(ELEMENT ALPHA 4) Kriegerwolf - Wenn ein Alpha kämpft - Chris S. Enibas - E-Book

(ELEMENT ALPHA 4) Kriegerwolf - Wenn ein Alpha kämpft E-Book

Chris S. Enibas

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Beschreibung

Vor 32 Jahren brachte die Werwölfin Aria McKlay Vierlinge zur Welt.Das Besondere an dieser Tatsache war, dass die vier Jungen von zwei Werwölfen gezeugt und in einer Nacht der Mondfinsternis geboren wurden.Alten Prophezeiungen zufolge geschah dies nur einmal in hundert Jahren und verlieh dem Säugling ungeahnte Kräfte.Er wird nicht nur als Werwolf und Alpha geboren, sondern erhält zusätzlich eine ganz spezielle Fähigkeit.Manche spekulierten und waren der Ansicht, dass das geborene Kind in der heiligsten aller Nächte für Werwölfe mit einer Macht der vier Elemente ausgestattet werde.Bis zu diesem Tag war so ein Fall allerdings nie geschehen und nun wurden gleich vier wahre Alpha mit außergewöhnlichen Kräften in die Welt gesetzt, mit dem Ziel, ihren jeweiligen Gefährten zu finden. Ein Kampf zwischen Liebe, Eifersucht und dem Drang die Bedrohungen zu besiegen, die das bedrohen, was sie lieben, begleitet ihren Weg.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Chris S. Enibas

Teil 4 kriegerwolf wenn ein alpha kämpft

UUID: 66123c8c-95bd-4104-b9f4-2df91552ee91
Dieses eBook wurde mit Write (https://writeapp.io) erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21 – Ewige Liebe

EPILOG

Kapitel 1

Die Nächte in Michigan waren oft kalt und voller Geräusche, die selbst den mutigsten unter den Gestaltwandlern daran erinnerten, dass sie nicht allein waren – nicht in der Stadt, nicht im Wald und schon gar nicht in ihren Gedanken. Costa van Dillo hatte sich früh daran gewöhnt, die Dunkelheit zu akzeptieren. Als Kind hatte er darin Schutz gesucht, später Kraft gefunden – und irgendwann die Erkenntnis, dass Einsamkeit kein Zustand war, sondern eine Lebensweise, die man entweder bekämpfte oder umarmte. Er hatte sich für Letzteres entschieden.

Geboren wurde Costa in einem kleinen Nest aus Hitze, Krallen und Instinkt. Seine Mutter war eine Jaguargestaltwandlerin aus dem Süden, stolz, wunderschön und wild – doch zu jung, zu überfordert, zu allein. Sie starb bei seiner Geburt, so erzählte man es ihm. Und sein Vater? Eine Silhouette, die nie zu greifen war. Ein Räuber, wie er selbst. Vielleicht sogar ein Killer. Niemand wusste es. Niemand fragte. In der Welt der Gestaltwandler war das nicht unüblich. Wenn das Tier in dir zu stark war, konnte es dich zerreißen – oder andere.

Costa überlebte. Wuchs auf in Pflegeheimen, bei anderen Wandlern, die zwar die gleiche Natur teilten, aber nicht sein Blut, nicht seine Wut, nicht seine ruhelose Energie. Schon als Kind war er schnell, zu schnell. Aggressiv, sagte man. Unkontrollierbar, laut Akten. Einsam, flüsterte die Frau, die ihn mit zwölf schließlich endgültig abgab. Es war der Moment, in dem er lernte: Liebe war etwas, das kam – und ging. Etwas, das immer Bedingungen hatte.

Mit vierzehn war er in einem Heim für Wandler, die „schwierig“ waren. Die, die zu früh erwachten, deren Tiergestalten sich unkontrolliert zeigten. Costa war einer von ihnen. Es gab Nächte, da riss er sich die Haut auf, nur um nicht aus seinem eigenen Körper zu rutschen, da das Tier in ihm Freiheit verlangte. Die ersten Male, in denen er sich verwandelte, geschahen allein, ungeschützt, in einem Keller, den man zur Strafe in Einzelhaft nutzte.

