Ein viel zu nacktes Mädchen Band 15 - Krisztina Kournikova - E-Book

Ein viel zu nacktes Mädchen Band 15 E-Book

Krisztina Kournikova

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Beschreibung

Pia versucht, hinter das Geheimnis zu kommen, was sie zu einer passionierten Exhibitionistin werden ließ. Waren es die schrecklichen Erfahrungen in ihrer Kindheit oder haben etwa doch Psychologen Recht, die ihr mangelnde soziale Kompetenz unterstellen? Allerdings kann sie sich nicht beklagen, ständig neue Verehrer zu finden, wenn sie sich vor dem Nachbarn am Fenster, in der Straßenbahn vor Ausländern, im Schwimmbad vor Rentnern, und sogar in ihrer Firma vor den Kollegen entblößt. Ist ihre außergewöhnliche Schönheit daran schuld, dass Männer alle Hemmungen verlieren, oder gibt sie etwa selber Anlass, missbraucht zu werden? Seit sie zurückdenken kann, versucht man, ihr Gewalt anzutun. Während sie sich als junges Mädchen in einem kirchlichen Waisenhaus den Übergriffen durch die Pfleger erwehren musste, verbessert sich ihre Situation nicht wirklich, als sie an eine Pflegefamilie überstellt wird. Der neue Vater scheint nur einen Gedanken zu kennen, sobald er der hübschen Pflegetochter ansichtig wird. Als sich Pia den ständigen Zudringlichkeiten zu entziehen sucht, landet sie auf der Straße. Timo, der freundliche junge Mann, der ihr selbstlos seine Hilfe anbietet, entpuppt sich schon bald als skrupelloser Mädchenhändler. Pia nimmt ihr Schicksal in die eigenen Hände. Aus dem geschundenen Kind wird ein Racheengel. Sie erwirbt schwarze Gürtel in verschiedenen Kampfsportarten, nicht sportlich zu glänzen, sondern ihre Peiniger zur Rechenschaft zu ziehen. Als kleinem Mädchen lief ihr eine junge Katze zu, die allerdings bald entdeckt und von ihrem Vater entsorgt wurde. Den schrecklichen Missbrauch überhaupt ertragen zu können, löste Pia sich von ihrem Körper und träumte sich weit fort in das Katzenkind. Inzwischen ist aus dem niedlichen Kätzchen jedoch ein gefährliches Raubtier geworden. Begleite Pia auf ihrer Gratwanderung zwischen Voyeuren, Gewalttätern und der Polizei. Klick auf die LESEPROBE, mehr zu erfahren.

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Krisztina Kournikova

Ein viel zu nacktes Mädchen Band 15

Opfer von Missbrauch wehren sich

Herausgegeben von Krisztina KournikovaCopyright der deutschsprachigen Ausgabe 2021 bei Krisztina KournikovaPublished by Krisztina KournikovaCopyright 2021 Krisztina Kournikova 1. Auflage [email protected]

Inhaltsverzeichnis

Zu diesem Buch

Einführung

Was bisher geschah

Auf freier Wildbahn

Auf der Suche nach der Wahrheit

Jagdszenen

Abstand einhalten!

Auf Spurensuche

Einbruch

Geburtstagsfest

Vorbereitung zur Jagd

Fotoshooting

Gejagt

Begleichung einer alten Schuld

Sonnenstudio

Bestrafung

Aussprache

Auftragskiller

Am Grab

Epilog

Bisher sind folgende Bücher von Kris Kournikova erschienen:

Krisztina Kournikova

Mein Geschenk für dich

Wie du mich erreichen kannst

Impressum

Zu diesem Buch

Natürlich handelt es sich bei der vorliegenden Geschichte um Fiktion. Allerdings brauchst du nur einmal im Internet nach Waisenhaus/Kinderheim/Kirche und Missbrauch suchen, um festzustellen, dass viele der hier geschilderten Verbrechen sich in Wirklichkeit noch viel schlimmer zugetragen haben.

Der Missbrauch in staatlichen Institutionen wird gegenübergestellt der sexuellen Ausbeutung auf der Straße, in der Familie und unter Freunden.

Sexuelle Freizügigkeit kann ohne Zwang zur Befreiung führen, ist aber immer mit der Gefahr verbunden, missverstanden zu werden.

Indem ich die unterschiedlichen Erfahrungen gegenüberstelle, versuche ich Grenzen aufzuzeigen, die nicht überschritten werden sollten.

'Sozialkritischer Erotikthriller'

“Es handelt es sich hier um keinen normalen Erotikroman, sondern eine Darstellung menschlicher Dramen, wie sie selten bisher in all ihrer Grausamkeit niedergeschrieben wurden. Auch wenn die Realität in Wahrheit wahrscheinlich noch viel erschreckender sein wird, ist es der große Verdienst der Autorin uns einen kleinen Einblick in eine Welt zu geben, die den meisten von uns unvorstellbar erscheint.”Paul Kretzschmar

Einführung

Pia versucht, hinter das Geheimnis zu kommen, was sie zu einer passionierten Exhibitionistin werden ließ. Waren es die schrecklichen Erfahrungen in ihrer Kindheit oder haben etwa doch Psychologen Recht, die ihr mangelnde soziale Kompetenz unterstellen? Allerdings kann sie sich nicht beklagen, ständig neue Verehrer zu finden, wenn sie sich vor dem Nachbarn am Fenster, in der Straßenbahn vor Ausländern, im Schwimmbad vor Rentnern, und sogar in ihrer Firma vor den Kollegen entblößt.

Ist ihre außergewöhnliche Schönheit daran schuld, dass Männer alle Hemmungen verlieren, oder gibt sie etwa selber Anlass, missbraucht zu werden? Seit sie zurückdenken kann, versucht man, ihr Gewalt anzutun.

Während sie sich als junges Mädchen in einem kirchlichen Waisenhaus den Übergriffen durch die Pfleger erwehren musste, verbessert sich ihre Situation nicht wirklich, als sie an eine Pflegefamilie überstellt wird. Der neue Vater scheint nur einen Gedanken zu kennen, sobald er der hübschen Pflegetochter ansichtig wird. Als sich Pia den ständigen Zudringlichkeiten zu entziehen sucht, landet sie auf der Straße. Timo, der freundliche junge Mann, der ihr selbstlos seine Hilfe anbietet, entpuppt sich schon bald als skrupelloser Mädchenhändler.

Pia nimmt ihr Schicksal in die eigenen Hände. Aus dem geschundenen Kind wird ein Racheengel. Sie erwirbt schwarze Gürtel in verschiedenen Kampfsportarten, nicht sportlich zu glänzen, sondern ihre Peiniger zur Rechenschaft zu ziehen.

