Druidentum Heute - Christian Brand - E-Book

Druidentum Heute E-Book

Christian Brand

0,0
5,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Das Buch "Druidentum Heute - Druidische Spiritualität praktisch gelebt" ist als Überlebenshandbuch geschrieben. Es ist ein Handbuch für die richtige Anwendung des Druidentums um ein wahrer Hüter der Erde zu werden. Es gibt uns Mittel an die Hand, um angesichts der drohenden ökologischen Katastrophen bei klarem Verstand die richtigen Entscheidungen zu treffen. Indem wir die natürliche Welt wirklich ehren, können wir uns selbst ändern und wir können beginnen unsere eigene Lebenskultur zu verändern. Dieses Buch wendet sich nicht nur an Druiden oder Menschen, die den druidischen Weg eingeschlagen haben. Jeder Mensch ist dazu eingeladen, von der Spiritualität der Druiden zu lernen und diesen Weg auch praktisch zu begehen. Die Fehlentwicklungen, die sich während der dunklen Jahrtausende seit der weitgehenden Vernichtung des Keltentums so schrecklich ausgewirkt haben, sind heute offensichtlicher denn je. Wenn wir zu unserer Wurzel zurückkehren und selbst in die Handlung kommen, dann wird dieser Irrweg sein Ende finden. Wir beenden das dunkle Zeitalter der Menschheit und gehen zurück in unsere Zukunft. Wir selbst sind es, die die Voraussetzungen dafür schaffen müssen. Wir können wieder in Harmonie mit der Schöpfungsordnung leben, im Einklang mit Mutter Erde. Möge jeder Mensch Inspiration aus diesem Werk erfahren und seinen Teil zu einer besseren Welt beitragen. Es liegt ganz alleine bei uns.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Nimue Brown & Christian Brand

Druidentum Heute

Druidische Spiritualität praktisch gelebt

Sachbuch, Ratgeber

ᚦᚱᚢᚠᛁᚦᛅᛋ

Hinweis:Mit größter Sorgfalt und nach bestem Wissen wurde der Inhalt dieses Buches zusammengestellt. Der Autor und der Verlag übernehmen aber keine Garantie für die Art oder die Richtigkeit des Materials. Außerdem wird keine Haftung (einschließlich Haftung für indirekten Verlust oder Gewinn- oder Umsatzverluste) bezüglich des Materials oder Inhalts bzw. der Nutzung dieses Materials oder Inhalts übernommen. Aus rechtlichen Gründen muß an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, daß es sich bei den hier vorgestellten Behandlungsmethoden um Therapieverfahren handelt, die nicht unbedingt zu den allgemein anerkannten Methoden im Sinne einer Anerkennung durch die Schulmedizin gehören. Alle getroffenen Aussagen über Eigenschaften und Wirkungen sowie Indikationen der vorgestellten Therapieverfahren beruhen auf Erkenntnisse und Erfahrungen in der jeweiligen Therapierichtung selbst.

Die Inhalte und Hinweise stellen keine wissenschaftlichen Abhandlungen dar, sondern verlangen von dem Informisten, Leser und Anwender den Einsatz seines gesunden Menschenverstandes.

Impressum

Texte: © 2023 Copyright by Nimue Brown und Christian Brand

Umschlag: © 2023 Copyright by Thomas Gunia

Lektorat: Sabine Gößmann

Verantwortlich für den Inhalt:

Christian Brand

AT-3353 Biberbach, Riedl 167/1

www.druvides.de

Vertrieb: epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin

Inhaltsverzeichnis

Druidentum Heute

Vorwort von ladruido

Einführung

Mit heidnischen Geschichten arbeiten

Jahreszeitliches Leben

Die Kraft des Barden

Nicht so menschenbezogen – Der pragmatische Animist

Die Befreiung deiner Seele

Entkolonialisierung

Deine Beziehung zu den Elementen

Erde:

Luft:

Wasser:

Feuer:

