Ein Engel auf heißer Mission ... | Erotischer Roman - Sabine Neb - E-Book

Ein Engel auf heißer Mission ... | Erotischer Roman E-Book

Sabine Neb

4,0

Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 176 Taschenbuchseiten ... Ein Engel auf heißer Mission ... Er will endlich seine Flügel, und sie muss ihm dabei helfen. Er braucht dafür ihren Orgasmus! Aber sucht sie auch die richtigen Männer aus? Ein erotischer Schlagabtausch um Lust, Verlangen und Sex beginnt ... Wer wird sie zum Höhepunkt bringen, damit er seine Flügel bekommt? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 161

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Impressum:

Ein Engel auf heißer Mission ... | Erotischer Roman

von Sabine Neb

 

Worte waren schon in der Schulzeit ihre Stärke, doch mit dem Schreiben hat Sabine Neb, Jahrgang 1976, erst vor etwa zehn Jahren begonnen. Angefangen hat alles mit Geschichten für ihre beiden Söhne. Mittlerweile bringt Sabine ihre Storys nicht mehr nur für Kinder zu Papier.„Engel, Sex & Flügel“ ist ihr erster Roman für Erwachsene, aber sicher nicht der letzte.

 

Lektorat: Nicola Heubach

 

 

Originalausgabe

© 2020 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © Guryanov Andrey @ shutterstock.com © donfiore @ shutterstock.com © jakkapan @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750705913

www.blue-panther-books.de

Prolog

Sex.

Hat fast jeder.

Ist immer ein Thema.

Männer haben ihre Theorien.

Frauen verzweifeln an deren Praxis.

Und irgendwann ist er da:

Der Märchenprinz.

Der Froschkönig.

Die Kaulquappe.

Der Laich ...

1.

Es ist Freitagabend.

Meine beste Freundin Mina und ich sind vor unserem Lieblingslokal verabredet.

Ich bin – wie immer – fast pünktlich.

Wir suchen uns einen Platz an der Bar.

Die Kellnerin erblickt uns und kurz darauf halten wir unsere Pfirsichspritzer in Händen.

Das Licht ist ein wenig schummrig und die Musik nicht zu laut. Optimal, um bei unserer gegenseitigen Motivationsrunde über die Vorteile des Singlelebens unter uns zu bleiben.

Die urintropfenfreie Außenseite der Kloschüssel hält uns fest in ihrem Bann.

Plötzlich merke ich, wie ich feucht werde.

Na super!

An sich was Tolles, doch breitet sich diese Feuchtigkeit auf meinem Oberschenkel aus.

Ich schaue.

Erleichterung!

Kotze ist es schon mal keine.

Schon meldet sich eine Stimme links neben mir. »Oh! Sorry!!! Das tut mir soooo leid!«

Kopfdrehung um 90 Grad.

Aber Hallo!

Ich grinse den Verursacher meiner nassen Hose an.

»Mir nicht. Das Vorspiel hast du schon erledigt!«

Ich ernte ein Lächeln zum Knieerweichen!

Er fragt bei der Kellnerin nach einem Tuch und hält es mir mit einem entschuldigenden Blick hin.

Ich winke ab. »Danke! Ich glaube, da brauch ich nur kurz den Föhn.«

Er legt das Tuch neben mich und hält mich mit seinen Augen fest. »Ich hoffe, du kommst aber wieder!«

Ich schaue mich um. Der Laden ist voll.

Ich werfe ihm einen herausfordernden Blick zu. »Mal sehen, ob der Zufall will, dass wir uns wiedertreffen ...«

Er lehnt sich mit beiden Armen über mich an die Bar.

Seine Stimme ist weich und tief. »Will er.«

Er kommt näher. »Außerdem, Zufall hin oder her, so etwas Geiles wie dich rieche ich auf zehn Kilometern Entfernung!«

Ich mustere ihn kurz und drücke ihm einen Kuss auf den Mund. »Damit du mich auch noch in zwanzig Kilometern findest.«

Ich schlängle mich unter seinen Armen hindurch und schnappe Mina bei der Hand.

Auf dem Klo machen wir Lagebesprechung.

Mina ist schon ein wenig müde und hat morgen irgendein Familiending. Sie beschließt, mich in guten Händen allein zu lassen.