Aber Costa lernte. Zu überleben. Zu kämpfen. Und vor allem – zu kontrollieren.

Mit sechzehn brach er aus. Nicht mit Gewalt, sondern mit einem Plan. Er ließ alles hinter sich, hatte nichts außer seinem Namen, seinem Instinkt – und einer brennenden Sehnsucht, die Welt endlich selbst zu gestalten.

In Detroit begegnete er Leon Grey.

Leon war alles, was Costa nicht war: ruhig, überlegt, dominant, aber nie gewaltsam. Ein Löwenwandler mit einem Rudel, das ihm folgte, weil sie ihn respektierten, nicht aus Angst. Er leitete eine Sonderabteilung der Polizei – spezialisiert auf übernatürliche Einsätze, auf Wandlerkriminalität, auf jene Fälle, bei denen Menschen nichts mehr ausrichten konnten.

Leon hätte Costa abweisen können. Stattdessen nahm er ihn auf. Nicht als Sohn – aber als Projekt. Und vielleicht, irgendwann, als etwas Ähnliches wie Familie. Leon lehrte ihn mehr als jeder andere Mann zuvor: Disziplin, Strategie, Selbstbeherrschung. Er war nie zimperlich, doch in seiner Härte lag ein Ziel. Und Costa lernte. Nicht, weil er musste. Sondern weil er wollte, dass Leon stolz auf ihn war.

Mit achtzehn machte Costa die Aufnahmeprüfung bei der Polizei. Mit zwanzig wurde er in Leons Einheit aufgenommen. Und dort begegnete er Jason Black.

Jason war das genaue Gegenteil von ihm: hell, freundlich, charmant. Ein Mensch, der alles mit einem Augenzwinkern zu entschärfen schien, dessen flinker Verstand und ruhige Stimme selbst in gefährlichen Situationen Sicherheit ausstrahlten. Er war ebenfalls ein Wandler – Gepard, schnell wie der Wind, aber mit einem Herzen, das viel zu groß für diese Welt war.

Costa verstand nicht, wie jemand wie Jason überhaupt mit ihm arbeiten wollte. Doch aus der Zweckgemeinschaft wurde eine Freundschaft. Und aus der Freundschaft… etwas, das nicht Liebe war, aber auch nicht bedeutungslos.

Sie waren beide allein. Beide ohne Gefährten. Beide mit einer Leere, die sie manchmal mit Sex, manchmal mit Nähe füllten – und manchmal mit gemeinsamem Schweigen auf dem Dach des Reviers, während unter ihnen die Stadt atmete.

„Ich war immer schon alleine. Meinen Vater und meine Brüder musste ich verlassen, da war ich gerade einmal sechzehn Jahre alt. Meine Mutter habe ich nicht einmal kennengelernt, da unser Erzeuger kurz nach meiner Geburt mit den Jungen das Rudel verließ. Mein derzeitiger Alpha Leon hat mir geholfen. Er war viel mehr eine Vaterfigur für mich, als es mein leiblicher je hätte sein können und Leon war es auch der mich zur Polizei gebracht hat. Dort bin ich dann auch Jason begegnet. Er ist mein bester Freund und ihm alleine habe ich genug Vertrauen entgegen gebracht, dass wir unsere geteilte Sehnsucht nach der einen Person die zu uns gehört, mit körperlicher Nähe überbrücken können.“

Costa hatte es nie laut gesagt. Nicht mal zu Jason. Doch in seinen Augen lag oft die Ahnung, dass ihre Verbindung auf einem Pakt beruhte: Wir gehören niemandem, also gehören wir einander – bis jemand kommt, der das ändert.

