Chefarzt Dr. Holl 1854 - Katrin Kastell - E-Book

Chefarzt Dr. Holl 1854 E-Book

Katrin Kastell

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Beschreibung

Wie die Luft zum Atmen
Es begann mit einem harmlosen Husten
Von Katrin Kastell


Rebekka Sommer hält ihre Affäre für das Paradies auf Erden, doch in Wahrheit geht sie durch die Hölle. Leichtsinnig setzt sie dabei ihre Gesundheit aufs Spiel und bekommt prompt die Quittung präsentiert!


Liebe Leserinnen und Leser, nehmen Sie sich unbedingt Zeit für diesen erschütternden Arztroman aus der beliebten Bastei-Serie "Chefarzt Dr. Holl"! Sie erfahren darin viel über die Krankheit COPD und wie man nach der Diagnose weiterleben kann.

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Seitenzahl: 125

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Inhalt

Cover

Impressum

Wie die Luft zum Atmen

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: laflor / iStockphoto

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar

ISBN 9-783-7325-7593-0

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Wie die Luft zum Atmen

Es begann mit einem harmlosen Husten

Von Katrin Kastell

Die Literaturdozentin Rebekka Sommer glaubt, ohne ihren Geliebten nicht mehr leben zu können. Raphael Baumann bedeutet für sie das größte Glück auf Erden. Dieser Mann ist die Liebe ihres Lebens. Doch mehr als ein paar gestohlene Stunden können sie nie miteinander verbringen, denn Raphael ist nicht bereit, seine Frau und seine Kinder für sie zu verlassen.

Und so stürzt Rebekka nach jedem Treffen mit ihrem Geliebten aus dem Himmel der Glückseligkeit zurück in die harte Realität. Sie liebt Raphael so sehr und will ihn nicht verlieren. Dieser Konflikt droht sie allmählich innerlich zu zerreißen.

Die junge Frau magert immer mehr ab und entwickelt sich in ihrem Kummer zur Kettenraucherin. Schließlich rebelliert ihr Körper, und Rebekka erkrankt so schwer, dass ihr Leben ernsthaft in Gefahr ist. Die Diagnose lautet COPD …

„Wie machst du das nur? Wie schaffst du es, mich so zu erfüllen und ganz und gar im Augenblick zu bannen? Ich dachte immer, ich sei unfähig, glücklich zu sein, mein Kopf sei mir immer im Weg. Wenn ich in deinen Armen liege, dann ist alles in mir offen und zufrieden und einfach nur froh. Du machst mich glücklich“, schwärmte Rebekka Sommer, als sie sich von ihrem Geliebten löste.

Auf einen Ellenbogen gestützt, lag sie dich bei ihm, spielte mit den Haaren, die sich auf seiner Brust kräuselten, und sah ihn voller Zärtlichkeit und neu erwachendem Verlangen an. Was für ein schöner Mann er war! Sie bewunderte seinen muskulösen, gut gebauten Körper. Er war attraktiv, und das nicht nur körperlich.

Alles an ihm schien ihr perfekt. Als Liebhaber war er unvergleichlich und führte sie geradezu zur Ekstase. Als Mann verfügte er über Witz, Charme und Intelligenz. Es machte Spaß, mit ihm zu diskutieren, und dieses Kompliment machte Rebekka so gut wie keinem.

Als Oberarzt der Berling-Klinik rettete er Menschenleben, war verantwortungsbewusst und verdiente gut. Auch das war bedeutsam, denn ein Leben in Armut war der Tod fast jeder Romantik.

Rebekka war in manchen Dingen Realistin. Sie war dreiunddreißig und träumte von eigenen Kindern. Er war perfekt, bis auf ein kleines, aber unangenehmes Detail: Er hatte schon eine Familie.

„Ich liebe dich.“ Es war das erste Mal, dass sie es so klar aussprach, und es fühlte sich befreiend an und gut. Er war der Mann, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte.

Als Literaturdozentin für die Epochen des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts las und dozierte sie viel über romantische Liebe, aber bisher waren das für sie in erster Linie Worte gewesen. Nun wusste sie, dass es unausweichliche Bestimmung gab, Schicksal. Sie hatten sich begegnen müssen und waren füreinander bestimmt. Was immer sie trennte, hatte kein Anrecht, sie getrennt zu halten.

Rebekka hatte sich immer für einen moderat moralischen Menschen gehalten. Es hatte Tabus gegeben, die sie für sich als unantastbar erklärt hatte, und sie war sicher gewesen, keines dieser Tabus jemals zu brechen. Sex mit einem verheirateten Mann gehörte dazu.