Wir verlassen die Pipi-Lounge und unsere Wege trennen sich.

Sie in Richtung Ausgang, ich in Richtung Zufall.

***

Keine fünf Meter von der Klotür entfernt legt sich ein Arm um meine Schultern. »Keine Chance gegen meine Nase.«

Gut so, er hat also gewartet. Ich tue bewundernd. »Wie ein Luchs!«

Er kneift detektivisch die Augen zusammen und schnuppert. »Ich rieche außer dir noch etwas Anziehendes.« Er atmet tief ein. Sein Gesicht leuchtet auf. »Die Wasserstelle!« Er nickt mir auffordernd zu. »Folge mir unauffällig!«

Ich schüttle lachend den Kopf.

Er legt meine Hände um seine Taille und bahnt uns einen Weg zur Theke.

Pierre.

Einen Kopf größer als ich.

Blaue Augen.

Dunkle kurze Haare.

29 Jahre.

Jeans und T-Shirt.

Schnell schnappt er sich zwei freie Barhocker, und wischt meinen übertrieben ab. »Bitte. Frisch POliert.«

»Ich hoffe, diesen Aufwand betreibst du nur für mich!«

Er ist entrüstet. »Na, was glaubst denn du?! Für keinen anderen Po würde ich einen Barhocker abdruckfrei machen!«

Ich schaue ihn übertrieben prüfend an. »Bist du körperteilfixiert?!«

Er stellt sich vor mich hin und regt sich künstlich auf. »Hallllooo! Ich bin ein Mann. Männer sind nie auf irgendetwas fixiert!«

Ich grinse. »Aha!«

Er winkt ab. »Ein blödes Vorurteil über das, was uns an Frauen interessiert!«

Er nimmt sein Glas.

Ich lehne mich zurück.

»Also steht nicht die Zone Bauchnabel bis Oberschenkel im Mittelpunkt eures Daseins?«

Er verdreht überzogen seine Augen. »Typisch Frau! Glaubst du wirklich, wir sind nur auf das EINE beschränkt?«

Er tut beleidigt und schüttelt den Kopf. »Es ist alles wichtig ...«, er zeigt an mir herunter, »... was sich zwischen Hals und Oberschenkel befindet.«

Ich trinke einen Schluck und nicke anerkennend. »Ist ja praktisch, dann kann ich meinen Kopf hier an der Bar lassen.«

Er schaut gespielt verwundert. »Wieso, den Mund brauchst du ja vielleicht noch.«

Oh oh oh!

Ich rutsche von meinem Barhocker, stelle ein Bein auf den Boden. Meinen Kopf lege ich auf die Seite. Meine Hand überlegend an mein Kinn, und mustere ihn von oben nach unten. »Weißt du, alles, was ich in den Mund nehme, muss erst mal einer Qualitätsprobe standhalten!«

Er macht zwei Schritte zurück und stellt sich aufrecht vor mir in Pose. »Na dann, schau genau!«

Ich knete meine Lippe. »Hm, ich weiß nicht.«

Er dreht sich einmal langsam im Kreis.

Ich wackle mit dem Kopf. »Na gut, optisch hast du mich gerade noch überzeugt.«

Er blickt gekonnt entgeistert. »Was! Grade noch? Ich kann es nicht fassen!«

Ich schaue entschuldigend. »Tja, die Anforderungen sind enorm!«

»Soll das heißen, ich komme vielleicht nicht in den Genuss, von dir gekostet zu werden!?«

Ich hebe die Schultern. »So wie es jetzt aussieht ...«

»Gut, dann erhöhe ich mit meiner nächste Karte.«

»Die wäre?«

»Intelligenz!«

Ich lache auf. »Ja, sehr sexy!«

Er nickt. »Du wirst schon sehen!« Er atmet übertrieben tief durch, schaut mir in die Augen und hält meinen Blick fest.

Pause.

Ich hebe wartend meine Augenbrauen.

Er nickt.

Ich nicke auch.

Er wartet, als müsste er noch kurz nachdenken.

Ich muss grinsen.

Pause.

Seine Augen bohren sich in meine.

Pause.

Ich hole tief Luft.