Als kleinem Mädchen lief ihr eine junge Katze zu, die allerdings bald entdeckt und von ihrem Vater entsorgt wurde. Den schrecklichen Missbrauch überhaupt ertragen zu können, löste Pia sich von ihrem Körper und träumte sich weit fort in das Katzenkind.

Inzwischen ist aus dem niedlichen Kätzchen jedoch ein gefährliches Raubtier geworden. Begleite Pia auf ihrer Gratwanderung zwischen Voyeuren, Gewalttätern und der Polizei.

Was bisher geschah

1. Band: Pia installiert eine Überwachungskamera auf dem Grab Silkes, die während ihrer gemeinsamen Zeit im Waisenhaus umgebracht wurde. Eine junge Frau erzählt vom Missbrauch in der Türkei und ein voyeuristischer Lehrer von seinen Erlebnissen an einer Mädchenschule. Als Pia den Pfleger aufsucht, der ihre Freundin auf dem Gewissen hat, stürzt der vom Balkon. Die Polizei beginnt zu ermitteln und Pia lebt im Schwimmbad ihren Exhibitionismus aus.

2. Band: In der Werbeagentur, bei der Pia sich vorstellt, scheinen recht lockere Sitten zu herrschen. Die Leitung des Waisenhauses, in dem der zu Tode gekommene Pfleger Dienst tat, verweigert der Polizei die Zusammenarbeit. Der Lehrer erinnert sich an eine frühreife Schülerin, deren Mutter ihn nach Hause einlädt. Pia trifft sich mit dem geheimnisvollen Besucher von Silkes Grab und erzählt ihm von ihrer Zeit bei dem übergriffigen Pflegevater.

3. Band: Im Frauenhaus beschreibt ein Opfer, wie sie erst vom Vater, dann ihrem Ehemann nackt vor Zuschauern verhauen wurde. Pia stattet dem Schläger einen unvergesslichen Besuch ab. Die Polizei beginnt zum Missbrauch im Waisenhaus zu ermitteln. Der Lehrer erzählt von der Urlaubsreise mit einer Schülerin und deren Mutter nach Afrika. Kimi berichtet, wie er mit anderen Opfern einen perversen Maler bestrafte. Pia lässt sich vor Publikum massieren.

4. Band: Pia schildert, wie sie sich im Waisenhaus ihrer Haut erwehren musste und gemeinsam mit Jasmin einen der Kinderschänder ins Jenseits beförderte. Aber nicht nur in der kirchlichen Institution begegnet ihr Missbrauch, auch in der Pflegefamilie und von ihrem ersten Freund. Als sie halbnackt einem Fotografen Modell steht, erinnert sie sich, wie man sie früher misshandelte. Während die Polizei ihre Verhöre fortsetzt, flüchtet sich Pia in die Arme Kimis.

5. Band: Erst in einem Solarium dann vor einer Gruppe Freizeitmaler lebt Pia ihre exhibitionistische Ader aus. Nach dem Verhör auf einer Polizeistation begegnet sie Jasmin, die ihr von grausamen Rollenspielen auf wöchentlichen Partys berichtet, zu denen man Waisenkinder außer Haus brachte. Als Pia sich die jahrelang erlebten Misshandlungen vor Augen führt, muss sie sich auch mit ihrer eigenen Rolle dabei auseinandersetzen.

6. Band: Während ein Bischof sich lustvoll an die Bestrafung von Waisen erinnert, erzählt Pia Kimi von einem Traum, der Silke und sie zu weltweiten Schauplätzen von Missbrauch bringt. Als sie Jasmin berichtet, wie es gelungen war, den Kirchenmann zurückzubringen, erfährt sie schreckliche Details der wöchentlichen Orgien. Im Solarium lernt Pia die geheimen Sehnsüchte der Kassiererin kennen und revanchiert sich mit einer besonderen Vorführung.

7. Band: Als Pia versucht, weitere Informationen über die sexuellen Misshandlungen von einem ehemaligen Waisenkind zu erhalten, wird ihr eine Falle gestellt. Birgit erinnert sich, wie merkwürdig sich ihre Eltern beim Nacktbaden verhielten und auch an eigene Fehltritte. Der Polizei gelingt es, minderjährige Afrikanerinnen vor dem Missionieren durch den Bischof zu bewahren. Pia wird auf einem Parkplatz von Männern angegriffen.

8. Band: Birgit versucht herauszufinden, welche Erlebnisse sie zur Exhibitionistin werden ließen. Pia wird gekidnappt und muss sich, um ihre Haut zu retten, auf einen Deal mit den Kinderschändern einlassen. Von jetzt an wird sie ebenfalls zu den Wochenendpartys kommen. Hannah, eine der Teilnehmerinnen, erzählt von ihrem Werdegang als Masochistin.

9. Band: Mitglieder des Geheimbundes kaufen ein Roma Mädchen von deren Mutter, um es zu missbrauchen. Ein ehemaliges Waisenkind berichtet Pia von Misshandlungen, denen sie in einer Pflegefamilie ausgesetzt war, und bittet sie, ihre Freundin Christine vor dem Tod zu retten. Gemeinsam mit ihrem Freund Ivo plant Pia die Befreiung der jungen Frau. Später lässt sie sich und den Lehrer in einem zweifelhaften Tantra Studio verwöhnen.

10. Band: Eine Sadistin erinnert sich, wie sie bei den Pfadfindern ihr erstes Opfer abrichtete. Pia hilft dem Kommissar, einen Maulwurf bei der Polizei zu entlarven. Eine Novizin schildert ihren sexuellen Missbrauch als Kind in Indien, bevor sie in die Fänge des deutschen Bischofs und seiner Gefolgsleute geriet. Den Kinderschändern wird von Pia eine Falle gestellt.

11. Band: Während einer sogenannten Teufelsaustreibung wird ein Mädchen missbraucht. Als Pia erfährt, dass ein Opfer von Ignatius weiterhin ständig vergewaltigt wird, beschließt sie, die Novizin in Sicherheit zu bringen. Zuvor sucht sie noch schnell einen Ehemann heim, der seine Gattin den Freunden im Dorf auslieferte.

12.Band: Kimi berichtet wie Waisenkinder von Erwachsenen, aber auch untereinander missbraucht wurden. Pia reist nach Indien, ein schwangeres Mädchen vor den Nachstellungen in einem Kloster zu retten. Eine Inderin erinnert sich an ihr Leben als Tempelhure. Nachdem Pia sich ihrer Haut erwehrt hat, muss sie überstürzt nach Deutschland zurückkehren.

13.Band: Birgit lebt in einem Hotel ihre exhibitionistische Ader aus. Zurück in München legt sich Pia auf der Suche nach Waisenkindern mit einem Rumänen Clan an. Ein Mädchen erinnert sich, wie sie als Bettelkind dann als Zwangsprostituierte von ihrer Sippe missbraucht wurde. Von einem ehemaligen Waisenkind erhält Pia verstörende Informationen. Sie begibt sich auf die Jagd.

