Ein Agent geht durch die Hölle - Pete Hackett - E-Book

Ein Agent geht durch die Hölle E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Special Agent Owen Burke fühlte sich alles andere als wohl in seiner Haut. McGrady chauffierte ihn in Richtung Wald. Minuten später lenkte er den Toyota auf einen unbefestigten Forstweg. Die Lichtfinger der Scheinwerfer bohrten sich in die Dunkelheit. McGrady befuhr einige Zeit durch den Wald, dann öffnete sich vor ihnen eine Lichtung. Burke sah ein großes Blockhaus. Durch die Ritzen der Blendläden vor den Fenstern der oberen Etage fiel Lichtschein. Über eine Außentreppe gelangte man nach oben. McGrady hielt auf dem freien Platz vor der Hütte, die Scheinwerfer erloschen, der Motor erstarb. "Aussteigen, Bryant." Sie stiegen aus. Jemand öffnete die Tür der Blockhütte, Lichtschein flutete heraus und die Gestalt, die auf den Balkon trat, der zur Außentreppe führte, zeichnete sich scharf gegen den hellen Hintergrund ab. Durch die Wipfel der Tannen und Fichten konnte Burke wahrnehmen, dass sich die Dunkelheit zu lichten begann. Die Sterne verblassten. Der Mond stand im Westen. "Guten Morgen, Norman!", schrie McGrady. "Ich bringe dir einen Neuen. Sein Name ist Bryant. Nimm ihn ran. Er war Soldat im Irak und könnte ein brauchbares Mitglied der Gruppe werden." "Prima", kam es von oben. "Schick ihn rauf." "Wo bin ich hier gelandet?", fragte Burke. Cover: STEVE MAYER

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Pete Hackett

Ein Agent geht durch die Hölle

FBI Special Agent Owen Burke #41/ Trilogie "Burkes Jagd" #3

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

FBI Special Agent Owen Burke

Ein Agent geht durch die Hölle (3. Teil)

Krimi von Pete Hackett

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

 

Der Umfang dieses Ebook entspricht 44 Taschenbuchseiten.

 

1

Special Agent Owen Burke fühlte sich alles andere als wohl in seiner Haut.

McGrady chauffierte ihn in Richtung Wald. Minuten später lenkte er den Toyota auf einen unbefestigten Forstweg. Die Lichtfinger der Scheinwerfer bohrten sich in die Dunkelheit. McGrady befuhr einige Zeit durch den Wald, dann öffnete sich vor ihnen eine Lichtung. Burke sah ein großes Blockhaus. Durch die Ritzen der Blendläden vor den Fenstern der oberen Etage fiel Lichtschein. Über eine Außentreppe gelangte man nach oben.

McGrady hielt auf dem freien Platz vor der Hütte, die Scheinwerfer erloschen, der Motor erstarb.

„Aussteigen, Bryant.“

Sie stiegen aus. Jemand öffnete die Tür der Blockhütte, Lichtschein flutete heraus und die Gestalt, die auf den Balkon trat, der zur Außentreppe führte, zeichnete sich scharf gegen den hellen Hintergrund ab.

Durch die Wipfel der Tannen und Fichten konnte Burke wahrnehmen, dass sich die Dunkelheit zu lichten begann. Die Sterne verblassten. Der Mond stand im Westen.

„Guten Morgen, Norman!“, schrie McGrady. „Ich bringe dir einen Neuen. Sein Name ist Bryant. Nimm ihn ran. Er war Soldat im Irak und könnte ein brauchbares Mitglied der Gruppe werden.“

„Prima“, kam es von oben. „Schick ihn rauf.“

„Wo bin ich hier gelandet?“, fragte Burke.

„Im Ausbildungscamp. Du wirst hier mit einigen anderen Neulingen Steine aus dem Berg brechen und sie zertrümmern. Das Geröll wird für den Straßenbau verwendet. Für dich bedeutet das jeden Tag zwölf Stunden Arbeit, sieben Mal in der Woche. Wenn du irgendwann auf die Ranch zurückkehrst, wirst du das Leben dort als den Himmel auf Erden empfinden.“

„Warum benutzt man keine Maschinen, um das Gestein zu zerkleinern?“, fragte Burke und ahnte die Antwort bereits.

„Um euch Kerlen die Waden von Anfang an einzurenken“, versetzte McGrady kalt. „Hier leben wir nach einem einzigen Grundsatz, Bryant – stell dich darauf ein. Etwas anderes wird nicht geduldet.“

„Was ist das für ein Grundsatz?“

„Befehl und Gehorsam – absoluter Gehorsam. Ungehorsam wird im Keim erstickt. Wir haben da so unsere Methoden.“

„Zur Hölle damit!“, begehrte Burke auf. „Um hier als Sklave behandelt zu werden habe ich nicht den weiten Weg von Philadelphia herüber auf mich genommen. Ich bin hier, weil ich meinen Glauben an die – hm, Dreifaltigkeit wieder finden und ihn auch leben möchte.“

Der Bursche auf dem Balkon lachte lauthals und rief dann: „Diese Flausen werde ich dir austreiben, mein Freund. Es ist in Ordnung, McGrady, ich übernehme den Spinner. Den Glauben an die Heilige Dreifaltigkeit kann ich ihm zwar nicht vermitteln, aber ich kann ihm die heilige Mannesfurcht einjagen. Schick ihn rauf.“