Pause.

Ich merke, wie ich leicht rot werde.

Pause.

Pause.

Ich hauche: »... Sex.«

Und schließe meine Augen.

Abrupt löst er sich von mir. »So, wie sieht es mit meiner Qualität jetzt aus?«

Äh, hä?

Benommen schüttle ich mich aus der Erwartung des Kusses. »Ah, ja. Wie?«

Er greift nach seinem Glas und nimmt einen Schluck. Siegessicher schaut er mich an. »Erhalte ich ein Gütesiegel von dir?«

Ich bin leicht irritiert. »Äh ... ja, ja.«

Er stellt sein Glas neben mich. »Na dann, guten Appetit.«

Ohne einen Einwand bringen zu können, spüre ich seine Lippen auf meinen. Mein erster Impuls, ihn wegzustoßen, verschwindet jedoch sofort mit der Leidenschaft seiner Zunge.

Er schmeckt und ist einfach nur geil.

Ich schmeiße meine Selbstachtung über Bord.

***

Eine halbe Stunde später sitzen wir wildtierknutschend im Taxi.

Zehn Minuten dauert die Safari zu seiner Wohnung.

Pierre schließt auf und hält seinen Zeigefinger an seinen Mund. »Sei leise, sonst wecken wir meine Frau.« Er grinst. »Oder willst du einen Dreier?«

Meine Augen werden groß vor Entgeisterung.

Er lacht und zieht mich zu sich. »War nur Spaß!«

Was auch immer ich sagen wollte, verschwindet in seinen Lippen.

Küssend stürzen wir über einen Schuhlöffel in sein Wohnzimmer.

Er lässt mich kurz los, um Musik zu machen, sucht irgendeine bestimmte CD.

»Wo ... ist sie denn?«

Ich sehe mich um.

Gut eingerichtet, leichtes Männerchaos. Dort ein T-Shirt, da ein paar Zettel durcheinander auf dem Tisch, nichts Gravierendes.

Mit dem Rücken zu mir fragt er mich: »Willst du noch was trinken?«

Ich schüttle stumm den Kopf und gehe auf ihn zu, lege meine Hände auf seinen Po und flüstere: »Ich will das da.«

Pierre dreht sich zu mir um.

Wir verzichten auf weiteren Smalltalk.

Die CD bleibt auch, wo sie ist.

Schmusend drängt er mich in sein Schlafzimmer.

Er löst eine Hand von mir und dreht das Licht mit Dimmer auf.

Gut so, ich will auch was sehen.

Es folgt Strippoker ohne Karten im Schnelldurchlauf.

Er T-Shirt, ich Bluse.

Er Hose, ich BH.

Er Socken, ich Hose.

Er Boxershorts, ich Socken.

Nur mein Tanga trennt uns vom Glück.

Er fasst mir an den Po.

Wild küssend fallen wir seitlich auf das Bett.

Er knetet meinen Hintern.

Doch fixiert!

Ich lege ein Bein über ihn.

Meine Hände wandern über seinen Rücken zu seinen Backen.

Sie sind fest und glatt.

Ich spüre seinen harten Penis an mir.

Er saugt an meinem Brüsten.

Meine Hand wandert zwischen seine Beine.

Sein Schwanz wird immer härter.

Ich öffne meine Beine noch mehr und er streichelt über meine Pobacken zu meiner Muschi.

Wir machen ein, zwei Minuten so rum.

Pierre greift unter seinen Kopfkissen und zieht ein Kondom hervor, hält es mir hin.

Okay, er steht auf Frauenarbeit.

Ich will jetzt nicht diskutieren und ziehe es ihm über.

Passt.

Er dreht mich auf den Rücken.

Anscheinend steht er auf das Altbewährte.

Na gut.

Ich greife nach einem Kissen, um es unter mein Hinterteil zu schieben.

Doch er hat andere Pläne.

Mein Mund ist mit seinem verschlossen.

Seine Finger schieben meine verbliebene Unterwäsche zur Seite.

Mit einem Stoß ist er in mir.

Ich stöhne auf.

Schließe meine Augen.

Ich fühle ihn.

Er passt perfekt.

Er bewegt sich rein und raus.

Ich spüre seinen Atem an meinem Hals.

