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Maverick ist alles, was ein zukünftiger Alpha sein sollte: stark, stolz und fest entschlossen, seinen eigenen Weg zu gehen – vor allem, wenn es um sein Herz geht. Die Vorstellung, sich mit Jeremiah, dem schüchternen Giraffenwandler von nebenan, auf Befehl seiner Eltern zu paaren, war für ihn lange Zeit nichts weiter als ein schlechter Scherz.
Und so tut er das, was er am besten kann: Er lehnt ab. Öffentlich. Schonungslos. Und ohne zu wissen, was er damit wirklich zerstört.
Jahre später steht Jeremiah wieder vor ihm. Gewachsen. Schön. Selbstbewusst. Und vor allem: begehrt von anderen Alphas, die längst erkannt haben, was Maverick nie sehen wollte.
Jetzt ist Jeremiah Freiwild – und plötzlich brennt alles in Mavericks Brust.
Eifersucht, Begehren, Verzweiflung.
Doch kann ein Wolf das Herz zurückgewinnen, das er selbst zerbrochen hat?
Oder wird Jeremiah sich endgültig für jemand anderen entscheiden?
Zwischen Rivalität, rohem Verlangen und einem Gefährtenband, das sich nicht länger leugnen lässt, beginnt ein Spiel aus Nähe, Schmerz und unstillbarer Begierde.
Denn manchmal erkennt man erst zu spät, was man wirklich liebt.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Kapitel 1 – Vereinbarte Zukunft, gebrochene Herzen
Kapitel 2 – Neue Zeiten, neues Selbst
Kapitel 3 – Der Tag der Jagd
Kapitel 4 – Erste Berührung, falsches Geständnis
Kapitel 5 – Besitzanspruch und Kontrollverlust
Kapitel 6 – Der Fluch des Gefährtenbandes
Kapitel 7 – Die Entscheidung des Herzens
Kapitel 8 – Flucht vor dem Schicksal
Kapitel 9 – Die wahre Paarung
Kapitel 10 – Höhe und Tiefe der Liebe
Epilog – Zwei Schatten im Morgenlicht
Titelseite
Inhaltsverzeichnis
Buchanfang
Maverick hatte nie etwas für leise Entscheidungen übriggehabt. Schon als Junge war er laut gewesen, wild, ein Sturm aus Instinkt und Trotz, der selten innehielt, um über die Konsequenzen seiner Worte nachzudenken. Und genau deshalb stand er an diesem verfluchten Nachmittag mit verschränkten Armen vor dem Ratshaus des Rudels, den Blick trotzig, das Kinn gereckt, während sein Vater mit kühler Stimme verkündete, was längst zwischen alten Freunden, bei noch älteren Absprachen über Whisky und Jagd, besiegelt worden war.
„Du und Jeremiah“, hatte der Alpha gesagt, mit dieser unausweichlichen Endgültigkeit in der Stimme, die sonst nur dann erklang, wenn es um Krieg oder Gesetzesbruch ging. „Es ist entschieden. Ihr seid füreinander bestimmt. Die Verbindung wird unser Bündnis stärken, unsere Familien vereinen. Und du wirst endlich lernen, Verantwortung zu übernehmen.“
Maverick hatte gelacht. Laut. Spöttisch. Und während die Anwesenden zwischen peinlicher Stille und betretenem Räuspern schwankten, hatte er mit jedem Wort noch tiefer ins Fleisch der Demütigung geschnitten, ohne zu ahnen, wie sehr er damit nicht nur seinen Vater, sondern vor allem jemanden verletzte, der ihn mit kindlichem Herzen, großen Augen und einer viel zu zerbrechlichen Hoffnung angesehen hatte.
„Ich soll was? Mit ihm?“ Seine Stimme war wie ein Peitschenhieb. „Mit dem dicken Giraffenjungen, der mich seit Jahren aus der Ferne anhimmelt wie ein läufiges Rehkitz? Nein. Ganz sicher nicht.“
Und während die Worte aus seinem Mund fielen, schwer, scharf, endgültig, sah Maverick ihn. Zum ersten Mal seit Langem bewusst. Jeremiah, der an der Seite seines Vaters stand, mit schmalen Schultern, die sich zu verbergen versuchten, mit Händen, die sich nervös ineinander verkrampften, und mit Augen, die viel zu groß, viel zu verletzt und viel zu schnell mit Tränen gefüllt waren.
Aber Maverick sah nur das, was er immer gesehen hatte: einen Jungen, der zu weich war für diese Welt, zu unbeholfen in seiner Bewegung, zu rund an den falschen Stellen, zu still in einer Gesellschaft, die Lautstärke als Stärke feierte.
Er sah nicht den schlagenden Schmerz hinter Jeremiahs zusammengebissenen Lippen. Nicht das Zittern, das sich durch dessen Körper fraß, während er mit letzter Würde den Kopf hob und die Flucht ergriff, lange Beine, die ihn durch die Menge trugen, fort, hinaus, irgendwohin, wo Maverick ihn nicht mehr sehen würde. Nicht mehr verletzen konnte.
Was Maverick in diesem Moment nicht wusste: Dass es das letzte Mal für sehr lange Zeit sein würde, dass er Jeremiah so sah.
***
Jeremiah hatte es kommen sehen.
Nicht in Worten. Nicht in direkten Gesten. Aber in den kleinen Dingen, in jedem Blick, den Maverick ihm nie zuwarf, in jedem Gespräch, in dem sein Name nicht fiel, in jeder Situation, in der Maverick lieber mit den anderen Jungen lachte, rang, kämpfte und sich rühmte, als auch nur einmal wahrzunehmen, dass Jeremiah überhaupt existierte.
Und doch… hatte es Hoffnung gegeben.
Die Hoffnung eines Kindes, das nachts in seinem Bett lag, während draußen die Wölfe riefen, und sich vorstellte, wie Maverick eines Tages zu ihm kommen würde, mit rauer Stimme und glühendem Blick, mit Händen, die ihn hielten, mit einem Versprechen auf den Lippen, das bedeutete: „Du gehörst zu mir.“
Jeremiah hatte sich vorgestellt, wie es wäre, wenn Maverick ihn ansah wie andere Jungs ihre Gefährtinnen ansahen. Wenn sein Herz einen Sprung machte, wenn ihre Blicke sich trafen. Wenn Maverick ihn schützen würde. Wenn er ihn vielleicht eines Tages sogar lieben könnte.
Und jetzt stand er hier. Mit zitternden Händen. Mit einem brennenden Hals, der die Tränen kaum noch zurückhielt. Mit einer Demütigung, die sich wie Stacheldraht um seine Kehle legte.
Die Worte hatten sich tief in ihn gebrannt. „Mit ihm? Niemals.“
Er lief. Weg von der Versammlung. Weg von den Blicken. Weg von dem Gefühl, dass sein Herz in tausend kleine, scharfe, schneidende Teile zerfiel.