Meerschweinchen sind langweilig? Wer sagt denn sowas? - Anja Pompowski - kostenlos E-Book

Meerschweinchen sind langweilig? Wer sagt denn sowas? E-Book

Anja Pompowski

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Beschreibung

Lara findet Meerschweinchen total langweilig. Doch ihrer neuen Klassenkameradin Antonia, mit der sie ein Referat über eine bestimmte Haustierart erarbeiten soll, scheint viel an dem Thema zu liegen. "Okay, dann schreiben wir eben über Meerschweine", willigt Lara schließlich missmutig ein. Wie sich herausstellt, ist Antonia eine wahre Meerschweinchen-Expertin. Kein Wunder, denn bei ihr zu Hause leben etwa sechzig Meeris. Antonias Mama ist nämlich Tierschützerin und nimmt in Not geratene Meerschweinchen auf. Bei Antonia erfährt Lara nicht nur allerlei Wissenswertes über die Haltung und Pflege der niedlichen Nager, sondern auch über ihr Sozialverhalten. Schnell wird Lara klar: Meerschweinchen sind alles – außer langweilig!

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Anja Pompowski

Meerschweinchen sind langweilig? Wer sagt denn sowas?

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

1. Kapitel

 

Lustlos rührte Lara in ihrem Müsli herum.

„Was ist los, hast du keinen Hunger?“, fragte ihr Papa besorgt.

Laras Mama verdrehte die Augen. Sie wusste genau, was jetzt kam.

„Ich finde es total gemein von euch, dass ich keinen Hund haben darf“, maulte das Mädchen auch schon direkt drauf los. „Fabian aus meiner Klasse bekommt jetzt auch einen…“

„Ach, Lara, über das Hundethema haben wir doch schon so oft gesprochen“, fiel der Vater ihr ins Wort. „Fabians Mama arbeitet nicht, die ist meistens zu Hause. Doch wir kommen alle immer erst nachmittags heim. Bei uns wäre so ein Tier den ganzen Tag über alleine. Und außerdem muss man mit einem Hund ja auch mehrmals täglich Gassi gehen.“

„Ich würde dann immer mit dem Hund raus gehen. Darum müsstest ihr euch gar nicht kümmern“, versicherte Lara.

„Das möchte ich sehen, dass du jeden Morgen eine Stunde früher aufstehst, um bei Wind und Wetter mit dem Hund rauszugehen“, entgegnete die Mutter. „Du kommst ja ohnehin morgens nicht aus den Federn.“

„Aber Tobi, der könnte doch vor der Schule immer mit dem Hund joggen gehen“, schlug das Mädchen vor.

„ICH!“ Laras Bruder hätte sich fast an seinem Toast verschluckt. „Ne, ganz bestimmt nicht. Außerdem bin ich sowieso dagegen, dass wir uns ein Tier ins Haus holen, das Fleisch frisst. Schaff dir lieber eine Maus an. Mäuse machen auch viel weniger Arbeit.“ Tobi, der seit neuestem Veganer war, nahm einen großen Schluck Orangensaft. „Ich muss mich beeilen, sonst verpass ich meinen Bus.“ Er schnappte sich schnell noch einen Apfel und eine Banane aus der Obstschale, rief den anderen „Tschüss, bis später“ zu, und weg war er.

„Also über eine Maus oder einen Hamster ließe sich reden. Das ist vielleicht gar keine schlechte Idee“, fand Laras Mama. Doch das Mädchen schüttelte energisch den Kopf. „So einen blöden Nager will ich nicht. Mit Käfigtieren kann man doch gar nichts anfangen.“

 

Es war die letzte Woche vor den Herbstferien. Frau Müller, die Klassenlehrerin, hatte mal wieder die Sitzordnung geändert, weil auf den hinteren Plätzen, wo Lara gesessen hatte, angeblich zu viel gequatscht worden sei. Nun saß Lara neben Antonia. Diese war erst seit kurzem in der Klasse. Ihre Familie war umgezogen, deshalb hatte sie die Schule wechseln müssen. Dass Lara wegen zu vielen Quatschens von Antonia weggesetzt werden würde, schien eher unwahrscheinlich. Lara konnte sich nicht daran erinnern, überhaupt schon mal mehr als zwei oder drei Sätze mit ihrer neuen Sitznachbarin gesprochen zu haben. In der Pause stand Antonia meist abseits der Gruppe. Sie meldete sich auch nie im Unterricht. Wurde sie aber von Frau Müller oder einem anderen Lehrer trotzdem drangenommen, wusste sie stets die richtige Antwort. Und wenn sie dann etwas sagte, bekam sie immer eine feuerrote Birne. Offenbar war Antonia sehr schüchtern. Als Frau Müller nun verkündete, dass jeder Schüler zusammen mit seinem Sitznachbarn bis zur nächsten Biostunde nach den Ferien ein Referat über eine bestimmte Haustierart erarbeiten sollte, blühte Antonia jedoch förmlich auf.

„Wir schreiben über Meerschweinchen!“, rief sie direkt begeistert.

Lara rümpfte die Nase. „Meerschweinchen? Die sind doch voll langweilig.“

„Von wegen“, erwiderte Antonia. „Wenn du Meerschweinchen hättest, wüsstest du, dass sie alles andere als langweilig sind.“

„Hast du denn ein Meerschwein?“, fragte Lara.

Antonia runzelte die Stirn. „Doch nicht nur eins. Meerschweinchen sind Rudeltiere, die darf man auf gar keinen Fall alleine halten. Bei uns zu Hause leben etwa sechzig Meeris. Davon gehören mir aber nur vier“, stellte sie klar.

„Sechzig Meerschweinchen?! Das glaube ich dir nicht.“ Lara schüttelte energisch den Kopf.

„Brauchst du mir nicht glauben, ist aber so“, entgegnete Antonia. „Meine Mutter ist Tierschützerin. Sie nimmt Meerschweinchen auf, die sich andere Leute angeschafft haben und dann aus irgendwelchen Gründen nicht mehr haben wollen. Wir haben zu Hause eine Meerschweinchen-Notstation. Das ist eigentlich auch der Hauptgrund, warum wir umgezogen sind. Es wurden nämlich immer mehr Tiere bei meiner Mama abgegeben und in unserer alten Wohnung reichte irgendwann der Platz dafür nicht mehr aus. Jetzt haben meine Eltern ein Haus gekauft. Darin ist reichlich Platz für die ganzen Schweinchen. Und im Garten wollen wir im nächsten Sommer ein großes Außengehege anlegen.“

„Wow!“ Lara war beeindruckt. Eigentlich hätte sie ja lieber ein Referat über Hunde schreiben wollen. Obwohl, möchte ich wirklich ein Referat über Hunde schreiben, jetzt, wo klar ist, dass ich auf gar keinen Fall einen Hund haben darf?, überlegte sie. Bestimmt würde mich das nur noch trauriger machen. Außerdem schien Antonia wirklich viel daran zu liegen, über Meerschweinchen zu schreiben. Und vielleicht würde ihr das ja sogar helfen, ihre Schüchternheit zu überwinden.

„Na gut“, stimmte Lara schließlich Antonias Vorschlag zu. „Aber ich sage es dir gleich, ich habe absolut keine Ahnung von Meerschweinchen.“

Antonia strahlte. „Das macht nichts. Dafür weiß ich umso mehr.“

„Lara und Antonia! Wenn ihr nicht sofort aufhört zu quatschen, dann setze ich euch auseinander“, ermahnte sie Frau Müller.