Ein Stich ins Herz - Arturo Pérez-Reverte - E-Book

Ein Stich ins Herz E-Book

Arturo Pérez-Reverte

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Beschreibung

Madrid, 1868. Als Astarloa längst glaubt, das Leben hielte keine Überraschungen mehr für ihn bereit, klopft eine bezaubernde Unbekannte an seine Tür: Sie will seinen berühmten Fechtstoß lernen. Aber er hat nicht vor, seine Ruhe aufs Spiel zu setzen, gerade jetzt, wo die Hauptstadt täglich von blutigen Aufständen erschüttert wird. Doch die Anmut der Dame, ihre geheimnisvolle Narbe und die veilchenblauen Augen wecken seine Neugier. Sie wird seine Schülerin, und während des Wechselspiels aus Finte, Angriff und Parade wächst über Wochen eine zarte Liebe heran, bis Adela spurlos verschwindet. Und für den Fechtmeister beginnt eine bodenlose Suche nach der Wahrheit in den Gassen der Stadt ... Arturo Pérez-Reverte erzählt gefühlvoll und rasant von der letzten Chance zweier Menschen. Ein Stich ins Herz beschwört eine Liebe, die sich auflehnt und mit allen Mitteln kämpft – gegen die Verhängnisse einer Epoche und für den einen glücklichen Schlussakkord.

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Seitenzahl: 357

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Madrid, 1868. Als Astarloa längst glaubt, das Leben hielte keine Überraschungen mehr für ihn bereit, klopft eine bezaubernde Unbekannte an seine Tür: Sie will seinen berühmten Fechtstoß lernen. Aber er hat nicht vor, seine Ruhe aufs Spiel zu setzen, gerade jetzt, wo die Hauptstadt täglich von blutigen Aufständen erschüttert wird. Doch die Anmut der Dame, ihre geheimnisvolle Narbe und die veilchenblauen Augen wecken seine Neugier. Sie wird seine Schülerin, und während des Wechselspiels aus Finte, Angriff und Parade wächst über Wochen eine zarte Liebe heran, bis Adela spurlos verschwindet. Und für den Fechtmeister beginnt eine bodenlose Suche nach der Wahrheit in den Gassen der Stadt …

 Arturo Pérez-Reverte erzählt gefühlvoll und rasant von der letzten Chance zweier Menschen. Ein Stich ins Herz

Arturo Pérez-Reverte

EIN STICH INS HERZ

Roman

Aus dem Spanischen

Die Originalausgabe erschien 1988 unter dem Titel El maestro de esgrima bei Mondadori, Spanien.

Die vorliegende Übersetzung erschien erstmals 1996 im Weitbrecht Verlag. Sie wurde für diese Ausgabe aktualisiert.

eBook Insel Verlag Berlin 2014

Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der Ausgabe des insel taschenbuchs 4309.

© Insel Verlag Berlin 2014

Copyright © 1988 by Arturo Pérez-Reverte

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.

Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

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Zitatnachweise am Schluss des Bandes.

Satz: Satz-Offizin Hümmer GmbH, Waldbüttelbrunn

Umschlaggestaltung: glanegger.com, München

Ich bin der höflichste Mensch von der Welt. Ich tue mir was darauf zugute, niemals grob gewesen zu sein auf dieser Erde, wo es so viele unerträgliche Schlingel gibt, die sich zu einem hinsetzen und ihre Leiden erzählen oder gar ihre Verse deklamieren.

PROLOG

»Guten Abend, Señor Astarloa.«

Adela de Otero glich in nichts dem Bild, das er sich von ihr gemacht hatte. Ihre Augen waren groß, veilchenblau und mit goldenen Pünktchen gesprenkelt, das Haar schwarz und üppig. Eine winzige Narbe in ihrem rechten Mundwinkel zauberte beständig den Anflug eines geheimnisvollen Lächelns auf ihre Lippen.

Sie bat ihn Platz zu nehmen, bot Kaffee an und kam dann ohne Umschweife zur Sache. »Ich möchte den Stoß der zweihundert Escudos von Ihnen lernen.«

Don Jaime glaubte, nicht richtig gehört zu haben. »Pardon?«

Die junge Dame sah ihm fest in die Augen. »Ich habe mich ausführlich erkundigt«, sagte sie ruhig, »und weiß, daß Sie der beste Fechtmeister hier in Madrid sind. Ich weiß auch, daß Sie das Geheimnis eines bestimmten Florettstoßes hüten, den Sie interessierten Schülern zum Preis von zweihundert Escudos beibringen. Das ist eine stattliche Summe, aber ich kann sie bezahlen. Ich möchte also Ihre Dienste in Anspruch nehmen.«