Noch schlimmer und verwerflicher war es ihr aber erschienen, nicht nur einer anderen Frau den Mann, sondern auch noch Kindern ihren Vater zu nehmen. Es war unverzeihlich und undenkbar gewesen in ihrer Welt, sie könne als Frau etwas tun, was einer anderen Familie gefährlich werden konnte.

Nun tat sie es, und so moralisch angreifbar es auch sein mochte, sie war überzeugt, nichts Falsches zu tun. Raphael und sie gehörten zusammen. Sie waren Seelengefährten, und was sie zueinander zog, war reine Magie. Sie konnten nicht ohne einander sein.

Bestimmung, Schicksal – all die großen Worte gewannen nun ihren eigentlichen, tieferen Sinn für sie. Es mochte Sünde sein, was sie begehrte, aber sie konnte und wollte nicht ohne ihn sein. Er gehörte zu ihr.

Dr. Raphael Baumann schwang die Beine aus dem Bett und setzte sich schwungvoll an den Rand. Das war einer der Momente, in denen er ansonsten relativ schnell unter einem Vorwand immer die Flucht ergriff. Diesmal würde das nicht ganz so leicht werden, denn er hatte Rebekka das erste Mal gebeten, ihn zu einem Ärztekongress nach Hamburg zu begleiten. Eine schlechte Idee, wie ihm schlagartig klar wurde.

Zweifellos war Rebekka eine großartige Frau. Er hatte nie zuvor eine Affäre gehabt. Bei ihr war es einfach passiert. Sie hatten sich zufällig getroffen, als er bei seinem Klinikleiter, Dr. Stefan Holl, etwas vorbeigebracht hatte.

Rebekka leitete einen privaten Literaturkurs, an dem Julia Holl seit einigen Jahren teilnahm. Die Kursteilnehmerinnen wollten gerade aufbrechen, als auch er die Villa der Holls wieder verlassen hatte. Rebekkas Auto hatte gestreikt, und so hatte er sie schnell zu ihrer Werkstatt gebracht, und dabei hatten sie nur ein paar Worte gewechselt. Das war es gewesen.

Raphael konnte es sich nicht erklären, aber von diesem Moment an war ihm diese Frau nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Er hatte sie einfach wiedersehen müssen. Sie hatten sich auf einen Kaffee in der Fußgängerzone getroffen und nur geredet. Es war schön gewesen, aber der Hunger nach mehr hatte sich nicht bändigen lassen.

Schon bei ihrer zweiten Begegnung waren sie für ein paar Stunden in ein Hotel gegangen. Wie ein Rausch der Leidenschaft war es gewesen, und obwohl das nun schon sechs Monate zurücklag, war jede Begegnung noch immer einzigartig.

Er nahm sich immer wieder vor, die Affäre zu beenden und Rebekka zu sagen, dass er sie nicht mehr treffen konnte. Was sie taten, war nicht recht, und es konnte schlimme Konsequenzen haben. Raphael war sich dessen voll bewusst, und er litt unter seiner Schwäche, aber es zog ihn machtvoll zu Rebekka hin. Bei ihr fand er, was ihm seit Jahren in seiner Ehe fehlte, aber das war nicht die Schuld seiner Frau.

Maria war wunderbar – sanft, warmherzig, freundlich, fürsorglich, immer bemüht –, aber er hätte sie nie heiraten dürfen. Sie passten nicht zusammen, hatten so gut wie keine gemeinsamen Interessen, und außer Marias Anhänglichkeit und Zuneigung waren es nur ihre beiden Kinder, die sie noch verbanden.

Raphael hatte sich einsam gefühlt, bis er Rebekka getroffen hatte. Nun fühlte er sich schäbig und schuldig. Eine wirkliche Verbesserung war das nicht.

„Ich liebe dich.“ Rebekkas Worte lagen schwer im Raum.

Was sollte er tun? Er konnte nicht einfach im Badezimmer verschwinden und das Gespräch darauf lenken, wo sie gleich am besten etwas zu Abend aßen. Das wäre ihr gegenüber nicht fair gewesen.

„Keine Panik! Ich wollte nur, dass du es weißt. Das ist auch schon alles. Du musst dich jetzt nicht im Badezimmer verbarrikadieren, um dein Schweigen zu vertuschen. Ich kann damit umgehen. Wirklich! Ich dachte, für dich wäre es ähnlich, aber …“ Sie brach ab. Tränen schimmerten in ihren Augen.

Raphael sah, wie tief sein Schweigen sie verletzte. Rebekka war ein eher zurückhaltender, verschlossener Mensch, wenn man das auch nicht gleich bemerkte. Sie redete, lachte, war präsent, aber es ging dabei um Literatur, Philosophie oder allgemeine gesellschaftliche und politische Themen. Über sich selbst, ihre Gedanken und Gefühle, verlor sie so gut wie nie einen Ton.