14. Band: Rose erinnert sich wie ihr pädophiler Pflegevater sie zu seiner Komplizin machte. Als Pia erfährt, dass man ein weiteres Kind umbringen will, stellt sie dem Täter eine Falle. Birgit lässt sich im Schwimmbad gehen. Das Oberhaupt des Clans überlegt, wie er seine Interessen in Deutschland verwirklichen kann, und beschließt, Pia in ihre Gewalt zu bringen.

Auf freier Wildbahn

Am meisten ärgerte den Stiefvater, dass er seinen Bekannten jetzt niemanden mehr zum Tauschen anbieten konnte. Er war einfach zu nachsichtig gewesen und hatte seiner Lebensgefährtin viel zu viel nachgesehen. Wie sonst konnte sie es wagen, sich ins Frauenhaus davonzustehlen und ihn alleine sitzen zu lassen. Dabei war er immer davon ausgegangen, sie beide würden gemeinsame Interessen haben, die man zusammen ausleben könne. Hätte sie ihm wenigstens die Tochter dagelassen, könnte er ein Auge zudrücken und sie vielleicht sogar wieder aufnehmen. Aber wie sollte er jetzt den Gefährten erklären, dass er keine Tauschobjekte mehr besäße. Dabei hatten sie so viel Spaß miteinander gehabt. Selbst das Mädchen schien Gefallen daran zu finden. Allerdings ließ die Kleine für ein paar Geschenke alles mit sich machen, sogar wenn es wehtat.

Im schlimmsten Fall würden ihn die Gesinnungsfreunde von der gemeinsamen Plattform verstoßen, sollten sie argwöhnen, er hätte sich durch unwahre Angaben bei ihnen eingeschlichen. Wenigstens hatte er noch die Videos. Aber heutzutage war es möglich, sogar Filmaufnahmen zu fälschen. Mit getürkten Fotos waren polizeiliche Ermittler ständig auf ihren Fersen und versuchten, in den Foren herumzuspionieren. Wahrscheinlich war es nur eine Frage der Zeit, bis deren Computerexperten Filme produzieren konnten, wo Kinder durch lebensechte Puppen ersetzt und die Schreie und das Blut nur noch künstlich waren.

Außerdem war es wesentlich billiger, sich im Familienkreis zu verabreden, statt in einem professionell betriebenen Folterkeller dieses unverschämt hohe Eintrittsgeld zahlen zu müssen. Vielleicht war man hier in Belgien wenigstens an seinen Filmaufnahmen interessiert. Dadurch könnte er versuchen, zumindest einen Teil der Benutzungsgebühr erlassen zu bekommen. Er hatte bereits vor Monaten von Gerüchten gehört, dass jenseits der Grenze ein besonders bizarrer Folterkeller existiere, in dem alle Arten von Getier zur Verfügung ständen. Dabei machte er sich eher etwas aus Küken als aus Hühnern.

Allerdings war selbst er überrascht, all die exotischen Tiere hier auf dem Gelände vorzufinden. Da konnten heimische Blutegel oder Haustiere wirklich nicht mithalten. Einer der Sicherheitsleute hatte ihm grinsend erklärt, erst vorgestern seien die Krokodile mit Menschenfleisch gefüttert worden, weil ein Besucher unvorsichtig gewesen wäre.

Der Stiefvater wollte weder gegen die Hausordnung verstoßen noch überhaupt Ärger machen. Offensichtlich war mit den Wachleuten nicht gut Kirschen essen. Selbstverständlich würde er alle Spielregeln befolgen. Ohne mit der Wimper zu zucken zahlte er die Leihgebühr, eine der Frauen für eine vereinbarte Zeit und bis zu einem bestimmten Grad quälen zu dürfen. Das Angebot, zusätzlich Tiere als Mitspieler zu buchen, lehnte er dankend ab. Schließlich würde er selbst den Allmächtigen verkörpern und seine natürliche Überlegenheit nicht mit Vierbeinern teilen. Weder wollte er sich auf Vergleiche mit einem Hengst einlassen noch sich sein Opfer von Raubtieren streitig machen lassen.

Außerdem befürchtete er, eines Tages mit den Aufnahmen erpresst zu werden, die sicherlich hier von jedem Kunden gemacht wurden. Man hatte ja nicht nur seine Heimatadresse überprüft, sondern auch Referenzen verlangt. Während man ihn anstandslos in einen gewöhnlichen Safaripark hineingelassen hätte, wurde hier erst einmal sein Leumund gecheckt. Die Familienaufnahmen hatte man zwar interessiert betrachtet, aber kein Interesse gezeigt, sie ihm abzukaufen. Mit ihren lokal aufgenommenen Filmen könne er sowieso nicht mithalten. Das war ihm ein weiterer Hinweis, dass man Beweismaterial sammelte und die Tierfilme vielleicht später als Druckmittel verwenden würde. Außerdem wollte er nicht von Bekannten damit aufgezogen werden, warum er seinen Job von einem Esel habe ausführen lassen, wie auf den Aufnahmen unschwer zu erkennen sei.

Wahrscheinlich würde man auf dem Video dann aber auch sehen, dass seine Partnerin ständig weggetreten war, statt sich auf ihn einzulassen. Als er sich bei der Aufsicht darüber beschwerte, wie teilnahmslos das Mädchen reagiere, hatte man ihm angeboten, sie gegen eine andere auszutauschen. Aber die Ersatzfrau wimmerte bereits, bevor er noch richtig anfangen konnte. Zudem hatte sie am ganzen Körper offene Wunden, die selbst ihn abstießen. Reumütig war er wieder zu der Kleinen zurückgekehrt, die sich anscheinend derart mit Drogen zugedröhnt hatte, dass sie kaum noch mitbekam, was er sich für sie ausgedacht hatte. Wenigstens leistete sie seinen Anweisungen Folge, wenn auch ihre Reaktionen auf die Folter zu wünschen übrigließen.

Am liebsten hätte er die Minderjährige gebucht, die ihm zur Begrüßung ein Bier gebracht hatte. Die Bedienung war außergewöhnlich hübsch und sah richtig scharf aus. Allerdings argwöhnte er, dass an einigen Stellen chirurgisch nachgeholfen worden war, sie in einen derart atemberaubenden Zustand zu versetzen. Der Wachmann beschied ihn jedoch, die Halbnackte wäre eine persönliche Sklavin des Besitzers. Auf dem Würgehalsband, das als Tattoo ihren Hals zierte, seien ja auch die initialen MM des Zoobetreibers eingebrannt.