Aber Costa glaubte nicht an Gefährten. Nicht für sich. Er war zu kaputt, zu wild, zu ungebunden. Auch wenn sein Tier immer wieder knurrte, wenn andere Wandler Pärchen wurden. Auch wenn seine Nächte voller Träume waren – von goldenen Augen, rauer Haut, tiefem Duft und Händen, die ihn nicht losließen.

Mit fünfundzwanzig war er ein ausgezeichneter Ermittler. Hart. Direkt. Unbeirrbar. Doch auch verbissen, misstrauisch – vor allem gegenüber Wölfen. Es war nicht nur die genetische Spannung zwischen Katzen- und Wolfswandlern. Es war… tiefer. Persönlicher. Costa wusste nicht, woher die Abneigung kam – aber sie war da. Instinktiv. Und mächtig.

Als die ersten Berichte über vermisste Kinder auftauchten, wusste er, dass dieser Fall anders war. Nicht wegen der Kinder allein – sondern wegen der Art, wie sie verschwanden. Spuren von Wandlern. Kein menschliches Muster. Kein einfaches Verschwinden. Es war organisiert. Brutal. Heimlich.

Und Leon? Der war plötzlich merkwürdig ruhig. Zog sich zurück. Ließ Akten verschwinden.

Bis er ihn schließlich zu sich rief.

„Costa“, hatte er gesagt, die Hände auf dem Schreibtisch verschränkt. „Ich brauche dich. Aber das bedeutet auch: Du musst raus aus deiner Komfortzone. Und ja – es geht um ein Wolfsrudel.“

Costa hatte gelacht. Kurz, scharf, bitter. „Wölfe? Ernsthaft?“

„Du wirst mit ihnen zusammenarbeiten müssen. Es geht nicht anders. Und glaub mir – sie brauchen dich ebenso wie du sie.“

Was dann kam, war der Anfang von allem.

Der Anfang vom Ende seiner Vorstellung von Einsamkeit.

Und der Moment, in dem sein Leben sich unwiderruflich veränderte – durch goldene Augen, den Geruch von Wildnis… und einen Gefährten, den er nie erwartet hatte.

Kapitel 2

„Boss, wieso müssen wir unbedingt in dieses Kaff fahren, das man nicht einmal aussprechen kann? Können diese Alphas nicht einfach hierherkommen? Immerhin arbeiten sie mit uns zusammen und nicht umgekehrt. Also ich kann gut auf noch mehr Wandler verzichten.“ Costa hatte keine Lust, sich ein Blatt vor den Mund zu nehmen, schon gar nicht, wenn es um einen Befehl ging, der ihn mitten ins Territorium eines Wolfsrudels schicken sollte. Seine Stimme war schneidend, sein Blick provokant, und sein gesamter Körper verströmte die unterdrückte Spannung eines Raubtiers, das sich in die Ecke gedrängt fühlte.

Der große Löwenwandler, der sich gerade noch mit einem Stapel Berichte beschäftigt hatte, sah langsam auf. Leon Grey, Alpha und Einsatzleiter, streckte sich wie ein Raubkatzenkönig, und in seinem Blick lag das leise Knurren eines Mannes, der sich nicht zum ersten Mal mit Costa van Dillo herumschlagen musste. „Du tust gefälligst, was ich dir sage. Klar?“ Die Worte rollten wie Donner aus seiner Brust. „Ich habe keine Ahnung, was du für ein persönliches Problem mit Wölfen hast, aber sorge dafür, dass du damit klarkommst, bis dieser Fall abgeschlossen ist. Ansonsten, Costa… ziehe ich dich von dem Fall ab, und Jason bekommt einen neuen Partner. Haben wir uns verstanden?“

Das war keine Drohung. Es war ein Befehl – und ein Versprechen. Leon war nicht der Typ, der mit leeren Worten arbeitete.

Costa ballte die Hände zu Fäusten, drehte sich halb zur Seite, um seinen Unmut zu verbergen, aber sein ganzer Körper vibrierte vor Widerspruch. Alles in ihm schrie danach, Nein zu sagen. Nein zu diesem Rudel. Nein zu diesen Wölfen. Nein zu dem Gefühl, das ihm die Kehle zuschnürte, seit dieser Auftrag auf seinem Tisch lag.

