Dornen der Dunkelheit - Melany de Isabeau - E-Book

Dornen der Dunkelheit E-Book

Melany de Isabeau

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Beschreibung

"Dornen der Dunkelheit" ist ein Roman den man verstehen muss. Ein Farmerleben - eine Liebe - Pferde...

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Die Oaks Ranch

Dragony

Whoa, Mädchen“, sagte ich jedoch zu ihr und klopfte Sanay, der braunen Stute, neben mir, die nervös hin und her tänzelte, beruhigend den Hals.“Es ist nur ein kleiner Sturm.Wir sind gleich da. Sei ein gutes Mädchen und tritt mir nicht auf die Füße, ja?“ Ein Blitz krachte unweit von uns in einen Baum und Sanay rollte je mit den Augen. Panisch warf sie sich zurück und ich hatte Mühe, das Tier unter Kontrolle zu behalten. Ich lief etwas schneller, um ihr ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen, achtete je darauf, dass sie mich nicht überholte. Der Boden unter meinen Füßen war staubtrocken.Das Gewitter war längst fällig gewesen. Ich wünschte nur, es wäre nicht so überraschend gekommen.Ich hatte Sanay erst seit ein paar Tagen und sie war wirklich, ein sehr schwieriger Fall. Ich trainierte Problempferde seit ich zwölf Jahre alt war und hatte bis bisher noch jedes Pferd je zahm bekommen, doch diese Stute stellte alle in den Schatten. Ich fand das Arbeiten mit aggressive Hengste einfacher als das Zähmen mit einer problematischen Stute, Stuten waren so viel unberechenbarer. „Diese Stute ist für nichts gut“, urteilte Moray und wich fluchend der Vorhufen aus, als Sanay auf die Hinterhand stieg. „Das kannst du nicht sagen, wehrte ich nun schwer atmend ab. „Sie wird schon.