Darauf angesprochen hatte der Mitarbeiter ihm den Grund für die beachtliche Oberweite der Halbwüchsigen erklärt. Marc hänge seine Subs gern an ihren Titten auf. Falls die Mädchen dafür jedoch noch zu kleine Brüste hätten, würde ein befreundeter Arzt nachbessern und die Opfer für die Tittenfolter entsprechend herrichten.

Übrigens bekämen sie nächste Woche eine neue Lieferung. Bis dahin müsse er halt mit dem vorliebnehmen, was gerade verfügbar sei. Er solle nicht herummaulen, schließlich habe er einen Schnupperpreis erhalten und sei in ihre Kundendatei aufgenommen worden. Von jetzt an würde er auch jedes Mal informiert, sobald frische Ware einträfe.

Also begnügte er sich mit dem, was vorhanden war und absolvierte eher lustlos das Programm, das er auf der Preisliste angekreuzt hatte. Immerhin konnte er einen Rabatt rausschlagen für die Elektro-Stimulation, die er mit einer Analgeburt gekoppelt hatte. Anschließend hatte er noch eine Blasenspülung gebucht. Aber die eigentlich nur, weil sie gerade einen Sonderpreis hatte. Wenigstens war der Junkie dabei wieder lebendig geworden und hatte sich schreiend zu wehren versucht.

Auf der Menükarte waren einige Praktiken angeführt, die er zuvor noch gar nicht gekannt hatte: Finalgon im Fesselsack, den Harnröhrenvibrator sowie spezielle Unterspritzungen und Verschlauchungen. Hoffentlich könnte er diese Behandlungsmethoden bald an seiner Freundin und deren Tochter ausprobieren. Würde seine Alte zu ihm zurückkehren, könnte man ja mal einen Wochenendausflug hierher in den Zoo unternehmen. Bestimmt wäre die Lütte von den beiden Tigern in dem Käfig beeindruckt. Wenn er ihr dann noch erzählte, was mit bösen Mädchen geschähe, die nicht gehorchen wollten, hätte sich der Ausflug alleine deswegen gelohnt. Auch die Krokodile, Schlangen und das Aquarium mit den Aalen würden sie sicherlich interessieren. Den Hundezwinger könnten sie auslassen, doch die Koppel mit den Pferden, Eseln und Zwergponys würde sie auf jeden Fall sehen wollen. Außerdem gab es Kühe, Ziegen, Schafe und in einem Raum alle Arten von Insekten und anderen Krabbeltieren. Von den Bienenstichen hatte er ja schon gehört, auch dass man Ratten oder Mäuse einsetzen konnte, aber dass es Leute mit Fröschen und Echsen trieben, war ihm bis dato unbekannt. Zum Schluss zeigte ihm der Aufpasser noch den Hühnerstall. Zahlreiche Besucher wollten einem Vogel den Hals dabei umdrehen, während sie sich mit ihm sexuell befriedigten.

Ob er schon von den Affen Bordellen in Indonesien gehört habe? Sie besäßen auch einen rasierten Schimpansen. Außerdem hätten sie gerade ein Tapir und ein Kamel erhalten. Da sei selbst für den ausgefallenen Geschmack etwas dabei, hatte ihm der Mann grinsend erklärt.

„Viele unserer Besucher wollen gar keine Frauen, die treiben es lieber mit den Vierbeinern. Einige haben natürlich ihre eigenen Sklaven mit, auf die sie das Viehzeug dann loslassen.“

„Kommen denn auch Weiber hierher?“

„Ganz selten tauchen die alleine auf. Meist sind es Subs, die von ihrem Master oder einer Domina hier abgerichtet werden. Manche lassen uns sogar zuschauen. Da erlebst du Szenen, die du nicht für möglich halten würdest. Erst letzte Woche mussten wir danach ein Schwein notschlachten.“

Fasziniert hört der Stiefvater zu. Sofort nach seiner Rückkehr würde er die entlaufene Mutter kontaktieren und ihr eine größere Geldsumme oder vielleicht sogar einen Gebrauchtwagen in Aussicht stellen, sollte sie zu ihm zurückkehren. Noch immer verstand er nicht, was plötzlich in sie gefahren war. Oft hatte sie doch selbst darauf gedrängt, gefesselt und mit Nadeln traktiert zu werden. Wahrscheinlich tat ihr nur das Töchterchen leid. Aber die war für ein paar neue Klamotten ja immer bereit, stillzuhalten und sich ein bisschen wehtun zu lassen. Andere Väter verprügelten ihre Kinder für schlechte Schulnoten. So etwas würde ihm dagegen nie in den Sinn kommen.

Er hatte keine Ahnung, wie viel das Mädchen, das er sich in dem Keller gemietet hatte, überhaupt mitbekam, was er mit ihr anstellte. Da ihm ihr unkontrolliertes Geheule auf die Nerven ging und seine Erregung beeinträchtigte, hatte er ihr einen dieser Gag Bälle in den Mund gesteckt und mit Bändern hinter ihrem Kopf fixiert. Ihre schreckgeweiteten Augen zu sehen, langte ihm vollkommen und wie sie hilflos versuchte, seinen Peitschenhieben auszuweichen. Glücklicherweise war der Laden hier gut sortiert: Von der Karbatsche, einer Peitsche aus geflochtenem Hanfseil, über die Katze mit ihren neun Schwänzen bis zur Tawse, deren übereinanderliegende Lederstreifen am Ende gespalten waren, hatte man hier alles vorrätig. Wenn auch zu recht saftigen Preisen.

Vielleicht hatten sich die Fahrt und das viele Geld ja doch gelohnt. Jedenfalls hatten sie seinen Horizont erweitert. Aber auf die Dauer war das nichts. Zu Hause hatte er seine Familienmitglieder und die standen zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung. Zumindest bis vor Kurzem. Jetzt würde er sich etwas Neues einfallen lassen müssen, sollte seine Familie tatsächlich nicht zu ihm zurückkehren. Ein Freund hatte vorgeschlagen, gemeinsam an die tschechische Grenze zu fahren. Da stünden die Nutten wie in einem riesigen Freilichtbordell an der Straße Spalier. Kein Schwein würde sich darum kümmern, was man mit denen auf sogenannten Stichplätzen im Wald oder hinter ein paar Garagen trieb. Vielleicht sollte er das tatsächlich einmal ausprobieren. Aber vorher würde er der Mutter eine letzte Chance geben, zu ihm nach Hause zurückzukehren.

Als er sich gerade wundert, wie schnell das Mädchen unter den Peitschenhieben zu bluten begann, hört er zum ersten Mal den Lärm aus dem Obergeschoß. Wahrscheinlich war die Haut der Sklavin von einer früheren Behandlung noch nicht richtig verheilt. Es verschaffte ihm immer besondere Befriedigung, wenn seine Opfer frisch zu bluten anfingen. Vielleicht war das ja der Grund, warum seine Freundin ihm das Kind weggenommen hatte. Die Kleine war viel zu wehleidig. Bereits nach einer harmlosen Ohrfeige begann deren Nase sofort zu bluten.

