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Von Herausforderungen im Projektgeschäft und im ganz normalen Leben. Was eine Projektmanagerin im Alltag erlebt - und welche Schlüsse sie daraus zieht. Was sie anders machen würde, und was genau so bleiben kann. Und siehe da: Erkenntnisse aus dem normalen Leben lassen sich in den Projektalltag übertragen - wer hätte das vermutet? Erfahren Sie mehr über Stress und Achtsamkeit. Über Motivation und das Gegenteil von Motivation...
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Seitenzahl: 65
Veröffentlichungsjahr: 2015
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An dieser Stelle möchte ich mich ganz besonders bei meinem Mann Ulf bedanken, der mir Inspiration, Motivation und Freiraum gleichermaßen war wie auch immer weiter sein wird.
Ellen Schnittker
Eine Projekttherapeutin packt aus.
Von Herausforderungen im Projektgeschäft und im ganz normalen Leben.
Oder umgekehrt.
FRISCHE LUFT
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ZEIT, DIE VERSTREICHT
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ZU GAST
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ICH BIN VÖLLIG ALLE
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WARUM EIGENTLICH NICHT?
ÜBER PROJEKTERFOLG UND DIE SPINNE IM NETZ
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DIE EINEN SAGEN SO, DIE ANDEREN SO
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ALLES IST LEICHT, BEVOR ES SCHWIERIG WIRD
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WENN ICH DU WÄRE, WÄRE ICH LIEBER ICH
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DIE WEISHEIT MIT DEM LÖFFEL GEGESSEN
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AUS DEN STEINEN, DIE MAN DIR IN DEN WEG LEGT, KANNST DU DIR ETWAS SCHÖNES BAUEN
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DIENST IST DIENST UND SCHNAPS IST SCHNAPS
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„ICH BIN VIELE“ – WAS IST EIGENTLICH PROJEKTTHERAPIE?
JETZT BIN ICH DRAN!
ES IST WIE ES IST
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ÜBER EIGNUNG UND EIGENARTIGKEIT
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JETZT ABER HOPP!
WAS NOCH OFFEN BLIEB
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BONUS-TRACKS
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Führungskräftemangel
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Meine Lebensenergie – was mich bewegt
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Mit einem Lächeln
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Horse Assisted Coaching
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Einsam sein
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Lassen Sie das!
Ich höre, was du sagst
...
ÜBER MICH
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Ich setze mich einem Experiment aus: kann zu viel frische Luft ungesund sein?
Ohne Zwang und stolzen Mutes nehme ich die Herausforderung an, genau das heraus zu finden.
Was mich hierher gebracht hat, wo ich bin und was ich genau eigentlich mache... all das wird dem interessierten Leser noch mitgeteilt werden. Alles zu seiner Zeit.
Ich sitze auf einer Terrasse, die Ostsee im Blick. Hier, in der Morgensonne, starte ich meinen zweiwöchigen Selbstversuch und bin positiv gestimmt.
Es ist still, einzig ein paar vorbei fliegende Schwäne und Möwen stimmen in das zarte Meeresrauschen ein.
Nur wenige Menschen sind jetzt schon unterwegs (es ist noch weit vor acht Uhr an einem Sonntag). Wagemutige Frühaufsteher, zumeist sportlich engagiert oder mit Vierbeinern auf ihrer ersten Runde.
Wie wundervoll.
Ich sitze hier also bei einer Tasse Tee und zerbreche mir allerhöchstens darüber den Kopf, ob ich mich jetzt schon mit Sonnenschutz eincremen soll oder vielleicht doch erst nach dem Zähneputzen? Schon wieder die Gelegenheit für ein Experiment!
Das Leben steckt voller Abenteuer...
Und wie!
In meinem Leben haben Stillstand und Muße nur wenig Raum eingenommen. Was dem Einen oder dem Anderen vielleicht ganz überraschend erscheinen mag oder „objektiv“ anders bewertet würde. Mir jedoch ist klar, dass es Schlag auf Schlag ging (und auch noch geht) und zwischen den ganzen Abenteuern zu wenig Zeit für Wahrnehmen und Aufatmen geblieben ist.
Vielleicht ist aber auch der Ansatz falsch?
Warum „dazwischen“ zur Muße kommen?
Warum nicht „immer“ gewahr und aufmerksam sein?
Ist das möglich?
Ich glaube schon.
Hinweise darauf geben mir die Nachwirkungen, die einschneidende Erlebnisse wie beispielsweise Unglück, Krankheit oder gar Tod geliebter Menschen haben.
Ich sehe und erlebe, wie Freunde nach dem Sinn, dem Wesentlichen im Leben fragen – und sich besinnen. Sie entdecken, dass ein cooler Job und ein schnelles Auto dann nicht mehr wichtig und vor allem nicht mehr schätzenswert sind.
Denn wertvoll, wirklich wertvoll sind nur wir als Mensch – mitsamt unseren Beziehungen.
So wollen wir denn auch unsere Liebsten gut versorgt wissen, für den Fall wenn wir mal nicht mehr sind.
Wollen wir uns kümmern, quasi „über uns selbst hinaus“.
Soviel (An-)Teilnahme und Vorsorge sind gut, zeigen sie uns doch, was und wer uns wirklich wichtig ist und durchs Leben trägt. Unsere Gedanken füllt und uns bewegt.
