Happy End für Farbmaus Krümel - Anja Pompowski - kostenlos E-Book

Happy End für Farbmaus Krümel E-Book

Anja Pompowski

0,0
0,00 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Fassungslos beobachtet Marek, wie ein Jugendlicher auf dem Spielplatz eine Farbmaus aussetzt. Der Junge fängt das verängstigte Tier ein, nimmt es mit nach Hause und bereitet ihm in einem Schuhkarton ein kuscheliges Nest. Seiner Mama will Marek vorläufig nichts von dem neuen Mitbewohner erzählen. Sie ist nämlich immer noch sauer wegen der Fünf in Englisch. Doch am nächsten Morgen ist der Karton leer. Und von dem Nager fehlt jede Spur.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Anja Pompowski

Happy End für Farbmaus Krümel

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Kapitel 1

 

Schon wieder schaute Marek auf sein Handy. Er seufzte. Um vier Uhr auf dem Spielplatz, hatten sie ausgemacht. Jetzt war es kurz vor fünf, und Björn hatte sich immer noch nicht blicken lassen. Ärgerlich trat der Junge mit dem Fuß gegen das Klettergerüst. Und jetzt? Er hatte keine Lust noch länger allein hier abzuhängen, aber nach Hause wollte er auch nicht. Die Mama war bestimmt noch sauer wegen der Fünf in Englisch. Dass Marek die Klassenarbeit vergeigt hatte, war ganz allein Björns Schuld. Eigentlich waren die Freunde am Montag nämlich verabredet gewesen, um für die Englischarbeit am nächsten Tag zu lernen. Björn hatte Marek aber überredet, das Lernen auf später zu verschieben und erst mal mit der Playstation zu spielen. Dann hatten sie jedoch irgendwie kein Ende gefunden, und nach dem Abendessen war Marek einfach zu müde gewesen zum Lernen. Als seine Mutter die Vokabeln abfragen wollte, hatte er behauptet, er könne alles. Von wegen!

 

Von weitem sah Marek nun zwei Jugendliche auf den Spielplatz zukommen. Die beiden kannte er vom Sehen und wusste, da wo die auftauchen, gibt´s Ärger. Bloß weg hier!, entschied er. Nicht, dass die Typen noch auf die Idee kommen, mir mein Handy wegzunehmen. Zum Glück waren die Jugendlichen so sehr mit ihren eigenen Smartphones beschäftigt, dass sie Marek bisher gar nicht bemerkt hatten. Dieser versteckte sich in Windeseile hinter einem dichten Busch.

„Jetzt sag schon, Colin, was wolltest du mir denn zeigen?“, fragte der Blonde nun den Dunkelhaarigen, während sich die zwei auf die Bank beim Sandkasten setzten. Colin grinste und holte etwas aus seiner Jackentasche, das aus der Entfernung für Marek aussah wie eine Maus.

Der Blonde zog die Nase kraus. „Was willst du denn damit?“, fragte er, worauf der andere antwortete: „Gute Frage, nächste Frage.“

Es war tatsächlich eine Maus. Eine braun-weiße Farbmaus, um genau zu sein.

„Meine Eltern haben mir das Viech zum Geburtstag geschenkt“, erklärte der Jugendliche, während er den Nager auf seinen Händen herumbalancieren ließ.

„Hast du dir denn sowas gewünscht?“, wollte der Blonde wissen.

Der andere lachte. „Sehe ich so aus? Ein Pitbull wäre da schon eher ein Haustier nach meinem Geschmack. Dann hätte dieser bekloppte Freddy vielleicht ein bisschen mehr Respekt vor mir. Aber was soll ich mit dem Schlangenfutter?“ Verächtlich schaute Colin auf das kleine Tier in seiner Hand. „Jedenfalls finden meine Eltern, dass ich allmählich endlich mal lernen muss, Verantwortung für etwas zu übernehmen. Und sie meinen, so ein Viech, das ich täglich versorgen muss, ist dafür ideal.“

„Meine Eltern haben es zum Glück schon längst aufgegeben, mich erziehen zu wollen“, stellte der Blonde klar. „Und?“, er grinste. „Hast du heute schon pflichtbewusst deine Aufgaben erfüllt und die Mäusekacke aus dem Käfig entfernt?“

„Soweit kommt das noch!“, entgegnete Colin. Nun setzte er die Maus auf den Boden, wobei er sie am Schwanz festhielt, so dass sie nicht weglaufen konnte.

Marek, der das Ganze von seinem Versteck aus beobachtete, stockte der Atem.

Eine Zeit lang schauten die beiden Jugendlichen dem kleinen Nager dabei zu, wie er verzweifelt versuchte zu entkommen.

Mann, ist das gemein, dachte Marek. Er konnte das jetzt wirklich nicht länger mit ansehen. Plötzlich klingelte sein Handy. Verdammt! Sofort griff er danach und schaltete es stumm. Colin hatte gedacht, es sei sein Smartphone gewesen. Auch er hatte reflexartig danach gegriffen und dabei den Schwanz der Maus losgelassen. Pfeilschnell flitzte der kleine Nager Richtung Klettergerüst davon.

„Das war gar nicht mein Handy“, stellte Colin verwundert fest.

Der andere lachte und meinte: „Ich glaube, du solltest damit aufhören, immer so extrem laute Musik zu hören. Du bist bestimmt schon schwerhörig. Das Klingeln kam eindeutig von da hinten.“ Er zeigte mit dem Finger direkt auf den Busch, hinter dem Marek sich versteckt hielt. Diesem schlug das Herz bis zum Hals.

„Lass uns mal gucken, ob da einer ist“, forderte der Blonde seinen Freund auf.

Doch Colin meinte: „Da hab´ ich keinen Bock drauf. Aber sag mal, Tom, hast du was zu rauchen dabei?“

„Ne, aber ich weiß, wo wir was bekommen können“, erwiderte dieser. „Los, komm!“

Schon sprangen beide auf und machten sich auf den Weg. Die kleine Farbmaus interessierte sie offenbar nicht weiter.

 

 

Kapitel 2