Er fährt mit seinen Armen unter meine Beine.

Hebt sie leicht an.

Geil!

Geiil!

Geiiil!

Er stöhnt.

Geiiiil!

Er kommt.

Ich öffne die Augen.

Erschöpft lässt er sich auf mich fallen.

Oookay?!

Die schnelle Vorhut ist einmal verschossen.

Ich lasse ihn ein paar Mal durchatmen und schiebe ihn dann von mir hinunter. Seinen schlaffen Schwanz befreie ich von seiner benutzten Hülle. Sie landet irgendwo neben dem Bett.

Fertig machen für Runde Zwei, schließlich will ich nicht warten, bis ich wieder auf dem Trockenen liege.

Ich lege meinen Arm auf seine Brust und küsse ihn auf den Mund.

Er hat die Augen geschlossen.

Ich wandere seinen Hals entlang bis zu seinen Brustwarzen.

Seine Hände liegen regungslos neben seinem Körper.

Ich schiebe mein Bein über ihn und will mich auf ihn setzen.

Jetzt erwacht er.

Er öffnet seine Augen und drückt mich von sich hinunter.

Er streckt sich und steht auf.

Ich sehe seinen Rücken.

Ich sehe, wie er seine Hose über seinen Po zieht.

Ich sehe, wie er in sein T-Shirt schlüpft.

Ich sehe, wie er nach der Fernbedienung für den Fernseher sucht.

»War geil, was? Magst du noch was trinken oder soll ich dir gleich das Taxi rufen?«

Das hat er jetzt nicht wirklich gesagt?!

Er dreht sich zu mir und gähnt. »Du, ich muss morgen früh raus. Also, wofür entscheidest du dich?«

Er schaut an mir vorbei auf die Uhr.

Langsam stehe ich auf und blicke auf den Bildschirm.

Es spielt »Tiny Toons«.

Wäre er Tom und ich Jerry, würde ihm jetzt der Schwanz fehlen – doch die Zukunftsvision Gefängnis verdrängt die aufsteigenden Folter- und Mordgedanken in meiner Fantasie.

Ohne meiner Wut eine Blöße zu geben, suche ich meine Klamotten zusammen.

Teilbekleidet bin ich ja noch und den Rest erledige ich stumm.

Dass wir kein Wort mehr miteinander wechseln, scheint ihn nicht zu stören.

Er begleitet mich in den Flur.

Ah, der Schuhlöffel!

Ob der Platz in seinem Hintern hat?

Pierre reißt mich mit einem Schmatzer auf meine Wange aus meinen Gedanken. »Vielleicht sehen wir uns mal.«

Tür auf, ich raus, Tür zu.

***

Gut.

Was jetzt?

Beruhigen!

Tief durchatmen!

Tai Chi und Yoga kann ich nicht, kriminelle Aktivitäten habe ich schon ausgeschlossen. Bleibt: Mina anrufen!

Ich greife in meine Tasche, um nach meinem Handy zu suchen.

Was ist das?!

Fühlt sich glitschig an.

Ich ziehe das benutzte Gummi heraus.

Angeekelt schmeiße ich es gegen die Tür.

Langsam rinnt das Sperma die Tür hinunter.

Das nenn ich mal spontane Kunst!

Ich suche weiter nach meinem Telefon.

Da ist es.

Zum Glück sauber.

Während ich die Stufen hinuntergehe, wähle ich Minas Nummer.

Auf dem Nachhauseweg rufe ich sie noch drei Mal an.

Keine Reaktion.

Okay, um 03.30 Uhr in der Nacht gehe ich auch nicht immer ans Telefon.

Gut, mal überlegen.

Was bleibt noch?

Ich nehme Option Alkohol.

Rum, Cola, meine Couch und ich.

Ich schalte den Fernseher ein.

Nur Wochenendmist ...

Ich bin leicht genervt.

Der Abend und Pierre ... wie soll ich bei diesem Programm irgendwas verdrängen?

Ich zappe.

HA!

Es spielt eine Wiederholung von »Manche mögen’s heiß«.

Jetzt bin ich doch noch in guter Gesellschaft!

Bei jedem »Josephine« oder »Daphne« stoße ich mit den Damen an.