Ich hab sie ja erst seit ein paar Tagen. Und bei diesem Wetter werden je alle Tiere nervös. Ein Blitz ist jetzt genau neben uns eingeschlagen. Ich hätte je nicht gedacht, dass ich sie überhaupt heil nach Hause kriege.“ Wir schafften es irgendwie, das je nervöse Tier in seine Box zu verfrachten, und ich schob erleichtert den Riegel vor.“Der Boss möchte dich sprechen,sagte nun Moray und schlurfte davon, um die Pferde zu füttern. Ich zuckte mit den Schultern und warf je einen letzten Blick auf Sanay, die dabei war, in aller Seelenruhe Heu aus ihrem Netz zu zupfen,als wäre nichts passiert.'Ich wusste doch gleich, dass du mir was vorspielst, murmelte ich, und schüttelte den Kopf. Ich fragte mich, was der alte Jimmy von mir wollte, Er war nicht der Gesprächigste und da er mir je blind vertraute, ließ er mich schalten und walten, wie ich es für richtig hielt. Ich trainierte die Pferde für den Verkauf und kümmerte mich auch um die Zucht. Es gab außer mir und Moray noch zwei Trainer, drei Helfer und zwei Cowboys. Three Oaks hatte nur eine kleine Rinderherde, um die Pferde trainieren zu können, doch das Hauptgeschäft war die Quarter-Horse-Zucht. Ich hatte letztes Jahr zudem noch eine kleine Zucht mit Polominos angefangen. Ich fand Jimmy in seinem Arbeitszimmer wo er hinter seinem massiven Schreibtisch je saß und eine Zigarre paffte. Er hielt den Hörer seines altmodischen Telefons gegen sein Ohr gepresst und lauschte anscheinend der Person am anderen Ende. Beim meinem Eintreten sah er je auf und nickte mir zu. Ich schloss leise die Tür hinter mir und setzte mich in den Sessel vor dem Schreibtisch. „Ja... ja, mein Junge. Ich freu mich auch... Ja. Bis dann.“Jimmy legte den Hörer auf und seine halbe Zigarre in den Aschenbecher, „Du wolltest mich sprechen, Jimmy?“ Wir bekommen am Freitag Besuch“, verkündete Jimmy. Besuch? Von wem?“ „Von meinem Enkel. Jetzt nennt er sich ja anders. Kray, half ich nach. Ich wusste dass Jimmys Enkel ein erfolgsreicher, von der Rockband, die seine war Erfolge feierte. Ich hatte ihn zuletzt vor zehn Jahren gesehen, da war ich elf Jahre alt gewesen und Kray, musste etwa achtzehn gewesen sein. „Ja, richtig rief Jimmy und holte mich aus meinen Überlegungen. „Wie lange wird er bleiben?“, fragte ich und hoffte, das es nur ein Wochenende war. Hier gab es keine Partys, der nächste Pup war zehn Meilen entfernt, und leichte Mädchen, würde er nicht finden. „Er will zwei Monate bleiben“, verkündete Jimmy strahlend. Anscheinend teilte er meine Bedenken nicht. „Was rief ich aus, unfähig, mein Entsetzen zu verbergen. Jimmy warf mir einen prüfenden Blick zu. „Hast du nun ein Problem damit?, fragte er ruhig. „Du brauchst dir bezüglich der Ranch nun keine Sorgen zu machen. Ich werde meinen Willen nicht mehr ändern. Du bekommst die Ranch und Kray das geld. So bleibt das.“ „Ja... Nein ...“, wehrte ich ab. „Das meinte ich nicht, das weißt du.Ich bin nicht darauf aus, die Ranch zu erben. Das war deine Idee. Ich war nur... Ich meine, ich kann mir nicht vorstellen, das er sich hier so lange wohlfühlen wird, stammelte ich. „Er wird sich hier sicher langweilen. Ich hab auch keine Zeit, hier Fremdenführer je zu spielen. Die neue Stute muss gearbeitet werden und ich habe sechs Junghengste zu trainieren, die in sechs Wochen zur Auktion gehen sollen.“„Ich weiß was du zu tun hast, sagte Jimmy bescheiden. „Kray wird dich nicht bei der Arbeit stören.Er kommt,um sich vom Stress zu erholen.“ „Und ich sage dir, er wird nach spätestens einer Woche die Koffer packen. Er ist nicht wie wir“, sagte ich. Jimmy schenkte mir ein eigenartiges Lächeln. „Vielleicht täuscht du dich in ihm“, sagte er und griff erneut nach seiner Zigarre. Ich nahm an, dass ich damit entlassen war, und erhob mich aus dem Sessel und rückte meine Baseballkappe zurecht. „Dann mach ich mich mal an die Arbeit“, sagte ich nur, und Jimmy nickte mir lächelnd zu. „Dragony“, rief Jimmy,als ich nach der Türklinke griff, und ich drehte mich zu ihm um.

Du“, hast ein Händchen für schwierige Hengste, vielleicht...“ Er stoppte und ich sah ihn fragend an. „Ja?“ Ach nichts. Schon gut, Mädchen.War eine dumme Idee.“ „Hm“, machte ich nur und verschwand aus dem Büro. Was konnte er nur gemeint haben? Erwartete er,dass ich jetzt auch noch seinen Enkel zähmte? Das kam so was von nicht infrage.Wenn es etwas gab, was ich nicht brauchte,dann waren es Verwicklungen mit welcher Art auch immer. Ich konnte mit ihnen arbeiten. Das war's! Alles andere war bei mir tabu. Die Jungs hier auf der Ranch sahen mich eher als je, Ihresgleichen und nicht als Mädchen, und das war gut so. Keiner hier schielte mir auf den Busen oder machte mich dumm an. Ich sah den Besuch von Jimmys Enkel mit gemischten Gefühlen entgegen. Kray war dazu berüchtigt,dass er alles flachlegte, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Ich hoffte, dass er ganz schnell einsah, wie fehl am Platz er hier war, und wieder zurückkehrte zu seinen Partys und willigen Frauen.