Davon hätte sich seine Mutter bestimmt nicht beirren lassen, wenn sie mit dem Wasserschlauch auf ihn eindrosch. Während er auf das Mädchen einschlägt, überlegt er sich, ob er seine Alte mal wieder besuchen soll. Aber wahrscheinlich würde sie nur dauernd herummäkeln, dass er sich alleinerziehende Frauen von der Straße hole, statt sich auf eine feste Beziehung einzulassen. Dabei sollte sie doch als Erste verstehen, wie schwierig es war, eine Sub mit ihrer Tochter für längere Zeit ans traute Heim zu binden. Anscheinend hatte sie noch immer nicht verstanden, dass sie ihn durch ihre Gewaltexzesse regelrecht aus dem Haus geprügelt hatte.

Damals war er bei einem Bekannten untergekommen. So wie seine Alte mit ihrer Tochter bei ihm. Deren Ehemann hatte sie auf die Straße gesetzt und sich eine Jüngere und bestimmt auch Pflegeleichtere genommen. Selbst ihn hatte die Frau ständig damit genervt, dass er sich zu wenig um sie kümmere. Sogar wenn er sich richtig ins Zeug legte, sie besonders kunstvoll zu fesseln, war es ihr nie gut genug. Dauernd fand sie etwas auszusetzen. Vielleicht sollte er sich tatsächlich einmal verheiraten, dann könnte sich sein Eheweib jedenfalls nicht so einfach aus dem Staub machen. Bestimmt würde sie dadurch das Sorgerecht über das gemeinsame Kind, hoffentlich ein Töchterchen, verlieren.

Was war das nur für ein Krach in den oberen Stockwerken. Ob man die Hübsche etwa gerade rannahm, während er sich hier unten mit dem Junkie abmühte? Zu gerne würde er einmal zusehen, wenn die Vollbusige an ihren Titten von der Decke hinge und man ihr dabei mit dem Gelben Onkel, einem Rohrstock kräftig zwischen ihre zarten Oberschenkel schlüge.

Manchmal wunderte er sich, ob er seine Vorliebe fürs Verprügeln etwa von der Mutter geerbt hatte. Zumindest war er nicht so jähzornig wie sie. Die Alte hatte ihn oft aus nichtigem Anlass durchs ganze Haus geprügelt. Und immer auf den nackten Hintern. Obwohl er damals schon zwölf Jahre alt gewesen war, musste er jedes Mal seine Unterhose herunterziehen. Wahrscheinlich hatte sich Mama an den roten Striemen auf seinem Po aufgegeilt. Das erregte auch ihn bei seinen Opfern. Damals hatte er sogar manchmal einen Steifen bekommen und sich deswegen fürchterlich geschämt. Seine Mutter hatte immer so getan, als sähe sie seine Erregung nicht und weiter auf ihn eingeprügelt. Vielleicht wollte sie durch ihn, den Mann bestrafen, der sie kurz vor der Geburt verlassen hatte. Erstaunlicherweise wurde aber selbst heute noch sein Glied sofort steif, sobald er jemanden verdrosch. Vor allem, wenn er ein Stück Schlauch dafür in die Hand nahm.

Wieder hört er lautes Rufen aus dem Erdgeschoss über ihm. Da ging bestimmt der Punk ab, während er hier unten an seine gewalttätige Mutter dachte. Immerhin konnte er sich mittlerweile eine Sklavin leisten. Seiner Alte dagegen gelang es höchstens noch auf die Armlehnen ihres Rollstuhls einzuschlagen. Endete man erst einmal im Altenheim, ging der Sex wahrscheinlich als Erstes vor die Hunde. Zumindest konnte er sich schlecht vorstellen, alle seine Fantasien dort in die Tat umzusetzen. Ihm fielen immer neue Bestrafungen ein, wenn er ein Opfer vor sich hatte. Seine Mutter hatte sich nur an das Schlauchende geklammert und dabei höchstens seinen steifen Schniedelwutz im Auge gehabt.

Der Stiefvater griff gerade nach einem Paddle, seiner Beute zum Abschluss wenigstens noch einmal richtig den Hintern zu versohlen, als er hört, wie sich jemand draußen am Schloss zu schaffen macht. Mit einem Blick auf die Uhr versichert er sich, dass seine Zeit keineswegs abgelaufen ist. Gerade als er zum ersten Schlag ausholen will, stürzt ein schwarzgekleideter Kerl in den Raum. Der Eindringling trägt eine schusssichere Weste und hält eine Waffe in der Hand. Erschrocken weicht der Stiefvater zurück. Dann sieht er das Wort Politie auf der Uniform des Mannes. Anscheinend waren die Bullen in den Zoo eingedrungen. Das fehlte ihm gerade noch, hier in Belgien festgesetzt zu werden. Jetzt galt es als Erstes die eigene Haut zu retten. Ohne dazu besonders aufgefordert werden zu müssen, legt er das Paddle wieder an seinen Platz zurück und wartet auf die Anweisung des Polizisten. Wo hatte er denn nur seine Unterhose hingelegt. Während er und sein Opfer vollkommen nackt sind, sieht der Schwarzgekleidete aus, als zöge er gerade in den Krieg.

Glücklicherweise darf er nach Feststellung seiner Personalien ungehindert zurück in die Heimat fahren. Woher sollte er denn wissen, dass seine Sklavin nicht ihren Lebensunterhalt damit verdiente, sich von ihm misshandeln zu lassen. Im Zoo fragte ja auch niemand, ob die Tiere freiwillig mitmachten. Jedenfalls hatte er seine Unschuld beteuert und auf das horrende Eintrittsgeld verwiesen. Man würde sich gegebenenfalls mit ihm in Verbindung setzen, hatte man ihn beschieden, dann aber laufen lassen. Da hatte er wirklich noch einmal Glück gehabt. Das nächste Mal würde er lieber mit seinem Freund in die Tschechei fahren, da wäre man wenigstens sicher. Auf die wilden Tiere hier konnte er gerne verzichten.