Ich plädiere für zwei Dinge:
Erstens: Mehr Anteilnahme, Vorsorge und Zuwendung zu jeder Zeit, nicht nur in Krisensituationen selbst und kurz danach.
Zweitens: Sonnencreme schon vor dem Zähneputzen (Experiment ist hiermit beendet!).
Das Leben ist einfach zu kurz.
Gelingt es Ihnen, Zeit einfach so verstreichen zu lassen?
Ohne jetzt schon an das Gleich und das nächste und übernächste Gleich zu denken? Oder es zu planen?
Mir fällt das schwer, das merke ich gerade. Da träumt man vom „einfach mal so in den Tag hinein leben“ und merkt, es ist gar nicht so einfach!
Das ist mir mal eine Überraschung: auch Nichtstun will geübt werden, so scheint es mir.
Wieder eine Herausforderung für mich. Und ja, auch dieser werde ich mich stellen. Herausforderung angenommen!
Habe ich ja quasi schon mit bekommen. Womit?
Mit dahinschlendern, aufs Meer blicken und lauschen, spontan heute in einem Minimarkt (Einkaufsmarkt) am Hafen einzukaufen, statt preisbewusst in einen größeren Supermarkt zu gehen.
Nicht zu vergessen der Mittagsschlaf, und zwar am Vormittag!
Zugegeben, all das ist ein kleiner Anfang, aber auch hier gilt meine Devise: es muss nicht gleich das „ganz große Ziel“ sein. In diesem Fall also keine einsame Insel ohne WLAN-Kabel und auch kein Schweigekloster.
Nein, der Vor-Mittagsschlaf ist auch mal ein willkommener „aus-dem-Trott-Bringer“. Und ja, es war schön – und ich würde es wieder tun.
Mein Fazit für den ersten Tag meiner bewussten Aus-Zeit: guter Anfang, kann jedoch noch ausgebaut werden. Damit sind keine spontanen Ausreißer gemeint (heute mal Gleitschirmfliegen, morgen Apnoe-Tauchen...) sondern viel mehr das Herunterkommen und Entschleunigen. Also nicht mehr Tempo, sondern: Tempo raus!
Auf einem Kongress (zu neuen Entwicklungen auf dem Gebiet der Hirnforschung) habe ich Ausführungen darüber gelauscht, dass zu unserem stressbelasteten Leben ein ordentlicher Ausgleich gehört, um langfristig damit klar zu kommen.
Wir hören Begriffe wie „Burnout“ oder „Resilienz“, welche auch gerne in Zeitungen und Zeitschriften thematisiert werden.
Ja – wir alle wissen, dass dauerhafte Anspannung und Stress nicht gesund sind. Nicht, weil wir darüber oder davon lesen, sondern weil wir es schon längst merken. Wir bemerken, dass uns das Unbeschwerte abhanden kommt. Dass Gedanken sich im Kreis drehen und uns nicht loslassen. Dass wir in Gedanken womöglich schon ganz woanders sind.
Und nicht im Hier und jetzt.
Ausgleich, wie schafft man sich den?
Sport, so lesen wir. Ja, das lenkt uns ab und beschäftigt uns. Aber: ist Ablenkung wirklich ein Ausgleich? Im Grunde möchte ich doch nicht nur abgelenkt werden von etwas, was früher oder später mit aller Wucht zurück kommt.
Nein, ich persönlich suche eine Art „Gegengewicht“, welches mich herunterzieht, wenn ich wieder mal oben auf der Palme sitze.
Und ja, natürlich kann Sport beispielsweise beim Abbau von Aggressionen sehr hilfreich sein – aber das ist ein anderes Thema und ich möchte hier nicht Stress und Aggression zusammen in einen Topf werfen. Schmeckt jedes für sich nicht lecker und wird zusammen gemischt bestimmt auch nicht besser.
Was, frage ich mich, kann also Ausgleich schaffen?
Ich versuche es mal mit dem Blick auf das Meer... ganz gespannt darauf, welche Gedanken mir dabei kommen.
In einer Entspannungsübung beim Yoga heißt es: Wenn Gedanken kommen, nimm sie wahr, bewerte sie nicht und lege sie beiseite (dem Sinn nach).
Ob das auch ohne Yoga mit dem Meerblick funktioniert?
Muss ich ausprobieren. Jetzt.
Gestern Abend habe ich mich als Gast-Autorin vorgestellt – Sie dürfen es auch gerne als „bewerben“ bezeichnen. Ja, meine Texte lassen sich auch in Eigenregie online stellen oder verbreiten (was zu beweisen war). Aber irgendwie klingt „veröffentlicht zu werden“ noch schöner. Für mich.
Das Schreiben wird mir zur lieben Angewohnheit. Es hat eine Leichtigkeit, hier – in aller Abgeschiedenheit vom Alltag – zu schreiben und meinen Gedanken freien Lauf zu lassen.
Ich grüble ein wenig über den Begriff „Gast-Autor“ nach.
Wird man als Gast nicht eigentlich eingeladen? Sich selbst einzuladen hat – zumindest im privaten Kontext – zumeist einen bitteren Beigeschmack. Trifft das hier auch zu?
Naja, ich bin der Einladung gefolgt, mich vorzustellen. Auslöser war eine Offerte auf einem meiner Webportale, die ich zwecks Networking und Akquise nutze. Insofern war der erste Schritt (also die Offerte) schon als eine Art Einladung zu verstehen.
Eingeladen zu werden oder eingeladen zu sein fällt mir nicht leicht.