Der Vorgang der Veränderung

Meditieren mit den Elementen

Erde in deinem Körper

Luft in deinem Körper

Feuer in deinem Körper

Wasser in deinem Körper

Träume dein Leben besser

Praktisches Druidentum und die Elemente

Praktisches Druidentum und das Element Erde

Praktisches Druidentum und das Element Wasser

Praktisches Druidentum und das Element Luft

Praktisches Druidentum und das Element Feuer

Praktische Anwendung bedeutet Arbeit

Dein Körper ist Natur

Gerechtigkeit und Gleichgewicht

Das Göttliche durch Handeln ehren

Wir setzen uns zurück in die Landschaft

Gemeinschafts-Lösungen

Selbstfürsorge und Freundlichkeit

Bäume und Feuchtgebiete

Regeneration und Wiederherstellung

Über die Druiden

Raus aus der Matrix

Nachwort

Heide

Die Autorin Nimue Brown

Der Autor Christian Brand

Vorwort von ladruido

Bei meinen Recherchen über das keltische Leben und die Spiritualität unserer Ahnen ist mir das Büchlein “Druidry and the Future - Druid Spirituality for a sustainable future” von Nimue Brown in die Hände gefallen. Der hier von Nimue verfolgte Ansatz sowie der Inhalt haben mich dazu inspiriert, den Text zu übersetzen und mit meinen eigenen Erfahrungen zu ergänzen. Bevor ich ans Werk ging habe ich natürlich mit Nimue Kontakt aufgenommen und sie gefragt, ob das für sie in Ordnung wäre. Zu meiner freudigen Überraschung war sie sofort von der Idee begeistert und schlug vor, das neue Werk gemeinsam als Co-Autoren zu veröffentlichen.

Dieses Buch wendet sich nicht nur an Druiden oder Menschen, die den druidischen Weg eingeschlagen haben. Jeder Mensch ist dazu eingeladen, von der Spiritualität der Druiden zu lernen und diesen Weg auch praktisch zu begehen.

Die Fehlentwicklungen, die sich während der dunklen Jahrtausende seit der weitgehenden Vernichtung des Keltentums so schrecklich ausgewirkt haben, sind heute offensichtlicher denn je. Wenn wir zu unserer Wurzel zurückkehren und selbst in die Handlung kommen, dann wird dieser Irrweg sein Ende finden. Wir beenden das dunkle Zeitalter der Menschheit und gehen zurück in unsere Zukunft. Wir selbst sind es, die die Voraussetzungen dafür schaffen müssen. Wir können wieder in Harmonie mit der Schöpfungsordnung leben, im Einklang mit Mutter Erde.

Möge jeder Mensch Inspiration aus diesem Werk erfahren und seinen Teil zu einer besseren Welt beitragen. Es liegt ganz alleine bei uns.

Einführung

Druidische Spiritualität für eine nachhaltige Zukunft

Jeder aufmerksame Mensch spürt heute mehr denn je, daß wir uns in einer Zeit des Umbruchs befinden. Viele Dinge die wir wahrnehmen können, sind in der Tat alarmierend. Durch die Aktivitäten der so genannten modernen Gesellschaft wurde bereits in großem Umfange Massenvernichtung auf unterschiedlichen Ebenen verursacht. Es wurden Arten ausgelöscht und das Leben auf der Erde selbst ist bedroht. Die meisten Menschen befinden sich in einem Tätigkeitstaumel und sind sich der Auswirkung ihrer eigenen Handlungen kaum bewusst. Wir handeln so gut wie nicht und wenn wir handeln, dann meist zu spät. Wir haben überhaupt keine Ahnung davon, was für eine albtraumhafte Zukunft wir uns und allen anderen Lebensformen erschaffen. Vorausgesetzt, es  gibt überhaupt eine Zukunft.