Auf der Suche nach der Wahrheit

Kommissar Käs ist nicht wirklich begeistert, dass Pia die Rumänin mit Kimi besuchen will. Schließlich war sie seine Hauptbelastungszeugin. Er hat zwar nichts dagegen, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben, aber könnte deren Veröffentlichung nicht wenigstens bis nach dem Prozess warten. Allerdings muss er seiner Gehilfin, wie er Pia insgeheim nennt, recht geben, dass sich die Roma mithilfe Kimis sicherlich an Einzelheiten erinnern wird, die dann vor Gericht verwandt werden könnten. Schließlich stimmt er zu, dass die beiden Dyamanta in ihrem Versteck besuchen dürfen. Letztendlich kann er Pia nicht verdenken, dass sie Kimi mit dem gleichen Argument geködert hat wie er zuvor sie. Die Rumänin sieht Silke tatsächlich wie aus dem Gesicht geschnitten aus. Obwohl sie natürlich einige Jahre älter ist als dieses Waisenkind, das von einem Pfleger vor Zeiten zu Tode vergewaltigt worden war.

Zudem hat der Kripo Chef Pia versprochen, ein gutes Wort beim Staatsanwalt dafür einzulegen, Kai aus dem Gefängnis zu entlassen. Vielleicht hatte die junge Frau ja recht, dass man durch ihn bisher verborgene Mitglieder dieses Geheimordens ausfindig machen könnte, den Bischof Ignatius ins Leben gerufen hatte. Auf freiem Fuß fiel es dem ehemaligen Helfer der Kinderschänder bestimmt leichter, weitere Hintermänner aufzustöbern, als wenn er in seiner Gefängniszelle vor sich hin brütete.

Schließlich war ihnen mit Marc ja ein Bruder ins Netz gegangen, der weitab vom Schuss agiert hatte. Statt an den Wochenendpartys in München teilzunehmen, hatte der Kerl sein eigenes Sodom und Gomorrha jenseits der Grenze inszeniert. Er beneidete seine belgischen Kollegen nicht um deren Aufgabe, jetzt all das Viehzeug artgerecht unterbringen zu müssen. Außer den Tieren hatten sie vier junge Frauen in Sicherheit gebracht. Während man den überlebenden Viechern nicht ansah, was sie in der Vergangenheit mitgemacht hatten, waren die Mädchen schwer traumatisiert. In ständiger Angst den wilden Bestien zum Fraß vorgeworfen zu werden, hatten sie unmenschliche Qualen über sich ergehen lassen müssen. Der Kripochef hoffte inständig, dass die belgischen Strafverfolgungsbehörden keine Augen zudrücken würden, oder einflussreiche Kunden hinter den Kulissen ihren Einfluss geltend machten, Marc und seine Gefolgsleute relativ unbeschadet davonkommen zu lassen.

Einer der Wachleute hatte ausgesagt, dass vor ein paar Tagen vermutlich ein Obdachloser im Bassin der Krokodile umgekommen sei. Die Männer behaupteten, weder zu wissen um wen es sich gehandelt habe noch an dem Vorfall beteiligt gewesen zu sein. Man hatte tatsächlich menschliche Knochenreste in dem Becken gefunden, aber es würde eine Zeit dauern, bis man eine DNA-Analyse erstellt hätte und wenigstens das Geschlecht des Opfers bestimmen könnte. Zwar sprach einiges für die Vermutung der Wächter, dass es sich bei den Stofffetzen im Wasser um eine Männerhose gehandelt habe, aber sicher war es nicht.

Außer der unerwarteten Razzia in Belgien, die seinen Fall betraf, hatte sich noch mehr getan. Johan, der ehemalige Pflegevater von Rose, eines der Waisenkinder aus Maria Hilf, diesem verkommenen kirchlichen Waisenhaus, war aus München verschwunden. Wohl aus Angst um sein gegenwärtiges Pflegekind hatte der Päderast sie vor Wochen darüber informiert, dass man die sogenannten Engel des Bischofs, aus Afrika eingeflogene Waisen, Novizinnen und Nonnen, alle umbringen wolle. Es war weiterhin ungeklärt, woher der Mann sein Insiderwissen hatte. Da er jedoch selber Mitglied dieses bischöflichen Ordens Löwen des Lichts war, hatte man seine Warnung ernst genommen. Zwar gelang es, die Mehrzahl der Afrikanerinnen und sogar einige Europäerinnen zu befreien, aber viele Fragen blieben weiterhin unbeantwortet.

Jetzt hatte ihr Informant das Weite gesucht. Von den Überwachungskameras des Münchner Flughafens war der Mann mit einem dunkelhäutigen Kind in seiner Begleitung aufgezeichnet worden. Man hatte ihn zwar sofort über Interpol zur Fahndung ausgeschrieben, aber bisher wusste man nicht einmal, wohin er sich abgesetzt hatte. Seine Spur hatte sich in Nairobi verlaufen. Ob er tatsächlich versuchen würde, sich mit einem afrikanischen Waisenkind in dessen Heimat in Süd-Afrika zu verstecken?

Außerdem hatte man ein farbiges Mädchen bei einer Kirche ausgesetzt gefunden, das vermutlich in Köln bei einem Pädophilen gefangen gehalten worden war. Leider konnte das Kind nur sehr ungenaue Angaben über ihren ehemaligen Aufenthaltsort machen. Mit einem Phantomfoto ihres Peinigers in der nächsten Sendung von Aktenzeichen XY wollte man sich jetzt an die Öffentlichkeit wenden, ihr vorheriges Gefängnis herauszufinden.

Angeblich war von Johan und seinem Kölner Gesinnungsgenossen ein Konto auf den Namen des missbrauchten Mädchens eingerichtet worden. Pia hatte ihm diese Information gegeben, die ihr der Pflegevater beim letzten Treffen anvertraut habe. Allerdings wurde der Kripochef das ungute Gefühl nicht los, dass entweder ihre Geschichte nicht ganz stimmte oder zumindest unvollständig war. Was sollte Johan denn für einen Grund haben, ihr von dem Schweigegeld an das Kind zu erzählen? Das hätte der Kerl mit seinem Päderasten Freund doch auch anonym einrichten können. Warum erzählte er Pia davon? Versuchte er sie etwa ebenfalls zu beschwichtigen oder schuldete er ihr etwas? Zwar hatte Johan über sie die Polizei informiert, daß dieser Rumänen Clan die Afrikanerinnen eher umbringen wolle, als ihnen im Gerichtssaal gegenüberzutreten. Aber deswegen brauchte der Mann ihr noch lange nichts von dem Bestechungsgeld an das kleine Mädchen erzählen. Sein sechster Sinn sagte ihm, dass an der Story etwas faul war.

Könnten sie doch nur diesen Bordellbetreiber endlich ausfindig machen. Aber der schien wie vom Erdboden verschluckt. Selbst dessen rumänische Angehörigen tappten im Dunkel, wohin sich der Mann abgesetzt haben könnte. Allerdings hatte Fynn von seinen Familienmitgliedern auch nichts Gutes zu erwarten. Das hatte der Kommissar aus mitgehörten Telefongesprächen erfahren. Vermutlich hatte sich der in Ungnade gefallene Rumäne in seine Heimat abgesetzt, nachdem sein Plan von der Polizei vereitelt worden war, die Engel des Bischofs umzubringen, damit sie nicht gegen ihren Clan aussagen könnten. Aber dazu hätten sie erst einmal freikommen müssen. Pias Angebot, alle Afrikanerinnen für 50,000 Euro auszulösen, war ja aus naheliegenden Gründen zum Scheitern verurteilt gewesen.

