DSA 87: Dunkle Tiefen - Daniela Knor - E-Book

DSA 87: Dunkle Tiefen E-Book

Daniela Knor

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Beschreibung

Eine kleine Zwergenbinge im Eisenwald, 1028 BF: Bei ihrer Suche nach Erz stoßen Ortosch Sohn des Murtorog und seine Verwandten überraschend auf einen alten Kohleförderschacht. Die Freude über das noch immer reiche Vorkommen des seltenen Rohstoffs ist zunächst groß, doch in der dunklen Tiefe lauert ein lang vergessenes Unheil, das den Angroschim zum Verhängnis zu werden droht ...

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Seitenzahl: 387

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Biografie

Geboren wurdeDaniela Knoram 30.10.1972 in Mainz,wo sie auch aufgewachsen ist. Beim Studium hat sie zunächst mit Anglistik,Ethnologie und Vorund Frühgeschichte begonnen, dann aber aufein Fernstudium in Geschichte, Neuerer deutscher Literaturwissenschaft und Psychologie umgesattelt,weil es sie kurzzeitig an die Mosel und anschließendnach Regensburg verschlagen hat.

In Regensburg lebt sie mit ihremMann, zwei Pferden und etlichen Hühnern immer noch. Sie haben dorteinen kleinen Bauernhof mit Obstanbau gepachtet, der es ihnenauch ermöglicht die Pferde in Eigenregie zu halten.

Mit demSchreiben von Fantasy-Romanen hat Daniela schon während der Schulzeit begonnen(manchmal auch in langweiligen Unterrichtsstunden). Außer den DSA-Romanen gab es bisjetzt keine Veröffentlichungen, aber mittlerweile ist die Schriftstellerei schonzu einer Hauptbeschäftigung geworden. Wenn ihr neben dem Schreiben,dem Obstbaubetrieb und den Pferden noch Zeit bleibt, liest sieviel und spielt gelegentlich in einer DSA-Spielrunde.

Daniela Knor

Dunkle Tiefen

Ein Roman in der Welt von Das Schwarze Auge©

Originalausgabe

Impressum

Ulisses SpieleBand 87

Titelbild: Swen Papenbrock Redaktion & Lektorat: Catherine Beck Kartenentwurf: Ralf Hlawatsch E-Book-Gestaltung: Michael Mingers

Copyright © 2014 by Ulisses Spiele GmbH, Waldems.DAS SCHWARZE AUGE, AVENTURIEN, DERE,MYRANOR, RIESLAND, THARUN und UTHURIA sind eingetragene Marken der Significant GbR.

Titel und Inhalte dieses Werkes sind urheberrechtlich geschützt.

Der Nachdruck, auch auszugsweise, die Bearbeitung, Verarbeitung, Verbreitung und Vervielfältigung des Werkes in jedweder Form, insbesondere die Vervielfältigung auf photomechanischem, elektronischem oder ähnlichem Weg, sind nur mit schriftlicher Genehmigung der Ulisses Spiele GmbH, Waldems, gestattet.

Print-ISBN3-89064-538-0(vergriffen)

Danksagung

Für meine Schwester

in Erinnerung an viele verrückt-kreative Momente

Wieder einmal haben viele Leute geholfen, damit dieser Roman überhaupt Gestalt annehmen konnte. Dafür danke ich sämtlichen Beteiligten bei FanPro, aber vor allem natürlich Catherine Beck, Florian Don-Schauen, Sarah Nick und Thomas Römer.

Darüber hinaus danke ich Peter Diehn für seine engagier­te Hilfe bei all meinen Fragen, Torsten Bieder für seine unermüdliche Unterstützung, Franz Gradl für seine Ein­führung in die Kunst des Kletterns, André Wiesler für hilf­reiche Kritik, Tyll Zybura und Katharina Pietsch für >an-groschologische< Anmerkungen und Momo Evers für ihre Unterstützung bei der Recherche.

Ganz besonderer Dank gilt meinen Lesern!

Weitere Informationen zu meiner Arbeit im Internet unterwww.daniela-knor.de.vu

Dort gibt es als zusätzlichen Service auch den Stammbaum der Mirschag-Sippe zum Ausdrucken, was das Blättern beim Lesen erspart.

»Nur wer die dunkelsten Tiefen durchmessen und die Zeichen erkannt hat, wird im Licht wandeln.«

Kaiser Rohal der Weise, um 480 BF

2. KAPITEL

»Im Jahr der Rückkehr des Saggasch Sohn des Schrogrim vonseiner Lehrzeit in Xorlosch schmiedete Bornax Sohn des Brogareine Weiheaxt zum Dank für das Ende der priesterlosen Zeit.«

Saggasch Sohn des Schrogrim glättete mit einem sorg­fältig angesetzten Schlag auf seinen feinen Schriftmeißel die Kontur der letzten Rune. Der junge Angroschgeweihte pustete den Staub aus den Ritzen und richtete sich auf, um sein Werk zu betrachten. Zufrieden strich er sich über den noch kurzen, matt roten Bart. Die neueste Zeile an der Wand der Heiligen Halle fügte sich harmonisch in die endlosen Reihen der Chronik seiner Sippe. Selbst ein kun­diges Auge vermochte nicht zu unterscheiden, welche Teile der Inschrift noch von Muresch Sohn des Brogar stamm­ten und welche sein Nachfolger verfasst hatte.

