist er bald wieder gesund. Sie selbst ist mit ihrem Kunstwerk sehr zufrieden. Und Frau Meier aus der Nachmittagsbetreuung fand es auch super. Wenn Maja einen Hund haben dürfte, dann sollte er genauso aussehen, wie der, den sie gezeichnet hat. Er sollte klein sein, plüschig und weiß, mit ein paar schwarzen Flecken und einem buschigen Schwanz. Außerdem sollte er runde, fast schwarze Kulleraugen haben.

Maja seufzt. So gerne hätte sie einen Hund. Aber ihre Mutter ist strikt dagegen.

„Wer soll sich denn um das Tier kümmern, wenn du in der Schule und ich auf der Arbeit bin?“, hat sie gefragt. „Außerdem macht so ein Hund sehr viel Dreck, wir müssten Futter kaufen und wenn er krank wird, mit ihm zum Tierarzt. Hundesteuern würden wir dann auch zahlen müssen. Was meinst du, wieviel das alles kostet? Das können wir uns gar nicht leisten.“ Majas Mutter ist alleinerziehend und das Geld ist immer knapp.

„Wenn ich einen Hund hätte, würde ich komplett auf mein Taschengeld verzichten“, hat Maja gesagt. „Ich könnte Herrn Stolze helfen, Unkraut zu jäten oder den Hof zu fegen. Der ist so nett und würde mir bestimmt einen Teil von seinem Hausmeisterlohn abgeben. Das ganze Geld, das ich verdienen würde und das Taschengeld reicht bestimmt, um alle Kosten für den Hund zu bezahlen.“

„Nein, mein Schatz“, hatte die Mutter erwidert. „Das reicht leider bei weitem nicht. Finde dich damit ab, es wird keinen Hund geben, und ich will auch nichts mehr davon hören.“ Damit war das Thema erledigt.

Jetzt, auf dem Heimweg von der Schule überlegt Maja, ob es vielleicht doch noch eine Möglichkeit gibt, ihre Mama umzustimmen. Gerade im Moment fühlt sie sich nämlich ganz schrecklich einsam. Früher hat sie sich jeden Nachmittag mit ihrer Freundin Leonie getroffen. Doch seit Franka neu zugezogen ist und auch in die 3a geht, trifft Leonie sich immer mit ihr. Zuerst haben sie sich zu dritt verabredet, doch Maja hat schnell gemerkt, dass Franka sie gar nicht dabei haben will. Sie hat Maja gar nicht beachtet, so getan, als ob sie Luft wäre, und dann hat Leonie sie auch nicht mehr gefragt, ob sie Zeit hat. Seitdem verbringt Maja jeden Nachmittag alleine zu Hause, zeichnet und malt und träumt von einem Hund.

Sie ist so in ihren Gedanken versunken, dass Maja beinahe, ohne nach rechts und links zu schauen über die Straße gegangen wäre. Sie hat bereits einen Fuß auf der Fahrbahn, zieht ihn aber noch rechtzeitig weg, als sie sieht, dass sich ein Auto nähert. Nun schaut sie aber genau und überquert erst die Straße, als diese wirklich frei ist.

Plötzlich hört sie ein Jaulen. Ein Hund. Bestimmt hat den jemand ausgesetzt, kommt ihr in den Sinn. Wo mag das Jaulen herkommen? Maja blickt sich in alle Richtungen um. Jetzt sieht sie ihn. Drüben beim Supermarkt am Fahrradständer ist ein kleiner Hund angebunden und scheint völlig verzweifelt zu sein. Beim Näherkommen traut sie ihren Augen nicht, denn das ist ihr „Traumhund“. Genau diesen Hund hat sie doch gezeichnet. Von diesem Hund hat sie immer geträumt. Jetzt jault der Kleine nicht mehr, sondern schaut Maja mit seinen schwarzen, großen Kulleraugen erwartungsvoll an und wedelt wie verrückt mit dem Schwanz. Wie in ihrer Vorstellung ist auch dieser Hund klein, weiß und flauschig. Er hat sogar ein paar schwarze Flecken. Maja kniet sich zu ihm herunter und streichelt ihm das Köpfchen. Das scheint er sehr zu genießen.

Wem mag das Hündchen wohl gehören? Weit und breit ist niemand zu sehen, der auf die Fahrradständer zusteuert. In ihrer Wunschvorstellung malt Maja sich aus, dass sein Besitzer ihn einfach hier festgebunden und ausgesetzt hat. Sehr wahrscheinlich ist es aber natürlich so, dass der Besitzer des Hundes sich im Laden aufhält, um etwas einzukaufen. Aber so jämmerlich, wie der gejault hat, wartet er hier bestimmt schon eine Ewigkeit, überlegt Maja.