Aus seiner Zeit als Mafiaermittler wusste der Kommissar, dass es vollkommen unmöglich war, allen losen Enden nachzujagen, geschweige denn, sie sämtlich logisch miteinander zu verknüpfen. Die geschäftlichen Umtriebe der organisierten Kriminalität waren so weit verzweigt, dass es aussichtslos war, jedem Hinweis nachzugehen. Er würde sich lieber auf die Taten konzentrieren, die direkt mit dem Waisenhaus Maria Hilf zu tun hatten. Daneben müsste er zu den Verbrechen ermitteln, die der Geheimorden des Bischofs begangen hatte. Dessen Mitglieder, die Brüder, hatten Waisenkinder auf sogenannten Wochenendpartys und über einen Escort Service von Minderjährigen missbraucht. Die Rumänen waren da eher zufällig hineingeraten, nachdem sie ein Vertrauter des Kirchenfürsten gebeten hatte, ihnen die afrikanischen Jugendlichen abzunehmen, die Ignatius nach Deutschland gebracht hatte. Inwieweit dieser albanische Zoo Besitzer tatsächlich mit dem Münchner Kirchenvertreter und seinen Anhängern zusammengearbeitet hatte, sollten jetzt die belgischen Kollegen herauszufinden. Diese Verbindung würde er erst einmal außer Acht lassen. Deren Herkunft lag sowieso nicht in seinem Zuständigkeitsbereich.

Für morgen früh hatte er den Sekretär des verstorbenen Kirchenmanns zur Vernehmung ins Präsidium einbestellt. Allerdings war er sich ziemlich sicher, bei dem Kerl auf eine Mauer des Schweigens zu stoßen. Man hätte damals sofort einen Durchsuchungsbefehl für die bischöfliche Residenz ausstellen sollen. Doch seine Vorgesetzten hatten den Skandal gefürchtet, bei Ignatius eine Hausdurchsuchung durchzuführen. Inzwischen hatte der Sekretär sicherlich sämtliche Beweismittel vernichtet oder zumindest beiseite geräumt. Allerdings hatte der Kommissar noch einen Trumpf im Ärmel, mit dem er hoffte, den Kirchenmann aus der Reserve zu locken und zum Reden bringen zu können.

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Mit klopfendem Herzen begleitet Kimi seine alte Freundin zu der Pension, in der die Polizei Dyamanta vor den Nachstellungen ihrer Angehörigen versteckt hatte. Es erschien ihm vollkommen irreal, in Kürze dem Ebenbild einer Schwester gegenüberzutreten, die er zu Lebzeiten kaum gekannt hatte.

Am Empfang werden sie von einem grauhaarigen Herrn begrüßt, der unschwer als Polizist zu erkennen ist. Nachdem sie sich ausgewiesen haben, begleitet sie der Beamte in den ersten Stock, wo Dya sie bereits im Aufenthaltsraum erwartet. Zu ihren Füssen spielt eine kleine Promenadenmischung, die ihnen schwanzwedelnd entgegenläuft. An der Stirnseite steht eine Anrichte, auf der wohl morgens das Frühstücksbuffet serviert wird. An einem der einfachen Holztische sitzt die Rumänin, die jetzt aufsteht und ihnen entgegenkommt.

Wurde Kimi später gefragt, was er in diesem Moment durchlebte, als er die Roma das erste Mal sah, antwortete er meist, er könne sich kaum daran erinnern. Es war ihm, als habe jemand sein Erinnerungsvermögen ausgelöscht. Als sei in seinem Gehirn eine Bombe eingeschlagen und er könne nicht verstehen, was gerade um ihn passierte. Natürlich erinnerte er sich an die strahlenden Augen Dyas, die auf Pia zustürzte und sich so heftig an sie klammerte, als wäre sie am Ertrinken. Die beiden jungen Frauen umarmten sich eine Ewigkeit. Fast schien ihm, als wollten sie sich nie wieder trennen. Obwohl ihn zunächst nur der kleine Hund freudig beschnupperte, hatte er den Eindruck, dennoch im Mittelpunkt zu stehen. Eigentlich erinnerte er sich an seine Schwester nur von den wenigen Bildern, die er von ihr erhalten hatte. Trotzdem ließ ihn das Gefühl nicht los, dieses fremde Mädchen hier schon immer gekannt zu haben. Kimi hatte keine Ahnung, was ihn durchzuckte, als er den überglücklichen Ausdruck im Antlitz der Roma sah. Erst später war ihm bewusst geworden, dass es anscheinend Liebe auf den ersten Blick war, die ihn sofort zu der jungen Frau hinzog. Immer wieder starrte er die Rothaarige an und konnte seine Augen kaum noch von ihr wenden.

Pia erklärte ihm auf dem Heimweg, dass man Gesichter unmittelbar sympathisch fand, an die sich das Unterbewusstsein aus der Kindheit erinnerte. Seine ehemalige Geliebte hatte gar behauptet, dieses unbewusste Wiedererkennen sei der Auslöser dafür, was man gemeinhin als Liebe auf den ersten Blick bezeichnete.

Natürlich war ihr nicht verborgen geblieben, wie stark die Begegnung mit Dya ihren Freund mitnahm. Es schien, als sei der Mann seiner ersten Liebe wiederbegegnet, die er lange Zeit aus den Augen verloren hatte. Als sie ihn später damit aufzog, dass er sich kaum vom Anblick der Rumänin habe lösen können, gestand er ihr, wie vertraut ihm die Roma von Anfang an erschienen sei. Als wäre er zeitlebens mit ihr zusammen, aber aus unerklärlichen Gründen Lichtjahre von ihr getrennt gewesen. Erstaunt hatte er ihrer Erklärung gelauscht, was ihm da gerade passiert sei. Allerdings hatte er seine Bedenken, inwieweit sich diese Nahkampfspezialistin überhaupt mit Liebe auskannte, geschweige denn verstünde, was der Anblick des Mädchens in ihm ausgelöst hatte. Als er versuchte, Pia seine Zweifel an ihrer Sichtweise mitzuteilen, lachte sie ihn aus:

„Liebe ist nicht nur den Liebenden bekannt, sondern erst recht denen, die sie bisher nie gefunden haben. Gerade wenn du sie kaum selber kennengelernt hast, ist dir umso mehr bewusst, was dir fehlt. Glaube mir, ich spreche da aus eigener Erfahrung.“

Glücklicherweise schien Dya ihn ebenfalls zu mögen. Zumindest musterte sie ihn immer wieder verstohlen. Die Rumänin wusste ja von Pia, dass sie eine unglaubliche Ähnlichkeit mit Silke, der ermordeten Schwester Kimis und Pias einstmals bester Freundin hatte. Genau das hatte den Kommissar damals veranlasst, Pia mit ihr bekannt zu machen. Erst dadurch war der Stein ins Rollen gebracht worden, der sie in diese Pension weit weg von ihrer Familie verschlagen hatte.