Liebte er sie? Log er, wenn er schwieg? War er einfach nur zu feige, um sich seine tieferen Gefühle für sie einzugestehen, weil er ahnte, dass es dann kompliziert wurde? Es ging um Konsequenzen, die er nicht ziehen konnte. Maria und die Kinder brauchten ihn.

Simon war drei, Arne sieben, und die Jungen liebten ihn und waren nicht von ihm wegzubringen, wenn er zu Hause war. Sie brauchten ihren Papa, und er war nicht wichtiger als seine Kinder – ganz im Gegenteil. Er trug die Verantwortung für ihr Wohl, denn schließlich hatte er sie auf diese Welt gesetzt.

„Rebekka, du bedeutest mir sehr viel, und ich kann dir nicht sagen, wie besonders und schön es für mich ist, wenn wir zusammen sind. Ich genieße jede Sekunde mit dir. Du bist alles, was ich mir immer erträumt habe, aber ich bin verheiratet.“

„Ich weiß“, murmelte sie.

„Wie soll ich reagieren, wenn du so etwas sagst? Was soll ich darauf erwidern?“, fuhr er fort. „Gott, ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen! Wie schön könnte es sein, wenn du und ich uns in diesem Leben zuerst begegnet wären, aber so ist es nun einmal nicht“, sagte Raphael leise, aber bestimmt.

Er seufzte tief und sprach dann sogleich weiter.

„Es spielt keine Rolle, ob ich dich liebe oder einfach nur wahnsinnig begehre. Es macht keinen Unterschied, denn was wir tun, ist falsch und dürfte nicht sein. Es ist falsch! Maria hat das nicht verdient. Sie ist mir eine gute Frau und meinen Kindern eine vorbildliche, liebevolle Mutter. Sie hat einen Mann verdient, der zu ihr steht und der sie nicht betrügt – wie ich.“

Raphael wusste nicht, wie er die Dinge beschönigen sollte. Tatsachen konnte man sich schönreden, aber davon wurden sie nicht besser.

Rebekka sah ihn an, und nun war sie es, die schwieg. Durfte es wirklich nicht sein? Hatten sie kein Recht auf Glück? Zählte es denn überhaupt nicht, wie sehr sie sich ergänzten und wie gut sie einander taten? Sie wollte ihren Teil vom Glück! Nicht nur die anderen, auch sie hatte ein Recht, glücklich zu sein und für sich zu sorgen!

Nun, wo sie ahnte, wie es sein konnte, mit dem Mann zusammen zu sein, den man liebte, wollte sie mehr, viel mehr als eine lose Affäre. Sie wollte mit ihm leben, Kinder mit ihm großziehen und alt mit ihm werden. War das tatsächlich falsch? Konnte das falsch sein angesichts der Tiefe ihrer Gefühle für ihn?

Rebekka ging hinaus auf den kleinen Balkon des Zimmers, um zu rauchen, und Raphael floh doch noch ins Badezimmer. Er duschte und zog sich für den Abend an.

Bisher hatte er keine der Veranstaltungen des Kongresses besucht, weil er mit Rebekka nicht aus dem Hotelzimmer gekommen war. Ganz so war es nicht geplant gewesen, aber sie war wie eine Sucht für ihn. Er konnte nicht genug von ihr bekommen.

Am nächsten Tag fand schon die Abschlussveranstaltung statt. Er nahm sich vor, sich all die Broschüren und Vortragsskripte zu besorgen und alles nachzuarbeiten. Schließlich wollte er als Arzt auf dem Laufenden bleiben. Machte er denn nur noch alles falsch? Er schämte sich und musste an Maria denken.

In seinem Haus am Stadtrand von München bereitete sie vermutlich gerade das Abendessen für sich und die Kinder zu. Sie war keine überragende Köchin. Eigentlich war sie in nichts überragend, aber sie war liebevoll, fürsorglich und ein guter Mensch.

Nach einer kurzen Phase, in der ihre Natürlichkeit und die naive Bewunderung, mit der sie ihm damals begegnet war, ihn absolut entzückt hatten, war nach der Hochzeit relativ bald die Ernüchterung eingetreten und die Langeweile. Manchmal ging ihm auf, wie arrogant er war, aber das vergaß er jedes Mal wieder sehr schnell.

Maria sah sich gerne Seifenopern an, wenn sie einmal etwas Zeit hatte. Sie las nicht, interessierte sich für nichts, was über Haus und Kindererziehung hinausging, aber sie hatte ein großes Herz und war immer bereit, jedem zu helfen und ihn unter ihre Obhut zu nehmen.

