Drei Strohhalme für den Hexenkessel - Fenja Harbke - E-Book
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Drei Strohhalme für den Hexenkessel E-Book

Fenja Harbke

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Beschreibung

Ein heißer Sommer ist unangenehm für Katzen, Hexen und andere Menschen. Auch für die Weizenfelder vor Dorikas Haustür. Wenn man nur eine kleine Regenwolke herbei zaubern könnte, wäre das Problem gelöst. Dorika und ihren Hexenfreundinnen missglückt ein Regentrank. Dessen Überreste sorgen für ein Nachspiel, dessen Ausmaße weit über die drei hinaus geht. Zum Glück mischt Dorikas magischer Kater mit.

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhalt

Copyright

Danke, dass du dich für den Ausflug in die Welt von Hexe Dorika entschieden...

Widmung

Sommerhitze

Vollmond

Die violette Wolke

Krähen

Tatze

Regen

Strohballen

Notfall

Invasion

Sammelpunkt

Strohpuppe

Dreieck

Hexenzirkel

Die Oberhexe

Erste Hilfe

Backwaren

Lektion

Mehr von Hexe Dorika

Über die Autorin

Guide

Cover

Contents

Start of Content

Copyright © 2025 Fenja Harbke

Bilder © 2025 Fenja Harbke

All rights reserved.

Fenja Hanisch

Carsten-Meyn-Weg 19

22399 Hamburg

Danke, dass du dich für den Ausflug in die Welt von Hexe Dorika entschieden hast. Hier gibt es kurzweilige Geschichten zum Genießen und Nachsinnen.

Wenn es dir gefallen hat, lass gerne eine Bewertung oder Rezension da, damit unterstützt du mich ungemein.

Fenja

Für Michi

SOMMERHITZE

Der Hexenhut warf nicht genug Schatten.

Dorikas bloße Schultern waren bereits rot gebacken und die magische Hautpflegesalbe darauf glänzte mit ihrem Schweiß um die Wette. Im Garten knisterte es, wenn ein laues Lüftchen sich regte und die heiße Luft von einer Ecke in die andere schob. Es war auch nicht möglich, die Pflanzen durch einen Zauber zu schützen, denn die vertrugen Magie nicht besonders gut. Wenn man Glück hatte, dann gingen sie davon bloß ein.

Dorika pflückte sich eine schweißnasse Locke aus dem Nacken und stopfte sie zurück in den viel zu großen Dutt. In dem Glas neben ihr waren die Eiswürfel längst geschmolzen und sie nahm einen Schluck eiskaltes Wasser.

Das reichte dann auch wieder mit draußen sein. Dorika erhob sich, sammelte ihr Glas und das Buch ein, das sie nicht einmal aufgeschlagen hatte, und ging barfuß über den vertrockneten Rasen zurück zu ihrem Haus. Durch die dicken Steinwände und der einen oder anderen Hexerei war es drinnen nämlich kühl. Etwas stickig zwar, aber erträglich.

Vom Feld her war das dröhnende Tuckern eines Traktors zu hören. Dorika blieb in der Terrassentür stehen und nahm ihre Sonnenbrille ab. Sofort blendete sie der Julitag mit weißer Hitze.

Trotzdem nahm sie sich die Zeit, noch einmal auf die Terrasse hinauszutreten und dem Bauern zuzuwinken, der von seinem erhöhten Sitz aus sehr gut über die Hagebuttenhecke schauen konnte. Dem sympathischen Mann Anfang fünfzig klebte sein Hemd an der Haut, während sein Kopf rot angelaufen war. Er winkte mit einem Lappen, mit dem er sich direkt noch die Stirn abwischte.

„Mahlzeit, Georgi. Wie geht’s deinen Feldern?“

Georgi winkte ab und brüllte über das Wummern des Motors hinweg. „Seit sechs Wochen kein Regen. Wenn das so weitergeht, vertrocknet mir auch noch der Weizen.“

Dorika nickte.

„Kannst du da als Hexe nicht mal was machen?“

„Pflanzen vertragen keine Magie.“

Das Seufzen war ihm anzusehen, wenn auch nicht zu hören. Er nickte bloß knapp, winkte dann und ruckelte auf seinem Traktor weiter die Straße entlang.

Die Hexe legte den Kopf zurück und schaute in den klaren, blauen Himmel, an dem nicht einmal ein Wolkenfetzen zu entdecken war. Sie trat zurück in ihre Wohnstube und fröstelte direkt. Kurzerhand zog sie sich ein dünnes Häkeltuch über die Schultern, ließ sich in ihrem Lesesessel nieder und schaute hinaus in den gleißenden Garten. Auf der Fensterbank lag ihr Kater Tatze und sonnte sich.

Natürlich waren die Hexen nicht schuld an diesem extremen Wetter, aber…

Dorika angelte nach ihrem Smartphone und zog es vom Ladekabel. Sie wischte einige Benachrichtigungen beiseite und öffnete ihren Hexen-Gruppenchat.

„Wir müssen uns treffen“, schrieb sie.

Die Hexen wären erst dann schuld, wenn sie nichts gegen die Dürre unternahmen.

VOLLMOND

Große Hexereien konnten nicht von einer einzelnen Hexe vollbracht werden. Deswegen schlossen sich Dorika, Oliwia und Gosia zusammen, um etwas gegen die vertrocknenden Weizenfelder von Bauer Georgi zu unternehmen.