Er wusste selbst nicht, warum. Es war wie ein dumpfer Druck im Brustkorb, ein grollendes Tier, das sich weigerte, in ein anderes Revier gezwungen zu werden. Instinkt. Abwehr. Angst? Vielleicht. Aber das würde er sich selbst niemals eingestehen. Nicht als Jaguar. Nicht als Mann.

Der Fahrtwind rauschte durch das halb geöffnete Fenster, doch er brachte keine Erleichterung. Die Luft im Wagen war angespannt. Costa hatte die Sonnenblende heruntergeklappt, die Augen hinter einer dunklen Brille verborgen, während er sich auf die schmale, kurvige Landstraße konzentrierte, die tief in das Revier der McKlay-Alphas führte.

Neben ihm saß Jason Black, entspannt wie immer, die Beine ausgestreckt, das Funkgerät leise auf Empfang gestellt. Die Umgebung war ländlich, dicht bewaldet, kaum befahren. Ideal für ein Rudel Wölfe – und absolut nicht ideal für einen Jaguarwandler wie Costa.

Costa beneidete ihn manchmal darum, wie unbeeindruckt er mit den verschiedensten Wandlern umgehen konnte – als wäre es völlig egal, ob er gerade einem Leopard, einem Wolf oder einem verfluchten Krokodil gegenüberstand. Jason schien nie die Kontrolle zu verlieren. Oder er war einfach besser darin, sie zu verstecken.

„Ich kann nicht verstehen, wie du da so ruhig sein kannst!“, schnaubte Costa plötzlich, ohne ihn anzusehen.

Jason zuckte mit den Schultern. „Na was soll ich deiner Meinung nach machen? Soll ich schreien, weinen oder herumtoben? Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, wirst auch du einsehen, dass wir ihre Hilfe brauchen. Hier geht es immerhin um Kinder. Also hör endlich auf mit deiner Ich schaff das schon alleine-Tour.“

Costa knurrte. Wieder dieses Knurren. Wie ein Echo seiner Wut, das sich nicht bändigen ließ. Er wusste, dass Jason recht hatte. Aber das machte es nicht besser.

Er mochte Wölfe nicht. Nicht ihr Reviergehabe. Nicht ihre Dominanz. Nicht die Art, wie sie rudelweise auftraten, als wäre ihre Stärke nur im Kollektiv zu finden. Jaguarwandler waren Einzelgänger. Costa war ein Einzelgänger. Aber vielleicht war das auch nur eine gut gepflegte Lüge, um zu verbergen, dass ihm Nähe wehtat, wenn sie echt war.

Aber etwas in ihm sträubte sich gegen den Gedanken, mit Wolfswandlern – vor allem Alphas – zu kooperieren. Vielleicht war es Instinkt. Vielleicht war es die Erfahrung. Vielleicht... war es Angst.

Als sie endlich ankamen – oder besser gesagt: als das Navigationsgerät den Dienst einstellte und der Wald ihnen sagte, dass dies nun der Anfang von etwas war, das nicht rückgängig zu machen war – stellte Costa sofort fest, dass alles hier… anders war.

Die Luft roch nach Moos, Harz und Wildheit. Nicht nach Stadt. Nicht nach Metall. Nicht nach Beton.

Er schaltete den Motor ab, blickte zu Jason, als sie an einem versteckten Parkplatz ankamen, der kaum als solcher zu erkennen war. Von hier aus sollten sie zu Fuß weiter – durch den Wald, wie es die Anweisung lautete.

„Mann, sind diese Wölfe paranoid oder was soll das?“, murrte Costa, als er die Tasche über die Schulter warf und seine Sinne schärfte.

„Vorsicht ist besser als Nachsicht“, entgegnete Jason ruhig, den Blick wachsam nach vorn gerichtet.