„Norman Morris wird dich unter seine Fittiche nehmen“, gab McGrady zu verstehen. „Also schwing deinen Arsch hinauf zu ihm.“ Seine Stimme sank etwas herab. „Und reize Norman nicht unnötig. Er ist verdammt jähzornig.“

Burke stellte sich stur. „Wenn ich gewusst hätte, was mich hier erwartet, dann hätte ich einen weiten Bogen um die Southern Cross Ranch gemacht. Das darfst du mir glauben. Und jetzt fährst du mich zurück, McGrady. Ich steige aus, denn ich habe den Vertrag unter völlig falschen Voraussetzungen unterschrieben.“

Burke machte Anstalten, sich wieder in den Toyota zu setzen. Er wollte so authentisch wie möglich wirken.

Plötzlich griff McGrady unter seine Jacke, und als seine Hand wieder zum Vorschein kam, umklammerte sie den Griff einer Pistole, die er auf Burke richtete. „Keine Zicken, Bryant!“, fauchte er. „Ich sagte dir doch, dass es kein Zurück mehr gibt. Also hol deinen Krempel aus der Kiste, oder wir verscharren dich hier.“

Burke gab sich erschreckt und riss beide Arme in die Höhe. „Großer Gott, nicht schießen. Alles klar, McGrady. Ich tue alles, was du von mir verlangst.“

Nach diesen Worten ging er zur hinteren Tür, öffnete sie und holte seine Reisetasche aus dem Fond des Wagens, dann stapfte er grußlos davon. Seine Absätze knallten auf den Stufen, als er die Treppe emporstieg, die eine oder andere ächzte unter seinem Gewicht. Oben empfing ihn Norman Morris. Er war fast einen Kopf größer als Burke, hatte die Schultern eines Gewichthebers und verfügte gewiss über die Kraft eines Stiers.

„Wir werden sicher eine Menge Freude miteinander haben, Bryant“, versprach ihm der Riese feixend und ließ ihn an sich vorbei in das Blockhaus treten.

Es war nur ein einziger, großer Raum, der sich dem Blick des G-man bot. Am Boden lagen alte Matratzen und Decken herum. Zu beiden Seiten eines Tisches saßen sechs hohlwangige Burschen mit wirren Haaren und fiebrigen Blicken, die frühstückten. Zwei Kerle mit Revolvergurten und schweren Colts in den Holstern standen lässig an der Wand und fixierten Burke ohne die Spur einer Gemütsregung. Sie trugen Kampfanzüge, wie sie auch von den Soldaten der Armee getragen wurden.

Unten hörte Owen Burke den Motor des Toyotas aufheulen, dann entfernte sich das Brummen.

Burke stellte die Reisetasche an der Wand neben der Tür ab.

Hinter sich hörte er Norman Morris, und plötzlich – vollkommen unerwartet - bekam er einen brutalen Tritt in die Kniekehlen. Seine Beine knickten ein, ein heiserer Laut der Überraschung kämpfte sich in seiner Brust hoch und platzte über seine Lippen. Er fiel auf die Knie nieder und eine Hand verkrallte sich brutal in seinen Haaren, sodass er das Empfinden hatte, skalpiert zu werden. Ein Schrei kämpfte sich in seiner Brust hoch und stieg aus seiner Kehle, er brüllte seine Not hinaus.

„Vorlaute und aufmüpfige Kerle können wir ganz und gar nicht ausstehen hier, Bryant!“, knirschte der Aufseher dicht neben Burkes Ohr und bog den Kopf des Agents mit roher Gewalt in den Nacken. „Wir stutzen sie zurecht und zerbrechen sie. Und auch du wirst uns aus der Hand fressen, wenn ich mit dir fertig bin. Darauf gebe ich dir mein Wort.“

O verdammt! Der Schmerz ließ Burke fast vergessen, dass er hier eine Rolle zu spielen hatte - eine Rolle in einer Inszenierung, in der der Teufel persönlich die Regie zu führen schien und für die der Belzebub das Drehbuch geschrieben hatte.

Wieder hechelte neben seinem Ohr das Organ Morris’. Der Bursche schnarrte: „Auf dich werde ich ein ganz besonderes Auge werfen, Bryant.“ Er ließ Burkes Haare los und versetzte ihm mit der flachen Hand einen Schlag auf den Hinterkopf, der den Agent umwarf. Er konnte den Sturz aufs Gesicht mit den ausgestreckten Armen abfangen. „Und jetzt hoch mit dir. Stell dich drauf ein, dass du in den nächsten zwölf Stunden Steine klopfen wirst. Schlapp machen gilt nicht. Es wird an dir liegen, wie du den Abend erlebst. Entweder rechtschaffen müde von der Arbeit, oder halbtot von den Schlägen, die ich dir verpassen werde, wenn du denkst, du kannst dich hier ausruhen.“

Norman Morris lachte dröhnend.

Owen Burke kämpfte sich auf die Beine. Sein Zahnschmelz knirschte, so sehr biss ich die Zähne zusammen.

Die Kerle am Tisch vermieden es, ihn anzusehen.

Sie erinnerten an ein halbes Dutzend getretener und verängstigter Straßenköter.