Damit die gemeinschaftliche Hexerei auch gut funktionierte, trafen die drei Hexen sich beim nächsten Vollmond inmitten des knochentrockenen Weizenfeldes. Dorika schleppte zu Fuß ihren Campingkocher und den Hexenkessel an. Gosia trug zwei Körbe voll mit Zauberzutaten und Oliwia brachte eine kühle Flasche Erdbeerwein mit. Ihr Besen schaffte gerade nicht so viel Gewicht und außerdem steuerte sie die grandiose Lösung zu dem Problem bei.

„Ich wollte es schon immer einmal Regnen lassen.“ Die alte Hexe mit dem sportlich kurzen, grauen Haaren, klatschte sogar begeistert in die Hände. Sie trug heute ein weites, geblümtes Kleid und einen Hexenhut aus Stroh.

Dorika schaltete den Kocher an und wuchtete den bereits mit Wasser gefüllten Kessel hinauf. Die trockenen Halme um sich herum hatten sie vorsichtshalber gekappt. Wenn nun jemand am Feld vorbei spazierte, könnte er die drei spitzen Hexenhüte über den Ähren emporragen sehen.

„Gute Dorika, ich habe nicht alle Zutaten gefunden, die wir brauchen.“ Gosia stellte ihre Körbchen neben den Kessel und murmelte einen Zauberspruch, damit die noch immer stickige Luft sich zumindest etwas bewegte.

Es ging bereits auf Mitternacht zu, der Vollmond kletterte aus den Baumkronen des nahen Wäldchens und noch immer verbarg die restliche Dämmerung die Sterne.

Dorika lüfte ihren Hut und fächelte sich damit Luft zu. „Was meinst du damit, du hast nicht alles? Soll ich nochmal nach Hause und-„

„Nein, nein, nicht nötig.“ Gosia winkte brüsk ab. „Ich habe Ersatz mitgebracht. Motten- statt Schmetterlingsflügeln, für den Bärlauch kann man auch Knoblauch verwenden und die Flusskiesel können wir ja wohl weglassen.“

Dorika legte den Kopf schief, woraufhin Gosia noch murmelte, „Außerdem waren die so schwer.“

Gosias Besen hatte auch so schon genug getragen.

Noch zwei Tupperdosen mit Wassermelone und Gosia selbst, die auch eher zu den schwergewichtigen Hexen zählte. Dafür war sie mit ihrer ärmellosen Bluse und dem farblich passenden, dunkelblauen Rock, am elegantesten angezogen. Dorika trug Shorts und ein T-Shirt…

Oliwia entkorkte den Erdbeerwein. „Na los, fangen wir an.“

„Na schön.“ Dorika besah sich noch kurz die von Gosia mitgebrachten Zutaten und musste feststellen, dass die Gurkenblüten auch reichlich trocken waren. Aber es würde schon irgendwie funktionieren.

„Gut, erst die Disteln, die müssen dann nach fünf Minuten wieder herausgenommen werden. Und immer schön rühren.“

Gosia rührte und Dorika, der die roten Locken immer wieder ins Gesicht fielen, warf Zutaten in den Kessel. Immerhin war sie diejenige, die für ihre Zaubertränke berühmt war.

Als sie den Feenglanz in die blubbernde Brühe streute, leuchtete die Flüssigkeit violett auf und zufrieden klopfte die Hexe sich die Hände ab.

„Es ist so weit. Jetzt der Spruch. Gosia, du kannst mit Rühren aufhören.“

Die drei Hexen stellten sich um den Kessel herum, fassten sich bei den Händen und begannen im Schein des Zaubertranks ihren Chor.

DIE VIOLETTE WOLKE

„Pillum leos lallebi.“

Die Worte der drei Hexen hallten über das nächtliche Getreidefeld. Der Trank im Kessel hörte auf zu blubbern und die Oberfläche wurde glatt, ehe sie sich in konzentrischen Kreisen kräuselte.

„Daffus morum tallem hex.“

Wie bei einer Rauchmaschine quollen violette, süßlich duftende Wolken aus dem Hexenkessel. Bis hier hin lief es perfekt.

„Fimmus sarla modomex.“

Die Hexen ließen einander los und wichen zurück, als ihre gezauberte Wolke sich wölbte, wuchs und wie ein Heißluftballon aufstieg. Allerdings nur wenige Meter, dann stockte sie und sank langsam wieder. Ihr Wölkchen zerfaserte in der Luft, fiel zurück auf den Kessel und verpuffte in einem sehr flüchtigen Sprühregen.

Gosia lugte in den Kessel. „Der ganze Aufwand für nichts?“

Oliwia blieb noch auf Abstand und kratzte sich unter ihrem Stroh-Hexenhut. „Sieht so aus, als wären die Ersatz-Zutaten doch nicht so gut geeignet. Der Zauber ist uns misslungen.“

Dorika ließ die Schultern hängen und schaute zum klaren Himmel hinauf, an dem sich der eine oder andere Stern zeigte.

„Und jetzt?“, fragte Gosia. Die anderen beiden Hexen wechselten einen kurzen Blick.

„Wir versuchen es noch einmal.“

Also fassten sie sich wieder bei den Händen und begannen ihren Singsang erneut. „Pillum leos lallebi…“

---ENDE DER LESEPROBE---