„Ich hasse das“, murmelte er. „Dieses ganze Sieh dich um, aber sei still-Gedöns. Ich bin kein verdammter Welpe.“

Jason lachte leise. „Ich weiß. Du bist ein Jaguar. Groß. Gefährlich. Unnahbar.“

„Verdammt richtig“, grummelte Costa, auch wenn er selbst spürte, dass sein Herz schneller schlug, als es sollte.

Plötzlich blieb Jason stehen und legte eine Hand auf Costas Brust. „Da vorne“, flüsterte er.

Costa spürte es auch. Eine Präsenz – mächtig, wild und voller unterdrückter Aggression. Aus dem Dickicht trat ein Mann, hochgewachsen, breitschultrig, mit dunklem Haar und scharfen, grün leuchtenden Augen. Der Blick des Fremden war starr auf Costa gerichtet. Dann geschah es.

Ohne Vorwarnung verwandelte sich der Mann in einen gewaltigen, pechschwarzen Wolf. Die Verwandlung war nahtlos, fließend – keine Qual, keine Unordnung. Nur reine, rohe Kraft.

Costa war wie erstarrt. Es war nicht Furcht, die ihn an Ort und Stelle bannte – nicht die Art, wie man Angst vor einem stärkeren Tier hatte, auch wenn dieses hier alles verkörperte, was Kraft und Bedrohung ausmachte. Nein. Es war etwas Tieferes. Eine unsichtbare Kette, die sich aus seinem Innersten spannte, direkt zu diesem Wolf, der ihn ansah, als würde er sein Herz bereits kennen.

Costas Instinkt übernahm die Kontrolle. Er spannte sich an, sein Herz hämmerte gegen die Rippen. Er war kurz davor, sich ebenfalls zu verwandeln. Doch dann roch er es.

Ein Duft, so intensiv, dass es ihn fast zu Boden zwang. Wild, erdig, kraftvoll – und doch auf eine verstörende Weise vertraut. Der Duft seines Gefährten.

„Zurück!“, bellte Costa, packte Jason am Arm und drängte ihn rückwärts. „Lauf! Zurück zum Wagen!“

„Was?! Warum?!“ Jason stolperte, völlig überrumpelt. „Spinnst du?!“

Doch Costa schüttelte den Kopf. „Los, Jason! LAUF!“

Der schwarze Wolf hatte sich nicht bewegt. Doch hinter ihm... Bewegung. Plötzlich füllte sich der Wald mit Leben. Tiere traten zwischen den Bäumen hervor – ein ganzer Schwarm. Ein Hirsch mit mächtigen Geweihstangen, ein Fuchs, ein Bär, Eulen, sogar ein Schwarm Krähen. Doch es war keine Bedrohung, sondern... eine Art Wache. Der Wolf wurde beschützt.

Jason erstarrte. „Das ist nicht normal…“

„Nein“, sagte Costa. „Das ist mein Gefährte. Und offenbar gefällt es ihm nicht, dass ich nach dir rieche.“

Jason starrte ihn ungläubig an. „Scheiße, ist das dein Ernst?! DAS ist dein einziger Gedanke?!“

Costa zuckte mit den Schultern. „Ich bin ein Jaguar. Ich hab Prioritäten.“

Jason verdrehte die Augen. „Okay. Auf drei lauf ich los. Versuch nicht, gefressen zu werden.“

„Wird schwer, aber ich geb mein Bestes.“

„Eins… zwei… DREI!“

Jason rannte los – ein Schatten im Dickicht. Der schwarze Wolf fixierte ihn mit den Augen, bewegte sich nicht. Erst, als der Mann außer Sicht war, wandte er sich wieder Costa zu. Die grünleuchtenden Augen des Tieres glühten vor Wut... und etwas anderem.

Bevor Costa reagieren konnte, setzte sich der Wolf in Bewegung – schnell, geschmeidig, wie ein lautloser Schatten. Ein Sprung, ein dumpfes Krachen – und Costa lag am Boden. Der Wolf drückte ihn mit seinem Gewicht zu Boden, sein Maul schnappte nach seiner Kehle – nicht zubeißend, aber warnend.