Würde der kleine Hund nicht genau so aussehen wie ihr Traumhund, hätte Maja das, was sie nun tut, sicher nicht gemacht. So aber hat sie den dringenden Wunsch, das Hündchen mit nach Hause zu nehmen, ihn lieb zu haben und sich um ihn zu kümmern. Daher bindet sie kurzentschlossen die Leine vom Fahrradständer ab, nimmt den kleinen Kerl auf den Arm und rennt mit ihm davon.

Sie läuft so schnell, wie es ihr mit der Last, die sie zu tragen hat, möglich ist und verlangsamt ihr Tempo erst, als der Supermarkt weit entfernt und sie schon fast zu Hause ist. Majas Herz klopft ihr bis zum Hals vor lauter Aufregung. Ihre Wangen glühen. Das Hündchen schaut sie fragend an. Und jetzt?

Die Mama wird noch nicht zu Hause sein, überlegt Maja. So kann ich den Kleinen in die Wohnung schmuggeln und in meinem Zimmer erst mal verstecken. Zu Hause angekommen schnüffelt das Hündchen interessiert alle Spielsachen ab.

„Bestimmt hast du Durst“, sagt das Mädchen zu ihm und geht kurz in die Küche, um ein Schälchen Wasser zu holen. Sicherheitshalber schließt sie die Kinderzimmertür hinter sich. Sofort beginnt der Hund lautstark an der Tür zu kratzen. Maja beeilt sich mit dem Wasserholen und hofft, dass der Kleine nicht die Tür zerkratzt.

Nachdem der Hund getrunken hat setzt Maja sich aufs Bett, nimmt ihn auf den Schoß und streichelt ihm den Bauch. Allmählich bekommt sie ein schlechtes Gewissen, weil ihr natürlich schon klar ist, dass es nicht richtig war, das Hündchen einfach mitzunehmen. Und, vor allem, was wird ihre Mama sagen? Maja wird nicht ewig geheim halten können, dass sie das Tier in ihrem Zimmer versteckt hält. Außerdem braucht der Kleine auch etwas zu fressen. Darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht.

Maja versucht, ihre trüben Gedanken erst mal bei Seite zu schieben und schaut sich das Kerlchen nun genauer an.

Sie schaut ihm unter den Bauch. „Ein Männchen bist du also“, stellt sie fest.

Dann bemerkt sie, dass an seinem blauen Halsband eine Plakette hängt. Diese ist ihr wegen der langen Haare des Tieres bisher gar nicht aufgefallen. „Benny“ steht auf der Plakette. „Benny heißt du also“, sagt Maja zu dem Hündchen und der schaut sie jetzt aufmerksam an. Vielleicht ist er überrascht, dass das Mädchen seinen Namen weiß.

Plötzlich hört Maja ein Geräusch im Flur. Blitzschnell schiebt sie Benny unter ihre Bettdecke.

„Maja, bist du da?“, ruft die Mutter. Kurz darauf öffnet sich ihre Zimmertür. „Hallo mein Schatz. Ist alles okay?“, fragt sie, weil sie Majas erschrockenen Blick bemerkt hat.

„Äh, ja …, alles klar“, stammelt das Mädchen.

„Du machst mir aber gar nicht den Eindruck, dass alles in Ordnung wäre“, entgegnet die Mutter. Sie will sich gerade neben ihre Tochter aufs Bett plumpsen lassen, als Maja ruft: „Nein, Mama! Vorsicht!“ In dem Moment lugt auch schon eine kleine Hundeschnauze unter der Bettdecke hervor und Benny kommt zum Vorschein.

„Ich glaube, jetzt musst du mir aber mal was erklären“, sagt die Mutter streng.

„Ja also …“, beginnt das Mädchen. „Das ist Benny. Der Name steht jedenfalls auf dem Anhänger am Halsband. Er wurde ausgesetzt, war einfach an einem Baum im Park festgebunden. Stell dir das mal vor! Und ich habe ihn gefunden. Es war kein Mensch weit und breit zu sehen.“

Die Mama denkt nach. „Komisch“, sagt sie schließlich. „Das Hündchen sieht so gepflegt aus. Scheint ein Rassehund zu sein. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass den jemand ausgesetzt hat.“

„Ist aber so“, erwidert die Tochter. „Jedenfalls braucht er ein Zuhause und muss wohl für immer bei uns bleiben.“

„Ne, ganz bestimmt nicht, Maja“, sagt die Mutter entschieden. „Das hast du dir ja schön ausgedacht. Wir werden den Hund ins Tierheim bringen. Die sollen herausfinden, ob ihn wirklich jemand ausgesetzt hat. Vielleicht ist das ja nur ein Missverständnis. Und auch wenn es nicht so ist, sollen sie sich im Tierheim um ihn kümmern. Wir haben doch schon darüber gesprochen, dass für uns kein Hund in Frage kommt.“