Sie war ein Mensch, mit dem man Pferde stehlen konnte, aber nach einem gemeinsamen freien Wochenende mit ihr und den Kindern ging Raphael gerne wieder in die Berling-Klinik. Er hatte seine Frau gern und schätzte sie, aber nach der großen Liebe der ersten Monate waren die romantischen Gefühle gänzlich erloschen. Wertschätzung war geblieben und ließ ihn bei ihr bleiben.

„Warum sind wir – du und ich – es nicht wert, miteinander neu anzufangen und glücklich zu sein?“, fragte Rebekka, als er zu ihr hinaus auf den Balkon trat.

Sie war emotional aufgewühlt und rauchte eine Zigarette nach der anderen, was sonst in seiner Gesellschaft nicht ihre Art war. Sie wusste, dass er es nicht mochte, wenn sie rauchte, aber das war ihr im Moment absolut egal.

„Warum sollten wir – du und ich – mehr Recht auf Glück haben als meine Kinder oder meine Frau?“, konterte Raphael. „Sind wir bessere Menschen, wichtigere Menschen? Was ermächtigt uns dazu, ihnen ihr Zuhause zu nehmen? Können wir tatsächlich froh werden, wenn wir andere unglücklich damit machen?“

Rebekka schnaubte. Das hätte er sich alles überlegen müssen, bevor er mit ihr ins Bett gegangen war, fand sie. Im Nachhinein kam seine Einsicht etwas spät, aber sie sagte nichts. Zutiefst enttäuscht überlegte sie, mit dem Zug zurück nach München zu fahren, aber auch das tat sie nicht. Raphael war feige und hatte nicht den Mut, sein Leben zu ändern. Sie hoffte, dass er mit der Zeit noch den Mut dafür fand, denn sie war nicht bereit aufzugeben.

***

Maria Baumann schmunzelte, als sich ihr Dreijähriger von ihrer Hand löste und zu den anderen Kindern rannte, um mit ihnen zu spielen.

Anfangs hatte Simon bitterlich geweint und sich an ihr festgeklammert, wenn sie ihn zum Kindergarten gebracht hatte. Sie war oft den ganzen Vormittag geblieben, weil der Junge sie nicht gehen ließ und immer wieder ihre Nähe und ihren Schutz gesucht hatte. Inzwischen brauchte er sie nicht mehr und fühlte sich sicher und wohl unter den anderen Kindern.

„Jetzt ist er bei uns angekommen“, meinte auch die Kindergärtnerin, die es zufrieden beobachtete. „Er kommt wirklich gut mit den anderen Kindern zurecht und spielt und lacht gerne mit ihnen. Für sein Alter ist er sehr weit und ein ungewöhnlich ausgeglichenes Kind.“

Maria nickte und freute sich über das Lob.

Arnes Lehrerin sagte immer einmal wieder nahezu dasselbe über ihren Großen. Ihre Jungen waren gut erzogen und in der Regel zufriedene, neugierige Kinder. Wenn sie aufbegehrten, waren sie entweder zum Umfallen müde oder hatten einen guten Grund, sich zu wehren.

Maria liebte ihre Kinder über alles, setzte ihnen aber als ihre Mutter klare Grenzen. Sie sollten sich in einem geschützten Raum entfalten dürfen, und genau das taten sie.

„Simon lernt viel von seinem älteren Bruder Arne. Arne ist sieben und kommt bald in die zweite Klasse. Die beiden Jungs streiten sich natürlich auch viel wie alle Geschwister, aber sie spielen häufig zusammen, und Simon ahmt den Großen nach. Wenn ich die Entwicklung von Arne und seinem Bruder vergleiche, dann ist Simon schon deutlich schneller, dadurch dass er ein Vorbild hat.“

„Ja, das ist bei den meisten Kindern so, die ältere Geschwister haben“, stimmte die Kindergärtnerin lächelnd zu. Sie mochte Maria Baumann wegen ihrer ruhigen, bescheidenen Art und einer Klarheit, die selten geworden war.

Maria machte sich auf den Heimweg, obwohl sie fast so etwas wie Wehmut empfand. Nun hatte also auch Simon den ersten Schritt von ihr weg erfolgreich geschafft. Als Mutter freute sie sich darüber, aber zugleich tat es ein wenig weh.

Die Jungs wurden groß, und bevor sie sich versah, würden ihre zwei sie kaum noch brauchen. Was dann? Der Gedanke beunruhigte sie mehr, als sie sich eingestehen wollte.

Maria wäre gerne noch geblieben, fand aber keinen rechten Vorwand. Alles ging für sie irgendwie immer zu schnell.