Für jeden Menschen, der sich auf einem heidnischen Pfad befindet, ist die Entweihung der lebendigen Erde besonders schmerzhaft. Nicht zuletzt, weil wir alle zu einem gewissen Grad Teil des Problems sind. Wir alle leben auf eine Weise die im Widerspruch zu unserem spirituellen Weg steht. Wir sind alle Teil einer größeren Gesellschaft die den Planeten zerstört. Die meisten von uns beschäftigen sich auf die eine oder andere Weise mit nicht besonders nachhaltigem Konsum. Sich dieser Wahrheit zu stellen und sein eigenes schönes Weltbild zu hinterfragen, ist für viele Menschen oft ein schmerzhafter, herausfordernder Prozess. Es ist dabei sehr leicht möglich einer depressiven Verzweiflung zu erliegen und zu dem Schluß zu gelangen, daß es keinen Sinn macht überhaupt etwas zu unternehmen. Nichts garantiert eine Niederlage so sehr wie einfach aufzugeben. Ganz im Gegenteil haben wir Menschen eine moralische und spirituelle Verpflichtung unser Bestes zu geben, um alles zum Besseren zu verändern.

Natürlich ist es möglich, daß der Unterschied den ein Mensch durch sein verändertes Verhalten erreicht so gering ist, daß es nicht wirklich ins Gewicht fällt. Es kann aber durchaus auch genau der Tropfen sein, der das Faß zum Überlaufen bringt. Wenn jeder Mensch im Rahmen seiner Möglichkeiten aktiv wird um seinen ökologischen Fußabdruck auf dieser Erde zu optimieren, dann würde sich tatsächlich vieles verändern.

Dieses Buch ist als Überlebenshandbuch geschrieben. Es ist ein Handbuch für die richtige Anwendung des Druidentums um ein wahrer Hüter der Erde zu werden. Es gibt uns Mittel an die Hand, um angesichts der drohenden ökologischen Katastrophen bei klarem Verstand die richtigen Entscheidungen zu treffen. Indem wir die natürliche Welt wirklich ehren, können wir uns selbst ändern und wir können beginnen unsere eigene Lebenskultur zu verändern.

Radikale Veränderungen sind dabei erforderlich. Wir müssen das als “Einzelkämpfer” angehen und herausfinden, wie wir den Menschen um uns herum helfen können ebenfalls radikale Veränderungen in ihrem Leben vorzunehmen. Damit uns das gelingt betrachten wir die anderen Menschen als von Natur aus gut und lebensverbessernd. Wir dürfen es nicht zulassen, daß uns diese Aufgabe wie eine Art Martyrium erscheint. Weisheit und Lebenserfahrung, die Dinge aus einer höheren Perspektive zu betrachten ist äußerst hilfreich wenn es darum geht, unsere Denkweise über unser Leben und unsere Optionen zu ändern.

Dieser Vorgang, unsere Existenz neu zu denken, ist dringend erforderlich und lebenswichtig. Unser Überleben als Spezies hängt von unserer Fähigkeit ab, uns schnell anzupassen und zu verändern. Das Wohlergehen der heiligen Erde und allen Lebens darauf hängt von der menschlichen Bereitschaft ab, einige unserer alten Ideen und Gewohnheiten aufzugeben und ein neues Denken anzunehmen. Als Heiden haben wir eine Reihe von Geschichten und Konzepten zur Hand die ausgezeichnet dafür geeignet sind, uns bei der Bewältigung der Herausforderungen unserer Zeit zu helfen. Diese Geschichten können auch als Grundlage für alle Menschen dienen um uns als Spezies dabei zu helfen, unsere Beziehung gegenüber allen Wesen als auch unserer lebendigen Mutter Erde selbst neu zu gestalten. In diesen Geschichten finden wir Hoffnung und die Inspiration, es besser zu machen.

Gerade das Druidentum beinhaltet ein großes Angebot an Hilfestellungen, um unser Leben nachhaltiger zu gestalten. Wir erfahren daraus auch, wie wir uns dabei gegenseitig unterstützen können. Zu oft wird Spiritualität nur als persönliches Wachstum und als ein persönlich zu erreichendes Ziel dargestellt. Und viele Pfade werden oft nur unter diesen Bedingungen beschritten. Wir müssen auch diese Vorstellungen ändern und unser spirituelles Leben zu einem Teil unserer eigenen Nachhaltigkeit machen. Wir können uns vom Heidentum und vom Druidentum dazu inspirieren lassen, ein wahrhaft lebenswerteres Leben zu führen.