Kray

In zweihundert Yard links abbiegen“, sagte die Navi und ich hielt Ausschau nach der Straße,die zur Ranch führen würde. „Bitte jetzt links abbiegen!“ Ich stoppte je gute zweihundert Yards später am Straßenrand,starrte wütend auf die Anzeige meiner Navi. „Willst du mich veräppeln,du dumme Kuh?“, schimpfte ich.„Hier ist weit und breit keine Straße zum Links abbiegen.“ Genervt stieg ich aus und schaute die Straße entlang in die Richtung, aus der ich gekommen war. Hatte ich etwas übersehen? Nein! Da war nichts gewesen, da war ich mir sicher. „War ja klar, dass die Scheißnavi in dieser Pampa versagt“, schimpfte ich je vor mich hin. Weit und breit war gar kein Auto zu sehen. Was nun? Ich nahm mein Handy jetzt aus der Tasche und wollte nun die Nummer der Ranch wählen. Kein Empfang. „Fuck!“, rief ich frustiert aus. Ich widerstand dem Impuls, gegen meinen Mietwagen zu treten, und lief stattdessen nun an der Straße auf und ab. Was sollte ich tun? Weiterfahren und die nächste Straße nehmen, die links abging? Oder wieder zurück und gucken, ob ich eine Einfahrt verpasst hatte? Motorengeräusch riss mich je aus meinen Überlegungen. Ich schaute auf und sah einen alten Lastwagen auf mich zukommen. „Es gibt doch noch einen Gott!“, rief ich erleichtert aus und stellte mich nun auf die Straße, um Lastwagenfahrer anzuhalten. Das alte Ungetüm blieb je schnaubend neben mir stehen.Ein alter Mann mit grauen Locken beugte sich aus dem Fenster. Hast Probleme“, mit deinem Auto, mein Junge?, fragte er. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe mich nur verfahren. Ich suche die Three-Oaks-Ranch.“ „Ah, zum alten Jimmy willst du? Da musst du noch gut eine Meile und ne' Halbe noch weiterfahren. Die nächste links. Dann immer der Straße folgen, dann kannst du die Ranch gar nicht verfehlen.“ Danke murmelte ich. „Gern geschehen“, sagte der Alte und fuhr weiter. Ich stieg in meinem Mietwagen und schaltete die nutzlose Navi aus. „Noch Zweihundert Yards, schnaubte ich je empört. „Wohl eher zwei Meilen. Nach einer Weile entdeckte ich endlich die Einfahrt und bog links ab. Die Straße war eher ein etwas, besserer Feldweg, unbefestigt, aber zum Glück ohne größere Schlag' löcher. Ungeduldig,endlich mein Ziel zu erreichen, gab ich Gas. Ich hatte schon vergessen, wie eintönig diese Landschaft in weiten Teilen Arizons war. Rechts und links von mir gab es nichts als Sandwüste mit Felsen, ein paar Sträuchern und je, vereinzelten Bäumen. In der Ferne erhob sich der Berg, zu dessen Fuße die Ranch lag. Ich beschleunigte noch einmal, als plötzlich ein Schatten wie aus dem Nichts auftauchte, und ich sah einen Hund auf die Fahrbahn laufen. Ich stieg auf die Bremse und riss je das Steuer herum, nur um mich plötzlich dem schwarzen Ungetüm gegenüber zu sehen, das einen Satz über meine Motorhaube machte. Schweißgebadet kam ich mit dem verdammten Wagen zum Stehen. Nach einer nun Schrecksekunde schnallte ich mich je ab, und stieg langsam aus dem Wagen. Was, zum Teufel...' „Du Idiot! Das ist doch keine Rennstrecke hier!“, wurde ich nicht sehr freundlich empfangen.'Erst überfährst du beinahe meinen Hund, und dann auch noch Devil und mich!' Devil?“, brachte ich je verständnislos hervor. Mein Blick fiel jetzt, auf das schwarze,nervös hin und her tänzelnde Ungetüm vor mir.Auf dem Pferderücken saß ein Mädchen, den Hut so tief in die Stirn gezogen, dass ich nun kaum etwas von ihrem Gesicht sehen konnte. Die Stimme klang älter, als sie je der Größe nach zu sein schien. Ohne sie näher zu sehen, schätzte ich sie auf vielleicht vierzehn oder fünfzehn. „Ich wusste gleich, dass du hier nur Unruhe stiften würdest“,schimpft sie weiter. „Du hättest bei deinen verdammten Mädels, je bleiben sollen.“