Im Vergleich zu älteren Bauwerken größerer Bingen mochte der kleine Tempel unbedeutend erscheinen. Für Saggaschs Sippe stellte er jedoch ihren ganzen Stolz dar. Angrosch selbst hatte die vier Drumodim hohe Kuppel geschaffen, auf die Saggaschs Ahnen unvermutet im Berg gestoßen waren. Die weitgehend naturbelassene, gewölbte Decke erinnerte noch immer an den Baumeister des Weltengefüges, während der Boden eingeebnet und mit einem Mosaik aus helleren und dunkleren Steinfliesen ausgelegt worden war. Die Wand der einstigen Höhle hatten die Angroschim zu einem perfekten Kreis gestaltet, der von acht als Relief gearbeiteten Säulen in acht Segmente unter­teilt wurde. In der Mitte des Raums standen die achteckige, aus schwarzem Basalt gemauerte Esse und der wuchtige Amboss, der gleichermaßen als Altar und Aufbewahrungs­ort für den Ritualhammer des Priesters diente. Dahinter -direkt gegenüber des Eingangs - leuchtete in einer als Rundbogen gefertigten Nische das rötliche Licht der La­terne mit der Ewigen Flamme, die niemals verlöschen durfte.

Saggasch horchte auf. Der Gesang einer Meise und die Tritte mehrerer Paare genagelter Stiefel näherten sich.Schon hallten sie im Gewölbe des Festsaals wieder, der di­rekt an das Heiligtum grenzte. Stimmen wurden laut, so-dass der junge Priester neugierig hinüberging und die zweihohen Stufen hinaufstieg, die in den großen Gemein­schaftsraum führten. Hinter dem schlichten Portal des Tem­pels kamen ihm bereits sein Großvater Fadrim sowie Balba-rosch und Xorrox entgegen, die vor Begeisterung strahlten.

»Ich habe neue Arbeit für dich, mein Junge«, tönte der älteste Zwerg mit Blick auf den zierlichen Hammer undMeißel, die sein Enkel noch immer in der Hand hielt. »Dukannst in der Chronik verzeichnen, dass Fadrim Sohn desFobosch ein Kohleflöz entdeckt hat. Und einsegnen musstdu den Stollen natürlich auch!«

Vor Überraschung verschlug es Saggasch die Sprache. Keiner von ihnen hatte je von Kohlevorkommen in dieserGegend gehört. Im ganzen Eisenwald galt ein solcher Fundals besondere Gnade Angroschs.

»Ha, da bleibt dir die Spucke weg, was?«, prahlte Xorrox,der die Gelegenheit, gegenüber seinem älteren Bruder aufzutrumpfen, nicht verstreichen lassen konnte. Es fielihm immer noch schwer zu akzeptieren, dass er Saggasch,der seinem jugendlichen Alter von achtundvierzig Jahrengemäß nur ein bedeutungsloser Kurzbart sein sollte, durchseine Stellung als einziger Priester der Binge Respekt undAchtung zollen musste. Balbaroschs strenger Blick erinner­te ihn auch jetzt daran.

»Bei Malmarzroms Hammerschlag! Das grenzt ja schon an ein Wunder!«, brachte Saggasch schließlich heraus.

»Das will ich meinen«, stimmte Fadrim ihm zu. »Komm!Wir wollen der Familie die guten Neuigkeiten verkünden.Und dann haben wir ein Fest vorzubereiten!«

Der junge Geweihte schloss sich seinen Verwandten an und gemeinsam durchquerten sie den Saal, den seine Er­bauer bewusst niedriger als die Kuppel des Heiligtums gehalten hatten. Abgesehen von den Durchgängen zu den Wohnbereichen, dem Tempel und den Werkstätten, die alle von mit geometrischen Ornamenten verzierten Rundbö­gen überwölbt waren, zeigten sich Wände und Decke schmucklos, obwohl die Angroschim selbst anders darüber dachten. Für sie lag die Schönheit bereits in Struktur und Färbung des Gesteins.

Wuchtige, doch keineswegs grob gearbeitete Tische und Bänke, an denen sämtliche Zwerge der kleinen Binge Platz fanden, nahmen die Mitte des Raums ein. In zwei gegen­überliegenden Ecken warteten riesige Kamine darauf, mit ebensolchen Feuern den Saal zu wärmen. Außer an jenem Portal, das zu den Werkstätten und darüber hinaus ins Freie führte, gab es keine Türen, denn die Angroschim bevor­zugten schwere Filzvorhänge gegen die Zugluft.

Xorrox beeilte sich, seinen älteren Familienmitgliedern die steifen Bahnen zur Seite zu halten, um seine Scharte gegenüber dem Angroschpriester wieder auszuwetzen. Halb erwartete er ein gehässiges Grinsen seines Bruders, doch diese Zeiten waren endgültig vorbei, seit der kleine, aber kräftig gebaute Saggasch die Weihe erhalten und seine traditionelle Lehrzeit in einem fremden Tempel abgeleis­tet hatte.

Auch in den Wohnbereichen fehlten Türen aus Holz völ­lig. Mirschags Sippe legte viel Wert auf ihre Freiheit, selbst in kleinen Dingen. Jeder sollte ungehindert gehen dürfen, wohin es ihm beliebte. Dafür waren sie einst aus den Hal­len ihres Stammes gezogen und dafür standen sie noch immer mit ganzem Herzen ein.

Als sich die vier Angroschim dem kleinen Gemeinschafts­raum näherten, wie er zu jeder der einzelnen Familienun­terkünfte gehörte, schlug ihnen bereits das Trällern eines ganzen Chors kleiner Vögel entgegen.

Dieses endlose Konzert hat mir in Xorloschs Heiliger Hallewirklich gefehlt,