Als Kimi hört, dass man Dya gebeten hatte, alles aufzuschreiben, was ihr bisher widerfahren war, sieht er sofort seine Chance:

„Was hältst du davon, daraus ein Buch zu machen? Vielleicht gelingt es, andere Jugendliche darüber aufzuklären, was ihnen bevorsteht, wenn sie anstandslos alles mitmachen, was ihr Clan verlangt. Zudem könnten wir die Bevölkerung über das wirkliche Leben der Bettelkinder aufklären.

Ein minderjähriges Mädchen, das in Berlin als Prostituierte auf den Strich ging, hat mit einem Journalisten darüber einen Roman geschrieben: Wir Kinder vom Bahnhof Zoo. Ihre Geschichte hat sie nicht nur berühmt, sondern reich gemacht. Das Buch wurde sogar die Vorlage für einen Film.“

„Aber ich geniere mich, wenn jeder liest, was ich getan habe.“

„Das andere Mädchen hat ebenfalls nicht ihren Namen verraten, sondern unter dem Pseudonym Christiane F. ihre Erlebnisse veröffentlicht. Ich könnte dir dabei helfen, dass deine Lebensgeschichte viele Menschen berührt, nicht mehr wegzuschauen ...“, und dich jeden Tag sehen. Aber diesen Gedanken behält er lieber für sich. Er will die Rumänin mit seinen Gefühlen ja nicht gleich verschrecken.

Als auch Pia die Idee, ihre Erfahrungen als Warnung an andere zu veröffentlichen, gut findet, willigte Dya schließlich ein, ihre Erlebnisse mit Kimis Hilfe zunächst einmal aufzuschreiben. Ob daraus später ein Buch würde, könnte sie dann ja immer noch entscheiden. Man kommt überein, dass sie ihre rumänischen Aufzeichnungen dem Journalisten, so gut es geht, ins Deutsch übersetzt und er die Erlebnisse redaktionell überarbeitet. Die Roma ist sogar bereit, dass er einige ihrer Geschichten vorab in seiner Zeitung publizieren darf.

„Es ist doch bestimmt langweilig, die ganze Zeit hier im Zimmer zu sitzen und nur Fernsehen zu gucken. Hättest du nicht Lust, etwas mit uns zu unternehmen?“

„Ich lerne ja Deutsch. Der Kommissar hat eine Lehrerin für mich engagiert, die wirklich sehr nett ist. So viel kann man hier auf dem Dorf sowieso nicht tun. Aber ich habe gehört, dass es in der Nähe einen See gibt, auf dem man Ruderboot fahren kann. Als ich klein war, hat mich mein Vater an einen Teich mitgenommen, wo er sich ein Boot auslieh, mit dem wir dann herumpaddelten. Das würde ich gerne noch einmal machen.“

„Prima, das ist eine tolle Idee. Ich hole mir die Genehmigung des Polizisten und danach sollten wir gleich losziehen.“

Nachdem Pia hoch und heilig versprochen hat, dass ihnen bestimmt niemand hierher gefolgt ist und sie Dya auch in spätestens zwei Stunden wieder in der Pension absetzen werden, dürfen sie endlich los. Der See ist eigentlich ein Baggersee und liegt mitten im Wald. Dya ist begeistert, erinnert sie die Landschaft doch ein wenig an ihre Heimat, die sie wohl so schnell nicht wiedersehen wird.

Die beiden Frauen rudern um die Wette mit Kimi, der alleine in seinem Boot sitzen muss. So ausgelassen hatte sich Dya schon lange nicht mehr gefühlt. Sie hat den kleinen Mischling auf ihren Schoss genommen und wünscht sich, die Zeit könne stillstehen und man würde nie wieder schreckliche Dinge von ihr verlangen. Wenn sie doch nur ihre Familie hier sehen könnte. Aber wahrscheinlich werden ihre Angehörigen bereits von den Männern des Clans bedroht. Schnell verscheucht sie diese bedrückenden Gedanken und vergräbt ihre Hände in das flauschige Fell ihres kleinen Gefährten. Sie ist Pia wirklich von ganzem Herzen dankbar. Nicht nur, dass ihre Freundin sie aus den Fängen dieser gewalttätigen Männer gerettet hat, sondern ihr auch diesen Begleiter in ein neues Leben schenkte. Der Welpe begreift sie anscheinend als seine Mutter. Jedenfalls hat sie manchmal das Gefühl, dieses Hundekind vertraue ihr vollkommen und ordne sich ihr vorbehaltlos unter. Das erste Mal in ihrem jungen Leben ist sie für ein anderes Lebewesen verantwortlich.

Am meisten ist sie ihrer älteren Schwester, wie sie die Zwanzigjährige insgeheim nennt, aber dafür dankbar, eine Freundin gefunden zu haben, die sich um sie kümmert. Nach so vielen Jahren auf der Straße ist die Deutsche der erste Mensch, der ihr wirklich hilft und sie nicht nur ausnutzt. Und dieser junge Mann, der sie ständig mit dem gleichen Hundeblick wie der kleine Dinu anschaut, ist eigentlich auch recht nett. Das Leben scheint es gerade gut mit ihr zu meinen. Ein altes rumänisches Sprichwort kommt ihr in den Sinn:

'Dacă și cu Parcă se plimbau într-o barcă. Și dacă Dacă nu era, parcă Parcă se îneca'.

Wenn und Vielleicht fuhren in einem Boot. Und wenn Wenn nicht gewesen wäre, wäre Vielleicht vielleicht ertrunken.

Wenn sie sich damals nicht gegen Fynn mit dessen Taser gewehrt, und wenn Pia sie nicht überzeugt hätte, sich auch weiterhin zur Wehr zu setzen, würde sie jetzt vielleicht gerade als Strafe von Dutzenden Wanderarbeitern halbtot gefickt werden. Sie umarmt Pia und drückt der überraschten Frau einen Kuss auf die Wange.

Pia und Dya fahren in einem Boot. Und wäre Pia nicht gewesen, würde Dya vielleicht bereits untergegangen sein.

Stattdessen half ihr dieser Journalist, der sie nicht aus den Augen ließ, ihre Lebensgeschichte in einer richtigen Zeitung zu veröffentlichen.

---ENDE DER LESEPROBE---