Jaime Astarloa kam aus dem Staunen nicht heraus. »Verzeihen Sie, gnädige Frau, Ihr Ansinnen ist, wie soll ich mich ausdrücken … etwas ungewöhnlich. Bitte haben Sie Verständnis, aber ich finde … nun ja, das Fechten … ist nichts für eine Frau. Damit will ich sagen …«

Die veilchenblauen Augen sahen ihn von oben nach unten an. »Ich weiß, was Sie sagen wollen«, erwiderte Adela de Otero. »Aber daß ich eine Frau bin, hat nichts zu bedeuten. Ich besitze nämlich gründliche Kenntnisse in der Kunst, die Sie lehren, wenn es das ist, was Ihnen Sorge bereitet.«

»Nein, darum geht es nicht.« Don Jaime rückte nervös auf seinem Stuhl herum. »Sehen Sie, ich bin jetzt sechsundfünfzig und übe meinen Beruf seit über dreißig Jahren aus. Bis heute hat es sich bei meinen Klienten immer und ausschließlich um Männer gehandelt.«

»Die Zeiten wandeln sich, mein Herr.«

I. ÜBER DEN ASSAUT

Ein Assaut unter Ehrenmännern ist eine Vergnügung von gutem Geschmack und vornehmer Erziehung.

Sehr viel später, als Jaime Astarloa versuchte, die Scherben der Tragödie zusammenzulesen und sich zu erinnern, wie alles begonnen hatte, fiel ihm als erstes der Marquis wieder ein. Der Marquis und sein Fechtsaal, aus dessen Fenstern der berühmte Madrider Retiro-Park zu sehen war. Ihm fiel ein, wie die erste Sommerhitze durch die großen, offenen Fenster hereingeflutet war und daß es dem Marquis damals nicht gutging. Er schnaufte wie ein kaputter Blasebalg, das Hemd unter dem Brustschutz war schweißgetränkt. Wahrscheinlich hatte er in der Nacht zuvor mal wieder über die Stränge geschlagen und büßte nun dafür, aber Jaime Astarloa enthielt sich wie gewöhnlich jeden Kommentars. Das Privatleben seiner Kunden ging ihn nichts an. Er beschränkte sich darauf, mit einer Terzparade einen geradezu stümperhaften Angriff abzuwehren, ripostierte und setzte einen Treffer. Der geschmeidige italienische Stahl bog sich, als die abgestumpfte Florettspitze hart auf der Brust seines Gegners aufprallte. »Touché, Exzellenz.«

Luis de Ayala-Velate y Vallespín, Marqués de los Alumbres, unterdrückte einen derben Fluch und riß sich wütend die Maske vom Gesicht. Sein Kopf war hochrot vor Hitze und Anstrengung, dicke Schweißtropfen rannen ihm vom Haaransatz in die Augenbrauen und den Schnurrbart.

»Zum Teufel, Don Jaime« – die Stimme des Aristokraten klang beinahe beleidigt –, »wie schaffen Sie das? In weniger als einer Viertelstunde haben Sie mich dreimal ins Gras beißen lassen.«

Jaime Astarloa zuckte mit angemessener Bescheidenheit die Schultern und nahm ebenfalls seinen Korb ab. »Heute ist nicht Ihr bester Tag, Exzellenz.«

Ein joviales Auflachen war die Antwort. Luis de Ayala durchmaß mit großen Schritten den Fechtsaal, dessen Wände wertvolle flämische Gobelins und eine Sammlung alter Degen, Säbel und Florette schmückten. Seine Haare glichen einer Löwenmähne. Alles an ihm war vital, die große, stämmige Gestalt, die laute Stimme, die theatralische Gestik, seine Gefühlsausbrüche und die fröhliche Kameradschaftlichkeit. Als gutaussehender Junggeselle, Glücksspieler und unverbesserlicher Frauenheld, der noch dazu als wohlhabend galt, war der Marqués de los Alumbres mit seinen vierzig Jahren der typische Lebemann seiner Zeit: Er hatte im Leben noch kein einziges Buch gelesen, statt dessen kannte er die Stammbäume sämtlicher Rennpferde auswendig, die irgendwann einmal in London, Paris oder Wien gesiegt hatten.

Was das schöne Geschlecht betraf, so bescherte er der vornehmen Madrider Gesellschaft immer wieder Skandale. Die bloße Erwähnung seines Namens genügte, um die Damen von romantischen Liebesabenteuern und wilden Leidenschaften träumen zu lassen. Hinter vorgehaltenen Fächern wurde gemunkelt, er habe während eines Gelages in einer Schenke in Cuatro Caminos sogar einmal eine Messerstecherei provoziert, was allerdings nicht zutraf. Richtig war dagegen, daß er in seinem Gutshof in Malaga den Sohn eines berüchtigten Banditen aufgenommen hat

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