Unterwerfung.

Costa knurrte leise. Seine Katze in ihm rebellierte, fauchte, wollte sich befreien. Doch sein menschlicher Teil wusste es besser. Er hatte seinen Gefährten gefunden. Und verdammt – er war schöner, mächtiger, wilder, als er es sich je hätte vorstellen können.

Und etwas in ihm – etwas, das sich seit Jahren unter Verschluss gehalten hatte – antwortete. Nicht mit Worten. Nicht mit Gedanken. Sondern mit einem unterwürfigen, langsamen Zittern seiner Muskeln. Der Jaguar schloss für einen Moment die Augen. Und ergab sich.

Mit einem letzten Knurren zog sich der Wolf zurück, trat einen Schritt zurück, ließ Costa los. Ihre Blicke kreuzten sich. Costa sah in diesen grünen Augen... mehr als nur Wut. Verwirrung. Schmerz. Sehnsucht?

Der Wolf verwandelte sich zurück – und stand nun nackt vor ihm. Muskeln, gebräunte Haut, ein kräftiger Körper, durchzogen von Erdstaub, Kratzern, Schweiß. Und dieser Blick – wild und verwundet zugleich.

Der Wolf war jetzt ein Mann.

Und verdammt noch mal – was für einer.

Hochgewachsen. Dunkles Haar. Eine raue, urtümliche Präsenz, die sich wie Rauch durch die Luft schob. Seine Augen blieben bernsteinfarben, als hätte er das Tier nicht vollständig abgestreift. Seine Muskeln bewegten sich flüssig unter der sonnengebräunten Haut, und jede Geste war ein Versprechen von Kraft – aber auch Gefahr.

„Du gehörst mir“, sagte er. „Aber du riechst nach einem anderen“, knurrte er leise. Seine Stimme war tief, rau, wie ein Donnergrollen.

Costa knurrte – tief und zitternd. Der Wolf kam näher. Doch in seinen Augen lag keine Wut mehr.

„Wasch den Geruch von diesem Kerl von deiner Haut“, befahl er. Nicht laut. Nicht hart. Aber deutlich.

Costa schnaubte. Verwandelte sich zurück. Stand aufrecht, splitterfasernackt, mit einem Blick, der Funken warf. „Du weißt nicht, was da war. Oder warum. Also hast du auch kein Recht mir Befehle zu erteilen.“

„Es ist mir egal.“

„Dann kann es dir auch egal sein, wie ich rieche. Ich bin nicht dein Besitz.“

Ein Moment verging. Die Tiere im Hintergrund zogen sich zurück. Und der Alpha? Der schwieg, drehte sich um und verschwand wortlos im Schatten der Bäume.

Costa blieb zurück. Verwirrt. Verletzt. Fasziniert. Und verflucht, zutiefst geil.

Kapitel 3

Er rannte. Nicht aus Angst. Nicht aus Schwäche. Er rannte, weil es das Einzige war, was ihm in diesem Moment blieb, um nicht zu explodieren.

Die Schatten des Waldes schlossen sich um ihn, kühlten die brennende Wut auf seiner Haut nicht im Geringsten. Seine nackten Füße spürten die Erde unter sich – weich, atmend, lebendig. Und doch… nicht verbunden. Nicht richtig. Noch nicht.

Er hätte es spüren müssen. Die Erde, sein Element. Die Kraft, die durch die Wurzeln zog. Die Antwort auf seine innere Stimme. Aber sie blieb stumm. Wie abgestorben. Weil ihm das fehlte, was sein Gleichgewicht herstellte. Costa.

Sein Gefährte.

Verdammt. Verdammt, verdammt, verdammt…

Ryan schlug mit der Faust gegen einen Baum. Borke splitterte, Rinde barst auf. Blut lief über seine Knöchel. Doch das war ihm egal.