Es gibt auf alle Fälle Grund zur Hoffnung. Wir sind durchaus dazu in der Lage, es sowohl individuell als auch kollektiv besser zu machen. Wir können radikale Veränderungen vornehmen, wir können uns anpassen und wir können die Weichen in eine lebenswerte Zukunft stellen. Wir tragen das Wissen in uns, um schon jetzt regenerativ in die derzeit bestehenden Abläufe einzugreifen. Wir haben bereits viel Zerstörung auf der Erde verursacht. Viele Lebensräume und Ökosysteme sowie Pflanzen und Tierarten sind unwiederbringlich zerstört. Das ist unverzeihlich. Trotzdem können wir jetzt durch unser entschlossenes Handeln eine weitere Zerstörung verhindern. Wir können angeschlagene Landschaften und Ökosysteme vor der vollständigen Zerstörung bewahren und diese mit Hilfe Mutter Natur wieder regenerieren. Wir können wieder für eine lebendige, blühende, Pflanzen- und Tierartreiche Erde sorgen. Das ist sehr einfach möglich, indem wir nur wirklich das von Mutter Erde nehmen was wir wirklich brauchen. Unser eigenes Leben wird dadurch leichter und fröhlicher. Wenn wir in einer natürlichen und harmonischen Umgebung eingebettet sind ist für uns die Folge daraus ein besseres, gesünderes, glücklicheres und lohnenderes Leben.

Es braucht einen gewissen Mut sein Leben nach der erforderlichen Änderung zu hinterfragen. Es braucht Entschlossenheit und Vertrauen in die eigenen Werte, um diese radikalen Veränderungen vorzunehmen. Besonders dann, wenn alle um einen herum sich weiterhin an die alten, schlechten Gewohnheiten des Überkonsums und der Konkurrenz klammern.

Mut, Selbstvertrauen und der Wille durchzuhalten sind alles Tugenden, die unsere heidnischen Vorfahren respektvoll anerkennen. Das Richtige für Mutter Erde zu tun bedeutet, mit Ehre zu handeln. Auch das ist eine  Eigenschaft, die unsere Ahnen anerkennen. Das Überleben des Stammes und der Heimat über den persönlichen Gewinn zu stellen ist Ehre in Aktion und somit eine weitere heidnische Tugend.

Wenn du das was du tust als mutig und heldenhaft betrachtest, dann ist es gut, wenn du so weitermachst. Mut und Heldentum sind nicht einfach nur die Eigenschaften eines Kriegers die nur auf Konflikte anwendbar sind. Diese Tugenden haben einen rechtmäßigen Platz in unserem täglichen Leben. Wir können sie nutzen und sie zur Anwendung bringen wenn wir auf Spannungen stoßen, die sich aus dem Unterschied zwischen unserer gewohnten Sicht der Dinge und dem, was wirklich nötig ist, ergeben.

Mit heidnischen Geschichten arbeiten

Die dominierende Geschichte unserer Zeit ist die Fortschrittserzählung. Größer ist besser. Mehr ist immer besser als weniger. Schneller ist immer gut. Geschichten von ewiger Expansion, ewigem Wachstum und immer längerer Lebenserwartung sind Teil des Flusses der Erzählungen in dem wir schwimmen. Wir erwarten, daß unser Bruttosozialprodukt von Jahr zu Jahr steigt und viele unserer kollektiven finanziellen Annahmen hängen davon ab. Die Aktienwerte sollen steigen. Die Immobilienpreise sollen steigen. Wenn wir die Kurve des Wirtschaftswachstums in die Luft zeichnen wollten wird zu einem sehr frühen Zeitpunkt die Länge unseres Armes nicht mehr ausreichen um die Grafik zu vollenden. Eine Grafik welche die Geschichte unseres Fortschritts beschreibt, von dem die meisten Menschen überzeugt sind, daß wir ihn genauso haben sollten.