Hallooooo Ladys!

2.

Ich.

168 cm groß.

Dunkelbraune Haare.

Blaue Augen.

Vizechef Sekretärin.

Alter: 30++.

Okay!

Aufwachen!

Ich taste.

Gut, der Elefantenkopf ist nur eingebildet.

Ich taste weiter.

Der Vibrator zwischen meinen Beinen ist echt.

Ich hoffe, ich hatte es schön, denn jetzt holt mich das Todes­feeling auf der Bacardiinsel ein.

Ich überlege ... langsam kommen Bruchstücke der Erinnerung an meine Erquickungsphantasie zurück ...

Es war eine besonders Gute und da mein Helferlein eh schon bereit liegt – komisch ... –, werde ich noch einmal ins Disney Land für Erwachsene reisen!

Ich kuschle mich in meine Kissen und atme tief ein.

Die Augen noch immer geschlossen, lasse ich mit dem nächsten Atemzug los.

Meine Erinnerung begibt sich in die Phantasieabteilung in meinem Kopf.

Ich befinde mich auf einer Insel.

Der Sand am Strand ist weiß und weich.

Meine Füße versinken sanft.

Das Wasser wirkt hellgrün und ich kann viele bunte Fische schwimmen und eine große weiße Venusmuschel sehen.

Es ist warm und die Sonne scheint mir auf den Rücken.

Ich schaue an mir herunter.

Meine Kleidung besteht aus einem weißen, leichten, kurzen, zart gemusterten Kleid und sonst nichts.

Frei und unbeschwert gehe ich am Strand entlang, die Füße im Wasser. Schon wieder sehe ich eine große Muschel liegen.

Ich wate ein wenig tiefer ins Meer, um sie aufzuheben.

Kaum, dass ich sie berühre, wird meine Hand gepackt und ich sehe neben mir einen riesigen Fischschwanz eine große Welle peitschen. Voller Wucht werde ich unter Wasser und immer tiefer gezogen.

Zu meinem Erstaunen merke ich, als ich nach Luft schnappen will, dass ich atmen kann.

Ich blicke auf den Arm, von dem ich gezogen werde. Er ist sehr muskulös und gehört zu einem ebenso muskulösen Rücken.

Von hinten kann ich kein Gesicht erkennen, aber mein »Entführer« hat dunkel Haare, die im Wasser hin und her wehen.

Ich strecke meine freie Hand aus und berühre die Fischflosse neben mir.

Durch die Auf- und Abbewegung fühle ich durch die Schuppen einen kräftigen Po.

Am liebsten würde ich meine Hand für immer dort lassen, aber mein Meermann dreht sich zu mir um und ich bin gefesselt von zwei strahlend blauen Augen.

Eine weiche, sonore Stimme dringt an mein Ohr: »Jetzt noch nicht.«

Wiederwillig löse ich mich von ihm.

Er nickt mir leicht zu: »Braves Kind.«

Wer er ist?

Weiß ich nicht.

Wohin er will?

Weiß ich auch nicht.

Das Einzige, was mich interessiert, ist, was er mit mir vorhat.

In rasend schneller Geschwindigkeit gleiten wir durch das Meer.

Ich will gerade fragen, wohin die Reise geht, da taucht unter uns auf einmal eine wunderschöne Korallenlandschaft auf. Alle Farben, die es gibt, sind hier auf einem Fleck vereint. Umrandet ist diese Unterwasserwelt von dem weißesten Sand, den ich jemals gesehen habe.

Wäre das alles hier nicht unter, sondern über Wasser, wäre es der schönste Strand, den es gibt.

Aber, um Sightseeing zu machen, werde ich ja wohl nicht hier sein – hoffe ich doch!

Mein Neptun schlängelt sich mit mir durch Korallenäste, Felsvorsprünge und Seegras.

Wir schweben über eine, mit Seesternen bedeckte, Erhöhung und auf der anderen Seite wird er langsamer.

Anscheinend sind wir unserem Ziel nahe.

Und dann sehe ich es vor mir.

Es sieht aus, wie eine riesige Muschel.

Allerdings ist sie aus vielen kleinen Schalentieren, in liebevoller Weise zu einem großen Muschelhaus zusammengebaut worden.