Entgegen aller natürlichen Vernunft soll dieses unendliche Wachstum mit einer stetig wachsenden Bevölkerung in einem offenbar begrenzten Raum erreicht werden. Unsere Ressourcen wachsen nicht unendlich mit. Wir nehmen zu viel und erschöpfen sie. Und dennoch halten wir trotz aller Beweise, daß unendliches Wachstum nicht möglich ist, an dieser Geschichte des Fortschritts fest. Wir haben viel zu lange darauf gehört und uns eingeredet, daß die Sprache des unendlichen Wachstums gut ist. Wir haben uns daran gewöhnt - und die meisten Sportereignisse stimmen uns regelmäßig darauf ein - daß größer, höher, schneller und weiter wesentlich besser ist als den natürlichen Rhythmen zu folgen. Wir sind regelrecht darauf konditioniert mehr zu wollen. Ja, wir haben das Recht dazu mehr zu verlangen. Mehr ist ja gut!

Dabei vergessen wir - oder ignorieren es bewusst - daß uns das Streben nach immer mehr nutzlosem Zeugs und immer größerem Konsum eines Tages umbringen wird. Die Folgen dieses Handelns sind jetzt schon sichtbar. Es sterben immer mehr Menschen an Luftverschmutzung. Durch gierige Konzerne verursachte lokale Verseuchungen führen zu Vergiftung der Böden, zu Dürren und veränderten Wetterbedingungen, was zwangsläufig eine menschliche Migration nach sich zieht.

Wenn in einem Körper ständiges Wachstum stattfindet, nennen wir es Krebs. Wenn ein Mensch gemäß dieser Wachstumsdoktrin nur von einem Höhepunkt zum nächsten hechelt muß man davon ausgehen, daß er von einer Substanz vollständig abhängig ist. Hortet ein solcher Mensch etwas anders als Geld (Kapital) wird er von der Gesellschaft im allgemeinen als psychisch Krank angesehen. Wir sind durchaus in der Lage zu erkennen, wie ungesund das Übermaß grundsätzlich ist. Wenn sich ein gefährlicher Exzess auf anormale Weise manifestiert, können wir ihn leicht identifizieren. Wir sind nur nicht sehr gut darin dieses Verständnis auf all die Dinge anzuwenden, die wir für normal halten. Wir haben inzwischen einen Zustand erreicht, in dem das Verhalten des “nicht sehen wollens” als eine Dysfunktion in der vorherrschenden westlichen Kultur inhärent geworden ist. Ja, es ist inzwischen ein Bestandteil des “normalen” modernen Lebens.

Es ist eine schreckliche Ironie, daß unser Widerstand gegen die Idee des Todes und des Verfalls uns auf den Weg zu unserem eigenen Untergang geführt hat. In der Natur gibt es kein Wachstum “auf Teufel komm raus”. Absterben ist etwas natürliches. Die Fruchtbarkeit für zukünftige Lebenszyklen kommt aus dem Untergang dessen, was vorher war. Um wirklich bewusst leben zu können, müssen wir unsere eigene Sterblichkeit und die Vergänglichkeit aller Dinge bedingungslos annehmen. Wir müssen den unerbittlichen Marsch des Fortschritts durch den sanften Tanz des zyklischen Lebens ersetzen. Der Marsch des Fortschritts ist in der Praxis grausam und zerstörerisch. Die Zyklen von Leben und Tod sind natürlich und regenerativ.

Wie wir die Jahreszeiten erleben hängt stark davon ab, wo wir leben. Was die Jahreszeiten jedoch gemeinsam haben, ist eine stetige Veränderung. Es gibt Zeiten des Aufblühens und Zeiten des Verfalls. Ob es Kälte oder Trockenheit ist welche die  Wachstumsphase beendet, ist variabel. Aber das Ergebnis ist immer, daß es Grenzen, Endpunkte und ein natürliches Ende des Wachstums gibt.