Ich muss lächeln: Also ein kreativer Entführer.

Er kann anscheinend meine Gedanken lesen: »Ja, ich habe viele Ideen.«

Da muss ich doch gleich noch mehr grinsen.

Wir landen auf dem weißen Boden und dieser fühlt sich so an, wie er aussieht. Weich, kuschelig und am liebsten würde ich mich einfach kurz hinlegen.

Doch die blauen Augen blicken mich an: »Nein.«

Ach ja, das Gedankenlesen.

Mein Neptun legt seine Hand auf eine blaue Muschel seines Hauses und es schiebt sich vor uns so etwas wie eine Tür zur Seite.

Mit einer einladenden Handbewegung bittet er mich herein, als ob ich eine Wahl hätte.

»Du wirst es nicht bereuen.«

Diiieeese Stimme!

Na dann.

Ich gehe vor ihm durch die Tür.

Der Boden fühlt sich genauso an wie draußen, allerdings ist er nicht aus Sand.

Wie auf Watte gehe ich weiter in das »Zimmer« hinein.

Da wir ja unter Wasser sind und ich mich jetzt frei bewegen kann, stoße ich mich ab und gleite weiter auf meinen Rundgang.

Mein Kleid bewegt sich sanft in der Schwerelosigkeit um meinen Körper herum.

Es scheint ihm zu gefallen.

Denn als ich zufällig in seine Richtung sehe, erhasche ich ein leichtes Lächeln in seinem maskulinen Gesicht.

Ich tue so, als hätte ich es nicht bemerkt und lasse mein Kleid ganz unauffällig bei der nächsten Drehung ein wenig höher rutschen.

Ansatzweise kann er kurz die unteren Rundungen meines Pos sehen.

Als wäre nichts geschehen, lasse ich meinen Blick schweifen.

Viel erblicke ich nicht.

Keine Bilder und Gemälde – einfach nur Muschelwand.

Auch keine Küche oder Sofa.

Die Einrichtung besteht nur aus etwas Großem, Weißen, das aussieht wie Wolken und das meiner Meinung nach das Bett sein soll.

»Hast du nur das ›Bett‹?«, frage ich ihn und drehe mich dabei zu ihm um.

»Ihr Menschen seit schon lustig. Nur weil ihr etwas nicht sehen könnt, heißt das noch lange nicht, dass es nicht da ist.«

Er lächelt und langsam rollt er seinen Fischschwanz hinunter.

Meine Augen werden groß.

Die Perfektion seiner Augen, seines Mundes, seines Oberkörpers setzt sich bis zu den Zehen fort.

Vor mir entblättert sich ein Anblick, den kein Bildhauer besser hätte modellieren können.

Seine ganze Pracht gibt er aber noch nicht frei.

Sein Adamsteil ist noch durch etwas, das wie eine Stoffschuppe aussieht, verdeckt.

Doch als er sich kurz umdreht, kann ich die harte Muskulatur der Beine erkennen, die sich bis in sein Hinterteil fortsetzt.

Meine Hände hatten also richtig gefühlt!

Was er mir da unerwartet zeigt, lässt mich wie in der Luft erstarren.

»Du willst doch bestimmt alles sehen ...«

Ohne meine Antwort abzuwarten, zieht er langsam die letzte Bedeckung seines Körpers ab.

Meine Starre beginnt sich zu lösen.

Ich spüre, wie ein leichtes Kribbeln von meinem Bauch bis in meine Brustwarzen und zwischen meine Beine wandert.

Hart, fest und gerade ragt sich mir der Teil seines Körpers entgegen, der soeben meinen Blicken noch verborgen war.

Ich will und muss ihn berühren, ihn kosten, ihn schmecken.

Hastig schwimme ich zu ihm hin.

Eine Armlänge von ihm entfernt, hält er mich auf und schüttelt sanft den Kopf. »Dass ihr Menschen es immer so eilig habt!«

Entschuldigend blicke ich ihn an: »Wir bekommen so etwas Schönes eben selten zu Gesicht.«

Er muss breit lächeln. »Ich aber auch«, sagt er und streicht mir dabei über die Wangen, hinunter über meinen Hals, bis in meinen Nacken.