Jedes Lebewesen stirbt. Das ist eine wesentliche Lehre aus der Natur. Wenn wir diese Tatsache einfach ignorieren, erhalten wir dadurch keine Unsterblichkeit. Im Gegenteil, es beschleunigt unsere eigene Zerstörung.

Untersuche einmal die Geschichten die du in dir trägst. Sind sie durchdrungen von Überzeugungen oder Hoffnungen welche von der Idee des ständigen Wachstums und Fortschritts abhängen?

Suche nach Ideen die du selbst zu Fortschritt, Entwicklung und Verbesserung hast. Es ist wirklich wichtig, diese Ideen in uns selbst zu erkennen. Wir müssen verstehen, wie diese in unserem Leben funktionieren. Unsere Erwartungen beeinflussen alle unsere  Entscheidungen. Unser Glaube daran, was wir für uns beanspruchen “dürfen” gibt uns Auskunft darüber, wie viel wir versuchen werden zu nehmen. Nimm dir die Zeit die du brauchst, um dir über diesen Gedanken klar zu werden und um dies zu verstehen. Wenn es dir hilft, dann fange an ein Tagebuch zu führen. Du mußt deine eigenen Geschichten und Vorstellungen, Ambitionen und Wünsche verstehen.

Viele Geschichten handeln davon erfolgreich zu sein. Da geht es um die neue gepflegte Kleidung, da geht es über das beste und schnellste Auto, um das größte Haus und um weitere Statussymbole, um den eigenen Erfolg nach außen zur Schau zu stellen. Wir erzählen Geschichten darüber, wie wir gute Dinge “verdienen”. Damit meinen wir ganz konkret neue und teure Dinge die unser Gefühl der persönlichen Wichtigkeit verstärken. Damit können wir nach außen hin unsere Kaufkraft demonstrieren. Wir erzählen Geschichten darüber, wer wichtig und wer unbedeutend ist. Das machen wir auch noch am Kontostand auf der Bank fest. Dabei vergessen wir, daß wir in der sogenannten westlichen, “zivilisierten” Welt weit über unseren wahren Bedürfnissen leben. Raubbau an der Natur und Ausbeutung der Entwicklungsländer sind nach wie vor an der Tagesordnung. Zerstörung unserer Mutter Erde und vielfaches Leid gerade der ärmsten Menschen sind die Folge. Wir müssen aufhören uns Geschichten zu erzählen, die unsere unhaltbaren Wünsche über die göttliche Schöpfungsordnung und den Lebensmöglichkeiten anderer Wesen und Menschen stellen.

In der europäisch-heidnischen Mythologie geht es nicht darum ewig zu leben und möglichst viele materielle Dinge anzuhäufen. Unser Ahnen bevorzugten Geschichten über das Leben mit Hingabe und Ehre. In diesen Geschichten wird Reichtum oft dadurch definiert, was Menschen verschenken können und durch angebotene ehrliche Gastfreundschaft. Es geht nicht darum dem Tod irgendwie zu entkommen, sondern es geht darum, sich unbescholten mit ganzem Herzen dem Leben zuzuwenden. Die Geschichten unserer Ahnen können uns keine unmittelbaren Lösungen für unsere modernen Probleme liefern. Sie bieten uns aber einen wertvollen Wechsel in unserer Sichtweise. Wenn Reichtum als das definiert wird was du geben und teilen kannst anstelle dem, was du in der Lage bist anzuhäufen, dann erhalten wir eine gänzlich neue Sichtweise und Beziehung zu diesem Thema. Wenn wir dann noch erkennen, daß es wesentlich besser ist ein gutes Leben zu führen, als ein möglichst langes, dann sind wir in der Lage über echte Lebensqualität zu sprechen und können unsere verfügbaren Mittel sinnvoll einsetzen.